Ausgabe 42. Freitag. den 21. Juni 1912. Abend⸗Blatt Ur. 309. 
— — — — — — — — 
Streck: erst fertig, so unterliegt es wohl auch leinem Zweifel, Schreckenstat einer wahnsinnigen Frau. In 
Aus den Nachbargebieten. daß weiter bis Brandenbaum gebaut wird, und nach Ausbau Wien hat sich ein entsetzlicher Vorfall abgespielt. Dort übergob 
Sansestãdte. der kleinen Strecke Carlow-Waredow“ wäre dann eine gewiß die in dei Erdberger Straße wohnhafte Biährige Müllersfrau 
Hamburg, 21. Juni Gleine Nachrichten) Die renkable Chaussee zwischen Lübecd und Schwerin her— Franziska Gala in einem Anfall von Geistesstörung ihren Mann 
Unterschlagungen des Rechnungsführers Hirsch bei der gestellt. mit Essigsäure und verletzte ihn dadurch schwer. Dann stürzte 
Maler⸗ und Lackierer⸗Innungstrankenkasse stellen sich, wie das — sich die Wahnsinnige vom zweiten Stoclwerkl auf die Sttaße, 
Hamburger Echo erfährt, nach gonauen Untersuchungen auf Sportnachrichten. wo sie mit zerschmetterten Gliedern tot liegen blieb 
über 20000 M. NRennen zu Ascott 19. Juni. Ascott⸗ Derby Stales. Jaeger Die Tochter ermordet. Am dritten Pfingstfeiertage 
Bremen, 21. Juni Das Luftschiff ‚Viktoria un Grigas) 1. Don Reynaldo u Mlolns⸗ e war die 151ährige Anna Kosch aus Bergen, die mit ihrem Vater 
Quisen wird voraussichtlich ainm nächsten Dienstag eine Fahrt ß e an er Bootten in Frankfurt weilte, spurlos verschwunden. Der Vater wurde 
mnach hier machen — ———— —— verhaftet unter dem Verdachte, seine Tochter ermordet zu haben. 
Schleswig⸗Holstein. Bbunte Chronik Er leugnete indes, bis er endlich am DTienstag vormittag ge— 
Segeberg, 21. pumi Seitdem die Kleinbahn inse aaeeece 7 ler elfässischen stand das Kind, mit welchem er unerlaubte Beziehungen unter— 
Leubed-Segeberg gesichert ist, taucht wieder das aln V Gedneilet an sd ein sonen— hielt, im Walde erwürgt zu haben. Auf das Geständnis des 
Projekt der Weiterführung dieser Bahn über Bad 1* 2 Mörders hin wurde Dienstag nachmittag der Frankfurter Stadt— 
*8 272 .5 schweres Ungluck ereignet Während des Betriebes stürzte aus ⸗ 
Bramstedt nach Wrist auf. Für die neue Linie kämen u wald nach allen Richtungen abgesucht. Erst nach stundenlangen 
5 bisher unaufgeklärter Ursache ein Seitengebäude der Manufaltur— t 
die Ortschaften Todesfelde, Hartenholm, Sasenmoor und Bad ten abit oet in enn die Waher ncacrat a Bemühungen gelang es den Polizeibeamten, die Leiche des er— 
Bramstedt in Betracht. Die Regtabilität dürfte laum an— ml h i in n n aiel ten een mordeten Mädchens in einem Dichicht aufzufinden. Der Körper 
gezweifelt werden; auch sind ba dem ebenen Gelaände gröhere e n n h der Toten wies gräßliche Verleßungen auf und war bereits starl 
Bodenschwierigkeiten nicht zu überwinden u prabere in Verwesung übergegangen 
zwei Frauen, getötet, 16 verlet, darunter zwei lebens— e 
——— Großherzogtümer Medlenburg gefährlich Bald nach dem Unglüd lrafen die Feuerwehren Einebemaliger der sich in Franl 
Schwerin, 21. Juni vSofnachrichten Wönigin aus Buehl und Gebweiler sowie mehrere Sanitäts— urt brr Pisotm Ulanenfahnrichs 20 0 M 
