Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

3— * ** 6 —— 8B8 —2 ö 5— 20 —3z58 J 33 
— 339— —A—BI—— —11 3 * 36 34 —AV —7 — 834 
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— 1 —4 7 
ausgabe 4. Sonnabend, den 7. Januar 1911. 
——— 
— 
Tagesbericht. 
Lübed, 7. Januar. 
X Zu libeclischen Staatsbürgern sind im Monat Dezember 
d. J. vom Stadt⸗ und Landamt 37 Personen angenommen wor⸗ 
den. Am 28. Dez. v. J leisteten dieselben vor dem Senat 
den Bürgereid. 
X Die libedische Staats augehsrigleit erwarben im Monat 
Dezember v. J. 838 Personen, davon 5 Personen durch An⸗ 
tellung im hiesigen Staatsdienst. 
.S Ueber das Hematshaus in Keetmanshoop und die 
weiteren Aufgaben des Frauenbundes sprach Donnerstag Frl. 
J. 8atten in der Abteilung Lübeck des Frauenbundes 
der deutschen Alonialzesellschakt, Wie die Red⸗ 
ecrin einleitend bemerkte, mache es ihr besondere Freude, 
den Vortrag auch in Lubed halten zu können, da sich die Lübecer 
Abtenlung bisher immer sehr warm der Sache des Frauenbundes 
angenommen und auch bei dem Bau des Keetmanshooper 
veimats hauses dafinanzielle Zuwendungen besondere Ver⸗ 
dienste erworhen habe. Rednerin führte dann zunãchst die Gründe 
an, die die Frage der Errichtung eines Heimatshauses in dem 
afrikanische Schuͤtzaebiet überhaupt auftauchen ließen und nannte 
hierbei die große Nachfrage nach weißen, weiblichen Hilfskräften 
in Dentsch·Sũdwestafrila. Trotzdem eine starke Ragftage nach 
weihem Hilfspersonal besonders im Norden des Landes herrsche 
etee Zihiehung von weihen Frauen noch meht ad⸗ 
üchen Gebiet notwendig. Klimatische Verhältnisse s —* 
mit. da im Norden ein angenehmeres Leben sei es, S . 
Mit Freuden habe darum später auf Anregun e 
Seite der Frauenbund der deutschen Kolonial — onn 
bertragene Aufgabe, ein Heimathaus 4 Süd g —* 
Sadwesafrikas zu errichten, ergriffen. Allerdin 3* 9 eutsch 
dem Plan gleich im Anfang viele eeee an be 
steut. Besonders in finanzieller Hinsicht habe es geane 
dedauert, bis man das nötige Kapital zusammen nenr — 
deutsche Kolonialgesellschaft bewilligte dem — 8 * 
dobehalt venerer Beihiife 10 000 M. Als n 
Winter 1909/10, nachdem ein Streit um die Plahf r 
quusten des Ortes Keetmanshoop, der Zentrale des 8 * 
Zaudes, ausgefallen war, beginnen konnte, habe d —— 
bund über 40 000 Muverfügt, zu — — 
Summe von 50000 Muvon der deutschen Wohlfahcts! Sb 
tabn. Durch Zeichnung von 6000 M sei es den Orts eze 
Frauenbundes ermöglicht, sich ein Zimmer in dem ed de 
nu sichern. Von dieser Einrichtung habe auch di 8* 53 
teilung Gebrauch gemacht, der mit eine u iue, 
ebenfalls ein Zimmer in dem Keetm de ererg 
* —— etmanshooper Heimatshause 
——— deinde err 
Spendern. da Lübeck dem nn don au Pochorataten 
tungen zum Geschenk machte —* tgr neanr 
zimmers (mit drei schönen Bilder es Eßz⸗ 
der Oberin. 5 — 8* ee ne 
d ee p eedes er eee 
ee eetein . pi en Doni dieser Dame könne 
während der kurzen Zeit ihrer —3 
end t en p e bhon schone Eo 
— — urch verschiedene Er⸗ 
von der Wäscherei, die hnturna duiah verspreche man sich 
aute Erfolge. Allerdings 8 dag Zufrledeuhel arbestet 
ondo ee e bisher einen jiähr⸗ 
eine Ausgabe von 29000 mM —— v V 
man pend das Institut erst festeren e oee 
Zudunst eine Balanzier i A 
Als Hauptzwed ————— und Ausgaben. 
