Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Ausgabe A. Freitag, den 10. März 1911. Abend⸗Blatt Nr. 127. 
—— — 
Aus den Nachbargebieten. 
Sansesbãdte. 
Hamburg, 10. März. KKleine Nachrichten.) Die 
zefährliche Hutnadel. In einem Theater in St. Georg 
durde Dr. Bode durch eine Hutnadel, die bei einer Dame zu 
veit aus dem Hut hervorstach, im Gesicht erheblich verletzt. 
Schles wig⸗ Holftein. 
Altona, 10. März. Die Schießereien unter 
Schulknaben dauern fort! Nachdem in Hamburg vor 
furzem bereits zwei Fälle vorgekommen sind, in denen Schul⸗ 
maben geschossen wurden — der Vorfall auf dem Heiligengeist⸗ 
selde hatte bekanntlich den Tod eines Knaben zur Folge —, 
st vorgestern abend in Altona ein gleiches Unglück oder wohl 
Verbrechen zu verzeichnen gewesen. Der Knabe Heinrich Lenkalc 
hrach beim Spielen in der Weberstraße plötzlich zusammen; er 
hatte von einem leider unbekannten Täter einen Schuß in den 
UÜnterleib erhalten. Der Schwerverletzte wurde in das Kranken⸗ 
haus gebracht. — Falschmünzerwerkstatt entdechkt. 
Zeim Abbruch der Hinterhäuser auf dem Marquardtschen Grund⸗ 
tück Papenstraßze 55 entdeckten die Arbeiter in einer Boden⸗ 
sammer, die dem Former Hoffmann längere Zeit gehört hatte. 
eine vollständig eingerichtete Falschmünzerwerkstatt mit dem 
— EE— Gleich⸗ 
eitig fanden sich acht falsche Fünfmarkstücke. Die Kriminal⸗ 
rolizei, der sofort Anzeige erstattet und die Falsifikate über— 
reben wurden, hat den Hoffmann sofort' in Haft genommen. 
Wandsbek, 10. März. Das Gesamteinkommen 
der hiesigen Bevöslkerung ist für 1909 auf 22810 000 
Mark, für 1910 dagegen auf 25 157 000 Muberechnet worden. 
Die Steigerung beträgt also etwas über 10 06. 
Kiel, 10. März. Das Kaiserpaar ist gestern abend 
gegen 11 Uhr nach Berlin abgereist. Zur Verabschiedung waren 
Prinz Heinrich, der Stationskommandant Vizeadmiral Schröder 
ind der Stadtkommandant Oberst v. Bodungen erschienen. 
Ahrensburg, 10. März. Umbau des Bahnhofes. 
Ler Plan zum Umbau des hiesigen Bahnhofs findet das 
ebhadteste Interesse der Einwohnerschaft. Die außergewöhnliche 
Erstarkung des Verkehrs nach Ahrensburg hat die bisherigen 
Anlagen als nicht mehr ausreichend erwiesen. Der Plan 
ijeht eine Trennung des Fern-und des Vorortsver— 
ehrs vor; die Aufstellung der Vorortzüge erfolgt auf dem 
ahnkörper eiwa in der Höhe der Hamburger Straße.. Es sind 
olgende Geleise vorgesehen: Ferngeleis von Lübeck nach Ham— 
zurg, je ein Vorortgeleis von und nach HSamburg, ein Fern⸗ 
releis von Hamburg nach Lübech Lade⸗ und Ueber⸗ 
solungsgeleise. Die Gemeindevertretung beschäftigte sich mit 
dem Plan. Sie beschloß u. a. die Schaffung einer Unterfüh—⸗ 
ung an der Sagener Allee zu fordern, die für Bahnzwecke 
ioch wesentlich mehr als 10 m in Anspruch genommen werden 
vird. Hoffentlich folgt dem Bahnhofsumbau bald die Er—⸗ 
üllung anderer Verkehrswünsche des Ortes, als da sind: 
Bermehrung der Vorortzüge, Verminderung ihrer Fahrzeit und 
erabsetzung des Fahrpreises. 
