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Wochentlich 13mal (Wochentags morgens uund Anel eis Qus J 7
abends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs · 2 el dnn
preis für das Bierteljahr 3,30 Warl einschließlich * I5 Vfg. fũr Auswãärtige 30 Pfg. f. Geschäftl. WMil⸗
r 32 vc 3 2 d. Zelle. Tabellen· u. schwieriger
Marl nery 2 Satz den Anforderungen entsprechend höher. o 0
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lubed 162. Jahrgang achrichten sür das herʒogtum Lauenburg. die
heiblatt: Gesetz· und verordnungsblattt n ee gürstentũmer Ratzeburg, Lübec und das angren
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— — 28 ννννν zende medlenburgische und holsteinĩsche Gebiet.
Drug und Verlag: Gebrüder Boears G.m.b. S. in Lübed — F rel⸗ Ahrek baus (Köniagitr. aß). Ferniptecher 200) u. 900
Ausgabe M. Großt Ausaabe Dienstag, den 21. Maĩ 1912. Abend⸗Blatt Ur. 254.
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der Steuerzahler. Ueber eine gewisse Grenze kann nicht hin— stürmischen Skandalszenen im Abgeordnetenhause
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. ausgegangen werden, und demgemäß wird die steuerliche und die leßzte Woche im Reichstag mag ferner den
Bewegungsfreiheit der Bundesstaaten durch jede neue direlte Warnernvorzuweitgetriebener Demokratisie—
— : e⏑ r Ò Öwoe — — Reichssteuer beeinträchtigt. Um den Betrag der Neuauflage rung unserer Staatseinrichtungen eine neue
nichtamtlicher Teil. seitens des Reichs würden die Bundesstaaten nötigenfalls Begründung ihrer ablehnenden Saltung ge—
ihre e ee ermäßigen un Die geben haben. Auch die Erfahrungen, die mit dem demokra—
3 Wechselwirkung zwischen Reich und Bundesstaaten würde sich tischen Landtagswahlrecht in Elsaß-Lothringen gemacht wurden,
Der Bundesrat und das Steuerkompromiß. für diejenigen Staaten besonders verwirrend geltend machen, sind nicht spurlos vorübergegangen. So kam es, daß weder der
Luübed, 21. Mai. nne Einrnen en e bu S1 ieee 351 der Kom⸗
* * er Bundesratwi einen veränderlichen Fal— promißantrag der Fortschrittler eine Mehrheit fand.
een en eu n ee e n n or eingehebt een rit dir inzeltaaten amit au Natürlich wird trotzdem die Frage der Reform des preußischen
e eeee ee een e en lter pdenttchen Slataanftn eee is elnen ur Wehlres uihl mehr won der Jegenrduun verwinden
Besitsteuerkompromih, das in der Reichstagskommission be wie dies früher bei der Verãnderlichkeit der Matrikular— allen liberalen Kreisen ist man sich einig darüber, daß es in der
beschlossen worden ist und voraussichtlich auch vom Reichstag 83 a u in n wollenmit bisherigen alten Weise auf die Dauer nicht weitergehen kann.
gutgeheißen werde. — 5 ealtritler u eepe reee Einstweilen widersetzt sich die preußische Regierung allen
* — 3 b ie Kommission hatte wahlweise dem Bundesrat eine *
Wie wir auf Grund von Informationen mitteilen können, neuen Reformversuchen. Herr v. Dallwitz hat seine Abneigung
ß ; häöh allgemeine, allen Formen des Besitzes gerecht werdende Besitz- ß
ist diese Nachricht erfunden. Eine Finanzminister— gegen neue Experimente deutlich genug ausgesprochen, so deut—
2 Lu 2 teuer und daneben die früher geplante Erbschaftssteuer zur tʒʒ 3 5 2 22
konferenß ist vorläufig gar nicht geplant. Vielmehr mußz hesu lich, daß er gestern überhaupt nicht für nötig hielt, auch nur im
*2 erfügung gestellt, diese sogar zu einem früheren Termin. * j
sich der Bundesrat jetzt schon über das Kompromiß schlüssig 2 h j Hause anwesend zu sein bei der neuen Beratung. Aber preu—
h Wechselnde Mehrheiten hatten diesen widerspruchsvollen Be— 722 5 23— 2
machen und er hat zu dem Zwede gestern bereits eine Sißung dl habeigefhen 3Im Bundesral erwartet man eine Kor— hische Minister wechseln. Dagegen behalten Königsworte ihre
abgehalten. Jedoch hat eine Abstimmung noch nicht statt— aur ve Beschlusses da e n Bisscinaimer, Geltung und Kraft, auch wenn sie nicht sofort eingelöst werden.
