Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

Ausgabe A. Mittwoch, den 20. März 1912. Morgen -⸗Blatt Ur. 145. 
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j ah er sonnigen Küste des Mittelmeeres Die eig entliche Krönung des KBönigs von Siam vertrat, und er wird an der 
vermischtes. * in Nißzza Cannes San Remo, Mentone und Monte Riviera einem Bruder des Königs von Siam, dem Prinzen 
min Nüsse für dich! Ein Küßchen in Ehren, lann Earlo ist nur urz. Sie dauert nicht länger als tine Reihe Chira begegnen. Der Balkan hat den serbischen Thronfolger 
niemand wehren? Das alte Wort scheint sich überlebt zu von Wochen, und es gilt daher, sie auszunuhen. Die treuesten Alexander und den Kronprinzen und die Kronprinzessin von 
haben. Wenigstens kommt aus Amerika, dem Lande der paten— Stammgäste der Côte dr“ sind die europäischen Fürsten Montenegro entsandt. Es ist wieder Fürstensaison an der 
tierten Sittlichleit, eine Meldung, die den alten Spruch außer und Fürstinnen. Und so ist die Riviera auch in diesem Jahre Riviera .. 
Kurs setzt. Auf dem Bahnhof, den die Newyorler Central— jett das Sielldichein von Majestäten, kaiserlichen und könig— Die Bahnhofsdroschle von Salle. Aus Salle wird den 
Railway⸗Company zurzeit baut und der natürlich allen Komfort lichen Soheiten. Die ehrwürdigste Gestalt unter ihnen ist die M. N. MN.ein lustiges Geschichtchen erzählt. Es waren Klagen 
der Neuzeit aufweisen wird, soll ein aparter Raum vorge— greise chemalige Kaiserin Eugenie der Franzosen, die regelmäßig darüber laut geworden, daß am Bahnhof niemals abends eine 
sehen sein fürs — Küssen. Man hat bereits so viel erbauliche den Winter in ihrer Villa Cyrnos am Kap Martin zubringt. Droschke aufzufinden sei. Im Stadtverordnetenkollegium wurde 
und weniger erbauliche Stüdchen von englischer und amerika— Bei ihr ist augenblicklich die Prinzessin Heinrich von Batten⸗ beschlossen: Künftighin hat Tag und bei Nacht am Bahnhof 
nischer Prüderie zu hören bekommen, daß man diese Meldung berg. die Mutter der Königin von Spanien und Schwester des mindestens eine Droschle zu stehen. Ein Fremder, der jeden 
ruhig für wahr halten darf. Tatsache ist wenigstens, daß verstorbenen Königs Eduard VII. von England. Man weiß, Monat nach Halle kommt, war aufs angenehmste überrascht, als 
wiederholt in englischen Zeitungen gegen das Küssen auf offener daß die Witwe Napoleons IIl. an dieser Prinzessin, die sie er dieser Tage — es war abends nach 10 Uhr am Bahnhof 
Straßße aus „moralischen“ und hygienischen Gründen Stellung einst ihrem Sohne als Gemahlin zugedacht hatte, mit großer eine richtiggehende Droschle vorfand. Eiligst, auf daß ihm nie— 
genommen worden ist. Küssende Paare können einem hastenden Liebe hängt. Noch eine andere Schwester König mand zuvortäme, stürzte er sich auf das Fahrzeug, rüttelte den 
und abgehetzten Menschen sehr wohl als ein Verkehrshindernis, Eduards VII. wird in diesen Tagen am Mittelmeer erwartet, Kutscher wach und nannte ihm Straße und Hausnummer. Aber 
einer bigotten alten Jungfer als ein standalöser Anblick er— die Hexrzogin von Argyll mit ihrem Gatten. König Ferdinand ein Lächeln verklärte des Biederen Antlitz, als er, ohne sich von 
scheinen. Es gibt Menschen mit so verdrehten und unnatür— der Bulgaren ist nach kürzem Aufenthalte in Beaulieu über Wien seinem bequemen Sitze zu rühren, erklärte: „Ne, Männeken, 
lichen Empfindungen. Aber es gab bisher noch leine Direktion, nach Sofia zurückgereist. Am Cap dAntibes aber sind inzwischen machen Se man ruhik mit de Beene zu Sause. Strengste Vor— 
die auf solche lrankhaften Störungen der Lebensauffässung der Koͤnig und die Königin der Belgier eingetroffen; die junge schrift, uff dem Bahnhof muß immer, bei Tag und Nalhht, eene 
Rüclsicht zu nehmen für nötig gehalten hätte Ein Kaufmann, Königin Elisabeth soll hier ihre zarte Gesundheit, die neuerdings Droschle sind, und die eene bin heite id 
der von einer mehrwöchentlichen Reise nach Hause lommt zu ernsten Besorgnissen Anlaß gab, kräftigen. Am Cap Martin Die Enlelin einer spanischen Herzogin als Sotelmagd. 
