Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

36 9 
ausgabe . dDienstag, den 4. Juni 1912. Abend⸗Blatt Ur. 277. 
u : ν 
5 3 Großherʒogtum Odeanbura nd Fürstenum Lilbed. 
Aus den Nachbargebieten. lerwia Hollein. e öe ut. Eutin, a. Zuni. Der Gemeinderat beschloß 
Sansestãdte. Altona 4 Juni. u eler uber die eingereichten Plaäne fur den Realschulbau ein unpar— 
ee ee bat 10 u n cisches Gulachten einzuholen. Ferner wurde ein Antrag, die 
schen Garteng Der Woschuß der Bürgerschaft, der sich drohenden Bestrafung durch einen n n e zu errichtende Fähre über den großen Eutiner See in slädtische 
nit der Zutunft des Zoo zu beschäftigen hatte, richtete an getdtet. — Raub. Ab ein bei Barmste wohnender Alten⸗ Regie zu nehmen, angenommen. Die Frage, ob für den aus 
252 ier mit einem Mädchen in einer Wirtschaft der Großen eidn adhler veba emn soi er e on 
ben Senal folgende Fragen: 1. Der Ausschuß ist der Ansicht, treten Nachtwãch solcher, 
daß die Erbaltung des Zoolosischen Gartens nur durh Be Roosenstraße gechte, gesellten sich mehrere Manne i Vicoistrat beantraot ein Nachlpoist angesielll werden sollte 
langerung des Pachtlkontraktes um 30 bis 40 Zahre sichergestellt die an dem Grlage eilnaumen ls du Maen hemerste wurde dahin entschieden. daß wieder ein Nachtwächter angestellt 
e enn Une dieler Vorausseßung fragt er den Senat. daß der Fremde einen größeren Geldbetrag bei sich hatte, werden soll 
eie Bdenten den o egenslehen, fowie ob ein Teil nahm sie ihm seine Brieftasche, in der sich 500 M befanden, Großherʒogtũmer Medlenburg. 
d ee ede en eheeeen bud r en , n se auisubewahren Bald durauf vt ni r z5 Grevessmubien 4 Juni. Gestorben t der 
slung estellt werden kann; 2. welche Möglichkeiten vor— Tasche verschwunden. Als der Geprellte sie verfolgte, traten leilende Beanne des Großhl Anien Dront v. Bernstorff. Der 
handen sind, den Zoologischen Garten an anderer Stelle unter— ihm auf der Straße zwei Müinner in den Weg und erboten Tahingeschiedene war an den Aanten u Wienear Bübow 
ibringen. Darauf hat der Senat erwidert, daß er nicht sich das Mädchen bei der Polizei zur Anzeige zu bringen. und zweimal hier tätig, zunächst als Amtsverwalter und später 
beren ihn. aber das hinauszugehen, was die Senatsvorlage wenn er ihnen 5 M geben würde. Als er sein Portemonnaie als Amtmann, Amtshauptmann und in den letzten Jahren 
nlhaält. Wenn der Ausschuß und die Bürgerschaäft mehr hervorzog erhielt der Altenteiler plotzich einen heftigen Stob ais Drost. Der Landwirischaftliche Verein verliert in ihm 
ollen id der Senat dem nicht zustimnen, und am 31. Zez. vor die Brust, so daß er zu Boden stürzte; sofort fielen die seinen ersten Vorsitzenden, welches Amt er rund 10 Jahre 
ia bird dann der Zoologische Garfen aufhören zu existieren. Wegelagerer über ihn her und entrissen ihm sein Portemonnaie bekleideie — Ein menschliches Skelett wurde von Ar— 
Rieinenahehlen örperverlebungmit töd— mit 70 bis 80 M und erariffea die Flucht. Einer der Atten⸗ beuern beim Sleinbrechen in etwa m Tiefe im Steinbrink 
lüchem Ausgang. Am Montag abend geriet der Sandschiffer täter, ein Arbeiter, konnte von Passanten angehalten und der ufgefunden ie Kommiffion zur sebung der 
Bresch mit dem Arbeiter Cludas einem Gewohnheitstrinker in Polizei übergeben werden Landespferdezucht ließ lich gestern diejenigen Stuten 
der Niedernstraße in einen Wortwechsel. Cludas zog ploͤtzlich sein Summelsbüttel, 4 Juni Ein Familiendrama vorführen, welche zur Eintragung ins Gestütsbuch für edle 
Messer aus der Tasche und stieß es seinem Gegner in den Unter⸗ auf dem Dache spielte sich nicht etwa zwischen einem Pferde bezw. zur Prämilerung angemeldet waren. Ins Gestüts— 
