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Ausgabe 4.
Aus den Nachbargebieten.
Hanßestudte. WM
SBamburg, 3. Märs. Im Spiel erschossen. Am
Donners tag nachmittag wurde auf dem Heiligengeistfelde die
Teiche eines 14 Jahre alten Knaben aufgefunden, die einen
Schuß in der rechten Schläfe aufwies. Neben dem Toten, der
ale der Edernförderstrahe wohnende Max Jans rekognosziert
wurde, lag eine Teschin⸗Pistole. Es wurde ermittelt, daß
Jans mit einem Kameraden G. Krähen schießen wollte. Hier
foll sich ein dritter, von der Feldsiraße gekommener Knabe zu
ihnen gesellt haben, worauf GE. fortgegangen sein will. Danach
durfte der unbekannte Junge den Jans im Spiel erschossen
haben. — Großfeuer. In Langenhorn brach in dem
Bauernhaus des Landmannes Pohs in Achterort ein Feuer aus.
Das Gebaäude ist fastt bis auf die Mauern niedergebrannt. Ein
massiver Anbau ist stark beschädigt. Das lebende Inventar
konnte gerettet werden.
Curhaven, 3. März. Die Auktion norwegischer
Fische am Domerstag hatte zahlreiche Händler und sonstige
Anteressenten von hier und namentlich von der Unterweser
Jerangezogen. Der Verkauf war sehr angeregt und befrledigend.
Der Dampfer, Smaragd“ brachte 154 Kisten Heringe und 6000
Pfund Schellrgze, die zu guten Preisen rasch willige Abnehmer
sanden. „Smaragd“, der um 11 Uhr hier eingetroffen war,
dampfte nachmittags nach Altona weiter.
GKleine Nachrichten) Beiderpolizeilichen Si—
tierung eines Schulknaben, der in der Nähe der Lauen—
hbarger Anlegebrücke aus einem Revolver Schusse abgefeuert
hatte, ent lud sich die Waffe, als der Hafenpolizei-
beamte Krohn sie dem Burschen alnehmen wollte. Die Kugel
drang dem Beamten in die Hand und mußte auf operativem
Wege beseitigt werden. — Zweitödliche Unglücksfälle.
Der 16 Jahre alte Bursche P. der bei einer Firma angeslellt
ist. um die Kuischer zu begleiten, saß auf dem Boch seines vor
einem Hause haltenden Wagens, als plötzlich die Pferde an—
zogen und P. einen Ruch erhielt, der ihn vom Bock schleuderte.
Der Unglückliche fFlog unter die Räder, die über ihn hinweg⸗
gingen und ihn auf der Stelle töteten. — Der zweite Un—
grdsfall ereignete sich am Billwärder Neuedeich. Ein Ewer—⸗
ührer slsand mit einem anderen Manne auf der Straße und
unterhielt sich, als ein Rollwagen daherlam, dessen Nahen die
beiden Leute nicht beachteten. Der Ewerführer verabschiedete
fich von seinem Bekbannten in dem Augenblich, als der Wagen
bei ihm vorbeisuhr und trat dann auf den Fahrweg, wo er
direkt von dem Wagen niedergerissen wurde. Er wurde über⸗
kahren und erlitt so schwere innere Verlezungen, daß er bald
arb.
Bremen, 3. März. Im Dischlergewerbe ist eine
Lohnbewegung eingetreten. Am 12. Februar war der
Torif der Tischler abgelaufen, ohne daß bis dahin der neue
Tarif, der u. a. eine Erhöhung des Stundenlohnes und eine
Verlürnung der Arbeitszeit am Sonnabend um eine Stunde
enthält, von den Arbeitgebern angenommen ist. Es wurde
eine Frist bis zum 1. März gesetzt. Da aber auch bis dahin
der Tarif nicht zum Abschluß gebracht war, legten nachmittags
in vielen größeren Betrieben die Tischler die Arbeit nieder.
ES befindet sich jetzt etwa die Lälfte der hier beschäftigten
Gesellen im Ausstand. Eine Versammlung soll darüber be—
mten, ob der Gesamtausstand proklamiert oder ob eine weitere
Frist sür die Festlegung des Tarifs, über den in Berlin noch
verhandelt wird, gegeben werden soll. — Hohe Kaffee⸗
preise. Der Preis für Kaffee hat bereits eine ziemliche
Sdhe erreicht. Nach den Monatsberichten des hiesigen statistischen
Amtes lostete durchschnittlich 1J Kg. Kaffee im Kleinhandel
im Januar
1000 1910 1911
Santos J 163 Pfg. 190 Pfg. 224 Pfg.
