Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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Vechenlich 18al (Wochentags morgens und! 2224 * ũ 
7 tt norgend) ersheinend. Bezugs· ———— —— — 
reis fur das Vierieljahr 830 Wart einschließlich * n B Vig. fũr Auswarige d pi ar 
sringoeld in Lubed. Durch die Post bezogen vhne teilungen 1 Ml. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Besteligeld 830 Marl. Eingzelnummer 10 Pfs· * Satz den Anforderungen entsprechend hoͤher. 00 
— — — Beilagen: Vaterstãdtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 162. Jahrgang Rachrichten sür das Herzogtum Lauenburg. die 
beiblatt: Gesetz und Verordnungsblattt t 2 sũrstentũmer Ratzeburg, Lũbeck und das angren⸗ 
c ———— p p p p p —— s— raio des Veriage j ln der Sae lhen n ibe zende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
Drua und Verlas Gebruder Borbers G.m. beS. in Lüben. — e mftsstelle Adreß baus (Köniastr. a9) Fernjprecer So 
Ausgabe A. (Großt Ausgabe) dienstag, den 7. Mai 192. abend⸗Blatt Ur. 230. 
2 21 deren Bewilligung den gesetzgebenden Körperschaften des Reichs wegung bis in die lleinsten Kanäle zu leiten; nur auf diese 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. keineswegs abgenommen werden soll, sondern vielnehr eines Walsse ist es möglich nicht nur die Beiträge einiger größerer 
eeeeeeeeeene , S — grohen und dauernden Vermögens, durh das die Entwiclung Spender, sondern auch die kleinsten Gaben der weniger Be⸗ 
Amfang der heütigen Nummer 6 Seiten. des gesamten Flugwesens in allen seinen Beziehungen verfolgt mittelten zu erhalten. Daß gerade in diesen kleinen Bei⸗ 
und im deutschen Interesse gefördert werden kann und soll. trägen nicht etwa nur im finanziellen Sinne der ausschlag— 
II Dlese Millelgiltes freiwilligals eine von der ebende Fattor, sondern das viel wichtigere nationale, be— 
Begeisterung des ganzen Volles getragene geisternde Moment zu sehen ist. das hat schon die Zeppelin— 
; nationale Spende aufzubringen. Sie sollen eine Spende in bedeutsamer Weise gezeigt. Aber auch die 
Einige Worte zur Nationalflugspende. nicht nur erwünschte, sondern dringend notwendige Ergänzung Ausland-Deutschen dürfen nicht fern bleiben, 
Lübed, 7. Mai. dessen sein, was im Reichs⸗ und Staatshaushalt für diesen auch an sie ergeht in gleicher Weise der Appell, das ihrige 
Das Flugwesen hat sich in Deutschland bisher nicht mit der Zwedch bereitgestellt werden kann. Um diesen Erfolg im Inter— zu dem großen vaterländischen Unternehmen beizutragen, und 
wünschenswerten Schnelligkeit entwideit. Der Grund für diese esse des Vaterlandes zustande zu bringen, bedarf es aber eines es liegen schon eine ganze Reihe von Aeußerungen vor, die 
Tatsache ist einmal darin zu suchen, daß sich der laltblütige gemeinsamen zielbewußten, einheitlich organisierten Vorgehens, zeigen, daß unsere Volksgenossen jenseits der Grenzen und 
Deutsche derartigen neuen und auf den ersten Blick rein sport⸗ einer völligen Einmütigleit des deutschen Volkes und der Ent— Meere in bereitwilligster Weise sich für die National-Flug— 
chen Erscheinungen gegenber mihtrauisch und zurüchaltend schlossenheit, alle partikularistischen und egoistischen Wünsche, spende werbend und gebend zur Verfügung stellen. 
