Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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Wöchentlich 13mal Wochentags morgens i — — — 5—5 —5 ———7— 
abends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ * 22 2 S An eu in r 
preis für das Vierteljahr 830 Warl einschließlich —22 —I— 23 20 sn u 
Bringgeld in Lübeck. Durch die Post bezogen ohne 2 3 — pn 3 
esieldeid 330 Narn Ein einnnmern 1d Pfo — teĩlungen 1Vt d. Zelle · Tgbelen· u er 
* — ã Sah den Ansorderungen entsprechend höher. 00 
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amisblatt der freien und Hansestadt Lubed 162. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg. die 
Beiblatt: Gesetz· und Verordnungsblattett nnn at gürstentümer Ratzeburg, Lübec und das angren 
— — —— XT zeigen· vom Gründungs ⸗Jahre Ub G. März) ab, besin et si J 2* 
SESS- *errereeeereòÊèeÊ — — p — zende medclenburgische und holsteinische Gebiet. 
Drud und Beriaa Gebrader Boe sFoeng GSeam b. S. in Ahed. — ele Ahrei haus (Kõoniaistr. 45). Fernjprecher oo u. . 
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Ausgabe Q. Gerhe Ausgabe) Dienstag, den 2. Januar 1912. abend⸗Blatt Ur. 1. 
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duch zu billigen, daß diese Bestimmung dem Schutzgebiets⸗ Dberhosprediger D. Dryander predigle über den Text Buch 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. seh Und nicht dein Attikel 11 der Reichsverfassung hinzu— Josua 8, B. 10: Ihr sollt merken, daß n benduer r 
2 en ummer s Seiteñ i borden ist, was bemängelt worden ist. Die Reichs⸗ unter Euch ist. Den Spruch hatte der Kaiser sel st ausge⸗ 
AAmaug heutigen * — — ensassung gin ht in den Shutgebiekten, um eine Verãnde⸗ wählt. Die Feler wurde mit dem Niederlandischen Danlgebet⸗ 
Nichtamtlicher Ceil. rung des Reichsgebietes handelt es sich nicht, und die Rechts— beschlossen. Nach dem Gottesdienste begaben sich die Mafestäten 
beahallnisse der Shußgebiete sind in der Reichsverfassung unter den des „Wilhelmus von Nassauen“ zum Weißen 
nirgends behandelt, während das Schutzgebietsgesetz sedes Saale zur Entgegennahme der 
Reichstag und staatsvertrãge. materige ist. Die vorgeschlagene Ergänzung desselben ist der Gratulations- und Defiliercour. 
Die Frage, inwieweit Staatsverträge des Reiches der Ge— dauernde Gewinn der so sehr erregten Debatten über das Ab— Der Karser nahm nach der Cour die Glücwünsche der Bot⸗ 
nehngung des Bundesnates unn Reichskages bedürfen, be— kemmen vom 4. Novemer 1911. schafter und des Slaatsministeriums entgegen und empfing u. . 
handelt Exz. Prof. Laband in der Neujahrsnummer det von Immerhin hat die Reichsverfassung bezüglich der Schutz— die kommandierenden Generale und Admirale, serner den von 
hin mimheranegebenen Deutschen Juristenzeilung. Er be— gebiete eine Lüde, deren Ausfüllung sich dringend empfiehlt. Tripolis zurücgelehrten Major Wildens und nahm die Mel 
spucht darin den Marotkoberirag und den Kongovertrag und .2 dn des amerilanischen Marineattachss Ridlak ee Die 
ommt fur die al m ie * 55 8 anserin empfing die Botschafter und später die 5 ütstinnen. 
