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abends Sonntags eee 22 Auzeigenpreis Ausgabe 4 und 8) für die
preis fũr das Vierteljahr 530 Wart einschnehch 91W WV 40 Zeile 20 Pfg. Kleine Angeigen (Arbeitsmarlt usw.
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Beilagen: Vaterstãdtische Blãtter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lũbed 2. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die
beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatt gürstentũmer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗
ter — ννν zende mecllenburgische und holsteinische Gebiet.
vruct und Verlaßg: Gebruder Borfears G. m. D. S. in Snhen- e Adreßhaus (Köniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9001.
Ausgabe M. Grohe Ausgabe) Dienstag, den 25. Juni 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 315.
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jammengeschmiedet; ein Reich, dessen Heer in ruhmvollen Krie— „Aber einmal müßt ihr ringen
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. gen deutsche Tapferkeit aufs glänzendste bewährt hat; ein Noch in ernster Geislerschlacht
— — — — — —— Reich, dessen Handels- und Kriegsflotte die schwarz-weißrote Und den lehten Feind bezwingen,
Umfang der heutigen Nummer 8 Seiten. Fahne in Ehren wehen läßt auf allen Meeren, ein Reich, dessen Der im Innern drohend wacht.
mνO 22’’’„„’„’— Volk in langer Friedenszeit zu stolzer Söhe sich emporgear— Haß und Argwohn mnüft ihr dämpfen,
Nnichtamtlicher Teil. beitet und in Handel, Gewerbe und Industrie deutschen Fleiß Geiz und Neid und böse Lust,
und deutsche Intelligenz auch dem Auslande gegenüber zu Dann, nach letzten, schweren Kämpfen,
ꝰ — en Ehren gebracht hat, ein Reich, das als Weltmonarchie Magst du ruhen, deutsche Brust.“
seh ein echt und seine Stimme geltend machen kann inmitten der Wie viel mehr gelten diese Worte in der Gegenwart, da wir
Laß nicht den Bismarck sterben in dir. Nationen! gerade jetzt mitten in den heiben Geisteskampf hineingestellt
Rede von Pastor Papenbrock zum Sonnenwendfest auf dem Wem haben wir dies zu danken? Nächst dem Allmüch- sind Es aurt surchtbar auf cllen Gebieten, im volitischen
Pariner Berg.) tigen, der unser großer Alliierter gewesen, den großen Män— Leben, im bürgerlichen Leben, im sozialen Leben, im lirch
55 Lubed, 25. Juni nern, deren Namen mit unauslöschlichen Lettern nicht nur in die lichen Leben; aber es stedt doch noch im deutschen Volle ein
Nn laht die Vloclen i ume * Zt Annalen der vaterländischen Geschichte, sondern in die Herzen auter deutscher Kern. Mõgen immerhin viele den Umsturz aller
n ee a n ur aller wahrhaft Deutschgesinnten eingegraben sind, allen voran bestehenden Ordnung auf ihre Fahne geschrieben haben und mit
ur Jube urn dem Manne, den Lübed mit Stolz den Größsen seiner Ehren— ihren bestechenden Schlagwörtern viele in ihren Bannkreis
es Flammenstoßes Geleucht facht an! bürger nennt, Otto von Bismard. Wer von uns ein deutsch socen, dennoch: wo deutsche Herzen schlagen, da werden und
Der Serr hat Grokes an uns getan. mpfindendes Hers in sich trägt, den muß es ja wie ein elet müssen sie auch darin einig sein: Die Liebeunddie Treue
Ehre sei Gott in der Söhe! trischer Funke durchzuckken, wenn dieser Name genannt wird; zum deutschen Vaterlande lassen wir uns nie und
So hat es in jenen großen Tagen der deutsche Dichter den muß es innerlich mit fortreißen zu tiefer Ehrfurcht vor nimmer aus dem Serzen zeiben.