dechaͤlt und erst dann die Bewegung aufninnmt, vwenn er den jegliche Einzelpolitik zurüchzustellen hinter das gemeinsame und So wird und muß es gelingen, dem Ausland mit einem 
ernsthaften Charakter der Frage erkannt hat. Der Engländer aroße deutsche Ziel. unbestrittenen, machtvollen und überzeugenden Erfolge gegen— 
hat sich auch in dieser Frage uns berwandt gezeigt. So ist es Diesem Gedanken trägt der vom Prinzen Bveinrich über zu treten und damit zun Wohle unseres Vaterlandes 
uertlären, dakß während man in den lateinischen Ländern, von Preußen erlassene Aufruf Rechnung. Auch er wendet sich und im Interesse eines dauernden Friedens wieder zu be— 
besonders in dem schnell beweglichen Frantkreich, schon seit an das deutsche Volk mit der Bitte, zu zeigen, daß ein jeder weisen, daß Deutschland jederzeit imstande fein wird, eine 
geraumer Zeit hohe Summen für die Lesung der flugtechnischen gern bereit ist, zu dem großen palriotischen Zweck sein große nationale Aufgabe in völliger Einmütigkeit zu erfüllen 
Probleme aufgewendet hat, unsere Flieger und die Flugindustrie Scherflein beizulragen. Er wendet sich an aälle die bereits 
mit verhältnismäßig geringer ffentlicher und privater Unter— bestehenden Komitees und sonstigen Sammelstellen mit der Zu v Marschalls Reise 
stützung vorlieb nehmen mußten. Das Vorgehen Frank— Bitte, lich dem großen vaterändischen Unternehmen unter— in die di 
reichs seine großen Erfolge auf dem Gebiete zuerdnen, das Werk nicht zu verzettleln und die Erträgnisse e mi ere en en see n 
des Flugwesens, seine gewalligen Anstrengungen, das dem gemeinsamen Flugschaß liehen zu lassen. Wenn es ee er se n i 
Flugzeug zu einem überlegenen Hilfsmittel für die Kriegsfüh— gelingt, auf diese Weise bei einem einmütigen Vorgehen eheh d rn d n e e 
tung auszubilden, die tatsächlichen Erfolge des Flugzeugs im Teutschlands wenigtens einen Betrag von mehreren Millionen e n ns on sst e e, 
eed eanien r en e en e ee e e e en nn e an r 
nahme des deutschen Volls an dieser Zukunftsfrage erwedct. die wichtigsten Zwede der deutschen Luftschüfahrt mit den n en uer un u ee ran f msen 
Aber auch die Art, wie lich diese Ankeilnahme geäußert hat, so unbedingt notwendigen Beihilfen zu unterstütßen. d e in e nicht abaeneiat sei endaultig teinen 
ist echt deutsch Zuerst enssfand nag einander in dershledenen xEin Progrennm für die Berwendung der Natidnal— 22 
Teilen Deutschlands eine Reihe von Bewegungen, die, ohne Flusspende tann lurz folgendermaßen ausgestellt werden: Es i nich ie n en n en 
mit einander Fühlung zu suchen, sich die Sammlung von soll aftrebt werden, die Bervolllonmnung der Mugapparate, Berlin, 6. Mai. Die Gerüchte, die Frhrn. v. Mar— 
Mitteln fur das Flugwesen zur Aufgabe stellten. An erster die Ausbildung der Flieger und die Fuürsorge für die Hinter— schalls Abreise nach Deutschland nit angeblichen deutschen Frie— 
Slelle find dabei Stadtesfammiungen ennen die bliebenen detjenigen Manner, die ihr Leben fur diese grohe densabsichten oder mit einer Aenderung der türkenfreundlichen 
auf eine Anregung des Frankfurter Oberbürgermeisters Adickes Sache geopfert haben, serner die Unlerstüßung der Wel— Politik der deutschen Regierung in Zusammenhang bringen, 
zurüclzuführen sind. Mit einem Appell an die Heimatliebe bewerbe, und zwar sowohl dee Flug Konfurrengen als auch sd vollständig unbegründet. Der Aufenthalt des Botschaf— 
haben sich die betreffenden Stadtverwaltungen an ihre Bürger— der Motoren⸗Weiltbewerbe und endlich die kechnische und wissen— ters in Deutschland ist hlediglih durch Personalfragen 
schaft gewandt und sie aufgefordert, ihr Scherflein beizutragen, schaftliche Durchdringung undb Weiterentwicklung des Flug— veranlakt 
um zum Wohle der Landesverteidizung dem Vaterlande ein wesens Ueber die Verwendu ig der Gelder im einzelnen wird 
Flugzeug zu stiften, das den Namen ihrer Vaterstadt tragen soll. ein Kuratorium Entscheidung treffen, an dessen Zusammensehung Die neugeschaffene Lage in Meriko. 
