dek Hamburger Zug daher, bespannt mit einem dreiachsigen (
Htomotivchen,. wie es die LübechBuchener Bahn für die
— Personenzuge, nicht aber für die D-⸗Züge
itzt. Taß die Weiterreise mit der erhöhten Belastung nicht
crade glatt vonstatten ging, ist klar. Die Geschwindigkeit
ar anfanos zirka 60 Km. pro Stunde, sank bald auf 48 Km. ()
nd bei minimalen Steigungen hätte jeder Radfahrer den
Zrg spielend überholt. In Wittenberge vetrus die Ver⸗
halung dann 10 Stunden! Nach dem Maschinenwechsel wur⸗
dann bis Berlin einige Minuten eingeholt. — Bei diesem
Horgange, der offenbar die Folge 3 Maschinendefektes am
Zamburger Zuge ist, muß es sehr auffallen, warum nicht die
Abeder Wagen sofort weiterfuhren. Den Reisenden wäre
ann der 1,stündige Zeitverlust erspart geblieben und der
Zamburger Zug hätte sicher nicht auf etwa 60 Km. von
hagenao⸗L. bis Wittenberge uber eine Srunde zugesetzt. Ferner
Jären diesem Schnellzuge, ebenso wie dem, welcher Hamburg
ne halbe Stunde später — Leipzig
ind Munchen in Wittenberge erhalten geblieben, die so auch
en Lübecker und Kieler Reisenden verloren gingen. Es zeigt
sch hier wieder, daß durchaus berechtigterweise von Lübeck
weiterer Schritt zur selbständigen Durchführung der
Jiel Lübed ·Verliner D-⸗Zũge gefordert werden kann, dak
ei namhaften Verspätungen der Hamburger Züge von einer
gereinigung beider Zugteile in Hagenow⸗L. abgesehen wird.
ie preufche Staatsbahn hat ein gleiches Interesse an dieser
AJenderung, da diese nur in einem störungslosen Verkehr ihren
nutzen erblicken kann. Vielleicht gelingt es der Handelskammer.
e hier schon viel erreicht hat, auch in diesem Punkte die
Lübeder Verkehrsinteressen zu wahren und zu fördern.
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zzustrumen vermocht, wenn damit nach dem Beispiel der
ordischen Länder eine allgemeine Verbilligung der Ge—
ühren verknüpft und an Stelle der beabsichtigten grundßätzlichen
zinführung von Einzelgesprächsgebühren ein System gewählt
jorden wäre, das neben einer billigen Grundtaxe mähige Ge—
prächs gebührensätze vorgesehen hätte, die nach festen Pauschal⸗
itzen entsprechend gestaffelt wären. Die inzwischen bekannt
ewordenen Beschlüsse der Reichstagskommission werden zwar
er Forderung nach der wahlweisen Beibehaltung des Paufch—-
ebührensystems (unter Staffelung der Pauschalsätze) gerecht,
edeuten aber nach wie vor eine so empfindliche Mehrben
istung des Fernsprechverkehrs von Handel, Gewerbe und In—
uftrie, dah auch die jetzige Vorlage als verkehrsfeindlich
ezeichnet und deshalb den entschiedenen Widerspruch des Aus⸗
busses der Landesgruppe Lübeck des Sansa-Bundes erfahren
1u53 *
Saifon⸗ und Juventurgausverläufe. Ueber die gesetzlichen
zestimmungen über Saison- und Inventurausverkäufe herricht
rotz mehrfach wiederholter Aufklärung in der Presse noch
ielfach Unklarheit. Es sei daher erneut darauf hingewiesen,
aß die Saison⸗ resp. Inventurausverkäufe mit einer Dauer
on 2 Wochen nach Wahl der Gewerbetreibenden nur inner⸗
salb der Zeit vom 5. Jan. bis 20. Febr. und vom 15. Juli
is 31. Aug. stattfinden und mir als solche bezeichnet wer⸗
en durfen. Unterhält ein Gewerbetreibender mehrere Ver—
rufsstellen. so muß der Ausverkauf in allen gleichzeitig
attsinden. Auch dürfen nicht alle Geschäfte Saison—
nd Inventurausverkäufe veranstalten, sondern nur solche,
ndenen die Handelsgebräuchlichkeit dieser Veran⸗
altungen feststeht. So dürfen 3. B. Uhrmacher, Kolonial⸗
harenhändler ac. keine Saison- und Inventurausverkäufe ver⸗
instalten.
d. Das Schickfal der 25⸗Prennigstücle. Wie aus der
öniglichen Münze in Berlin mitgeteilt wird, sind die Ge—
üchte über die Wiedereinziehrng der neuen 255Pfennigstücke
ollständig unbegründet. Im Voriahre wurde bekanntlich vom
zundesrat beschlossen, für 5 Mill. Me25-Pfennigstsicke zu
rägen. Für zirka 4 Mill. Musind von der Munze bereits
ertiggestellt und in Umlauf gegeben worden. Für 1 Mill.
