Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

F 3 F 
—5 — — S— — 2 ————— 9 
— 4 53 643 *4 —51I31 F 
f— * ð 3 * 2— 4 J — 32 * , 
— 43531 5— 
* 
Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und n 
abends, Sonntags morgens) erschelnend. Bezugs⸗ 
preis für das Vierteljahr 3,80 Wartk einschließlich 
Bringgeld in Lübeck. Durch die Post bezogen ohne 
Bestellgeld 320 Mark. Einzelnummern 10 Pfs. 
Anzeigenpreis (Ausgabe A und bB) für die Sgesp. 
Zeile 20 Pig. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarkt usw.) 
15 Pfg., für Auswaärtige 20 Pfg., f. Geschaftl. Mit⸗ 
teilungen 1 M. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den Anforderungen entsprechend höher. o0 0 
s 
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübeck 61. Jahraan Rachrichten für das Hherzogtum Lauenburg. die 
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatt ctxt ——— — n hZůrstentũmer Ratzeburg, Lubec und das angren⸗ 
—EXXX — —E— zende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
Drucd und Verlag: Gebrüder Borchers G.m. b. BS. in Lübes. — Geschäftsstelle Abret bans (Koniastr. as. Fernivrecher 2000 u. 9001 
Ir 
Ausgab⸗ 
GGroße Ansgabe) Mittwoch, den 8. März 190. 
Morgen⸗Blatt Nr. 122. 
— —rrr 
Lehrer dürfen nicht unterrichten, was sie wollen; sie unterliegen 
der staatlichen Kontrolle. 
Die Eidesformel könnte die Gegensätze der Kenfessionen neu 
beleben. Das Recht, sie zu erlassen, hat die Kurie. Kein 
Preuße wird in seinen Rechten dadurch beschränkt. Wer Geist⸗ 
licher wird, begibt sich dieser Rechte, doch hat die Kurie es nicht 
für nötig gehalten, sich mit uns ins Benehmen zu sezen. Der 
Brief an Kardinal Fischer ist leider geeignet, 
die bestehende Erregung zu steigern. Wenn die Auf—⸗ 
fassung der Kurie, daß die Erregung bald gelsöscht werden 
könnte, sich bewahrheiten sollte, so bin ich der erjste, der sich 
darüber freut. Was den Antimodernisteneid betrifft, so stelle 
ich sest, daß der Briefdes Kardinal-Staatssekretärs 
an den Kardinal Voß infsolge der Vorstellungen 
geschrieben ist, die wir am 8. Februar gemacht 
aben. (GGört! Hört!) Es ist nun gefordert worden, der 
Staat müsse die Maßnahmen der Kurie mit scharfen Gegenmaß— 
egeln beantworten, mit der Aufhebung der Fakultäten, mit 
der Aufhebung des weltlichen Unterrichts der katholischen Ober⸗ 
ehrer, mit der Aufhebung der Gesandtschaft beim Vatikan. 
sNiemand will aber von uns den Kulturkampf. Dieser Volks— 
timmung hat die Regierung bei ihrer Stellungnahme Rechnung 
Jetragen. Wir wünschen aber nicht, daß uns von 
rußen Steine in den Garten geworfen werden. 
Bravo!) 
