auch Informationsreisen zut Anhörung der Sachverstandigen
an Ort und Stelle vorgenommen werden. Auch während des
weiteren Ganges der Verhandliungen wird dieses Verfahren,
soweit erforderlich, fortgesezt. Wir boffen, daß auf diesem
Wege der gleichmähigen Heranziehung aller Interessentenkreise
zur Mitarbeit ein Ausgleich der industriellen In—
teressen der beiden Bertrafasstäaten am besten
gefördert werden kann, und glauben, daß in dieser
Weise eine praktische Vorbereitung des Handelsvertrages er«
öglicht wird. Wir möchten aber besonders die
Interessenten darauf aufmerksam machen, zur
rechten Zeit mit ihren Wuünschen an die in Be—⸗
rracht kommenden Amtsstellea heranzutreten.
aAus der Schlußfitzung des Deutschen Land⸗
wirtschaftsrates
»om Freitag ilt noch folgendes zu berichten: Ueber die
Fleischversorgung und Fleischrretse in Frank⸗
deich erstattete der landwirtschaftliche Sachverständige beim
Kaiferlichen Generalkonsulat in Paris Dr.
ßailer einen Bericht. Der deutsche Viebbestand ist
danach an sich höher als der franszösische, er beträgt
21 Millionen Stück Rinder gegen 14 Millionen in Franbk—
reich. Der Viehbestand wird aber in Frankreich Lbünstlich
o niedrig gehalten, weil die Erfahrungen ergeben haben,
daß jede Erhöhung des Viehbestandes einen Preisrückgang
sur Folge hat. Auf den Kopf der Bevöllkerung gerechnet,
teht dem Franzosen ein höheres Quantum an Vieh zur
Versügung. Dabei ist der Franzose ein nicht so starlker
Fleischesser wie der Deutsche. Der Fleischverbrauch beträgt
in Frankreich pro Kopff5 Kilogramm, in Deutschland äber
einen Zentner. Der in Frankreich geringere Viehbestand
ann, da er ein sreiwilliger ist, jederzeit erhöht werden.
Die letzten Fleischteuerungen in Paris haben zu einer
lebhaften Agitation sür eine Sperrung der Grenze gegen
die Viehausfuhr geführt. Der französische Landwirtfchafts⸗
rat hat auch dazu Stellung nehmen müssen und erklärt,
daß zu einer Beunruhigung kein Anlaß vorliege. Wenn
fich die Preissteigerung in Paris weiter sortsetzen lollte,
o würde das „Loch in den Vogesen“ fich von selbst
cchließen und es liegen auch für uns Bedenken nicht vor.
Allerdings ist in der Mannheimer Gegend der Fall einge—
treten, daß man den deutschen Bauern mit dem französischen
Vieh Angft zu machen versucht hat und mit einem Bonkott
rohte. Dazu kdann nur gesagt werden, daß es möglich
ein würde, die Zusuhr aus Frankreich bedeutend zu erhöhen.
das Kontingent ist noch ietzt nicht erreicht
Inland und Ausland.
Dentfches Rich.
Die Reichsfinanzen. Die Isteinnahmen an Zoͤllen,
Steuern und Gebühren haben in der Zeit vom
.April 1910 bis Ende Januar 1911rund 1233,6
RillionenMark betragen. Davon kamen auf die
zölle 551,6 Millionen Mark, auf die Tabaksteuer 10,1 Mill.