Nark sind zurzeit in Arbeit genommen worden mit der
zestimmung, dieselben bis Anfang März d. J. sertigzustellen.
das Reichsschatzamt kteilt im Anschluß an diese In—
»rmalion mit, daß bei Vedarf noch weitere Prägungen der
etreffenden Münzsorte zu erwarten sind. Die höchstzulässige
zrägung von Nickel- und Kupfermünzen beträgt auf den
topf der Bevölkerung 253 Muund ist zurzeit bei weitem
och nicht erreicht.
Gedenket der darbenden Vögel!
— —— — AEEEA 5ñ2
o- Diebstahl. In der Nacht vom 5./6. d. M. ist von
inem Neubau in der Greveradenstraße eine Rolle Rleirohr
»on 16-17 m Länge und 58 Zoll Stärke abhanden gekommen
ind vermutlich gestohlen worden. —V
o Sachbesitzad'gung. Festgenommen wurde ein beschäfti—
ungsloser, mehrfach vorbestarfter Arbeiter, der lich durch
orsätzliche Zertrümmerung einer Fensterscheibe in der Staven⸗
trake der Sachbeschädigung schuldig gemacht hat.
Bereinigte Stadithenter, Lübeck.
Spfelplan von Sonntag. den 8. bis einschl. Sonntag, den 15. Januar.
(Aenderungen bleiben vorbehalten.)
Januar: Neues Stadttheater:
Zonntag. 2. Dornröschen“.“
Zonntag, — DDie Meishtersinger von Mürnberg“.
Nontag, „St. Elms⸗Feuer“.
—WA
Mitiwoch. 11. Runter Abend.,Der Klavierlehrer“,
„Otbellos Erfolg“, Gelangsvor⸗
rräge usw, Balletteinlagen
Donnerstag, 19. ,Der Kausmann von Venedig“.
rreitag, 13. „Undine“.
Zonnabend, 14. „Die Meistersinger von Nürnberg“.
Sonntag. 15. „Dornröschen“.
SZonntag. 18. Gastspiel Alois Pennarini“. Caval-
leria rusticanatt, „Der Bajazzoꝰ. 74 10/.
Januar: Stadthallen-Theater:
Zonntag, 8. „Der Meister“. 72 10
jreitag, 13. Unbestimmt 8 104
zonntag. 185. Unbestimmt. 75 10
In Vorbereitung: Neu! ‚Taifun“, Schauspiel von Lenapel.
Neu! WVersiegelt“, Over von Leo Blech.
G. Travemünde. 7. Jan. Funf große Torpedo⸗
oote neueren Typs liefen hier gestern ein, um Bunker—⸗
ohlen zu nehmen. Die Boote werden den Sonntag über
sier liegen bleiben und am Montag wieder in See gehen.
— Sportliches. Für die nationale Jolle „Ahasver II“,
delche nach den in der Berliner Herbstwoche dort errungenen
Ziegen nach dem Rhein verkauft wurde, ist auf der Werft
»on J. Schlichting hier ein Ersatzbau fertiggestellt. Eine
veitere Jolle für Berliner Rechnung ist im Bau
Lauenburg.