Santos II 146⸗ 172 — 207 4
SGuatemala J 108 4 231 2852
SGuatemala II 177 — 207 — 234
Belanntlich ist infosge der Finanzreform seit dem 1. August
Ordonnanzritte 1870/71.
Gortsetzung.)
Seltsam waren diese Wintergefechtstage vor Le Mans.
Vrorgens Anmärsche, Nebel, glatte Wege, langsame Entwicklung,
spater Beginn des Gefechtes. Dann Auflösung des Gefechtes in
auter Einzellämpfe um Gehöfte, Waldstücke Heden, Mauern,
Weinberge, Höhen und Zersplitterung der beteiligten Truppen⸗
verbäude sozusagen in ihre Atome. Dann kamen die Nach⸗
richten von Erfolgen hier und da, Mengen von Gefangenen,
Besetzung erstürmter Stellungen, und dann war es dunkel.
VBerfolgung war ausgeschlossen, neuer Widerstand zeigte sich
an den nach vorwärts führenden Wegen. Dann wurden Vor—⸗
⸗often ausgestellt, die durcheinander geratenen und auseinander
pekommenen Truppen wurden entwirrt, gesammelt und in not⸗
dürftige Massenquartiere, die meist ziemlich weit zurücklagen,
deführt. Die Truppenfahrzeuge waren wet zuruch und die
Truppe war ohne jede Bequemlichkeit. Offiziere und Mann⸗
chaften hatten ihre naßgeschneiten Sachen an, die ihnen oft
im Leibe froren und erst in den Quartieren auftauten. Ver⸗
flegung höchst unregelmähig und dürftig. Es wurde spät,
he die todmüde Mannschaft cinigermahen zur Ruhe kam—
Anderen Tages ging die Sache ebenso von vorne an, langer
Anmarsch, glatte Wege usw. usw. Eine rechte Siegesfreude,
vie sie trotz der grausamen Verluste in den Schlachten gegen die
aiserliche Armee die auf den eroberten Schlachtfeldern lagernden
Truppen erfüllt und aufgerichtet hatte, konnte gar nicht auf⸗
bommen, denn trotz aller gelungenen Angriffe, erbeuteter Tro⸗
phäen, abgeführter Gefangenen ging es im ganzen nur langsam
orwaͤrts. Wie ein Schwimmer, der in Kraut gerät, arbeitete
ach die Armee nur mühsam durch den Widerstand, den Feind
und Nebel, Schnee und Geländegewirr, Mangel an Verpflegung
und Ruhe entgegensetzten, vorwarrts, und wenn wieder ein Tag
herum war, so wuhte man micht. war gegen gestern anders
Eworden war. Immer hatten wir gehofft. die versammelte
Armee Chanzys zu treffen; dam woliten wir sie wohl an⸗
weiken und schlagen. Aber der ksuge französische speldherr
n J
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RA——— 00 958— 24 A144
gteitag, den 3. März 1911.
aAbend⸗Blatt Nr. 114.
hια
Abgeordneten bestehenden Kommission zur Prüfung und Be—
arbeitung Ubergeben ist, sind die Hoffnungen der Lehrer
auf eine genlgende Aufbesse ung ihrer Einnahmen gestiegen.
Da diese Kommission aus Lehrern freundlich gesinnten Mit—
altedern bestehtt, so ist zu hoffen, dahß dieselben über
den von der Regierung vorgeschlagenen Maximalsatz von
2300 Mueinschl. der Wohnung, Feuerung, Acerbestellung
ufw. hinausgehen wird und wenigstens eine annähernde
Gleichstellung mit den Lehrern der Nachbarstaaten dem
demnächst zusammentretenden Landtag vorschlagen wird. Schon
vor 3 Jahren sind die Landschullehrer im Domanium
auf 2300 MuSöchstgehalt aufgebessert worden, und wenn
cruch den hiesigen Lehrern für diese Zeit vom Landtag
eins außerordentliche Zulage bewilligt ist, was sie dankbar
merkennen, so ist der Unterschied der Einnahmen zwischen
iesen und jenen bei manchen Lehrern doch ein bedeutender
jewesen. Was anderen Staaten möglich ist, sollte doch
nuch Medlenburg möglich sein. Möchte der Landtag bei
einen nächsten Verhandlungen für die Lehrer eintreten,
er wurde sich dadurch den Dank der ganzen Lehrerschaft
lichern.