zigarettensteuer 19,7 Millionen, Zuckersteuer 127,2 Millionen,
Salzsteuer 48,1 Millionen, Branntweinverbrauchsabgabe 128,5
Millionen, Essigsäureverbrauchsabgabe 0,5 Millionen, Schaum⸗
weinsteuer 8,83 Millionen, Leuchtmittelfteuer 7,8 Millionen,
Zündwarensteuer 11,83 Millionen, Brausteuer 90,9 Millionen,
Spielkartenstempel 1,83 Millionen, Wechselstempelsteuer 15,8
Millionen, Börsensteuer 63,7 Millionen, Lotteriesteuer 35,4
Millionen, Frachturkundenstempel 13,4 Millionen, Personenfahr⸗
artensteuer 17,7 Millionen, Kraftfahrzeugsteuer 2,6 Millionen,
Tantiemesteuer 4 Millionen, Schechstempel 3 Millionen, Grund⸗
tücksübertragungsstempel 36,4 Millionen, Erbschaftssteuer 34,6
Mitlionen und Statistische Gebühren 115 Millionen Mark
Die Verschiebung der Reichsstagsneuwahlen. In parlamen⸗
arischen Kreisen nimmt man gleichfalls an, daß der Reichstag
u einer Herbstsession im Oktober einberufen wird. Es soll ver⸗
ucht werden, die Strafprozeßreform und die kleinen Gesetze
is zur Sommerpause noch in diesem Reichstag zu verab⸗
chieden und die endgültige Verabschiedung des Schiffahrts⸗
bgabengesetzes, der Reichsversicherungsordnung, der Privat⸗
eamten⸗Versicherung und des ellaß⸗lothringischen Ver—⸗
—1 Rp — ——— Vqae Ve
„So war deine Mutter auch. Immer zu Tränen geneigt,
chwankend, wie ein Rohr im Winde. Die Nebelfrau hat sie
noch unser Oheim, der alte Narr Ekle Thornsen, getauft,
den fsie liebte, obwohl sie deinen Vater zum Manne nahm.
Wie sie, schwankst auch du im Nebel. Du tappst hierhin und
»orthin und findest keine rechte Straße, anstatt mit kräftiger
dand die Wolken zu teilen und dir dein Glück selbsst zu zim—
mern. Ich hasse diese untüchtigen, haltlosen Geschöpfe, die
nie den Mut finden, einen Schritt vom Wege abzuweichen
und meinen, weil sie sich ihre eigene ehrenvolle Gesinnung
erhalten müssen, können ruhig alle anderen zugrunde gehen.
Würdest du einer Mutter zürnen, die Brot für ihre hungrigen
Kinder stiehlt? Würdest du verächtlich auf das Weib blicken,
das die Mordwaffe gegen den Mann richtet, der ihrem
Hatten an Gut und Leben will? Würdest du das Mädchen ver—⸗
uchten, das einen Meineid leistet, um den Geliebten ihres
Herzens vom Tode zu erretten? Nein, mein Kind, du kennst
die Größe noch nicht, die sich o“ in scheinbar unehrenhafter
bandlung verbirgt, die Liebe, die sie gebietet, und darum
age ich dir: Wie du auch über deine alte blinde Großmutter
denken magst, wie verächtlich sie dir auch heute scheint, die
dich stets auf den Weg des Euten zu führen meinte, es
wird doch eine Stunde kommen, in der es durch deine Seele
nittert: sie hat recht gehabt.“
Bei den letzten Worten der Greisin öffnete sich die Tür
uins Ebbo Klas trat ins Zimmer.
Indine flog förmlich auf ihn zu.
„Schützen Sie mich vor dieser da!“ schrie sie auf, sich an den
ilten Freund klammernd, „sie wacht mich wahnsinnig.“
Und mit zitternder Hand eine Kapsel von ihrem Halse
eißend, bat sie in fliegender Hast:
„Hier, nehmen Sie. Ich bitte Sie. Wie Feuer brennt der
Brief mir auf dem Herzen.“
„Kind, Kind,“ mahnte der Rechtsanwalt begütigend. „Wer
vird denn so aufgeregt sein. Ich jah all die Kämpfe kommen,
As ich Ihnen den Brief gab, aber ich wußte auch, dah Sie
iegreich daraus hervorgehen würden. Und weil ich an Sie
ziaube, darum lege ich ruhig den Brief in Ihre Hände zurück,
bräfin Undine. Sie selbit sollen ihn Neimar unterbreiten,
'akald er heimfehre
zeitskamimergesetz gilt als gescheitert üind wird kaum noch
ur dritten Beratung gestellt werden. Die Neuwahlen zum
Reichsstage würden dann erst im Januar 1912 stattfinden
rönnen. Ein Termin hierfür ist noch nicht festgesetzt.