die Schaffung größerer — de Vyorirnoende 
gebiet. Die Mädchen, die das e der Frau im Schutz⸗ 
mien, mussen sich kontraktlich vervflicht iae m ehgeh, 
—* ————— en, eine bestimmte Zeit in 
ine rgetuetdu ba lescan— gewor 
rier Pensi id bekommen während dieser Zeit nebe 
fion 30 Mimonatuch n 
bund würden ih— atliche Vergutung. Vom Frauen⸗ 
nd nen dann Stell im Vauen 
Hin⸗ und Rü en im Lande nachgewiel 
Sin und Ragfahrt (Hamburz.Keet gewielen 
ei für die Maͤdchen vollständi frei eelane und urd 
Lüderitzbucht zu fassen su ig frei. Um auch festen Fuß in 
Kinder garten Lrrichtet; e — — ein 
die Mädchen bei eee deeation diene hauptsächlich dazu, 
nehmen zu können, ehe lie et in Afrika gleich in Emofang 
die Hände fallen. — Zum W b gewissenlosen Leuten in 
noch einige Lichtbilder, Land Prwte d Irrtrag 
Afrila behandelnd. Von dem J ——Ax 
konnte Frl. von Hatten leit Innern des Heimatshauses 
—— e keine Bilder zeigen, da, wie 
hoop sehr teuer Jei aphischen Aufnahmen in Keetmans- 
Jeien und in 
itens 50 Mezahlen müsse n Hree Arse wnig 
Ehren der Rednerin ein e eene ilos sich u 
Milit ãr anwã 9 endessen. 
Bremen, een im Bezirk des X. Armeeto 
—5 ireltion, Schutzm eoro 
— Gehalt steigt bis — — De wbnid und 
asse, Schreiber, bi M; 186. Febr., Gerichts— 
ee bis 883 Vi. kann bis 2200 Me vc eer 
bie indd 1 diener nenehe n 
d. — — —* de nee Augemeine Arinenon- 
iseri. Postamt. Lambriesns ich. — 1. Apri 
Vaeee Zandbriestraaen 1100 M I —3— Vdi 
— — Ser ee hen 5* 
— 1. Arru Vegesagei, sn fur die Seite Screibwert. 
dis — gesach. Stadtrat. Schreiber des —S 
halle stattfindet. Eintrittspreis 1,28 Vi, Mitglieder des Ver⸗ 
eins der Musikfreunde haben freien Eintritt. 
b. BSansatheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man 
ins: Der mit so großem Beifall ausgenommene Schwank „Der 
rave Hermann“ wird heute zum letzten Male gegeben. Vom 
Zonntag ab gelangt der neueste Schlager, betitelt , Mein 
Bruder das 'n Luder“ zur nur fünfmaligen Aufführung. An 
en drei letzten Tagen des Gastspiels gelangt der hochlomihfche 
Schwank „Ne nette Verwandtschaft“ zur Aufführung. 
b. Die Geselschaft Lübeder Kunstfreundinnen bittet uns, 
nitzuteilen, daß Sonntag keine Versammlung ist. Der Tag 
»er nächsten Versammlung, die wahrscheinlich erst in den Fe— 
hruar fällt, wird rechtzeitig bekanntgegeben. 
b. Oberbeutnant Graetz, der Durchquerer Afrikas im Auto⸗ 
nobil, dessen kürzlich erschienenes reich illustriertes Werk be⸗ 
echtigtes Aufsehen erregt. wird Tonnerstag, 12. Jan., im 
Marmorsaal einen Vortrag über diese einzig dastehende Expe⸗ 
ition halten, den 160 farbige Lichtbilder von seltener Schärfe 
ind Schönheit begleiten werden. Es dürfte unsere Leser inter⸗ 
fsieren, daß Oiberleutnant Graetz bereits eine neue Expedition 
orbereitet, auf die er im Februar von Samburg ausfährt. 
