Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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abends, Sonntags morgens) erscheinenb. Bezugs 2 —— An ei QAusgabe 4 und B) fũr die 
preis fũr das Vierteljahr 830 Mart einschließlich D Zeu⸗ A Vfg. Nleine Anzeigen (Arbeits marlt usw.) 
Cuũbeder seitung 
Bestellgeld 330 Mart. Einzelnummera 10 Vfg. teilungen 1WM. d. Zeile u. schwieriger 
Beilagen: Vaternãdtische Blãtter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der fteien und Hansestadt Lübet 102. Jahrgang Nachrichten sür das Herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatttte Fũrstentũmer Ratzeburg, Lubec und das angren⸗ 
k nueee ÊLc zende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
Oruck und Verlag: Gehrnder B— » G. m. b. H. in Lnheg — atelle Adrehhaus (Köniastr. 46). Fernsprecher 9000 u. 9001. 
Ausgabe 4. (Große Ausgabe) Donnerstag, den 4. Juli 1932. Morgen⸗Blatt Ur. 332. 
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mit 7,49 Mebei 52,2 Mill. Bevölkerung. — Die höchsten Aus— vollständiag im Mittelmeer. ja in Zulunft werden 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. gaben für die Armee auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, sie mit Fertigstellung der im Bau begriffenen 11 Linienschiffe 
— —c— — 27— e — hat Frankreich, nämlich 18,65 M; für Deutschland beträgt sogar Frankreich relativ an Gefechtsstärke voraus sein. In der 
— 2 — *22* ie lauve hiffer 1428 M, an billosten virshaftet das Norbsee aber pernogen vir Delnsche das enolische Uebergewicht 
Nichtamtlich er Teil. siegreiche Japan mit 3,76 M pro Kopf der Bevölkerung. Die bisher nicht einmal zur Hälfte zu lompensieren. Allerdings 
Marine allein erfordert in England 19,72 Mepro Kopf der zeigen wir eine relativ größere Beschleunigung im Ausbau. 
Bevölkerung, an zweiter Steille steht Frankreich mit 8,62 M, Diese Beschleunigung ist es wohl auch, was die Engländer beun⸗ 
Deutschland folgt mit 6,94 M, Vereinigte Staaten mit 5,61 M, ruhigt und vor allem gibt ihnen das günstige Dreadnought— 
Die Kriegsrüstung der Großmächte. Jlalen mit 498 M, Japan min 3173 M Rußland mit 228 vJi Verhältnis von 19: 10, das wir schon am 15. Mai aufwiesen. 
* und Osterreich-Ungarn an letzter Stelle mit 2,27 M. Veranlassung, von neuem ihre Rüstungen anzupeitschen, wenn 
**2 z Luübed, 4. Zuli. Im Anschluß an unseren gestrigen Leitartikel, über Mittel⸗ ihnen nicht endlich durch die ernste Sorge um die Bemannung, 
2 Keinem ist es benommen, vom ewigen Frieden zu träumen. meerfrage und Dreadnoughtangst möchten wir unse— dieses große Loch in der englischen Rechnung, ein Halt ge— 
Aber mit der Wirklichkeit vertragen suh Träume sechlecht. Wer ren Lesern die hierauf bezügliche Uebersicht, die wir ebenfalls boten wäre. Es scheint sich mehr und mehr bestätigen zu 
die Verantwortlichkeit für die Geschike eines großen Volkes dem Nauticus entnehmen, vor Augen führen. sollen, daß Beresford mit seinen Zahlenangaben über den mangel— 
auf sich ruhen hat, dler dark nicht träumen. sondern muß der Bestand am 15. Mai 1912. haften Personenstand in der englischen Marine Recht behält. 