R. Mölln, 7. Jan. Um die zweite Pfärestelle
in der Stadtkirche sind eine größere Anzahl Bewerbungen,
ahezu 80, eingegangen, unter ihnen viele aus Schleswig⸗
»ʒolstein. keine einzige aber aus dem Kreise Herꝛoatum Lau⸗n-
urg. *7*. ——
R. Ratzeburg, 7. Jan. Das vorläufige Gesamt—
rgebnis der Volkszählung am 1. Dez. 1910 ist für unseren
treis nach amtlicher Feststellung folgendes: Haushaltungen
isgesamt 12581 (1905: 12040); ortsanwesende Personen:
niännliche 27778 (26 657), weibliche 26653 (26 042),. zusammen
4431 (52 6795; darunter reichsangehörige aktive Militär—⸗
ersonen 571 (520). Die Einwohnerzahl unseres Kreises hat
lso in den letzten fünf Jahren um 1752 Personen (1141
iännlichen und 611 weiblichen Geschlechts) zugenonmmen. In
»en voraufgegangenen fünf Jahren betrug die Zunahme rund
46 Personen. — Die Einweihung der neuen
atholischen Kirche fand Freitag unter Anteilnahme der
kpitzen der Behörden statt. Pastor Windus zelebrierte unter
lssistenz der Pastoren Kranz⸗Oldesloe und Zur⸗Schwerin ein
eierliches Levitenamt, wozu der Lübecker Kirchenchor die
iturgischen Gesänge vortrug. Die Kirchenlieder wurden von
em Musikkorps des Jägerbataillons begleitet, die Festpredigt
ielt Pastor Köster-Lübeck im Anschluß an das Evangelium
on der Anbetung der heiligen drei Könige. Das Gottes-
aus mar von Andächtigen überfüsst
zeh. Gr. Berkenthin; 7. Jan. Einen Unfall erlit
»er Arbeiter Fritz Voss, Nondeshagen, in dem landwirt⸗
cherftlichen Betriebe des Hufners Karl Hachk hier⸗
eibit. Voss saß auf einem mit Stroh beladenen
Wagen. Beim Haneinfahren in das Haus siel er durch Lockern
des Strehs herunter und zog sich neben Verletzungen am Kopf
Anschwelkungen der linken Brustseite zu.
Großherzogtinmer Medlenburg.
Schönbera, 7. Jan. Der Carlower Krieger⸗
erein wählte für den verst. Schulzen Holst Hauswirt Bruhn.
Farlow, in den Vorstand. — Das Chausseeproiekf
Fdarlow—ssserrnburg findet immer mehr Anklang. Auß
Somntag ist eine neue Versammlung in Carlow anberaumt,
um zu den bisherigen Anhängern des Proljektes neue hinzu zu
Jewinnen. — Auf der Treibijagd des Jagdpächters
Heincke in den Feldmarken Bechelsdorf. Niendorf und Ollndorh
wurden 25 Hasen erbeutet.
Buntes Allerlei.
d. Ein ammsanies Anesdötchen von Justizrat Staub, dent
ekannten Verfasser eines Kommentars zum Handelsgesetzbuch,
vird uns mitgeteilt: Eines Tages konsultierte ich Justizrat
Ztaub, mit dem ich näher bekannt war. Als ich den Tal—⸗
Festand vorgetragen hatte, meinte Staub selbst: „Die Sache
st in der Tat sehr verzwickt; doch sehen wir einmal nach.
vas Staubs Kommentar dazu sagt!“ Er nahm das diclewige
Perk vom Regal und erklärte nach einigem Herumblättern:
„Ja, biach Staubs Kommentar müßten Sie den Rechtsstreit
sewinnen.“ Dessen ungeachtet ging der Prozeß in sämtlichen
Instanzen verloren. Das merkwürdigste dabei war iedoch,
daß zur Begrundung des klagabweisenden Erkenntnisses fort⸗
vährend auf — Staubs Kommentar Bezug genommen wurde.
Die Gobdfunde in der Eifek. In diesen Tagen ist das
este Gestein der Eifel, das goldhaltig sein soll, angeschlagen und
remisch untersucht worden. Es hat sich gezeigt, daß tatsächlich
hold in dem Gestein enthalten ist. Man ijt zurzeit auf der
Zuche nach goldhaltigen Quarzgängen, von denen man glaubt,
aß sie die Urquelle des Goldes sind, das in der Eifel gesunden
vird. Zurzeit sind vier Gruppen in der Eifel mit Gold—
churfen beschäftigt, darunter die Düsseldorfer Gruppe mit 35
Feldern, die Kölner Gruppe mit etwa 28 Feldern, eine hollän⸗—
oische Gruppe mit vier Feldern und eine Berliner Gruppe mit
winf Feldern.
— — —
4
Neuete Nachrichten und Telegramme.
W. Berlin, 7. Jan. Dem Militär-⸗Wochenblatt zufolge
vurde General der Infanterie von Beseler, Chef
»es Ingenieur⸗Pionierkorps, unter Belassung à la suite des
sardepionier-Bataillons zutr Disposition gestellt. Ge—
ieralleutnant Gouverneur von Metz, Meudra, wurde zu
einem Nachfolger ernannt.