und Frau und Kind auf dem Bahnsteig freudestrahlend warten hat König Wilhelm II. von Württemberg sich für die Dauer e i n 8 e e ee n 
sieht. wird also so denkt man sichs offenbar in Zukunft einiger Wochen niedergelassen. Serzog Geora II. von Sahsen- 33 usen legt enn eeni l Gegenwart. der 
seinem Herzensiubel Halt gebieten und seine Familienangehörigen Meiningen und seine Gemahlin, die Freifrau von veldhurg, bnigchen Fanilie eröffnetes atistotratsches Sotel. Imn sech 
mit der überlegenen Geste des Gentlemans in den reservierten fehlen auch in diesem Winter nicht und der Erbprinz Bernhard sten Stock dieses gastlichen Sauses ist Therese Acosta Osoriv 
Kußraum bitten. Hoffen wir, daß dieser Kußraum so leer und die Erbprinzessin Charlotte, des deutschen Kaisers älteste te e n Sanlucar laa 
bleibt, als ob die Cholera in ihm hauste! Hoffen wir im Schwester bewohnen wieder in Cannes die geräumige Villa, itdem die ersten aristokratischen Gäste eingezogen sind, als 
— — é g Stubenmädchen des Hotelpersonals beschäftigt. Die meisten 
Interesse der Amerikaner, daß sie noch nicht verlernt haben, die sie aus dem Nachlasse des Großfürsten Alexis von Rußland Sforios de Moscoso find Granden von Spanien und so 
natürliche Empfindungen natürlich zu nehmen, und daß vor einigen Jahren erwarben. Nicht weit davon steht die kommt es, daß das heutige Dienstmädchen mit den Her⸗ 
sie sich von keiner Direktion und keiner Behörde der Welt Villa Wenden, deren Eigentümerin, die Großherzogin Anastasia e rdl 5 e 
in dieser kindischen Weise bevormunden lassen! Die minuten— von Mecklenburg-Schwerin, gegenwärtig ihren Sohn, den re— eneen e rreeeengtan 
lange Abschmatzerei, die man mitunter auf Bahnhöfen be— gierenden Großherzog Friedrich Franz IV. und ihre Schwieger⸗ ine sehr naurige Ihr verstorbener Valer, Sohn des be— 
obachten kann, verfällt schon an und für sich der Lächerlich— tochter, die Großherzogin Alexandra, als Göste bei sich hat. kannten Generals Acosta. hatte im Spiel sein Vermögen 
keit und die Blicke der Passanten pflegen da manchmal recht Was aber wäre die Riviera ohne russische Großfürsten! Da lorn Zerre und i⸗ te ler aten 
erzieherisch zu wirklen. Ein herzhafter, diskreter Kuß aber wird ist der Grobfürst Michael Mi hailowitsch ein Bruder der Groß⸗ n en e s e lu imnc 
von gesundempfindenden Menschen niemals als anstößig, son— herzogin Anastasia, mit seiner schönen morganatischen Frau, der ußten beide, wie Terefe einem Mitarbeiler des Seraldo 
dern im Gegenteil als erquikend empfunden werden. Wenigstens Gräfin von Torby, und seinen erblühenden anmutigen Töchtern, mitteilte, sehr oft hungern, wirllich hungern! Schließlich 
bei Völkern, denen die Gemütswerte noch etwas gelten. der neunzehnjährigen Komteß Anastasia und der sechzehnjährigen nahm eine frühere Dienerin sich Therefens Mutter an; sie 
nee. Fürstensaison an der Riviera. Wenn der Winter— Komteß Nadeschda, und der lebenslustigste aller Großfürsten, il teine a ina nen au ie 
schnee geschmolzen ist und die ersten lauen Frühlingswinde wehen, Boris Wladimirowitsch, hat sein Kommen angemeldet. Er kehrt die anf roen be n der passhen Koniaenadt ihre 
dann heainnt die aroke Mandernung aus allen Ländern Enrovae aus Bangtot zurück wo er seinen Vetter. den Zaren. bei der Ronfon neohren Rrgsamen zu orhint 
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