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Wöchentlich 183mal (W ens und O e reis Qusgabe 4 und B) für die
abends, Sonntags 22 Bezugs- üb e ger J eitun 9 Nleine Anzeigen Arbeitsmarlt usw.)
preis fũr das Vierteljahr 3,80 Warl einschließlich 1 »1—1 B Via. fũr Auswãrtige 30 Pfg., J. Geschãaftl. Mit⸗
Bringgeld in Lůbeck. Durch die Post bezogen ohne D leilungen 1Mt. d. Zelle. Tabellen⸗ u. schwieriger
Bestel geld 8,30 Marl. Einzelnummer⁊ 10 Pig. ——* Satz den Auforderungen entsprechend höher. o00
— Beilagen: Vaterstãdtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübeck 2. Jahrgang Rachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die
jplal Geseh und verordnungeblatt ee eneeeGüursteniũmer Ratzeburg, Lũbec und das angren
eiblatt: ese g zeigen“, vom Grandungs ·Jahre Ui ¶ mMãrʒ) ab, besindet sich d
6. ĩ Archis des Verlages jowie in der Nadtb bliomen zn cideg zende medlenburgische un holsteinische Gebiet.
rucg und Verlag: Gebrüder Borers G.m.b. S. in Lübed. — Geschäftsstene Adreß baus Kõniastr. a4añ). Fernidreer 2000 u. 900l.
Ausgabe M. Grioe Ausgabe) Donnerstag, den 18. April 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 194.
Für die Monate schon jetzt diejenige Deutschlands auf den Gebieten der Chitago 20 M und in den anderen Theatern 10 M oder ,
39 d *244 Artillerie und Kavallerie, der Vollständigleit mehr. Die Benutzung eines Fernsprech⸗Automaten für die
Mat und Juni und Ergänzungdes Offizierkorpsunddes Mann— in Berlin 10 Pfa. gefordert werden lostet in Amerika 40 Pfg.
schaflsbestandes überhötthai Die Mahleiten in den Restaurants sind zwei⸗ oder dreimal
Lübeckischen An eigen“ Es ist eine große Fülle von Schwächen und Lücken, die unsere leurer als in Deutschland, und wenn ich mir in VNewyork einen
ze Landarmee jetzt aufweist, sobald sie zum Vergleich mit Frankreich Anzug machen lasse, für den mein Berliner Schneider mir
mit der e d Beilage 1 herangezogen wird. Diejenigen Kresse, die am sachverständigsten 125 M in Rechnung stellen würde, muß ich, ohne mit der
vVaterstãdtische Blãtter“ ur hätten darüber urteilen können, die höheren Offiziere, haben Wimper zu zucken, 250 M uf den Tisch des Sauses legen.
Hwie his heute aus bestimmten Gründen darüber geschwiegen. Um so Rasieren kostet in amerilanischen Barbierlãäden 60 oder 80 Pfg.
Cetseß und Verordunngehlatt nehr ist es anzuerkennen, wenn jetzt endlich doch einzelne und dabei ist der Neger, der miĩr zum Fortgehen meinen Sut
der sreien und Hansestadti Lübed Militärs, unter ihnen an hervorragendster Stelle der General reicht, noch tödlich beleidigt. wenn er ein geringeres V
un r e Keim, ganz unumwunden die Schwäche in Wort und Schrift geld bekommt als der Gehilfe, der mich bedient hat. nämlich
„Familienfreund * klat zu legen bemüht sind, um Deutschland wieder die militärische mindestens 40 Pfg. So geht es den gangzen Tag über.
Neu eintretende Abonnenten erhalten das Blatt von. Tage der Machstellung zu sichern, die es unbedingt haben muß, wenn Um gerecht zu sein, darf man jedoch nicht unerwähnt
Bestellung ab bis zum 1 Mal lostensrel es nicht wirtschaftlich Und bolisch den Gegnein und Reidern, lassen. daß, wenn der Lebensunterhalt in Amerila kostspieliger
Der Verlag der „Lüb. Anzeigen“. in deren Mitte Frankreich ja lets gestanden hat, zum Opfer ist 8 un n
3 tal 5 im arehen und ganzen höher sind. Was würde zum Beispiel
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. alenle hen mit den Wehrvorlagen heute tatsächlich vor der eine Berliner u e
— edeussamslen Entscheidung über die Größe oder den Niedergang 30 M und der Köchin 40 M vöchentli ohn geben sollte?
— re ee rrn — — ee e, aller Einsichtigen ge— Es liegt auf en 8 so
j j j worden, und sie wird um so mehr in die deutschen Kreise dringen, werden, ihrerseits auch verhä nismã ig mehr ausgeben können.
