aftet, weil auch sie Abdul Hamid zur Flucht verhelfen
ollten.
vollan Friechische tůtlijcher Gtenzuwischensall. Tartische Sol-
daten überschritten die griechische Grenze. Die Aufforderung
zer Grenzwache. das griechische Gebiet zu verlafsen, be—⸗
antworteten sie mit Flintenschüssen; diese seuerte darauf.
Zwei Turken wurden getötet, ein Grieche verwundet.
Amerila.
Die Verwaltung des Pauamakanals. Auf den Vorschlag
»es Präsidenten Taft wird demnächst eine Kommifsion ernannt
herden, um sich mit den verschiedenen Verwaltungszweigen
x Panama⸗Kanals vertraut zu machen. Die Hauptarbeit
Kommission wird sein, einen Stab für die Be rwal⸗
ung zu schaffen und diesen für den Kanaldienst heran⸗
bilden; ferner soll die Kommission über die Frage der
anakgebünhren beraten und über den strittigen Gegen⸗
fand, ob der Handel im Kanal als privat oder offi—
Felt behandelt werden soll. Oberst Goethals und andere
ffiziere, die bei der Konstruktion des Kanals besonders be⸗
chäftigt waren, sind der Meinung, daß die Kanalverwaltung
Rohfentager und Oelvorräte halten, Reparatur⸗
herkstätten einrichten Trocken dochs erbauen sollte;
gie Einnahmen aus diesen Einrichtungen würden mit der
zeit dazu beitragen, die vielen Millionen, die die Vereinigten
ztaaten bei der Konstruktion des Kanals ausgegeben haben,
inzubringen. Dis Geschäftsleute Amerikas wünschen jedoch,
ah diefe Einrichtungen Unternehmern überlassen werden. Es
so ziemlich ficher daß der Kanal am 1. Januar 1815
ereits im Betrieb sein wird, wie Präsident Taft im
jerbst letzten Jahres versprochen hatte.
*
CTagesbericht.
Lübeck, 24. Februar.
Der neue Postdireltor ernaunt. Die Vorsteherstelle
es hiesigen Postamts ist zum 1. Mai dem Postdirektor
Ztein in Wismar übertragen.
V Der Verein der Bewohner des Landgebittes der freien
ʒanfestadt Lübeck feierte am Donnerstag abend in den
häaumen des Saalbaues sein Winterfest, das sich trotz des
lürmischen und regnerischen Wetters eines guten Besuches zu
rfreuen hatte. Eingeleitet wurde das Felst durch ein Prome⸗
adenkonzert, dem sich ein Tanzvergnügen im gelben Saal an⸗
hlohh. Gegen 8 Uhr versammelten sich die Vestteilnehmer im
Narmorsaal zum Abendessen. Im Verlaufe desselben begrüßte
der Vorsitzende des Vereins, Herr Lauenstein, die Festver⸗
ammlung namens des Vorstandes und führte dann weiter aus,
daß im verflossenen Jahre mancher Landmann wegen des an—⸗
jaltenden Regens der Ernte mit Vesorgnis entgegengesehen habe.
