Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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2322 mal 222222 nud 764 22 “v9— 2 42 44 2 422 22l Anzeigenpreis Ausgabe 4 und B) für die 
nds Sonntags morgens) erscheinend Begugs· 2— iu a — Zeile 20 Vfg Nleine Anzeigen (Arbeilsmarkt usw.) 
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— — 22 — — Satz den Anforderungen entsprechend hõöher. 00 
Beilagen: Vaterstadtische Blãtter. — Der Familienfreund. 22 2 
Amtsblatt der freien und hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten für das herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatttt e gürstentũmer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
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ααννννν li νν!νe jzende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
vruag und Verlag: Gebruder Bonchers G. m. b. 8S. m Lübed — ale Adrehhaus Köniastr. 46) Fernsprecher 9000 u. 90001. 
Ausgabe M. Große Ausgabe) mittwoch, den 19. Juni 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 304. 
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6 BRRi⸗ 5 adsihiihe Besbrantenee onmnen hat, welche inden tese nn . dab er 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. 2 wirtschaftlichen U sachen hierauf von Einfluß sind, sich in seltsamer inn enhei befindet. Das deutsche Kapital 
— — — ——— —— ob das Anpreifen von Antikonzeptivnsmitteln wirkt usw Be— und Einkommen vermehrt sich mit Schnelligkeit, während das 
Amfang der heutigen Nummer 6 Seiten. sonderes Augenmerk soll darauf gerichtet werden, ob der französische Kapital und een fast in der Entwidlung 
— — p 2 — — Geburtenrüdgang nur beim Mittelstand oder auch bei slehen bleibt usw 
Nichtamtlicher Ceil. den arbeitenden Klassen sich findet“ Ist es doch von dieser sonst stark deutschfeindlichen Seite die 
Gehen wir nun einmal etnas näher auf die Zahlen der Anerkennung eines der wichtigsten nationalen Faltoren, den 
3 3 lehten sechs Jahre ein, so miß als Tatsache festgestellt werden, die Franzosen so sehr bei sich vermissen, seikdem sie beschlossen 
Nationalsinn und Weltpolitik. daß die Zahl 900000 eigentlich nur für das haben, kinderarm zu sein Wer uns Deutschen 1870/71 
III Jahr 1906 gilt. Damals ist dar Höhepunkt der deutschen als Soldat in Frankreich war und heute die Städte wieder— 
O Lüubed, 10. Juni. Volksvermehrung überhaupt mit der Zuwachsziffer 910000 er— sieht die er damals betrat, der ist erschüttert von dem Bilde 
reicht worden. Seitdem aber bewegen wirunsmitab— des Stillstandes, das sich dort seinen Augen darbietet. Es 
¶Kritisches zur deutjchen Vollsvermehruna . aehmender Tendenz unter 900000 Im nächsten sind dieselben Säuser, Straßen und Plätze; derselbe Umfang 
„Die deutsche rapide Vollsvermehrung ven Jahre 1907 waren es nur noch 883 000, im Jahre 1908 sogar des Weichbildes wie vor 50 Jahren. Wir Deutsche mit der 
jährlich zirta 900000 Menschen ist das wisch tigst e 380 000. Das Jahr 1909 brachte diese Ziffer allerdings gewaltigen Zunahme unserer großen und mittleren Städte, 
Moment in dem ganzen deutsch-en glischen Pro—⸗ wiedet auf 884 000 Aber lrotzdem bleibt doch fur diese mit der reißenden Entwicdelung unseres Verkehrswesens, mit 
b lem. Sie ist der gewaltige von innen nach außen wir— Jahre wie auch für die beiden leßten die typische Er— der enormen Anschwellung unserer Produktion an Gütern und 
hende Drud, unter dem unsere weltwirtschaft— scheinung bestehen, daß die verringerte Ehe— Menschen, wir können uns so etwas kaum vorstellen. Da 
liche Ausdehnung steht, und die ihr die Kraft und die häufigkeit und die Abnahme der Kinderzahl haben wir so recht typisch das äußere Bild des Au— 
Nachhaltigkeit gibt, deren wir bedürfen, um uns lrotz aller in den Ehen fortgesetzt zusammenwirken, um haltens auf dem Wege der nationalen Ent— 
Schwierigkeiten und Vorteile in der Welt durchzusetzen usw· eine Verlangsamung der deutschen Volls— wickelung Mit der Fuccht vor dem Kinde und 
Diese Ansichten, die wir im vorigen Artikel (iehe Nr. 301) nur zunahme herbeizuführen. Da, wo vor zehn Jahren den ausgeprägten Reftensinn wächst im franzö— 
furz angedeutet hatten, wollen wir in den folgenden Zeilen sio h 1000 Ehen geschlossen wurden und 4500 Kinder zur Welt sischen Volke eine kraft- und saftlose nationale 
etwas näher begründen.. kamen, sind jett nur noch 9040 Ehen und die entsprechende Auffassung, die mehr und mehr aus lünstlichen Energie— 
Wenn man heute so häufig mit der Zuwachszahl von zirka Kinderzahl beträgt nur noch 3850 Aber trotz dieser Ziffern quellen gespeist werden muß. 
