Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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Wöchentlich 13mal (Wochentags norgens nd ge Anzeigenpreis Ausgabe 4 und B) für die 
abends, Sonntags norgens) ersheinend. Bezugs * Vfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarlt usw.) 
hreis fũr das Vierteljahr 330 Wart einschlehůch 41 Is Vfg. fũr Auswãrtige 30 Pfa. f. Geschãftl. Mit⸗ 
Bringgeld in Lůbed. Durch die Post beogen vhn⸗ * leri 
inen ꝝ * teilungen 1Wl. d. Zeile. Tabellen · u. schwleriger 
Benellaelb 830 Mart. Einzelnummera 10 vsg Q oaaurrer eee 
Beilagen: Vaterstãttische Blãtter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und hansestadt Lübec 662. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblattrtt gũrstentũmer Ratzeburg, Lubec und das angren⸗ 
„ nn ——— ———— —sD rchis des Vriag s uννναν zende medlenburgiĩsche und holsteinische Gebiet. 
id und Verlag: Gekrüder — * —* in Lüheck mne Mrekhaus Göniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9001. 
Ausgabe M. Groe Ausgabe) Donnerstag, den 27. Juni 1932. Morgen⸗Blatt Ur. 319. 
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3 falsch. Ohne seine überseeischen Beziehungen würde Deutsch— lichsten Form gegen die Unterstellung, daß sie jemals daran 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. land auch seine kontinentale Stellung nicht behaupten gedacht hätten, sich von dieser iniben en 
— — — —— — — —— können, weil es nicht imstande wäre, mehr als 50000 000 einen plötzlichen Angriff zu befreien ir müssen ihnen 
eꝛ⸗ der Lentiaen Mner;8 Se— Menschen zu ernähren. Es würde sozialen Krisen ausgesetzt das glauben. Wer die Frage sei, ob sie im Recht damit 
7— sein, unter denen seine politische Machtstellung zusammenbrechen gewesen sind und ob sie damst vor dem Urteil der Nach— 
sesdslc Nichtamtlicher Ceil. müßte. Seine überseeischen Handels- und Kolonialbeziehungen welt bestehen werden. In der Tat muß Deutschland seiner— 
e ——— aber hängen mehr und mehr von der Stärke seiner Flotte seits stets mit der Möglichkeit rechnen, daß ein energischer 
7** ab; und je mehr Expansion füc seinen Wirtschaftsmarkt es britischer Staatsmann einmal auf den Einfall geraten kann, 
Der wirkliche englische Standpunkt. nötig hat, um so mehr wird es, umgelehrt, seine Flotte den Gordischen Knoten in dieser einfachsten Weise zu lösen. 
Lubeg, 27. Juni bermehren müssen. Wie behaglich würde das Leben alsdann wieder an den 
e be2 Es ist durchaus richtig, so legt Peters weiter dar, dabß Ufern der Themse werden. 
Den wirklichen britischen Standvunlt uns Deutschen gegen⸗ die Mehrheit des deutschen Volkes den Frieden mit Groß— Der zweite große Faltoc, welcher von außen in den 
het nhtern nd ar erennen it ontnn it ang tltannien, die iehrhenn der Brnen den Frieden mit Deutsch- polaten Gegensat hen Bennschland nd Grosbritannen 
eicht. Das Abschiedsbanlett für Wolff-Metternich, die u land erhalten möchte. Aber es ist unwahr, dab nur hineinspielen wird und auf den wir selbst bereits öfters 
eitige Ehrung v. Marschalls bei seiner e u Blödsinnige auf der einen wie der anderen hingewiesen haben, ist der ferne Osten. Dort scheint das 
e hneichelbaften Worte des aisern in ien uet die nn Selte an dan Krieg dah en, Und änfach gedanten. lneshe Reih für absebbate Zenten it sih felbsen n 
ünder als Sporlsleute · andereriolts die denentierte Iusammen · soses Gerede ist es, daß der Faede bas natürliche Verhältnis haben, so dab wn die Rugirimng der dort fih bildenden 
lunft zwischen dem englischen König und dem Zaren, die wischen den beiden Großmächlen sei. Viel richtiger erscheint Macht auf den Westen zunächst kaum in Anschlag zu bringen 