Segeberg, 10. März. Zum Direktor der land⸗ 
virtschaftlichen Winterschule wurde Dr. Hinrichs aus 
kschershausen bei Holzminden gewählt. 
Neustadt, 10. März. Ein eigenes Schulhaus 
rill der Vorstand der Privat⸗Töchterschule in dem von der 
Kirche erworbenen Garten neben dem alten Kirchhof er—⸗ 
richten, da die Zahl der Schülerinnen seit den lekten Jahren 
inmer mehr steigt. 
Neustadt, 10. März. Abstinenz und Politik. 
Die Stadtkollegien lehnten es ab, ein Gesuch des Deutschen 
Arbeiter-⸗Abstinentenbundes um Unterstützung zu bewilligen, nach⸗ 
dem der Bürgermeister H. Tauscher sich energisch gegen diesen 
Bund als einen „politischen Verein“ sozialdemokratischer Rich—⸗ 
tung geäußert hatte; zwei Guttemplervereinigungen erhielten 
die erbetenen Unterstützungen. 
Süderbrarup, 10. März. Eine gewaltige 
Feuersbrunst auf dem Hofe des Besitzers Johs. Müller 
ernichtete die sämtlichen Stallungen und Scheunen. Großze 
Erutevorräte an Stroh und Korn gingen in den Flammen auf. 
Das Vieh und die Pferde konnten rechtzeitig in Sicherheit 
zebracht werden. Das Wohnhaus wurde gerettet 
* and urdr ere 
Gro' nerzogt!en α ειαιm Lubed. 1 
Pr. Eutin, 10. März. Das Oratorium „Die 
zeilige Elisabeth“ von Franz Liszt wird im Mai hier 
a der EStadtkirche unter Leitung des Musikdirektors Hofmeier 
ufgeführt werden. Der Chor wird sich aus zirka 300 Mit⸗ 
liedern (der Kirchenchor, der Gesang⸗ und Musikverein. die 
utiner Liedertafel, der Quartettverein Concordia und die Hand⸗ 
oerker Liedertafel) einschl. 60 Kindern zusammensetzen, das 
Archester aus 50 Künstlern. Die Uebungen haben schon begonnen. 
Eutin. 10. März Eine neue Irrenanstalt soll 
ier für das Fürstentum Lübeck errichtet werden. In der 
zitzung des Gemeinderates wurde auf Anregung des Stadt⸗ 
nagistrates eine Kommission für den Ankauf von Laͤndereien 
ür die Errichtung der Anstalt gewählt. 
K. Ahrensböt, 10. März. Die Einweihung der 
euerbauten Turnhalle soll in Verbindung mit der Feier des 
O. Stiftungsfestes unseres Männer-Turnvereins am 28. Mai 
rfolgen. — Verkauft hat Fuhtmann 8. Möller sein Grundstück 
nit Fuhrgeschäft an Closius, Spechserholz, für D000 M. 
Lauenburg. 
F. Lauenburg, 10. März. Der Haushaltsplan 
ür 1911 schließt in Einnahme und Ausgabe mit 207 793,92 M 
egen 200387,99 Meim Jahre 1910 ab, der außerordentliche 
aushalt in Einnahme und Ausgabe mit 57400 M. 
Friedrichsruh, 10. März. Der Entschädigungs— 
rozeß, den der Kutscher Ludwig Wapniewski in Wohltor 
ind seine Ehefrau gegen den Fürsten Otto v. Bismard, ver⸗ 
reten durch seine Mutter, die Fürstin v. Bismarck, beim Land- 
ericht Altona angestrengt haben, ist von der zweiten Zivil⸗ 
ammer kostenpflichtig abge wiesen worden. 
Großzherzogtümer Medlenburg. 
