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Beilagen: Vaterstãdtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der sreien und hansestadt Lũbe 162. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg. die
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatt t eee eaürstentũmer Ratzeburg, Lübec und das angren⸗
e e vom Grandungs· Jahre Ui (6. Mãrʒ) ab, befiudet sich
ο Archi⸗ —S —?— — i cibea zende meclenburgische un — Gebiet.
Hrud und Veriag: Gebrüder Borchers Gemn h S. m Nũhen. — nele Abreh daus GKoniaste. 40. erniprecer 0bb u. 0001.
Ausgabe M. Große Ausgabe) Dienstag, den 7. Mai 192. Morgen⸗Blatt Nr. 229.
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Für Samoa hat Staatssetrerär Dr. Solf einen Erlaß an Dieser „nadte Berrenstandeuntt“ gegenüber der farbigen
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatft. eie ericet na en Ehent zoishen Rasse wurde aber don der Mhrheit des Reichstages keines-
— ———————— ———— — — — Nichteingeborenen und Eingeborenennichtmehr wegs gebilligt. Er widerspreche auch den berechtigten Forde—
fang ber heutigen Lumm⸗ Vunuers Siu — Su — geschlossen werden sollen Die Sqhwierigkeit, daß rungen fultureller Emporentwicklung der Eingeborenen. Vor
früher in den genannten Kolonien Mischehen eingegangen sind, allem werde durch ein Eheverbot die Misch—
Nichtamtlicher Teil. die heute hoch zu Recht bestehen werden insofern berüdsichtigt, lingsEntstehung und wWVermehrung nicht
— als diesen älteren Ehen und ihren Sprößlingen volle Legiti— hintangehalten, sondern nur das Konkubinat
mität vorbehalten bleibt. Mischlinge aus solchen Ehen gelten zwischen Weißen und Eingeborenen gefördert
Zum Mischehen⸗Streit in unseren KRolonien. als Weiße. Auch sollen alle aus illegitimen Verbindungen werden. ν u
Ein Beilna henn Reichs lagsdebatte) stammenden Mischlinge, soweit sie in der gegenwärtig ge— So stand Meinung gegen Meinung! Auf beiden Seiten
ur heutlgen Aeetug führten Mischlingsliste eingetragen sind, den Weißen gleich— wichtige Sachgründe und nirgends ein brauchbarer Vermitt—
Lübecd, 7. Mai. geachtet werden. In Zukunft geborene Mischlinge dagegen sollen lung⸗ Vorschlag. Da brach die Weiterverhandlung am Freitag
Heute wird der Reichstag nicht nur die endgültigen Ent— als Eingeborene angesehen werden und nur auf Antrag Gleich— obend ab. Inzwischen ist vom Abg. Dr Brabanud
scheidungen über die Aenderungsanträge zur Geschäftsordnung slellung mit den Weißen erhalten, falls sie fließend deutsch mitUunterstützung fortschriftlicher und national—
und über die Fraktionsrechte kleiner Parteigruppen fällen, sprechen und europäische Bilduig nachweisen. Man wird zu— liberaler Abgeordneter ein Einigungsantrag
sondern jedenfalls auch noch oen Mischehenstreit abstimmungs- geste en müssen, daß das nur eine sehr problematische Lösung ausgearbeitet und eingereicht worden, nach Anhörung der
mäßig beenden, der nun schon länger als eine Woche die des schwierigen Problems dacstllt. Vor allem ist die be— Selbstverwaltungsorgane der deutschen Schutzgebiete einen
Gemüter bewegt. Da es sich dabei nicht nur um schwer— deusungsvolle andere Seite desselben, die Rechtslage der Eeschzentwurf vorzulegen, durch welchen für die einzelnen deut⸗
wiegende und rassenhgienische, sondern auch um illegitimen Mischlinge, gänzlich ungeklärt. schen Schutzgebiete die aus dem Geschlechtsverkehr zwischen
komplizierte ethische und rechtliche Probleme Deshalb hat die Budgeckommission des Reichstages bei Weißen und Eingeborenen sich ergebenden Rechtsverhältnisse
handelt, ist wohl eine kurze Würdigung der weittragenden Beratung der Revision der Schuzgebielsgesetzgebung eine durch— geregelt werden.“ Es ist ein⸗ vorläufige Sinausschiebung
Bedeutung des Streites am Platze. greifen de Neuregelung versucht. Aus verschiedenen Anregungen der Lösung Ob sie gelingt, da Zentrum und Sozialdemokratie
In allen Lagern herrscht wohl Uebereinstimmung darüber, Und längerer aussührlicher Zesprechungen ist schließlich eine eine feste Mehrheit für den von Dr. Solf beklämpften
dahß die Verbindung von Weißen und Schwarzen in ehelicher Resolulion des Zentrums und der Fortschrittler zur Annahme Kommissionsantrag haben, wird vielleicht schon die heutige
oder unehelicher Gemeinschaft, daß die Erzeugung von Misch— gelangt, die einen Gesetzentwurf verlangt zur Sicherstellung, Situng des Reichstages zeigen.
