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Beilagen: Vaterstãdtische Blãtter. — Der Familienfreund. 2 νh
Amtsblatt der sreien und hansestadt Lübed 62. Jahrgang Nachrichten sür das herzogtum Lauenburg, die
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatt t gürstentũmer Ratzeburg, Lübeck und das angren
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νννννν 6 Archio des zende medlenburgische und holfteinische Gebiet.
Orucd und Verlag;: Gebruder Borkens w. m. b. 5. m Lübed — w ue Adrebhaus (Göniastr. 46). Fernsprecher 9000 u. 9001.
Ausgabe M. Große Ausgabe) Dienstag, den 25. Juni 1932. Abend⸗Blatt Ur. 316.
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flage steckt, daß schnöde Parteisucht offenbares Recht vergewal— besleht ja hinsichtlich der Auffassung über die Bedeutung der
¶Estes Blatt hierʒu 2. Blatt. tigt habe, dann wird Roosevelt ein sehr gefährlicher Wider— Zweikaiserzusammenkunft in den Schären zwischen der deutschen
Amfang det heuisn sacher der herrschenden Korruption werden, weil er dann für Presse und der Nowoje Wrem'a keinerlei Verschiedenheit.
ââòàeν nt nννÙÌνÔLν eine gute Sache streitet. Und man ist um so eher geneigt,
an solche Wahrheit zu glauben, weil die Welt Zeuge ge—
Nichtamtlicher Teil. enenn rn dn e eee Infanterie laut en vm
Senat der Republik gehandhabt, im Jahre 1876 den zu Recht er geordnete des Departements Loire et Cher, 2
Die dritte Partei in den Vereinigten erwählten Präsidenten der Vereinigten Staaten, Tilden, zu— nier, hat als Berichterstatter über das Kadergeseß vor der
Staaten gunsten des vom republilanischen Caucus erkorenen beseitigt französischen Deputiertenkammer soeben seinen Bericht der Ver⸗
hat. Nach alle dem bisherigen braucht man die Zwischenkandida— handlungen der Armee-Kommission über das Kadergesetz der
Lübecdh 25. Juni. datur Roosevelts keineswegs für verzweifelt anzusehen. Auch französischen Infanterie veröffentlicht. Dieser Bericht, der
TDas lang Erwartete scheint Ereignis zu werden: daß das in der Stadt Newyork hat schon ein paarmal die Energie weitgehendste Beachtung verdient, seßt uns in die Lage, die
Parteileben der Vereinigten Staaten seine dritte Frattion des öffentlichen moralischen Gewissens Siege gegen das korrupte zulünftige Gestaltung der französischen Infanterie klarzustellen.
erhält. Ja, da auch die demokratischen Kandidaten von 1904 „Tommany Hall“ erstritten. Aber hinterher sind immer die Deutsche Infanterie:
und 1908: Parker und Bryan zu Baltimore einen ähnlichen Geschlagenen wieder hochgekommen. Ob eine Roosevelt-Partei, Caut ihrer zukünftigen Gestaltung nach Durchführung der so⸗
Hahnenkampf aufzuführen Miene machen, wie er in der abge— wie sie jetzt gedacht ist, als eine Partei der ehrlichen Leute eben erledigten Heeresvorlage.)
aufenen Woche von Taft und Roosevelt agiert wurde, so ist aller Parteien gegen Mißbrauch und Verderbnis, zu einer dau— 633 Infanterie⸗Bataillone, 18 Jãäger⸗Bataillone, zus. 651
nicht ausgeschlossen, daß man diesmal mit vier ernsthaften ernden Gesundung des amerilanischen Parteilebens führen wird, Bataillone.
Bewerbern zu rechnen hat. wie die Optimisten hoffen, steht sehr dahin. Sehr viel hängt Französische Infanterie:
Bis jetzt ist indessen nur die Spaltung der republikanischen davon ab ob sie es wert sein wird. Das heißt einmal, ob Ende 1912.)
