Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

Ausgabe 4. Sonntag, den 9. Juni 1912. Morgen⸗Blatt Nr. 286. 
C 5 a. M. toastete sodann auf den hiesigen Kameradschaftsbund wollen und das Verständnis, welches weitschauende Männer an 
agesbericht. der 76er und 162er, wobei r besonders hervorhob, daß dieser d ee r großen 
der ersle gewesen sei der in den Kolonien gefallenen deut⸗ orgen des Vereins bewiesen hätten, danle er im Namen der 
Frele vereinigung ehemaliger China⸗ und Afrika· schen n ein Denkmal n habe. Herr Kolonialkrieger dem Lübeder Senat. Das Soch auf denselben 
kriegervereine Deutschlands. Generalmajor Müller Berkn brachte danach ein Hoch aus fand bei den Anwesenden begeisterten Widerhall. Im weitleren 
guabed 8. Juni auf den anwesenden ältesten Kolonialkrieger Se. Exzellenz Vize- Verlaufe des Abends toastete der Vorsitzende des Landeskrieger⸗ 
In der weiteren Verhandlung des Delegiertentages wurde admiral Kühne, wofür dieser in herzlichen Worten dankte und verbandes Lübeck, Herr Rechtsanwalt Weyrowitz auf den Ver— 
lach längerer Aussprache beschlossen, das Organ der Vereinigung, mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland schloß. Herr Rechts— ein chemaliger China- und Afrilalrieger, die daran mitge— 
die Kolonialpost, an den Verein Kolonial⸗Kriegerdank abzutreten. anwalt B h bantie namens des Kameradschaflsbundes für das arbeitet haben, daß wir nicht nur ein einiges deutsches Vaterland 
Eodann lag ein Antrag des Vereins ehemaliger Kolonisten. diesem dargebrachte Soch und weihte sein Glas der Kamerad⸗ besißen, sondern daß unsere Flagge auf allen Meeren weht 
China⸗ und Afrikakrieger für Riesa und Umgegend vor, die De— schaft Hern Edhold bastete sodann auf die Ehrengäste; und jede Nation mit Achtung unseren Namen nennt. Ver⸗ 
legiertenversammlung wolle beschließen. das Präsidium des eilere Reben waren der deushen Frau as Krantenpflegerin schiedene humoristische Darbietungen, mit reichem Beifall auf-⸗ 
föniglich-sächsischen Militärvereins-Bundes zu ersuchen, den 81 in den Kolonien und Gallin der Soalen der Kolonialtruppen genommen, boten noch manche angenehme Unterhaltung und 
seiner Bundessatzungen dahin abzuändern, daß die ihm ange— und des Farmer sowie dem Qbeder Verein ehemaliger China— Abwechslung, bis sich die Teilnehmer in vorgerücter Stunde 
hörenden Kolonial-Kriegervereine und einzelne en und Afrikakrieger gewidmet. Ferner ermahnte Herr General— in angeregtester Stimmung trennten. 
Mitglieder anderer Militärvereine) unserer Vereinigung au r e aeee n nd Aria- 
dann angehören dürfen, ohne dort ausscheiden zu müssen, wenn n eeeeen n e x Die Einnahmen an Staatssteuern und Abgaben er⸗ 
wir dereinst als Kolonialkriegerverband anerklannt werden. Der eß she s ee see ehe ee brachten in der Zeit vom 1. April bis 81. Mai d. J. 1812 1180 
Antrag wurde natch Uuirzer Aussprache dem Vorstand als ei eaee de in e e Mark, 135 890,39 M mehr als in der gleichen Zeit 1911. 