Eine Anzahl dieser Sammlungen ist bereits zum Abschluß alle Teile Deutschlands nach Moͤglichkeit in gleicher Weise be⸗ Washington, 6. Mai. Durch die Exwählung des Emilio 
gelangt, ihr Ertrag ist dem Kaiser überwiesen und von ihm teiligt sein werden und das unter allen Umständen die be— Vasques ue un n en n äsid n 
angenommen worden. Mit derartigen lotalen Be— deutendsten deutschen Fachleute auf dem Gebiete des Flug⸗ dierito ist die do 82 he e e 
wegungen ist aber das großenationale Problem wesens einbegreifen wird. Das Ziel ist aber nur zu Zlann h ol iden 
nicht zu lösen. Wgesehen davon, daß sie nur einen kleinen erreichen mit einer grohen, das gesamte D eutsch— Dr. Rueda mit zwei Be elen h * 
Teil des deutschen Volles umfassen. sind auch die mit diesen landumfassenden Organisation, an deren Spitze sich erreilen ie eeeae eee enn 
Sammlungen verfolgten Zwecke keineswegs ausreichend, um in den einzelnen Bundesstaaten die maßgebenden Männer als kriegführende Macht zu erwirten. Die Nevolutionäre haben 
ee im Wettstreite der Nationen einen stellen und bei deren Durchführung bis ins kleinste auch die 60 000 wohlgerustete Leule im 2 zwei Drittel 
m se ea ure ee e e nicht enthehrt des ganzen Landes Zwei Staaisparlamente nd ihnen offen 
rar se Wei s mBalich die Be— zugefallen Di⸗ Repolifionefübrer. auch Zapata im Staate 
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schlungen wird. Unter diesem Schleier fällt schwer der lange, Joriede gesucht hatten, nach der eñ in der Menge vert blig 
u en Sonnenland. nn Wenn dunkle Zopf über den Rücken hinab. ausgespäht. acht 
e h othe. Zu faltigen, grellbunten Röclen anen die Mallorlinerinnen Nur den Legationsrat hatte er in der Entfernung, beim 
S an dem sogenannten Gepo (schwarzes Mieder) mit halblangen Einsteigen vorhin, flüchtig begrüßt. 
Copyright 1910 by Anny MNothe, Leiprig. Aermeln Goldknöpfe oder solche von lostbaren Steinen, die hell Auch die sunge Aerin hane Gal nicht bemerlt 
Mallorla in Sicht. Die größte und schönste Insel der Bale⸗ in der Sonne blitzen. Hinter den Fächern, ein unentbehrliches Tasu aber hatt ee l ⸗ zoni 
aren tauchte aus dem blauen Meeresspiegel auaf Regquisit wie in Spanien, strahlen die liefen, samtschwarzen dedt und eh aun m n aran zut 
Ein sonniger, kostlich Narer Morgen. Leicht umtost eine Augen verräterische Glut den Fremden entgegenn. vBeeh be ehn 7 ch glüchih geli 
frische Brise den „Meteor“. Die weißen und farbigen Schleier Einige tragen den Valmitohut, viele die Mantille bon einen ruß * 14 rn 
n im Winde und Sonnenschein leuchtet oder schwärzem Flanell, wohl auch Seide, die über den Gül hatte das e elmnme anhl, als * die 
esicht. Volant geworfen wird. Wieder dere e die n hi nene * ue el s ur 
Die etwas stürmische Fahrt und die Unbilden der See— zum ilen reichende ee an ere nur d rn e ree 
lrankheit sind vergessen Scharf und klar ragen die dunklen Männer in europäischer Dacht mischen sich mit den Ein— D 2 n u 
Felsen in die blaue Luft. Ein Meeresidyll scheint aus den geborenen, die noch stolz ihre Pumphosen und ihre bunte Faca ee n e n nlend u zh 
Fluten emporzusteigen. GBinde) um den Leib tragen. An Stelle des Sombreros int 8 n lunuen e en elanthust 