dennoch habe die Ernte einigermaßen gut geborgen werden
önnen, und die Getreideernte set wider Erwarten
rößtenteils eine recht gute gewesen, und die Land-
virte könnten um so zufriedener sein, als auch der Stand der
»tesjährlgen Wintersaaten ein guter sei und
oieder eine befriedigende Ernte erhoffen ließe. Andererseits
Aen die gegenwärtigen besseren Verhältnisse im der Landwirt-
haft auch auf den Schutzzoll und die hieraus resultierenden
uten Preise für landwirtschaftliche Produkte begründet. Man
oerfe zwar den Landwirten vor, daß sie trotzdem unzufrieden
eien, und noch mehr Unterstützung verlangten. Das sei aber
inzutreffend. Redner gedachte sodann kurz der großen Zeit
on 1870/71, des AOjähr. Friedens, sowie der diesjährigen Feier
es Geburtstages des Kaisers und sührte dann weiter aus, dak
er Kauser durch seinen Besuch im Deutschen Landwirtschaftsrat
»on neuem gezeigt habe, dah er ein warmes Herz für die
randwirtschaft besitze, indem er als Landwirt und Gutsbesitzer
elbst das Wort genommen habe, um über die von ihm auf
einem Gute Kadinen durchgesührten Meltorationsarbeiten und
Zultivierung von Moor⸗ und Oedlandereien zu berichten. Hoffent⸗
ich würden diese vorbildlichen Arbeiten bei den Landwirten An⸗
lang finden und sie veranlassen, dem Beispiele des Kaisers
achzuetfern, sowie die Reichsminisserien dahin führen, daß sie
Mittel beschaffen, um die jetzt noch brach kegenden großen Oed⸗
andereien in Deutschland in Ackerboden und vor allem in Weide⸗
and umzuwandeln, damtt Futter für eine erheblich größere Vieh⸗
zaltung gewonnen werden könne. Denn die leidige Fleisch⸗
idt sei ja noch immer ein Anstoß fur viele und man glaube es
uicht, wenn auch tausendmal wiederholt und durch Sachver⸗
ländige bewiesen dei, daß eine leischnot Uberhaupt
nicht vorhanden gewesen sei, sondern daßj zur Versor—⸗
sung des deutschen Volkes mit Fleisch, wenn es weiter so viel
FFleisch essen wolle, wie in den letzten Jahren, und obgleich
die Schweinepreise so geringe geworden seien, daß der Landwirt
jendtigt Jei, sich von der Schweinezucht und ⸗Mast anderen
Zweigen seines Berufes zuzuwenden, so werde man dennoch
eststellen müssen, daß nur höchstens 4 Prozent des
Fleischbedarfes vom Auslande zu beziehennötig
sei. Diesen kleinen Restbedarf auch noch zu produzieren, werde
die deutsche Landwirtschaft bald in der Lage sein. Redner
chloß mit einem freudigst aufgenommenen Hoch auf den Kaiser.
Bald danach nahm Herr Seen k⸗Bültwisch das Wort und führte
rus, daß die lübecdischen Landwirte wenig davon merkten,
dah sie in einem freien Staate lebten; sie kämen sich viel⸗
wehr noch so halb als Sdrige vor. Freiheiten, die
ndere Bundesstaaten bereits vor 30, ja 40 Jahren eingeführt
jätten, seien hier noch unbekannt. Er habe darum schon wieder⸗
zolt gesagt, der Landwirt müsse ein Hornochse sein, der sich im
Lübeckischen eine Landstelle kaufe, denn er sei auf ewig fest⸗
genagelt. Das sei eine böse Sache. Seit einiger Zeit wehe
iller dinas in unserer Regierung ein anderer Wind, indem Leute,
die bisher etwas tonangebend gewelen seien, zurüdgedrängt wor⸗
den und an ihre Stelle jungere Leute mit freieren Auffassungen
jetreten seien. Wenn man Gerüchten Glauben schenken dirrfe,
ciege dem Bürgerausfchutß wieder ein Gesebeniwurfebetr.