Ich kann nicht finden, daß alle Maßnahmen der Kurie 
diejenigen Rücksichten auf preußische und deutsche Verhältnisse 
genommen hätten, die unentbehrlich ind, um den befriedigenden 
Zustand, unter dem wir leben, zu erhalten. Der Vapst hat 
uns wiederholt versichert, daß ihm die Aufrechterhaltung des 
friedlichen Verhältnisses zwischen Staat und Kirche am Herzen 
liegt. Müßte ich überzeugt sein, daß die vom Vapste gewollte 
Kirchenpolitik darauf hinaus geht, unsere staatlichen Interessen 
zu übergehen, dann hieße es „Kampf gegen Kampf“. Diese 
Voraussetzung trifft aber nicht zu. Zur Beseitigung der katholi— 
chen Fakultäten sehe ich keine Veranlassung. Der weltliche Un— 
erricht der katholischen Oberlehrer kann nicht mit einem Schlage 
veseitigt werden. Wir müssen auf beiden Seiten bestrebt sein, 
vie Reibungsflächen zu vermindern. Der Staat wird sich 
gezwungensehen, auf Geistliche, welche den Mo— 
»dernisteneid geleistet haben, bei Reuaufstel— 
jung zu verzichten, dagegen die bereits angestellten in 
ihrer Stellung zu belassen. Die Gesandtschaft beim Vatikan 
hat uns wiederholt gute Dienste geleistet. Ihre Aufhhebung würde 
auch die Interessen der katholischen Bevölkerung, die ihre Auf— 
rechterhaltung wünschen, unberüchsichtigt lassen. Allerdings kommt 
den Gegnern der Gesandtschaft zugute, daß von der Ge— 
andtschaft für die Aufrechterhaltung der guten 
Beziehungen so wenig Gebrauch gemacht wird, 
wie es in letzter Zeit vom Vatikan der Fa'l war. Die Noraus— 
——— 
eines Herzogss — eines goldechten, keines Thea'secherzougs 
— zu werden; die junge Gräfin Douglas Scott 
Montague, älteste Tochter des Lord Montague Breaulieu, 
hat jetzt den entgegengesetzten Schritt getan und die 
Gräfinnenkrone aufgegeben, um zur Bühme zu gehen. Sie 
hat schon vor zwei Wochen mit der Ausführung ihres 
Planes begonnen, ohne daß — mit Ausnahme des Im— 
presarioss — irgend jemand etwas davon wußle. Zuerst 
schloß sie sich der Truppe des Sir Herbert Tree an, 
und mit dieser als Shakespearedarstellerin nach der Provinz 
zu gehen. Nach wenigen Tagen wurde ihr jedoch klar, 
dah ihr der hohe Kothurn nicht passe: rasch entschlossen, 
dersuchte sie es daher mit der Operette. Gegenwärtig 
tritt die junge Gräfin mit der heiteren Choristinnenschar 
des Vaudeville-Theaters auf; sie zeigt sich dem Volk 
von England in einer englischen Bearbeitung der Operette 
„Die geschiedene Frau“. Donnerstag brachten die 
Blätter zum ersten Male diese sensationelle Nachricht, und 
»ie Zahl der Gaffer, die sich infolge jener wichtigen 
Mitteilung am Abend vor den Pforten des Theaters 
taute, war so groß, daß die Polizei, die seit der grandiosen 
Anarchistenschlacht überall Unheil wittert, einen besonderen 
Ordnungsdienst einrichten mußte. 
Tichudis Münchener Stellung erschürtert? Die Stellung 
des Direktors der bayerischen Staatsgalerien Geh. Rates 
Prof. Dr. Hugo v. Tschudi ist, wie der Kunstchronik 
gemeldet wird, insofern erschüttert, als die gegen ihn ge— 
richteten Angriffe und Treibereien in letzter Zeit sich be⸗ 
sonders zugespitzt haben. Es ist bekannt, daß gerade 
Tschudis hervorragendste Münchener Tat, die Neuordnung 
der Alten Pinakothel, in konservativen Künstlerkreisen leb— 
haften Widerspruch fand, während die wissenschaftlichen Be— 
urteiler und die Sprecher der modernen Künstlerschaft die 
Amgestaltung freudig begrüßten. Doch ist zu hoffen, daß die 
Absicht der Widersacher Tschudis noch einmal mißlingt. 
Das Deutsche Zentralkomitee zur Bekaämpfung der Tuberku⸗ 
ose hält seine Generalversammlung am 10. Juni im Reichs- 
agshause ab. Die Tuberkuloseärzteversammlung wird in 
ziesem Jahre mit Rüchsicht auf die Internationale Hygiene— 
russtellung am 12. und 13. Juni nach Dresden ein— 
erufen werden. 
—13 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blaft. 
Umfang der heuticen Nreeiteꝝ. 