Wieder handelt es sich um eine Durchquerung Afrikas mit 
Motor — doch diesmal mit einem Motorboot! Auch diese 
kxpedition, die hauptsächlich der Erforschunrg des Gebietes 
es Banguelosees und des Merusees gelten soll, wird vieles 
deue und Wertvolle fur die Wissenschaft zutage fördern, aber 
uch Interessantes fur die Allgemeinheit, um so mehr, als Graetz 
ine reiche kinematographische Ausrüstung vorgesehen hat. 
d. Kunstgeschicht li hhe Lichtbi dervorträge im Museum. Heute 
bend nimmt Herr Prof. v. Lütgendorff seine Vorträge wieder 
wuuf. Zur Besprechung gelangt die deutsche Kunst des XVI. Jahr⸗ 
underts. die in Albrecht Dürer und Holbein ihren Höhepunkt 
rreichte. Trotz der beschrãnkteren Verhältnisse können die deut⸗ 
chen Künstler als ebenbürtige Meister neben einem Raffgel 
nd Michelangelo genannt werden, die Kühnheit ihres Geistes⸗ 
lugs steht hinter dem der grotzen Italiener nicht zurück, dabe 
ver überflügeln sie sie an Wärme der Empfindung und Tiefe 
es Gemüts. Der Vortrag wird also, da er sich an ein deut⸗ 
ches Publikum wendet, diurch sein Thema auf eine besondere 
zympathie von vornherein Anspruch machen können. Die Vor⸗ 
ragsfunde ist wie gewöhnlich von 526 Uhr. 
p Der Mãnner⸗Turnverein, Luübedt, veranstaltet heute abend 
Uhr seine Weihnachtskneipe, auf der es an Ueberraschungen 
nicht fehlen durfte, da ein Ausschuß bereits mancherlei Vorbe— 
eitungen getroffen hat. Jeder Teilnehmer hat ein Geschenk 
mitzubringen. — Das Stiftungsfest findet am 12. Fcbr. 
m Kolosseum statt. 
h. Kein Hodenwetifpiel. Das für Sonntag, 8. Jan., an⸗ 
zesagte Hockeywettspiel zwischen dem Lübecker Ballspiel⸗Klub 
bon 1903 und dem Uhlenhorster Keipper, Hamburg, sindet 
nicht statt. 
—— 
Rendsburg, 7. Ban. UnSlattern erkrankt ist ein 
Teil der Besatzung des von Algier eingetroffenen Tampfers 
ANuice“, der hier bei der Duüngerfabrik löscht. Von der Behörde 
ind die nötigen Vorsichtsmaßregeln getroffen. 
Ofldes ive, 7. Jan. Stadtrat Ströh hat dem Magi⸗ 
trat seinee Amtsniederlegung mitgeteilt. Es ist bei dieser 
Amtsniederlegung ausdrücklich betont, daß lediglich geschäftliche 
Fründe Ströh dazu veranlaßt haben. 
Segeberg, 7. Jan. Vom Schöffengericht, wurde 
die Strafverfügung gegen den Schweinehändler Sch., Lübeck, der 
einen polizeilichen Strafbefehl über 6 Meerhalten hatte, weil 
er sich einen Verstoß gegen die Bestimmungen der Verkehrsord⸗ 
uung hatte zu schulden kommen lassen, nicht nur für berechtigt 
anerkannt, sondern die Strafe auf 10 —AD 
Lunden, 6. Jan. Niedergebrannt ist in Witten⸗ 
wurth das Gewese des Landmannes J. Martens. Das Inventar 
it mit verbrannt. 
Großzherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lũbed. 
Bachen⸗Pötrau, 7. Jan. Kirchliche Statistik. 
