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Anageld in Lubec. Durch die Post bezogen hne ʒ 1u 2
Besleũgeld 3,30 Mark. Einzelnummera 10 Pfg. ẽ a * * 22 rrrr 32—
— — Beilagen: Vaterstadtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amisblatt der freien und hansestadt Lübed 62. Jahrgang Nachrichten sür das Herzogtum Lauenburg, die
Zeiblatt: Gesetz und Verordnungsblatt t ee te durstentümer Ratzeburg, Lübec und das angren
z) ab, besindet
n 6 —— ———— — —— —— —22 zende medlenburgische und holsteinische Gebiet.
Oruc und Verlag Gedruüder Borchers G.m. b. S. in Lübeg. — Geschäntstene Adreß haus (Kniane. 201. Ferprecer 20 u. 00
Ausgabe 42. Große Ausgabe) Sonntag, den 21. April 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 200.
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Nationalflugspende. F
Mit Stolz dürfen wir Deutsche den Mann den unseren nennen, der die Sehnsucht von Jahrhunderten zuerst verwirklicht hat: Zeppelin. Die stürmische
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Vorwärtsentwickelung aber, die das Luftfahrwesen mit dem Auftreten der Flugmaschine genommen hat, zwingt uns die äußersten Austrengungen zu machen, um nicht
durch die Opferwilligkeit und die Tatkraft anderer Nationen ins Hintertreffen gedrängt zu werden. Wenn irgendwo, so muß es hier allezeit heißen: „Deutsche vor die
Front!“ Nicht spielerischer Ehrgeiz heischt dies von uns, sondern hier gilt es, unseren Ruhm als erste Meister angewandter Wissenschaft zu wahren, hier geht es um
Schaffung von Werten, die uns Deutschen einen Ehrenplaß in der Geschichte aller Zeiten sichern sollen.
Nicht jedem ist es vergönnt, seine körperlichen und geistigen Kräfte persönuch in den Dienst dieser nationalen Ehrenaufgabe zu stellen. Wohl aber kann ein jeder
ein Scherflein beitragen, damit der Gesamtwille der deutschen Nation der machtvolle Motor sei, der der deutschen Flugmaschine zum Siege verhilft.
Es handelt sich um eine
Nationalspende,
bei der keiner fehlen will noch darf, um eine nationale Spende für das deutsche Flugwesen und die deutschen Flieger.
Denn den Männern, die als Pioniere einer neuen großen Kulturaufgabe in dem patriotischen Bestreben, Deutschland auch auf diesem Gebiete einen ebenbürtigen
Platz im Wettstreit der Nationen zu sichern, ihr Leben einsetzen gebührt die werktätige Unterstützung der ganzen Nation.
Vor atem aber soll die Nationalspende die Mittel bieten, unaufhaltsam weiterzuarbeiten an der Vervollkommnung der Flugapparate, an der Ausbildung der
Flieger, auf daß die Gefahren vermindert, die Leistungen erhöht werden. Mit Hilfe der Nationalspende soll auch die Entwicklung einer Technik gefördert werden, die
umer nele Meils und Erwerbsfelder erschließen wird. Häufige und ausgedehnte Wettkämpfe sollen Erfindungsgeist, Mut und Tatkraft anspornen und immer stolzere
Leistungen von Mann und Maschine hervorrufen. Kurz: das deutsche Flugzeug soll, ob es in der Stunde nationaler Gefahr wachsam in den Lüften kreist, oder ob es in
friedlichem Wettbewerb der Nationen als neuestes Mittel modernen Verkehrs und als geflügelter Bote vaterländischer Leistungsfähiakeit durch die Lüfte eilt, in jedem
Augenblicke bereit und imstande sein, zu erfüllen, was das Gebot der Stunde von ihm fordert.
Als nach dem Unglücke von Echterdingen eine stürmische nationale Begeisterung das deutsche Volk durchwehte und in wenigen Wochen Millionen aufgebracht
wurden, da waren nicht die Millionen allein der greifbaxe Gewinn der nationalen Begeisterung. Daß das deutsche Volk sich einmütig zu einer nationalen Tat aufraffte
g sasste,
bas zeiate der Welt die elementare Wucht des deutschen Volkswillens
ne gür das Volk — durch das Volk!
