Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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abends, Sonntags morgens) erscheinend Bezugs⸗ * 6 Zeile 20 Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeilsmnartt usw. 
prels r das Vierletjabr 890 Mart Anschlebngh B Pig. fur Auswartige do Pl a Seshasn iun 
Bringgeld in Lůbec. Durch die Post bezogen ohne teilungen 1 M.d. Zelle. Tabellen u. shwieriger 
vestelgeld 8.80 Mart Einzelnummera 10 Vfg Satz den Auforderungen entsprechend boͤber. 80 
— Beilagen: Vaterstãdtische Blãtter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und hansestadt Lüdei 162. Jahrgang Nachrichten sür das Herzogtum Lauenburg. die 
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatte — gürstentũmer Ratzeburg, Lübed und das angren 
zeigen?. vom Grandungs· Jahre 1761 (6. Mãrz) ab, befindet sich d j G 
νννννν — 4S i ν α νν zende mecllenburgische und holsteinische Gebiet. 
uct und Verlag: Genruder B— —6G.m. b. S. in Lüh⸗f— le Mdreßhaus GKöniastr. 46). Fernsprecher 9000 u. 9001 
Ausgabe M. Groe Ausgabe) Sonnabend, den 15. Juni 1912. Morgen⸗Blatt Nr. 29. 
Sr ααααναανν vν 
Den Teilnehmern am 50jährigen Jubiläum des Niedersächsischen Sängerbundes 
b willkomm 
zum Willkommen. 
Wir sind kein Volk mit heitren Sängen, Doch was an Leiden und an Wonnen Die Muttersprache, unsre traute, Nun zieht herein aus allen Orten 
Mit leichten Seelen froh beschwingt, Ein Menschenleben fassen mag, So seltsam fremd der Andren Ohr, Mit Sträußen und mit Fahnen bunt 
Dem jauchzend zu Gitarreklängen Das quillt, gleichwie aus tiefstem Bronnen, Schenkt uns des Herzens keusche Laute Zu Lübecks altersgrauen Pforten 
Ein Tanzlied von den Lippen springt. Aus unsrer Sänger Harfenschlag. Und ihren sonnigsten Humor. Der Niedersachsen Sängerbund. — 
Des Meeres brandend Orgeldröhnen, Und galt es unsres Stammes Rechte Und daß ein glücklich Sangesleben Willko mmen drum aus Näh und Weite 
Das unsrer Küsten Wall verhehrt, Zu schützen, die man uns verriet, Das deutsche Lied auch uns beschert, Hier, wo ihr oft schon heimisch wart, 
Der rauhen Stürme Donnertönen So schmetterte durch die Gefechte Das hat mit auserles'nem Streben Zum fröhlich ernsten Liedesstreite 
Hat ernstes Schweigen uns gelehrt. Noch stets ein Schleswig-Holstein-Lied. Ein halb Jahrhundert stolz gelehrt. In Lübeck, das im Schmucke harrt! 
Herbei die frohen Lauscher wallen. 
Nun schart euch enger, Mann an Mann, 
Erfüllt mit Wohllaut unsre Hallen; 
Lübeck, 15. Juni 1912. Ihr Niedersachsen, stimmet an! 89 
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j seine dringendste Aufgabe angesehen, hier so stark zu bleiben, halten wurde. Der Rekord der Dauerrede des Dr. Lecher mit 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt, daß keine fremde Macht es mit ihm aufnehmen könne. Ge— 12 Stunden ist geschlagen worden. 
und die Feuilletonbeilage „Der Familien freund stüttt auf Malta und Gibraltar, hat es eine unangefochtene — 
— T — — cp Sorrschaft im Westbeden des Mintelmeeres aufrechterhalten. Im 3 
— r ν Ostfen hat es erst den Sue kanal, dann Zypern, zuletzt Der Tripoliskrieg. 
nichtamtlicher Teil ang Seaten ene emench hanen emn, V. Kenstantinopel 4. uni. Das Ministerium des In⸗ 
alledeit auf dem Wachtposten slehen zu müssen. um den nern veröffentlicht ein Communigus, ia dem mitgeteilt wird, daß 
* Bosporus und die Dardanellen vor einer Besißnahme das Generalauartier der von Mitrovißa nach Ipel dirigierten 
Politik und Kornzufuhr in England. durch Rußland zu bewahren das sonn zum berten wer Dipision nach Kurelofnie verlegt ist — Die Strabe von Ipel 
den wichtigsten Kriegshafen er Erde und damit zum Be— nach Mitrowitza ist gesichert und der Postdienst wieder auf— 
Die Möglichkeit einet Storung siner Kornusudr beherrscht herrsche· der Lebante und des Suctanals demacht würve genemmen. — In der Umgeb'ing von Istok werden die mili— 
nicht nur n Stellung zum Seelriegsrecht, sondern seine Auch im Westen des Miltelmeeres verfolgte es die Entwidlung tãrischen Operationen fortgesetzt, um die wahren Anstifter der 
ganze Politik Das ist erklätlich genug: wenn die Gefahr der franzöfishhen Seemacht nit gwhnschen Bliden Ausfstandsbewegung unschädlich zu machen. Die Durchführung 
einer Sungersnot droht, müssen alle Bedenken hintan gesetzt Jetzt vollzieht sich ein Umschwung, auf dessen der Reformen wird fortgeseßt. Die Bauern kehren in ihre 
werden· um sie abzuwehren. Das Gespenst der Hungersnot politische Seite hier nicht watter eingegangen werden soll. Dörfer zurüd 
dergrößent sich sogar fortwährend. weil ie Einmhnerzahl Dem Verfasser des Times Artikels scheint es klar geworden Ein zweites Communiqus besagt, daß die Bewegung in 
Inselreiches alljährlich um 376 000 Personen zunimmt, für zu sein. daß Rußland nicht uur militärischea Mahn der Gegend von Dibra erloschen sei. 
