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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amisblatt der freien und Hansestadt Lũbect 1602. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die
Beiblatt: Gesetz· und Verordnungsblattente ne ee e gũrsteniũmer Ratzeburg, Lubeck und das augren⸗
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Mrud und Verlag: Gahrüder Borsars Gem b. S. in Lübes. — Gesckrtselle Abrek haus Köniastr. a6). Fernipreser 2000 u. 00
Ausgabe 4. (Große Ausgabe) Mittwoch, den 27. März 1912. Abend⸗Blatt Ur. 159.
3 schaft und damit zu einem neuen nationalen Band. Von diesem Die Absichten des Bo ers Krhr. v. Marschall
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. Zel nd in abe rdh aller gorss hrinte immer noch weit a. en onan rr
Umfang der heutigen Nummer b Seiten. e e e sn Der deutsche Gesandte in Konstantinopel. Frhr
— — —x—c—. — — dn een aalabahnderwaltungen, insbesondere der pren— Marschall v. Bieberstein, sollte nach Pressemeldungen
Nnichtamtlicher Ceil. hschenn eine machllose Behörde lieben isn. nahdem der um seinen Abschied gebeten haben. Wie wir demaegenüher
Reichseisenbahngedanke Bismards fallen gelassen war. Preußzen pen rr b s ee nen
Die deutsche Eisenbahngemeinschaft. eeu b e e e so weit, zu versichern, bab vber Botschafter in der ganzen Zeit,
Lübec, 27. März. sen mit Sessen zusammen im Jahre 1806 die hessische Ludwigsbahn wo immer erneut das Gerücht verbreitet wurde, Serr von
In der Budgetkommission des Preußischen Abgeordneten⸗ ufkaufte und gleichzeitig mit Hessen eine volle Betriebs- und Kiderlen gedenke zurüczutreten und sich auf den Posten
hauses hat der Eisenbahnminister v. Breitenbach eine zusammen—⸗ Finanzgemeinschaft vereinbarte. Mit den übrigen Staaten in Konstantinopel zurüchzuziehen, niemals die Absicht habe
fassende Darstellung der Entwickelung der Frage einer deutschen sonnte nur eine Güterwagengemeinschaft erreicht werden, der erklennen lassen, die ihm liebgewordene Position am Goldenen
Eisenbahngemeinschaft gegeben und zum Schluß sich auch über größere Gedanke einer vollen Betriebsmittelgemeinschaft ist Sorn aufzugeben. Ganz unabhängig davon, aber gewiß nicht
die gegenwärtige Stellung der preußischen Staatsregierung zu an staats⸗ und etatsrechtlichen Bedenken gescheitert, aber nicht ohne Einfluß auf eine etwaige Entschließung Serrn von
dieser Frage ausgesprochen. nur Bayerns, sondern schließlich auch Preußens. Man befürch— Marschalls in dieser Richtung würde gegebenenfalls auch die
Danach ist nicht zu erwarten, daß von Preußen aus die tete, daß eine solche Finanzgemeinschaft das sonstige Einver— Erwãägung sein, daß gerade Serr v. Marschall glauben dürfte.
Initiative ergriffen wird zu einer weiteren Zusammenschweißung nehmen unter den Bundesregierungen eher gefährden als bei Friedensverhandlungen, wenn schon sie im Augenblick so
der deutschen Bahnen, weil dieses sich nicht dem Argwohn aus— fördern könne! u wenig aussichtsreich wie möglich stehen. doch später auf Grund
setzen will, als ob es seine Maht in einer Richtung ausübe, Der Gemeinschafksgedanke ist aber auch seiner langjährigen Erfahrungen sich ein besonderes Verdienst
von anderen als eine Last empfunden werde. Der preu⸗— heute noch nicht erloshen; insbesondere wird er von erwerben zu kömnen
hische Eisenbahnminister verwies darum Württemberg, das den wũrttembergischer Sei ährt. erdings werden auch in —S—
Gemeinschaftsgedanken am wärmsten vertritt, zunächst auf den e ee e n England und seine Flottenvorlage.
