ausgabe A4. Donnerstag, den 20. Juni 1912. Abend⸗Blatt Nr. 307.
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5 von zwei Banditen seine Barschaft in Söhe von 500 Megeraubt stahl er dem Kutscher ein Paar langschäftige Stiefel und eine
llus den Nachbargebieten. sein sollte, ist jet aufgeklärt. Danach hat Peters sich die Ver— Wagenuhr. Auch dem Pfacrhause in Zittow stattete
Sansestãdte. setzungen mit einem Revolver, den er sich kurz vorher in der Dieb einen nachtlichen Besuch ab. Nach den Einbrüchen
Bamburg, 20 Juni. Das Festessen des Sam— Schleswig gekauft hatte und der auf dem neuen Kirchhof ge— ist in der Regel ein Polizeihund aus Schwerin erbeten worden
burger Rennklubs. Millwoch abend um 8 Uhr ver— funden wurde, selbst beigebracht. der auch die Spur aufgenommen hat, doch hat der Einbrecher
sammelten sich die Herren vom Hamburger Rennklub und eine Lauenburag. stets zu Rad das Weite gesucht. m—
große Anzahl Gäste im Allanlic-Hotel, um das 60ährige 2 Mölln, 20. Juni. Der Kreislehtrerverein Nralow, 20. Juni. Die Turner der Lüͤbzer
Stiftungsfest des Klubs in üblicher Weise durch ein gemein— Herzogtum Lauenburg hielt Mittwoch hier eine außerordentliche Sta dtschule waren Montag in Dobbin bei Krakow dem
sames Festmahl zu begehen. Insgesamt waren annãhernd Versammlung ab. Den Hauptgegenstand der Verhandlung Gute des Prinzgemahls Heinrich der —
120 Serren erschienen. Den Vorsitz an der Tafel hatte der bildete ein Referat mit anschließender Aussprache über eine sie den Park und das Schloß besichtigen durften. Konigin
Vorsitzende des Samburger Rennklubs, Max Schincke l. Rechts Petition des preußischen Lehreroereins an Minister und Landtag, Wilhelmina und die übrigen dort weilenden Fürstlichkeiten
von ihm saß Graf Lehndorff, liuls von ihm Ulrich v. Derben betreffend Gewährung von Ortszulagen an Lehrer. Dem an— zogen das Lehrerkollegium uad die Schüler in Unterhaltung
Schindel gegenüber hatte Freiherr Heinrich v. Ohlendorff Platz esenden Vorsihenden bdeßs Po mlalbberein wurden die und bewirteten sie Später traf der Kommandeur des medlen—
genommen zu dessen Rechten Oberlandstallmeister v. Dettlingen Mennngen ind Winsche als Anegung ind zur Verlretung bursischen Fusilierregiments Nr. 90, bei welchem Regiment Prinz
und zu dessen Linken Legationsrat Graf v. Bassewitz saßen. im Gesamtvorstande des preußischen Lehrervereins mitgegeben. Seinrich à la suite geführt wird, zur Meldung in Dobbin
Max Schindel hielt die Festrede und leerte sein Glas auf Der Vorstand wurde beauftragt, die Frligstellung der neuen ein und wurde zur Frühstücstafel gezogen. Der Serzog—
die Gäste Ulrich v. Dertzen ließ in einer längeren Rede leislarle mognchst zu beschleimgen. Semmarlehrer Ranniger, Regent von Braunschweig, Irhann Albrecht und Gemahlin,
die Geschichte des Rennklubs Revue passieren. Der Redner Rabeburg, hielt um Schluß einen interesfanten Vortrag iber werden am Donnerstag zum Frühstück in Dobbin weilen und
brachte zum Schluß auf den Hamburger Rennklub, insbe— die allgemeine deutsche Lehrerversammlung, welche in der abends 73 Uhr werden in einem Hofzug von Krakow die
sondere auf seinen Präsidenten Max Schindel, ein Soch aus Pfinglwoche in Berln iie Königin Wilhelmina, Prinzgemahl Heinrich der Niederlande und
SHamburg, 20. Juni. Samburger Säuglings— B. Mölln, 20. Suni Glüdliher Gewinner. Ter Prirgeß Juliane nach Holland zurüdlehren.
