— t VJ
—
F —
— — — —— — —
mgen — —D— 2 PR e 4
abenbs Sonntags morgens) erschelnend. Bezugs⸗ 2 Zeile 2 Pfg. Kleine Anzeigen Arbeitsmarkt usw.)
eis sir das Verlelsahr 830 Warl einschließlich B Pio, sue Auawaruge do p esain in
2 n du vr en 2 33 d. Zelle. z
Bestellge ar ingelnum A orderungen rechend bober. o00
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatttt sürsteniũmer Ratzeburg, Lübed und das angren
1350 rchi⸗ αννα aende medclenburgische und holsteinische Gebiet.
Deug und Verlaa: Gebrüder Borers GB.m b. S. in Lübedg. — Geisstelle Adreß haus Köniastr. 46). Ferniprecer u. 0
Ausgabe . Giese Ausgabe) Montag, den 22. April 1932. abend⸗Blatt Ur. 202.
e Ú Ê ÖÜ Ê — — — — —
7 in der Teulschen Revue“, die von jedem politisch interessierten Ueberschuß wenig Raum lähßt. „Derjenige, welcher die beiden
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. Deutschen als ein unvergleichlich nutzbringendes Privatissimum nächslen Etats aufzustellen hat, wird eine Mehrausgabe von
— — — —— —— über gesunde Finanzpolitik im vollen Zusammenhang studiert rund 180 Millionen für 1913 und von mehr als 200 Mil⸗
Umfang der heutigen Nummer 6 Seiten. zu werden verdienen, gründlich auf. Sie sind von allem lionen für 1914 unterbringen müssen“. „Derart großze Sum—
——— subjektiven Beiwerk gänzlich frei und halten sich streng an die men lönnen nur flüssig gemacht werden: entweder durch neue
Nichtamtlicher Ceil. Sache. Man kann Herrn Wermuths Erwartung, daß in seinen Einnahmen oder durch Rückfall n die Anleihe“. „Um eine
S Ausführungen ein „persönlicher Nachklang nicht zu solche Anleihe stehen e en u
NMei 311 ist“ durchaus bestätigen. Er kritisiert auch nicht etwa Gebot. Man kann es nennen: Verwendung der Ueberschüsse
Wermuths Finanz-⸗Privatissimum fũr das jebt vorliegenden Dedungsvorschläge der Regierung im einzelnen. von 1911; das bedeutet, wie dargelegt, die nachträgliche Auf
deutsche Volk. Die waren, wie er bemerkt, bei der Niederschrift des Aufsatzes nahme einer Anleihe für 1911 und die Wiedervermehrung der
Lübed, 22. April. noch nicht bekannt. Gerade dadurch aber wird der Eindruch allen Reichsschuld durch Rüdgängigmachen der Schuldentilgung
n — g e ee der Objektivität ungemein verstärkt. Die Kritik bleibt mehr oder Söherschätzen der Einnahmen für 1912, das bedeutet den
Deutsche Minister pflegen das, was sie politisch zu sagen grundsatzlich, wirkt aber allerdings um so vernichtender, wenn Wegfall jedes Ueberschusses und damit Preisgabe der Schulden—
haben, unmittelbar nur von der Ministerbank herunter dem an das nol und Angftproduktpon Dedungsvor— tilaung, möglicherweise aber einen Fehlbetrag, der mit Anleihe
Bolle verlünden. Ausnahmen von dieser Regel sind selten lage, wie es der dem Reichskanzler nachgeordnete gedect werden muß“.