Weg einer Vereinbarung mit den Nachbarstaaten, also mit fortleben. auch wenn die Vorschläge des früheren Ministerial— (Von unserem Ausla bes⸗Korrespondenten.)
Baden und Bayern. Der Minister versicherte, die preußische direktors im preußischen Eisenbahnministerium, Kirchhoff, zu an 23 Warn
EStaatseisenbahnverwaltung werde, wie in der Vergangenheit, seiner Durchinhnng ein Gemensefleant in preubischer Spibe e eenren, 22 Marn
so auch in der Zukunft olles tun, um die materielle Einheit id emn bon den deushen Vollsvertreiungen zu wählendes Langiãahrige Beobachter der hiesigen Vorgänge und
zu fördern, und sich jeder eingreifenden Maßnahme gegenüber Eisenbahnparlament einzufehen, sich als unpraktisch erweisen Stimmungen versichern, daß die diesjährige Agitation
anderen deutschen Staatsbahnen enthalten. solllen Diefe Vorschlage hat Herr v. Breitenbach außerordent- für Rüstungseinfschränkungen sich in ungewöhn—
Ja, nach der Auffassung des Herrn v. Breitenbach ist lich schars kritisiert. Er will den Gemeinschaftsgedanken nur üch befheidenen und rhigenGrenzen hält. An
eigentlich jeßt schon auf materiellem Gebiet fast alles erreicht, dann weiter verfolgen. wenn sich in materieller Beziehung eine ernstliche Gefährdung des Churchillschen Budgets war
was in einer einheitlichen Verwaitung — fei es einer Reichs⸗ hebüde Mihslande in danschen Eisenbdah wesen daraus er— natürlich in keinem Falle zu denken; aber man durfte nach
eisenbahnverwaltung oder einer nach einheitlichen Grund— aben daß die Nebe getrenn feien und verschiedenen bundes— früheren Erfahrungen auf hefte Proteste von Radikalen und
sätzen geleiteten Gemeinschaftsverwaltung erreicht werden könne. flaatlichen Gewallen unterständen. Das ist jedenfalls nur Sosialissen, auf Preßfehden und stürmische Unterhaussitzungen
Bis zu einem gewissen Grade ist das zuzugeben. Die deutschen ine schwache Soffnung fur die Zukunft, solange Herr von rechnen. Nichts davon. Man schreibt hie und da einen
Staats eisenbahnen bilden gegenüber dem Auslande eine ein— Breilenban dee prehische Efenbahmninsterium leitet. Artifel, der die immense Söhe des Bauprogramms, die Aus—
heitliche wirtschaftliche Eisenbahnmacht seit dem Abkommen Ueber die renene onkuerenrage ist 9 — sicht auf weitere Steigerungen, die offiziellen Vergleiche zwischen
von 1909. Wir haben eine einheitliche Eisenbahnverkehrsord— mit der ngen ematn e n osnm Deutschland und England beklagt. Die alten Kämpen für
nung, einen einheitlichen Tarif für den Personenverkehr, ein⸗ e nee ee e aee enn 6 * aschrann Schiedsgericht und Völkerfrieden halten vor leeren Bänken ihren
heitliche Tarifvorschriften für den Güterverkehr, eine einheit— a ali a Vie Acemerung in ver Budaeionion obligatorischen Parlamentsspeech. Aber der Agitation fehlt alle
liche Verkehrsleitung, einheitliche Abfertigungs- und Beförde— eh preußischen Abgeordnelenhanses ie so begreift sich, en Wüucht, und Mars regiert die Stunde.
rungsvorschriften, seit 1900 einen Staatswagenverband, durch sie ue Wiberspruh bueb de idh 7 ifare Auf den ersten Blid scheint das alles in wunderlichem
den die freie Benutzung der Verbandsgüterwagen geschaffen preußischen a nete sein ann, die Interessen Widerspruch zu der mit fast nationaler Einmütigkeit einge⸗
worden ist, vollständige Einheit in allen Betriebs- und Siche— Inbeten Bundesslagien zu vertreten leiteten neuen Phase der deutsh-englischen Beziehungen zu stehen.