1910 wurden in Pötrau 16 Knaben und 12 Mädchen getauft 
ind merkwürdigerweise ganz dieselbe Zahl konfirmiert. Getraut 
purden fünf Paare. 13 männliche und 4 weibliche Personen 
ind verstorben. — In Büchen betrug die Zahl der ge⸗ 
auften Kinder 16 (7 Knaben und 98 Mädchen), die der kon⸗ 
umnnerten 14 G Knaben und 9 Mädchen. Es wurden drei 
Trauungen vollzogen und sieben Personen männlichen und acht 
weiblichen Geschlechts beerdigt. An Abendmahlsgästen wurden 
n Pötrau 840 (413 und 427), in Büchen 416 (1985 und 
221) Personen gezählt. 
Lauenburg. 
Friedrichsruh, 7. San. Bismarcksruh. In einem 
fingesandt des Hamb. Fremdenblattes wird dafür gesprochen, 
rdriedrichsruh in Bismardsruh umzutausen. Der Ein⸗ 
ender schreibt u. a.: „Aber eine Auszeichnung ist noch zu 
zergeben. Der Mann, der während seines ganzen Lebens den 
rrohen Gedanken zielbewußt verfolgt hat, Deutschland zu einen. 
der mit genialem Blick in die Zukunst schaute, der mit echt 
deulschem Herzen sein Vaterland zur Größe führte, der mit 
tarker Hand und stolzem Mannesmut seine Gedanken in Taten 
imsetzte, und der schlieblich sein hehres Werk mit der deutschen 
aisennrone krönen durfte, — Bismarck, — er schläft noch in 
Friedrichsßruh! — Warum nicht Bismardsruh? Alle Ehren 
saben sich auf den großen Mann gehäuft; man kann ihm 
heute nichts mehr geben. Aber wir können die Stätte, an der 
jer Held ausruht, nach seinem arbeits- und sorgenvollen Leben 
ür uns, für sein und unser teures Vaterland, mit unvergänglichem 
Hritel in unsern Erdball eingraben, wenn wir Friedrichsruh min⸗ 
nehr Bismardksruhe nennen. Es sind dem großen Manne 
iele und herrliche Denkmäler gesetzt, Straßen und Pläße, Türme 
ind Warten sind nach ihm genannt worden, ja, man hat sogat 
n feinen Zonen den Bismardcarchipel nach ihm getauft, uber die 
Stelie seines Grabes ist durch seinen glorreichen Namen nicht 
hezeichnet. Und das muß sein. Für alle kommenden Jeiten 
munß das geschehen, jedem echten Deutschen muß das einleuchten. 
des großen Bismards Grab ist Bismards Ruhe. Bismards 
Ruhre kann nicht in Friedrichsruh sein. Friedrichsruhist 
Zzism raͤs Ruhe. Also gebe man der Stätte den Ehrennamen, 
zer ihr gehört, und dem grohßen Kanzler, was ihm gebührt. Man 
aufe Friedrichsruh um in Bismarcksruh! Diese Chrung des 
zroßen Toten wäre für die jetzige Gedenkzeit des großen Krieges 
danz geeignet, Tausende und aber Tausende von Bismarcks Freun⸗ 
den an seinem Grabe wieder zu versammeln. Aus allen Gauen 
würden sie herbeieilen, der Umtaufe von Friedrichsruh beizu— 
Tohnen, den großen Toten zu ehren, und in der Nähe der ledten 
Ruheslätte sich aufs neue zu stärken in dem heiligen Gelübde, fest⸗ 
4zuhalten anseinen groken Ideen“ 
Hansestãdte. 
