Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Donnerstag, den 16. Februar 19411. 
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Cagesbericht. 
g Lüabeck, 16. Febt. 
Das Staatshandbuch der freien und Hansestadt Lübed 
ur das Jahr 1911 (311 Seiten umfassend) ist soeben er— 
chienen. Die Anordnung ist die gleiche übersichtliche der Vor⸗ 
ahre, ebenfalls die Ausstattung und der Druch den die Firma 
zebrüder Borchers G. m. b. H. besorgt hat. Die Bearbeitung 
es sehr praktischen Buches ist im Auftrage des Senates von 
er Senatskanzlei erfolgt. Alle bis zum 1. Februar d. J. 
ingetretenen Versonalveränderungen usw. haben noch Berück⸗ 
ichtigung gefunden. Das Staatshandbuch ist im Adreßhaus, 
gönigstraße 46, sür 3 Mi käuflich zu haben. 
Die Inventarisation deutscher Handschriften, die von 
dem aus den Professoren Burdach, Heusler, Roethe und 
Zchmidt bestehenden deutschen Ausschuß der Berliner 
Akademie der Wissenschaften geleitet wird, hat neuer- 
hinas besonders in Nord- und Mitteldeutschland wichtige Fort- 
schritte gemacht. Dagegen verlangsamte sie sich in Süddeutsch- 
sand und Oesterreich, und hat in der Schweiz ganz gestodt. 
Da Wandel zu schaffen, wird in Zukunft eine Hauptsorge 
des Ausschusses sein. Sehr ergebnisreich war Dr. 
ßagens Tätigkeit in Lübeck Für eine große Anzahl 
Jeinerer niederdeutscher Gedichte wie Beginchen in Paris, 
die Klosterallegorie, sind neue Handschriften mit textlichen Vor— 
zuügen aufgetaucht, es treten überraschend reiche 
Massen niederdeutscher Uebersetzungsliteratur 
zutage; besonders interessieren die lLebhaften geistigen 
Beziehungen zu den Niederlanden. Und da sind 
mit Nachdruck hervorzuheben einige niederdeutsche Handschriften, 
die in einem auffallenden Verhältnis zu dem 2. bis 4. Buch 
des berühmten Werkes des Thomas a Kempis, der 
Imitatio Christi stehen. Streckenweise eine Uebersetzung, 
interscheiden sie sich doch durch große Lücken und durch ab⸗ 
veichende Anordnung. Dr. Hagen glaubt nachweisen zu können, 
zatßz die den lübischen Handschriften entsprechenden Kapiltel 
der „Nachfolge“ sich schon stilistiich durch ruhige Eindringlichkeit 
bon der erregten schwärmerischen Art des Thomas a Kempis 
unterscheiden. Er kommt zu dem Ergebnis, daß die lübi— 
schen Sandschriften die Uebersetzung einer 
QAsuelle des Thomas, der lateinisch noch nicht aufgefun— 
denen Admonitationes ad interna trahentes in 60 Kapiteln 
darstellen, die Thomas a Kempis wenig verändert seinem 
velterobernden Werke einverleibte. Jedenfalls eröffnen diese 
übischen Handschriften einen vielverheißenden Ausblick auf die 
nnere Geschichte eines der wirkungsvollsten Bücher des ger— 
manischen Mittelalters. 
