Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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Bringgeld in Lũübeck. Durch die Post bezogen ohne ⸗ B 
Bestellgeld 8,30 Marl. Eingelnummera 10 Vfg. S d h ded n 222 r L 
— Beilagen: Vaterstãdtische Blãtter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 662. Jahrgang Nachrichten sür das Hherzogtum Lauenburg, die 
veiblatt: Gesetz· und verordnungsblattnttte sũrstentũmer Ratzeburg, Lubed und das angren 
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2α zende meclenburgische und holsteinische Gebiet. 
Drud und Verlag: Gebruüder Bore m. b5S. in Ashec. — E tettelle Adrelhaus (Köniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 8001 
Ausgabe M. Große Ausgale) sSonnabend, den 20. Juli 1912. abend⸗Blatt Ur. 363. 
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3 Nagara, woselbst die türkische Flotte vor Anker lag. Der Augenblick zögern, den jetzigen Freihafen Samburg, der fun 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. ganze Verlauf des Gefechts zeigt a ufs neue, daß die Durch⸗ Schiffe aller Rationen freisteht, für die Dauer der Blodierunt 
— — cccc ——S— fahrt, resp. die Forcierung der Dardanellen für eine feind zu sperren. Die unvermeidliche Folge davon wäre, ganz wie 
8 e ee en * bei der Dardanellensperre, daß der Sandel aller beteiligten 
— — 772 — undungstätigkeit doch auf große Schwierigkeiten stößt, und Nationen aufs empfindlichste geschädigt würde. Autatis 
nichtamtlicher Teil. bei der in letzter Zeit ungemein geförderten Schĩekfertig⸗ mutandis liegen jetzt die Dinge für die Türkei in keiner 
77 keit der türkischen Artilleristen nur mit großen Verlusten Hinsicht anders. Nach den mir vorliegenden Zeitungsnachrichten 
— durchguführen wäre. Nähmen wir auch an, es gelänge meh— sollen ja zudem auch die Bedenken, welche bei der ersten 
wirkungen und gFolgen der zweiten 
Dardanellenforcierun umn arumeel genen ne et liel au etz land vorgelegen haben, gegenwärtig in gleichen Maße nicht 
g. scheinen, so ist ein besonderer militärischer Erfols immerhin ehrt vorhanden fein Es muß der allernächsten Zu unft 
Eine Unterredung mit einem hohen deutsch⸗türkischen Offizier.) 4 garantiert. Erstens muß man berüdsichtigen, daß uberlassen bleiben. zu entscheiden, ob diese optimistische Auf— 
Berin, 20. Jn ie türkische Flotte, die Torpedoboote usw. imstande find, fassung gerechtfertigt ist, oder ob die Türkel in der Wahrung 
Die gestrigen Meldungen über ein erneutes Bombardement auch im Marmarameer den Italienern Abbruch zu tun und ihrer begründeten Interessen durch fremde Mächte behindert 
der Dardanellenforts haben unseren Berliner Mitarbeiter ver⸗ zweitens würde eine Beschießung der Arsenale und der Stadt und vielleicht von neuem zur Oeffnung der Dardanellen ge 
sanlaht, einen hohen deutschen Offizier, der bis vor wenigen Konstantinopel selbst einen direlten militãrischen Erfols ohne zwunagen werden wird. mm. 
Jahren mit Auszeichnung in türkischen Diensten gestanden i n 7 e e en 
hat, und der gegenwärtig seinen Wohnsitz in Berlin hat, um arstellen. Die grohe Bedeutung dieser letzten Beschießung 
seine Meinung über die unmittelbaren Folgen des neuesten die en e ee un aen Der englische Ergãnzungs⸗Flottenetat. 