gefunden. da die Instruktionen für die Bund esrats⸗ berger eine Eenaiuna der Erbschaftssteuer nicht ausge— So ist anzunehmen dak beiden Neupahlen zum preu—
beroͤllmãchtigten seitens ihrer Regierungen noch nicht einge— Hlossen inn ind ndle die Freihe haben selbst die Besb— kischen A bgeordnetenhause im kom menden Som—
troffen sind. Das ist begreiflich, da bekanntlich erst am teuer oder etwa ein Bündel von Besitzsteuern auswählen zu mer die Wahlrechtsfrage eine Sauptrolle eie
Sonnabend die Dedungsantrãge in der Budgetlommission des önnen. Entschließt sich der α eine Erweiterung der h preuhische Zweite
Reichetages genehmigt worden nd Im Bundesrat war man. Erbschaftssteuer wieder vorzuschlagen, so dürfte damit das anmeralballb-aufs vteue -Delchattiaen· wird
e ee ee in dieser den a n e dem gröbßten Teil des Zentrums —
v7 anunnehmbar sei und her eine neue angenehmere „Steuerbündel“ erledigt sein In diesem Falle Die französischen Generäle über die deutsche heeres
Form vom Reichstag gefunden und mit dem Bundesrat ver— würde der Bundesrat natürlich auch wirksame Bestimmungen franzosisch verwaltung. sche H
einban werden müsse. Die Kommission hatte belanntlich bis für das mobile Kapital treffen. Die erziehliche Wirkung einer * m ouun eer
zum 30. April 1913 die Vorlegung einer allgemeinen den Kindeserbschaftssteler für die allgemeine Steuereinschätzung Der Matin hat eine Siee bei pier franzoͤsischen
verschiedener Besitformen geregt werdenden Besitzsteuer ver⸗ wird auch im ganzen Bundesrat anerkannt. Dagegen wehrt Generälen ber die Frage de deutschen :
langt, die spätestens am L Oltober 1916 in Kraft treten sich der Bundesrat nach wie vor gegen jede Reichseinkommen— deranstaltet. Zr rertde 8123
solle. Sice hatte aber gleichzeitig eine so zeitige Wieder— oder Reichsvermögenssteuer. drückte sich hierüber folgendermaßen aus: Die beiden neuen
vorlegun der Erbschaftssteuer von 1909 verlangt, daß diese Dir isienen, die Deutschland an seiner Ost- und Westgrenze ge—
schon mif dem 1. Januar 1913 in Kraft treten könne, und j 444 bildet hat, bedeuten nicht nur eine numerische Erhöhung des
sie hatte schließlich auch eine Quotisierung der Besitßsteuer ver— Zur gestrigen Ablehnung der preußischen Wahl⸗ Effeltivbestandes, sondern man muß darin vor allem eine
langt, d. h. es solle alliährlich im Reichsetat bestimmt reform! Erhöhung des Offensivmaterials der deutschen Armee erblicken.
