Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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Weentlich 183mal (Wochentags morgens uud v2 s Anzelgenpreis Ausgabe 4 und B) für die 
aendo Spnnags norgend esdeinend· Bezuge E er e un 9 Zei. 20 leine Angagen Qirbeils nartt uswy 
preis fur das Vierteljahr 890 Mark einschlleßlich 1 Is Vfg. fũr Auswãrtige 30 Pfg. f. Geschãftl. Mit · 
Bringgeld in Lũübed. Durch die Post bezogen ohne * teilungen 1M. d. Zelle. Tabellen⸗ u. schwieriger 
diene eid 3 Mari Eingenummner io via Sc ben Anserderunagen iore ent b 
νν — — 22 Beilagen: Vaterstã tische Blãtter. — Der Familienfreund. — 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten für das herzogtum Lauenburg, die 
iblatt: Gesetz· und Verordnungsblatt e unantert: · n men ire end gürstentũmer Ratzeburg, Lübec und das angren 
Beib ¶ e u 9 gen?, vom Grandungs-Jahre 1N51(6. Mãrz) ab, befindet sich 
f — 56 ibea zende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
rug und Verlag: Gebruder Borchers G. m. b. B. m Lubed, — Geschäftsnelle Adreßhaus GKöniastr. 46) Fernsprecher 9000 u. 9001. 
Ausgabe M. Grohe Ausaabe) Sonntag, den 16. Juni 1912. Morgen⸗Blatt Nr. 299. 
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j suchungen einwandfreien Nach— 3 * 
Erstes Blatt. hierzu 2. u. 3. Blatt. eeeeeee ee eteceee. sS5osähriges Jubnäum des Niedersächsischen 
lsohe Vaterstadtische Blatter Nr. 24. uberaibl por dielgen iherer eser hu bringen, Ssängerbundes 
3* — — — —— — p ——7 so daß der Anschein hervorgerufen wird, als hätten diese Luübec, 16. Jun 
— — — 2 Blätter kein gröhßeres Interesse daran, als ihrer Leser— „Grüß Gott mit hellem Klang!“ so hörte man's in den 
II schaft die Wahrheit vorzuenthalten, sie ruhig in gestrigen Nach mittagsstunden und namentlich gegen Abend gar 
— der gefährlichen Unkenntnis über die Lage der Dinge zu hãäufig in vierstimmigem Chor durch die Sträßen erschallen als 
lassen, in der sie sich befindet. Es scheint, als ob m der rr h n in die R 
j j fürchtet, der kriegerische Geist. das Vaterlandsgefühl, der Stolz amen mit allen einlaufen ügen in großen Scharen tro 
Volksfeindliche Politik, p resse und en Großtaten der Väter könnten durch die Aufklärung des wenig günstigen Wetters. Von HSamburg wie von Kiel 
5 Wehrverein. wieder in das Leben der Nation zurücgetragen werden. Wenn und der Umgegend dieser Städte ist die Teilnahme sogar eine 
Lübedc, 16. Juni, diese Furcht besteht, ist sie ja gewiß nicht unberechtigt. so große, dah für die Sänger sowohl von Samburg wie von 
Keine andere Großmacht der Welt hat, militärgeographisch Es ist aber höchst bezeichnend, wenn sie die ge— Kiel ein Sonderzug nach Lübech eingelegt wurde. Vom Bahn⸗ 
betrachtet, eine so schlechte Lage, wie das Deutsche Reich. Keiner nanntenRichtungen bestimmt, die Wahrh eitüber hof ging's dann in geschlossenem Zuge und mit einer Musik— 
Greßmacht drohen im Ernstfalle solche Gefahren, wie unserem die wita e La des e zn der Spitze durch die sestlich geschmüchten Straßen zur 
Vaterlande, wie unserem Volke, das im Osten und Westen des Lesern vorzuenthalten. aß jene Blätter damit eine Stadthalle. — 
Reiches von a end von Natur feindlich gesinnten ungeheure Verantworktung vor dem Volke und der Die offiziellen Abgeordneten der einzelnen Vereine versam⸗ 
großen Voll-assen eingeklammert lebt. Trotzdem ließ man Weltgeschichte übernehmen, scheint ihnen noch nicht lar ge⸗ melten sich gestern nachmittag 4 Uhr im Marmorsaal des Neuen 
es ruhig hingehen, daß imn Laufe der beiden letzten Jahrzehnte worden zu sein. Es wird die höchste Zeit, daß die Erkenntnis Stadttheaters zur 2 
das Reich, das durch die Armee geworden ist, und nur durch dieser Verantwortung in ihnen hochkommt. Wenn Mars die ersten Sitzung des 50. Sängertages des Niedersächsischen 
die Armee erhalten werden kann, seine Wehrmacht zu Lande Stunde regiert, und wenn die Dinge so weiter gehen wie Sãngerbundes. ertemnen er 
in einer Weise vernachläfsigte, daß Frankreich heute bisher, wird es bei uns eine große, höchst peinliche Ueber— Erschienen waren bis dahin Vertreter von 7 
imstand. ist mehr ausgebildete Soldaten für den raschung geben, und die Verantwortung dafür trägt neben Bundessprecher Herr Kauf mann K. n en a s 