nn en e in dabei ragen wir Deutsche hi michtlich unserer Volks— Bleiben wir dagegen aber in unserer Vollsvermehrung wie jetzt 
stets verschwiegen, daß wir bereits gesgwungensind, permehrung weit unter den KRulturvöllern hervor gesund und natürlich und machen wir mit derselben Sländigkeit 
an dielen Ziffern ganz wesentliche Korrekturen Rußland freilich hat noch ine etwas größere Zuwachsrate. nere Forsscheitte auf allen Gebrelen unseres deutshen Witt— 
porzunehmen, die Aufmerksamkeit euf diese Berichtigungen zu Dãnemark. Norwegen und Schweden stehen uns im Durch aelebeng die ehl in dee Shhrille lunm wahrend die 
lenken ist einmal höchst wichtig und dringend erforderlich, weil schnitt gleich Oesterreich, England und Italien wachsen nur Englander gleichzeilig nur zwei machen können, so Ind wir in 
wir damit zeigen, wie bereits ein Wurm anfängt, am mit vier Fünftel unserer Geschendigkeit. Frankreich aber e eren n ene lig vieche drantche 
innersten Mark des deutschen Wahstums zu steht lill und die gerinze Zunahme die es datlächlich eie dageen lehn inn en vott ni ag iereder 
magen Vor allem ist diese Frage auch deshalb hoch altu⸗ ufweist, beruht auf der Einwanderung e ahl nm n 5 ee sen 
u ut tn urhhter Es gibt nun manche in Deutschland, die meinen, die sandes einige Fortschritte in der Weltwirtschaft machen lann, 
reubsen, dieser Ta sa e eine große — u schwächere Volksvermehrung sei für uns daß es aber schließlich unerbiltlich hinter den Völlern mit 
n zaten widmet, wie aus folgender Notiz hervor— Deutsche aus ökonomischen Gründen nicht kräftigem Zuwachs zurüdbleiben mußß Damit glauben wir 
eht: 7 nurwünschenswert, sonbern direkt zu erstreben dargetan zu haben, daß eß eine Stillstand oder eine starke 
Erhebungen in Preußen über den Rückgang der Geburten. Wir können demgegenüber nur sagen, daß mit solchen An— Verlangsamung unserer Vollsdermehrung und damit gleich— 
„Der Abnahme der Geburtenzahl wird jetzt in Preußen sichten die gröbsten Verstöße gegeneinengesunden zeitig einen Anspruch auf den stolzen Ausspruch: „Civis 
bon der Regierung große Aufnerksamkeit gewidmet. Schon deutschen Nationalsinn gemacht werden Was Germanus sum“ nicht gibt. Unsere Vollksvermehrung ist und 
die wissenschaftliche Deputation für das Medizinalwesen hat heißt es demgegenüber. wenn die einflußreichste militärische muß der starkwirkende Druck bleiben, unter dem unsere 
vor kurzem über die Frage referiert. Jetzt fordert ein Erlaß zeitung,. die France Militaire, über unsere materielle Expansion steht, ie kann und muß auch in Zu— 
des Ministeriums des Innern an die Regierungspräsidenten Finanzkraft und vor allem unsere Wehrmacht kunft uns Deutschen die Kraft und die Nachhal igkeit verleihen, 
zju eingehender Prüfung dieses Rückganges auf, wobei Aus— so schreibt, wie wir es gestern abend in unserem die wir jetzt haben, um uns in der Welt oenau 
lunft bei Aerzten, Geistlichen, Lehrern, Standesbeamten, An— Leitartikel zum Abdruck brachten: Deutschland wie die Engländer 
wälten usw. einzuholen sei. Neben der Nachprüfung der Frage, hat genügendes Menschenmaterigl, um 35 bis 
»b sich Anzeichen einer Abnahme der Zeugungs- und Gebär— 40 aktive Armeekorps auf die Beine zubringen. 