Nichtamtlicher Teil. 
Bereinigende und trennende Faktoren 
im Liberalismus. 
O Lübeck, 8. März. 
o2 liberale Doppelkandidaturen, so lautete die Ueberschrift 
unseres vorgestrigen Leitartikels: Wir wiesen darin nach, daß 
man trotz der Einsicht von der Notwendigkeit eines Zusammen—⸗ 
gehens des Nationalliberalen mit den Fortschrittlern bis jetzt 
noch weit entfernt ist, die einheitliche liberale Kampfesfront 
für die nächsten Reichstagswahlen zu bilden. Unsere Erwä— 
gungen über die Vorteile und Nachteile dieser Doppelkandida— 
furen mußten auch naturgemäß zu ihrer Verurteilung führen. 
Hleichzeitig empsahlen wir für die Lokalführer beider Parteien 
eine größere Unterordnung unter die Zentralleitungen und für 
die Zentralinstanzen eine stärkere Einmischung in wichtige Kan— 
didatenfragen. 
In einem gestrigen Artikel, betitelt „ßZur liberalen Wahl— 
kaktik“ geht nun die Magdeburgische Zeitung noch einen Schritt 
veiter. Sie schneidet nämlich die Frage der Bildung eines 
Einigungsausschusses an, der von Bassermann 
bis Naumann die Wahltaktik in den einzelnen Wahlkreisen 
regeln müsse. Das Ergebnis, das ein solches Einigungsamt für 
die Nationalliberalen bringen müßte, wird darin allerdings 
nicht besonders günstig eingeschätzt, und das mit Recht. 
Denn in der Tat stehen die Grundanschauungen 
»on Nationalliberalen und Fortschrittlern sich 
chroffer gegenüber, als man auf den ersten Blick anzunehmen 
zeneigt ist. Beide haben zwar die Stärkung des Liberalismus 
als gemeinsames Ziel vor Augen. Beide treten auch gegen die 
Konservativen auf. Aber gerade in diesem Fweiten Punkt 
zehen die Meinungen besonders auseinander. Die National— 
liberalen stellen vor allem den Kampf gegen die Sozial— 
demokratie voran und nehmen erst in zweiter Linie den Kampf 
gegen den Konservativismus auf. Bei den Fortschrittlern da— 
gegen steht der Kampf gegen die Konservativen an allererster 
Stelle. Aber auch in der Stellungnahme zur Sozialdemokra⸗ 
tie weichen die Fortschrittler erheblich von der Grundidee der 
Nationalliberalden ab. Der Fortschritt behauptet, 
daß der Kandidat möglichst linksstehend 
sein muß, wenn man am weitesten kommen und 
erreichen will, daß so viel Anhänger wie möglich 
gegen den Konservativismus gesammelt werden. Die Natio— 
öy 
nalliberalen stehen jedoch auf dem Standpuntt, daß gerade 
eßt ein gemäßigter Liberaler die besten Aussichten 
ruf Erfolg hat. Ihre Ueberzeugung geht dahin, daß von links 
leine Elemente gewonnen, vielleicht kaum alle gehalten werden 
önnen, während von rechts gerade bei der heutigen Ueber—⸗ 
pannung der konservativen Leitung eine große Anzahl be— 
onnener Elemente dem gemäßigten Liberalismus zuzuführen 
ind. Und dieser Auffassung dürfte auch die Zukunft Recht 
jeben. Den Kern hierfür würden am besten die National— 
iberalen bilden. Aber sie müßten von rechts noch Zuzug 
erhalten. Wenn aber der Freisinn — der noch auf den Namen 
Eugen Richters schwört — seine Aufgabe jetzt richtig auffaßt, 
so muß er als linkes Mitglied zu dieser Mittelpartei dazu— 
toßen. 