Material überwiesen. Der Kriegerverein ehemaliger China⸗ und ee eine dn tan e ann 7 x 33 ärztliche Meldungen über anzeigepflichtige Krankheiten 
Afrila⸗Freiwilliger für Stuttgart und Umgegend stellte den An⸗ e mn der samnpien mate onen veclienea ileraden wurden dem Mediginalamt im Monat Mai d. Werstattet. Es 
trag, der Delegiertentag wolle beschließen, daß nur solche edachte und ver Generannaor meengen in oh an entfallen auf Diphtherie 19 Fälle (2 gestorben), Masern 3 
Kriegervereine in die Vereinigung der Kriegervereine ehemaliger Serrn Senator Possehl ausbrachte und besonders seiner Ver— ¶ gestorben), Scharlach 12, Typhus 2 ¶ gestorben) und 
China- und Afrika⸗Kumpfer Deutschands aufgendmmen werden. dienste um die Gründung des deutschen Wehrvereins gedachte. Wochenbettfieber 2 (estorben). 
welche nachgewiesen haben, daß sie ihrem Landeskriegerbunde Ferner feierte Herr Rechssanwalt Weyrowitz Serrn Senator D Der Verein ehem. Kameraden des Gardelorps hielt am 
angehören. Begründet wurde der Antrag damit. daß auf Er. Neumann as Forderer des lübedischen Kriegervereinswesens Freilag bei Knorr seine Monatsversammlung ab. Aufge— 
diese Weise die bis jetzt nur lose sreie Vereinigung der Kolonial— in en eet neen se u— oimnen wurde zunächst Kametad Dahmlos vom Regiment 
krieger als Kriegerverband anerlannt wird. Dagegen wurde flüde der Regimenslanelle foloten, bis shliehlich die aufs schönste Augusta. Auf der Tagesordnung stand hauptsächlich die Be— 
geltend gemacht, daß vielfach Vereinigungen ehemaliger China— henlaufene Festlafel nach mehrnndiger Dauer aufgehoben wurde. sprechung über den Ende dieses Monats stattfindenden Garde— 
und Mritakrieger leider nicht als Kriegervereine vom Landes— * — n en e rnigen appell. Von den einzelnen Kommissionen wurde Bericht erstattet. 
kriegerverbande anerkannt würden, solche Vereine also in Zu— Abend vereinigten sich die hiesigen un e eenen den ales en obereu 
kunst auch nicht mehr der freien Vereinigung angehören und ei n sowie die Mitglieder der e eraet irhe Der Hresseaue schuh berichtele ber die bieherige Nenam⸗ 
in sie eintreten dürften. Hierauf wurde der Antrag abgelehnt. ereine mit ihren Damen in den Räumen der adt⸗ soie iber bas in Trua gegebene Feschuch. In den gelefenften 
Die Verhandlung wurde sodann auf Conntag vormittag vertagt. halle zu einem nen n eie e ereneee ea en en 
Nach einer kurzen Pause verlammelten sich die Delegierten bei welchem Ansprachen, Bortrage und Darbietungen ernster gemacht worden, und die zahlreichen Anmeldungen sowie die 
wieder im großen Saale des Bürgervereins, der durch Blatt— und humoristischer Art in duner Reihenfolge wechlelen. Nach— vielen Ersuchen um Uebersendung von Festordnungen beweisen, 
pflanzen, Wappenschilder, mohammedanische und chinesische dem die sallliche Reaihe der Ehrengaste unter den Klangen eines daß eine solche Reklame erforderlich und wirksam ist. Das Fest— 
Fahnen geschmückt war und dessen Stirnwand die von Flaggen— Fanfarenmarsches im Saale eischienen war, hieß Serr Saafe buch wird in einer Auflage von 3000 Stüd herausgegeben 
tuch in den Reichs- und Landesfarben umgebene Büste des die Anwesenden. besonders aber die Ehrengäste, die Berren und außerordentlich g eschmadvoll hergestellt. Bedauerlicherweise 
Kaisers mit dem Reichsadler erte zun Generalmajor von Morgen, die Offiziere des Regiments Lübeck, fehlt es aber immer noch an einer genügenden Anzahl von 
Festessen, — die inaktiven Offiziere und die Vorstände der kameradschaft— Privatquartieren. Die Bewohner Lübeds sollen jetzt noch durch 
an dem als Ehrengäste Se. Magnifizenz Herr Bürgermeister lichen Vereine in einer kurzen Begrüßungsansprache herzlich die Zeitungen gebeten werden, sich als Quartiergeber zu melden. 