9 So beweise Deutschland auch jetzt, daß alle Unterschiede der Parteien, der Konfessionen, der sozialen Schichtungen in dem Augenblicke verschwunden sind, wo
das deutsche Volk vor eine große nationale Aufgabe gestellt wird.
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Nachdem bereils in allen Teilen Deutschlands Sammlungen zu vorstehenden Zwecken begonnen haben, ist das
deutsche Reichsskomitee
zusammengetreten, das einen Mittelpunkt aller dieser Bestrebungen bilden und das Sammelwerk zusammenfassen und ergänzen will Es bittet die bestehenden Komitees
Verbände, Vereinigungen und sonstige sammelnde Stellen, die bei ihnen eingehenden Spenden ihm zuzuführen und ihm jedenfalls fortlaufend Mitteilungen über die
Gesamtsumme der eingegangenen Gaben zu Händen seines Präsidenten zukommen zu lassen.
mngeee Üste Then bilden in Lübeck: die Geschäftsstellen der Lübeckischen Anzeigen, der Lübecker Nachrichten und des General-Anzeigers
die sämtlichen Reichspostanstalten die Reichsbank in Berlin die sämtlichen Reichsbank - Haupt⸗ und Mebenstellen, die Königlich Preußische Seehandlung,
die Bank für Handel und Industrie, die Berliner Handels Gesellschaft S. Bleichröder, die Commerz- und Disconto-Bank, die Deutsche Bank, die Disconto-Gesellschaft,
Mendelssohn E Co. die Mitteldeutsche Creditbank, die Nationalbank für Deutschland, der Schaaffhausensche Bankverein, die Dresdener Bank, Georg Fromberg & Co.
Delbrück, Leo ECoF. W. Krause E Co., Hardy & Co., Gebr. Schickler, von der Heydt & Co. und der Deutsche Offizierverein.
Die Geschãäftsstelle des Reichskomitees unter Leitung des Regierungsassessors Dr. Haniel befindet sich Berlin NW. 6, Luisenstraße 33/34.
heinrich, Prinz von Preußen,
Dr. Graf von Posadowsky· Wehner, Protektor. Franz von Mendelssohn,
Präsident des Komitees. Bankier, Schatzmeister.
m— Das xomitee.
——— (Die Liste des Komitees liegt in der Geschäftsstelle der Lübeckischen Anzeigen“ aus.)
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3 wendigerweise der italienische Flirt mit der Fripel— Minen zu entfernen und de ahrt für Handelsschiffe wiede
Erstes Blatt hierzu 2. u. 3. Blatt, entente erkalten müsse. nen— x rhrt fu schiffe wi
Zaterstadtiie Blatter· r Man solle ihm, so schreibt Fabbricotti, ums Himmels willen Nussische Prestimmen.
Umfang der heutigen Nummer 12 Seiten nicht damit kommen, daß Deatschland Vorteil aus dem Kriege Petersburg, 20. April. Die Nowoie Wremja shreibt:
— — —— — — ziehe wegen der durch ihn herbeigeführten Bevorzugung der Die Operationen im Aegäischen Meere müssen die türkische Volls—
Nichtamtlicher Ceil. Landverkehrswege. Der Krieg werde dauern, solange er natur · wirthchaft erschuttern so daß die Turkei bald umn Frieden bittet
38 dauern nie nand habe Interesse daran, ihn Das Bombardenment der Dardanellen war eine Demonstration
ertdauern zu lassen um den elwaigen Gewinn neuer Handels⸗ ohne Verbindung mit diplomatischen Wsichten oder Plänen. —
Dreibund und Tripelentente. wege, die hinterher wieder jede Bedeusung verlieren würden. Die ——— * e im Aegãsschen Meere
Von Legalionsrat p. Floödckher— Je mehr man nachdenke, desto besser begreise man. daß der sind eine neue Phase des Krieges, der dadurch der Entsheidung
Krieg viel eher die Nerven der Entente-⸗Mächte als die der genähert wird. Eine Verschärfung der orientalischen Frage ist
F Rom, 18. April. Alliierten aufpeitschen müsse, die damit den letzten Schimmer möglich. — Der Rjietsch meint: Das Zusammenfallen der
„Der belannte italienishe Diplomat und politische Schrift von Hoffnung verlieren, daß ein italienisches Unternehmen an Vermittlungsaktion in Konstantinopel mit den Bombeardement