Partei Tatsache. Seit 1864 waren regelmähßig die beiden großen S ihr gelingt, ihre Ziele aus der bisherigen Verschwommen— 528 Infanterie⸗Bataillone, 81 Jäger⸗Bataillone, 2 Sappeur⸗
Organismen geschlossen in den Wahlkampf getreten. 1860 hatte heit zu eigener Klarheit und Vollsverständlichkeit herauszu— Bataillone, 36 Kolonial⸗Inf.Bataillone (in Frankreich), 20
man die Teilung der Demokraten gehabt, und das Ergebnis irbeiten. Und dann, ob sie sich überhaupt dazu überwindet, die Zuaven Bataillone (in Nordwestafrika), 5 Bataillone leichter
war, den Voraussetzungen entsprechend, der glänzende Sieg des Sache in den Vordergrund zu rüden. Der Personenkultus, der afrikanischer Infanterie (in Nordwestafrika), 37 Bataillona
gemeinsamen Gegners Lincoln gewesen. Wird es diesmal bei etzt mit dem Fahnenträger getrieben wird, wirkt in der algerischer Schützen Turkos lin Nordwestafrika)), 12 Fremden⸗
den Republilanern so kommen, vorausgesetzt, daß die Demo— Hinsicht nicht sehr vertrauenerwegend. Das Alterswelken hat Bataillone, zus. 671 Bataillone.
lraten einig bleiben? schon glänzenderen Schmetterlingen, als es der Erneuerer des Die französische Armee wird also künftighin etatsmähßig
Eine solche Voraussage dünkt uns durchaus nicht von vorn—⸗ ammerikanischen Parteilebens ist, der Roosevelt sein will, den über ein Mehr von 20 altiven Bataillonen uns gegenüber
herein wahrscheinlich Natürlich lange nicht so Unwahrscheinlich, Vollsgunst schaffenden Tuft von den Flügeln geblasen. verfügen. das bedeutet beinahe die Stärke eines Armeelorps,
bn von Tafts Wiederwahl. Was fut die Altrepublilaner wobri zu beachten ist, daß die Jäger⸗ und die nn ·
ei herauskommt, wenn ihre „Insurgenten“ getrennt marschie— u — za schen Bataillone teilweise 5 und 6 Kompagnien stark sind
ren. davon haben lie 1910 einen Vorgeschmac gehabt, als die Nowoje Wremja und Zw eikaiser · zusa mmenkunst. Radfahrertruppen
Uneinigkeit der bisherigen Mehrheils Patlei eine demotratische Gnformation unseres Aulands Berichterstatters) Deutschland
Majorität von 40 Stlimmen im Repräsentantenhause zuwege Die Nowoje Wremja hat anläßlich der Zweikaiserzusammen⸗ Keine.
brachte. kunft in den finnischen Schären heftige Angriffe gegen die Frankreich:
Allerdings erlagen damals die Anhänger Rodsevelts und Lafo— deutsche Presse gerichtet und behauptet, daß namentlich offiziöse 10 Gruppen, jede Gruppe im Ernstfalle 860 Köpfe stlark.
lettes noch gründlicher. Für sich erzielten sie nirgends einen Blätter den Versuch nachten die russische Diplomatie lächerlich Maschinengewehre:
Gewinn, sondern mußten ihren Trost darin suchen, die Taft— zu machen In Berliner polischen Kreisen wünscht man zu— Deutschland:
freunde um ihre Mandats gebracht zu haben. Aber der da— nächst einmal zu wissen welhe Artikel der von der Nowoje 214 Maschinengewehr Komp. mit 1284 M. G.
malige ziemlich Nägliche Wfall der Insurgenten-Partei bedeutet Wremja genannten Blätter GGamburger Nachrichten, Münchener Frankreich:
noch bei weitem kein Präjudiz für die Präsidentenwahl. Volks— Neuesle Nachrichten und Post) in Frage kommen. Die Samburger 671 Maschinengewehr-⸗-Züge mit 1342 M.G.
hegeisterungen haften an den Personen und deren Namen. Die Naochrichten zum Beispiel sind stets für Rußland eingetreten, also ein Mehr von 58 Maschinengewehren auf Frankreichs
Gunst der Allgemeinheit hing auch beim deutschen Volke un— und in den Münchener Neueten Nachrichten haben sich nach Seite.
