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Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens 2 — νν
e Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 5 31 V
preis fũr das Vierteljahr 3,80 Marl einschließlich B pᷣig. sur Anarn u
Bringgeld in Lübeck. Durch die Post bezogen ohne leilungen i inde gel e ig e
veegeid 830 Narn Eingelnummern id vie Se den Infsorderinnen irr edent a
Beilagen: Vaterstãdtische Blãtter. — Der Familienfreund. *
Amtsblatt der freien und hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten sür das Herzogtum Lauenburg, die
Beiblatt: Gesetz· und Verordnungsblatt e Fürstentümer Ratzeburg, Lübed und das angren
v 442 528 ia Archiv des ws zu Lubeck zende mecllenburgische und holsteinische —
Drug ynd Verlaaga: Geer Bornersa aim sk S, in Nnhog Fet nesle Abren as Kamaitr. as) Herniprecher 8000 u. 8ool
Ausgabe AMA. (Großt Ausgabe) Freitag, den 31. Mai 1912. Abend⸗Blatt Rr. 270.
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immer fanden sie unveränderte Aufnahme. Nebenher in— das Blatt über seinen Artikel die Ueberschriften: „Die deut-
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. sormierte ich jeden Mittag einen aus dem Literarischen Bureau schen Bestrebungen. Wofür Teutschland seine
umfang der heuigen umnmer 6 Seiten. des Ministeriums des Innern lommenden Literaten, der seine Flotte baut. Landerwerb, aber nichtin Europa.
eennnnnsn;e ee Ausbelte in der Magdeburgischen Zeitung und einigen kleine— Die wachsende Kriegsgefahr“ Es hibt dann fol—
Nichtamtlicher Teil. cen Blättern verwertete und Teile davon durch die übrigen gende Antwort:
n inn n an ostpreuische u Die Ausführungen ves Profefsors mußten
Die de e Reichsre ierung und die e en u ne eee in England einen groben Schreden hervor—
le utsch 9 9 ich mehrere Male mit anderen, etwas mehr selbständig arbei- rufen. Es sei sehr schlinm, wenn ein Mann in der Stel—
tenden Schriftstellern. wie Dr. Bod, der die Augsburgische 3 ß —
Presse. 3 * lung Professor Delbrüchs die Ansichten Balfours als gefähr⸗
m Ulgemeine Zeitung und etliche hannoversche Blätter mit Ar— lich bezeichnet und von einer wachsenden Kriegsgefahr spreche.
O0 Lübeckh 31. Mai. tileln versah, ferner Prof. Constantin Rößler, der Dozent Balfour habe sich auf Tatsachen gestubl, denn habe n
ven vemn e em en eße Richthofen in und General von Bernhardi, den nan doch wahrbaftig nicht ai
Ueber das rhältnis zwischen der deut en gi e t, als er Re teur des taatsanzeigers geworden war, end⸗ einen Jingo ansehen konne erst vor rer Zeu gesagn, deß
and der Presse sind wohl die meisten Zeitungsleser noch recht lich einen Herrn Heide namhaft machte, der damals für sicbenebenrenm 22 2— —
75 gen gesährlich seien. daß Deutschland ein Recht
wenig informiert. Wenn sie nach unseren kürzlichen Dar- die zur Beeinflussung der englischen Presse gegründete North auf Eroberung habe, dah Mact vor Recht ebernn 3
2 n n; an e v e n Vlaͤlle Blchs, mird von England,“ so fährt das Blatt dann fort, „habe niemand böse
e en eeen ee nen ee ee eoneee aeneee er e ee e nen uennn Dennn le e e ,
4 p den sie es mit uns als als ein Organ da⸗ er zu offiziösen V n i 22 Deant ezr
ffizi sen“ Zeitungen kenn o wer e izi eröffentlichungen be Grobbritannien im Schilde führe; Zeichen dafür