jlalieni nderen Sie ni — ß 
e 8 b eee peeden e inian ein paar Torpedoboote in den Grund bohrte, son— Man schreibt uns: Die Londoner Veröffentlichung über den 
e un 2 en ea enn dern vielmehr in dem neuerwedten militärischen Geiste, in dem englischen Ergänzungs-Flottenetat ist so napp gehalten. daß 
3 pat n eignisse, wenn sie sich in den sisch afflammenden Bemfein dabß bie bie dahn mnatigen sie kein Urteil über die Tragweite der neuen Forderung ermög— 
en h 3 Berichten nicht völlig anders dar⸗ Truppen einen wirklichen sol⸗ errangen und — last, licht. Vielleicht holt der Marineminister Churchill am Montag 
werden e not least — in dem Eindrud den dieser Erfols fraglos n een t e e 
i en: d d i u 2* uiben zungsetats verschweigt. Die Gesamtheit der neuen Forderungen 
ne ee eee e t d e ehauerlichen innervvlli hen Seneunen balt sih min dem Batrage von rund Ung win Meseinbenen 
e ee eee ee Wenn die darüber vorliegenden Meldungen nicht trügen, gewissen Grenzen. Es können aber in den neu angeforderten 
faffung aller in längerer Unterballung bernhrier Gefite so lind die Dardanellen bareits wiederum gesperrt. Es Summen die Boyrbereltungen zu den umfassendsten Verardbe 
puntte ist. und daß der Unterredung die slen Me handelt sich nun darum von geuem der Frage näher zu treten ungeplanen stegen. Darum wäre es verfrüht. aus dem ver— 
dm e rane ene t Wintee niee erne, ob die Tuürtei zu diefer Schlbung berechtigt ist. Es muß hãltnismãäßig kleinen Gesamtbetrage des englischen Ergänzungs— 
ee rne an dabel imnmer wieder dleee daeeellen Flottenetats Schlusse auf seine wahre Bedeutung zu ziehen. 
Mit der Nachricht über die Beschießung der Forts in v u en 8* en sle br bot 
den Dardanellen und den Angriff von Torpedobooten auf tur ewässer bilden, und daß eine Sperrung tro 7 
die bei Nagara liegende türlische Flotte wird die Ueberzeugung n a se ist Die Regierung und die Fleischteuerung. 
n a e * een en n den sich * panne Information unseres Berliner Mitarbeiters) 
daraus ensstehen nnen 2* u ih benin 2 bann dah den riishen Reih der Zoang Asciegt worden n urnun en an e 
handelt es sich darum, daß die Jtaliener unter Aus— ist. von durchfahrenden Schiffen fremder Nationen leinen nte ur ur wenige Fleifchsorten zeigen die Fleis horeise 
eeee en n e en eee ananaeoll abehen die ein soler un Bespien ven ne gende den d urder senenz difruter adt 
eeeeeee ee e eie u ee ee leanel fur ede Tonne fellgeset inn I ehe ein Bein nesten Pendtnen n Ganae. auf wweitere Deffnung der 
Stelle des türkischen Reiches, einen sowohl mili— spiel aus dem Leben an. Denken wir uns, die für alle en anbtte Mahregeln gegen die Teuerung. Wie wir 
rischen als polnishen Eifolg au erringen gesugt Bürger und Nationen zum Verlehr völlig freistehenden Straßen ren duriten dieh Bemuhungen leinen Erfols haben, abgesehen 
haben. Wenn die ersten Meldungen zutreffen, find die einer Großstadt werden bei außerordentlichen Ereignissen — Uw pon enbahntarkfarischen Erleichterungen. In amtlichen 
italienischen Torpedoboote bei der Avantgardestellung der z. B. bei Paraden, bei großen Trauerfeierlichleiten usv. — Kreisen rechnet man damit daß das Bild auf dem Vieh— 
Dardanellen ungesehen vorübergekommen; sie wurden jedoch von seiten der Poligei gesperrt. Da wird es wohl niemandem und FNeiscmarlt nach wenigen Wochen schon sich günstiger ge— 
s be ber vannenn e saneeie denn den Nut nennn nfallen, die Brreigung diefer Mahregel. von der jedernann alten wind nal uh ene arzuaide Ernte u erboffen 
des nnnen a ae ene denernn eln daß fie un von nuen Dalet e in Zobeifeln een rodttion ugute onnen werde 
stabschef Sali Bey bemerkt und mit dem in den Zeitunden und darüber Beschwerde zu erheben. In gang ghnlicher Lage n en ee 