heim. Von dem Ueberschusse des Kinderhilfstages wurde die ore apen e Birmesie hen Enenat a vt Gnoien, 20. Juni. Ein Großfeuer vernichtete auf
eine sSalfte dem Vorein Kinderhort und Jugendwohlfahrt, die Ma Lotterie Cuftfahrzeug⸗Ausstelnung in uin auf ein Los den Rittergut Bobbin den Schafstall. den Pferdestall eine
andere Hälfte der Landeszentrale Hamburg der Deutschen Ver— e en b bo aan Moße Scheune und den Eiskellzr Mitverbrannt sind ach tzehn
einigung für Säuglingsschutz überwiesen. Die Landeszentrale r e maa Schlachtschafe und zwei Bullen Ueber die Entstehungs
hat 10 ooo Mudem zun grundenden Säuglingsheim zur Ver— 8 Großherzogtümer Medlenburg. ursache des Feuers, das im Schafstall aufging, ist nichts
fügung gestellt. Durch weitere Spenden wurde dann diese Summe Schwerin, 19. Juni. Das Großherzogspaar bekannt.
auf die HSöhe von 260000 Megebracht, wobei sich auch eine siedelt mit dem Erbgroßherzog am Freitag von Grambow nach Friedlan d, 20. Zuni. Ein Urnenfeld in Größe
Reihe Jahresbeiträge befinden. Vorläufig ist nun bis auf Heiligendamm über. Dort wird auch die Kronprinzessin mit von zirla 100 qm wurde in diesen Tagen im Diedrichsschen
weiteres ein Provisorium geschaffen worden: der Vorstand hat ihren Kindern nach Beendigung der Kieler Woche Aufenthalt Gute Gentzkow bloßgelegt. Die Urnen, in denen sich Knochen—
das Privathaus Heinrich Barth⸗Straße Nr. 30 auf drei Jahre nehmen. — In den Ruhestand tritt auf sein Ansuchen reste und Asche befanden, sind zum Teil noch sehr gut er—
gemietet und mit Einrichtungen sür 30 Säuglinge ausgestattet. zum 1. Oklt. Geh. Justizrat Friedrich Hencke, Erster Slaats— halten. Jedenfalls handelt es sich hier um einen größeren
Oberschwester der Anstalt ist Fräulein Albrecht; ihr stehen noch anwalt beim hiesigen Landgericht. Geheimrat Hence nahm Begrãäbnisplatz.
brei Schwestern zur Seite. Für später ist die Errichtung eines 1870/71 an dem Feldzug gegen Frankreich teil, erwarb in ihm — —
eigenen Heims in Aussicht genommen. das Eiserne Kreuz, legte 1874 die Advokatenprüfung, 1879 das Bunte Chronik.
Bremerhaven, 20. Juni. Flüchtig geworden ist Richterexamen ab, wurde am 1. Dtt. 1879 Divisions⸗Auditeur, eeimiigen durh eine Wino cc—
ber Bureauvorfteher eines Geestemünder Rechtsanwalts nach Ver— am L April 1890 Landgerichtrat am 1. Jan 1905 als Rach Windhole mia. e iune i
& 2 2 22 gurkowichbruch Greis Friedeberg, Neu⸗
bung von Unterschlagungen in Söhe von 5—6000 M. folger von Giffenig Erster Staatsanwalt beim Landgericht in h ie sn e i ν
Schlägerei mit tödlichem Ausgang. Bei einer am Schwerin und wurde am 1. Januar v. J. zum Geheimen Justiz- Weanistin 542 *
z 2 tungen an. Gebäude wurden stark beschädigt, mehrere
Sonntag im benachbarten Dorfe Sollen abgehaltenen Festlich- rat ernannt. — Eine Zählung der in Mecklenburg Dächer abgedeckt und die Obstplantagen vernichtet. Ueberall
keit entstand eine Schlägerei, bei welcher der Landwirt Schmon— vorhandenen Storchnester findet gegenwärtig statt, een Tinmer zerstreu n g —8
sus durch einen Steinwurf an den Kopf sofort getötet wurde. und zwar soll die Zahl der bewohnten und der verlassenenStorch⸗ 2 lernen Die olei in Non
Der mutmaßliche Dter, der Landwirt Schnaars aus Oberheise, nester festgestellt werden. Die letzte derartige Zählung wurde im enlvete ber Nahe de siholle bellan
wurde bald darauf auf dem Bahnhof Lorstedt verhastet. Jahre 1901 veranstaltet. Ihr Ergebnis wurde im Archiv des nahnte Spielbetrage * Ssbhe von 7 000 dir⸗ und ver—
Schleswig⸗Holftein. Vereins für Freunde der Naturgeschichte veröffentlicht und hat haftete 50 Spieler
Fehmarn, 20 Juni. Seehunde zeigen sich jebt wieder allsettiges Interesse gefunden. Es wurden damals elwa 4600 Liebestragödie im Eisenbahnzuge In einem