Palma ist es, die Hauptstadt Mallorkas. man vielfach den Filzhut. Ein Kapot (Mantel mit Kapuze) in ee eee e iicc * 
Von hohen Festungswällen bewehrt, von der gewaltigen, fällt immer wieder aaf. ihn n er i e neult unen 
mit achteckigen Türmen gekrönten Kathedrale beherrscht, liegt Nur eine Rotte kleiner, wilder Straßenjungen balgt sich um n 2 vn m in * er ir 
Palma, die alte Maurenstadt. malerisch hingebreitet im Sonnen— aus den Wagen geworfene Kupfermünzen. n e nere er arellen untellen 
glanz. Wie wundervoll bequem ist es hier für die Passagiere rFli z si 4 
Zahlreiche Minaretts, die hell im Lichte flimmern, geben „Meteor“, alle die enen un 33 3 R een bg u r wi 
noch Zeugnis von der Glanzzeit Palmas, über welche einst prachtwollen Baudenkmäler, die Roßartigen Paläste, Klöster u er ee 
die Mauren mehr als 500 Jahre geherrscht. in verhältnismäßig kurzer Zeit lennen u lernen. nnd v 53 en n euriaer ebel 
Sitolz schimmert der Palast des Königs jeßt der Wohnsitz Detzt halten die Wagen e ren z aie iha⸗ 
des Kommandanten der Insel, wein über das blaue Meet. dDie herrliche Kathed ale soll vesihtigt werden. v d d e lehel logen 
Weit leuchtend dehnt sich der durch einen hohen Stein— Ganz aus Steinquadern erbaut, denen die Jahrhunderte rene ee en e nd eeee 
damm geschützie Hafen. eine helle, goldgelbe Farbe verliehen, leuchtet das gewaltige empor inde andahtsvoll zur oltemunte 
Die Meteoriten“ stehen und staunen. Tücher flattern grü— Bauwerk, als wäre es aus Goldtopasten errichtet. wie Feierglanz schlich es sich in Güls Seele 
zend durch die Luft. Duuch das herrliche Portal del Mirador, das mit wun— —Und die Orgel brauste, und die nesta sngen und auch 
Alles ist voll Freudigkeit. Man will schauen, genießen, in dervollen Kreuzblumen und Heiligenbildern geschmückt ist, trat in Güls Brust war ein sile⸗ Beten gene nd Iun 
sich aufnehmen. Schnell und sicher geht die Ausschiffung vonstatten. Gül von Wernhagen im bunten Shwan der, Meteoriten“ in Langsam schrikt er weiter beiden Längoschüfe de 
Am Hafen stehen schon wieder die langen Reihen der Wagen den mächtigen Dom. mächtigen Kathedrale in n e s n n 8 
mit den weißen Sonnendächern bereit. In schlankem Trabe geht Gül war mißgestimmt und zerstreut. durch rote, marmornene eeee 8 ann en 
es die alte mit ihren tausend Erinnerungen an eine Die Wagenfahrt hatte er mit Mih Hampton und deten waren. rne peirenn 
anoße Vergangenheit. Ontel zurudgelegte ganz gegen sinen Willen und nun hatte bdie eine der beiden in die vochaltarskapell 
Mit garoßen Augen starrten die Meteoriten“ die zier⸗ er das Gefühl, als wäre ihm bereits an diesem Tage etwas Gül jeht ein. Sie war leer. Rein 4 8 
2 Frauen Mallorkas an, in ihrem Volant oder Rebosillo. verloren gegangen, obwohl die schönen Augen der jungen bilde kniete eine weibliche Gesln 3 
e o der Amerikanerin so oft und verheißungsvoll zu ihm sprachen. Durch die glutfarbenen Fenster einer strahlenden Deckenro 
pf ge· Er mochle es lib nicht eingeseben. daß seine Augen ergaoß sich ein mustisches Licht über die weißgekleidete Frauen
	        
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