Nichtamtlicher Teil. e mehr h e sich durchringt, wie armselig klein die innere In allen Zweigen des geschäftlichen Lebens sind die Gehälter
Politik und der Parteizwist im Reichstage ist gegenüber dieser in A we a Ponee
wichtigslen Frage vaterländischer Sicherslellung. Wenn unsere in Berlin oder M jährlich verdient, wü in de
Ist Deutschland noch d alte volk so rüsten, so können und dürfen wir nicht zurück— Vereinigten Staaten zweifellos das doppelte erhalten. In
m Wassen? bleiben. Jedes Stagnieren bedeutet einen Vorteil für die Gegner. Chikago bezieht ein Schutzmann monatlich 400 M und ein
Ein Vorwort zum heutigen Vortrag des Generals Keim Es wird nun nicht zum wenigsten ie Aufgabe des Serrn Briefträger nicht viel weniger.
im Kolosseum.) General Keim heute abend sein, zu zeigen, wie sehr wir Dah die Trustgesellschaften und ihre Begünstigung durch
O0 Lüubeck, 18. April. schon jetzt Frankreich gegenüber militärisch in das vSintertreffen den Zlarif für die Preisstelgerung mitverantwortlich sind
Ilst Deutschland noch das aälte Volkl in Waffen vom Jahre geraten sind obgleich wir fast doppelt so viele Einwohner läßt sic trotzdem nicht leugnen. Alle Schritte, welche die
18712 Eind wir zu einer Opferfreudigkeit für die Verteidigung haben. Wir treiben, um beispielsweise einen wich— Regierung gegen die Trusts unternommen hat, waren ja aus
unseres Vaterlandes in gleichem Maße bereit, wie sie unsere igen Puntt herauszuheben, geradezu Verschwendung mit der Erwäagung abgeleitet, daß sie den Handel beschränken um
Väter 18183 gezeigt haben? Vor allem sind wir im inblick auf sährlich eswa 100 0dd jungen Leuten die aus reichsbkonomischen die Preise enworzuschrauben· So war der Siahltrust im⸗
die ernste Konstellation Frankreich, England, Rußland und Ursachen nicht zum Kriegsdienst herangezogen werden. stande hohe Preise für Schienen zu verlangen da der Zoll⸗
Belalen noch immer die Unbesiegbaren der 1860er und 1870er Für den Kriegsfall sind gerade hier die Konsequenzen tarif ihm einen mächtigen Shus gegen ausländischen Wett—
Jahre, so daß wir die Wolkenpolitischer Verdüste— höchst bedenklicher Art, weil sich dann ergeben würde, daß die bewerb gewährte. Der Oeltrust und der Zuckertrust befanden
runsg, die heute fast mehr denn zuvor von Frankreich drohen, älteren im Erwerbsleben stehenden und zum großen Teil verhei— sich in ähnlich vorteilhafter Lage. Auch dem Fleischtrust wirft
im Gefühl völliger Sicherheit herauf und zur Entladung lom— rateten Männer gegen den Feind zu marschieren hätlen, während man solche Sandlungsweise vor Am schlimmsten jedoch ver⸗
men lassen können? Das sind Fragen von entscheidenster Be— eine im Laufe der Jahre nach Sunderttausenden zählende Zahl sündigt sich gegen die Allgemeinheit der sogenannte Cold
deutung für die fernere Existenz Deutschlands, denen die von jungen Leuten daheim zurüchbleiben kann. Diese lehztere Storage⸗Trust“, dem man nachsagt, daß er die ungeheure
deutsche Intelligenz und die sachkundigenmili— Frage aber wird schließlich zu cnem brennenden wirtschaftlichen Menge von Eiern, Butter und geschlachteten Suhnern nur
tärisschen Kreise mit der ernstesten Besorganis Problem, von dem nur wenige bisher die Tragweite überschaut deshalb in seinen zahlreichen Kühlräumen aufspeichert, um die
gegenüber stehen, weil sie sich nach klarer objektiver Be— haben. Preise der unentbehrlichsten Nahrungsmittel nach Willkür fest—
urteilung der Sachlage sagen müssen, daß die dem Reischs— Nach den grohßen Erfolgen, die bisher Serr setzen zu können.