n en en e een Resultat, das sich Reujahrsfeler an den europãischen höfen. Um 12 Uhr begab sich der Kaiser, begleitet von den Prinzen 
Der sozialdemokratische Atag, die deutschranzösischen Ab⸗ Am Kanserhof in Berhn. iel Friedrich August Wilhelm Oslar, Ibachim und den Srr 
kommen vom 4. November 1911 dem Reichstag zur verfashungs— Berlain, 1. Jan. dee ee et u Fuß ach demn Zeughaus. Vyr 
mäßig für ihre Gültigkeit ersorderlichen Genehmigung vorzu— Den Beginn der Neujahrsfeier am Kaiserlichen Hofe bil— n nt en ann des * n 
legen, widerspricht dem Sinne und Wortlaut der Reichsverfassung. dete auch in diesem Jahre das große Wecken auf dem inneren n hie dn n unrnde n 
Würde der Reichstag ihn zum Beschluß erhoben haben, der Schloßhofe. Gleichzeitig bliesen Trompeter des zweiten Garde⸗—⸗ d ubnes gtle e Iruabaises urde ag uns Se 
Kaiser aber ohne Rücksicht darauf den Vertrag ratifiziert, ulanenregimentes den Choral „Nun danlet alle Gott“ von der des eltnt rleleriere n tt *37 Qa 
die Ralifikationsurkunden mit Frankreich ausgewechselt und den Galerie der Schloßkuppel in den trüben Neujahrsmorgen. Die man en frierlichen Fahnenweihe im Licht 
Austausch der Gebiete latsächlich vollzogen haben so würden Musiker marschierten dann zum Brandenburger Tor hinunter. ee ie lusgabe der Vurn mme: Sbniasbera· 
die Gebietsveränderungen mit pvoller rechtliher Wirlung ein⸗ Biele Hunderte von Schaulustigen zogen unter den Klängen ier hn n Zeughause die Rapporte der 
een sn nd die innige Solae des Beschnnfes wurde ein des alten Qiedes „Freut euch des Lebens“ die Straße Unter engg e itãrische Meldungen ee * 
Konflikt zwischen Reichstag und Bundesrat oder der Reichs— den Dinden entlang und viele andere nahmen im Lustgarten ea zrishen s ez 
regierung über die Alegung des Artikels 11 der Reichs— Aufstellung, um die Auffahrt der Majestäten, der Für lich⸗ en m e Obesten Wenniger und neernunn 
velfassung gewesen sein Die Annahme des wweiten sozial— keiten und der Sof⸗ und Staatswürdenträger zu sehen. eeare lmag iglen S n 
demo tratischen Antrages, „dem Reichstag einen Gesetzentwurf Der Kanser und die Kaiserin trafen um Uhr, vom ae r e e an Seeralentnant 
votzulegen, wodurch ausdrüclich der Artikel 11 der Beis Publisum mit Surrarufen begrüßt, ein. In den Sälen und 7 u 
efend eine Wanderung dahin erfährt, daß alle Berträge den Galeien de Slosses nahmen die Galawachen Aufflellung, pe n e 5 2222 
mit fremden Staaten zu ihrer Gültigkeit die Genehmigung uch ine Worbnung der Balloren in ihrer historischen Tacht an⸗ en ene v der eeinge 
des Reichstages ersordern würe ein wirkungsloser Schlas fand sich im Schlosse ein. Der Kaiser empfing um B Uhr den e hne inbestellwr nd den ver Sahetballerie 
ins Wasser gewesen, da 14 Stimmen im Bundesrat genügt Kommandierenden General des 18. Armeeklorps, General der in der Fruhnuds tafe ham Kbniglichen Schloff 
hätlen, ihn abzulehnen. Da er lich dabei um eine Frage Mantcin de eihhotn, den Generallapilän ver Saustruppen, en ennn el n pigcen Slo nah⸗ 
de lege ferenda handelt, so gengt es darauf hinzuweisen General der Kavallerie v. Scholl im Sternensaal. Beiden ede m 12 S 2 
daß ein Rechtssatz von dieser Mlgemeinheit in keinem Staat eneh der Raher den Shwaren Wlerordenn In der e e e der Seie der uiserin n 
der Welt besteht und praktisch gar nicht durchzuführen ist. Schwarzen Adlerlammer nahmen die Majestäten die Gluck e ee r Dlretnt Kbnislichen 
Dagegen entsprachen die Anträge des Zentrums, der wünsche des Königlichen Hauses und im Kapitelsaal diejenigen 2 7 bu vpen Brlgulten * 
Nalio nalliberalen und der freisinnigen Vollspartei, in Zukunft der Hosstaaten entgegen. R peschenweafel zwischen den Dreibunds ministern. 