Eschenburg, die Herren Senatoren Dr. Neumann und Possehl, willkommen. Nach einem Komertstüg der Regimentskapelle und Die Anmeldungen werden von heute ab in dem eigenen Fest— 
der Senatssekretär Regierungsrat Dr. Plessing, Exzellenz Vize— einigen von der Gesangsabteilung des Lübecer Militärvereins bureau, Schüsselbuden 1 Celephon 1154) entgegengenommen. 
admiral Kühne, der Brigadekommandeur Generalmajor von sehr stimmungsvoll zu Gehör gebrachten Gesangsvorträgen brachte Ebenfalls wird hier jede mündliche Auskunft erteilt. Dann 
Morgen, der Regimentskommandeur Oberst von Jarotzky Serr Herr Generalmajor von Morgen in kernigen, zündenden Wor— wurde noch vom Vorsitzenden bekannt gegeben, daß am Sonntag 
Major a. D. von Tiedemann, die Mitglieder des Vorstandes sen ein Soch auf unseren Kaiser aus. Er gedachte der ver— (heute) um 1 Uhr nachm die Schlußsitzung des erweiterten Vor— 
des lübecischen Landeskriegerverbandes u. a teilnahmen. Die schiedenen, hier wieder getroffenen Kameraden und Krieger, standes der Gardevereinigung für Nordwestdeutschland bei 
Zahl der Tischreden war eine so ungewöhnlich große, daß wir die mit denen einst auf afritanischem Boden zusammen ge— Knorr stattfindet. Der Vorsitzende wies ferner darauf hin, 
cnelnen nur ganz flüchtig andeuten önnen. Se Ezzellenz tkämpft habe. Die dortigen Schlachten hätten zum ersten Male dah es erwunscht sei an dem Kolonialkrieger⸗Appell und der 
Vißeadmiral Kühne eröffnete den Reigen der Toaste mit einer wieder gezeigt, daß die Kriegstüchtigkeit des deutschen Volles, Fahnenweihe des Vereins ehemaliger China- und Afrikakrieger 
Begruüßung der Ehrengäste und schloß mit einem begeistert auf— die sich einst auf den blutgetränkten Schlachtfeldern Frank— in größerer Anzahl teilzunehmen. Das Antreten findet um 
genommenen Soch auf den Kaiser. Der Vorsitzende der Ver— reichs so glänzend bewährt habe, noch nicht erloschen sei und 2 Uhr auf dem Geibelplatz statt. 