vielfach um Fehmarn und bereiten unsern Fischern nicht geringen Nester gezählt. Leider hat die Zahl der Störche seitdem abge Eisenbahnzug der Wiener Südbahn wurde ein Liebespaar
Schaden. So wurden dieser Tage von einem Landmann im nommen. Wohl gibt es noch einzelne Dörfer, in denen fast aufgefunden. Die Dame hatte einen Schuß in der Brust
hen dren der iräuber beobachtet, wie sie sich am auf jedem Strohdache auch das Storchnest zu finden ist, aber im Und wor lot, während der Serr sich durh einen Schuß in
Strande sonnten. ——— ganzen ist die Zahl sehr vermindert. Mit großer Spannung die Schläfe lebensgefährlich verleßt hatle Es handelt lich
Dondern, 19. Juni Die Lieserung des Königas— sieht man in weiten Kreisen dem Ergebnis der dies ährigen Zh— um die 80jährige Komteffe Alne Albe und den mganshen
pferdes. Auf Grund einer alten Verpflichtung muß die Lehns— lung entgegen. Baron Laslo Cuerthy, 22 Jahre alt, Student an der Preß—
grasschaft Schacenburg bei Tondern als dänische Lehngraf⸗ Schwerin, 20 Juni Einbruchsdiebstählen In burger Rechtsakademie. Ueber das Motid der Tat fehlt
schaft beim jedesmaligen Thronwechsel in Dänemark ein Pferd alleriungster Zeit sind in der Nähe von Schwerin verschiedene jede Aufklärung.
für den Marstall des neuen dänischen Königs liefern Diĩe Na⸗ Einbrüche verübt, ohne daß es gelingen wollte, den Zäter Aufklärung des Doppelselbstmordes in
turalverpflichtung ist jedoch in neurer Zeit in eine Geldsumme als Einbrecher lommt höchstwahrscheinlich ein und die— Brügge. Wie aus Brügge gemeldet wird, ist nunmehr
von 800 Kr. umgewandelt worden, die zum erstenmal beim Re— selbe Person in Betracht — zu fassen In Barner Stüd festgestellt daß die Leiche des Selbstmörders, die für den
gierungsantritt des verstorbenen Königs Friedrich an das Mar— drang der Dieb in das Inspekklorhaus und stahl drei silberne portugiesischen Royalistenführer Conceiro gehalten
schallamt in Kopenhagen abgeführt wurde und auch jetzt wieder Eßlöffel; beim Einbruch im Pastorenhaus zu Trebbow wurde, die eines 24jährigen Studenten der Medizin aus Nantes
an König Christian entrichtet wird. wurde der nãchtliche Gast gestört, und nur eine Mark Nidel— namens Paul Cardinal ist. Die Frau, die sich gleichfalls
Susum, 20. Juni. Ein angeblicher Raubanfall geld war seine Beute; im Serrenhaus zu Leeben sfiel mit ihm entleibt hat, stammt ebenfalls aus Nantes. Es
auf den Schweinehändler Christian Peters von hier mohei diesem dem Einbrecher Silberzeug in die Sände: in Kirch Stud handelt sich um ein Siebesdrama
fragten: „Ach, entschuldigen Sie, wo liegt denn das?“ Tas Marokkos und etwa noch einmal so groß wie Marotton da
Das Ssusgebiet — ein verlorenes Paradies? war 19003 — noqh 1908 zwar in Wirklichkeit, nicht aber im geographischen Schahkäst—
on Rubolr 3abel Abs dann 1005 der inzwischen auch schon den Gefilden lein deutscher verfügungsberechtigter Diplomatie existiert, hinzu—
der Seligen zugewanderte Friedrich Dernburg eine Publikation geschenkt. Unsere Staats-Geographen sind stark summarisch
Marrakesch, Ende Februar. von mir über Maroklo besprach — es war gelegentlich der veranlagt, wenigstens im Geben, im Nehmen weniger? Jeden—
Sehr geehrte Redallion! Algeciras · Konferenz — nmeinte er erst wenn die Politil sich falls darüber keine Illusionen: Wir sind in Deutschland mit
g mit gewissen Gebieten auf der Erde beschäftigte. merle man, unserer Marokko-Geographie Helden in der Schlafmütze. Die
Ich bin kürzlich aus dem Susgebiet zurülgekehrt und wie die deutsche Wissenschaft im stillen vorgearbeitet hatte. Es Franzosen haben gar keine Ursache, uns wegen unserer deutschen