bereits gemeldeten Erfolge bekämpft. Die Dardanellenstellung nun befindet sich die Türkei. Auch Deutschland würde, um einer Einfuhr von Gefrierfleich ist ebenfalls nicht beabsichtigt 
weist außer dieser Avantgardestellung und der HSauptstellung einen neuen Vergleich zu gebrauchen, in dem Ausnahmefalle mun 
noch ein drittes Treffen nmlichk die Befeltiaung hei der Blocieruma der Nordseefũste durch den Feind mobl keinen 
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Das Duallamãdchen. — „Warte es ab! brummte Lionel ärgerlich vor sich und seine Sippe sie nach alten Brauche töten. Wenn Kowo— 
Kolonial-Roman hin und ging zu den beiden Schwestern die ihn lachend empfingen. sie nun wirklich von der Faltorei sortholte. um den Kaufweri 
von Jesco v. Putttamer-Dresden. Zona Zauerte noch auf der Matte nachdem ihn Mssia für sie zu erhalten? Der Gedanke hieran überwältigte sie 
us. dorn verlassen und er mit den Männern seines Stammes einige sast einen Augenblich Der weiße Mann mit dem lichten 
o etzung.) Machdruck verboten) R de chs lt hatt s 2 st de 3 b 2 8 S i 2* Saar, 
s 1414 — 33 e n sen im Himmel es haben e Mammi 
Ich weiß noch eine schönere sür dich, Nyamya,“ flüsterte E* ee e ee nn en ee 
er. „Später sage ich es dir! Folge ne wenn ich hinaus⸗ e n m e e 2 n e e n e 
*222 ui a Wand entlang, bis er Nungila er— oder gab er ihren Kaufwert an Kowa, daß sie für i 
gehe!“ Sie mußte unwillkürlich zu ihm äufsehen und schau— iht⸗ un 22 r me 
2 4 u der Nyãmya hingeflüchtet war. bei ihm bleiben konnte? Seiß wallte das Blut in ih fali 
w n zusammen, als sie en Slid⸗ begeanete — eDie alte Negerin kannte den stattlichen Headman und mußte ihn danach fragen. 
n an falsch denlt. erwiderte sie dann ruhig. Freund des Hãuptlings Ntasia von den Sandelsbeziehungen Sven hatte, nachdem ihn Kowa und Ntiäsia verlassen, seine 
„Ny n er ihres Sohnes her und lonnte ihn eut leiden. Sie war aber Schale soeben geleert. Nnämya flog auf ihn zu, um diese 
n n zu kalt für dich, Mädchen,“ raunte er ihr dicht r und ahnte sofort, daß er etwas besonderes erxeichen wieder zu füllen. Ganz dicht stand sie jetzt bei ihm und sah 
am O d wollte. mit den brennenden Blichen zu ihm wäãhrend ih ⸗ 
und eee sir ihre schlanke Geslalt plötzlich stolz empor HLong guf Fallorei wirder ei Massa Bedmanns,“ be— dãmpfte Stimme in abgerissenen e r e 
* a e n 7 gann sie mit ihm zu sprechen. *31 „Nyämya soll — Frau werden! Long sie von Kowa 
mass een — heißer Mann! Wie lann r e u h tkaufen wins⸗ 
57 72 „Nyamya auch dort — autes Kin Ale fo „Unsinn!“ stieß Sven erregt aus. „Erst erklärt Kowa 
e e be und sah litis u ihm auf. Nun vrmn ho * mir, daß ich kein Elfenbein erhalte — und auf deine Bitte 
lan ʒ ietzt — er umspannte ei ong spart.“ sagte er dann, ann Frau hoch bezahlen. hat er schon die Ware dafurr Nan will er dich aus der 
9 m em srten n nn Sandaelenk. „Sdr Jetzt wuhte Nungila sofort, wo hinaus die Gedanken des Faktorei fortnehmen, das leide ich nicht!“ 
n an setzte v che bar böse werdend, hinzu starlken Balinegers gingen. Er hatte die Absicht, Nyämya In den Augen des Duallamädchens leuchtete es seltsam 
ul daß ihre 3 n an Sven hingen, der von Kowa zur Frau zu kaufen. Tas war sicher ein gutes auf. Sie hielt seine Sand fest and zog ihn aus dem Kreise 
un owa in einem r befand. Sven Geschäft für ihren Sohn, aber das junge Mädchen besaß seiner Freunde heraus. Die Balineger waren aufgesprungen und 
ann ragte an Größe über alle hinweg seine Wangen jettt Einfluß auf den weißen Mann, der die Faltorei leitete lärmten durcheinander; die Sandtrommeln wurden ageschlagen 
uen sich Lebhaft gertet, die hlauen Augen blitzten voll Feuer und diesen brauchte Kowa noch in hohem Maße, also muhte und der Tanz sollte beginnen. 