Schwerin, 10. März. Aufhebung eines Amts. 
die Regierung will aus Ersparnisrücksichten das über 300 
Jahre bestehende Großherzogliche Amt in Neubukow auf—⸗ 
eben und die eine Hälfte mit dem Amt in Wismar und die 
nndere mit dem in Doberan vereinigen. — Gegen die 
zchund- und Schmutzliteratur. Auf Anregung des 
Necklenburgischen Landesvereins für Innere Mission hat das 
zroßh. Ministerium, Abteilung für die AUnterrichtsangelegen⸗ 
eiten,. die Schulvorstände in sämtlichen Städten 
nd den Flecken aufgefordert, Anweisung zu geben, 
aß den Schulkindern das Kaufen von Schulutensilien in solchen 
zeschäften, deren Inhaber trotz ergangener Verwarnung den 
Jerkauf von unsittlichen Büchern und Bildern betreiben, 
ntersagt wird. Bei der Erkundigung nach solchen Ge⸗ 
häften wird den Schulvorständen empfohlen, sich mit den 
gständigen Polizeibehörden ins Einvernehmen- zu setzen. 
Warnemünde, 10. März. Die Zahl der Bade⸗ 
äste hat 1910 20 452, im Jahre 1909 19 082 und im Jahre 
908 19555 betragen. Von den 20452 Warnemünder Bade—⸗ 
ästen waren im Jahre 1910 nur noch 6372 Personen 
zassanten, die keine Kurtaxe zahlten, während 1909 noch 
502 und 1908 sogar noch 6779 Passanten gezählt wurden. 
die Kurtaxe, die mit 42000 Muveranschlagt war, hat 
7709,50 M und damit gegen den Sommer 1909 (41 713,30 M) 
in Mehr von 55960 Muüerbracht. Die Badeanstalten, die 
909 aus verkauften Karten nur eine Einnahme von 19 923,30 
Nark aufzuweisen hatten, haben 1910 27 458,858 Muerzielt 
ind damit den Voranschlag (22000 M) mit 5458,85 M, die 
innahmen des Jahres 1909 aber sogar mit 7535,65 Müber⸗ 
roffen. Die Kurkasse hat einen der neuen Rechnung 
orzutragenden Ueberschuß von 5580,02 Muerzielt, während 
us der Bäderkasse ein Ueberschuß von 10216,88 Muhat aur 
ztadtkasse abgeführt werden lönnen. 
Gadebusch, 10. März. Verkauft wurde von den 
kzrben des Kaufmanns Pries das Wohn⸗ und Geschäfts haus 
im Markt an Bastian, Magdeburg, für 20000 M. — Ver— 
auft hat Zahntechniker Hartwig sein Wohnhaus Steinstraße 
i Amtsanwalt Kähler. — Verkauft hat Gastwirt Isern⸗ 
agen sein Wohnhaus mit Gastwirtschaft an Dresel aus Bau⸗ 
of bei Lübeck für 18 000 M. 
Malchin, 10. März. Landtag. Die Verordnungs⸗ 
ntwürfe, betr. Vermeidung der Lommunalen Doppelbesteuerung. 
urden mit einigen Abänderungen angenommen. Angenommen 
urden weiter die Verordnungsentwürse, betr. die Pensionierung 
er nichtrichterlichen Justizbeamten 
Waren, 10. Waarz. Ais die alteste Ginwohnerin 
Mecdlenburgs kann wohl die Krau Beckmann angesprochen 
verden. Sie weilt bei ihrer Urenkelin in Wendorf bei Möllen⸗ 
sagen. Die Greisin ist am 6. Mai 1809 geboren und wird 
nithin demnächst 102 Jahre alt. Trotzdem geht sie noch 
illein spazieren und ist noch sehr rüstig. 