rungseinrichtungen usw. Der Minister glaubte daher die Aeuße— 2 —— Ich bin eher geneigt zu glauben, daß es eine Konsequenz
rxung eines Fachmannes auf dem HSandelstage 1910: heute In Bavern, Saguen. urune und Baden khagt man on Surd Saldanes Besuch und den sich anschließenden Unter—
bestehe in bezug auf den Bau, den Betrieb, die Ausrũstung sortgesett ber die preußische Eisenbahnpolitik Eine Berud redungen darstellt. Es ist dasselbe merkwürdige Zusammen—
und die Verwaltung der deutschen Eisenbahnen bereits eine sidtigung det berechtigten ulee dieler Stauten Vwurde nach treffen, wie wir es vor einigen Wochen gelegentlich von Winston
Einheitlichlkeit, die die Forderung der Reichsverfassung bei wei— unserer Meinung die beste Einleitung zu Gemeinschaftsverhand— Churchills Luxusflottenspeech konstatieren konnten, der offenbar
tem hinter sich lasse, vollständig unterschreiben zu können. lungen bilden. nicht zufällig mit dem Berliger Aufenthalt seines Kollegen
Die Reichsverfassung sollte nach dem Willen des Fürsten — —— vom Kriegsministerium zusammenfiel. Man hat die Sache in
Bismarck die Grundlage abgeben zu einer Eisenbahngemein— Enagland nie anders verstanden ols unter der Formel: Freund⸗
e— ßC —r — LOmeν
Fliege. „Na, nehmen Sie mir mein Inlognito nicht weiter übel, waren dringende Dinge zu erledigen! Ende März war's, und
meine Herren, ich hatte meine Gründe dazu! Da, die vom 1. April an rechnet in der deutschen Armee jährlich ein
Roman von orn Bodemer. Fliege wollte nämlich einmal ein Pferdchen von mir laufen, neuer Mobilmachungsplan! Alles mußte in Ordnung sein
146. Fortsetzung.) Machdrud verboten.) ein blitzsauberes Pferdchen, ich hab's jetzt in Berlin stehen, um bis auf das Vpfelchen auf denzi
. s es an den Mann zu bringen, und ich denke, in ein paar Der Oberst erhob sich.
zerstochener Pfirsich sechs Serren waren es Und nach andert⸗ en Se er arn aeben. shmerter⸗ ib us aehen at n e p 22
halb einnben wlde gerade die wolnte Flasche auggetnobel. Herzenslust drei Fashen Reugedd Schon am Gange des Vaters merkte Erna, daß er wütend
Onkel stach gerade „rüdwärts“, er hatte die beste Chance, * 8 zn en Onlelchen hatte beim war u ⸗
die vierte zu verlieren. Da sagte auf einmal jemand neben Anstohen Meitzen vergnügt zugezwinlert, und da war der mit GSegen Ahr erschien Magnus Bledertz auf der Bid
ihm: ee een! un 9 hh e aus, hatte ganz lleine
n ulen Wig auch Serr von Blederble Als Magnus Blech am nächsten Morgen um r Augen. Seine Ni e ihn aus.
Er sah en s stand neben ihm, dil u h Brupume wahte wue er „Rheumatismus, Onlelchen, oder gar einen bösen Gicht-
er t ren bei n e n ier geiegen nur so viel: Er hatte mit Meitzen Bruderschaft getrunken⸗ anfall!“ nn —
n ebet een iaeni bl Er schutielle war in eine Droschle verladen worden, hatte die Paus nmmen Amh nee! Brau mir lieber recht starken Kaffee, Marx4
die Würfel, ließ sie auf das Tischtuch rollen: „Donnerwetter, h twtal vergessen und ert. nachdem sicn ein⸗ jellchen! c
Sie mit Ihrem verfluchten „nadten Spaß“, Herr Leutnant grohe Menschenmenge um ihn angesammelt und ihn ein Shut Das tat sie sofort. Wollte man Onlelchen die Würmen
Meihen! . Balloh, da hab ich auf den ersten Wurf gleich n Berbr arnoumen. war ihm von einem Na wühter aus der Nase ziehen, muhte das nach und nach geschehen!