Samburg, 7. Jan. GKleine Nachrichten) Durch 
eine geleistete Bürgschaft irrsinnig geworden ist 
ʒer Friedrichs bergerstraße 48 wohnende Plattensetzer O. Er hatte 
ür einen guten Freund Bürgschaft geleistet und war zur Jahlung 
der betreffenden Summe herangezogen worden, die er jedoch 
ücht zahren konnte. Freitag machte der Unglückliche dreimal 
»en Versuch, sich aus dem Fenster zu stürzen. O. entlief dann, 
iur mit dem Hemd bekleidet, auf die Straße, wo er schließlich 
zon einem Schutzmann angehalten und der Anstalt Friedrichs- 
erg zugeführt wurde. — Einen eigenartigen Selbst— 
nord beging eine seit langer Zeit schwer krank darniederliegende 
31jäahrige Witwe A. in Winterhude. In der Nacht knüpfte 
ie ein Handtuch zusammen, legte es sich um den Hals und stecte 
urch das vordere Ende des Tuches einen Besenstiel, den sie so 
ange um seine Mitte drehte, bis ihr die Kehle völlig zugeschnürt 
var. In dieser Lage wurde die alte lebensmüde Frau tot im 
ze't ausgefunden. — Folgende amusante, vollständig wahre 
Heschichte wird hier viel desprochen und herzlich be— 
acht. In dem Vorort Alsterdorf wird zurzeit eine Anstalt 
ür schulentlassene verwahrloste Mädchen für Rechnung des 
emburgischen Staates gebaut. Der Bau ist bis auf die 
nnere Einrichtung fertig, und schon vor längerer Zeit ist 
er Termin für die Eröffnung der Anstalt auf Mitte Februar 
911 festgesetzt worden. Nun muß dieser Termin auf un—⸗ 
estimmte Zeit verschoben werden, weil man es vergesien hat, 
die Heizungsanlage rechtzeitig einzubauen. (7)) Unwilllürlich 
vird man an die Schildbürger erinnert, die sich ein Rat— 
haus bauten und die Fenster vergaßen. 
Bremerhaven, 7. Jan. Veränderungen in den 
eitenden Stellen des hiesigen Betriebes des Nord⸗ 
eu!schen Lloyd stehen bevor. Der Leiter der Llovyd-Agen⸗ 
ur, Oberinspektor Engelbart, wird zum 1. Mai aus dem Dienst 
cheiden. Er befindet sich seit dem 30. März 1874 in Diensten 
es Norddeutschen Lloyd und hat am 1. April 1903 die Leitung 
»er Lloyd⸗Agentur übernommen. Ferner wird der Leiter des 
echnischen Betriebes, Oberinspektor Beul, demnächst in den 
Ruhestand treten und endlich hat auch der Vorsteher des Llond⸗ 
deuerbureaus, Kapitän Woltersdorff seine Pensionierung be—⸗ 
Lrliat erhalten 
Großherzogtürmer Medlenburg. 
Wismar, 7. Jan. Ein Versehen, wie es wohl 
elten vorkommt, ist einem hiesigen Handwerker passiert. Er 
aufte sich im verflossenen Jahre ein Haus in der Turmstraße 
ind bezog dieses. Kürzlich kam nun dies Haus in Zwangsver⸗ 
teigerung, wovon er aber keine Ahnung hatte. Nachdem 
r an zuständiger Stelle Erkundigungen eingezogen, stellte sich 
ann heraus, daß er in ein verkehrtes Haus einge- 
ogen, und daß das Nebenhaus, das ebenfalls mit Nummer 
resp. 12 versehen ist, sein rechtmäßiges Eigentum ist. Auf⸗ 
nerksam wurde der Hausbesitzer dadurch, daß Hnwpotheken⸗ 
nhaber sich bei ihm meldeten, von deren Rechte auf sein 
zaus er nichts wußte, ebenfalls sollte er Zinsen bezahlen für 
inen Stall, der nicht zu seinem gekausften Grunditück gehört. 
Nachdem jetzt die heillose Verwirrung geregelt ist, wird der 
dausbesitzer in sein richtiges Haus einziehen. 