einigung der Holoniallriegervereine Hert Stabsarzt Dr. dasß der Deutsche auch jeht noch zu lämpfen und zu schlagen ESEquwurgericht. Der Beginn der ersten diesiähriger 
Axning, weihte sein Glas der Stadt Lübed, seinem Senate verstehe. Aber keine Ruhmeskränze wollten wir heute winden, Schwurgerichtsperiode ist auf Montag, den 1. Juli, morgens 
und Herrn Bürgermeister Eschenburg, worauf dieser mit sondern alle wollten aufs neue geloben, daß sie auch in Zu— 10 Uhr 20 Minuten bestimmt. Als Geschworene wurden gestern 
Worten herzlichen Dankes erwiderte und des weiteren aus— kuünft, wenn es das Vaterland zu schützen gelte, mutig dem ausgelost: 1. Altenteiler Kunst in Ratekau, 2. Bankier Kohrs, 
führte, Hert Dr. Arning habe soeben mit kurzen Worten einen Tode ins Antlitz schauen sie wollten aufs neue dem Kaiser, dem 3. Tischlermeister Thiessen 4. Kaufmann Rudolf Hinrich Wil— 
Abriß der älteren Geschichte Lübecks gegeben, der den Herzen großen und starken Helden und Führer, das Gelübde ewiger helm Möller, 5. Goldschmied Sach, 6. Maurermeister Vogt, 
der Lübecker überaus wohlgetan habe. Die Zeiten des alten Treue schwören. Jubelnd stimmten die Versammelten in das 7. Kaufmann Mich. Christ. Hermann Louis Schütt, 8. Glaser— 
Ruhmes seien verrauscht, Lübeck sei jeßt ein Glied des Deutschen Hoch auf den Kaiser ein und stehend wurde die National— meister Berkentin aus Lübech 9. Rentier Rudolf Muus in Pans— 
Reiches und suche sich seiner sbständigen Stellung durch Teil— hymne gesungen. Ein schneidiges, elegantes Recturnen der dorf, 10. Weinhändler Lahnstein, 11. Kaufmann Karl Emil 
nahme an der Gesetzgebung des Reiches würdig zu zeigen. Lübedk Musterriege des Männerturnvereins löste ebenso wie die von Bendfeldt, 12. Ingenieur Zimmermann, 183. Kaufmann Jo— 
sei eine aufstrebende Stadt und hoffe es zu bleiben und sehe Chormitgliedern des Stadttheaters sehr frisch und klangschön hannes Friedr. Barg zu Lübech, 14. Dr. phil. Christ zu Spechser⸗ 
seine Bemühungen in dieser Richtung von einem gewissen Er— gesungenen Lieder stürmischen und wohlverdienten Beifall aus. holz. 15. Hofpächter Müde zu Häven, 16. Professor Dr. phil. 
folge begleitet. Der Senat wünsche der Tagung einen guten Sodann toastete Kamerad Echhold in gedankenreicher Rede Fricke, 17. Kaufmann Ferdinand Wallbrecht, 18. Apotheker Pfaff 
Erfolg für die Zwede und Ziele der Vereinigung der Kolonial— auf den hohen Senat. Er wies darauf hin, daß es die deutschen zu Lübech. 19. Sufner Johannes Scheel in Luschendorf, 20. Bäcker— 
kriegerverein und hoffe, daß alle Teilnehmer eine angenehme Kaufleute gewesen seien, die neben den Koloniälkriegern die meister Heinrich Nolte, 21. Prokurist Thielke zu Lübech, 22. Hufner 
Erinnerung an Lübeck mit in die Heimat nehmen. Mit einem erste Pionierarbeit in unseren Kolonien geleistet hätten. Und Emil Jacobsen in Röbel, 23. Buchdruckereibesiher Albrecht zu 
Hoch auf die freie Vereinigung der Koloniallriegervereine schloß ganz besonders habe Lübed hieran hervorragenden Anteil ge— Lübec, 24. Sufner Heinrich Soost in Neulirchen, 25. Kaufmann 
Herr Bürgermeister Eschenburg seine mit großem Beifall auf— habt, erst jetzt wieder habe ein Lübeder in Mexiko für diese Christian Friedr. Joh. Nagel zu Lübech, 26. Fabrikant Karl 
genonmenen Ausführungen Herr Dr Schwarz-Frankfurt Pionierarbeit sein Leben opfern müssen. Und für das Wohl— Friedrichsen zu Gutin 27. Vrinatmann Leo Weiß dalselbst, 28. 