werden. wie viel an Besitzsteuer erhoben werden solle. um Lübeck, 21. Mai. Außer diesen Grenzbataillonen sind noch 123 andere Bataillone
den Rest der Kosten der Wehrvorlagen declen zu können. Gestern ist abermals die Entscheidung über eine durchgreifende oerstärkt worden; außerdem wurde ihr Reservistenbestand be—
uf diesen letzteren Beschluß, der einem sogialdemolratischen An— Reform des preußschen Wahlrechts gefallen. In namentlicher deutend verringert. Sie werden daher besser einexerziert und
lrag entsprach und nur infolge der Zustimmung einiger schlecht Abstimmung hat eine lonservativ-freilonservative Mehrh it von eher fähiger sein, die Anstrngungen eines Feldzuges auszu—
prientierter Sparsamkeitspolitifker des Zentrums durchging, wird 188 Stimmen über 158 Befürworter der Reform gesiegt. 80 halten. Ferner hat Deutsshland in letzter Zeit große
sich der Bundesrat un ber keinen Umständen einlasfen, Stimmen mehr auf der linken Seite: und der Kompromißantrag Streichungen in den oberen Konnandos vorgenommen und die
veil die Bundesstaaten da nit in eine höchst unerwünschte der Fortschrittler, das preußische Wahlrecht zu einem geheimen, Kaders bedeutend verjüngt. TDie Vermehrung der deutschen
Abhängigleit vom Reich geraten würden. allgemeinen und direkten zu machen, wäre angenommen worden! Heeresmacht ist nicht von allzu großer Bedeutung, aber die
Sie müßten eben jedes Jahr warten, bis das Reich sich Sicherlich haben neben inneren auch äußere Gründe auf Erhöhung der Offensivaualität ist von bedeütender Wichtig-
u wie viel Prozent an Besitzsteuer erhoben diesen Ausgang der neuesten Wahlrechtsallion in Preußen einge— keit.
werden soll. und könnten dann erst an die Ordnung ihres wirkt. Die vor wenigen Wochen bei der Etatsberatung erfolgte General Bonnal meint: Deutschland hat durch diese
Staatshaushalts her antreten. Die Steuerschraube der glatte Absage der Regierung mag nicht wenigen Abgeordneten Erhöhung seiner Streitkräfte einen kolossalen Eindruck gemacht.
undesstaaten findet ihre Grenze an der Leistungsfähigleit ein Eintreten für eine aussihtslose Sache erschwert haben. Die Ich alaube daß wir in Frankreich an das Land keine größeren
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Ins Sonne Herzen ihrer Kinder reißt. Lassen Sie Joriede im ernsten Gül und Jente merkten es gar nicht, daß es an Bord schon
Ein Scifforoman von nland. Ueberlegen, in stiller Selbstprüfung zu einem Entschluß kommen. lebendig geworden, daß das Schiffsleben mit dem neuen Tage
Sc om Mittelmeer von Anny Wothe. Reißen Sie das Weib, das Sie lieben, nicht gewaltsam erwacht war.
8. Fortsetzung.) an sich. Und wenn Joriede dann sest entschlossen ist, dann“ Sie standen beide, von dem kühlen Morgenwind umweht.
Copyright 1910 by Anny MNothe, Leiprig. atmete tief auf * „dann soll sie, wenn sie und blickten in den schimmernden Morgen, der so glutrote
Sie haben wohl nie geliebt, Fräulein Doklor?“ fragte Gul, es raucht bei mir nicht nur — Zufluchtsstãtte, sondern auch Rosen auf die Wellen streute. Sie sprachen lein Wort —
und er fühlte plötßzlich wie ihm heiß das Blut ins Ge ein treues und lihente Herz finden. sie wußten es gar nicht, daß sie sich ganz sest an den Händen
sicht stieg. i een ne n Lörnsen zu und umfaßte hiellen, wie verirrte Kinder, die ihren Weg verloren — sie
„Nein!“ antwortete sie hart. Mein Leben hat mir andere unden ur en ühlten nur beide
Aufgaben gestellt, und wenn jemals ein leises Nunen n 8 n se er rn und wie en aueen Ein heiliger TDag zog herauf in der Stunde, da ihre Seelen
derz beschleichen wollle, so sagte n nein Versanß barn gehl u d es seiner zrust. „Sie, mein guter und treuer Kamerad, zueinander sprachen, um gegenseitig aus vollem, opferfreudigem
doch alies voruber Wozu die Aufteungen und Kanpfenum dr 2 ur e Wie soll ich Ihnen nur danken. Herzen „eines Freundes Freund zu sein“.
nachher einzusehen daß es ein Phantoen ware den man 7 ich hoffen gewagt. Im Morgensonnenstrahl stieg jetzt in der Ferne Afrikas
nachjagte.“ Jente entzog ihm ihre Hand. Auf ihrem Antlitz lag ein weiße Küste aus den Wellen auf.