Verwendung des enalischen Budae tuherschusses fur glotten⸗ ihm der Vergleich mit Rom und Karthago, welche um die haben. Aber Japan hat begonnen, seine Gewinne aus dem 
wele dit Unklurheit Aber die Mitlennerrirage unr l serrschaft über das was man damals die Welt (orbis lehlen Krsege ealifieren Vor einogen Jahren schien es, 
diese Punkte haben den Blick etwas getrübt für den eigent serrarum) nannte, mochten e es wollen oder nicht, in den als ob dieses kriegstüchtige Reich der aufgehenden Sonne 
lichen Kernpunkt des deutsch-nalischen Problems, der unlere Kampf auf Leben und Tod getrieben wurden. Neigung empfinde, sich aus der britischen Allianz frei zu 
Erachtens nach wie vor darin liegt, daß sich beide Snuet dung den deutshen loitenbaun wird, nach sen nn er ilemahen Gr deh Deulans 
darüber einigen, was sie gegensertig zu opfern beteit sind! der Auffassung von Pelern Großbritannien in ih hliebcen e dan mein die ebe 
Schon öfter hat uns Deutsche der auch in Lübeck als foölgende Zwangslage gedrängt: Es muß, um sich Die brilische Allianz ist und vleibt der Leit— 
Redner belannte Kolonial- und Weltpolitiker Dr— sicher im europäischen Zentrum zu fühlen, seine Schlachtflotten stern der japanischen Politit und der frühere 
Larl Peters-London mit wertvollen Beiträgen zur eng; um die britischen Inseln konzentrieren und ist dadurch ge— Premierminister Katsura steht im Begriff, nach 
sischen Frage in seinen viel beachteten Aufsäten im Tag zwungen, die wichtigsten Außenstellungen des Reiches ohne ge— Europa abzureisen un das Bändnis mit Eng— 
Sie n stets von u ane eee nügende Decungen zu lassen. u e e 4 dand zunernelen und nniger zu gestalten. — 
urchdrungen und zeigen immer wieder das erfolgrei e Mittelmeer, die Sohstraß⸗ für Aegypten, Ostafrika, Briti — par e acht ist. so trägt 
neee ien ee eant n d ae Zlatton in Atlantischen wie im Stillen Ozean. Das tze imshe Welpolnn ben hre ennhe Petiode dinnber di 
schildern wie er dort wirklich ist, ohne irgend welchen Weltreich ist gezwungen fur den Schuß seiner wichtigsten 4 g 
lendenziösen Beigeschmack. Solche Stimmen aus England, wie Inleressengebiete sich Buͤndnisse mit anderen Staaten zu ringen Wenn ent gn iene pt Welreich i 
die bon de can Peler⸗ brauchen wir noch viel nehr en n u e Tcn Fran der Erde in einheitlicher Wehrverfassung dastehen werde, dann 
* . assen; für das Mittelmeer auf seine uente mit unt werde man in England auf die glänzende Politik der „glor—⸗ 
als bisher für unsere Preise, wenn wir zu einem llaren reich. Hierüber werde mehr gesagt werden können, wenn hen alene sdesen enee e n n t 
Urteil gelangen wollen. te , bekannt sein wird was vor kurzem in Malta sisn solitit nache len Seuen n in der ad 
In seinem letzten Aufsatz Der britische Standpunkt im ist. Sier wurde der ise Stolz verletzt urch lichen Lage, sich uner den Nahlen der Erde seine 
Tag behandelt er die monentan⸗ politische Situation unter das Gerücht, man wolle den eigentlichen Schutz Bundesgenobffen fuhe zu en wvo ihr be— 
Beantwortung der Frage, was Deutschland denn Großbritannien dieser Sochstrabe zuni Osten fraue iler G — 
zu opfern in der Lage bereit lei. In Betracht kommt, nach wadern überlassen. SDür d mittleren und uen flofsfen bleiben so lange es ein im Ernst gefahrlicher 
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und das ist der Verzicht auf eine gr t. da 
kann und will es nicht. Nun, so fährt er fort, dann hat Alle solche Kombinationen seien jedoch heute mehr als 
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een eeee eee e aneeeeeen e ee e et e Das Wehrgesetz in Oesterreich 
herein leinerlei Aussicht auf Bwirklichung. Balfours Be— Reiches sicher bleiben wollen. Alle diese Sorgen und Ge— endgültig angenommen. 