dem deutschen Volke ins Herz hineingesungen. Zum Dank für dieser unvergleichlich genialen Redengestalt von urwüchsig deut⸗ Danken wollen wir nicht bloß nit dem Wort, sondern durch
ene große Zeit und für das Große, das sie uns errungen, scher Kraft und deutscher Treue, die, mit ihrer ganzen Persön— die Tat. Die Flammen, die jezt vom Bismarcturm empor—
lodern Jahr um Jahr auf deutschen Höhen die Flammen empor, lichkeit eines Hauptes länger als all die anderen, mit prophe⸗ lodern, mögen sie in unser aller Herzen neu entzünden das Treu—
sich einend mit der flammenden Begeisterung von tausend und tischem Blick nicht bloß die Gegenwart klar überschaut, sondern gelübde: Heilige Flamme, glüh, glüh und verlösche nie fürs
abertausend deutschen Herzen. Deutschland einst und jetzt, welch auch für die Zukunft das schier Unerreichbare als Ziel fest ins Vaterland! Was wir in den Irren und Wirren der Gegenwart
eine Wendung durch Gottes Fügung! Vor hundert Jahren ver— Auge gefaßt und, unbeirrt durch alle Intriguen und durch für unser Volk brauchen, laßi es uns alle werden, Männer
wüstet und blutgetränkt seine Fluren, das Volk niedergetreten alle Leisetreterei, zielbewußt und siegesgewiß vorwärts gestrebt von Bismards Schlag, gefestigte Persönlichkeiten deutsche Cha—
vom eisernen Fuß des lorsischen Eroberers, innerlich zerrissen hat, bis der Traum der Väter wunderbare Wirklichkeit ge— raktere, die mit hellen Augen und mit klarem Blid, mit festem
durch Uneinigkeit, nichts mehr geltend im Rate der Völker! worden und es nun herrlich dastand, in Nord und Süd, in Ost Willen und nie ermüdender Taltrast, mit freudigem Mut
Aber wie des Lebens Not zwei goldene Lebenswahrheiten dem und West ein geeintes deutsches Reich, kraftvoll regiert von und zündender Begeisterung, mit dernigem Gottvertrauen und
deutschen Volle zum Sprichwort geprägt hat: „Not lehrt der Hand des deutschen Kaisers. iegesgewissem Optimismus, treu zum deutschen Voll und Vater—
beten Not bricht Eisen ! so hat die bittere Not jener Zeit der Und bie? Wie wollen vir danten? Euinnerung, auch lande treu zum Kaiser und zum Deutschen Reiche tehen, in Wort
iessten Demutigung unser Volk gelehrt. sich wieder auf sich dantbare Erin nor un g tann Und darf dentschen Seren in der — und Tat begeugend. Deutshland · Deutchland ber alles, über
elbst, aber auch auf den Gott sich zu besinnen, der auch einem Gegenwart nicht genügen. Daruber müssen wir uns lar sein: alles in der Welt Das Deutsche Reich, unser geliebtes deut⸗
geschwächten Arm neue Kraft und geängsteten Herzen neue Sieges— Wir leben in einer Zeit der ernstesten Krisis. Feinde ringsum! sches Vaterland lebe hoch!
zuversicht verleihen kann. Angefeuert durch Männer von echt In den Nachbarländern in Osten und Westen von Deufschlands — —
e e rd n mit e vor allem aber jenseits des Meeres verfolat man mit Lissaboner Straßenkämpfe.
eiden gleichermaßen vertraut, Argwohn jeden Schritt deutscher Lebensbetätigung und deutscher — mn blã
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wssen verstanden und mit deutscher Treue die Antwort ge— auf des Messers Schneide gestanden, ob Friede bleiben würde lan iner Repollon ähnlich eischeinen aisen Danach
zeben: der König rief und alle, alle lamen. Da glühte in oder ob wir zu blutigem Kriege die Waffen erheben müßten. hlen am Sannenn n die meaÊ
illen Geistern die Flamme hehrer nationaler Begeisterung. Da Wenn wir auch unserem Volke zu seiner gesegneten Fortentwid⸗ en ν αα Ê e-
eigte das Gewissen jedem Deutschen das Ideal von deutscher lung noch viele Jahre Frieden erhalten sehen möchten, ich denke, len veen Slanie Radle n elcelen san
Freiheit, deutscher Treue und von deutschem Recht. Da ging darin müssen doch alle wahrhaft deutsch denkenden Männer sich a e ee ee