steller Cavaliere Carlo Andrea Fabbricotti veröffentlicht einer näher gelegenen Züste ihnen die erwünschte Gelegenhit der Dardanellen läßt in urcha die geheime Unterstüßung Ita⸗
in der Florentiner Zeitschrift Rassegna Nazionale“ ein politisches bieten könnte, ihre tunesischen und ägyptschen Besitzungen ab— liens durch Rußland vermuten. Minister Sasanow ist u einer
Stimmungsbild über die internationalen Be— zurunden. Wie wenig freundlich Frankreich und England pffenen Erllärung verpflichtet. Rußland hat das Rech pon der
ziehungen Jtaliens, das in Deutschland bekannt zu Italien gesinnt seien, sei schon daran zu ermessen, daß fäglich Diplomatie zu fordern. daß der Name Rußlands nicht mit leicht⸗
werden verdient. Lebensmittel, Munition, Waffen und Bewaffnete die Grenzen sinnigen und gefährlichen Mensenern in Verbindung gebracht
Fabbricotti beklagt gewisse italienische Presseäußerungen und von Tunis und Aegypten überschritten. Italiens Stellung werde
un man handele am weisesfen, wenn man in so kritischen sei daher klar vorgeschrieben! Ernstes Stadium des Krieges.
uen sich bei der Beurkeilung anderer Nationen tunlichste Soweit Herr Fabbricotti. Ich lann aus eigener Be— WV. Sosia. Mril 4 Moaerunaeoraan chreibt Der
er auferlege Statt dessen habe man sich vielfach über cbachtung bestäfigen, daß seine Ansicht in den maßgebenden Krieg tritt in ein e laee n Das cinide Min
die angebliche Kälte der Verbündeten Italiens aufgeregt, Kreisen Italiens durchaus getellt wird, und ich glaube, daß e en ig 55 m. i eitt.
während dog b h zur Vermeidung ernster Komplikationen auf dem Ballkan, die
uhre och Italien; wenn es sih auch selbst genügen dönne, die deutsche Presse sich ein Verdienst erwerben wird, wenn an annhen sonnen. in cin ascher Friedensschlun
mie jede andere Nation in einem so ernsten Moment bestrebt sie von dieser Meinung des italiensschen Dipvlomaten gebührend t
ein müsse, es nicht gerade mit denen zu verderben, die aus Notk nimmt Verproviantierung Konstantinovels.
ert en Gründen seine Interessen teilen. Die italienische — — WV. Konstantinovel, 20. April. Die Stadtpräfektur ver—
Presse solle sich überlegen, er d in Wahrheit Itali õöffentlicht folgende Mitteil Die Regierung hat rechtzeiti
Freunde seien Es e eee eee vn Die italienische Flottenaktion in den dardanellen. an die eeee 3 eeeee * n
bundeten mehr als alle anderen Stagten einen Sieg der Keine Schließung der Dardanellen. Vorhandensein genügender Vorräte an Mehl, Getreide und an—
enen Waffen wünschen müssen. Die Annexion von W. Konstantinobel, 20. April. Wie versichert vird, soll deren Lebensmitteln gesorgt. Personen, die die Brotpre se in die
ripolis könne weder Oesterreich noch Deutsch— die türkische Regierung in Anderacht der Schwierigkeiten, die Höhe zu treiben suchten oder durch Verbreitung beunruhigender
n mibf allen, denn Oesterreich werde dadurch von seiner sich einer dauernden Schließung der Dardanellen entgegen— Nagrichten die Gemuter erregen würden. solsten vor ein Krieas—
ee eine italienische Altion in Albanien befreit, Deutsch slellen, beschlossen haben. deelhen für die Schiffahrt wieder gericht gestellt werden
ie durch das trwolitanische Unternehmen die zu öffnen. Italien zum Frieden geneigt.
er dritten Macht zwischen die nordafrikanischen Konstantinopel, 20 April. Der gestrige Ministerrat hat Konstantinopel, 20. April. Nach dem Tanin soll der russt
mlseiner erbitterssten Gegner. wodurch außerdem not— belschlasen mn einigen Tagen die in den Dardanellen liegenden sche Botschafter dem türkischen Minister des Aeußern mifaeteilt