hauptung in „Nord und Süd“, daß Deutschland, auch wenn fahren wären zwar mit einem Schlage aus der Welt, wenn M. Wien, 26. Juni. Das Abgeordnetenhaus hat dat 
es lein einziges Schiff mehr besie, immer noch die erste Macht die deutschen Flotten auf dan Grunde der Nordsee liegen Wehrgesetz in allen Lesungen angenommen und die aweite 
auf dem Kontinent von Europa ein werde sei nämlich aruund— würden Britische Staotsmänner verwahren sich in der feier Lesung der Landmehryorlage begonnen 
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Werk ohne jede Originalität oder musikalischen Wert, mit An— nale Bühne in Bergen, eine Gründung Ole Bulls, die 
Cheater, kKunst und wissenschast. klängen an andere Opern und Operetten gespickt. Der äußere das älteste ständige Theater in Norwegen ist, soll abgerissen 
d ehe ede Erfolg war dessenungeachtet dank der guten Darstellung lebhaft. werden, um einem größeren Neubau Plaß zu machen. In 
Fahr im Zeichen illers- Rie erltte Serie eu — künstlerisch interessierten Kreisen ist man nun eifrig bemüht, 
Wallenstein!, Turandot und der „Jungfrau von Orleans saen n en en e e e diese erinnerungsreiche Stätte, an der Ibsen und Björnson als 
nur Kleists erbrochenen Krug“; außer Abonnement soll noch eschnnd in inte eee e e e mee n Dramaturgen gewirkt haben, zu erhalten. Es wird beabsichtigt, 
„Maria Stuart folgen. Eine der Jugend vorbehaltene Auf⸗ a ea nen Wahrung der auheren Gesaln in einen 
führung des Primen von Homburge wird die Spiele be— ectuel Franco-Allemand), an deren Spitze Jean Gran Car⸗ eu e er nee mu 
353 saeee mncee m teret steht, veranstaltet im nächsten Winter in Paris eine An— zertsaal umzuwandeln, der bei nationalen Festen un sil⸗ 
chließen. Im „Wallenstein“ feierte en ¶ — aufführungen von Rang Dienste tun würde. — Aus Hanno— 
Grubes Regie eine etwas antiquierte Meiningerei in den zahl Conférences“, bei denen ins Französische übersetzte Werke n h 
cbninean der neueren deutschen Literatur vorgetragen werden sollen. Für ver, hreibt man. Die Auflösungsklage des Direlktors Franz 
neen d ein Soanten d ee i e den ersten Abend, der etwa Mitte Oktober stattfindet, ist Carl Rolan gegen die Sannoversche Schauspiel gesell— 
gut bürgerliche Orgien, in denen aber nichts destoweniger das d e h n ed anee nenern fhaft cchanbirg hat bie 2. cn men n Bandelelachen 
Dichterwort häufiger ertrank, als wünschenswert war. Unter arie · und oaiser Napoieon gewahlt worda Sie Ueben. abgewiesen. Direktor Rolan will gegen dieses Urteil Berufung 
den e inzelnen Leistungen traten als besonders bemerkenswert ene ler aargt a einlegen. — Emil Rezniczek hat ein großes sinfonisches Werl 
hervor der kluge, von gründlichem Verständnis en Wal e eeeeesc ea u „Shlemihl beltelt, beendet, das im Laufe des na dslen 
lenstein Otto Sommerstorffs und der prachtvolle Butler e eene uni ee ean Mimnere in Berin sshrung delangen wrd. ech 
Geora Molenars Geide vom Berliner Kal. Shauspiel⸗ eine des ama⸗ zu deanlasen einer Meldung aus Wien wurde Borngräbers Mysterium „Die 
haus). Neben ihnen ist nur noch die charaktervolle Thekla des hh bht m ensten Menschene sur Wien porgemch verboien. 