lingen von nationalen, rassehngienischen und lolonisatorischen der Sültigkeit aller Ehen zwishen Weißen und Eingeborenen —
Erwägungen aus unerwünscht ist. Ebenso steht fest auf der in allen deutschen Schutzgebieten und zur Regelung des Rechts Zum Botschafter⸗Wechsel in Konstantinopel.
anderen Seite, daß bisher keine Nation geeignete derienigen unehelichen Kinder, guf welche das Bürgerliche Gesetz⸗ een en ne er Donn Mal selt en ents
Mittelgefunden hat dievermehrung der Misch— buch zurzeit nicht Anwendung findet. S e caeante ehlseu⸗ ae in
sfinge erheblich zurückzuhalten. Infolgedessen werden Als dieser Antrag im Plemm des Reichstages am letzten a Posmean
Ehen zwischen Eingeborenen und Weißen von den europäischen Freitag zur Abstimmung kommen sollte, trat Staatssekretär rrnt vg n sog
Kolonialvölkern, namentlich von England und Frankreich, als De. Solf mit dem Aufgebot seiner ganzen Autorität als en e re m m
ed seltig angesehen unbe den Inehelichen Mischlingen derenwortlicher Leiter der deutschen Kolonislpolitit und als e 23
eee eeee ene ee e een ueeeede er een Setnte e lrnden an in d rden dot inn a tn
Aber gerade hier ergeben sich die allergrößten Schwierig- Gouverneur von Samoa mit aubergewöhnlichem Nachdruck gegen ganz Selb tverstãndliches zu hetra hlen. Sitte man ihn dort nicht
keiten Während für die Ellern der Mischlinge noch ein diese Resolution auf. Die üblen Konsequenzen der s dir orerttt de duen en et e
berschiedenarliges, aber immerhin festes Recht in Anwendung sassenobermisungeseien von allen kolonisa— aet e e ee ee a elenzle
kommen kann — für den weißen Teile das Recht seines torischen Mächten anerkannt. In Indien fasse man gefolat sein. In Konstantinopel sel es zum Sprichwor! a?worden
Heimotstaates, für den eingeborenen Teil sein Stammesrecht — die gesamten Tatsachen, die sich auf diese Angelegenheit be— daß Frhr v Marschall alle oeren europãischen Vertreter in
fehit es bei dem Mischlingsrecht an jeder festen Unterlage. ziehen. unter dem Stichwort der eurasischen Frage zusammen; seine Westentasche steclen könnte.
Ob man die Mischlinge zu den Eingeborenen diese mache den Engländern viel Schwierigkeiten. Ebenso er— arin a u llanlinopel wird geeldet
oder zu den Weißen rechhnen, oder ob man gehe es den Holländern auf Java, und in den latinischen nicht nur der deutsche Botschafter, sondern auch der österreichich-
Zischenstufen in hrern nechrlichen Behadrunge Siaetaebuden n Sudamerilg sei en nicht andern Dien narische Botschafter Martataf Pallanicini sinen Pollen
schaffen soll, darüber herrscht unter den verschiedenen Negerfrage in Amerikasseiauch eigentlich nichts perlassen und nach Wien zurüdkehren wird. Man könne in
Kolonialvölkern eine sehr verschiedenartige und oft genug anderes als eine Mischlingsfrage. Während in den Zreisen der Pforte einen Minungsumschwung zugunsten
schwonkende Auffassung. Amerika den Negern durch das Gesetz alle möglichen Rechte der englisch-französischen Politil feststellen.
Die deutsche Kolonialverwaltung hat nur eine Seite des eingeräumt seien, versuche auf der anderen Seite der National—
ganzen Problene, die Necelage ber Mischehen in den lehten lg der Amentaner diese Rechle pratuis Unsorif zu machen. Die Besetzung von Rhodos.