leib. Nach ein paar Schritten brach Bresch bewußtlos zu— Menschen⸗, sondern zwischen einem Storchpaar ab, das, so buch wurden neueingetragen je eine Stute der Erbpächter 
sammen. Er wurde von Schutzleuten nach der Wachstube schreibe das Segeb. Tagebl, auf dem Scheunendach eines Ludmann⸗Gustow, Schönbohm-Hohen-⸗Schönberg, Runge-Törben 
in der Depenau gebracht, wo er beim Anlegen des Notver⸗ hiesigen Landmannes beheimatet ist. Gar friedlich lebten sie und Möller-Welzin. Letzterer erhielt eine ehrende Anerkennung 
bandes starb. m— zusanmen. Am Tage sorgte „Er“ für den Lebensunterhalt, Prãmüert wurden mit50 M je eine Stute der Erbpächter Beusch— 
Bremen, 4. Juni. Die Uebergabe der dem Inf⸗ Sie“ brulete die Eier; am Abend flog „Sie“ spazieren und Gr.Voigtshagen, Rath-Dassow⸗ Ausbau, Möller-Rüting, der 
Regt. Bremen vom Senat verliehenen Fahnen- Ei losie Sie ab. So war es alle Tage. Vor kurzem Witwe Meyer ⸗Ruting und zwei Stuten des Erbpächters görner 
bän der fand Montag mittag durch Bürgermeister Tr. Barl. stellte sich ein Dritter ein und besuchte am Tage die Ehe— Upahl; mit 30 Mje eine Stute des Schulzen Epert-Upahl, der 
hausen statt. Die Sammluns für die National— halin. Ern fam dazu und wurde von fürchterlicher Eifer— Erbpächter Kiende-Warnkenhagen und Rath-Dassow, sowie der 
Fluasp ende hat Fier bisher 51027,04 M ergeben. — sucht gepackt. Da der Nebenbuhler sich durch schleunige Flucht Witwe Lau⸗Buttlingen; mit 20 Mije eine Stute der Erb— 
eret Im Krankenhause, wo pe ih e zu „drücden“ wußte, fiel Er“ nach vorhergegangenem Wort— pächter Ludmann⸗Gustow und Warnemünde⸗Nedderhagen. sowie 
33 en Flie e l g nt Stil le t 8 er hliger enlebpermechsa ber die pfuwergesfene Galn der Schulzen Evert· Upahl und Suhrbier⸗Roggenstorf. Ehren 
n e n n een aan her sraltierte diese mit Sdnab ehieben und Flugelschlagen, bis v olle Anerkennung erhielten auf je eine Stute die Erb⸗ 
3 et u 7 ee on nach tapferer Gegenwehr erschövft liegen blieb. Dann pãchter Stein⸗Wohlenhagen und Bössew⸗-Welzzin — 
zierkorps und die hier weilenden Frieger folgten dem Sarge. lte r do et u wt die Eirr sf an Zabl Bunte Chronik. 
Die Teilnahme der Bevölkerung zeigte sich darin, daß der Weg me sn Merlihen Sellapper auf ban velpslustern ie er Liebesdrama. In der Nacht zum Montag erschoß 
zum Bahnhof von einem tausendköpfigen Pubitun umsãumt en in lge uud er inahe son sun Aschunolen im Tiergarten zu Berlin der 20 Zahre alte ittenarhene 
war. Um 8 Uhr wurde der Sarg nach Celle übergeführt. — e Sprdhlinge wurden zerschmeltert Durn diese Untat Vogel 2 S— wanigjahrige Paula Munsch und datan 
Ein Opfer der Flugtage wurde Sonntag morgen auch shien der Zorn verraucht denn Er holte seine Eheaattin sich selbst die beiden in einem 
der 4jährige Sohn eines Anwohners der Saimn burge Straße; e een e e t c— Man nimmt an, daß das en 77 Berlin 
r w i ꝛ u 46 
e eeeee eee en ee ee ee e et e t 
wollte, rannte, um einem zum Rennplatz sahrenden Lustfuhrwerk ließ, während er mit gesenktem Schnabel daneben stand Grub In der Nacht zum Sonntag bemerlte 
auszubiegen, direlt vor einen von entgegengesetzter Seite kom⸗ Neumünster 4. Juni. Um das neuzubildende die Belegschaft der Radzionkaugrube im Stollen 3 einen 
ag ahenrnnnen n Vorderrad ihm Kopf und i S at u des hieligen Inf Regts Nr 3 at Brandgeruch und flüchtete Drei Bergleute fielen trot 
b αν hn e m en bb e n Neumünster beworben. Die der angestellten Rettunasversuche gifti gen Gasen zum 
Molotwagen herausgeßoen u er ee er 8 e e beg u e see n d es Domher In Angers in 
2 em Boter m ungen zun bauten wenn das dri Ermordung eines Domherren. In Angersi 
sun he nnen et tn n e n hirsigen Offizierskreisen verlautet der Domherr Biton verschwunden. Wie ous Paris 
sende Frau wollle von der im Parterre belegenen ne n dalnn r atnlen r in ee e gemeldet wird hat die Untersuchung Anhaltspunkte ergeben. 