Irl. Silde Knoth vom KFgl. Theater in Hannover zu nennen, m ree lenctu E. T. A. BSoffmanns letzte Kompositon veröffentlicht im 
der das schwierige Unternehmen, des Friedländers Tochter zu n ilhe ante u Junheft der betannien Kuͤnseschrisn die Musu Bang von 
wirklichem Leben zu erweden, beinahe erstaunlich gut gelang. arozes el n Tenorso h den ilien⸗ Mislier r ee eeee eeriee vant an n 
Wiener Musilwoche. Einen Enthusiasmus, wie Dienstag, n ro u von ho Toderlag e un das meressane Std die ie⸗ 
gab es im Musilvereinssaal noch selten. Das zweite Festlon⸗ nen ars 3 n 7 un n Komposition des genialen, vielseitigen Künstlers, ein Lied 
zert stand im Zeichen von Arthur Vilisch, der schon mit e en sch n fuͤr Maͤnnerchot, betnen Türtische Musitne Das veft 
der fabelhaft gespielten „Leonoren⸗Ouvertüre frenetischen Bei⸗ einem Schüler Jean eszkes. zur ersten Aufführung gebra enthält ferner eine grundlegende Studie über Arnold Shönberng 
fall auslöste. Die 4. Sinfonie von Brahms und die 9. von werden. von Arno Nadel, die helle Streiflichter auf das Wesfen der 
Bruckner folgten in meisterlicher Wiedergabe, wobei auch die Kleine Mitteilungen. Direktor Birrenkoven, der be— Nodernen Mus wit 
Wiener Philharmoniker ihre unvergleichliche Kunst einsetzten. kanntlich die Neue Oper in Bochum übernommen hat, steht ß 2 2 4 
Die Opationen für Nilisch nahmen südländischen Charalter an z BZt. mit dem Komponisten und Dirigenten Oskar Fried in Ein Seine⸗Denlmal in Salle a. S. Der Heinebund laufte 
und endeten erst, als die Lampen abgedreht wurden. Unterhandlung, um Fried als musikalischen Leiter der Oper die von Paul Schoenemann Galle) geschaffene 8eine-Kolo 
Für die Uraufführung von „Ariadne auf Naxos“, Richard zu gewinnen. Verpflichtet sind für die kommende Winterspiel⸗ salbüste an zwecks Errichtung eines Heine-Denkmals vor dem 
Strauß' neuestes Werk, das, wie bekannt, im Herbst in Stutt— zeit als hochdramatische Sängerin Astried Lo uis vom Elber— Trothaer Schlößchen. Die Einweihung des Densmals wird im 
gart in Szene geht, werden bereits Vorbereitungen getroffen. felder Stadttheater. Für das Fach der Koloratursängerin ist August dieses Jahres stattfinden. 
Prof. Max Reinhardt, der die Regie führen wird, weilte in der Frau Novad vom Hoftheater in Mannheim, als erste Opern— Ein englischer Journalist geadel“ Sonntag wurde bekannt— 
württembergischen Hauptstadt, Um das neue Hoftheater zu be— altistin Lucy Friedrichs, als Opernsoubrette Resi Krizel gemacht, daß der König von England dem Jour; 
lichtigen und die ersten Anordnungen zu treffen. — Nach der vom Hoftheater in Braunschweig, als Heldenbariton Richard nalisten Edward Tyas Coot den Adelstitel ver— 
Stuttgarter und Dresdener Oper hat nunmehr das Kölner Starnberg von der Kgl. Oper in Stockholm, als lyrischer liehen habe. Sir Edwards Tyas Coots Name 
Opernhaus Richard Strauß' „Ariadne auf Naxos“ als Bariton dessen Landsmann Ludvigsen, als lyrischer Tenor befand sich nicht auf der an des Königs Geburtstag veröffent— 
dritte Bühne angenommen. 1 Alfred Schetter verpflichtet .— Direktor Maximilian Moris lichten Ehrenliste, weil er damals nicht im Lande weilte. Er hat 
Leoncavallos neue Operette. Aus Rom wird dem B. odon der Kurfürstenoper in Berlin hat einen Ruf an das Mun cpal⸗ sich als Chefredakteur verschiedener Blälter wie der Pall Mall 
T. telegraphiert: Im Constanzi-Theater wurde Mon— Theater in Buenos Aires als artistischer Leiter der Oper er— Gazette, der Westminster Gazette und der Daily News einen Ruf 
tag Leoncavallos neue Operette »Die Rosenkönigin“ La halten. Ob er den Antrag annehmen wird, hängt noch von der erworben und auch einige Vücher geschrieben, von denen das 
reginetta delle rose zum ersten Male gegeben. Sie ist ein Abwiclelung seiner Berliner Geschäfte ab. — Die Natio— belanntelste „Recht und Unecht im Transvaal-Kriege“ ist.
	        
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