Ernstfall zur Verfügung zu haben, als wir, seine Reservefor— einer Regierung, die es unterließ, in der Wehrvorlage ganze ösfnete die Jubilãumstagung mit ner herzlichen egruung 
mationen in einer Weise ausg baut zu haben, an die wir nicht Arbeit zu schaffen, neben einer ihr ergebenen offiziösen Presse, Abgeordneten und erteilte sodann das Wort 
jeranreichen über eine besser craganisierte Feldartillerie zu ver⸗ die linksliberale und Zentrumspresse, die es Se. Magnifizens Serrn rz e 
ügen unnd den Ruhmeskilel des Volles in Waffen“ für sich Unterlassen hat, zur Aufklärung des Volkes über die schlechte b urg, welcher ausführte: Meine en 
in Auspruch nehmen zu können As Wecker und Mahner des militãr politische Lage beizutragen. des Senates habe ich die Ehre, Sie in unserer Stadt herzl 
deutschen Volkes ist, man möhle fast sagen in letter Stunde, Z3 willkommen zu heihen. Die Sanger sad u ae liebe di 
m Januar d J der Deutsche Wehrverein ins Leben gerufen Freisinn und Nationalliberalismus gewesen und sie sind — auch heute wieder· nd so wurn 
worden, und man hätte annehmen können, daß gerade die in Schleswig-Holstein. t 4 e e eine erolgreiche Tagung un 
sn ag n set n 33 een n De ntionalliberate Sesha ell⸗ in Kiel sHreibt un Mit einem stimnunasvollen Gruß Gott mit hellem Klang 
bie birtsdaftich gut gesteiten Schigen der Bevollerung er Feichntaasabaedrdnete Dr. Blungd sollen de pern wiurde alsdann in die Tagesordnung eingetreten und zunacht 
wird in einem Krieg, besondes in einem unglücklichen Kriege, rristnn kürzlich in Susum aba Naltenen v lmnlung linsicht⸗ das Präsidium gewählt. In dieses wurden berufen Serr 
der kleine Mann die Schwere der Zeit zu empfinden haben. lh ee enden Landtag⸗wahlen nach eresntimunenden Fr. Meth-Hamburg (zum vierzehnten Male) als erster Wort⸗ 
Der Reiche ist in der Lage, durch Abschieben seines Vermögens beripten gesagt ben. er Porsinende * lone halter, Serr E. Schneider-Samburg als eter Woree 
ins Ausland seine wirtschaftliche Existenzmöglichkeit sich zu er⸗ beralen Landesperbandes für Shleswia-Sohtein Drt. vSert 8. Eggers Schiffbel als eruer Schriftführer und verr 
halten und wenn es hart auf hart kommt, das Land ohne be— —— habe sich fur in Zusammengehen der beiden lberalen K. Bedmann-Ahrensburg als zweiter Schriftführer 
sondere wirtschaftlichen Verluste zu verlassen Der kleine Mann Borlelen ausgesprochen Diese Behauptung enisrricht nicht dr Auf der Tagesordnung stand als einzigster Puntt die Be— 
Banci, Banderten Mbenen mn ann die Scholle eeitet. Tatsochen Der Vorsttende unserer Landespartel hat eine olche chlubfassung über die neuen Bundessatzungen. Die zu 
kannn nur das Land verlassen unter Aufgabe seiner bisherigen Ueußerune nicht getan und jich auch sonst in keiner Weise m ihrer Bearbeitung eingeseßte KFommission hat nach eingehenden 
Existenzmöglichkeit muß, wenn ein unglücklicher Krieg das diesenn Sinne ausgesprochen. Der Borsikende unserer Landes Beratungen den Beschluß gefazt, an den Hauptgrundzügen der 
Land wirtschaftlih an den AWbgrund gebracht hat und er purtel hat suh irder beltimmten Stellungnahme in dieser An alten Satzungen, welche sich im Laufe von fast 50 Jahren 
nun auswandern muß, sich in fremden Landen cine voll— elegenhel enthalten · um nicht die Berhandlungen die de v bestens bewährt haben, festzuhalten und nur Form und Reihen⸗ 
ständig neue Lebensmöglichkeit suchen und schaffen. Eine Vrovinzialausschu fur ie Vorbereituns der Landinge wahlen folge der Neuzeit entsprechend, zu ändern. Neu hineinge— 
stärde Wehrmacht verhindert den Krieg, und eingesetzte Kommission mit den an uns herangetretenen Parteien bracht sind alle auf den Sängectagen seit der letzten Aenderung 
wenn sie durch die Umstände selbst dazu nicht mehr in der zu führen hat, u stören Die Kommission hat bereits mit der Satzungen gefaßten Beschlüsse, sowie die laut Protololl 
Lage sein sollte, so eindglihl sie seinen siegreihen und den Konservativen wie mit den Freisinnigen unterhandelt, sich von den Abgeordneten gebrachten Anregungen, wel he sich fr 
snellen Abshluß aber noch nach leiner tung hin festgeled bß es an u nur e nn 
Der Deutsche Wehrverein hat es sich zur Aufgabe ge— estimmungen sind in einem Anhang zusammengefaßt. — 
macht. dafür 3 un daß n die Cüũr kei und die Bũndnisfragen. —*x änderungsanträge zu dem Satzungsentwurf lagen nur zwei vor. 