Wilhelmina, die Großherzogin Elisabeth und Prinz Beinrich folonnen ein. erschwindelt hat ist n Oberlösnitz vperhaftet worden 
25 8 rlin— Automobilunglüch in Baden Bei Oberuhl— 
der Niederlande nahmen Mittwoch nachmittag auf Schloß Ter Schapiro Prozeß findet gegenwärtig dor dem di en 9 u 
Serrahn den Tee ein und verabschiedeten sich von dem Landgericht in Darmstadt in neuer Auflage statt. Das Reichs— ; en gen e en magen 
Prinzen Heinrich XXV., Reub, und dessen Gemahlin, sowie gericht hat auf die Revision des im ersten Prozeß von dem e nn wur grldtet eiden Insassen des 
von der Prinzessin Olga von Sachsen-Altenburg — Der Landgerich? Mainz zu 6 Monaten Gefängnis verurteilten Chef— Alutos gwei azerliner erzte, schwer verletzt 
königlich niederländische Hof-Sonderzug traf Donnersktag abend redakteurs Sirsch hin die Angelegenheit zur nochmaligen Ver— Liebesdram a. In Duisbu ts gab ein Schlosser auf 
um NUhrn in Schwerin ein, die Großherzogin Marie und handlung an das Landgericht Darmstadt zurücverwiesen. Der seine Geliebte, die 18jährige Arbeiterin Kolasch drei Re⸗ 
die Großherzogin von Oldenburg verließen hier den neue Prozeß, der sich gleich dem ersten ins Uferlose auszu— volverschüsse ab und verletzte sie schwer. Hierauf richtete er die 
Zug und dieser setzte die Fahrt nach Holland fort. — Die dehnen scheint;, hat in seinen Einzelheiten bisher nichts neues Waffe gegen sich selbst. Das Motiv der Tat ist darin zu suchen, 
Herzogin Marie Antoinette ist auf fünf Wochen nach gebracht Wir werden uns auf das Urteil beschränken daß die Eltern die Seirat nicht zugeben wollten. 
Rußland abgereist. Der Großherzog hat dem Ober— Verbrecherjagd über Dächer. Im Hause Invaliden— Berhaftung eines Grundbesitzers. Die Staats— 
Wachtmeister Benn hierfelbst aus Anlaß der iungst stattge— slrahe 182 in Berlin wurden in der Nacht zum Donnerstag anwaltschaft in Reichen berg in Böhmen ließ Donnerstag 
habten HSundertjahrfeier der Landes Gendarmerie sein Bildnis zwei Diebe von Schutzleuten und einem Hausbewohner über— unter Aufgebot einer größeren Gendarmerie-Abteilung den 
verliehen Ordensberleihung. Der Kaiser von rascht. Bei der Verfolgung der Verbrecher wurde einer der— Grundbesizer Baron Klinger-Kunnersdorf, der gegen eine 
Rüußland hat dem Großherzogl. Kammerherrn Grafen von selben durch einen Schuß eines Beamten verletzt. Nach auf— auf seiner Besitzung erschienene Gerichtskommission zwei scharfe 
Bassewit auf Plebberede die Brillanten zum St Annen Oorden regender Jagd, teilweise über di benachbarten Dächer, ge— Revolverschusse abgegeben hatte, verhaf ten. Klinger, der 
2. Klasse verliehen — ZFahnenflüchtig geworden lang es, die Diebe zu verhaften; einer derselben wurde als einer bedeutenden nordböhmischen Großindustriellen-Familie an— 
ist der Fustlier Bernhard Priehn vom Füsilier Reg. Nr. 90. der Schlosser Paul Wolestkowsty erkannt gehört, sollte wegen seiner Verschwendungssucht unter Kuratel 
Rossochh 2 duni Die städtische Rechnungsschließt Verurteilte Mördecbande,. Nach zweitägiger Ver— gestellt werden. 