W.7T. Wien, 7. Jan. Der bulgarische Minister—
»räsident und der Handelsminister sind gestern hier
ingetroffen. —
W.7. Madrid, 7. Jan. Mintlich wird aus Malaga
gemeldet: Als der König das Palais des Gouverneurs be—
reten wollte, fiel ein Revolver, einer Zidilperson gehörend.
ur Erde und entlud sich mit lautem Knall. Unter den
Umstehenden entstand eine Panik. Zwei Personen wurden
gerletzt.
W.7T. London, 7. Jan. Ein Morgenblatt meldet aus Te—
zeran: Die schwebende Schuld der persischen Re—
rierung bei der russischen Bank im Betrage von 1200000
Z3fund Sterling soll in eine Tige Anleihe konsoli—
iert werden mit einem Amortisationsfonds zur Rückzahlung
er Anleihe in 18 Jahren. Da die gezahlten Zinsen 12 6
ind zeitweise mehr betrugen, ilt eine bedeutende Ersparnis
ꝛrreicht. J
W.T. Newyorl, 7. Jan. Die Vereinigten Irisch⸗
imeriktanischen Gesellschaften nahmen Resolutionzc
un, in denen sie perlangen, Commander Simswegen
P, Londonmer Nede aus der Marine auszu⸗
tokßen.
* 2
W. Berkin, J. Jan. Im Moabiter Krawallpro—
eß stehen noch die Plädoners vonsechs Verteidi—
rern aus. wobei noch eingehende Repliken der Staats⸗
inwaltschaft zu erwarten sind. Das Urteil soll erst am
Mittwoch gefällt werden. Der Dienstag ist für die Ve—
atung freigeblieben. J
In der Frauenmordaffäre in der Blumenthal—
trahße wird eine neue Spur verfolgt. Frau Hoffmann lsoll
jach dem Tageblatt öfter nach dem Sportpalalt ge—
sangen sein und die dort Angestellten gekannt haben. Eine
Angestellte kehrte, wie es heißt. am Mordtaage nicht in
hre Wohnung zurück.
W.7T. Blaukenese, 7. Jan. In der vergangenen Nacht
st der umfangreiche Hof des Gutsbesitzers Ranck in Sülldorf
zollständig niedergebrannt. Es liegt abermals Brand⸗
kiftung vor. Der Schaden ist beträchtlich.
W. Essen, 7. Jan. Gestern fanden im Ruhrrevier 26
Bnelegschaftsversammlungen statt, die von drei
Verbänden gemeinschaftlich einberufen wurden. Es wurde eine
zleichlautende Resolution angenommen, die in der Haupi⸗
sache eine Lohnerhöhung von 1520 fordert. Für
den nächsten Sonntag sind Uber 50 Versjammlungen geplont.
W. T. Regensburg, 7. Jan. Auf dem Eis des Ludwias⸗
tanals bei Kehlheim sind beim Schlittschuhlaufen dret
steraben eingebrochen, von denen sich einer retten konnte.
W. Rotterdam, 7. Jan. Auf den holländischen Eisenbahn⸗
ügen treibt eine Falschspielerbande ihr Unwesen; sie
ucht hauptsächlich Ausländer, vorzugsweise Deutsche, zu be⸗
rügen. Neuerdings wurde in einem Eisenbahnzug zwischen
Notterdam und dem Haag auf einer Strecke von 20 Min
Bahnfahrt ein Deutscher um 2000 Muäbetrogen.
W. Wiernuyi, 7. Jan. Die wohlhabenden Einwohner flüch-
eten infolge des Erdbebens; das Elend der ärmeren zurüd-
gebliebenen ist unbeschreiblich 300 Personen liegen verwundet.
irztliche Hilfe ist mangelhaft.
W. Wladiwostok, 7. Jan. In Japan wird eine ver⸗
tärkte Tätigkeit der Vulkane beobachtet.
W. Avelaide, 7. Jan. Der Passagierdampfet
Eoderton Grange“ strandete kurz nach seiner Ab-
ahrt nach Melbourne und sitzt fest. Man weiß nicht. wie
iele Passagiere an Bord des Schiffes sind. Das Schiff lkostete
iber zwei Millionen Mark und batte eine Ladung von über
moai Milsionen Mar