Minijteriakerlahz Aber Referendare. Wie mitgeteilt wird,
st ein vomr Minister des Innern und vom Minister der
Finäanzen unterzeichneter Erlaß erschienen, der für die Aus
zildung der Regierungsreferendare die Beltim⸗
mung enthält, daß diese für einige Zeit an kommunalen
wechtsauskunftsstellen zu arbeiten haben.
Die Förderung der Rrivatbeamtenversicherung. Vor lur⸗
em wurde gemeldet, daß der Gesetzentwurf über Privat⸗
eamtenversicherung im Bundesrat großen Schwierigkeiten be—
egne, so daß an eine Einbringung der Vorlage an den
geichstag waährend der diesjährigen Session nicht zu denken
ei. Wie man demgegenüber erfährt, dürfte dies nicht zu⸗
reffen. Der Entwurf wird im Bundesrat nach Kräften ge—⸗
ördert, und es besteht die Absicht, ihn baldmöglichst dem
neichsstage zur weiteren Beratung vorzulegen.
Vom Unterricht der Zollbeamten in der Chemie. Der preu—
ische Finanzminister hat eine Verfügung über den Unterricht
ei der Hauptlehranstalt fuür die Zollbeamten auf dem Ge—⸗
iete der Chemie erlassen. Diese Verfügung richtet sich gegen
erschiedene, in den Fachblättern der Zollbeamten enthaltene
leußerungen über den Unterrichtsbetrieb der Hauptlehranstalt
nd namentlich über die Ausgestaltung des Lehrplans für
en chemischen Unterricht.
Polizeiliche Zentralftelle zur Belämpfung des Schmutzes in
Vort and Bild. Zur Bekämpfung des Schmutzes in
WVort und Bild hat das Berliner Polizeipräsidium eine
zentralstelle eingerichtet, die vorläufig der Krimi—
alpolizei angegliedert und von einem Kriminalkommissar ge—⸗
eitet wird.
Zur gesetzlichen Regelung des Handels mit Futter⸗ und
düngemitteln schreibt man: In der letzten Tagung des
andesökonomiekollegiums ist wiederum ein Antrag ange—
ommen worden, durch den die Staatsregierung ersucht wird,
ie Vorarbeiten für einen Gesetzentwurf zur Beseitigung der
Nißstände im Handel mit Futter- und Düngemitteln zu be—
hleunigen. Bereits seit 2 Jahren ist die Reichsregierung gemein⸗
am mit dem preußischen Ministerium für Landwirtschaft
amit beschäftigt, eine gesetzliche Grundlage zur Lösung dieser
trage zu finden. Die Verhandlungen sind inzwischen soweit
ortgeschritten, daß man in absehbarer Zeit auf die Fertig—
kellung eines derartigen Entwurfs rechnen kann.
Ueber die Einfuhrr und Qualität des französischen Viehes
vird von sachverständigster Seite geschrieben: Wird auch das
dontingent nicht vollständig ausgenutzt, so kommen doch er—
ebliche Posten über die Grenze, und was das erfreulichste ist:
sualitativ und gesundheitlich in einem Zustand, der muster⸗
ültig genannt werden muß. und der auch den deutschen
bundesregierungen Anlaß geben sollte, die
rrage der Zucht- und Stallhygiene erneut und
rnstlich zu prüfen. Aus Straßburg ei. E. wird de—
ichtet, daß durch die Zulassung des französischen Viehes
ine wesentliche Entlastung eingetreten seti. In München war
on 2774 bis zum 10. Januar eingeführten französischen Rin—
ern nur ein einziges iuberlulss und nur ein Ochse war finnig,
oährend sonst in München auf je 170 Rinder bereits eine
sanzbeanstandung entfällt. Gleiche Erfahrungen hat mar
nallen Plätzen gesammelt, die die Erlaubnis zur Einfuhr
ranzösischen Viehes haben. Allerdings wesentlich billi—
er als das deutsche Vieh ist das französisché
icht, wenigstens nicht mehr, wenn es in Deutschland auf den
Markt kommt, weil auf jedes Tier mindestens 1265 —51560 M
5pesen kommen, wodurch das Fleisch um 15—20 Pfa. ver⸗
euert wird.