Wirklichleit fest ins Auge sehen; und die Tatsachen, die uns Vinienschiffe Panzerkreuzer Auch über den Personenstand in den Marinen gibt der Nauticus 
die Geschichte dier Welt im vergangenen Jahr bietet, rücken so —22 — Irtue eine vergleichende Uebersicht, ohne jedoch auf die Beresfordschen 
deutlich wie nur je den alten Sat ins Licht, daß der Staat Z 8 Devlace⸗ Z3Deplate⸗ Ziffern hinzuweisen. Er macht hierzu folgende Angaben über 
Macht bedeutet, nach innen wie nach außen. Wer Friede haben e ent S ment schiffe das Jahr 1912: England 186,461 Mann (einschl. 3101 See⸗ 
will, muh auuch für den Krieg bereit sein —33 25 n 35 e 19 offiziere und 1006 Maschineningenieure), Vereinigte Staaten 
WMit diesen Worten weist das soeben erschienene neue halb— n 2 rund 66,500 (davon 1968 Seeoffiziere und Maschineningenieure), 
amtliche Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen „Nauticus“ Staaten 31 6 620770 16 — 1695640 Deutschland 64,500 (2016 und 468), Frantreich 62,000 (1999 
Gerlin, E. S. Mittler u. Sohn) auf den Ernst der inter— Deushland 30 8 6655979 1 4 22990 und 427) Rußland 51,000 (149 und 454), Japan 48,000 
nationalen politischen Verhältnisse hin und auf die dadurch ver— rantreid 7 2 — e on mnb 690) Italien 33, 500 (099 und 320) und Oesterreich⸗ 
anaßte, jüngst vom Parlament bewilligte Verstärkung unserer 37 3 7 212 Ungarn 18,000 (835 und 129). Das Seeoffizierkorps der deut⸗ 
Kriegsrüstung zu Lande und zu Wasser. lient 11 1 10 schen Kriegsmarine besteht nach dem Etat für 1911 aus 18 Ad⸗ 
Auf Grund amtlicher Quellen veröffentlicht der Nauticus“ ln miralen und Vizeadmiralen (auberdem ist durch die Flotten— 
eine übersichtliche vergleichende Zusammenstellung der Ausgaben ngarn s2 4 20 383 — 168870 novelle bewilligt 1 Admirah, 19 Konteradmiralen (und ), 
der Großmächte für die Landesverteidigung. Wie bisher steht Wenn man aus obiger Uebersicht, die Resultate zieht 88 Kapitänen . S. (und 4) 209 (und 20) Fregatten⸗ und 
wieder England mit seinen Aufwendungen im mi— für die momentane politische Konstellation Trip— Korveltenkapitãnen, 485 (und 22) Kapitänleutnants, 1111 (und 
litärischen Wettbewerb an der Spitze: leentente gegen Dreibund, so ergibt sich folgendes Bild: 90) Oberleutnants und Leutnants 3. S. 
Ausgaben 1912 Ausgaben 1911 vBestand und politische Konstellation. — 
— 246 — Panzerlreuzer u Linienschiffe darunter 
—W —— Nmenen een n vlndndnabts Die Erbanfallsteuer. 
uud e e e n Enghnt aenee 1 2 * Wie die Tägliche Rundschan von durchaus zuverlässiget 
eeann Snten 1232 es Seite hort ist von der baheri hen Regierung ein Widerspruch 
Desierreich⸗ Ungan 617155 00 368000 nr eennet iun 4:38 7 6:1 gegen die Erbanfallsteuer nicht mehr zu erwarten. Es darf 
en ——2111689 — England gegennder Dennch 3 5 vielmehr nach den Erklärungen des bayerischen Ministerpräsi⸗ 
apan ..·300, 902,000 387,245,000 land Gordseefrage) io1: 4 17; 13 19: 10 denten Freiherrn v. Hertling angenommen werden, da Bayern 
Relativ am schwersten trägt England an seiner Kriegsrüstung, Diese Uebersicht ist es im wesentlichen auch jetzt, welche die im Bundesrat für die Erbanfalisleuer stimmen wird, wenn der 
denn es kommen bei 45,6 Mill. Bevölkerung 32,18 M Aus- Engländer vor Augen haben und deren Zahlen sie nicht zur Ruhe Reichskanzler sich entschließen sollte, einen Entwurf über die 
gaben für Landesverteidigungszwecke auf den Kopf; ihm fol— kommen läßt. Es ist ohne weiteres klar, daß der russischen Flotte Erbanfallsteuer vorzulegen. Der Bundesrat wird bei seinem 
gen Frankreich mit 27,08 Mupro Kopf der 639,7 Mill.) Be— vorläufis nur ein bedingter Wert für das Gleichgewicht im Wiederzusammentritt Anfang September einen Entwurf des 
oölkerung, Deutschland mit 21,17 Mebei 66,6 Mill. Bevöl— Mittelmeer zugesprochen werden muß, weil die Schwärzemeer— Reichsschatzamtes vorfinden und sogleich in seine Beratung 
kerung, Italien mit 14,62 Mbei 35 Mill. Bevölkerung, Ver— flotte die Dardanellen nicht passieren darf. Sie wird deshalb eintreten. Voraussichtlich dürfte im Laufe des September ein— 
