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ũ ü Lauenburg, die
—VXVXV 61. Jahraan nachrichten sür das thetzogtum
amwun 58 und verordnungsblatt txe —— htga ug am zurftentümer Ratzeburg, Lübec und das angren
be αιααναεαανσσσσασαινονααοαο ee jende medlenburgische und helsteinische Geblet.
asεο Orud und Verlaa: Gebrüder Bor r 6 ers G. m. b. H. in Lübed. — Gelchäftsstelle Adreß haus GKoniastr. 46). Ferniprecher 89000 u. MMI.
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Ausgabe
ine vlan hierzu 2. u. 3. vlatt.
nichtamtlicher Teil.
* 2 8
Wird die Gewerbesteuer
von der Bürgerschaft angenommen?
Unter einer nicht unerheblichen Zahl von Miigliedern der
Bürgerschaft herrscht der lebhafte Wunsch, die neue Steuer
u ner Subjekt- und Erwerbssteuer zu machen. Was damit
Treicht werden soll, ist die Heranziehung weiterer Kreise,
Abasendere der Beumten, und damit die Verringerung der
daslen für die einzelnen. Wie nun weiter verlautet, soll für
zie Montags.Sitzung von einent, zumeist aus Mitgliedern der
Buͤrgerausschußlommission bestehenden Kreise von Bürgerschafts⸗
nitgliedern e in Kompromißvorschlag vorbereitet werden. Dieser
Bonschiag geht im wesentlichen darauf hinaus, daß eine
usführftichere Skala eingeführt wird und daß die
Schuldzinsen abzugsfähig sein sollen.
Wie diese neue Skala gegenüber derjenigen der Senats⸗
borlage aussieht, geht aus der untenstehenden Uebersicht deutlich
hervor:
alte Skala (Senatsvorlage)
vᷣs werden erhoben bei Erträgen von
3000 3000 0. 65 26
1000 - 5600 8*
3000 - 60000 *
6000 - 7000 1,1
090 - 8000 1,
3090 - 9000 1
9000 - 10000
10000 - 11050
1000 - 15*
2000 -
5000 - * .30 *
20000 145
5000- 30. 50 8
0000 - 40000 598
10000 · 50000u6 70 *
00000 - 60000 2,00 80 96
60000 - 80.000 2,00 290 *8
80000 u. mebr 2,60 5 290 8*
Ore Wirkung dieser neuen Skala würde natürlich eine ganz
indere als die der Senatsvorlage sein. Die Belastung der
Zätze von 23—54000 Meund 5-26000 Mwürde demnach zunächst
une gleiche bleiben. Von da ab setzen die Abweichungen ein.
Wir sehen, wie die Senatsvorlage regelmähig von 0,95 00 mit
edem weiteren Tausend um 0, 15 60 steigt bis 12000 M. Hier
rreicht sie den Höchstsatz von 2 0 und alle darüber hinaus—
ehenden Beträge werden auch nicht höher als mit 2 00 be⸗—
astet. Der neue Kompromißvorschlag dagegen belastet die
krträge von 556000 Menur mit Qu oo. Seine Steigetunge-
—E —
Kunst und Wissenschast
40
In der Braunschweiger Theater-Affüre hat auch die Braun—
chweiger Hof-Opernsängerin Carlotta Roeder das Wort
Ronmen. deren Konflitt mit Hofkapellmeister Riedel den
nfang der ganzen Affäre bildete. Irl. Roeder versendet
etzt an die Presse eine längere Erklärung. Sie schreibt darin;
Herr Riedel hatte am 11. Juni vorigen Jahres gelegentlich
er Orchesterprobe behauptet, ich sänge „so ordinär wie im
iee Ich hatte dieserhalb schließlich gegen Herrn
iedel die Privatklage einleiten müssen, nachdem alle Versuche
neinerseits, Herrn Riedel zu einem Widerruf seiner beleibige
Aeuberungen zu beitimmen, an der Weigerung des *
iedel gescheitert waren, obwohl dieser wiederholt darauf hin—
ꝛewiesen war, daß im Fall— ichtli
alle gerichtlicher Austragung Dinge
ur Sprache gebracht werden muͤßten, die für ihn recht unlieb
ame Folgen haben könnten Das 5 ivatk ⸗— bt unne
ich dan 32 rivatklageversahren spielte
n auch sehr bald auf jenes unliebsame Gebiet hinuber;
ch multe, um Herrn Riedel den E iet binber.