Tatsächlich hält aber der Fortschritt jetzt z. T. den Kurs 
lints-⸗links. Er darf sich dann auch nicht wundern, 
venn bei den Nationalliberalen dafür kein Ver— 
tändnis zu erlangen ist und diese dabei nicht mitmachen. In 
dieser Partei herrscht nämlich die Anschauung, daß nur dursch 
nakellose Intaktheit gegenüber der Sozial- 
demokratie die Zukunft gesichert werden kann. Solche 
Siege, wie sie Dr. Thoma in Immenstadt-Lindau errungen hat,; 
indem er sich auf bestimmte Forderungen der Sozialdemokratie 
berpflichtete, sind keine Siege, sondern Niederlagen. Solch ein 
Mandatszuwachs bedeutet gleichzeitig einen noch gar nicht ab— 
zusehenden Verlust. Und wenn ein liberales Einigungsamt 
ihnliche Forderungen stellen wollte, so würde ein Eingehen auf 
dieselben zum großen Teil die Verleugnung der ganzen Ge— 
schichte und des Programms der Nationalliberalen bedeuten. 
l 
Der Reichskanzler über den Modernifteneid. 
Die für heute mit großer Spannung erwartete Erklärung 
des Reichskanzlers über den Modernisteneid ist erfolgt. Erfreu—⸗ 
icherweise zeigt sie etwas mehr Rückgrat, als wir es bisher 
eitens der preußischen Regierung gewohnt waren. Im nach—⸗ 
lehenden geben wir den Wortlaut wieder: 
Es wird niemand bestreiten, daß die Dekrete eine tiefe Be— 
vegung in Deutschland hervorgerufen haben. Die Bestimmungen 
über den Modernisteneid berühren das Verhältnis des 
einzelnen Katholiken zu seiner Kirche und entziehen sich damit 
iner Diskussion, die das Verhältnis des Staates zur Kirche 
zuum Gegenstand hat. Hält die Kirche es in ihrem Interesse für 
rötig, ihre Diener unter einen Eid zu stellen, so ist das ihre 
Sache, aber diese Dinge können eine Form an— 
rehmen, die das friedliche Zusammenwirken der 
donsessionen stören kann. Seitens der katholischen 
zeistlichen hat sich kein Widerstand dagegen gezeigt. Dennoch 
nüssen wir fragen, war es nötig und zwekmäßig, die 
Detrete auch für Deutschsand zu erlassen? Die 
Theater, Kunst und Wissenschaft. 
57* Vom Kieler Stadttheater. Das Defizit für die Spiel— 
jeit 1910/11 dürfte statt der veranschlagten 118 000 Mube— 
deutend größer werden, da kürzlich gelegentlich der Theater— 
vorlage in der Versammlung der Stadtkollegien am 17. Febr. 
Stadtrat Möller bekannt gegeben hatte, daß die Einnahmen der 
Spielzeit 1910/11 bis zum 15. Febr. dieses Jahres gegenüber 
»em Woriahre bereits um 24000 Maäzurüdgeblieben seien. 
Jetzt beantragt die Theaterkommission bei den Stadtkollegien, 
Dr 6000 Mefür Mehrkosten für Musik zu bewilligen, da 
durch die Verringerung des Orchesters des Vereins der Musik⸗ 
freunde von 55 auf 49 Musiker sechs Militärmusiker zur Aus— 
hilse herangezogen werden müssen, wenn gleichzeitig im Stadt⸗ 
theater und kleinen Theater Oper und Operette gegeben 
würden. Der Zuschuß der Stadt für das Theater dürfte sich 
also für die Spielzeit 1910,/11 statt der veranschlagten 118 000 
Mark — vorausgesetzt, daß die Einnahmen nicht weiter als 
um 24 000 Maäzurüdbleiben — einschließlich des Mehrbedarfs 
in Musik auf 148 000 Meästellen. Ferner zahlt die Stadt 
dem Verein der Musikfreunde, der das Orchester dem Stadt⸗ 
heater sür die Musikleistungen stellt, einen Zuschuß von 30 000 
Mark, so daß Kiel für Theater und Musik 178 000 Miauf— 
wendet. — Bei Kiels augenbidlicher Finanzlage ein mithin 
recht bedeutender Zuschuß. 