»Der Bürgerausschuß hat in seiner gestrigen Sitzung die 
in seiner Versammlung vom 25. März 1908 eingesetzte Kom⸗ 
nission zur Vorprüfung der durch die Straßbene 
riveauerhöhung an der Untertrave und die 
sdhenregulierung der oberen Engelsgrube den 
Anwohnern erwachsenen Schädigungen erneuert 
und in diese Kommission die Herren Dr. Görtz, Glasau, Hinckel⸗ 
»eyn, Kahns und Lippert, sowie als Ersatzmänner die Herren 
Schönwald und Seidel gewählt. Seine Mitgenehmigung er— 
eilt hat der Bürgerausschuß des weiteren in derselben Sitzung 
v»en Senatsanträgen betr. Festsetzung der offenen Bau⸗— 
weise für die in dem Bebauungsplane der Arbeiteransiedelung 
n Kücknitz vorgesehenen Straße, die östlich der katholischen Kirche 
parallel zum Kücknitz-Herrenwyker Wege verläuft, und die Er— 
nächtigung des Finanzdepartements zum Verkauf eines 
000 ¶m großen Bauplatzes in Kücdnitz an den dortigen 
Bezirksschullehrer Herrn Maaß sür 3000 M. Ein Nachtrag 
zum Entwurf zum Voranschlag über die Ein— 
nrahmen und Ausgaben der freien Hansestadt 
Lübed für das Rechnungsjahr, enthaltend die inzwischen not— 
wendig gewordenen Aenderungen, sämtlich unwesentlicher Natur, 
owie der Senatsantrag betr. die Erhöhung der der von 
sßrobheimschen Realschule gewährten staatlichen 
Unterstützung von 18000 Meauf 24000 Muwurden der 
Budgettkommission überwiesen. In der wieder aufgenommenen 
Beratung der Senatsvorlage betr. Abänderung des Be— 
au ungsplanes für die Vorstadt St. Lorenz wurde 
rie Vorlage an eine aus den Herren Blund, Dr. v. Broden und 
Dr. Kähler (Ersatzmann Herr Kahns) bestehenden Kommission 
ur Vorprüfung überwiesen. Wieder zur Beratung gestellt wurde 
erner die in der vorigen Versammlung unerledigt gebliebene 
Senatsvorlage betr. Nachtrag zu dem Vertrage vom 
. Mai 1901 über die Umgestaltung der Fisenbahn⸗ 
rnltagen in Lübed. Der sländige Senatskommissar ver—⸗ 
as ein Senatsdekret vom 11. d. M., wonach der Senat, einem 
in der vorigen Versammlung des Büuͤrgerausschusses geäußerten 
Wunsche Folge gebend, die Senatsvorlage vor weiterem noch 
der Handelskammer zur Aeußerung hat zugehen lassen, 
sowie die diesem Senatsdekret be'gegebaie bezugliche Erklärung 
der Handelskammer vom 10. d. M. — Herr Blund bean— 
tragte, die Vorlage zur Vorprüfuag an eine Kommission zu ver— 
weisen. Wegen eintretender Beschlurunfähigkeit des Bürgeraus— 
cchusses mußte die weitere Verhandlung des Gegenstandes auf 
die nächste ordentliche Versammlung vertagt werden. 
Einfuhr dänischen Schlachtviehes nach Lübed. Die Ver⸗ 
valtungsbehörde für städtische Gemeindeanstalten hat dem 
Senate berichtet, daß in dem Monat Januar d. J. wiederum 
ine erhebliche Steigerung in der Einfuhr däni— 
cher Rinder nach Lübeck eingetreten ist. Die Ein— 
uhr hat im ganzen fast 5000 Stück, an einzelnen Tagen bis 
u 700 Stück betragen. Da eine derartige Anzahl von der 
zollbehörde an einem Tage nicht abgefertigt werden kann, 
o müssen die Tiere die Nacht und den größten Teil des 
darauf folgenden Tages auf dem Viehhofe am Löschplatze 
verbringen. Die Ställe und die überbauten Stände des Vieh— 
hofes bieten nur Platz für 350 Tiere, so daß viele Tiere 
wuf dem freien Hofplatz angebunden werden und den Un— 
dilden der Witterung ausgesetzt sind. Zur Beseitigung dieses 
inhaltbaren Zustandes ist es erforderlich, Schutzställe für 
twa 300 Tiere auf dem Viehhofe zu errichten, die nach 
inem von der Verwaltungsbehörde überreichten Kostenanschlag 
es Baurats Mühlenpfordt einen Kostenauf.dand von 6000 Wi 
erursachen werden. Auf Antrag des Senates hat der Bürger⸗ 
Asschuß diese Summe in seiner gestrigen Sitzung bewilligt. 