Mangel empfunden haben, wir gera en uee m en m hsh tauchten überall in den deutschen Gauen auf (11) Man habe
n⸗ dr e Fri uge b steh en we h nn u n uu ja gesehen, wie der Argwohn in Teutschland geschürt werde,
d i ree ee gen Auie aelchr ieben keln winte denn es sei doch nachgewiesen worden, daß die Behauptung
viel tmapper un ehr verspã vun Auf weitere interelsante Punkte zu diesem Thema (das die britische Flotte habe im vorigen Sommer einen Angriff
die Auffassungen der eine un n itt wir als besonders altuell ansprechen dürfen im Sinblick auf auf Deutschland geplant, von dem deutschen Marineamt aus—
jeder wird zugeben, daß ie u en ö die zu erwartenden denishen Antworten ührender Staatsmänner gegangen sei. England habe keine Absicht, Deutschland anzu—
Meinung durch die rege Mitan eit seiner führen p a in Prof. Steins Juliheft von Nord und Süd) kommen wir in greifen, sondern man wolle sich nur gegen den Angriff
mãnner ehel und e nt uu einem weiteren Artikel zurüd. schüten, der täglich in deutichen Zeitungen ge
a i en en hin predigt werde Das Geheimnis sei eben, Deutschland
Bismard auf un ans anderen andout stand die wirkungen von delt rlch Antwort in he haft zwischen Großbritannien und Frankreich
d sei Beeinflssung der in⸗ und ausländischen ngland. ae
e ee n e e 3 h 38 und O Lubeqdh 31. Mai. Dieses gehaltlose gehässige deutschfeindliche Geschreibsel der
auslandischen Politik verdankt. Unter ihm stand besonders die Als wir kurzlich eine ganze Neshe von eennen Daily Mail einer Widerlegung zu würdigen ist allerdings
Prebhobteilung des Auswaärtigen Antes auf einer Söhe, die uglischer Slaatsmanneraus de baan aene nnmner wecllos. Wir bedauern nur die Wirkung, die es ausuben wird
sie bisher nicht wieder erreicht hat. Jedenfalls läßt sich der Zeitschrift Nord und Sud zum Abdrud braen biesen und wir sind gespannt auf die Haltung desjenigen Teils der
die jehige Sandhabung der Preßabteilung des Auswärtigen wir bereits darauf hin dah der vroöß eide e Presse, der sich mit tolz verantwortlich“ nennt;
Amtes, die lediglich als Informationsquelle fungiert, daum wohl das erstrebte Ziel kaum erreiben werde die enn wie gesagt, aus der Daily Mail können wir Deutschen
mit damals dergleigen. unh. Prese da sih en ba det Wihgtet dern enpaig wie die Suaander aus dem Berliner Tage
Dr. Moritz Busch erzählt nun sehr interessant im Band 1 Materie mehr oder minder ausuhrlich zu. den enolischen ut rnesen wir die ieweilige ichtige Stimmung in England
seiner Tagebücher über den Kreis von Blätlern, die er nit pooß Smmen deauhen und wn haben babe und Deutschland ist. Von der Haltung dieses qualifizierteren
Aegidi Lothar Bucher und Dr. Mebler als „Prehrati dDnnen dab ein rtiten it de alsteee Teils der enalischen Presse aber wird es auch abhänois sein,
Bismardcs im offiziösen Sinne zu bearbeiten hatte, wenn nach dem ganzen Widerhall, den er in der englischen Prefse fand 8 m un be Sl mnnner vas
er ausführt: offensichtlich am besten die vorherrschende wahre Summung in rt Ir ennchennliichen Ilage ehnen werden
„Die Blätter, denen die fertigen Artikel von mir zugingen, England zum Ausdrudh brachte, auch bei uns direlt Del in das
waren die Norddeutsche Allgemeine ZJeitung, damals von Brab Feuer der deutsch-englischen Beziehungen zu giehen geeignet in Wo ist das sozialdemokratische Finanzprogramm?