zum Kriege kommt, wie 1870 mit der Gewißheit ins Feld . Fynstantinuel lin 72 B u unin Das Zuartett Gaudeamus. Samburg, wünschte dersiede 
e en lann, den Gegnet uch ahlemnahig berlegen u semn. schäftigt sich in einem Artilel mit der Bündnisfrage. Es heißt unwesentliche redaltionelle Aenderungen und die Vereinigten 
ir inde die lehlen die von ahlend ean inte r darin, diese Frage sei nicht alkuell da bei der gegenwärtigen Mãännergesangvereine von Ratzeburg und Mölln hatten bean⸗ 
wissen wohl, daß der innere Wert eines Heeres durch das ue eden er Dreluud uh dir riplventente bie Ittel tragt daß von den zwei aus Solstein zu wählenden Mitgliederrn 
henmahiae mihteo leian seν ν ν als Verbündeten wünschten. Auch werde die Türlei des Bundesrates Vorstandes) einer aus dem Fürstentum Lübed 
der Spruch des alten Dessaues: „Der liebe Gott ist allemal Gefahr laufen unten das myrasche Plytel v Macht oder Zauenburs sein dürfe. Nachdem der Worthalter die Be 
bei den flärtsen Balamonen bsteht auch beute nochen de einer Vahtearunre zu llellen Die rtet mune ibr rüchichtigung dieser Wünsche zugesagt hatte, wurden die neuen 
Recht, und Moltke hätte 1870 nicht mit so großer Seelen— Vrufte der nneren Wieeeh urt widemen und ben Zeitruntt Satzungen en bloe angenommen und die Sitzung nach Erledi— 
rune in den Krieg gegen Frankreich ziehen können, wenn er ant ein Bündnis auf der Basis der Gleichheit gung einiger weiterer arlchustlicher Aygelegenheiten geschlossen 
nicht den unbestreitbaren Nachweis führen konnte, daß Deutsch— * — 
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Drittel überlegen war. eute önnen wir von 34m 46 ah *8 Thea 
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wir Idnnen froh sein, wenn es uns gelingt. ebensopiel sn den finnchen Schären verde authentsh beslätigt Obschon de Inbliaum:bier 
Soldaten ins Feld stellen zu können wie Frankreich. Nicht, die Zusammenkunft keinem besonderen poltischen Zwed diene, statt, an der neben weit mehr denn 2000 Sängern als Ehren- 
weil wir nicht die nötigen Menschen zur Verfügung haben, werde ihr politische Dagwelle in dem Sinne beigelegt, daß gäste, für die der Balkon durch wertvolle Perser Teppiche 
sondern weil wir nicht dafür gesorgt haben, das Menschen— sie eine neue Etappe in der freundschaftlichen Annäherung der und Blattpflanzen zu einer Loge hergerichtet waren, teilnahmen 
material auszunutzen. Daher hat der Deutsche Wehrverein auch beiden Staaten bedeute Has Zusammentreffen wird des— der Ehrenvorsitzende des Festausschusseß Se. Magni-— 
die Forderung aufgestellt daß die allgemeine Wehr— halb auch in der französischen Presse mit schlecht verborgenem Miß— figenz Serr Bürgermeister Eschenburg, die Berren 
pflicht wieder zur Tatsache werde, auch um (neben der tranen besprochen. Die Enttäuschung ist um so gröher, als vor Senator Dr. Eschenburg, Senator Dr Neumann, 
niltärischen Notwendigkeit) zu verhindern, daß die Familien- einigen Wochen ein Zusammentreffen des Zaren mit seinem Senator S. Evers, Senator Dr. Lienau, Wortführer 
väter. wie es heute der Vall ist, bei der Mobilmachung Vetller, dem König von England, angekündigt worden war. des Bürgerausschusses Konsul Dimpker, Oberst v. Jarotzky 