einigte Staaten mit 1241 Mbei 952 Mill. Bevölkerung, auch meistens von England und Franlreich nicht mit in Rech— Zusammenkunft der bundesstaatlichen Minister in Berlin statt⸗ 
OesterreichUngarn mit 1099 Mebei 52,3 Mill. Bevölkerung, mung gezogen. Die beiden Dreibundstaaten Oester— finden, um zu dem Vorschlage des Reichsschatzsekretärs Stel— 
Rußland mit 9,14 Mbei 1655.7 Mill. Bevölkerung und Japan reich Aund Itaen kompensieren Frankreich fast lung zu nehmen 
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sie ruhen sollen, bis spätere Geschlechter sie einst wieder zu Klang Menschen“ wurde, wie aus München gemeldet wird, nach 
Theater, RKunst und Missenschaft. und Leben erwecken. Die beigesetzten Platten enthielten phono— dreijährigem Verbot zur Aufführung freigegeben. Direltor 
S c graphische Aufnahmen von Caruso, Amato, dem Tenor Franz, Stollberg hat das Stück für das Münchener Schauspielhaus 
eeee * ee nen e dem Baß Chaligine, von Geraldine Farrar, der für sechs Vorstellungen erworben und ließ es bereits am 1 JZuli 
zu erfüllen haben. Das Hoftheater in Mannheim, das trotz Sembrich, der Tetragʒini und zahlreichen anderen bekannten in Szene gehen. — Die vom Münchener Schauspielhause ge⸗ 
jeines Tilels augschlieich von der Stadt verwallet wird, durfte Sängern und Sängerinnen. Schon einmal, im Jahre 1907, sind plante Aufführung der Komödie „Die heilige Sache“ von 
mit binen Zuschun von b dod Mauns sladeischen Milleln an auf diese Weise in den „Katakomben“ der Großen Oper Stimmen Felix Dörmann und Hans Fuch; wurde von der Zensur verboten. 
den Spibe der bon den Kommunen subbenionierten Theater beigesetzt worden, worunter sich damals Platten von Scotti, — Die Direktion des Deutsä, en Schauspielhauses in Berlin 
schemnen Dann folot Dasselvorf mir 404000 M Zushi Battistini, der Patti, der Melba, der Schumann-Seintk, wird in jedem Jahre in der Zeit vom 15. Mai bis 15 Juli 
Sos doo Muir das Thecter, I5s ooo Mfur das Orchester), von Sel ma Kurs, Emma Calvsé und auch Aufnahmen Festspiele veranstalten. Zum ersten Male sollen diese Festspiele 
Shaßbng wenden cinschliebüch 2 odd Meaus einer Stftung vom Violinenspiel Kubeliks befanden. 1918 stattfinden und zugleich eine Feier des Kaiseriubi— 
und 36 0d0 Mvom Reichslande 393 000 Mufür seine Theater Dt. Künstlernachricht. Hedwig Reicher, Tochter Ema- lã ums bedeuten. 
auf (I65 000 M davon für das unentgeltlich gestellte Orchester). nuel Reichers, die bekanntlich zur amerikanischen Bühne über— O.X. Was London täglich für seine Unterhaltung ausgibt. 
Dann folgen Chemnitz mit 332000 M, Leipzig (für beide getreten ist und zulezt mit Fola La Follette, der Tochter des Die Kosten, die das Vergnügungsbedürfnis der Londoner täg— 
Theater) mit 829000 M, Köln 8326 000 M, Freiburg 318 000 Senators La Follette, der sich mit Roosevelt und Taft um lich erfordert, werden in einer englischen Wochenschrift auf min— 
Mark, Arankfurt a. M. kommt für seine beiden Theater mit die Nomination der Präsidentschaft bewirbt, zusammen auftrat, destens 600 000 Muberechnet. Die Ausgaben an einem Tage, 
272 500 M Zuschuß aus, Dortmund braucht 200 000 M, Breslau ist nach Deutschland zurücgekehrt, um hier Rollen in Esperanto der als Durchschnittstag festgestellt und mit einem Gesamtbetrag 
und Mülhausen im Elsaß je 132000 M, Mainz zuvor aber zu spielen. von genau 638660 Meangesetzt wurde, verteilten sich wie 
181000 M (117000 M davon für das Orchester), Kiel 147 000 Von den Bühnen. Molières „Le Bourgeois Gentilhomme““ folat: für Theater gaben die Londoner aus: 220 240 M, für 
Mark für das Theater (ab 1912 nur 75 000 M). Danach reihen wird in Paris in dem neuen Theater in den Champs Elysées Varietés 150420 M, für den Besuch des Kinematographen 
sich an: Barmen mit 125 000 M Zuschuß, Halle a. S. mit von Max Reinhardt inszeniert werden. Dabei wird dann 228 000 M, für Konzerte und andere Vorstellungen 40 000 M. 