dem Reichstage eine Mitwirkung bei dem Erwerb und der Um 10 Uhr begann in der Schloßkapelle der feierliche Got— Anl A uns dur uun Sani A 
Abtretung eines Schuhgebietes ꝛu gewähren, sowohl dem posi tesdienst; hier versammelten sich die Mitglieder des hohen * sind zwischen dem Reichslanzler 
tiven, zurzeit bestehenden Recht, als den sachlich begründeten Adels, der Reichskanzler und andere Würdenträger und hohe eln e ud dn iien dee euet 
Ansprüchen des Reichstages Diese Anträge haben in der „Beamte. Der Kaiser, in Generalsuniform, mit dem Bande des in und Mur d San Sinllund herzlbe 
Budgetlommission des Reichskages unter Zustimmung der Schwarzen Adlerordens und der Kette des Sausordens der un etn wpen in dau der den sh 
iheierung eine fehr sachgemae Form erhallen, indem ee e le alserin. ian sole Perine Rurn n n un Graf Aehrenthal den wãrmsten Wunschen 
des Schutzgebietsgesetzes, der die Ausübung der Schutzgewalt recht von Bayern mit der Prinzessin Friedrich Leopold, Prinz Guli rn en Aalien und der Margu sur 
dem Haisen überträgt, einen Absatz 2 erhalten soll, welcher Heinrich mit der Prinzessin Eitel Friedrich, Serzog Albrecht an mr un n ur galser ailehn und 
limnn daß es zum Erwerb und zur Abtretung eines von Württemberg mit der Prinzessin Viltoria Luise, die Prin— e Sran 7 
ʒ 2* von Teilen ee zen Citel Friedrich, Leopold, August Wilhelm, Adalbert, Oskar Ween ZSan e en desen vanen 
zrenzber iannae⸗en cines sgesekes S ĩ ürtliafaiten 3 Doe, e esrti 
ines el ueez edar und Joachim. Die Fürstlichkkeiten nahmen vor dem Miar Vlak auen erend but in. empfing hae dormüiltag den Thron 
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sulamith. Sr bonn be e im Zimmer hin und — — — ——— — 
Und — —— labe ltapp, tapp — 
in Nomen an nenen ine. e tapp tapp, tapp. und eee plötzlich mit einem Rud vor Armin slehmn. 
in „Wollt ihr wiss Schul an is 
Bon ri grieen Der Blinde tritt ein. Der Sudan-Neger bleiht auf einen t ee ud ae 8 d 
(22. Fortsetzung.) Machdrud verboten.) Wink der wellen Hand an der offenen Tür stehen Gescht 4 efliaen serore uet er eu 
n enr orgen e blauen Himmel, das leuchtende 
2 S wi ——— ⸗ — Sonne nlicht, das Grii r Bã chs 2 4 
In vollster Pracht steigt die afrikanische Sonne am „ESchlag ihn nieder, den Alten! Stürz vorbei an dem daran enn be 
oslichen Simmel empor, alles um sich her in violetten Purpur Schwarzen! Fliehe!“! Claire! Sein Memeid hat ich n ui rn In 
unn senbel e hee wlenenben Slrnhlen hetein gu de an sel rnr et wieder den wahlsinnioen Gen uer Duptehell⸗ auf vrisuten Sttoh bei dadoideen Wals 
pee rein zu den anlen. und stintigem Wasser siechte ich körnerlich und seelisch dahin, 
eiden Gefangenen. Einen Blinden niederschlagen? Niemals. Und wenn er sein bis ich erblindete und halb wahninnig den alten Schädel 
Drauhen lachender Sonnenschein. Und Lebenskraft und Zu— Todfeind wäre! an die Wand schlug, um dem enghiden Dasein ein Ede u 
lunftstrãume.... Mit dem den Blinden eigenen Spürsinn errät der Alte machen!“ e 
Drinnen dumpfe Stidlust. Und Lebensüberdruß und Todes— Armins Gedanken. And seine blinden Augen werden gröder Kenchend hält er inne, um soort wieder in sleigender 