1909 eine Erhohung des Ru zolles um 20 Pfg. fur das Rg.
eingetreten. Der Preis von 1 Kg. Santoskaffee J hat sich
im Laufe von zwei Jahren von 163 Pfg. auf 224 Pfg., das
ind 61 Pfg. oder 37,4 00, gesteigert, Santos II ist gleichfalls
im 61 Pfg. oder 41,8 o0 teurer geworden, Guatemala J um
54 Pfg. oder 27,3 0, Guatemala II um 57 Pfg. oder 32,2 6.
Will man einen allgemeinen Durchschnitt der Kaffeeverteuerung
berechnen, so kann man annehmen, daß Kafsee im Kleinhandel
seit Januar bis jetzt um 834 4. sur 1 Kg. im Preise ge⸗
tiegen ist.
Schleswig⸗ Holsftein.
Altona, 83. März. Inselbstmörberischer Absicht
warf sich der Zimmermann Koörner beim Bahnhof Holstenstraße
nuf die Schienen, als ein Zug der Vorortsbahn heranbrauste.
der Unglückliche wurde überfahren und starb auf dem Trans⸗
port nach dem Garnison⸗Lazarett. — Der Verband deut«-
scher Frauenvereine (Grtsgruppe Altona) hat sich an
die Polizeibehörde mit einer Eingabe gewandt, in welcher um
Anstellung von Polizeiassistentinnen gebeten wird. —
Der seltene Fall, daß ein Mann, der einen doppelten
Zchädelbruch erlitten, gänzlic wiederhergestellt wird,
st hier vorgekommen. Der Seemann Kacl Specht siurzte vor
zier Wochen aus einem Fenster der zweiten Etage in der Adler⸗
traße auf das Straßenpflaster. Er lag drei Tage ohne Be—
vußtsein im Krankenhause und die Aerzte hatten ihn Aangesichts
»es doppelten Schädelbruches, den er bei dem Sturz davon⸗
getragen, bereits ausgegeben. Plößslich trat eine Wendaeng zum
VBesseren ein und dank der sorgsamen Pflege und Behandlung
wurde der Verunglüchte völlig wiederhergestellt. Am Montag
vurde er als geheilt aus dem Krankenhause entlassen.
Plön, 3. März. Dem Kriegsveteranen Schul—
»edellen a. D. Ahrens wurde anläßlich seines 90. Geburts⸗
ages vom Kreisausschutz eine Ehrengabe von 100 M
berreicht. — Die Stadtkollegien beschlossen, zur Deckung
des Steuersolls in Höhe von 66679 M 170 6 Zuschlag zur
Staatssteuer zu erheben.
Eckernförde, 3. März. Ein Walfisch tummelt sich
in der Edckernförder Bucht. Unter Benutzung eines Motorboots
nachten sich schon mehrere Schützen auf die Walfischjagd
Sie kamen wiederholt zum Schuß. Nach den Berichten von
Augenzeugen handelt es sich um einen Wal von 30m Länge
Apenrade, 3. März. Verlegung des Kresis⸗
nuseums? Nach einem Gerücht hat der Londrat die Ab⸗
icht, das im Kreishause untergebrachte Kreismuseum wegen
Mangel an Platz von hier zu entfernen und dem Museum in
ziel einzuverleiben. Der hiesige deutsche Bürgerverein erhob
gegen diese Absicht Protest und beschloß, die Stadtvertretung
zu bitten, geeignete Schritte zu ergreifen, um das Museum,
dessen Wert vornehmlich in den engen Beziehungen zum Kreise
bestehe, der Stadt und dem Kreise zu erhalten. In der Ver
ammlung wurde ferner mitgeteilt, daß große Aussicht vor—
hjanden sei, daß die projektierte direkte Bahnverbindung
von Flensburg über Apenrade nach Hadersleben verwirk—
licht werde durch den Bau einer Normalspurbahn.
Sallis Sooge, 3. März. Sturm und Sochwasser
jaben unsere Hallig wieder auf das schwerste mitgenommen.
In den letzten 14 Tagen ist das Land fast Tag und Nacht
inter Wasser gewesen. Schlimmer noch als die Tatsache, daß
mendlich viel Schlamm und Muscheln aufgeworfen sind, ist, daß
reue Landabbrüche von beträchtlichem Umfange statt—
jefunden haben. Die Hooger hoffen mit großer Sehnsucht
ruf den seit vielen Jahren versprochenen Uferschutz, weil der
Ubbruch immer stärker und der Wert des Landes dadurch ge⸗
inaer wird. Hooge ist fast die letzte Hallig, die noch
chutzlos daliegt, obwohl sie die größte und gefährdetste ist
Lauenburg.