für das Geschäftssahr 1910 11 in Einnahme und Ausgabe mit handlung vor dem Beuthener Schwurgericht wurde der Fleischer Ein Dampfer in Brand geraten. Der Dampfer 
29991322 Mab, Der Bestand der städtischen Passiva be Kaczy aus Zawodzi bei Kaltowitz und der Fleischergeselle „Königin Elisabeth“ ist auf der Jahrt von Semlin nach 
zisferke sich am 31. März 19011 auf 24497 98309 M. Kondzielka; die am 6. November 1911 den iüdischen Handels— Galatz unweit von Cernavoda verunglüdt. Auf unaufgeklärte 
Güstrow, 21. Juni Schwurgericht. (G und 10, Tag) mann Chaffer aus Bendzin n Russisch Polen ernordeten und Weise explodierte ein Kessel. Der Dampfer geriet in 
Freigesprochen wurde der wegen Brandstiftung ange— betaubten und dann im Gische Walde vergruben, wegen Raub— Brand und das Feuer griff rasch um sich. Bald standen größere 
klagle Tischler H8. Riesch aus Wismar —In der zweiten mordes zum To de verurteilt. Frau Kaczy erhielt wegen Teile des Oberdeds in Flammen Bisher werden 20 Personen 
SEache gegen das Dienstmädchen Bertha Reymann aus Stanisczyn Beihilfe drei Jahre Gefängniss vermißt. Es ist voch nicht bekannt, wieviele Passagiere der 
wegen Kindestötung lautete das Urteil auf zwei Jahre Zwangzig Söhne einer Mutter. In Kieferselten Dampfer an Bord hatte Die meisten sprangen in die Fluten, 
Gefängnis — In der dritten Sache hatte sich die Schnitterin an der bayerisch tiroler Grenze hat eine Frau von 40 Jahren um sich zu retten; viele benuhten die zur Verfügung sehenden 
Franziska Peczyna aus Radyczyny ebenfalls wegen Kindes— ihr zwanzigstes Kind belommen. Es ist, wie alle feine neun— Rettungsboote. Der Maschinist Strotzka und ein Schiffskellner 
tö tung zu verantworten Sie wurde freigesprochen zehn Geschwister ein Knabe Der älteste Bruder des neuen sind ertrunken. m— 
Wittenburg, 21 Jun Aus dem Fenster ge— Sprößlings ist 23 Jahre alt. ——— xEineschrecliches Automobilunglück hat sich in 
stürzt ist ein 2 Jahre alter Kiabe des Aderbürgers Töhrig Vier Arbeiter durch einen Tunneleiunsturz der Nacht zum Mittwoch bei Namur GBelgien) zugetragen. 
Die Verletzungen sind so schwer daß an seinemn Aufkommen berschüttet vBei Aranguez (Dep Oberyrenäen) stürzte Der Fabrikant Briot hatte den Wend in der Stadt Ciney 
zezweifelt wird. ein im Bau befindlicher Tunnel ein, durch den die Wasser— mit seiner Frau und seinem 4jährigen Söhnchen verbracht 
Schönberg, 21. Juni Wegen des vichtigen massen eines Sturzbaches der Celtrizitätszentrale der Südbahn und befand sich in seinem Auto auf dem Heimweg nach 
Chausseebauprojektes Carlow Raddingsdorf gesellschaft zugeführt werden sollten und verschüttete vier seinem Wohnort Leignon. Beim Passieren eines Bahnüber— 
waren die Vertreter der einzelnen Ortschaften amtlich nach Arbeiter. ganges wurde das Auto von einem Güterzug gefaßt 
Schönberg geladen, um über die Aufbringung der noch fehlen— Von Wilderernerschossen. Dieustag abend zwischen und buchstäblich in Stücde zerschmettert. Als der Zug rassiert 
den Gelder zu beraten. Da es sich nur noch um wenige 9 und 10 Uhr wurde der 38 Jahre alte Feldhüter Beder, war, bot sich ein schrecklicher Anblick dar. Die Gattin Briots 
tausend Mark handelt, so ist es wohl als sicher anzunehmen, wie aus Speher gemeldet wird, auf einem Tienstgange in der war förmlich in Stücke gehaët, die auf dem Gleis entlang 
daß auch diese mit der Zeit beschafft werden. Die Regierung Gemarkung Vogelsgewarn hinter der Pionierkaserne erschössen. zeistreuf waren. Dem A4jährigen Knaben war der Schädel 
ist für dieses Projekt, und fsür Carlow wäre es doch auch Die Leiche zeigt sechs Schußwunden im Rücken. Es ist anzu— eingedrückt und das linke Auge ausgerissen. Er starb wenige 
wirklich ein Segen, wenn endlich einmal eine zeitgemäße nehmen, daß Becler bei der Verfolgung von Wilderern öder Stunden später. Nur der Inhaber des Automobils, der 
Verbindungsstraße dorthin geschaffen würde. Ist die genannte Dieben hinterrücks erschossen worden ist selber steuerte, Herr Briot, kam ohne jeden Schaden davon 
—ñ — —— 7 — Q — 
Fur unsere Frauen. ein Spiegel Verwendung findet. Tas Wichtigste aber ist der noch als Honorarprofessor und Examinator an der Universität 
Die cleganie Pariserin ohne vnt. Kopfputz. Ungeheure Sorgfalt verwe nden die Japanerinnen auf Alcala tätig war. Vielleicht öffnet dies leuchtende Vorbild 
Der Pariser Flanenn der die legensreien sonnigen Juni— ihr Haar, das sie in phantastischer Weise anordnen. Dem Fri— der bedeutenden Dichterin doch noch die Tore der Königlichen 
morgen dan benubl. umn mit einem Spariergang im vois den sieren geht jedoch das Kopfwaschen voraus. lang ausgestredt Alademie. K c 
w c— 37 auf einer weichen Matte liegend und vauchend, läßt sich die * 
guten Tone der Tradition der Pariser Gesellschaft zu dienen, 1 * 
wird seit einigen Tagen der Zeuge eines mnerkwürdigen, bisher pornehme japanische Dame mit warmem Wasser. duftenden Par— Die Mode in Kinderwagen. 