Neustrelitz, 7T. Jan. Wohl der größte Ritter— 
utsbesitzer in Medlenburg ist der Rittergutsbesitzer Otto 
Diederichs auf Cammin bei Stargard. In seinem Besitze 
efinden sich die Allodialgüter Cammin (260 120 Quadrat- 
uten) und Riepke (909 400 Quadratruten), das Lehngut Genz⸗ 
ow bei Friedland (402 606 Quadratruten) und das ihm iest 
abergebene Allodialgut Godenswege (269 173 Quadratruten 
Iroß), das er für 800 000 Mvon den Rittmeister Mengelschen 
Erben gekauft hat. Sein Grundbesitz hat also eine Gesamt⸗ 
gröhe von 1031 299 Quadratruten. 
Rehna, 7. Jan. Feuer vernichtete Donnerstag 
in Bülow in dem Erbpachtgehößft von Maaß die Diele voll— 
tändig. Wahrscheinlich war ein Streichholz in einen Haufen 
Kleeheu gefallen, wodurch das Feuer längere Zeit nur geglimmt 
hat, bis es entdeckt wurde und gelöscht werden konnte. 
Vermischtes. 
Eine breunende Erdgasquelle in Westpreußen. Wie aus 
Dirschau gemeldet wird, ist bei dem Dorf Horsterbusch 
eine Erdgasquelle entdeckt worden, die bald nach ihrer Auf— 
indung in Brand geriet. In der Nähe des genannten Dorses 
inden Bohrungen zur Untersuchung des Untergrundes der für 
Erbauung einer Nogatschleuse in Aussicht genommenen Stelle 
tatt. Als ein Bohrloch 12 Meter tief getrieben war, entströmte 
him Gas von üblem Geruch. Die Arbeitet entzündeten das 
Has, und sofort schoß eine Feuersäule von etwa fünf Rietern 
Zöhe empor, die lich nicht löschen lier. da der Druck zit 
40rf wnr 
Schles wig⸗ Holftein. 
Altona, 7. Jan. 100 000 Mähat Kommerzienrat 
Lanahans für wohltätige Zwede gestiftet. Davon sollen 75 000 
Mark die Unterstützungskasse der Angestellten und Arbeiter der 
Zigarrenfabriken von Langhans & Jürgensen und 28 000 M 
ras Altersstift in Mölln erhalten, das von L. er⸗ 
ichtet ist. — Die Polizeibehörden sind angewiesen, sämt⸗ 
iche Geldspielautomaten, in denen ein Einsatz auf den 
ßewinn gemacht wird, zu beschlagnahmen. Eine Revision 
er Gestwirtschaften steht bevor und gegen die betreffenden Wirte 
oll ein Strafverfahren eingeleitet werden. 
Neumünster, 7. Jan. Ein Opferseines Berufs. 
Der 39jährige Strumpfwirker Voß verletzte sich bei der Arbeit 
nit einem rostigen Nagel leicht den Arm, zog sich eine schwere 
Hlutvergiftung zu und verstarb trotz vorgenommener Operation. 
Ecdernförde, 7. Jan. Die Diamant⸗-Hochzeit 
seierten die Eheleute Johann Meyer und Frau, Schnellmark. 
Mener hat dein qanzes Veben auf dem Gute Allenhof augebracht 
b. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man 
uns: Heute (3 Uhr) „Dornröschen“ zum vorletzten Male. Heute 
abends 72 Uyhr) „Die geschiedene Frau“. Sonntag (nachm. 
22 Uhr) voraussichtlich zum letzten Male „Dornröschen“. 
abends 6 Uhr), Die Meistersinger von Nürnberg“. Montag 
i8 Uhr) „Sanki Elms⸗Feuer“. — In Vorbereitung „Undine“. 
be Stadthallen⸗Itzeater. Aus der Theaterkanzlei schreibt 
wan uus: Morgen Sonntag (754 Uhr) gelangt .Der Meister“, 
Komödie von Hermgun Bahr, zur Auffuhrung. 
be Leteis der Meusiireunde. Wir machen darauf aufmerk— 
am. daß die Hauptprobe zum 1. Philharmonischen Konzert 
am Sonntag, dem 8. Jan. um 11 Nkr vorm in der Stadt
	        
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