ich bei jener Aeunlerung — Wbne en eade
glich um eine sachliche, straffrei
zritit meines Gesanges gehandelt. darauf zu sprechen sug
aß Herr Riedel sich mir sofort —æSS ꝑ
n⸗
8 8* hier wicht wiederzugebenden, un pafsen-
genähert hatte, von mir aber energisch zurudk
welen war; ich hatte mich derzeit auch sofort (vor drei 35
elbe nun Herr Riedel die ungl ub lichst
auptungen auf, die darin gipfelten, da uwt sten Be⸗
eits Herrn Riedel im un ss —* b ich mich melnor·
Vegen passender Weise genaͤhert haben sollte!
egen dieser erneuten sch ue
— chweren Angriffe auf meine Ehre leitete
ee ie gegen Herrn Riedel ein und sah mich
— nn von Zeugen die schwere Be—
bi ee, iedel zu erheben, daß er auch in ver⸗
Ahecietehe 88* * Uen Kumstlerinnen des hieligen
var. Gerade als —* ee Zir Dir en gFabe aetreten
atte, e rfolgte auch Vu sanren diefe Wendung angenommen
vosthateers eine Bie einer anderen Dame des hiesigen
ichen Sof Inendanm ẽ ber Herrn Riedel bei der Herzog⸗
itur. Die Angelegenheit kam nunmehe auch
GGroße Ausgabe) Sonntag, den 8. Januar 1911.
J — — ——
aus drüchlich daß Baron de Mathies den König öffentlich um Ent—
schuldigung bitten solle. Als jedoch das Dresdener Regierungs⸗
sgan an dieses Versprechen erinnerte, konnte der Hert Baron
on Papstes Gnaden höhnisch antworten, daß ihm schlechter—
iings keine amtliche Mitteilung wegen seiner Schrift zuge—
jangen sei. Solche vatikanische Saumseligkeit erscheint als
zegenstüd zu dem beschleunigten Verfahren im Falle des Prinzen
Nax als eine unerhörte Herausforderung des Königs von
Zachsen. Zu einer Herausforderung des ganzen Protestantismus
ber wird sie, wenn man bedenktt, welcher Persönlichleit zu
diebe sie erfolgt. Der ehemalige Protestant Mathies, der
icht nur zum Katholizismus übergetreten ist, sondern auch
mter dem Dechnamen Ansgar Albing die evangelische Kirche
jeftig angegriffen hat, ist päpstlichet Baron, Monsignore und
Iriester geworden, nachdem er im vatikanischen Interesse seine
soldgespickte Börse freigebig geöffnet. Man erkennt daran,
uf welche Weise es möglich ist, ein Schoßlind der Kurie zu
zerden! Kein Wunder, wenn dem Organ des Bundes der
zandwirte, der Deutschen Tageszeitung, die dem Klerilalismus
o gern hofiert, angesichts solcher Erfahrungen schwül zu Mute
t. Kein Wunder auch, wenn unter dem Eindruck derartiger
zrfahrungen und des Modernisteneides der konservative
deichsbote das Zentrum für gefährlicher hält, als die Sorzial⸗
emokratie. Die Zentrumspresse ist sich der Gefahr bewußt,
dse die vatikanische Ueberspannung hierokratischer Bestrebungen
ür den deutschen Klerikalismus mit sich bringt, und möchte
eshalb der nichtklerikalen Presse das Recht bestreiten, Krititk
in jener Ueberspannung zu üben! Die Fortsetzung tendenziöser
heschichtstlitterungen in der Zentrumspresse soll offenbar gleich—
alls dem Zwedck dienen, vom Kampf gegen das Zentrum abzu—
hreden. Selbstverständlich können solche Bestrebungen, bei
denen es zum Teil offenbar auf die Einschächterung
»es Reichskanzlers abgesehen ist, im liberalen Lager
einen Erfolg haben.