ungewohnten Anblids. Auf den Wegen wandeln die ele— füms und allerlei wohlriechenden Salben den Kopf reinigen, Die Mode, die die Baby Ausstattung mit einer so ver— 
ganten Schönen der Seinestadt und eigen ihre raffinierteste was von einem Manne besorgt werden muß. Tann erst schwenderischen Eleganz umgibt, sorgt natürlich auch dafür, 
Somnmertolelle, diele von ihnen gden auch durch den nn das Frisieren. dem die Dame wiederum eine bah der Rahmen in dem sih der duftige LQurus dieser Kinder 
tadellosen Schnitt und durch die elegant ließenden Linien eines ienn einnimmt. Grohe Kraft und un erfordert garderobe darbietet, der Kinderwagen, in geschmacvoller Aus— 
meisterhaften Taylor made das Auge des Kenners aber nur e de e e eet dn aearn statlung nicht zurudbleiben So entfaltet sich denn in diesen 
eines läßt die Herren unwillkürlich stehen bleiben Was ist dn e e een Miniatur Gefährten eine mondäne Pracht, die alles weit über— 
geschehen? Sind alle diese Damen vielleicht nur auf wenige urchziehen der Haare mit Nadeln S strahlt, was in der Dekoration der Wagen für die Großen ge— 
Augenblicke dem Automobil entstiegen, das irgendwo in der nn e wohl auch mit natürlichen Blumen Die leistet wird. Es sind schlanke, zierliche Formen, leichte, behag 
Nähe halten muß? Denn die mondänen Pariserinnen wandeln erei für das Parfümieren geht so weit, daß an liche Gestelle auf hohen Rädern; das beste Material, die feinsten 
barhaupt durch den Bois, die raffinierte Ks position der Mo— it einer Sohlung hergestelln werden e allertei Weh Sprungfedern sind verwendet. Hier lugt ein blondes Köpfchen 
distin die sonst das Saupt der Dame schugte, ist nirgends e en können. Die Samsi oder Laute, das National In— aus einem weihen, spihenumhuͤllten Nest von Korboeflecht 
zu sehen, ja nicht einmal ein Schleier dedt die lokett arran— strument der Japaner, das von den Tamen mit grober Virtuositãt dort thront würdevoll ein junger Erdenbürger, von weichen 
gierie Frisur gegen die Zudringlichleit der Sonne oder die gespielt wird, da der Unterricht ann in frühester Jugend be— Kissen umbettet, zurüdgelehnt in den breiten Fonds einer 
Unhöflichleit eines plöhlichen Regenschauers Was der Be— ginnt. erllingt mührend det aanzen Toilette. die eine ge— Liliput⸗ Equipage. Ueber dem Köpfchen wölbt sich ein ierliches 
obachter hier mit zweifelndem Slaunen sieht, ist die neueste raume Zeit des Morgens einnimmt. Dtk. baldachinartiges Verded, dessen zarte Farben in der Sonne 
Modelaune der Töchter der Seinestadt: die Pariserin geht schimmern und mit dessen reichgestigkem Fransenrand der Wind 
diesen Sommer und freut sich, wenn der Morgenwind in Die spanische AMademie und die Frauen. lustig spielt. Sehr sinnvoll sind die Mechanismen, durch die 
ihren und den anderen Haaren spielt. Noch halten sich einige Die spanische Alademie der Wissenschaften in Madrid steht diese vielgestaltigen Verdecde zurückgeklabpt und so fast unsicht— 
lkonserdative Gemüter ängstlich urück,. aber wenn die schönen vor einer schwierigen Frage, ähnlich der, vor der die franzö— bar gemacht werden können. Alle Arten und Formen tauchen 