wandelbar Bismard an: die Bismnarclianer machten bei den Kenntnis dieser politischen Kreise auch keine Artikel, sondern Die Ueberlegenheit der Franzosen an Maschinengewehren
Reichstagswahlen häufig schlechte Geschäfte. Der amerikanische höchstene einmal eine Bemerkung gegen Herrn Iswolski be— wird übrigens noch größer, wenn wir die Kavallerie in Be—
Einzelwähler entwindet sich den Fesseln seiner Partei-Organisa— funden. Was die PVost anlangt, so ist ja hinreichend be— tracht ziehen, da Deutschlands Kavallerie in Zulunft über
tion schwerer, wenn es einen obsturen Gefolgsmann des be— kannt;, daß dieses Blatt zu dem Auswärtigen Amt keine Be— 11 Maschinengewehr⸗Abteilungen — 66 M.G. Frankreichs
aünstigten Teddy ins Repräsentantenhaus zu bringen gilt. Tritt ziehungen pflegt. Es entfallen somit die Angriffe, welche Kavallerie 87 Maschinengewehr-güge — 174 MaG, zählt, so
dieser selber für das höchste Amt in die Schranken, so liegt das russische Blatt aus diesem Anlaß gegen die Presse-Ab— daß die Ueberlegenheit Frankreichs an Maschinengewehren bei
die Sache ganz anders. teilung des Auswärtigen Amtes richtet, in sich zusammen. den Truppen der altiven Armee allein 116 M.«G. zählt!
Dazu ist die Flut der Roosevelt-Schwärmerei seit 1910 Es wird auch betont, daß die deutsche Presse von jener Seite Aus Vorstehendem geht die zulünftige ahlenmäßige Ueber—
zewaltig gestiegen. Wenn auch nur ein Teil Wahnheit in der An— niemals gegen Rußland inspiriert worden sei. Im übrigen legenheit der französischen Infanterie mit ihren Nebentruppen,
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Am liebsten hätte sie geweint, wie er ihr so tumm in die heit sie sanft im Stick gelassen, aber ne raffte sice doch zusammen
Ein Schiffst un don nenland. Wothe Augen sah und dann mit erstickter Stimme sagte: und nedte:
— „Das war ein kurzer Traum, Fräulein Ilse-Dore. Fortan „Na, geben Sie sich man, Hetr Assessor, auf den Sieg
67. Fortsetzung.) winkt mir nur noch das Schattenland. Möchte Ihnen stets brauchen Sie wirklich nicht stolz zu sein, denn mir blieb ja
Copyright 1910 by Anny Mothe, Leiprꝛig. nur die Sonne lachen.“ winklich keine andere WwX Sie lönnten mir lieber da den
Ale Bande frommer Scheu waren zerrissen, denn der Zu dumm. Ilse-Dore kamen schon wieder die Tränen, Rummel erklären. Mir ist ganz wüst zu Sinne, und ich sehe
Stierkampf hatte bereits begonnen, und die johlende, pfeifende und nun stand sie hier, von der tobenden, schwirrenden Menge gar nichts. Wollen Sie?“
Und scuesende Menge der hebblutigen Pormgfesen, bie Beifall umdrängt, und wuhte weder aus noch ein. Jetzt fahte sie Ob er wollte.
oder Mißfallen tobend zu erkennen gab, hatte für den Frem— sogar noch ein halbwüchsiger Bengel an, dem sie die Aussicht Er beugte sich gang nahe zu ihr, und da es so ug war,
den etwas Beängstigendes und Aufregendes. bersperrte, und schrie ihr zu, was sie nicht verstand und legte er ganz selbstversändlich seinen Arm um sie und sagte
Ilse⸗Dore, erst in einer größeren Gruppe von Bekannten, worüber alle Umstehenden lachten. lebhaft;
war im Umsehen von ihren Eltern und Begleitern getrennt. Jetzt brach Ilse-Dore wirklich in Tränen aus. Sie hatte es Sehen Sie dort den Glutäugigen in dem bel aue
Aengstlich wollte sie wieder umkehren aber die lange Reihe zwar lange bemerkt, daß von einer Bank unter ihr fortgesetht Samtwans? Das ist der berühmte t Juentes. r laßt
der Nachfolgenden, die auch einen Platz suchten, schrie und jemand rief und winkte. Sie hatte ihn aber nicht sehen sich jettt den schönen Frauen vorstellen und hreibt
järmte ungeduldig: „Vorwärts!“ wollen. Das fehlte noch, daß sie dem Kerl, dem Mensing, n Poln Siel 2