un flossen d Rullum der Headman hingehalten werden Soen wuhte selbst nicht wie es geko men, aber er be— 
heftis dassa Bechmanns an!“ sließ das Dua lamãdchen „Long — großer Mann — alle Waren auf Faltorei lennt, fand sich plötzlih mit Nyämya auf dem Hofe, hart vor der 
a als Lionel wieder auf „frag nicht — Nyämya jung — viel lernen, Ung wie weiße Männer sein leinen Frãäuenhutte, bei der er sie zum erstenmal gesehen hafte. 
un mya! Tabei riß sie mit einer kräftigen Beweaung ihren — gute Frau werden,“ schwatzte die Mte weiter und beobachtete Ihr Atem ging schnell, und es drängte sie, eine Anzahl Fragen 
ihm los. 7 — dabei das Gesicht des vor ihr stehenden Negers an ihn zu richten, ohne daß diese über ihre Lippen lamen. 
„Komm zu mir, VPyamya! rief Werner dazwischen, sie war Die Antwort gefiel diesem, er hatte also Aussicht bei „Gut, daß du mich herausgeführt hast, Mamya! Es ist 
aber schon davongeeilt. seinem Vorhaben, wenn er auch noch warten mußte. Kowa tat. im Hause sehr heiß und ich bin böse auf Kowa, daß er mit 
Sven Begmanns hatte troß nes Gespruches das sich um was Nungila ihn sagte. mir so unehrlich verfährt.“ 
n nicht eingetroffene Elfenbein drehte, die abweisende Ge⸗ Nyämya hörte, obwohl sie abseits von ihnen an der „Kowa nicht böse sein,“ flehte sie. Nyamna arbeiten 
3— Nyamyas gesehen. Er srohlocte — lie hatte Charalter, Wand lehnte und ihre gewohnte Stellung einnahm, die kurze wird für alles. Sei fröhlich, Herr!“ — Und dann plötzlich 
onst würde sie doch auf die Scmeicheleien des jungen Offiziers Verhandlung der beiden mit an. Sie fühlte plötzlich einen einem anderen Gedankengange folgend, fragte sie: „Soll ich dir 
tingehen Ihr aufrichtiger Sinn verschmähte dies aber. inneren Schmerz. Warum mußse sie alles so stark empfinden, Frauenhũtte zeigen?“ 
„Gib dir keine unnütze Muhe, Lionel,“ sprach er zu ihm es war doch bei ihren Schweslern nicht der Fall? — Long Der volle Mond stand an dem llaren, lichtblauen Nacht— 
herüber „Namna wird Ghana und Fé leine Konkurrenz wollte sie von Kowa kaufen, sie wurde dann seine Frau — himmel und warf seine Strahlen auf beide herab. Sein blon— 
machen für immer — sie mußfe Tm auch sreu slein. sonn fonnten er des Haar schimmerte wie lüssiges Silbber darin die Züͤge
	        
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