tage zugegangenen neunen Wehrborlagen boi General Keim an zahlreichen Plätzen Deutsch— All diese Dinge werden laut zur Sprache lommen, wenn
weitem nicht ausreichen können, um den großen An— lands und zuletzt noch vorgestern in SLamburg mit seinen der Tag der Präsidentenwahl näher heranrüdt. Und die Sitze
lrengungen Englands zu Wasser und vor allem Frantkreichs auf hinreißenden und überzeugenden Darlegungen erzielt hat, ist des politischen Kampfes wird schwerlich eine gerechte Erörte⸗
dem Lande nur einigenmaßen das Gleihgewicht zu halten wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß der heutige Abend rung der Teuerungsfrage, vom wissenschaftlichen und mensch—
Es ist bisher ein schwerer Fehler des größten Teils der auch in Lübed zu einer imposanten Kundgebung ien Zandpuntt aus ulaen yl millle d amerita
deutschen Presse gewesen, daß sie die Oeffentlichkeit viel zu aller wahren Vaterlandsfreunde wird. nische Volk auf dem beschrittenen Wege stehen bleiben. müßte
wenig auf die gewaltigen Anstrengungen aufmerksam nachdenken und würde zu der Einsicht gelangen, daß seine
gemacht hat, die Frankreich im Interefseder Stan Interessante Einzelheiten über die teure Lebens⸗ Gewohnheiten, leine Neigung zu Geldausgaben, sein Sang
tung und Erhöhunng der Sahlagfertigteitsfeines haltung in den Vvereinigten Staaten. e e 2
Heeres in den letzten Jahren gemacht hat. Nur aus franzö— e nm. se. April. Natur vorhanden sind, ebensoviel Schuld tragen
sischen Zeitungen, aus Privatbriefen und aus Nachrichten von Von dem Berliner Vertreter der Newyorker Times wird un den zerbreherisw hoe eea * ieln
der französischen Grenze weiß man so recht, wie sehr Frankreich hierzu geschrieben: hmähte Zolltarif und seine sogenannten „Töchter“, die
mit der Möglichkeit einer baldigen Abrechnung mit Deutschland Keine andere Frage wird bei dem bevorstehenden Kampf Tustgesellschaften
rechnet. Nur aus diesen Quellen gewinnt man den richtigen Maß— um die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten so leidenschaft—
ftab fur die narische Begeisterung, die neuerdings in Frant. üisch errlert werden wie die der Venenung ber Lebenenue Freiherr von hertling ũber das parlamentarische
reich täglich durch Sammlungen, durch den Aufzug von Militär— Es ist erstaunlich, mit welcher Gleichgültigteit der amerikanische Snystem und den Jesuitenerlaß.
pellen und Wachen ec. neu gewedt wird. Nur aus diesen Bürger es erträgt, täglich und stündlich wie von Räubern MMüůnchen, 17. April. In der Sitzung der Reichsräte er⸗
Quellen erfährt man aber auch, wie man in Frankreich jeßt hetzt der Landstraße ausgeplündert zu werden. So sind zum Bei— widerte Ministerpräsident Freiherrv. Sertling auf
und wirllich über Deutschland denkt und daß Deutschlands Angriffs⸗ spiel Droschlenfahrten in den amerilanschen großen Städten die gestrigen Ausführungen des Reichsrats Grafen zu Toerring
absichten auf Frankreich nur zum Vorwand benutzt werden, unerhört teuer. In Newyork und Chilago zahlt man für wie folgt.