Die neue Reichstagsersaßwahl, die in Immenstadt notwendig
reworden ist, kann für die Beurteilung der unter den baye—⸗
ischen Katholiken herrschenden Stimmung einen wichtigen Bei—
rag liefern. Auch bei der zweiten notwendig gewordenen
deichstagsersatzwahl, der in Allenstein-Rössel, ist das Zentrum
ils Mandatsinhaber beteiligt. Es bleibt abzuwarten, ob durch
ie Aufstellung eines besonderen polnischen Kandidaten dem
zentrum hier von seinem Busenfreunde Unannehmlichkeiten he—
eitet werden. Für die nicht gleichgültige Haltung der Sozial⸗
emokratie im Wahlkreise Immenstadt dürfte der Parteitag des
ayerischen Zentrums mit seiner lauten Kampfansage gegen die
Sozialdemokratie von bestimmendem Einfluß geworden sein.
Die Festigung der deutsch-russischen Beziehungen
hat unsere guten Freunde an der Seine, Themse und Newa zu
inem ebenso eifrigen wie erfolglosen Pressetreiben verleitet.
der leicht erkennbare Zwed dieses Zeitungsfeldzuges war der,
en neuen Leiter der auswärtigen Politik Rußlands, Sasonow,
von der eben vollzogenen Annäherung an Deutschland zurückzu⸗
chreden. Dabei wurde die Einsicht Sasonows nicht weniger
von dem vielgewünschten „dritten Hoftheater“ wieder einmal
angeschlagen wurde — und er schloß daran das Epigramm:
„Mian sagt immer, wir brauchen ein Theater für das feinere
Lustspiel —, ich sage, wir brauchen ein feineres Lustspiel
Airr das Theater.“
DTaͤe Aufführung von Mascagnis Oper „Isabeau“ in
Amerika abgelehnt. Wie der B. L.A. aus Rom meldet,
zat wegen verspäteter Ablieserung der Partitur der Oper
„Isabeau“ seitens Mascagnis die Italienische Opern-Gesellschaft
m Amerila die Aufführung abgelehnt und sich nach Europa
eingeschifft.
Emile Verharrens Tragödie, Tas Kloster“, die in Berlin
m den Kammerspielen aufgeführt worden ist, begeganet in
Wien Zensurschwierigkeiten. Man glaubt dort von
dem Stuüd eine Verletzung „religiöser Gefühle“ befürchten zu
rüssen. In Wirklichkeit können es natürlich nur „klerilale
Hefühle“ sein, deren Reizbarkeit man fürchtet. Im übrigen
st der Autor mit Aenderungen einverstanden, und so wird sain
Werk schließlich noch die Klippe der Zensur umschiflen.
Kleine Mitteilungen. Prof. Max Liebermann hat
im Auftrage der Hamburger Kunsthalle ein großes Ge,
nälde (Uhlenhorster Fährhaus“) geschaffen, das für die be—
eits im Entstehen begriffene Sammlung zur Hamburger Lokal⸗
reschichte bestimmt ist. — Eine bedeutende Sammlung alt⸗
'panischer Meister in der Goya und il Greco dominieren,
die aber auch Prachtstücke anderer spanischer Wieister, zusam—
nen 60 Werke, enthält, ist in München in der Galerie Heine—
nann eröffnet worden. — In Teplis soll zur Erinnerung
in den Aufenthalt Goethes, der belanntlich hiet an
Dichtung und Wahrheit“ arbeitete, ein Goethe-Denkmal er—
eichtet werden. — Aus Budapest wird gemeldet: Beim
Fällen e ines Baumes stieß der Landwirt Jaros unweit seiner
Besitzung in 152m Tiefe auf ein Gefäß mit römischen
GSold⸗ uund Silbermanzen im Werte von 100000
Kr. Der Fund wurde von der Behörde an sich genommen.
— Lovis Corinth hat ietzt ein Altarbild „Golgatha“
ein monumentales Triptychon vollendet, das der Künctler seiner
Geburtsstad. Tapiau gewidmet hat.
Morgen⸗Blatt Nr. 15.