tedigiert und das eigentliche offiziöse Organ der Regierung, Wir zitierten dann vorgestern die uhlgen und vernünfen Uu In der Monatsschrift „Die Volkparteie verdffentlicht
die Spenersche und die Neue Preußische Zeitung. Oft geschah führungen des Prof. Delbrück in der Daily Mail, die mit Friedrich Naumann einen Leitartikel, in welchem er
s auch, daß ich der Kölnischen Zeitung Korrespondenzen zu⸗ Recht dem englischen Argwohn Ausdrud verliehen, der aus den sest und scharf die Grenzlinie zwischen seiner Partei und der
kommen lieh die Gedanken des Kanszlers wiedergaben. In Ansichten Balfours spricht. Sozialdemokratie zieht. Dabei lommt er zu einer Kritit
ersten Monaten diente dabei Metzler, der on früher Und was entgegnet jetzt die adikal deutsch·feindliche Daily der Sozialdemokratie, die jeder Anhängereiner
ufig für das Blatt geschrieben hatte, als Vermittler. Mail des bekannten Lord Northcliff in ihrer Millionenauflage bürgerlichen Partei alsriiganertentenvirv
Eeuuer sandte ich diese Reiten droft an die Redakfion und und mit ihren zahlreichen Provinznachbelerinnen Zunächst setzt Er sfall· nit folt dak diafe ara Bartenbas
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gleich nach dem Abendessen in ihre Rabine urdgeßogen und nur von weitem sah, und jede Annäherung seinerseits verursachte
Ins Sonnenland. ihr Mann war zu ihr gekommen, um sich von ihr zu verab— ihr Qual und Pein.
Ein Schiffsroman vom Mittelmeer von Anny Wothe. leden. ehe er sich den anderen Herren zu einer Besichtigung Und wieder kam eine der jammervollen Nächte herauf, wie
(46. Fortsethzung.) Algiers bei Nacht anschloß. sie jetzt so viele erlebte, wo sie mit ihrer heißen Liebe zu
Copyright 1910 by Anny MWothe, Leiprꝛig. Auch gestern morgen hatte sie mit angstvoll kopfen dem Gül und mit ihrer Pflicht rang, wo sie sich wieder und immer
Sie fand nicht nehr das rechte Worl fun Aexander von Herzen darauf gewartet, dab ihr Mann sie fragen würde, wieder die süßen Gesichter ihrer Kinder vor die Seele zau⸗
Boddenhusen Mhverssandee hnften sih u dishrerstanden iig ihr nschennde Intimitnt mit Wernhagen ben. berte und in snnnen Gebel die vände rang und an gan
nissen zwischen ihnen und jeht beb ihr däs sen sichen vor en se e b Wort darüher zu ihr ge— bat gegen ihre sündhafte Liebe —
Angst und Qual, wenn sie des Ausflugs am vorgestrigen pen ete ur emettt, daß Salchn iedes Zusammen.. Auf Deck wurde wieder getanzt.
Nachmittag in Agier gedachte, den sie nach dem Jardin dessai ein zwischen ihr und Gül verhinderte Dabei war e zu dem — 32.
zleich nach benn Simch im glel Erelsior umnn Baron von einer ausgesuchten Liebenswürdigteit, und er halt⸗ Ioriede hörte verwotrene Geigenklänge sle hörte Gerda
Exzelsi ommen. hn auch beranlaht mieber itn Gazonis Lachen und Miß Hamptons schmeichelnde Stimme, die
Ihr Mann kam gerade dazu, als sie mit Gül von Wernhagen „wieder mit ihnen an der Fahrt nach dem n b ae3
Zond in hand gen dersunten nter den hinmelehen vainen Fabylendorf teilzunehmen. Gül war dann nach der Ruͤdtehn ul nen Zans perführen wollte. Und die junge Frau
sand. Ihr⸗ Faur bil⸗ — — — wenn auch vielleicht, wie Joriede empfand, mit leisem Wider. og die Decke ihres Lagers über ihr Gesicht und erstickte das
vpor n srnih n a nn d treben, noch lange mit ihnen durch die Straßen Agiers hlu hen das ihren gansen Forper erschütterte Shlaflos
„Ist dir nicht wohl Joriede?“ gebummelt, hatte Einkäufe mit ihnen in den Basaren be— wãlzte sich Joriede auf ihrem Lager. Der Wind umbrauste
55 1* g sorgt und hatte lange mit ihnen in einem türtishen Cafs das weiße Schiff. Wie ein Aechzen und Stöhnen klang es ihr,
Sie sah ihn verständnislos an, dann erst sanlen ihre Hände hesessen zu ihren und ewih aug u seiner eun ein gqualvolles Seufzen. Der Morgen zog schon herauf, da
n n au etwas von einer Ohnmacht; da Ein Gllie dah auch veile Lornsen dabn; en die schlossen sich endlich Joriedes Augen zu einem fluchtigen. traum.