»ie Ablbsung er Reallasten vor. Möchte sich die
doffnung der Landwirte, daß dieser Gesetzentwurf ihnen erheb⸗
lich besseres bringe, wie der erste Entwurf, nämlich, daß sie
m einem freien Staate freie Herren auf ihrem Grund und Boden
vürden, in Erfüllung gehen. Noch hätten die Landwirte das
Bertrauen zu Senat und Bürgershaft, daß sie Verständnis dafür
zätten, daß die Landwirtschaft dich nur entwicheln könne, wenn
ie fret sich bewegen und entfalten könne. Frei müsse, wie
eder andere Deutsche, auch der lübeckische Landmann werden,
und in der Soffnung, daß dier Senat sich dem nicht entziehen
ind die Bargerschaft thre Zustimmung nicht versagen werde,
cinle er ein volles Glas auf das Wohl des Senates und der
zürgerschaft. — Im weiteren Verlaufe des Abends toastete
dert Maad-Vorrade auf das einige, sich einer 40fährigen
tseaneten Friedenszeit erfreuende deutsche Vaterland; Serr
uuvemann a. OM. v. Huth-Krempelsdorf gedachte der Ar⸗
Lit des Raisers um LAie Erhaltung des Friedens durch Erhal⸗
ung des Heeres auf seiner erprobten Leistungsfähigkeit und
zchaffung einer starken Flotte als Grundlage der deutschen Macht
wie' der Arbeit des Bundes der Sandwirte zur Ber—⸗
esserung der Lage der deutschen Landwirtschaft. Wie das
eutsche Reich mit seinen Nachbarn in Frieden leben wolle,
¶seien auch die Landwirte bestrebt, mit allen übrigen Be—
ufen in Frieden und Freundschaft zu stehen. Das könnten die
sandwirte aber nur, wenn sie, wie das Reich, gewappnet und
erüstet wären. Dies könne aber nur durch einen Zusammen-
hluß aller Landwirte erreicht werden, und da sei für sie das
inächst gegebene der Bund der Landwirte, sowie für Lübeck
nbesonderen der Verein der Landbewohner. Auch lebzterer
abe für die Landwirte im Laufe der Jahre sehr viel erreicht,
ornehmlich auf dem Gebiete des Genossenschaftswesens; er er⸗
mere nur an die Milchverwertungsgenossenschaft, die Spar⸗
ind Tarlehnskasse, die Herdbuch renossenschaft, den Pferdezucht—
erein, die Dreschgenofsenschaft, den Arbeitsnachweis u. a. m.
dah die Zentralankaufsstelle für landwirtschaftliche Maschinen
nd Geräte G. m. b6. 8. nicht babe bestehen können, habe
elleicht nicht zuletzt seinen Grund darin, daß sie keine rein
andwirtschaftliche Genossenschaft gewesen sei. Trotz
ler Erfolge des Vereins der Bewohner des Landgebiets aber
leibe der Verein immer noch notig. Leider fehle es aber unter
en Landwirten nicht selten an der ernsten Mitarbeit an den
iannigfachen und wichtigen Aufgaben des Vereins; darum richte
rauch jeßt wieder die Bitte an die lübechischen Landwirte, dem
Zerein der Landbewohner beizutreten und an seinen Zielen mit
uarbeiten. Dem Verein aber und seinem Blühen weihe er
rin Glas. — Herr Oberamtmann Dier king⸗-Lockwisch brachte
»dann in humorvollen Worten ein Hoch auf die Damen aus.
zerner toastete Herr Henk⸗-Bültwisch auf die Gäste. Er meinte
. a.: Wenn Lübechk auch keine agrarische Stadt fei, so fei es
och ein schöner Ort, in biem lich gar prächtig Feste feiern
ehßen. Darum begehe auch der Verein der Bewohner des
andgebietes sein Winterfest in Lübed und freue sich, auf diesem
ahltreiche Gäsie aus der Stadt beqgrüben zu können, denn schliekß—
scch müßten doch alle, groß und klein, zusammenhalten, damit
er Landwirt nicht mehr zu ditten brauche, sondern auch for—
jern und einmal einen Trumpf ausspielen könne. Weitere Reden
ufß die Veteranen, den Vorstand usw. schlossen sich an. Nach
lufhebung der Tafel fand ein Ball statt, der die Festteil⸗
ehmer noch manche Stunde in angenehmster Stimmung bei⸗
unmen hielt.