Bau einer Straßenbahnwigenhalle nebst Werlstatt an bder 
zinkenstraße. Die Verwaltungsbehörde für städtische Gemeinde 
instalten hat dem Senate einen Bericht ihrer Abteilung füur 
io Verwaltung der Straßenbahn, den Bau einer Straßenbahn⸗ 
agenhalle an der Finkenstraße, nebst einem mit 142 000 M 
bschließenden Kostenanschlage befürwortend vorgelegt. Der 
jenat hat sich aus den Darlegungen der Behörde davon 
berzeugt, daß das mach dem Bericht der Behörde vom 
D. März 1910, betr. die Erweiterung des Straßenbahnbetrie- 
es, ursprünglich vorgesehene Projekt einer Wagenhalle und 
iner Werkstatt als unzureichend anzusehen sei. Auch hält 
r das jetzt vorgelegte Proijekt in Uebereinstimmung mit der 
zerwaltungsbehörde für zwedmäßig und seine Kostenberechnung 
ir zutreffend. Er beabsichtigt daher, nach erfolgter An⸗ 
örung des Finanzdepartements, die Bewilligung von weiteren 
000 Muäzur Mitgenehmigung der Bulrgerschaft zu stellen. 
er Bürgerausschuß hat in seiner gestrigen Sitzung die Se— 
atsvorlage zur Vorprüfung an eine aus den Herren Glasau, 
ẽchöß, Reimpell, August Pape und Dr. Wittern (Ersatzmänner: 
zruns und Lippert) bestehende Kommisston verwiesen. 
Die Beleuchtung im Saalbau und Theaser. Man schreibt 
ins: Die am Freitag voriger Woche in Nr. 75 Ihres geschätzten 
zlattes aufgenommenen Wünsche betreffs besserer Beleuchtung 
er Festräume des Städtischen Saalbaues und des Zuschauer⸗ 
auses des Stadttheaters sind zum Teil schneller in Erfüllung 
egangen, als man wohl allgemein vermuten konnte. Die Koh⸗— 
nfadenlampen der Beleuchtungskörper des Marmorsaales 
wie der Nebensäle sind Sonnabend im Laufe des Tages 
ereits durch Tantallampen ersetzt worden, so daß am Abend des 
leichen Tages bei einer Privatfestlichkeit und Sonntag bei dem 
estessen, das sür die Teilnehmer an der Studienreise für 
aatswissenschaftliche Fortbildung in Berlin dortselbst veran⸗ 
altet wurde, diese Festräume besser als zuvor erleuchtet 
»aren. Immerhin reicht diese wesentliche Verbesserung in der 
zeleuchtung des Marmorsaales noch nicht vollends aus. Die 
ich fülle die solch' Fest äume duschflusen muz, ist noch viel 
4 gering. Um diese durchaus nötige Lichtfülle zu erzielen, 
ersehe man den mittleren großen Beleuchtungskörper mit 
reher Lampen, und verändere die Fassung der vorhan— 
enen, so daß di se ihr Licht nach unten un d nicht nachh oben spen⸗ 
en müssen, und versehe serner die Wärde overhelb der Mar—⸗ 
iortäfelung mit einem helleren Anstrich dann wind man die 
ewünschte und nötige Lichtfülle erhalten. — Der Grüne 
zaal ist jetzt nach der Auswechselung der Kohylenfadenlampen 
„urch Tantallampen hell genug erleuchtet, ebenfalls der Gelbe 
zaal und der kleine Weiße Saal. — Die Wandelhalle hat 
och ihre alte Beleuchtung durch Kohlenfadenlampen beha'ten. 
luch hier, wie im Treppenhause ist eine Auswechselung 
urch Tantallampen im Intere'se ausreichender Erleuchtung 
ind der Kostenersparnis für den Wirt sehr zu wünschen. 