d le Sennen vie en eeln e ν b 72 2 jeden Wagen. Trotzdem versuchten die streilenden Eisenbahner
ze tag — einig sein: Nur nicht Friedenumjeden Preis! Gerade ich ihrer zu bemächtigen, aber die Kavallerie ritt alles nieder
Gott für König und Vaterland!“ Eine große Zeit damals! um des Friedens willen wollen wir unser Heer und unsere Flotte aia 3 d h ine ase weranmcan
Wie Grohles hatte sie dauernd dem deuisen Volte start und das deutsche Schwert blank und scharf geschliffen halten a a Polizisten mit gezo suchten di en e
schaffen können, wenn nicht gerade in den folgenden Jahrzehnten in jedem Fall. Wenn aber jemals wieder der Fehdehandschuh sleen. m ed scicen en n e
die deutschen Stämme mit ihrer Eigenbrödelei und ihren Sonder— uns hingeworfen werden sollte, das Zutrauen haben wir noch t se s e h be Monin
interessen so kläglich kleinlich gewesen wären. Wir können zu unserem deutschen Volle, daß dann alle, Mann für Mann, lahen multen auf dem Schlachifelde ohen enien
es verstehen, daß Deutschlands größte Dichter damals in weh— mit tapferem Sinn und tapferer Tat es beweisen werden: „Die n Ibileinmae der lepibltanischen Garde 7
mütiger Resignation ausgerufen haben: „Zur Nation euch deutsche Ehre lassen wir uns nimmermehr mit aie ea ua und vertrieben die wütenden Volksmassen
zu bilden, ihr hoffet es, Deutsche, vergebens.“ süben treten!“ Die Behörden ben an, daß zwei Personen getötet und 30
Und demgegenüber Deulschland jetzt! Ein großes, starkes, Ernst ist die Gegenwart. Einst hat in ernster Zeit Max verwundet seien. Der Korrespondent der Daily News bemerkt
stolzes, nach außen hin geeintes Reich,. durch Blut und Eisen zu- l von Schendendorf unserem Volke zugerufen“ dazu, daß diese Zahlen unmöalich wahr sein könnten, die Ver—
Claire Vallentin, die Gattin des Grafen Wolff-Metternich, Haus war schon seit Wochen ausverkauft, wie denn überhaupt
Cheater, Unnst und wissenschaft. wird voraussichtlich kein Engagement an einer Berliner Bühne für sämtliche Veranstaltungen die Site vergriffen sind. Alle
Das Neue Kuriheater auf Selgoland erösfnete am Soun— annehmen, sondern im September mit ihrem Galten nach New— Skepfis wurde zuschanden gemacht; die da glaubten, es würden
tag in seinem im vorigen Jahre errichteten schmuden Neubau york übersiedeln, wo sie am dortigen Irving-Place-Theater, keine Fremden lommen, wurden arg getäuscht. Freilich das
die diesiährige Saison mit Grillparzers „Ahnfrau“. Der be— dessen Direktion bekanntlich Dr. Baumfeld übernommen hat, stärkste Kontingent hat die österreichische Provinz gestellt, aber
währten Direktorin Käte Basts steht in der künstlerischen Ober⸗ erstes Fach spielen wird. Claire Vallentin hat zwar Engage— es ist auch das Ausland in erfreulicher Anzahl vertreten.
leitung wieder Eugen Moebius zur Seite. Zur Aufführung mentsanträãge für verschiedene Variets erhalten, aber alle ab—
sind vorläufig in Aussicht genommen: „Die fünf Frankfurter“, eschlagen da sie eber wieder zur Schalspielbihne zurigtehrt Die Futuristen lommen nach Samburg. Endlich soll auch
„Im wunderschönen Monat Mai“, „Madame Sans-Gône Dr. Baumfed der vor kürzem in Berlin war und sich ugenbua- amb ur g durch eine Ausstellung der Werke der Futuristen
„Zaza“, Königsleutnant“, „Sodoms Ende“, „Idealer Gatte“, lich Wien aufhau ha für Newvort u auch Rudolf beglückt werden, und man wird auf diese Weise, wenn auch spät,
„Die Liebe wacht“ usw. Als Gäste sind u. a. vorgesehen Frau Christians und Anna e eluche so doch hoffentlich nicht zu spät. in Zamburg lernen können.
Charlotte Basts, die frühere Hofschauspielerin aus Dresden, Das Drama erzog Seinriche Seimntehr von Bans wie die echte, wahre Kunst beschaffen ist. Schon heute morgen
e un sowie die Herren Wilhelmi und Auspitz Fraud, das am Bofthealer Monburg ersolgreid zur ün 10 Uhr soll die Ausstellung Junafernstieg 14 eröffnet werden.