108 000 M, Regenshurg mit 84000 M(von denen allerdings auch Richard Strauß „Ariadne auf Naxos“ als Zwischenspiel 
der Fürst von Thurn und Taxis 60000 Muträgt). Außer eingefügt. Man hofft,. für die erlten Aufführungen Richard n eee en an e ee 
diesen direlten oder indirekten Zuwendungen genießen verschie— Strauß als Dirigenten zu gewinnen. — In Amsterdam brachte shile. Die beliebte Sangerin besuchte kürzlich in Newyork 
dene Theater noch andere städtische Unterstützungen, so z. B. die Nederlandsche Tooneel-Vereeniging mit größem Erfolg über eien Wohltlätigteitsbasat, wo weibliche Arbeiten und andere 
die in Frankfurt am Main, wo bei der Lieferung des elektri— fünfzigmal Hermann Reichenbachs Schauspiel „Familie Leh— Gegenstände zum Besten de Anen derkauft wurden. Einer 
schen Stroms nur 10 Pfg. sür die Kilowattstunde berechnet mann“ GKetten!) zur Darstellung Die fünfzigstel Auf. hrer Bewunderer fragte sie nun um den Preis eines einzigen 
werden. führung des Stücles war mit besonderen Ehrungen für den Haares von ihrem Haupte. Sie erwiderte: Zehn Dollar“, 
— 0x. die Beisetzung der Stimmen. In den Kellern der Autor verlnüpft, der der Gegenstand lebhaftester und immer er— ide mnn ni die vehne Kstlern pon Bewunderern um— 
„Pariser Natiosalakademie für Musik“, in den Gewölben der neuerter Opationen des Publilums war. „Der Götl, iben von denen eder in den genannen Breis ein Saar ihres 
Großen Oper, versammelte sich am Donnerstag eine auserlesene eine Tiroler Bauerntragödie von Rudolf Brix, ist der Exlschen ——— 
Gesellschaft, die gekommen war, um in Gegenwart des Unter— Gesellschaft, die zurzeit im Theater an der Wien gastiert, ver⸗ inse d idnee den Ertag denfeben Wohllagteiis 
staatssekretärs der schönen Künste einer ungewöhnlichen Zere— boten worden. Die Behörde nimmt daran Anstoß, daß Brix den Deden. denen alle Verlaufe in dem Basar dienten. Man 
monie beizuwohnen: der Beisetzung der Stimmen. Aber die Bruch des Beichtgeheimnisses durch einen Pfarrer schildert, vor e in usgerechnen dan der BSagrwuchs Geraldine Farrars 
Feierlichkeit trug keinerlei düstern Charakter, ja sie wurde mehr⸗ allem aber an dem Titel des Stüdes. der auf ein von einem u maesaht 200 ooo Saaren besteht, und dak somit das 
fach durch lauten Applaus unterbrochen: was man hier bei⸗ Bürgermeister gestiftetes Muttergottesbild geht. S Die Direl⸗ nn desehen wel Milonen Douar wern waäre Allerdings 
jehle, waren neue Schaͤte des Museums der Stimme“ Gram tion des Deutschen Schauspielhauses GKomische Oper in Berlin bleiben, bevor der Künstlerin der Dollarregen zufließen wird, 
mophonplatten, die dazu bestimmt sind, der späteren Nachwelt hat neuerdings die beiden Kammerspiele „Die Brandstãtte und och zwen Bedingungen offen, erstens, ob sich die Sängerin 
Kunde zu geben von den Leistungen der Gesangskunst und der „Scheiterhaufen“ von August Strin dberg in der vom in ie hres gesanuen saarsemudes entshlehen wird, 
Musit im 20. Jahrhundert. Die Platten waren durch glasartige Dichter autorisierten Uebersetzung von Emil Schering zur Auf⸗ id do sich 200 00ö eaarnhusiasten wie im Rewyorker 
Gehãuse sorgsam gegeneinander isoliert, in Pergament verpacdkt führung erworben. Somit hat sich das Deutsche Schauspielhaus Wohltaͤtigkeitsbasar finden werden. 
und wie wirkliche Mumien mit Bändern umschnürt. So setzte in Berlin das Aufführungsrecht von acht Bühnenwerken Strind⸗ 
man sie in den dafür bestimmten Urnen feierlich bei, in denen bergs gesichertt. — Borngräbers Myisterium „Erste — —
	        
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