garauen.... u wie zwei brennende Kohlen hin Erregungs sortzufahren: 
In einer Art Stumpfsinn sitzen die beiden Gefaängenen da zu seinem Opfer, als wollten sie sich in seine Seele hinein⸗ „Und wollt ih — ——— 2 
und starren vor sich hin. Kein Buch, leine Beschäftigung irgend bohren, und starren, starren — ins Leere. Graf St. n mne e a u t 
en eeee eeeetee ledeeelnnmnin wondet sich adn Er kann diese unheinichen Augen Weib, die sadne Zileita. die er ee ee n 
ihrer schredlichen Situation. nicht mehr ertragen. Tagtãglich slorren sie ihn so an, ohne nlsmirt. aus senen a entfloh ee ec 
Wäre Armin allein hier, Seilte nicht der junge Freund ihn zu sehen — zwei tote Spiegel eines haßerfüllten, rache— zu mir, der ihres Stammes war nb dem sie n 
seine Einsamkeit — sinstere Schauer der Verzweiflung würden brũtenden Herzens. hören wollte. Aber ich habe ie nicht beruhrti Ich 
ihn befallen. Seute scheint der Alte besonders erregt. S bei Mah und dem Propheten! e 
Aber auch Heinz, der ers noch Mut und Hofsnung vor⸗ n Ihwer auf seinen Stoch stüßend, tappt er sich hin das Weib meines Freundes, obaleich h e seble n em 
täuscht, vermag es nicht mehr, Armins trostlose Stimmung zu rnun. . mit der ganzen heißen Glut, wie uur der Orientale zu ieben 
aufzuheitern —— —— 42 vr a in e raunt er ihm hämisch ins vermag!“ ——— J e 
Alles was die beiden einander zu sagen hätten — sie haben e t dir nicht nehr in meiner dunklen Be⸗ Wiser wirde bie rauhe Slimnne de 22*2* 
see ee e ee e e er n spet! 8 — ———— h e e 
shafte AMes haben fie besprochen überleot. erwogenn paarmal fuchtelt er mit dem Stod in der Lust herum den ganzen gebrechlichen rni * αα 
Hätte ein Fluchtversuch Missicht auf Erfolg? .... Nein. e eine der Pritschen fallen. Rasch und 
Selbst wenn es ihnen gelänge, aus dem Haus herauszukommen z* icht wagen Armin und Heinz ibn zu stören in seinen E 
— vi 2222362 2 c Ohne es zu wollen, empfindet Armin Mitleid mit dem innerungen. ci n 3 3 n en 
n rern und die tiefe Schlücht boten unübersteigbare un Aten, während Heinz ungerührt auf seinen Pei— 2 uz Obgleich er ihr Feind ist, achten sie seinen 
Den Alen bitten, anflehen um ihre Freiheit?. Nie⸗ niger blian Und wie hat der Schurle nir di schaf 
* idt n u —— 222 diese Freundschaftstreue 
a 9 iide er e iiaeen und ihre Qualen bln e un an er in en egi fährt er plötzlich mit neu erwahender Wut auf, 
icht verdoppeln ansarrt. Vor Gericht ausgesagt hat er gegn ma hn hal 
— Ich sehe mit den wei. Vor Gericht ausgesagt hat er gegen mich! Geschworen hat 
Ano — warten, warten auf ein Wunder d len un 63 3 e * ih ieh hatre de Ipne⸗ Zulesta. die Lieblingsodaliske 
So sitzen die beiden und starren vor sich hin. einen anderen Schall der Tritte, einen anderen G 8 n 3 2 333 2 27 
— in der Ferne: tapp, tavp. — das lernt man mit der Zeit!“ ee h 1 ern 
Armir hebt lau den Kort 2—3 — * zu lebenslãnglichem Zu hlhaus — de de 
schend den RKorf. Er erhebt sich schwerfällig aeht ein vaarmal unruhig mir. Zuleika sei iot! Gellorbhen ue Gramnenn * 252
	        
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