ähigkeit finden. soll haupfsächsich festaestellt werden oh die Wer do saat. daß ihm seine Finanzen niemals erlauben 
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dal unter Hinzurechnung der städtischen Subvention von 60 000 versammelten sich im Zwischenakt und fragten den Alimeister: 
Theater, Kunst und wWissenschaft. Maͤrk der erforderliche Pachtertrag von 90 000 resp. 96 000 M „Warum lächelst du so sehr?“ Da erheiterte sich sein Ange— 
Felix Weingariner dirigierte Sonntag in der Großen Oper weiterhin erzielt wird. Diese Summe ist zur Dedung der Hypo⸗ sicht noch mehr, und er sprach: „Ich will euch sagen den Grund 
zu Paris die WWalkunen. Die Vorführung verlief dies— thekenzinsen, Reparatur und anderen für das Theatergebãude meiner Heiterkeit, aber entfernt zuerst die Damen.“ And es 
mal ohne Störung, und der Eindruck des Werkes auf das notwendigen Ausgaben durchaus erforderlich. Sollte der erwar⸗ blieben zurück die Herren, denen der alte Puppenspieler ein 
Publikum war tief. Die Presse lobt die große Künstlerschaft tete Reingewinn von jährlich 30 000 resp. 35 000 M wider Er— su Behemnin mitteilte Und er listerte hrdelin errnd 
Weingariners und seine ruhige und sichere Arn das gewaltige warten nicht erreicht werden, so ist die Stadt verpflichtet die „Kinder, gratuliert mir, denn ich fühle mich Vater!“ Darauf 
Werk zu fassen. Van Dych der den Siegmund sang, war nicht Hälfte des fehlenden Betrages zu bezahlen. 9 Von den ub seh ein groher ubel und alle umermien und ulten ipn 
ganßz bei Stimme, und das Publikum war ungnädig genug, berschießenden Rest des Reingewinnes werden dauernd 205 Und Bernhard rief freudestrahlend: „Ja, Kinder, ich werde 
siner Mißstimmung darüber lauten Ausdruck zu geben 3 ee Zeiten, n nn e e rren n schon n 
2464 * erfordern, abgezogen und in der Stadthaupttasse deponiert. alt war, indes ich erst vierundachtzig jung bin.“ nd die Kol⸗ 
Breslauer Theaterfrage. Die Unsicherheit der augenblid⸗ Die restierenden 80 werden zwischen der Stadtund legen füllten mit ihren Hochrufen den ganzen Zwischenakt aus 
lichen Breslauer Theaterverhältnisse und die immerhin in Retz den Direttor geteilt Die freie Verfügung über die bis sie rief das Zeichen des Inspigienten auf die Bühne. Und 
iung zu ziehende Möglichkeit, daß die Stadtverordneten bei Rücklage von 20 verbleibt dem Ermessen des Magistrats, so— das Stud, das an jenem Abend aufgeführt wurde, hieß „Re— 
n dennn innden eee — —— 
i ewe den Vertrag bezuglich der Stadttheatervacht zu der Notwendigkeit einer außerordentlichen Subvention überzeugt Die Uraufführung von Lil enfeins „Olympas“ im Freilicht— 
gen, hat den früheren Direkkor des Schauspielhauses sieht. Diefelbe darf aun im Schauspielhause zur Unterstühung henen eee ee ed r eeee en Diteg n 
Nieter zu folgendem Vorschlag an Magistrat und Stadt— 54 gn stenn der Vuzern bruchte den iter nn 
g des projektierten Schillertheaters Verwendung finden. Als starken Erfolg 
berordnetenversammlung veranlaßt: 1. Direktor Loewe wird Gegenieistungeit der Direltor verpflichtet: 1. In einer * 3 
aus seinem Vertrage mit uns entlassen. 2. Da materielle Inter— hnmonalichen Spielzeit 120 Bonsteltungen ensten Ein Kalender der Prinzessin Citel-Fredreich. Im Verlage 
essen der Besitzer bei dem folgenden Vorschlage in Frage stehen, ind tlafisischen Juhalt arnet e Klasserne von Raphael Tuck & Sons Ad. G. mn. b. S Berlin⸗London, 
wird der unterzeichnete Georg Nieter Direktor des Abendvorstellungen zu geben. een monean eama erscheint Anfang September ein künstlerisch ausgeführter Ka— 
Schauspielha uses mit der Verpflichtung, dieses Theater n Bedoarpalie zwenmai ahmittns r die Vort 3 lender, zu dem die Prinzessin Eitel-Friedrich die Borlagen in 