Das Notgesetz zum Patentgesetz ist im Bundesrat einge—
zrracht worden. Es dürfte daher auch in sehr naher Zeit
⸗em Reichstag zugehen. Da die Neuregelung des Ausfüh—
ungszwanges von den Interessenten als sehr dringend
mpfunden wird, legt die Reichsregierung entschieden Wert
arauf, daß die Vorlage noch in dieser Session verabschiedet
vir d.
Bebel an Minister v. Dallwitz. Der Minister des Innern
zatte im preußischen Abgeordnetenhause aus Bebels Artikel
„Erinnerungen an Paul Singer“ die Notiz erwähnt, daß
wr srinldemoftrofischen Nartei in Beomter de Malz
Andines angstverzerrten Zũüge glätteten sich.
„Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Ebbo Klas,“ sagte
iie feierlich. „Es soll Sie nicht getäuscht haben.“
(Fortsetzung folgt.)
Theater. Kunit und Wissenschaft.
Lübec, 20. Febr
Stadttheater.
„Alt⸗Heidelberg“,
Schauspiel in s Akten von Meyer-Förster.
Wie vor einem Jahre, so hat auch am Sonnabend das alt—
iekannte Stück wieder viele Hunderte, jung und alt, angezogen,
ind ich bin gewiß, nicht nur solche, denen es neu war. So wird
s denn auch wohl bleiben, so lange das alte Lied vom Scheiden
ind Meiden die Herzen der Jugend zu bewegen weiß, so lange
»ie Herzen der Alten die Erinnerung an die entschwundenen Tage
»er Rosen mit Freude und Wehrmut erfüllt und — damit wir
»em Stücde micht gleich die Unsterblichkeit prophezeien — so
ange dem deutschen Volke Studenten und Studentenzeit in
hren altüberlieferten Formen als die liebsten Gestalten und
zie schönste Verkörperung der ganzen Poesie der Jugend gelten.
Ind wenn dies letzte auch nicht, wie jenes, immer währen wird,
o wird es doch wohl „Alt⸗Heidelberg“ trotz des
topffchüttelns dieses oder jenes ganz „Literari⸗-
hen“ noch eine recht lange Zukuft sichern. Die Aufführung
ielt sich — mit zwei Ausnahmen in derselben, Besetzung —
uf der gleichen Höhe, wie im vorigen Jahre. erwies
ich Herr Brunow in Sprache und äußerer Erscheinung ganz
ls vornehmer, bureaukratisch strenger Staatsminister, wieder
erstand es Herr Scholz in der Rolle des überselbstbewußten
dammerdieners, bei dem er dies nal erfreulicherweise etwas mehr
ls früher die Bedientenseele durch all die Talmigrandezza
urchbliden ließ, dem Humor zu seinem Rechte zu verhelsen,
zierbei unterstütßzte ihn Herr Albert als Kellermann, wenn
ruch nach einer ganz anderen Richtung hin, mit köstlicher
Pirkung. Auch der Gastwirt und die alte Tante waren
bieder durch Herrn Heydecker und Fris Gerlach auf
as allerbeste vertreten. Nicht minder gab die Rolle der
ischenafzrlichet. mit warmen Herzen sich hinagebenden
idiunis für Geld Spitzeldienste geleistet hatte. Vei
jegenuber erklärt Bebel im Vorwärts in einent offenen Brieß
in Berrn v. Dallwitz:
Nicht ich oder mein verstorbener Freund Singer hat sich
an den betreffenden Beamten — den nachher der damalig
Polizeinrasident, als dessen Handlungen ihm bekannt wurden,
entsprechend maßregelte — gewendet und ihn aufgefordert,
uns Spitzeldienste zu leisten, sondern der betreffende Bo—
amte hat sich an meinen Freund Singer gewandt und fich
erboten, uns Dienste zu leisten unter der Voraussetzung
daß wir ihm diese honorierten. Mein Freund Singer
hat, nachdem er mit mir Rücksprache genommen. gam
selbstverständlich dieses Anerbieten alzeptiert, denn, Sert
Minister, wir waären die größten Esel gewesen, die damals—
der deutsche Boden trug, hätten wir dieses Anerbieten ab
aelehnt.