benutze einen Aufenthalt in der Südhauptstadt, Marralesch, war unrecht, das zu sagen, denn viel länger und viel erfolg— Wissenschaft in Marolko so besonders zu beneiden. Vor uns
oder wie man früher sagte: „Marocco City“, um Ihnen meine reicher und viel intensiver als wir hat die französische Wissen— sind sie aufgestanden, und waren wissenschaftlich gerüstet, als
Eindrüche zu schreiben. Sechs Monate habe ich dem Studium schaft uns in Maroklo vorgearbeitet. Und insbesondere im sie Marokko verlangten — wir nicht! Die Franzosen wußten,
Südmarokkos, speziell dem Sus, gewidmet. Es war meine Susgebiet. Zwar hatten wir emen Gerhard Rohlfs. Aber daß Südmarokko ein Land ist von erheblichen Qualilkäken, von
vierte Reise in Marokko, und die interessanteste, reichste an Er— seine Anregungen verhallten ungehört. Ganz anders innerlich so erheblichen, daß sie zeitweilig sogar bereit waren, es uns
fahrungen, wie z. B. diese: dabß es dort nicht genügt, einen war das Verhältnis zwischen der anzösischen Politik und der — abzutreten! Und wir Deutschen, die wir wissenschaftlich
Baͤum mit dem Stielende in den ungeheuer fruchtbaren Boden wissenschastlichen Marokko⸗Forschung. Da gebührt die Palme wenig, politisch nichts getan hatten, um eine Erwerbung eines
des Sus zu steclen, um Datteln daxan zu ernten. Oder, daß dem Grafen de Foucauld. dem Marxquis de Segonzac, dem Teiles Marokkos vorzubereiten, taten das, was schlecht orien⸗
es doch noch Minen in Maroklo gibt, die den Mannesmann Professor Gentil. Und was das Interessante und gar Merk⸗ tierte, aber von plötzlichem Landfieber gepackle Nationen ge—
nicht gehören. Oder, daß der Susfluß doch schiffbar ist, we— würdige ist — alle diese Geographen, die, wie der letztgenannte, wöhnlich tun — wir überschäßten Südmarokko in maßlosester
nigstens für Papierlähne, und selbstverständlich dann, wenn er zum Teil im Dienste von Interessenten reisten. denen an Geheim— Weise, und als wir es nicht bekamen, warfen die meisten der
Wasser führt, was zweifellos und unbedingt zur Regenzeit haltung gelegen sein mußte, hatten der Wissenschaft die Ehre im vergangenen Sommer so enragierten Marokko-Interessenten
feststeht. Oder. daß das Susgebiet ein Siedlungsgebiet für gegeben und die wissenschaftlichen Ergebnisse ihrer Reisen publi— alle ihr Interesse über Bord in die marokkanische See — das
deutsche Bauern ist, auch wenn sie etwas (wenn auch nicht viel ziert. — Wir hörten von Explorationen der Mannesmann andere Extrem — und blamierten sich zum zweiten Male —
weniger Kapital im Vermögen besitzen als 30 000 M, voraus- — von Dolumenten der Wissenschaft, die auf sie zurüd— übten keine Gerechtigleit, weder gegen Marokko, das dort ein
geseßzt, daß Regen fällt. Schließlich, daß Agadir der beste gingen — nie! Ich müßte direlt irren. wenn durch die wirklich reiches, wertvolles und entwicklungsfähiges Lanh ist
Hasen Marolkos, will sagen die lette offene Reede Maroklos Mannesmann oder ihren jahrelang im und mit dem Sus arbei noch gegen die Regierung, die doch tatsächlich es erwirkt hat,
und damit eine hervorragende Mosttenstation ist. Man sieht, tenden Apparat bisher der Wissenschaft eine allgemein inter— daß die wirtschaftlichen d eutschen Interessen, die bisher in einem
alles, was landläufig bei uns zu Hause über das Susgebiet essierende Orientierung, eine wissenschaftliche Entdeckung bekannt Willkürlande verankert waren, als Ankergrund bekamen einen
geredet und geglaubt wird, stimmt, wenn man nur das ‚Wenn“ geworden wäre. Die Vorarbeit unserer letzten wirtschaftlichen Quasi-⸗Rechtsstaat — und das ist doch was! Wer das nicht zu—
und das „Aber“ dabei nicht vergißt. Denn wie könnte alles Explorateure im Sus war bisher für die deutsche Wissenschaft geben wollte, mit dem wäre gar keine Diskussion möglich!