Jahren auf dem Verordnungswege zu regeln versucht. In Dies sei der Instinkt, der aus Natur in jedem Weißen zum Bom, 6. Mai. Die Age la Stefani meldet aus Rhodos,
Südwestafrika sind seit 1905 Ehen zwischen Ausdruck komme. Generell lasse sich das Problem 5. Mai: Der etwa 3000 Mann starke Feind ist gestern mehr—
Eingeborenen und Weißen verboten. In Ostafrika heineswegs regeln. Dazu sei es noch lange nicht mals geschlagen und bis unter oie Mauern von Rhodos zurück⸗
hat sich der Gouverneur die Entscheidung darüber vorbehalten, genügend erforscht. Das Prestige der Kolonisatoren gehe zu— geworfen worden. Nachts hat sich der Feind in leinen Gruppen
ob im Einzelfalle die Ebe als austia anzusehen sei oder nicht. drurde, wenn die Rassengegensäße verwischt würden. in das Innere der Insel zur faegen Die Italiener hatten
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3 Ein Komitee, bestehend aus iamhaften Filmfabrikanten, Film— theater, das seine dritte Spietzeit soeben beendet hat,
Theater, Kunst und Missenschaft. verleihern und Theaterbesitzern, plant zusammen mit der maß— arbeitet, weil die Oper zu hohe Anspruche stellt, ist der
Lübeder Künstler auf Reisen. Am Kieler Stadttheater gebenden Fachpresse eine Abwehrbewegung gegen die vermeint— Gedanke einer teilweisen Unionmit Münster wieder
haben am Sonnabend in der „Götterdämmerung“ mitgewirkt lichen Uebergriffe der Kinogegnershaft. Sofort nachdem es aufgetaucht. Unter Aufrechterhaltung der vollen Selbständigkeit
Georg Fabian vom Stadttheater Lübeck als Hagen, Irl. llat geworden sein wird, welche Stellung der Goethebund des Osnabrücder Stadttheaters soll eine gemeinsame Oper einge—
Margarete Kahler als Brünnhilde, Frl. Mara als Wog— gegen die Lichtspielthealer einnimmt, und welche Schritte er richtet und so eine außerordentliche Entlastung des Etats herbei—
linde und Frl. Tilly Jansen als Norne 1 zur „Einschränlung der Kinoseuche“ beschließt, wird eine große geführt werden, ohne daß die Qualität des Gebotenen sich
Eine Grieg⸗Ehrung wird von der Stadt Bergen, in bffentilihe Protestversammlung aller Kinofreunde in wesentlich verschlechtern dürfte. Dann könnte auch dem Schau—
der Edward Grieg geboren ist, plant, nämlich die Errichtung Berlin veranstaltet, in der Lanen für das Lichtbildtheater spiel arößere Aufmerksamkeit zugewendet werden. Die Vreise
eines großen Konzertsaales der den Namen Griegs tragen gebrochen werden. Als Redner haben sich bereits mehrere wesentlich zu drüden, würde keine Schwierigkeit machen. Aber
Ve der als eine Art Nationaldenlmal für den großen Persönlichleiten von Rang und Namen vormerken lassen. 8 e dann regeln lassen, wenn die
omponisten gedacht ist. ellschaft fül ihle feielte am Sonnia ühne von der Stadt in eigene Regie genommen wird.
Festspiele im Stettiner Stadttheater. Auch in diesem Jahre e n e hnabriges Ls .. Frauenstudium in Frantreich. Die Gesamtzahl der
beschloß das Stadttheater in Stettin die Spielzeit 1911/12 slehen. Es haile sich dagu ein zahlreiches Audinorium eino⸗ weiblichen Studenten, die in allen Unwersitkäten und Hothschulen
mit Richard-Wagner-Festspielen, und zwar kamen Die Mei— funden, in dem die ersten Gesellschaflskreise Berlins vertreten Franlreichs am 15. Jannar dieses Jahres immatrikuliert maren.
stersinger von Nurnberg“ und der „Ring“ zur Auffüh— waren. An den voraufgegangenen gesäftlichen Teil der Ta— betragt nach einer Mitteilung des Athengeum 3315 Versonen.