und machen immer großes Aufsehen. Zulett erlebten wir den HSert Kähnjetztverantworten will, an dem Maßstab Und was soll nun, nachdem diese Grundsätze verworfen
Aurnahmelal als Hetr Sernburg Wahllampfe 197 per der gesunden, klaren und einleuchtenden Darlegungen des in worden sind, geschehen? Herr Wermuth wird in seinen Ein—
sönlich in großen Versammlungen seine Meinung vertrat. und die Wüste gestoßenen Aufrechten mißt. tleidungsmöglichkeiten übertrumpft. Nicht Verwendung der Ueber—
als Herr Sydow, damals des Reiches Schatzsekretät, die Grund⸗ ündet sich bekanntlich schüsse von 1911 oder Söherschätzung der Einnahmen von 1912
zuge seiner großen Reichsfinanzreform im Jahre 1909 in einem lelern rne eet i eenn soll den Rügfall in die aue pederblibe Mileihenwirtshaft be—
Aufsatz in der „Deutschen Rundschau“ darlegte. zu mehr als auf höher geschätzte Einnahmen, auf Koniunk· sse e sse s
— 53 341. tur⸗-Ueberschüsse aus dem Jahre 1911. Nur ein knappes Drittel Avern udung 2
Hetr Sydow nahm damals das Wort vor einer wichtigen ut chu S n cces stehen wir also nicht vor einem leichten, sondern einem schweren
Maßnahme, die er zu verantworten gedachte. Sein Nach— ln dur Eulchlichun⸗ iner euen quermele Rucfall. der alle die Nöte, die wir hinter uns zu haben
3 3 Aufhebung der „Liebesgabe“ aufgebracht werden. Was sagt —2 2
solger, Serr Wermuth, der heute auch schon wieder seinen v h eeene n se tñnat glaubten, aufs neue erzeugen, dann neue Abhilse heischen und
Nachsolger gefunden hat, wählte jetzt die Deutsche Revue enn e nun erst recht die politischen Kämpfe hervorrufen will, denen
Gertausgeber: Richard Fleischer, Deutsche Verlagsanstalt), um e ensch dae 8 Serr v. Bethmann⸗Hollweg jebt durch seine Finanzkünste aus—
sich zu einer Politik zu äußern, die ihn zum Scheiden zwang, wWer seine Einnahme-Ueberschüsse von der Gunst des gegen⸗ en e ae n een ier ννν
weil er sie nicht zu verantworten gedachte. Das Aussehen wärtigen Augenblicks tragen läßt, arbeitet mit einem latenten en ee n n le se n bien agen. wie
ist nicht geringer und auch nicht die Aufmerksamkeit. Denn Defizil!. Ich habe meine Schätzungen ganz bewußt und ent— verr Wermuth nn Beschh fagte Der G runsabe
was Herr Wermuth vorbringt, wiegt unter den besonderen schlossen auf sauersüß eingerichtet, d. h. überall damit ge— ene ee rde ugt A ae n
Umständen und sachlich sehr schwer. Zopfiger Bureaukratis mus rechnet. daß die lünftige Entwidelung ungewisse Momente nach e l n
nag finden, daß ein Minister außer Dienst nur ein Recht hat der ungünstigen Seite hin enthält?“ Der Ueberschuß von 1911 en Fohert getn n ien nsan sehmi u urfen.
zu schweigen Aber Serr Wermüth ist der Meinung, daß er geht über das Normale zweisellos hinaus“ . Im Jahre 1212 Rider inzugehen und ane Mene sanft sromabwarts u gleiten
jn einer Frage, die ihm amtlich und offenbar auch persönlich kann uns genau die entgegengesetzte Erfahrung beschieden sein? so sanft bab man die ralaufie Beweg staum mert
sehr nahe gegangen ist, ein Recht hat zu reden und zwar, wie schon das zweite Salbjahr des Recknungsjahres 1911 zeigt ein e u n u a
er mit dem ihm eigenen trodenen Sumor sagt, nicht als sehr bedeutendes Nachlassen der Mehreinnahmen an Steuern nt u uh n murn
Stimme aus dem Jenseits, sondern als lebendiger Reichsange— und Zöllen. Wenn wir 19012 eine gute Ernte haben oder wenn nu en e nei * will
höriger“. Jeder, der da der Meinung ist daß wir in Deutsch— auch un bei mittlerer Ernte die Geshäftslage sinkt, so würde n en uzer ueeee —
land nicht allzu viele Leute haben, die in solchen Dingen un— ein empfindlicher Rüczug der Einnahmen eintreten. Diesen na ewen en Reerten der Zentrums
abhängig und sachkundig zugleich das Wort nehmen lönnen, Möglichkeiten trägt die bisherige (als Wermuths) Veranschla— e e ne Ergebnisse bliger hinuntergehen. b
und es auch zu nehmen wagen, wird sich dieses Entschlusses aung der Einnahmen für 1912 in mäßigem Grade Rechnung“. si 5 Reich dann den ganzen Magen verdirbt, ist Sorge
des verdienten Mannes aufrichtig freuen, mögen darob auch Die Söhe der Ueberschüsse von 1911 wird endgültig erst in Erwãgungen. Soffentlich wird dieser ge—
da und dort einige korrekte Perüden fassungslos wadckeln. einigen Monaten ermittelt (und doh stützt sich schon der ganze e un aber durvs Barteien,
Es war nach dem Rüchtritt Wermuths von der offiziösen neue Finonzplan darauf! Die Red.) „Nach allen Regeln der 1274 e treulicher zu hüten
Presse der Versuch gemacht worden, den zurüchgetretenen Schatz- Finanzlunst soll man Ueberschüsse zur Minderung der Anleihe iin ee Ê
seltetãr zwar nicht offen, aber zwischen den Zeilen als einen recht— benutzen“. Wenn das Jahr 1912 ebenso ohne Anleihe und mit
haberischen, starrköpfigen Menschen hinzustellen, der nun einmal Schuldentilgung abschließen soll, wie 1911, so müßte es einen Die Sicherheit der schiffahrt wãchst mit der Größe
darauf versessen gewesen sei, die Erbschaftssteuer zu erzwingen und Ueberschuß von 134 Millionen (ohne werbende Anleihe 103 Mil— der schisse.