das nicht stimmen, was so viele deutsche Männer im Brusttone steril. Das ist schlimm und bedauerlich. In Deutschland wird Erst geschlafen, dann plötzlich zugegriffen, dann ein paar auf die
der Ueberzeugung alles von Herrlichkeiten über das Susgebiet leider sowieso auf geographische Allgemeinbildung viel zu wenig Finger, und trotzdem die Butter vom Brote abbekommen,
zu erzählen wußten? Wie könnte ein Land anders aussehen. Wert gelegt, sogar in denjenigen Kreisen, denen die Beschäfti— aber diese aus Wut, weil man nicht das Brot mitbekommen
als herrlich, voll von Milch und Honig, wenn sein Besit fast gung mit den Angelegenheiten der auswärtigen Politik obliegt, hat, in den Schmutz geworfen und lieber gehungert, als
einen Weltkrieg entfesselt hätte? — Was klönnte das Sus— so dah man sich nicht zu wundern braucht, wenn man z. B. gegessen! — so ungefähr hat sich Michael pangermanieus aus
gebiet heute, nachdem wir den Vertrag mit Frankreich ge— eine grohze Rede unseres Herrn Reichskanzlers liest, derzufolge der Marokko⸗Affäre gezogen! Hoffentlich besiknt er sich noch!
schlossen haben (dank Englands Friedensliebe) für uns Deutsche das Kriegsschiff deshalb nach Agadir geschickt worden sein soll, Jedenfalls ist es meine, unter diesen Umständen doppelt verant⸗
anderes sein, als ein verlorenes Paradies? — die schmerzende weil eine deutsche Farm angegriffen worden sei, die bei — Saffi wortliche Aufgabe, Licht und Schatten derjenigen Dinge, die ich
Wunde im Nationalstolz — der Sklave des Darius, der fäglich liegt. Selbst dem blödesten Vertreter geographischer Wissen— als erster wirklich frei beobachtender wissenschaftlicher Reisender
mahnen mußte: „Herr, gedenle der Hellenen!“? — Schmerzens⸗ schaft wird dieses ein Lächeln abgewinnen. wenn er auf dem deutscher Nation im Sus gesehen habe, richtig und ohne andere
lindern gegenüber ist man selten objektiv. Und dennoch muß Handatlas die Lage von Saffi und Agadir vergleicht, und sich Tendenz, als die der Realistik, zu verteilen. Ob Südmarokko
ich für mich um die Erlaubnis bitten, es sein zu dürfen. klarmacht, daß es für ein Griegsschiff, das eine Farm bei ein verlorenes Paradies ist, soll einerlei sein! Wichtiger ist,
Eine Erlaubnis, auf die ich schon deshalb Anspruch habe, weil Saffi schützen soll, die durch die geographische Situation einzig seinen Wert objektiv zu würdigen und es der gesunden ge—
ich nächst dem verstorbenen Theobald Fischer und dem hoffentlich gebotene Möglichkeit ist, sich zu dem Zwed nach Agadir zu be— schãftlichen Natur des Deutschen zu überlassen, ob dieser Wert
noch lange lebenden Grafen von Pfeil einer der Ersten war, die geben. Offenbar macht man sich in denselben Kreisen Deutsch— ihm Ansporn ist, trotz oder vielleicht gerade wegen des franzö—
dem deutschen Volle etwas Objeltives von Maroklo erzählen lands und in sehr vielen anderen dazu, auch darüber leine be— sischen Proteltorats sich hier im Wettlampf der Völler zu be—
lonnten, als noch leine deutschen Wünsche, auch klein Del— sonderen Gedanken, welches die politische und die geogra— tãtigen, oder dieses zu unterlassen. Ich darf wohl annehmen,
tassẽ. sich rührten, und unter hundert Deutschen, denen man phische Sudgrenze Marollos ist. Denn sonst hätte man den dan hierin die Tendenz meiner Aufgabe sich erschöptt. und be—
den Namen Maroklo nannte. noch mindestens funfundneunzig Franzosen nicht außer Maroklo selbst auch noch ein Land südlich ainne mit Aaadir.