die kein Halm, kein Weizenkorn im Lande selbst wächst. Zur mittel habe, um England in Verlegenheit zu bringen, sondern W. Konstautinspel, 14 Juni. Gerüchtweise verlautet, der 
Beschaffung der Lebensmittel in Friedenszeiten hat die auch wirtschafäliche. Wenn es in Ausfuhroerbrl Finanzminister bereite inen Gesetzentwurf betr. Er⸗ 
große Mehrheit der englischen Bevölkerung immer noch den fur Brot und Fuͤttergetreide eehe tonnte das fur nauche höhung der Gewerbesteuer und der Taxe für den Los— 
Freihandel, den durch teinerlei Zollbelästigungen ge⸗ Länder rech lästig sein, auch für Rußland selbst, dessen kauf vom Militärdienst sowie eine fünfprozentige Serabsehung 
hemmten Warenaustausch mit dem Auslande als das richtige Hauptgeldquelle eben die Getreideausfuhr ist. England würde der Beamtengehälter vor. 
Mittel befunden. Jetzt steht aber nicht die Friedenszeit in ber wenn die Sperte einge Zein andauerte in den zu— V. Konstantinopel, 14. Juni. Wie verlautet, ist der 
Frage, man sorgt fich vielmehr um die Sicherheit der Zu— stand eines peinlichen Mangels an Nahrung für Mensch und Stellyertreter des Generalstabschefs Mahmud Pascha an Stelle 
fuhr in Kriegszeiten. Die Furcht, daß seindliche Vieh verseßt werden. Es handelt sich um Mengen, die selbst des frühcren Ministers Dschelal, der nach Saloniki versetzt wurde, 
ieuaen auf britische und — unter dem Vorwande, daß das gesamt Ausland nicht leicht aufbringen könnte, jedenfalls zum Wali von Smyrna ernannt worden. 
Lehensmittel Kriegskonterbande seien lelbst auf neuf ale nicht ohne eine ganz bedeutende Steigerung der Getreide M. Konstantinopel, 14 Juni. In der Nacht zum 13. Juni 
Getreideschiffe Jagd e könnten, ist ehr verbreitet Fie pieise. Vielleicht ist es dieser Gedankengang, der den ist das erste Artillerieregiment von Konstantinopel nach Galli— 
hat dazu geführt, die Londoner Seerechtsdellaration ʒu⸗ militärischen Mitarbeiler des Londoner Blautes daßu veranlahn poli abgegangen, weil angeblich seitens der Italiener ein An— 
lehnen und eine gurrurdentt Flottenverstärkung vorzu⸗ den guten Willen Rußlands noch weit höher einzuschätzen griff gegen die nördlich von Gallipoli befindlichen Befesti— 
nehmen. sie hat auch den Marolkovertrag mit Frankteih, den als sonst wohl geschieht. Nicht einmal dagegen wine aungen von Plagiari geplant ist. In Gallipoli sollen sich 
zentralasiatischen Vertrog mit Ruhland und dann die Entente mehr Widerspruch erheben, daß Rußlands Swarm enflote 30 000 Mann türlische Truppen befinden. Zwei Haubitz 
mit Frankreich herbeigeführt. Aus ihr ging 1911 die Gefahr erlaubt werde, ins Mittelueer u gehen b n da batterien sind von Konstantinppel nach Smyrna abgegangen. 
für den Weltfrieden hervor, e ist die Quelle. aus bet die Mittelmeer „vom Standpuntten der triege. V, Konstantinopel, 14 Juni. Der Sultan ist gestern in 
Gerüchte über die Vorbereitzrig eines förmlichen Bundnisses nischen Operationen ausß ebenn eTeeet den Jildizpalast übergesiedelt, der seit der Abseßzung Wdul 
nit Frankreich stammen. Wir Deutsche können nur bedauern, zmeiten Ranges aber eiineswegs hinsichlih der Hamids unbewohnt war 
uns ganz ohne Grud feindliche Absichten zugetraut abtuüngeniltelzufuhr nde er argemeinen — 
werden. Dec ganze Komplex damit verbundener Tatsachen ist Meicheint en 
i für ung sehr umersiene ven. iν Neueste Nachrichten und Telegramme. 