O. K. Eine neue Oper von Isidore de Lara. Im Theéätre 
des Arts in Rouen, das schon wiederlholt durch Uraussührungen 
Emanzipationsversuche von der künstlerischen Diktatur der fran⸗ 
zösischen Hauptstadt u nternommen hat, hat jetzt die erste Auf⸗ 
jührung einer neuen Oper von Isidore de Lara stattgefunden, 
die den Titel „Solea“ führt und einen ungewöhnlich guten 
Erfolg errang. Der Komponist hat dos Libretto selbst ge— 
jchrieben und von Jean Richepin bearbeiten lassen. Der 
Schauplatz ist das von den Türken belagerte Rhodus. Im 
Mittelpunkt der Handlung steht eine Zigeunerin Solea, die den 
bedrängten Malteser-Rittern im Kampfe gegen die Türken 
helfen will. Der Führer der Ritter, Lionoel, verliebt sich 
nn das braune Mädchen, und die Tragit dieser gegenseitigen 
Neigung liegt darin, daß er Christ und sie ungläubig ist. Aber 
das Mädchen leiht den Rittern doch seinen Beistand, entdedt und 
entlarvt zwei gesährliche Verräter, aber die Türken bleiben 
doch Seger. Zum Schluß sprengt Bolea den Vulverturm 
vor den vordringenden Feinden in die Luft. Lionoel 
riimmt daran teil, und so erleiden die Liebenden wenigstens 
emeinsam den Tod. Das Werk arbeitet mit starken The— 
terwirkungen, eine komische Nebengestalt trägt eine Fülle 
»on Humor in die Handlung und die Musik; der Komponist 
zrhebt sich an den tragischen Stellen zu wirklicher drama—⸗ 
ischer Kraft, die sich von Akt zu Akt steigert und das 
Publikum vollkommen gesangen nimmt. 
Künsthernachrichten. Frau Deir. Bartsch-Jonas, die 
eliebte jugendlichedramatische Sängerin des Lübecer 
5tadttheaters, ist auf. 10 Tage nach Wien beurlaubt 
»orden. — Felix Mottl ist, wie das B. T. aus 
Rünchen meldet, mit einer schweren Erkältung, die er sich 
ei seiner russischen Tournee in Moskau zugezogen hat, 
urüchgekehrt und liegt nun an einer heftigen Influenza 
»arnieder. — Als Ersatz für die plötzlich ausgeschiedene 
yrau Traute Carlsen hat die Direktion des Frankfurter 
domödienhauses das Mitglied des BVerliner Kleinen Thraters 
MNiriam Horwitzz, die Gattin des bekannten Berliner 
S—chauspielers Erich Ziegel bis zum Schluß der laufen⸗ 
den Spielzeit verpflichtet. — Der Herzog von Koburg⸗ 
Hotha hat den Leipziger Heldentenor Jacques Urlus 
sum Kammersänger ernannt. — Max Reger ist 
oeben vom Herzog von Koburg-Gotha zum Hofrat er— 
iannt worden. Reger besitzt von allen deutschen Musikern 
is meisten Titel: er ist Ehrendoktor der Philosophie, 
khrendoktor der Medizin (er nennt lich selbst scherzweife 
„Medizsmalrat“), Professor und jetzt auch noch Hofrat. 
Was wird er noch werden? 
Der „Rofenkavalier“ in Mailand. Sonntag abend fand 
die zweite Aussührung des „Rosenkavaliers“ in der Scala 
zu Mailand statt, nachdem im zweiten und dritten Aklte 
sehr starke Striche vorgenommen worden waren, um 
»en Forderungen des dortigen Publikums gerecht zu werden. 
Die in dieser Weise modifizierte Oper fand sehr freund— 
riche Aufnahme. Die Darsteller wurden nach jedem 
Akt wiederholt gerufen. 
Aus der Londoner Operettenwelt. Aus London schreibt 
man: Zena Dare, die beliebte Londoner Operetten— 
ängerin. hat jüngst die Bühne verlassen, um die Gattin
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.