SRatzeburg, 8. März. Aus Lehrerkreisen
»es Fürstentums Ratzeburg wird uns in bezug auf die
dandtagsverhandlungen über die Lehrerbesoldungs⸗—
rage geschrieben: Dädurch, daß die Regierungsvorlage
nicht ohne weiteres angenommen. sondern einer qus
—
Für unsere Frauen.
Der SHosenrock.
Der Hosenrock auf den Berliner Straßen. Va
inigen Tagen hatten die Passanten der Tauentzienstraße eine kleine
‚Sensation“. Ein „Hosenrock“ ward vorgeführt. Vom Kurfüriten⸗
zamm kam eine großgewachsene Dame mit zwei Herren. Schon von
veitem sah man, daß diese kleine Gruppe der Gegenstand allgemei—⸗
ner Aufmerksamkeit war. Man lächelte, tuschelte und blickke verwun⸗
dert. Die Dame schritt unbelümmert, ein kleines Lähheln um die
Lippen, zwischen ihren Begleitern dahin und schien sich sehr wohl zu
ühlen. Sie hatte die Fesseln des HHumpelrockes“ abbeworfen und
trug zum erstenmal den „Pascharod“ oder „Hosenrock“, den man aber
auch als „Chinesenrock“ bezeichnen könate. Es sollen ja vom Hosen⸗
rod schon viele Abarten vorhanden sein. Da wir aber die Schneider⸗
künste Poireis nicht genauer kennen. so wollen wir uns damit begnügen.
die „Herrlichkeiten“ der erwähnten Gewänder zu schildern. Das
Kostüm“ war in lila gehalten. Wenige Zentimeter über den Knöcheln
chlobß sich um jedes Bein fest ein völlig gesondertes Kleidungsstüe
nus lila Seide, das sich nach oben tribterörmig erweiterte und eine
Pluderhose bisdete. Dazu trug die Dame einen langen Mantel aus
sila Samt, der geteilt war und den Hosenreck zu beiden Sesten bedeckte,
o wie wir es bei den Chinesen sehen. Die Dame trug dazu lila
eidene Strümpfe und sehr feines Schuhwerk. Die Hose zeigte vier
Bũgelfalten, vorn und hinten und an den beiden Seisen. Mantel
und Hose waren mit schönen Spitzen bedeckt. Als die Dame stilhstand,
var von dem Hosenrock nichts mehr zu seben; er wirkte ganz wie ein
sewöhnlicher Rock Wie verlautet, sollen bei berühmten Berliner
Zchneiderinnen und Damenschnedern schon viele Dutzende von Ho—
enröcken durch Damen aus Berlin Wbestellt worden sein — ob nach
MRustern von Poiret oder von anderen Beherrschern der Mode, das
entziedt sich freilich unserer Kenntnis. Ergötzlich ist es, doß man sich
elbst im „Vatikan“ mit der neuesten Mode beschäftigt. Der „Oßer⸗
datore Romano“ prophezeit sogar schon eine völlige innere Verderbnis!
Wenn das nicht hilft —!
Die Jupeculotte hat ibren Einzug in Jialien gebelten.
In Florenz trat kürzlich Lydia Borelli im Politeama Nazionole in
davedans „Marquis di Priola“, in Mailand Criitina Bagni von der
Zacconitruvppe im bumorijtischen Monolog „Die Frau“ in der neuen
Mode auf, die von den Florentinern verlacht und ausgezischt
wurde, während sie vor den Augen der mondäneren Mailänder Gnade
and.
Madrid, 27. Februar. Immer standalöser wird das Beneimen
des Madrider Publikums gegenüber wirtlichen oder vermeintlichen
do enrockträgerinnen. Gestern abend fanden Tum ulte auf der
Puerta del Sol und in mehreren zentralen Strahen statt. Damen
wurden auf alle mögliche Weise belästigt, und die Schaufeniten
der Läden, in die sie klüchteten eingeschlagen. Die Polizel
muhte vielfach mit flacher Klinge einschreiten, um die Ruhe
ror auseingnder zu treiben
handelte von seinem Standpunkte aus ganz recht. Division
auf Division stellte er uns e ntgegen, und wenn die eine besiegt
war, hatten wir eine neue vor uns Die Masse seiner Truppen
ollte es bringen, die Dauer des Widerstandes sollte uns
exschöpfen, wir sollten uns „tot siegen“.
So war auch wieder der Eindruck am Abend des 12. Ja⸗
wiar. Ueberall Erfolge, aber kein klarer Weg. Noch lagen
enseits des Huisneflusses die Hauptstellungen des Feindes vor
ans, sichtlich stark besekt. Der Hauptkampf schien noch benor-
ustehen.