in die Front müssen während die Jungmannschaft, die doch Jean Herbette gesteht seine Bedenken in der Action ganz offen. der Ehrenbundessprecher Direk ionssekresär Egelkraut 
in erster Linie in die Front gehört, vorläufig zurüchbleibt. ein: „Nikolaus II. braucht weder HSerrn Kokowzow noch Herrn sowie zahlreiche Mitglieder d es Ehrenausschusses. Einen besonderen 
Das istm alles wahrhaft vollsfreundlich und man sollte an— Sasonow bei sich zu haben, um politische Entscheidungen zu Schmuck zeigte auch das große Sängerpodium, nämlich die Bun— 
nehmen, daß gerade die sogenannten Vollsparteien die kreffen; die Wwesenheit seiner Minister würde ihm vielmehr desfahne sowie die Fahnen und Banner derjenigen Vereine, 
S ozialdemokratie, der Freisinn und das eine größere Geistesfreiheit einräumen“ Die Reise des Minister⸗ die dem Bunde in diesem Jahre 50 bezw. 25 Jahre angehbren, 
Zentrum, diese Forderung unterstükßen Das Gegenteil präsidenten Poincars nach Petersburg ist ja bereits eine aus— insgesamt 24 Fahnen. 
ist aber der Tall. gemachte Sache. Aber man verspricht sich wahrscheinlich mehr Vorweg sei gleich bemerkt, daß die Feier in jeder Hinsih 
n Bei wird Mn een von ihr,a ls sie halten wird einen geradezu glänzenden Verlauf nahm. Der orchestrale und 
nehmen ir sin ran gewöhnt, daß gerade die Leute gesangliche Teil st and, das darf man ohne jegliche Ueberhebun 
um Bebel stets die vollsfeindlichstte Politik getrieben haben Der schleswig⸗holsteinische Stãdtetag. sagen, auf sehr anerkennenswerter n e n u 
wenn sie sich auch immer das Mäntelchen der Vollsfreundlichkeit Kiel, 15. Juni. In der heutigen Sitzung des schles— die Begrüßungen, die Festrede sowie die Beglüdwünschungen 
um die Schultern zu hängen verstehen. Der „Fortschritt“ will wig- holsteinischen Städtetages erstattete zunächst Bürgermeister waren ihrem Inhalte wie der Form nach Meisterslücke. 
gewiß nich in den Ruf der Scheinheiligkeit gelangen, ebenso— Oetken⸗Mölln den Bericht der Rechnungsprüfer. Darauf wurde Eingeleitet wurde die Jubiläumsfeier durch einige Musit 
wenig wie das Zentrum, um so verwunderlicher ist es, daß dem Vorstand Entlastung erteilt. Nach ausgedehnter Debatte stücle der Regimentskapelle, über die wir an anderer Stelle 
sich diese beiden politischen Richtungen von selbst der Gefahr wurde die Wahl des Vorortes vorgenommen. Auf Kiel ent— näheres mitteilen. Daran schloß sich ein das echte 
aussetzen, in solchen Ruf zu gelangen. Es ist außerordentlich fielen 49. auf Flensburg 42 Stimmen und auss Alona eine. deutsche Wesen, deutsche Treue und das deutsche Vollslied ver— 
belangreich zu beobachten, mit welchem Fleiß die demolra⸗ fielen 49 auf Flensburg 42 Stimmen und auf Altona eine. So⸗ herrlichender, von Herrn Seinr. Keil gedichteter Prolog den 
tiche und linksliberale Presse in Gemeinschaft mit dem sonst mit ist Fiel auf die Dauer von fünf Jahren zum Vorort be— Serr Hofschauspieler a. D. Blöß meisterlich vortrugn BSier— 
jo heiß bekämpften Zentrum elnmütig beieinander stehen, um stimmt. Hierauf hielt Stadtschulrat Dr. Voppe einen Vortrag nach nahm Seine Magnifizenz BSerr Bürger— 
nur ia nicht die hochwichtigen. auf Grund eingehendster Unter⸗ über die Frauenschule meister Eschenbura das- Wori zu folader
	        
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