n ee seh dun e er verlegt wird und dort so lange bleibt, daß der Geistliche von Verbrechern unter dem Vor— 
eain e e e g n nung 8 uf der ie in Heide im Bau befindlichen Kasernen fertiggestellt wande, er möge sie zu einem Sterbenden begleiten, in einen 
lge eines Fehltrittes zu Fall und schlug sind. Als Ersatz für das zweite Bataillon soll die hiesige Sinterhalt gelodt und ermordet worden ist. Man glaubt, 
rücklings etwa zehn Treppenstufen die Treppe hinunter. Vor Garnison dann das dritle Bataillon erhalten — Ein von he n g 
der n blieb sie besinnungslos liegen. Von einem Arzte SHunden gehetzter Rehbockerlchien an hellen Tage in 3 5 ene eec ae n 
wur r 2 55 9 F * 2 2 2 2 2* 2 — 
— —— e 
hause im Sanitatamage aee un von einem Eisenbahnwärter ge— herrn auf. Auf dem vut befand sich ein Zettel mit den 
WMorten JTod den Geisflichen 
— — eDñ— .; . 3.. 1 5 5,, .c — —— 
haus und Garten. — — 
ee eeee n m, 
tlan ü ——5 i ichtigun n Beifall des Tabakkönigs 22222 224 
e n ee rn nicht fand. ist jetzt in die Ställe verbannt und mag dort bei t der bittere menschenfeindliche Sati. 
Tage fort so genugt o die Blumen von oben kräfti i e e een 
n e e eee an uni Das in der Mitte des Garlens liegende neue Wohnhaus ist noch n hielt streng darauf. daß ihm sein gehörig Teil 
n ngen t ln n n r im Bau. Die Lieferanten Und Dienstboten werden von der n ein Freund und Verleger George Faulkener hat uns 
Dochte wie fur Kuͤchenlampen in Gebrau, e vomn u Landstraße durch einen unterirdischen Dunnel das Haus erreichen, ereh pon einen shrn Srtaeleen mu Sui 
ee n n e ee e eee en eee uet eeen ee e r n ee e eeen n e 
oder eines Stöchchens eingeführt. Der Blumentopf wird u re e a en er o en, Wun eh e un lel e 
schräg gestellt und in seine nniltelb are Nähe Wan v dergarten unentaeltlich dem Vublilum aeöffnet werden soll. D aher lien der Dichter hon „Gullivers 
ne mi Lo. Reisen nicht zu. Streng wies er auf den Teller des anderen 
7 t die so hoch stehen muhn daß der Docht ein und sagte drohend: „Ih erst auf, bevor Du nimmst!“ Und als 
ee 3 Auf nn u Faulkener, der bei dem rapiden Tempo des Swiftschen Spargel⸗ 
el eee u ie anne Anekdotisches vom Spargel. essens zu kurz zu kommen fürchtete, einige Einwendungen 
en ü Die diesjährige Spargelsaison bietet den Freunden des ug e n 
— e Funsten der Genasen die angenehensten Eindrude denn sellen muhte. Wenn er spãter diese Geschichte erzählte, so meinte 
Der kostspieligste Garten der Welt. ee e e i areeen ee en bä en nachdenklich: „Ja, ia, mit Swift war nicht aut Spargef 
er ⁊ t Multinilionãr James B. Dule, v aber in diesen schoͤnen Tagen des Spargels eine saftige essen 
b ä m utn Staaten, wird in wenigen — haglich mit zwei Fingern wie es dem wahren Von einem merkwürdigen seit langem in London be— 
a 7 * zum ersten Male seinen neuen n esser ziemt, in den Mund suhrt, der gedenke auch stehenden Klub, dem Spargel-Klub, erzählt Frank Schloesse 
n e die lostspieligste Garten⸗ mancherlei wundersamen Eigenschasten, die frühere Ver⸗ bei dieser Gelegenheit. Der einzige Zweck dieses Klubs besteh 
e eee an e at sur den Garten. der * rer u zugeschrieben haben. In der Vollsmedizin hat der in der Verehrung und Vertilgung des Spargels, und sein— 
an in n w ersey umaibt. rund 80 Mill. M pargel seine Rolle gespielt, sollte besonders zur Besänftigung Mitglieder, die zum größten Teil angesehene Herren der Lon 
eeee e ee e Farm, aber der e e aut sein und auch andere zahllose Gesundheit doner City in mittleren Jahren sind, vereinigen sich jährlich 
ne in enn * r Gartenkunst, m haben. Ein Lobredner des Spargels nur einmal zur Spargelzeit. um ihre Pflichten zu erfüllen. 