und eleganten Vorkämpferinnen ihrem frisch aus Amerika im— sische Alademie bei der Kandidatur der Mme. Cur se gestellt war. auf. Da ist der stabile Wagen, ganz in Holz mit Nidel— 
portierten neuen Prigzip treu dleiben, dann wird in den Hat man die AWlehnung der berühmten Entdeckerin des Ra— beschlägen, der seine Schönheit in der schlanken und leichten 
Ateliers der Hutmacherinnen bald Heulen und Wehllagen aus— diums vielfach mit Entrüstung aufgenommen, so steht der Gestalt sucht, da sind grazilere Gefährte aus feinem Flecht 
brechen, denn die Poriserin verzichtet auf das, was sonst spanischen gelehrten Körperschaft ein noch größerer Empörungs— werk. Ueber dieses Gerüst breiten sich nun die Stoff- und 
ihrer Toilette die leßte und höchste Vollendung gab: die Pa— sturm bevor, falls sie nicht ihre konservativen Bedenken fallen Spitzengarnierungen, meistens in Weiß gehalten; doch ist auch 
riserin entsagt dem Hute K.C. läßtt. Die Kandidatin, die sich um die Aufnahme in die spanische ein zartes Gelb oder ein leuchtendes Himmelblau beliebt. Als 
Akademie bewirbt, ist nämlich die Gräfin Pardo Bazan, die Dekor schlingen sich um die Decke und um die Kissen kleine 
Die Toilette einer Japanerin. heute unter den Schriftstellern Spaniens eine erste Stellung Buketts und niedliche Girlanden von Rokoko Rosen und die 
Die vornehme japanische Damenwelt stellt an ihre Toilette einnimmt. Ihre vielgelesenen Romane haben einen Weltruf, Volants aus Valenciennes-Spitzen liefern den Schlußakkord zu 
die arößtmöglichsten Anforderungen, sowohl in bezug auf Kunst und an fkritischen Schriften hat sie ihre Gelehrsamkeit wie dieser Symphonia domestiea. Die stolze Lenkerin dieses ele— 
als auch auf Kunstmittel. Ganz besondere Sorgfalt aber wird Urteilskraft von der günstigsten Seite gezeigt. Die öffenkliche ganten Gefährts aber begnügt sich ebenfalls nicht mehr mit 
auf das Bad und auf die Pflege des Leibes gelegt. Ungemein Meinung verlangt gebieterisch die Aufnahme, aber die Alademse dem schlichten Kleid der Dnglish Nurse“. In VParis erscheinen 
zeitraubende Waschungen werden von diesen Damen tagtäglich schaudert vor einer solchen Neuerung zurüch weil seit mehr als die Wärterinnen immer häufiger in ihren Nationalkostümen 
im Hause vorgenommen, noch ehe die eigentliche Toilekte ihren einem Jahrhundert kein weibliches Wesen in diesen erlauchtken und bieten so zu dem anmutigen Bilde die farbenfreudige Be— 
Anfang nimmt. Diese wird mit dem Salben des Körpers, Kreis aufgenommen worden ist. Zum Glück aäber hat sich bei gleitung. Bald vielleicht werden die schönen immer mehr ver—⸗ 
dem Schminken der Wangen und, wenn die Dame verheiratet eifrigen Forschungen in der Geschichte der Alademie doch ein schwindenden französischen Vollstrachten nur noch fortleben in 
ist, mit dem Schwärzen der Zähne und dem Entsernen der Augen— Präzedenzfall finden lassen. Im 18. Jahrhundert war eine diesen Kostümen, die die alles historische pflegende Mode den 
brauen begonnen. Die ganze Arbeit wird kniend verrichtet, wobei Uijãahrige junge Dame Mitaglied der Körperschaft, die zudem Kindermãädchen vorschreibt. X. C.