Schönberga, 10. März. Verkauft hat der 
zerbergsverein sein Haus, Neue Strabe, für 16000 Mean 
ie Armenbehörde, die das Gebäude zu einem Armenhaus 
mzubauen beabsichtigt. Der Herbergsverein wird einige 
däume des Hauses mieten und im denselben eine Ver— 
flegungsstation in kleinerem Maße einrichten. Die bisher 
ur Unterbringung von nicht erwerbsfähigen Personen be⸗— 
rutzten Gebäude auf dem sogenannten „Spedturm“ sollen 
»erkauft werden, zumal sie sich als wenig geeignet er— 
vpeisen. Der Herbergsverein ist durch den Verkauf in der 
dage, alle Hypothekenschulden auszuzahlen, und hosft durch 
ie Verkleinerung des Betriebes besser bestehen zu können 
ils bisher. 
Sportnachrichten. 
Eine neue Segeliacht. Für den Herzog von 
Sachsen-Altenburg wird auf der Oertz'schen Werft 
n Hamburg eine 22 m lange Jacht — von der Größe 
er 15„m-Rennjachten — vollendet. Das Fahrzeug. das 
nit einem 10pferdigen Silfsmotor ausgerüstet und als Jawl 
etakelt wird, soll im Frühjahr von Kiel aus Fahrten 
rach den nordischen Gewässern unternehmen. 
Der Michelin⸗Preis für Renaux zweifelhaft. Renaux 
hat, wie aus Paris gemeldet wird, bei seinem Flug nasch 
»em Puy de Dome eine Verstoß gegen die Satzungen 
es Michelin⸗Preises begangen, so daß spätere Konkurrenten 
hm diesen streitag machen können. Er hat dse Kathe— 
drale von Clermont nach links statt, wie die Preis— 
ewerbung vorschreibt, nach rechts umflogen. Es ist 
edoch nicht ausgeschlossen, daß der Aeroklub von Frankreich 
em erfolgreichen Flieger trotz dieses ja entschuldbaren Miß- 
zeschickes den Michelin-Preis zuerlennt. 
Internationales Schachturnier. San Sebastian, 9. 
MNärz. Von den am Mittwoch gespielten Hängepartien 
ewann im Anzug Rubinstein gegen Duras. Im Nachzuge 
diemzowitsch gegen Spielmann und Vidmar gegen Leon— 
ardt. Die Partie Janowski gegen Dr. Bernstein wurde 
emis. Am Donnerstag werden spielen Spielmmann gegen 
Naroczy, Rubinstein gegen Schlechter, Teichmann gegen 
diemzowitsch, Vidmar gegen Duras, Dr. Bernstein gegen 
eonhardt, Marshall gegen Janowsti, Burn gegen Dr 
arrasch. Capablanca frei. Der Stand: Capablanca 72. 
dubinstein 6 (1), Vidmar 6, Schlechter 512, Marshall 61.2, 
or. Tarrasch 592, Spielmann 5. Maroczy Ai, Teich 
nann 45,, Burn 4, Niemzowitsch 4 (1). Janowsli 3., 
dr. Bernstein 353, Duras 2. Leonhardt 2. 
Luftschisfahrt. 
Ueberlandflug Gotha — Weim. Gotha, 9. März. 
dobert Thelen, der am Dienstag wegen Kühlerdesekltes 
inweit von Erfurt bei dem Dorfe Frienstädt gelandet 
t, stieg Mittwoch morgen nach ersolgler Reparatur gegen 
Uhr 30 Min. wieder auf und erreichte im olatten Fluge 
en Startplatz in Gotha, wo er um 8 Uhr 50 Mim. 
andete. Somit haben alle Teilnehmer, mit Ausnahme des 
ktrich Rumpler⸗Piloten Caspar, dessen Motor Pändig bockte, 
en zweiten Teil des Ueberlandfluges vollendet. 