Da wurde sie denn weiter und weiter geschoben. Immer der da so hoch aufgerichtet stand, noch zu danken verpflichtet s n I ne
höher hinauf stieg sie, zwischen den schmalen Steinstufen äng— sein sollte, damit e noch über sie lustig machte. Und n rompetenstoßz ettnte und i rte ein eee
lich nach einem Platz ausschauend. dabei flutete doch etwas wie heihe Seligkeit durch ihr Berz ue etade auf den schönen Spanier los, der ihn ge—
Ganz in der Ferne sah sie ihren Vater ihr mit wilder Ge— denn sie empfand plötzlich: „Nun bist du gerettet, jeßt kann 2
bãrde uwinken adber es war natürlich gang unmbglich u ihm dih 3 ber die Menge schob e vore n ren n ee de aern
zu gelangen, und jetzt war sein lahler Kopf auch schon wieder einsach weiter bis dahin, wo der Gefürchtete ihr zuwinkte, und el Wie grlchmeidin der rern dn an rn pnd n
in der Menge verschwunden. ehe sie sich besinnen lonnte, war sie dem Assessor ganz nahe, sausenden Tiere ausweihht. Mit welcher königlihen Gebarde
Ilse⸗ Dore hätte am liebsten geheunt. Und wie frech die enn auch noch einge vante über ihn. er dem wütenden Stier die mit nnunpuurn e in
jungen Portugiesen sie aus ihren swarzen Augen anglotzten, Er edle iaent de eme nheiht aueee den Naden stieß. Es war ein herrues Swiel Dur mn
sie hätte davonlaufen mögen. Nan war sie schon ganz oben, bis h abe ien ja hier ein Pluͤbchen aufsehoben!“ nief Pfeile gereizt, wendet sich der Stier. mablos ver Wut, den
dicht an die Logen. Merkwürdig, alle hatten Plätze gefunden 44 S Bandetini zu die den Stier mit ihren roten Tüchern reizen.
er vergnügt. Es ist ein graziöses Spiel. das sich da entfaltet, und die
bloß sie nicht. Runter!“ rief die ¶ ist ein graziös iel b
lle e weniosene den Banpmann. den ideribe ent xRunter! riel e 5 Banderini haben genug zu tun, sich vor der Wut des Tietes, das
deden lönnen. Und ohne weiteres hob Mensing Ilse-Dore über die Stein⸗ blind gegen das rote Tuch rennt, durch schleunige Flucht über
Aber der, der war ja gar nicht mal hier. Zu dumm, gleich sitze herab auf den winzigen Platz, der noch an seiner Seite die Barriere in Sicherheit zu bringen.
von Cintra aus wieder zurüczufahren, bloß weil sie ihm da frei war. Der Torero fährt fort, den sinnlos Wütenden immer weiter
oben auf der Terrasse des maurischen Schlosses gesagt, daß Da sah nun Ilse⸗Dore plotzlih gang fest und sicher an seiner zu reizen. Immer neue Speere mit den spitzen Widerhalen wirft
sie doch nicht seine Frau werden lönnte, nein, wirklich nicht. Seite, noch etwas atemlos aber doch ganz; glücsselia ge er dem rasenden Stier in den Nacken. Er lodt, er winkt ihm voll
Die ganze Nacht hatte sie es sich überlef borgen. Nun lonnte ihr doch gar nichts Schlimmes mehr Grazie, er weicht ihm aus, er kommt ihm entgegen. Das
Daß der Lüderitz aber so ein Schaf war, das gleich so passieren. Publikum johlt und schreit, es jauch;zt Beifall, und es zischt,
tragisch zu nehmen. Es gab doch so viele reizende Mädchen, und „Siehst du, mein Kleines““ nichte ihr Mensing zu. Wir pseift und schimpft, wenn ein Wurf einmal versagt. Immer
wenn er sie nicht kriegte, von der sie alle behaupteten, daß gehören doch zu einander. Ich dachte mir schon,. daß du zu heihßer, immer wilder wird der Kampf. Jetzt greift Fuentes zu
sie ein Strick wäre, lonnte er doch nur froh sein. Sie mochte mir kommen würdest.“ einem blutroten Tuch, unter dem er das Schwert verborgen
den Lüderiz so gern, aber heiraten, nein, das lonnte sie Ilse⸗Dore schwieg. So eng an seiner Seite gepreßt in⸗ hält. Einen Augenblich tritt totenähnliche Stille ein. Der
doch nicht. mitten der lausendtopligen Menge, hatte ihre gewöhnliche Ked- Stier rast wild durch die Arena, ales, was ihm in den Weg