Einen Maffenprotest gegen den Zwanaszweckver—
sand Grobß⸗Berlin veranstaltete am Freitag der Bund
der Berliner Grundbesitzervereine. Als Referenten
kraten Stadtv. Reimann⸗Berlin, Stadtverordneter Justizrat
ylatau⸗Charlottenburg und Rektor Lieverenz auf. Alle be—
eichneten die Eingemeindung als einzige zweckmäßige und ge
rechte Loͤsung. Eine Protestrelplutton wurde ange—
tommen.
Tagesbericht.
Lübed, 20. Febr.
der . Bezirkstag der Norddeutschen Bezirksver⸗
waltung des deutschen Techniker⸗Yerbandes
war zum Sonntag nach Lübed berufen, und dazu Delegierte aus
allen Orten der angeschlossenen Gebiete, zum ersten Male auch
rus Medlenburg, erschienen. Der erstattete Bericht der Be—⸗
irksverwaltung betonte, dah das Berichtsjahr unter dem Zeichen
»es Stuttgarter Verbandstages stand. Es galt, dem D. T.B.
ine den veränderten Verhältnissen entsprechende Verfassung
uu geben und andere wichtige Anträge zu beraten, um den Ver—
sand in den Stand zu setzen, besser als bisher die Interessen
»es Techniker-Verbandes wahrzunehmen. Um einer weiteren
leberfüllung des Technikerberufes entgegenzuwirken, wurden In—
erate in den gelesensten Tageszeitungen des Verwaltungsbezirkes
erlassen. Durch rechtzeitiges Tingreifen gelang es auch, eine
in Kiel im Entstehen begriffene Einrichtung zur Ausbildung
oon Technikern unmsglich zu machen. Dank der Unterstützung
der Vereinigung Lübecker Techniker ist es gelungen, den An—
schluß der mecklenburgischen Vereine an die Bezirksverwaltung
zu erreichen. Eine wichtige Arbeit war die Festsetzung neuer
Bezirkssatzungen. Petitionen wurden an den Reichstag gesandt
wecks Verbesserung der Dienstverhältnisse der auf der Torpedo⸗
verkstatt in Friedrichsort beschäftigten Techniker und Aufbesse—
ung der Lage der Werfthilfstechniker. Auch die Werbearbeit
vurde nicht außer Acht gelassen und Vorträge in allen Orten
des Bezirkes gehalten, in denen sich technische Schulen befinden,
mit dem Erfolg, daß zahlreiche Unmeldungen erfolgten, und
uich in Sternberg i. M. eine Hospit antengruppe bildete.
Nach dem Kassenberichte hatte die Bezirksverwaltung eine
kinnahme von 1763,65 M, eine Ausgabe von 1679,80 M; für
—
mit 2180 Mieingestellt.