Thorn, 9. März. Die städtischen Behörden genehmigten 
inen Vertrag mit dem Reichsmilitärfiskus betr. den Verkauf 
ines Terrains von 94 344 Quadratmetern zwischen der 
dulmer und Bromberger Vorstadt zur Erbauung eines 
Lduftschiffhafens. Mit der Anlage, die rund 115 000 
M kosten wird, soll schon in der nächisiten Woche begonnen 
verden. Ein Teil der Anleihe dafür ist bereits ausge⸗ 
chrieben. 
Darmstadt, ꝰ. März. Der Einjährig-Freiwillige Kand. 
ur. Otto Reichardt, der von Griesheim nach Heidele 
zerg mit einer Euler-Maschine gefahren war, ist gestern 
nittag 12 Uhr von Heidelberg, wo er um 11 Uhr 10 Min. 
Afgestiegen war, auf dem Luftwege zurückgekehrt und glati 
elande 
— — — 
Für unsere Frauen. 
Moderner Halsschmuck. ⸗ 
nge. Zu den größten Reizen des weiblichen Körpers gehört 
in schlanker Hals, eine zart geschwungene Nackenlinie. Dieses 
keizes wurde sich die Frau schon sehr früh bewußt, und was 
ag näher, als den zierlichen Hals zu schmücken, seine Schön⸗ 
eit durch ein Halsband in helles Licht zu setzen. Die Frau der 
rrähistorischen Zeit verfertigte ihre Halskette aus Fischgräten, 
Samenkörnern und nußähnlichen Früchten, aus den Zähnen 
vilder Tiere, ja sogar aus Menschenknochen. Diese primitiven 
Moden haben sich bei den noch vorhandenen wilden Völker⸗ 
chaften erhalten. Aus der einfachen oder mehrfachen Kette 
ernte die Frau nach und nach einen kragenförmigen Hals⸗ 
chmucd zusammenzusetzen. Bei den Kulturvölkern des Mittel- 
neeres läuterte sich der Geschmack jedoch sehr bald. So 
jielt namentlich bei den Griechen auf manchen Gebieten die 
kntwicklung des Kunstgewerbes gleichen Schritt mit der Kunst; 
der Halsschmucdk griechischer Frauen, vielfach aus Flecht- oder 
Filigranarbeit bestehend, trägt den Stempel eines vortrefflichen, 
nehr nach Anmut als nach Kraft strebenden Geschmackes. Unser 
illermodernster Halsschmucd, der Anhänger, hatte schon einmal 
eine Blütezeit, und zwar während der Renaissance bis ins 
17. Jahrhundert hinein. Die herrlichen Arbeiten spiegeln die 
janze Prachtliebe, den Reichtum und die Verschwendungssucht 
ener Zeit wieder, aber auch die außerordentliche Kunstfertig⸗ 
'eit der Juweliere, unter deren Händen aus edlen Metallen 
ind köstlichen Steinen wahre Wunderwerke der Kleinkunst ent⸗ 
tanden. Der moderne Geschmachk ist minder anspruchsvoll. Auf 
die Nachbildung von Menschen⸗-, Tier- und Phantasiegestalten, 
wie sie die Damen der Renaissance auf ihren Anhängern liebten, 
oerzichten wir heute. wir hevorzugen die kunstvoll verschlungene 
dinie, das Ornamentale. Die Form ist die Hauptsache, die 
Zostbarkeit des Materials wird oft nur in zweiter Reihe be— 
ücksichtigt. Silber und weniger edle Metalle, Barockperlen und 
zalbedelsteine bringen in geschmackoollen Zusammenstellungen 
ie reizvollsten Wirkungen hervor. Unvergleichlich schöner jedoch 
jt der moderne, scheibenförmige Anhänger aus Silber oder 
Platin mit den leicht darauf verstreuten, wie regellos darauf 
jefallenen vder in entzückhenden heinen Musltern eingefügten 
Ddaomonften. 