Ein militärischer Mitarbeiter der Times be— — 
handelt die Angelegenheit jetzt unter einem Wann Mulay hasid abdankt. WV anÊ drt u snen 
4 7— ; „14 JZuni. e Keoiser lehrte gegen 12 Uhr 
nenen Gesichtspunkte. Er untersucht den Lauf der M. Paris, 14. Juni. Aus Fez wird gemeldet: General— mittags nach dem könislichen Resden Hlosse undn Er it um 
verschiedenen Ströme, aus denen die Getreidezufuhr nach Groß— resident Lyautey setzte beim Sultan Mulay Hafid vor dessen Uhr 35 Min in Sonderzus inaon Wgerem̃ 
britannien fließt, und kommt dabei zu folgenden Ergebnissen: Abreise durch, daß er sich unzweideutig schriftlich verpflichtete, Auf en Bahnhbof hatlen sih zur Ver bsdilebun, ciagefunden; 
Aus den Vereinigten Staaten und Kanada lommen erst dann abzudanken, wenn die Verhältnisse Frankreich ge— der lommandierende Generale uns olne praent 
5.4 Mill Tonnen im Werte von 20,5 Mill, Pfund Sterling, statteten, die Abdankung anzunehmen mner —222 ν 
wobei er hätte hinzufügen können, daß gerade diese Zufuhr Luftfahrt 
hauptsächlich nach Liverpool und Glasgow geht und daher . 
ie ne en eete eende Die Obstruktion in österreichischen Wehrausschuß gedrineh nen n ust 
die Sache so behandelt, als ginge die ganze Zufuhr nach Wien, 14. Juni. Die Sitzung des Wehrausschusses dauert a u Ü 
Kanalhäfen und London. Aus Südamerika werden noch fort. Der Ruthene Baczynski sprach von vorgestern abend u n ea t a m 
2,4 Mill. Tonnen im Werte von 8,25 Mill. Pfund Sterling, 101 Uhr bis heute mittag 11 Uhr, also 18 Stunden. Er bei derbag 5 ßeee 
aus Australien und Neuseeland und Vap der Guten machte es sich aber ziemlich leicht, denn er sprach mit leiser cheen en e ae g u ν 
n 16 n in Werte 6,25 Mill, Pfund Stimme und ließ sich von seinen Freunden die im Bause sind, h rn u el et ehen e 
Sterling eingeführt. Ostindsen sendet 25 Mill, Tonnen bfters unterbrechen, so daß er ganze Dialoge mit ihnen führte. De Kru —— 
im Werte von 1025 Mill. Pfund Sterling durch den Suez— Er sprach zum Teil ruthenisch, zum Teil deutsch. Die Vorsihen— set et ere un 
kanal. Das größte Kontingent liefern aber Südr ußland den, die sich nach je zwei Slunden ablösen, sind ein Südslawe der venshen e eeen e * h 
und Rumänien vom Schwarzen Meer aus mit 64 Mill. und ein Pole. Auch die zwei Schriftführer, Alldeutsche, lösen afen der h he eeen n 
Tonnen im Werte von 2125 Mill. Pfund Sterling. Ins⸗ sich egelmähig ab. Sonst ist fast niemand im Saal. Ein Teil id. Noach dem eaeenee e n 
jesamt werden 182 Mill. Tonnen Korn für 66.5 Mill, Pfund der Abgeordneten hat das Haus kberhaupt verlassen, die an— erben u an———— un 
Sterlina 1356 Mill. Meüber See bezogen. Der Ver— deren haben sich in den Gängen oder in den Restaurations— 
asser schildert dann, wie sich diz beiden von Osten kommen ãumen niedergelassen und schlafen zum größten Teil. Schleswig⸗holsteinsser Sdtetag. 
den Ströme, die der Menge nack zusammen schon mehr als Der Wehrausschuß ist infolge der Obstruktion in Permanenz. W. Kiel, 14 Zuni. Der 17. Idleswig holsleinische Städte⸗ 
die Sãlfte (dem Werte nach wegen der vielen Futtergerste Der Vorsitzende wird die Sihung, die nunmehr schon seit gestern taa wurde heute vormittag S Uhr durch Oberbürgerneiste 
was weniger) ausmachen, bei Malta vereinigen. Beide vormittag ununterbrochen andauert, auch heute nicht unter— Dr. Fuß im Kollegiensaale des neuen Rath ues erbffiet Mn 
haben den langen Weg durch das Mittelmeer zu machen, brechen, da weitere ruthenische Waeordnete Reden in Aussicht wesend waren u. 4 Oberpräsident d. Bulow, mehrere Re— 
dessen maritime und strategishe Sicherstellung daher von der gestellt haben. Er will so lange sortberaken lassen, bis die gierungsräte aus Schleswig, Volizeipräsidenn p. Shblte. 234 
lleraröhte Bedeutung sein sollte. Zweihundert Jahre lang, Wehrvorlage im Ausschuß erledigt ist. Die Rede des Ruthenen desrat Bachmann. Nach Feststellung der Dinehne ennn 
eit der Eroberuna von Gibraltar, hat es England als Baczynsli ilt die länaste Rede, die im AWgeordnetenhause ge— der Vorsitzende zunächst gelaliche Mittceitunge
	        
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