Die Vorstandswahlen ergaben die Wahl des Herrn Petersen,
Kiel, vom Verein der Kanalbautrechniker zum ersten Vorsitzen-
den, Heinitz, Kiel, zum ersten Schriitführer, Sasse, Kiel, als
Beisitzer für Gruppe O. Als Vertreter der Gruppe A im Vor—
stand wurde Herr Schweder, Kiel, vom Verein der Kanalbau—
cechniker gewählt.
Herr Kobarg, Kiel, erstattete einen ausführlichen Bericht
über die Sitzung des Gesamtvorstandes am 8. und 9. Januar
d. J. in Sondershausen. Es sind dort auch die Grundsätze einer
Gemaßregeltenunterstützung festgelzgt worden, welche sofort in
Kraft getreten sind. Als Gemaßregelter gilt danach, wer 1. in—
solge seiner im Interesse des Verbandes geleisteten Agitations⸗
arbeit mit seinem Arbeitgeber in Konflikt gekommen ist, wenn
seine Tätigkeit für den Verband direkt auf Veranlassung der
Verbandsleitung zurüchzuführen ist oder wenn diese Tätigkeit
inem vom Verbande erstrebten prinzipiellen Zwecke gegolten
hat und von den Organen des Verbandes gebilligt wird; 2.
von seinem Arbeitgeber nachgewiesenermaßen wegen seiner Mit-
— 2um —E—— 282 durch die
Kathie dem gewinnenden Talente des Frl. Bott die beste
helegenheit zur Betätigung. Recht gut, flotter als im Vor—
ahre, wurden die Studentenszenen heruntergespielt, wobei
serr Grube als „Erster“ vom Korps 5, Saxonia“ sich durch
zatürliches, echt studentisch-fröhliches Gebaren besonders ver—
zient machte. Er war die eine Ausnahme in der Be—
etzung, von der ich oben sprach. Die andere war Herr
511mar in der Rolle des jungen Vrinzen, den im vorigen
Jahre Serr Stahl-Nachbaur gab. Wie dieser, so fand
ruch Herr Ellmar dafür zumeist den rechten Ton. In
er äußeren jugendlichen Erscheinung entsprach er ihr nach
meinem Empfinden noch mehr als fein Vorgänger. Allzu
chüchtern für einen jungen Fürstensohn, ja fast mãdchenhaft
erschien er mir nur bei der ersten Begegnung mit Kathie,
zeim Trinken des Weines. Herr Fuchs hatte von neuem
den alten Doktor darzustellen: er tat es mit dem bei
hm selbstverständlichen seinen Verständnis, so daß er auch
am Sonnabend wieder eine individuelle. lebenswarme Gestalt
schuf. Momos.
— —
6. Sinkonie⸗Konzert des Vereins der Musikfreunde
in der Stadthalle.
Solistin: Frau Frieda Kwast-Hodapp.
Im 6. Sinfoniekonzert des Vereins der Musikfreunde
zelangte in Lübeck Max Regers -moll⸗Klavierkonzert, seine
etzte Schöpfung, zur erstmaligen und — vielleicht auch
inzigen Aufführung. Denn dem wird man un—
zedingt zustimmen müssen, daß sich an dieses Riesenwer!
rnur wenige unserer modernen Klaviertitanen heranwagen
verden. Es wird nicht viele Künstler und Künstlerinnen
geben, die es als ein Stüch ihrer Lebensaufsgabe be—
rachten, dem Publikum die unzweifelhaft vorhandenen vielen
S„chönheiten des Klavierparts zu vermitteln. Dazu ist das
donzert an sich nicht dankbar genug für den Solisten,
zer nur Mufiker und nicht auch Virtuose sein darf; dazu
nthält es auch manche ermüdende Längen, in denen man
»en hohen Schwung der Regerschen Gedankenwelt vermißt
Wir müssen es uns versagen, im einzelnen auf die musi—
alische Bedeutung des umsangreichen Werkes einzugehen,
za unser ständiger Referent Herr Professor Stiehl leider
aochk mmer erkranft sst NMher hdaos alauben wir aus—