iese oder gar Geschwüre lassen immer au mangelhafte Hand- 
flege schließen. Die Hand mit den Nägeln geltattet nicht 
uur änen Rüchschluß auf Kultur und Bildungsgrad der Be— 
itzerin und soll deshalb gepflegt wetden — sondern Nagelpflege 
sehört aus naheliegenden Gründen auch zu den Anforderungen der 
zygiene; man mache deshalb schon kleinen Kindern das Hähß— 
iche schmutziger Fingernägel klar und sehe streng darauf, daß 
ich bei diesen die schlechte Gewohnheit des Nägelkauens nicht 
inschleicht. Sie ist nicht nur die Ursache späterer Entstellung 
der Hand, sondern kann auch sehr leicht der Grund von Krank⸗ 
heitsansteckung sein! 
Schädlichkeit kupferner Gefäße. 
uc. Kupferne Geschirre werden nicht nachteilig, so lange 
»as Kupfer auf der Oberfläche nicht verkalkt oder durch 
zäuren aufgelöst wird. Indessen teilt sich selbst in spiegelglatt 
olierten und vorher gereinigten lupfernen Gefäßen dem Wasser 
twas Kupfer mit, das durch den Genuß zu erkennen ist. Jede 
chwache Säure ist imstande, das Kupfer aufzulssen, und daher 
it es gefährlich, saure Speisen, Fett, das etwas ranzig ist, 
n kupfernen Geschirren zu kochen und Speisen jeder Art lange 
arin stehen zu lassen. 
Irdenes Kochgeschirr dauerhaft und feuerfest zu machen. 
uc. Ein neuer Kochtopf, welcher auswendig mit einer 
unnen Lehmmasse vermittelsuneines Pinsels etlichemal bestrichen 
ind getrodnet, endlich aber mit Leinoöl der ganze Ueberzug 
enetzt wird, erhält im Feuer gleichsam einen eisernen Harnisch. 
Das Leindl, mit Lehm vermengt, erzeugt im Feuer ein wahres 
kisen, und ein so überzogener Topf ist weit vorzüglicher, 
ils ein mit Draht Abersponnener. — Hat ein Topf Risse oder 
Jugen bekommen, so mache man sich einen Teig von Ziegel⸗ 
Bolus oder Ton mtt Leinölfirnis und verstreiche sie 
Amfft. 
F Pflege der Fingernägel. 
Hübsch gepflegte Fingernägel sollen weder kurz noch gerade, 
och gar zu lang und krallenartig spitz erscheinen, ebensowenig 
ürsen die Nägel zu viel in die Ecken hineinwachsen. Die unteren 
dänder der Haut müssen täglich mit der anderen Hand oder mit 
em abgerundeten Instrument, das sich an jeder Nagelfeile 
esindet, so zurükgedrüclt werden, daß der weißliche Halbmond 
chtbar wird. Bei vernachlässigier Handpflege erreicht man 
ies immer erst nach einiger Zeit. Man nimmt diese Prozedur 
or, nachdem man die Nägel mittelst einer Bürste mit lauem 
eifenwässer gründlich gereinigt hat; der Hautsaum ist dann 
neicher geworden und läßt sich leichter zurückschieben. Ist der 
bere Rand mit einer nicht zu spitzen Nagelschere gesäubert — 
ian tut dies am besten sowohl vor, wie noch einmal nach 
em Waschen — so seilt man die Eden um den oberen Rand 
in wenig ab; man braucht dann überhaupt die Nägel nicht 
u schneiden. Das Polieren geschieht entweder mit dem leder⸗ 
ezogenen Polierholze oder, wem man nicht im Besitz eines 
dageletuis ist, mit einem Stüch Handschuhleder und etwas 
ingefeuchteter Zinnasche, die man in Apotheke und Drogerie 
rhält. Das Polieren macht die Vingernägel durchsichtig und 
länzend und läßt sie deshalb rosiger aussehen. Der Nagel 
auß nun ppal erscheinen ohn⸗ Nilsse und Finschnitte im Soum?
	        
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