n ins Gesicht und zwang ohne berssanden hatte, das oftmals stochende Gespräch auf neu— losen Schlaf
3 h aler Basis n aheten n en p von ihren Kissen in die Söhe
2 229 Umsonst grübelte Joriede darü warum i 1 war doe?
„Sie verzeihen, hatte er sich i n qu Gul gewandt. scheinban ncht fehen n uer en een r n Welch ein Singen und Klingen. Wie Himmelsmusil erschien
a wäre gar nichts und heiter mit Gül plaudernd, mußte. es ihr. Joriede richtete sich in hrem Betle auf und lauschle.
hatte er sie durch den Wundergarten Algiers geführt. Hundertmal schon hatte sie in diesen letzten ustegenden „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren,“ hallte
An einem alten, zerfallenen, seltsam malerischen, türkischen Tagen den Versuch nachen wollen selber dag Gesprag der Wedruf tief und feierlich durch die Gänge des Schiffes.
Brunnen vorbei, durch mächtige Palmen-Alleen und solchen egen das sie fürchiete, und vden sie bog Sonntag war heute, und andachtsvoll grühte man so den
von Drachenbäumen immer weiter in eine Zauberwelt hinein. anile. ber nner eer war ican i hen heuligen vag.
Wangolen im marchenhaften, shimmernden Blütenflor, Älleen die Unvenschamthen ben en e un Iommnet zu Sauf
oon Rosen Araukarien und Eukalypten mit ihrem betäuben— Gazoni haten r eit ahn t en br Psalter und Harfe, wacht auf,
den Duft. Joriede hatte gar nicht atmen können in dieser ängstliche Schweigen zu blehen Jonede war 558 eu 8 Lasset den Lobgesang hören“
shwülen, sinnbetäubenden Tropenwelt, aber sie war mechanisch heide keine Minnte vgein wurden hrem maers 53 u rauschten die ruhmvollen Klänge.
nannen ohne un Wort hne irgend einen ende Gist ver Bihtrcen e Sen nn ene shln Hend faltete sie die Hande ihr ganzer Kotper wat
a eee Arm des Mannes, der ihrem nicht schon geschehen war, aber Jotiede fand dod nihl den ein Gebet ein heißes inbrünstiges Flehen.
— m e sie liebte, mit Mut zum Wort und berschob die Ausfahrung ihres en Sie lauschte andachtsvoll, bis der letzte Ton verklungen.
ging als hätten 3 eet n slend newen ue Mer⸗ chlusses von einer Stunde zur anderen. Was sie Sascha eigen Die Morgenandacht hatte sie gestärkt. Ein dunkler Glauz
g lich sagen wollte, wußte sie selbi iht war in ihren Augen, und als sie sich erhob, lagerte ein fester
hrer eee r ee ee nicht von Seit gestern, wo durch die Gazoni veranlaßt, ganz plöhlich Zug um ihren fest geschlossenen Mund.
dung gehabt, als A e e te Empfin⸗ auch noch das Gefühl dier Eifersucht in ihrer Brust Wunel As Joriede bleich und übernächtig zum Frühstüd in den
ele ee e ück an Bord jahte hatte Joriede überhaupt keinen llaren Gedanten mehr Speisesaal kam, fand sie ihn vollständig leer.
ar geschehen. Sie hatte sich Ihr ganzer Körper zitterte, wenn sie Güls hob⸗ Gestalt Alles schaute schon oben am Badbord nach dem Tender