wei Sindl Na, naden Sie mnir das nachne chnlichen Menschen die Haustür aufaeschlvssen wor⸗ Als er die zweite Tasse schwarzen Kaffee ohne Zuder
Onkelchen sperrte den Mund auf und sah die Herren r u ge 3 Vre * hn seinem Schwager ausgeliefert. getrunlen hatte, sah er sich hilflos im Speisezimmer um
an, was machten die denn mit einmal für dumme Gesichter? en nn der fenen Horzirtur Seine Nichte sprang auf, sie wudte, was er jetzt brauchte!
Und der Meihen sah da und rieb sich immer seine Nase, 9 un w t grif b mni Viren und dem Kopf. Einen Kognak oder vielmehr ein paar!. . . Und dann wurde
als ob er nicht genau wühte, ob er wirklich hier am Tische enn das nur sein dices Esterchen vicht erfuhr! ihm auch wirklich wohler zumute.
sähe! Auf einmal pfiff er los! Richtig, er war ja der Rein— XX— „Sag mal, Madel, wie war das eigentlich diese Nacht?“
en Na, das ging nun nicht mehr zu ändern! Er Oberst von Glottingk nahm mit seiner Tochler sehr p von Glottingk machte das unschuldigste Gesicht von
erhob sich. einsilbig das erste Frühstüch ein. Immer wieder sah er nach Dder Wen
Guten Tag, mein Lieber, Sie haben mir einen gran— der Uhr. Da hatte N der Nacht sein Schwager, „Was denn, Onlelchen?“
diosen Spak verdorben, aber das hilft nun nichts! Sagen Dinge geredet, die ihm zu denten gaben. Unter „lustige Da wurde er aber krätig
Sie den Herren, daß Serr von Bledertz ein anständiger Kerl ist, Brüder“ sei er geraten, hatte er gesagt, oder vielmehr ge— Ju doch nicht so! —
wenn er sich dieser Tafelrunde auch als Oekonomierat Reichert brüllt, und damit es nicht mitten in der Nacht eine Szene WUWber sie ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, wollte
vorgeslellt hat!“ gab, hatte er Magnis Bleckertz nur still in sein Schlafzimmer sie mehr wissen, mußte sie in Onlelchen erst das böse Ge—
„Wer das ist doch über jeden Zweifel erhaben,“ stotterte gebracht, war ihm beim Enflleiden behilflich gewesen und wissen ertöten! *
der Allensteiner Dragoner, der gar nicht wußte, was er denken dann gegangen. Aber er lonnte sich nicht des Gedankens er— „Ich hab einen gesunden Schlaf, lann dir keine Auskunft
sollte. wehren, daß womöglich unter den „lustigen Brüdern“ sich geben! Was soll denn los gewesen sein?“ .. . Sie drohte
Und die anderen Herren sahen sich an, dann Meitzen, der auch dieser Meitzen befunden habe. Sein Schwager hatte nun ihm mit dem Finger. Onlelchen, Onkelchen, mir scheint, du
vorhin von einem Herrn von Blederh gesprochen, das war son— einmal keinen „Großstadischliff““ er war auf seinem Gute hast gestern einen über den Durst genehmigt!“
derbar, — sehr sonderbar!... Und Fliege rieb sich immer im Laufe der Jahre ein richtiger Bauer geworden! . 10 „Stimmt!. . Aber das lommt davont Verfluchte
noch die Nase und wußte nicht, was er machen sollte! Uhr war es geworden, und noch schlief Magnus Bledertz den Bande! .
Der biedere Magnus Blecertz schien ein wenig arg blau, Schlaf des Gerechten und würde wohl auch noch nicht bald Wer war denn die verfluchte Banden?“
hieb mit der Hand durch die Luft und lachte. aufwachen. Und er muhte ins Brigadebureau! Gerade beute Er schielle nach der Kognatflasche, schnell schenkte Ernd