Aus dem Gefuhl, daß auch heute noch keine Entscheidung
rkämpft worden sei, und in dem Bewußtsein, daß die so harl
nitgenommenen Truppen fast am Ende ihrer Kraft waren,
wollte Prinz Friedrich Karl den ermüdenden, aufreibenden und
doch nicht endgültig entscheidenden Einzelkämpfen ein Ende
nachen. Er gedachte, für den 13. Januar den Truppen, soweit
ꝛs möglich sei, Ruhe zu gönnen. Das 13. und das 9. Korps
ollten dann sich auf dem rechten Ufer des Huisneflusses ver—
einigen und unter Umständen auch mit Teilen des 3. Korps
»en linken Flügel des Feindes am 14. Januar angreifen
während die starke, durch den Huisnefluhß noch gesicherte sũd⸗
liche frontale Höhenstellung vor Le Mans nur festgehalten
verden sollte. Die Besehle dazu waren noch im Gelande
ꝛei Champagns am Abend des 12. Januar entworfen worden
ind sollten den Armeekorps am Spätabend zugehen. Dem
erfolgreichen Geschützkampf der 18. Division hatte der Prinz
»on seinem Standpunkte auf der Waldwiese bei Champagné
wus zugesehen. Daß die Verbindung mit dem 13. Korps
im Begriff war, hergestellt zu werden, wußte er, als er abends
n sein Quartier, Schloß Ardenay, zurückritt. Aber was beim
3. Korvs vorgefallen, wie weit auf dem linken Flügel das
10. Korps vorgeschritien war, darüber fehlten die Meldungen
benso, wie vom rechten Flügel beim Großherzog. Eine Ent—⸗
cheidung war allem Anschein nach auch heute nicht gefallen.
Um diese kraftvoll herbeizuführen, schien es Zeit, die Armee,
deren Frontausdehnung vom linken bis zum rechten Flügel
roch drei deutsche Meisen hetrug. änmal Atem holen. den
—&
eis, auf dem sie sich vorarbeitete, sich verengen zu lassen,
o. daß alles übersehen, geordnet und einheitlich zum Entschei—
zungskampf erkundet und vorbereitet werden konnte. Auch
var es dringend nötig, die Trains heranzuziehen, den Truppen
extun einmal Verpflegung zuzuführen, sie mit Munition zu ver—
lehen. So schien ein Ende noch nicht absehbar.
Aver doch war die Entscheidung schon im Gange. Gegen
8 Uhr lief beim Prinzen die Weldung des 3. Korps ein, dan
in Gemeinsamkeit mit dem 10. Korps des Huisneübergang bei
Pontlieue, dicht vor Le Mans und nahe der Einmündung des
heisneslusses in die Sarthe, genommen sei, daß die Artillerie
jes 3. Korps vorgehe, um die jenseitigen Höhen und die Stad
Le Mans zu beschießen.
Um 8 Uhr erfuhr der Prinz in Ardenoy, daß das 10. und
J. Korps in Le Mans eingedrungen seien und im Straßenkampf
tanden, und gleich darauf, daß einige Tausend Gefangent(
zemacht, kolossale Lebensmittelvorräte, Waffen und Bagagen
des Jeindes erbeutet worden seien.
Um 12 Uhr meldete der Prinz telegraphisch den errungenen
Sleg an den König nach Versailles.
So hatten deutsche Disziplin, Ausdauer, der unerschütter⸗
liche Wille der Truppe zum Siege alle Hindernisse überwunden
der fseindliche Widerstand war gebrochen.
Noch in der Nacht gingen die Besehle zur Verfolgung
in die Armeekorps ab. Der Feind sollte vor allem verhindert
werden, Trummer seiner Armee nach Norden gegen die untere
Seine sortzuführen. Deshalb erhielt das 13. Armeekorps Be—⸗
sehl. den Feind oberhalb Le Mans über die Sarthe hinaus
u verfolgen. Das 9. Korps sollte in aller Frühe des
13. JZamar Uber den Huisnesluß und Parancebach vorgehen
und das Gelände nördlich Le Mans von feindlichen Ver⸗
prengten saͤubern. Das 10. Korps behielt den Feind auf dem
rechten Sartheufer im Auge und verfolgte ihn durch starke
Detachements aller Waffen. Das 3. Korps endlich behielt
de Mans besetzt und klärte auf, ob noch Teile der feindlichen
Armee auf dem linken Sartheufer sich aufhielten
Schluk solaft