Wie arm muß dann Ihr Leben gewesen sein,“ warf er fester, beinahe harter Zug, als sie antwortete: Weithin hallte der Ruf der Schiffssirene über das Meer.
jeise ein, wie hoffnungslos. „Danken Sie mir noch nicht, Gül Wernhagen, denn wer Kommandorufe schallten von der Brüclle.
Sie hob stols und frei den Blich zu ihm empor. en meine schwache Kraft reicht. Das aber möchte Land in Sicht! Der Wedruf ertönte. Ueberall Leben,
„MNein, ich war reich und bin es noch, denn was ich im be nen doch sagen, angesichts des jungen Tages, der dort Bewegung, Freude! Das Bootsdech füllte sich mit Frühauf-
Innersten meines Herzens trage, das ist unwiderruflich mein, n per raen Dn un barteritl 1 wul ver stehern. Auf dem Promenadended dräͤngte man sich um den
das kann mir kein Mensch und Gott rauben, denn kein Begehren, e ien und d Frau. die Sie lieben, ein treuer Teetisch, der, bevor man zum eigentlichen Frühstück geht, für
lein Wünschen und Verlangen knüpft sich daran. Man hat mich zu sein, und Sie wissen. ich nehme es ernst m der solche. die die ersten Morgenstunden dort genieken wollen. dor
daß mein Beruf mich so ausschließt, einem eee sich srmisch ber hlenb ga de na errichtet ist.
Manne alles sein zu können, aber ich habe es nur immer wie burn ber ihre braunen Hände, und sie Mechm — n
bin Gnadengeshent empfunden dah ich der damen Menschhen lonnie es nicht hindern, daß er sie an seine Lippen zog. ehe sind Gul und Jente Lörnsen die Schiffstreppe
dienen kann. Helfen, retten, trösten zu können, anderen zu Wie glühend heiß sein Mund darauf brannte. neeren uα e
nüthen, anderen notwendig zu sein, iff wohl doch ein Gröheres, Ein Shauer durchbebte Jente Lornsens Leib Sie e en ee e e eeeee
als einem einzigen Menschen ein immer noch zweifelhaftes Schnell zog sie wieder ihre Sände zurüch und ihre grauen er das Gefühl, wie wohlig es ist, auch mal vor
Glüch zu schenken daß er vielleicht an der Seite eines anderen e d wie er meinte, wie Silber leuchteten. wurden Hand umsorgt zu sein. sie. die immer bisher fiu
ebensogut oder noch besser gefunden hätte.“ ganz duntel. 1
Ih mir, mir wollen Sie nicht helfen, Fräulein Doktor, standen sie dann noch eine Weile im Schauen di t lt ee nen e
die Sie der ganzen leidenden Menschheit di ꝑ 2 S
Wer n Gl nn 42 Rosensãume, zart und duftig, schmiegten sich um die graue gans rosig verklärt erscheint. Das machte wohl das Morgen—
9 e e m 8 b immer Wollenwand über dem weiten Meer und wandelten sie in ein⸗ licht, das auf ihren Zügen brannte. Er aber hatte die
mn e e r n Mensch— Flut von Rosenlicht, die höher und immer höher stieg. Empfindung, daß Jente Lörnsen in diesem Augenblick schön sei.
isen ren da ten dasen dee e n dunlelnde, goldene Pfeile zudten am Firmament auf. Ein Mit festem Händedruch trennte er sich von ihr, um in seine
a nen in r sabne die dne rn nd bes Leuchten und Schimmern, ein strahlender Glanz, und maie- Kajüte hinabzusteigen. Er wollte versuchen. noch ein wenis
ene n e dn ddendeend n Vede un ing d nn n end dieenne n men uen eden e
darauf bestehen daß Sie niis tun was diese arme junde m e wn h Suerruten m e u Jente Lörnsen bedurfte des Schlafes nicht. Sie war an
Frau aewaltsam aus dem Hause ihres Mannes und von dem d en l ââ Snte dar welle Sucn
ie leuchtende Flut Sie hätte auch nicht eine Minufe von dem löstlichen