rung unter Mitwirkung hervorragender Gäste. Es wirkten gung gemahnte noch einmal die Ansprache, mit der der Vor— pon deuen 1798 Ausländer sind. Das sturlste Kontingent slellen
mit Frau Kammersängerin Ellen Gulbranson als Brünn— sithende der Vereinigung. Geh. Reg.Rat Prof. Dr. Ludwig die Aussen min 7 Studenlinnen allein un per Aniversita
hilde. Frau Hofopernsängerin Zilly Hafgreen-Waag als Gelger auf Zwed und Bedentung der Organisation hinwies Paris Dort sind 2 Frauen aus der Türkei und vier us
Evchen und Sieglinde, Hofopernsänger Joh. Bischoff als Baurat Franz Jaffs sprach über die Enkwickelung des Theater— Fumunien in das Zorer Negister eingeschrieben. tuden⸗
vHans Sachs, Opernsänger Eugen Albert als baues. Er verfolgte dessen Entwickelung von den ältesten Zeiten imen d Bariser Unipersitat widmeten d dem Rehtrltudinn
David. Opernsänger Karl Gentner als Loge, BHof— his zur Gegenwart und streifte im Hinblick auf den Neubau des u d edin aehren der pilolvyhihen alultur
opernsänger Ed. Sab ich als Bedmesser, Opernsänger Theodor Königl. Opernhauses auch die lommende Zeit mit ihren Forde— un n ee, Di
Lattermann als Sagen, Kammersänger Alois Penna— rungen. Den Geist Lessings und Goethes beschwor Rosa Poppe, cr n in i Kammer
win i als Walter Stolzing und Siegmund, Kammersänger Hans indem sie mit ergreifender Meisterschaft Szenen aus „Miß lich von emne Zo von ber er e n
Tänzler für die beiden Siegfriede. Durch bedeutende Ver— Sawa Sampson“ und der „Naturuchen Tochter“ las. Karl un an u unen purne mn uen dh u
stärlung des Orchesters unter Leitung des Kapellmeisters Walter Maria Weber wurde durch das Mitglied der Karlsruher Hof— em —— den n aneben n
Wohllebe wie auch durch den bedeutend verstärlten Chor oper Frau Nuscha Süsgen von Székrinyassy gehuldigt, als sie ullurellei Binsicht uert h e n
wurde eine ganz bedeutende Wirlung erzielt und ein würdiger mit großer Bravour die Oper-Arie aus Oberon“ sang. Die sich in Anspruch nehmen die erste Sängerin zu
und ehrenvoller Abschluß der Spielzeit damit erreicht. Das leichteren französischen Meister interpretierte Frau Sophie imn Driem or emnen sublitum mu nann anderer Gachmade—
Theafer war an allen fünf Abenden ausverkauft. Die Inhzenie— Heymann Engel, indem sie einen Komponisten aus dem Beginn richtung, deutsche Lieder eh de Künstlerin ba
drg lag in den Sänden des Direkltors Illing und des des vorigen Jahrhunderts und sodann Jacques Offenbach mit in Aben. Smyrna und Konstantinopel vor einem inter—
pernregisseurs Dange. ihren perlenden Koloraturen zu Gehör brachte. Hermann nationalen Publikum Dieder von Brahms und Strauß zum
KRlar zum Gefecht! Wie bereits gemeldet, gedenkt der Böttcher beschloß das Programm. Er sang Lieder zur Laute Vortrag gebracht und damit große Erfolge erzielt. Auch für
Goethebund in einer demnächst einzuberufenden Tagung und mit diesen frischen, munteren Chansons schlug er die Brücke Wagner-Fragmente fand sich ein dantbares kunstverständiges
gegen die Kinematographengefahr zu vrotestieren zu dem Mah— das drüben im Rheingold“ an festlicher Publikum das ihre Kunst nach einer jeden Gesangspiece nif
Auch auf der Tagesordnung des Deutschen Bühnenvereins, der Tafel die Mitglieder und Freunde der jungen Jubilarin fröhlich ungewöhnlichem Beifall belohnte. Ihr Repertoire wurde durdck
Mitte Mai in Breslau zusammentritt, wird der Frage der vereinte und lange beisammenhielt. französische und italienische Gesänge vervollständigt, die eben
een ente ein breiter Raum gewidmet sein. Die Theater union. Aus Osnabrüd wird geschrieben: Mit falls wie der andere Teil ihres Programms beifällig aufge
pfansage läßt natürlich das gegnerische Lager nicht ruhen. Rudsicht aus die hohen Kosten, mit denen das neue Stadt— nommen wurden.