darum sein Budget künstlich schwarz gefärbt habe, durch allzu lionen) erzielen. Das ist aber unwahrscheinlich. Schon des— Zum Untergang der „Titanic“ äußert sich der technische
geringe Einnahmeschätzungen, durch Schiebungen vom außer— halb, weil der 1912er Etat (Wermuthscher Fassung) die Ein— Direktor des Germanischen Lloyd, Professor Pagel, wie folgt:
ordentlichen auf den ordentlichen Etat u. dal. Finanzkniffe nahmen weit höher veranschlagt als sein Vorgänger — bei Vielfach begegnet man der Ansicht daß die beispiellose
mehr. Mit dieser Legende ränmen die Darleaungen Wermufhs Zöllen und Steuern allein um 80 Millionen — also dem Größke der Titanie““ ikroen MNnfergane minerschuldet habe
uv — — — — — — — —v v v v ·ß));ü2
Ihe Dore sprang lachend auf die Schiffstreppe und rief, Langsam, zögernd holte er sie hervor. Matt und welt
— Ins Sonnenland. während sie dem Matrosen, der am Fuke derselben hilfsbereit neigte sich der weiße 3 auf n a Stengel, aber *
Ein Schiffsroman vom Mittelmeer von Anny Wothe. verharrte, einen großen Teil ihrer Rosen in die Arme schob, Träne, schon zerronnen, die nahm Vül doch mit suen heißen
4. Fortsetzung.) e dn ee rnn n Lippen von den zarken Blättern, die so süß dufteten. als
Zu D Si i aurig gemacht, gnädige Frau, wollten sie no i i
7 Copyright 1910 by Anny Mothe, Leipzig. men iten icn ie she ee e e esen e ehe sie starben.
Joriede hatte es gar nicht bemerkt, Gül aber beugte sich immer wenn ich so recht fröhlich bin, singe ich immer so isen Sohlen lam die Vacht.
flef zu dem Blumenkelch hernieder und seine Stimme itterte, traurige Lieder. Geht es Ihnen ich soegn 75 Rabenschwarz lag sie auf dem Wasser. Wie dunkle Wächter
als er leise, wie selbstverständlich die Blume aus Joriedes Wliede schuttelle das Saupt dann aber reichte sie dem Vgten die Mauern der immer juner rücdenden Ufer. Kein
Hand nahm und, nur ihr verständlich, bat⸗ jungen Mädchen fast zärtlich die Sand, wahrend sie leise am— Ztern sammte über dem duntlen Samt der Wellenberge-
Ich moöchte die Rose mit mir nehmen in mein einsames, wortete: die noch am Tage so licht geblaut.
künftiges Leben, ganãdige Frau. Darf ich? Sie soll mir sagen, „Es hat nir so wohl getan, Ihr lleines, sühes, vergehen— Wie gespensfige, geheimnisvolle Schatten huschte es über
wenn Groll mein Serz beschleichen will, daß es süß ist, zu des, wehmütiges Lied.“ das weite, dunkle Mer.
vergeben, wenn Tranen tauen.“ Dankend nahm Joriede die Silfe des blauäugigen See— Nur zwei Lichter blichen durch die rabenschwarze Nacht.