— 
Fenster des Senatssaales sehen auf ihren Chor, die schönen Ko— nennen möchte. Zu diesem stillen Wasser nämlich laufen als Sach 
Fünf sStadtbilder in Lübeck. lonnaden des Kanzleigebäudes schließen sie vornehm vom Läürmen gassen mehrere Straßen vom Chor der Kirche aus. — Eine Zeit— 
Von 8. O. 6 und Treiben der Hauptverlehrsstrabe ab. Ihre Nordostlangseite genossin des Domes ist die Pettikirche. Bescheiden in ihren 
2 dagegen öffnet ihre ganze Wucht hinter Lindengrün gegen die Raumverhältnissen, blict sie hinab zur Trave, d. h. zu der 
Ein unschätßbarer Vorzug alter, durch Jahrhunderte heran— behäbigen Häuser der Mengstraße, während ihr Chor auch hier Trave der Stechnitzfahrer. Eng um hie drängen sich auf dem 
gewachsener Städte ist es, daß ihce verschiedenen Stadtteile noch durch die Kanzlei gegen die Zudringlichkeit des modernen abschüssigen Gelände die nächsten Häuser; aber auch sie bildet 
so wesentlich verschiedene und charalteristische Physiognomien Verlehrs geschützt wird. Die kleinen Häuschen vor der Turm— deutlich den Mittelpunkt einer Siedelung, deren Charalter aller— 
tragen im Gegensatz zu dem eintönigen Häusermeer moderner front trennen sie ebenfalls von der belebten Straße. Die dings nicht einheitlich ausgesprochen ist. Während nämlich 
Großstädte. Hauptsächlich die ragenden Kirchen sind es, welche Türme von St. Marien aber grühßhen hinab in diejenigen die Große Petersgrube mit ihren stattlichen Häusern und ge— 
den verschiedenen Teilen einer alten Stadt ihren Stempel Straßen, in denen sich vor Zeiten und teilweise auch noch heute räumigen Hintergebäuden zum Großhandelsviertel der Unter— 
aufdrücken, denn zu jeder alten Kirche gehört auch ein Kirchhof, der Großhandelsverkehr der alten Hansestadt abwickelte. Und trave gehört, beherrscht im übrigen die Obertrave ihr Kirch— 
und die diesem Platze angegliederten Gebäude verwachsen mit weit hinaus grüßten und grüßen sie den Schiffer, der dem hei— spiel, welches mit seinen engen Hassen und Mauerwinkeln zu den 
der Kirche, ihrem Mittelpunkte, zu einem einheitlichen Ganzen. matlichen Hafen zustrebt. Als Stella maris, Stern des Meeres, malerischsten von Lübed gehört. Die Holstenstraße rechne ich 
Herrlich kann man diese Entwicklung an unseren fünf Lübecker ist die Jungfrau Maria ja heute noch die Schutzpatronin der zum Gebiete der Marienlirche. Mit ihrem lebhaften Verlehr 
Hauptlirchen beobachten mit ihren fünf schönen oder eigen— Fischer und Seeleute des Mittelmeeres. Wgesehen von ihrem kortespondiert sie mit der Breiten Straße und pabt nicht in das 
artigen Plätßzen. Eine Stadt für sich bildet der Dom: eine charakteristischen Ausdruch, ihrer besonderen Bedeufung im Stadt— Abseits des Petriviertels mit seinen leinen Gasthöfen an der 
kleine Stadt mit dem Sitze eines Bischofs. Das an die bilde, weist die nähere Umgebung von St. Marien eine solche Lände der schmalen Obertrave. TDagegen fühlen sich die Salz— 
Domkirche angebaute Museum, das vornehme Zeughaus, das Fülle intimer Schönheiten auf, wie diejenige weniger anderer speichen am anderen Ufer augenscheinlich zu St. Peter hinüber— 
Waisenhaus, die verschiedenen Schulen bilden die Residenz und Kirchen. — Ein paar Schritte die Breite Straße und dieSandstraße gezogen, was ihrer Stabilikät allerdings bedenklichen Abbruch 
die Staatsgebäude der kleinen Residenz, welche sich ihrerseits in entlang, mündet links die Aegidienstraße, welche in ein niedrig tut. Eigenartig ist bei St. Aegidien wie bei St. Peter der plötz— 