A Wohltãtigkeitssßerein Sammelkasten. Dem in der am
Nittwoch abgehallenen Generalversammlung erstatteten Jahres-
ericht für 1910 entnehmen wir das folgende: Der Bercin,
er im abgelaufenen Jahre auf ein 28jähriges Bestehen
urückblicke, konnte in dieser Zeit 708 Witwen, tranken
ind alten Leuten Unterstützungen, sei es zur Miete, Kran—⸗
enpflege oder Lebensunterhalt im Gesamtbetrage von 11695
Mäubewilligen; außerdem steuerte er aus seinen Mitteln
ür die Weihnachtsbescherung armer Konfirmanden 4898
Rwbei. Die den Konfirmanden im Laufe der 25 Jahre
rwilligten Beihülfen zu ihrer Ausrüstung erforderten einen
ostenaufwand von rund-23 000 M, der außer der Beisteuer
es Vereins durch gesammelte freiwellige Gaben zu'ammen-
Wracht wurde. Auch mit dem Berlauf des 25. Jaebres
ines Bestehens konnte der Verein sehr zufrieden sein.
zlleich im Anfang des Jahres erhielt er aus dem Nachlaß
er derstorbenen Frau Wilhelmine Lienhöft 1000 M, die
ach Abzug der Erbschastssteuer mit 900 Muausbezahlt
urden. Die Feier des 25zährigen Bestehens des Vereins
brachte einen Ueberschuß von 238,36 Mi. Die Zahl der
zereinsmitglieder beträgt 3687. Die an den Verein wiederum
imgroßer Zahl herangetretenen Anträge auf Unterstützung
onnten in reichlicher Weise erfüllt werden. Witwen und
lte, sowie kranke Leute erhielten in 26 Fällen Unter—
ützung und zwar in 9 Fällen 145 M zur Miete und
a 17 Fällen 3065 Muzum Lebensunterhalt; ferner wurden
ls Beihilfe für die Weihnachtsbescherung armer Konfir—
randen 100 Mubewilligt. Die Einnahmen des Bereins
etrugen einschließlich eines Kassenbestandes von 213,583 M
asgesamt 864, 15 M; verausgabt wurden 633,20 M, sodaß
in Kassenbestand von 230,95 M auf das Jahr 1011
bernommen wurde. Der Reservefonds erhöhte sich auf
371,27 M. Die Generalversammlung wählte die aus dem
zorstande satzungsmäßig ausscheidenden Herren Ingenieur
. Hübner, Hutmacher J. Richter und Maurermeister J.
zrigge wieder; in den Vertrauensausschuß wurden wieder
ezw. neugewählt die Herren Kaufmann Otto Albers,
Naurermeister C. Heidenreich, Buchdruckereibesitzer C. Cole—
ran, Kaufmann Paul Wendt, Kaufmann E. Derlkin, Kauf—⸗
zann G. Schwaner, Kaufmann J. Wagener, Kaufmann
5. Kayser, Fabrikant J. Junge, Redakteur M. Knie,
taufmann P. Rosin und Hauptlehrer Reimpell.
7vbTravemünder Rennen. Dem Lübeck-Travemünder Renn⸗
dlub E. V. wurden für die Travemünder Pferde-Rennen 1911
000 Muvom Union⸗Klub. Berlin als Subvention bewilligt,
»as sind 1000 Meumehr als in den letzten Jahren. (Siehe
uch Union⸗Klub-⸗Preise 1911 unter Sportnachrichten.)
b. Ueber „Die wirtschaftliche Lage Lübeds“ (mit besonderer
zerückfichtigung von Lübecks Wettbewerbsstellung im Ostseever⸗
ehr) hat Herr Dr. Wallroth, Sekretär der Handelskammer,
ekanntlich am Montag, dem 13. Febr., im Bürgerschaftssaale
es Rathauses vor der Berliner, Veremigung für staatswissen⸗
haftliche Fortbildung“ einen längeren informatorischen Vor⸗
cag gehalten. Wegen des allgemeinen Interesses, das der
dortrag gefunden hat, wird dieser auf Wunsch des Lübeden
zundustrie-Vereins in einer Versämmlung am Dienstag,
em 28. Febr., abends, in der Schiffergesellschaft non Herrn
d)r. Wallroth mit gewissen Aenderungen wiederholt werden,
dorauf wir alle Interessenten schon jetzt hinweisen.