„Gül schluchzte Joriede auf. offiziers an, der sie aus dem Boot auf die Brüde hob. Leuchtfeuer sind es, den Weg zu welsen.
9 Er winte in hrenh mit der Hand und barg die Gul von Wernhagen, der noch inimer an dem kleinen schau⸗ Das eine flammt purpurrot und wirft eine rubinrote
ume auf seiner Brust. * kelnden Kahn verweilte, wagte Joriede nicht mit einem Blich Straße auf die schwarzen Wellen, das andere leuchtet wie
Vom Bug her klang Ilse⸗ Dores suhe iunge Stimme über zu streisen. Langsam Nieg sie die steile Schiffstreppe hinan. flüssiges Gold in einem langen Stceifen, der sich der Purpur—
die blauen Wellen, während Hre lleine Hand lãchelnd die Vom Promenadendech tönte Wlusik und Ilse-Dore trällerte strabe eint, ein flammendes Wellental zu binden, das rotes.
weiße e ee Seemannes mit Rosen schmückte. schon wieder vergnügt und lustig vor sich hin: Gold in seinem Schoß zu bergen scheint.
Ich sah des Sommers letzte Rose stehn, „Man steigt nach, man steigt uch.“ Gül bli ibel—
Sie war, als ob sie bluten könne, rot; zBravo!“ rief es rings umher, und von Mund zu Mund der ee ee Mdte nent 8
Da sprach ich schauernd im Vorübergehn:? pflanzte lich die reiolle Melodie mit dem etwas anrüchigen winkt, und dann hebt er den nd u dem duntlen Nans
So weit im Leben ist zu nah dem Tod Text, den Ilse⸗Dore gar nicht vrsand, fort, bis das Trom- himmel auf. *
Es regte sich kein Hauch am heißen Tag. * petensignal zum Futtern“ blis Umsons dnen Slerie Ne friedliche
Nur leise strich ein weiher Schmetterling Gñl von Wernhagen erschien wieder nicht an der Abend⸗ nn i ee
Doch ob aäuch kaum die Luft sein Flügelschlag tafel. Er stand am Steuerrad, just an der Stelle, wo sonst ii ischnt ale ein deicen d der hnn αν
Bewegte, sie empfand es und verging! immer der „Klabautermann“ Ausshau hielt, und blickte auf sich erfüllt, den seine ledenschaftche Seele soeben in dunkler
Still fuhren sie unter der Melodie des wehmütigen alten das sich immer dunkler fãrbende Wasser. — Nacht genaum.
Sommerliedes dahin. Die Ufer flammten im Abendschein. Wie müde Sommerõdgel irtten seine Gedanken durch das Der „Meteor“ aber zog, einem Sternenboten gleich, den
Die Salbinsel St. Jean, die sich so weit in das dunkelblaue weite wogende Meer der Leidenschast in seinem Innern. das Licht gebar, leuchtend und schimmernd über das schwarze,
Meer hinausredte, von purpurnen Glutwellen umzittert, er— Wer es eindämmen, wer es bändigen könnte! leicht rollende Meer.
glänzte wie das Land der Verheihung. Nur der graue Turm Er wuhte, daß nur ein ganz leiser, weicher Flügelschlag
der alten Sarazenenburg ragte, schon von grauem Silberlicht genügte, die wilden Wogen über die Ufer zu treiben, und das 3 722
umgeistert, schwermütig in den Abend hinein, der langsam durfte und sollte nicht geschehen, nie! Der Golf von Lyon zeigte h dem Meteor! am anderen
über das Wasser zu den Ufern heranschwebte. As der Meleor⸗ schon langst seine Anker gelichtet hante Morgen von etwas ungnädiger Seite.
Von der Kapelle St. Sospice laäuteten die Gloden, aber ihr zur Weiterreise, stand Gül von Wernhagen noch immer oben Dumpf grollte das Meer und rollte seine schweren Wellen
Klang ging unter in dem Ruderschlag der Boote, die jetzt den auf Bootsded am Schiffsmast. Die Rose, die eine Träne der murtend gegen die Schiffswände.
„Meteor“ umwimmelten. an dem loeben die lleine Barte Frau barg, die er einst voll wahnsinniger Glut geliebt, Der Schiffsleib ächate und zitterte unter dem Deess ber
anlanate. braume auf seiner Bilt me Saldeneer — Wogen.