auf der Basis eines sogenannten Schillertheaters inner— der Sladi Bleslau eine Klafsttenporsellung mit einem Eintrilts on von Agquarellen geliefert hat. Als Molle dienen di⸗ 
halb der Zeit des mit Dr. Loewe bestehenden Vertrages zu preise von 20 Pfg. pro Billett zu geben. 3. Ebenso sind zwei— Schlosser Eutin, Charlottenhof usw. wir sehen un a einen 
führen. 3. Der Direktion des Schauspielhauses wird eine jähr— deimal sn Arbeaiternvereaine und die Garnisfon lauschigen Winkel im Belvedere, die malerische Stille eines 
liche Subvention von 60000 Mgewährt. 4. Für anzu— Breslau monailich Nachmiltagsvorstellungen oder Matineen an— alten Gutshofes Die der Prinzessin liebgewordenen Staten 
schaffenden Fundus stellt die Stadt dem Theaterdirektor schen nin einemn Einningpreise von 80 Pfa. pro Billett. und Plätze ihrer Heimat sind zu einem klenen Kunstwerk ver— 
eine jährliche Beihilfe bis zu 20000 M. Der ge— e ein e Sieein ae la en einigt, zu dem sie den Text teils aus eiggnen Dichtungen, 
samte Fundus wird Eigentum der Stadt. Da der Direltor des seu imnsiaenee n die rne rrder zu Shle wig Hohtein 
*2 gewählt hat. Der Reinertrag des Kalenders ist für wahltanse- 
Stadttheaters von be Verpflichtungen. Shauspielvorstellungen Das Zweite Deutsche Brahms-Fest, das vergangene Woche Zwede bestimmt 
zu geben, zu entbinden ist, dürfte es berechtigt sein, ihm in Wienbaben asand han bur den tnsletischen ind anber— wege venmmt. 
diese Summe von der ihm gewährten jährlichen Fundussubven— e eee Kleine Miltellungen. Wie der Newrork Herald mitteilt 
lichen Erfola so großes Aufsehen errege, daß die Deutsche 7 Au 
tion in Abzug zu bringen. 5. Die Stadttritt für Di— cn aelichat u ahten des Felice leraphie En hat der jüngst verstorbene Sir Julius Wernher in seinem 
rektor Dr. Loewe in den Funduskaufvertrag, Testament u. a.d er Union of South Africa fünf Milißnen Mark 
ß ladungen aus Hamburg, Dresden, Breslau, Wien und Danzig, n —252* 
den Direkkor Loewe mit dem unterzeichneten Georg Nieter ge— —22 222 — 2 als Beihilfe zur Errichtung von Bauten und zur Begründung 
2 swo das diesjährige Tonkünstlerfest stattfand) erhielt, das nächste & 21 2 27 
chlossen hat. 6. Für den ihr gehörigen Fundus stellt die j — 5 einer Universität in Groote Schur (Kapstadt), ferner wei Mil— 
Sn ber Direllion dese a nu d Brahmsfest in diesen Städten abzuhalten. Die Deutsche t * 
Sta er Direltion des chauspie hauses ein Delkorations— slelncellic 44 fi. ar eum 3 sonen dem Imperial College of Science and Technology in 
* a ymsgesellschaft hat jedoch bisher weder bezüglich des Orkes ß 2 
magazin zur Verfügung. 7. Die Stadt gewährt dem n sen ben sem i enn a saten Sounth Kensington und dem King Edwards Hospital Fund in 
Schauspielhaus Licht, Feuerbewachung und sonstige Ab— unte dung ger London hinkerlassen — Aus Bularest wird gemelsdet: Die 
faben, wie es im Stadttheätervertrage vorgesehen ist, VBernhard Baumeisters Gtheimnis. Von einer Sensation Brofessoren der hiesigen Universität sind in den Streik getreten, 
hostenlos. 8. Von dem zu erwartenden Reingewinn hat im Burgtheater erzählt das Wiener Erirablatt in folgender weil sie mit der Besehung der Lehrkanzel für Handels- und Wech— 
der Direktor zunächst jũhrlich 30 900 M bis zum 1. Ott. 1916 Weise: Als nun Bernhard Baumeister 84 Jahre alt war, er— selrecht mit einer ihnen nicht genehmen Persönlichkeit unzufrieden 
und hierauf 35000 Mean die Belsitzer für Vacht abzuführen, slo sden er im Burgkheater und lächelte sehr. Und die KGollegen tind Der Rektor Dr. Boadan hat seine Demission gegeben
	        
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