G. Travemünde, 24. Febr. Die etwas verfrühten
rühijahrsstürme, die zurzeit mit seltener Heftigkeit und
lusdauer toben, haben, so schweren Schaden sie auch auf See
nrichten mögen, für die hiesigen Fischer Gutes im Gefolge
ehabt, denn sie haben den Hering in grohen Mengen
n die Küste getrieben. Schon seit acht Tagen wurden kleinere
zänge bis zu 5000 Pfund gemacht. Gestern endlich ist es den
cravemünder Fischern gelungen, einen Hau ptfang von rund
0 000 Pfd. zu machen. Die Bergung des Fanges macht aller⸗
rings bei dem Sturm Mühe. Der für den Konsumhering
ezahlte Preis ist einstweilen noch ein guter.
XXXC
Jeh. Klein-⸗Berkenthin, 24. Febr. Die Spar⸗ nud
darlehnskafsee. G.m. unb. H. in Verkenthin hielt Diens⸗
ag in der Gastwirtschaft von I Weyer hierfelbst eine ordent⸗
—
zie Bilanz genehmigt und dem Vorstande Entlastung erteilt
vurde. Die Vorstands⸗ und Aufssichtsratsmitglieder wurden, so—
veit Wahlen erforderlich waren, wiedergewählt. An Stelle
jes Rendanten Schmiedemeister Höpner, der sein Amt am 1. Okt.
aus Gesundheitsrücksichten niederlegt, wurde Kätner Karl Kanehls,
Sroß⸗Berkenthin, zum J1. Okt. gewählt.
d. Steinhorjst, 24. Febt. Berkauft wurde das Gar⸗
zerssche Grundstück von den Erben an Kaufmann Hugo Garbers,
hamburg. Der jetzige Besitzer verpachtete jetzt das Grundstück
an Fisch⸗ und Konservenhändkler Burghardt, Grönwoldt.
seueste Nachrichten und Telegramme
W. Berlin, 24. Febr. Als Nachfolger des verstorbenen
Frhr. von der Recke soll neben dem Unterstaats-
sekretär von Coels von der Brügghen der Landes⸗
zauptmann der Provinz Westfalen, Hammerschmidt für
das Oberpräsidium in Westfalen in Ausfsicht genom—
men sein.
Auf Auregung des Regierungspräsidenten setzte eine Be—
vpegung ein, darauf abzielend, in den zu Groß—-Berlin
jehörigen Städten und Gemeinden durchweg einen Kom—
—V———
W. Berlin, 24. Febr. Die Eisenbahnkreditvor—
lage wird dem Abgeordnetenhaus voraussichtlich
aoch vor Ostern zugehen.
W. Paris, 23. Febr. Im Senat teilte der Präsident
das Hinscheiden des Kriegsministers mit, der aus seiner vollen
Tätigkeit inmitten angestrengter Arbeit für den unaufhörlichen
Fortschritt der Armee dahingerafft wurde. Der Justizminister
chloßz sich den Worten des Präsidenten an. Die Sitzung
wurde zum Zeichen der Trauer aufgehoben.
W. Paris, 24. Febr. Die Kammer beschloß, daß die
Beerdigung des Kriegsministers auf Staats—
kosten erfolgensoll.
W. Paris, 24. Febtr. Ministerpräsident Briand
ü bernimmt bis zur Ernennung des Nachfolgers des Ge—
erals Brun das Amt des Kriegsministers. Die
Ernennung, für welche Briand besonders den General de
ia Croix ins Auge gefaßt haben soll, wird erst nach der Bei—
setzung Bruns, die am Montag vorgenommen werden doll.
erfolgen.
W. London, 24. Febr. Unterhaus. Auf eine Anfrage,
ob der britische Botschafter der Pforte eröffnete, die eng⸗
lische Regierung könne nicht in Unterhandlungen über
Sisen bahnen mit der Tärkei eintreten, so lange
diese nicht das britische Protektorat über Koweit
rnerkannt habe, antwortete Grey: Wir gaben keine
zrklärung dieser Art ab, sondern sagten lediglich, daß wir
hereit sind, etwaige Vorschläge, die uns gemacht werden, in
krwägung zu ziehen. Eine Anfrage des Liberalen Robert
S*arcourt, ob die Berichte der deutschen Blätter vom 135. Febr.