nee mane ee n z eeee Das Sauptgericht der Mahizeit, die sie dann gemeinsam ein— 
Seen wurden angelegt wienn. 8 re en dn enn 22 ehmen besteht in Spargel. von dem por iedem Mirglied 
ee neten u Fahrstraßen gezogen rãftigend als Spargel. Unsere moderne Wissenschaft 10 Pfund aufgestellt werden. Es ist nicht unbedingt notig, 
fehende Galtenner sin ßi vor der Vollendung *3 ee na wird dem wohl widersprechen; weniger dal jeder die 500 Stangen, die da in trefflichster Zubereitung 
in e u ee eeea ga Park dar⸗ Behauptung widerlegen. die vielfach auf⸗ ihm winken, verzehrt, aber es gibt so manchen, der nichts 
n e rn e e — urch prãchtige 83 27 u und die Charles Lamb in die Worte faßte: übrig lät. Die edlen und klugen Gedanken, die durch den 
en n en n Fahrstraßen, „De S ein Erzeuger und Beförderer edler Gedanken.“ Spargelgenu entstehen sollen, mögen wohl dazu beigetragen 
d en en e eee ret Vielleicht rührt diese Annahme daher, daß gerade die er— dak es unzählige Arten der Zubereitung des Spargels 
und blumenbesetzten Balustraden priber Inesan tin aenen a een Peret 3 83 n 
der Anlage dieses Riesengartens weit über 10 Millionen Pflanzen e e ee an 2 n eeen ne el ——LX—— 
geseßt worden, darunter eine Million der seltensten Rhodo— usteller eine Geschichte, r 
dendren Einge ver Busche und Bltenstraͤucher * hn Lrrng beseichnend ist. Fontenelle Die feinsten Kenner wählen auch hier den goldenen Mittel— 
altfranzösischen Schloßgärten und wurden mit groher Muhe viert wird, n n rn Sparael r in rt weg, und meinen, daß der Spargel sein zartestes Aroma 
nach Amerila überfüuhrt. Für Springbrunnen und Wasserspiele u einen befrende e llalte wenn et bauwarm vrrzehrt werde Belanntlich aehdrt 
hat der Tabaklönig eine besondere Vorliebe und in seinem bed efreundeten Abbs, der den Spargel nur mit Butter der Spargel zu den Liliaceen, und diese Vorstellung vom 
Anwesen sind mehr als WO derartiger Anlagen in allen n eee 3 53 en in e n 
errichtet. In d äh⸗ 3 Sparge e en gebracht, die m n 
n n e in Oel bestellt hatte. Wohl oder übel mußte er nun anordnen, —— e eeeer rbn 
ee ee een ontãnen daß die Hälfte mit Butter serviert werde. Da wird auf einmal tifizieren. „Gibt es eine schönere Vorstel pargel zu Den 
il t; pringbrunnen der apopleklische Abbe wahrend beide der Mahhenh. nere Vorstellung“, ruft er be— 
wenn b ganzen Tag hindurch in Tätigkeit vom Schlage getroffen und sintt lot in seinen Seffel 27 iet 83353 e 2227 
e en e er i 4 
3 werden Millionen Lilet Wasser. Der Vlan Fontenelle nach einem Moment stiller Trauer nichts Elligeres Elysium 2 e
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.