nus ueg btn f aufführung gelangte, ist vom Deutschen Schauspielhaus in Aus dem Reich des Todes. Maler Sugo Baarf. In
Zhenlervvrliellunaen n lrnen Stadten. Aus Sle Samburg sowie vom Stadttheater Kottbus ferner desselben Muünschen ist der Wiener Maler Baar, der sich dort auf der
heim schreibt man. Nachdem das Märkische Wandertheater Autors Trauerspiel , Der Serzog von Reichsstadt? vom Duchreise befand, plohlich verfhiedenn In ihm verliert Wien
im April und Mai in den meisten mittleren und kleineren Städten Hoftheater Schwerin für die nächste Spielzeit zur Auffüh— und der Wiener „Hagenbund“, dessen Mitglied er war, ein
Regierungsbezirks Hildesheim mit gutem Erfolge Vorstel— rung erworben worden. starkes Talent, das besonders auf landwirtschaftlichem Gebiete
gegeben hat. haben die Burgermeister der betelligten Ueber das neue Sophollesdrama wird aus Paris be— Außerordentliches geleistet hatte. Hugo Baar, der laum
v in einer Besprechung mit dem Regierungspräsidenten richtet: Der Alademie der Inschriften legte Theodor Reinach im 39 Jahre alt geworden ist, war ein Deutsch-Mährer von
8 ossen. auch im kommenden Winter wiederum Vorstel- Namen des Oxforder Professors Artur Sund die Hälfte eines Geburt. Die Motive zu seinen Bildern holte sih Baar am
ungen geben zu lassen. Diese Einrichtung soll möglichst eine noch unbekannten Dramas von Sophokles vor, das kürzlich auf liebsten aus seiner Neutitschener Seimat. — Gustav Stef—
dauernde werden. Die Stãdte Duderstadt, Einbed Northeim einem Papyrus von Oryrynchus entdeckt worden ist. Das Drama fens der den älteren Berlinern wohlbelannte Kompomist
ind Osterode haben bisher für drei bis vier je zweitägige Gast⸗ heihst „Die Spürhunde“ (Iehneutai) und scheint eines der Satir— ind Kapellmeister, ist an einem Herzshlag in Chat—
piele die Gewähr übernommen, während die Städte Alfeld, spiele gewesen zu sein, die, wie der „Cyklop“ des Euripides, als lottenburg gestorben. Der Siebzigjährige (geboren am 14. Mai
Clausthal und Goslar lich diesem Vorgehen noch anschlieken Schlußstüd der großen Tetralogie gegeben wurden. Das neu 1842) entstammte einer Familie, die mehrere Generationen
werden. entdeckte Spiel, von dem 400 Verse erhalten geblieben sind, be— hindurch das Stadtpfeiferamt in Angermünde bekhe dete. Als
Zu begeisterten alademischen Suldigungen sür Gerhart handelt die Jugendtaten des Hermes, den Diebstahl der Kühe sunger Musiker kam er nach Berlin, wo er im Hosopennchot sich
Hauptmann soll es, wie die Berliner Freistudentischen Blätter Apollos und die Erfindung der Leier. Außer Hermes und für das Theater vorbereitete und dann, nach einer längeren
meldeten, bei der Vorstellung von „Gabriel Schillings Flucht“ Apollo treten die Nymphe Kylene und ein Chor von Satyrn Wanderzeit, als Kapellmeister an das Woltersdorf- und später
in Lauchstãdt gelommen sein, die für die Studierenden der auf. Der Dialog soll grohe dichterische Schönheiten enthalten. an das Adolf-Ernst-Theater berufen wurde. Von der Eröff—
drei Nachbaruniversitäten Halle, Leipzig und Jena eigens ver⸗ Die Wiener Musilwoche, die, nebenbei bemerkt, zehn volle nung bis zum Schluß des Adolf-Ernst-Theaters war er hier
anstaltet werden — sollte. Das Peinliche an der Sache ist nur, Tage in Anspruch nimmt, wurde Freitag eröffnet. Den Anfang lätig und schrieb die Musik zu über hundert Vossen. Am be—
bemerkt die Post dazu, daß d ie Vorstellung für die Kommilitonen machte die Hofoper mit einer glänzenden Aufführung von Fi— kanntesten sind geworden: „Die schöne Ungarin“, Spott—
wegen deren mangelnder Teilnahme überhaupt gar nicht zu- garos Hochzeit“, die von Kapellmeister Walter mit pietätvollem bögel“, „Der Walzerkönig“, „Tanzteufel“, „Höhere Töchter“.
tande getommen ist, und daß die Freistudentischen Blätter Gedenken an Gustav Mahler, der das Mozartsche Meisterwerk Er ist auch der Komponist des Kornblumenliedes: „Unser
hre Begeisterung also pränumerando bezahlt haben. als wahrer Nachschöpfer inszeniert hatte, geleitet wurde. Das Kaiser liebt die Blumen“