ber die Marinedebatte im Deutschen Reichstag von der Admi—
alität geprüft und die Verschiedenheiten in den einzelnen
Berichten bemerkt seisen und ob amtliche Berichte über die
Vorgänge im Reichsstage von dem englischen Marineattaché
in Berlin eingesandt worden seien, wird von Mec. Kenna schrift⸗
lich dahin beantwortet, daß die Berichte der deutschen Presse
iber die Marinedebatte im Reichstage selbfstverständlich einer
orgfältigen Prüfung feitens der Admiralität unterzogen würden,
ind daß je nach Bedarf auch die amtlichen Parlamentsberichte
yvon dem Marineattachs eingesandt würden. Ein amtlicher
Bericht über die in Frage stehende Reichsstagsdebatte liege
der Admiralität nicht vor.
W. Saloniki, 23. Febr. Laut Informationen an amt—
sicher Stelle sohl der Sultan Ende April an Bord
eines Kriegsschiffes hier eintreffen. Er besichtigt
die Stadt, die sehenswertesten Moscheen und reist dann nach
Aeskueb, Pristina und Monastir. Während seines Aufent⸗
Jaltes in Saloniki wohnt der Sultan an Bord des Kriegs⸗
ichiffes. Die Organifation eines besonderen Sicherhetsdienstes
ist angeordnet.
M. Waßhington, 24. Febr. Die Budgetkommission
des Repräsentantenhauses hat dem Hause die Be—
willigung von 45560000 Dollars für den Bau
des Panamakanals und von drei Millionen für
dis Anlage von Befestigungen am Kanal empfohlen.
Die erstere Summe soll durch Ausgabe von Schatzanweisungen
dedeckt werden.
M. Washiungton, 23. Febr. Zu Ehren des Staats—
tekretärs Knox fand heute in der deutschen Bot—
schaft ein Diner statt, welchem u. a. die Bundessenatoren
Kean und Newlands mit ihren Damen beiwohnten.
W. New⸗Orleaus, 24. Febr. Auf Einladung der Tulans—⸗
universität hielt der deutsche RuUustauschprofessor Da—
nell einen von Amerikanern und Teufsschen stark besuchten
VBortrag über die Wirtschaftslage Furopas und
deutschlands. Dies ist die UAste Einbeziehung New-Or⸗
eans in den Kreis der Austauschoorlesungen. Angesichts des
rrohen Erfolges wird die Erweiterung der Einrichtung des
Professorenaustausches erwartet.
W. Berkin. 24. Febr. Die Benutzung des Schöneberger
Riesengasometers, dessen Errichtung nach dem seinerzeitigen
Zusammenbruch zu vielen Protesten Anlaß gegeben und einer
englischen Gasgesellschaft Millionen gekostet hat, ist ver—
weigert worden.
In der Gemeindeschule häufen sich die Erkrankun—
gen an Diphtheritis in der letzten Woche so, daß
bereits in vier Klassen der Unterricht ausgesetzt werden mußte.
Zwei Arbeitshäusler, die mit anderen Strafge—
fangenen im Rathaus beschäftigt waren, sollten nach Voll—
dung der Arbeit unter Aufsicht nach Rummelsburg zurück
zefördert werden. Plötzlich entledigten sich beide ihrer Jaden
annten aus dem Rathaus und drangen in ein Restau—
zant, wo sie unter Drohungen Bier dverlangten.
Mit Hilfe von sechs Schutzleuten gelang es, sie zu
kesseln.
In einer Wäschefabrik eRplodierte ein Reservoir
nmit Aether durch einen elektrischen Funken. Eine große
Flamme schlug augenblicklichh aus dem Raum. Sämtliche
Fensterscheiben platzten und flogen auf den Hof. Zwe
Mädchen wurden durch Stichflammen an den Hän—
den und im Gesicht schwer verletzt.
Ein 14j ahriges Mädchen lief, als es sich mit Roll—
chuhlaufen vergnügte, in ein Automobil und wurde uber
rahren und schwerverlektt