stillen, friedlichen Straßen zu dem idyllischen Flüßchen hinab— gelegenes, stilles Stadtviertel führt, abseits von allem groß— liche unvermittelte Uebergang mitten aus dem modernen Ver— 
senkt. Die Nähe der latholischen Kirche mit ihrem Ave-Läuten städtischen Leben. Ueber den reizenden spiten Winkel hinweg, kehr in beschauliche Stille. Dort von der Breiten Straß her, 
und dem feinen ihr entströmenden Weihrauchduft verstärkt welchen Schildstraße und Aegidienstraße bilden, grüßen der hier über die Diebsteige aus der Holstenslraße. — Die Jalobilirche 
die Illusion. Ueber die mannigfaltigen Schönheiten der nächsten schwere Turm und das breite Dach der Aegidienlirche. Und hat im Gegensatz zu ihren vier bis jeht aufgezählten Schwestern 
Umgebung des Domes einen Frühlingshymnus zu singen, ist steht man dann vor dem Tor im Turme und überblickt die keine abgeschlossene Umgebung, und es würde schwer hallen, 
hier leider nicht der Platz. Wer einen Ausschnitt dieser Schön— hochaufgetreppten alten Häuser mit ihren Blütensträuchern, dem Jakobiviertel einen bestimmten Stempel aufzudrücken. Aller— 
heit in Gemütsruhe genießen will, der setze sich in den Milchaus— so fühlt man sich in eine stille holsteinische Landstadt ver— dings besitzt sie in ihrem Kirchhof und dem Raume bei den 
schanf vom latholischen Gesellhause und schaue durch setzt, an der das Leben geschichtslos seit Jahrhunderten vorüber— alten Pastorenhäusern eine entzückende Einrahmung, welche 
die schmalen hohen holländischen Fenster in das geeilt ist, wo die Tage sich gleichen, wo nur der Sonntag sich teilweise ausgesprochen holländischen Charakter trägt. Zudem 
Grün der hohen Linden, der blühenden Kastanien, auf die dadurch auszeichnet, daß die behäbige Kirche zu St. Aegidien hat sie den Vorzug der nächsten Nachbarschaft des heiteren 
holländische Renaissancefront des Zeughauses, welches den weiten alle wohlgesinnten Bürger in ihre weiten hellen Hallen auf⸗ Geibelplaßes, des Heiligengeist-Hospitales, der Schifsergesell— 
Platz voller Bäume so prachtvoll abschließt, und auf das nimmt. Und man mag die Kirche umwandeln, der Eindruck schaft und noch mehrerer ansehnlicher Gebäude. Ihre ganze 
Paradies. Aus dem Garten der Domherren, ich meine den Wai— wird nicht wesentlich anders werden. Nur das Logengebäude Umgebung ist weiträumig, luftig, verhältnismähig modern und 
senhausgarten, aus den stillen Säuseen der Parade grüßt welt— in seiner stilvollen Stillosigleit und ein paar Privathäuser fallen atmet Wohlhabenheit. Sie paht zu der schlanken, eleganken 
abgeschiedene Ruhe und stilles beschauliches Genießen. — Wie unangenehm aus dem Rahmen, waährend die alten Giebel Spitze des Jakobiturmes mit seiner leuchtenden Patina. 
ganz anders stellt sich die Marienlirche mit ihrer Umgebung der Armenanstalt wohl das Rathaus der lleinen Stadt bedeuten Noch viele feine Züge liehen sich in diese fünf Einzelstädte 
dar. Sie bildet in Wahrheit zusammen mit dem eng— tkönnten, als Zeitgenossen der Orgel, deren prachtvolles Re— Lübeds hineinzeichnen, ich glaube aber, daß mein Süift die ent— 
benachbarten Rathause das Zentrum der alten Hansestadt, die naissantegehäuse von besseren und reicheren Tagen des Land— scheidenden Umrisse sicher wiedergegeben hat. 
ragende Bfarrlirche der einsligen Königin des Nordens. Die nãdtchens erzäblt. welches ich „St. Aegaidien am Krähenteich“ —— Ô. Û
	        
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