um iarue Stoßkraft und Leistungsfähigteit eine Fahrt, die in Berlin 2 M50 Pfg. kostet, 10 M. Ein Graf Toerring hat das ge uwärtige Ministerium
un »eoichs immer noch weiter au slteigern oholich fie newöhnlicher Blak in der Oper kostet in Nemnorf und in al ne 4risches ass Uebergang
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der Herausgeber der neuesten Helmoldausgabe, der MNonumenta gard, vor und nach der Zerstörung Altlübeds die Hauptstadt
Zu den Auseinandersetzungen historica Germaniae, Bernhard Schmeidler, diese Auslegung der Wagriens gewesen ist und daß Altlübeck erst aufkam, als
über die Ausgrabungen von Alt⸗Lübeck auf schwierigen Helmoldstelle sich angeeignet hat. Schmeidler sagt der aus England und Dänemark zurückgekehrte Slawenfürst
der Lüneburger Tagung in einer Besprechung meiner Einleitung in die lübische Ge— Gottschall und sein Sohn Heinrich Wagrien mit Polabien,
Wir en schichte: „Kern- und Ausgangspunkt der Arbeit sind die Unter⸗ dem Obotritenlande und den anderen Gebieten der baltischen
ir er halten solgende Zuschrift: suchungen über die Lage von Alt-Lübed; der Verfasser hat.. Slawen bis nach Rügen zu enem großen nordwestdeutschen
Beʒüglich der beiden Referate, die in Ihrem geschätzten Blatte hier wichtige Resultate erzielt. Schwierigkeiten bietet noch eine Slawenreiche verbunden hatten; daß Altlübech somit niemals
sber die 8. Tagung des nordwestdeutschen Verbandes für Alter⸗ Stelle Selmolds von einer ecclesia sita in eolle, qui est e die Hauptstadt Wagriens, sondern für kurze Zeit der Hauptpunkt
lums forschung zur Veröffentlichung gelangt sind, ersuche ich Sie regione urbis trans flumen. Der Verfasser ist als Erster da— des von der Elbe bis zur Peene reichenden Slawenreiches, der
ergebenst um gefällige Aufnahme der folgenden Richtigstellung. für eingetreten, daß diese scelesia ia eolle nicht die Kirche in loeus capitalis Slaviae, gewesen sei — Auch sonst sind die
In Nr. 186 der Lub. Anz. heißt es: „Diese Forschung der Burg war, deren steinerne Fundamente noch heute exi— beiden Reserate nicht ganz zutreffend, so z. B. wenn von Aus—
wollte Prof. Dr. Ohnesorge nicht gelten lassen, er perlegte die stieren. Ohne in den schwierigen lokalen Fragen ein Urteil grabungen zu Alllübech die Rede ist, „die Dr. Hofmeister selbst
ganze Siedelung Alt-Lübecd auf das linke Traveufer.“ — Diese abgeben zu wollen, glaube ich soviel sagen zu lönnen, daß des geleitet hat“, oder wenn es in Nr. 188 heißt, Dr Sof⸗
Behauptung ist falsch, wie jeder vermuten wird, der meine vor Verfassers Ansicht, sofern er zwei Kirchen annimmt, allein meister habe die Bilder alter versunkener Herrlichkeit —
4 Jahren erschienene „Einleitung in die lübische Geschichte“ ge— eine mögliche und richtige Interpretation der Helmoldstelle er— Alt⸗Lübeds aufsteigen lassen. Die Beteiligung an der Tagung
lesen hat. Gerade ich bin nebst dem verstorbenen Arndt der gibt.“ Meues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Ge— seitens Lübeds war zahlreicher, als das Referat in Nr. 183
erste gewesen, der nicht nur das linke, sondern auch das rechte schichtskunde. B. 34, S. 554; 909.) So habe ich mich auch ahnen läßt. Dort sind unter einer großen Anzahl von Teilneh—
Traveufer für die Siedlungen zu Alt-Lübed in Anspruch genom— auf der Lüneburger Tagung durchaus nicht gegen eine Ausdeh— mern hervorgehoben „Archivrat Dr. Kretzschmar vomStaatsarchiv
men hat, und zwar nicht minder aus archäologischen als aus aung Altlübeds auf das rechte Traveufer, sondern gegen Dr. Sof⸗ in Lübed und Dr. Hofmeister in Lübed“, während auch Professor
historischphilologischen Gründen. Nicht nur die Pfahlbau An— neisters Behauptung gewandt, daß es sich hier am rechten Dr. Lenz und nicht weniger als 3 Mitglieder der Kommission an—
siedlung, sondern auch die Kolonie der deutschen Kaufleute und Traveufer um „die Reste einer, gewaltigen Siedelung“, um den wesend waren, welcher die Gemeinnützige Gesellschaft die Aus-⸗
die Kirche habe ich auf dem rechten Ufer gesucht; die Kirche, „Hauptteil mit seiner ungeheuren Ausdehnung“ handle, mit grabungen zu Alt⸗Lübed übertragen hatte. Da seitdem Professor
von der Helmold sagt, sie habe auf dem Hügel gestanden, der anderen Worten, daß Allübedh der Sauptsache nach auf dem Dr. Hach — leider zu früh — dahingeschieden ist, so war bis
der Burg gegenüber, jenseits des Flusses liegt C, eap. 48), fechten Waveufer gelegen habe, sowie gegen die falsche Be— auf 2 Mitglieder die ganze Ausgrabungs-Kommission in Lüne⸗
d. h. auf der dem Burgwall gegenüberliegenden Höhe der hauptung, Altlübed sei die Hauptstadt Wagriens gewesen. burg anwesend Vryofessor Dr. Ohnesorae.
heutigen Teerhofinsel. und ich habe die Genugluung gehabt. dab Ich habe darauf hingewiesen,. daß Oldenburg, das alte Stari—