Im Zuschauerraum des Stadttheaters sind seit 
origer Spielzeit, so schreibt man uns weiter, die Beleuch— 
uingskörper mit Tantallampen versehen worden, wodurch die 
wigen Klagen über zu mähige Beleuchtung zum Teil ver— 
ummt waren, nota bene wenn alle Beleuchtungskörper ihr 
ticht spendeten. Daß der Zuschauerraum aber mit seinen 
chtmordenden Schokoladenfarben, wenn alle Kerren brennen, 
„ell genug, wie es ein Festraum sein soll, ele ichtet wäre, 
zird wohl keiner der Besucher behaupten wollen, ebenso ver— 
ält es sich mit dem Foyer des J. Ranges. Hier herrscht 
nallgemeinen eine solche Dunkelheit, daß man die sich 
arin aufhaltenden Personen nur schwer erkennen kann. — 
zm Foyer des J. Ranges muß entschieden auch etwas für 
usreichendere Beleuchtung durch Auswechfelung der Lampen 
ind Entzündung sämtlicher Beleuchtungskörper geschehen. — 
hier wie im Zuschauerraum wäre aber zur radikalen Ver— 
esserung eine Neudekoratlion durchaus demgend am Piabte. 
Nan überstreiche einfach die schokoladenfarbene Stoffbeklei— 
ung der Wände, wie das mit Caseinsarben 
ekorierte Proszenium usw. und versehe den Raum wie 
as graudekorierte Foyer mit einem lichten Farbenanstrich zur 
zreude der Besucher und der Direktion. Diese erhält zur Be— 
euchtung des ganzen Hauses Gühnenräume und Zuschauer— 
aus), die für die 8 monatliche Spielzeit ca. 15000 M 
ostet, nur 3600 MäZuschuß. — Sobald die lichtmordenden 
yarben beseitigt, dürfte die Beleuchtung des Zuschauerhauses 
vahrscheinlich nur die Hälfte der bisherigen Kosten erfordern. 
Stenographifches. Nach der ietzt abgeschlossen vor— 
iegenden Zählung für 1909/10 umfaßt die Kurzschriftschule 
ztolze⸗Schrey 1932 Vereine mit 74994 Mitgliedern. Unter⸗ 
ichtet wurden im Zähliahre nach Stolze⸗Schrey 124 345 Per⸗ 
onen. Auf Deutschland entfallen 1785 Vereine mit 67 596 
Nitgliedern und 114 478 Unterrichtete, so daß in der Zahl 
er neu gewonnenen Schüler Stolze-Schrey, wie auch in den 
eiden vorangegangenen Jahren, an der Spitze steht. In 
übecdc, wo das System Stolze-Schrey stets eine gute Pflanz⸗ 
ätte gehabt hat, bestehen fünf Vereine mit 475 Mitgl'edern; 
iterrichtet sind im Zähliahre 1041 Personen und zwar 
12 Erwachsene und 929 Schaler. — Außer im deutschen System 
t in den Uebertragungen auf die dänische, englsche, franzö— 
ische, italienische, polnische, russische, ssowenische Sprache und 
ie beiden Weltsprachen Esperanto und Ido Unterricht erteilt 
vorden. Der Stenographenverband Stolze-Schrey gliedert sich 
n 25 Gaubunde und 2 Berufsverbände. An der Spitze stehen 
dedakteur Max Bädler in Berlin und Realgymnafialdirektor 
zrofessor Wetekamp in Schöneberg. 
Der Ifraelsdorfer Verschönerungs⸗-Verein hielt Freitag, 
9. Febr., seine ordentliche Generalversammlung ab. Im 
tahresbericht wurde besonders die Bedeutung des Maifestes 
ur Israelsdorf hervorgehoben. Der Kassenbericht ergab 
ür das Geschäftsjahr (einschl. Maifest) eine Ausgabe von 
070,24 M, eine Einnahme von 3502,95 Muund ein Ver— 
nögen von 1821,05 M. Der satzungsgemäß zurücktretende 
.Vorsitzende Martin Maad und der Kassensuhrer Diecdeel⸗ 
nann wurden durch Zuruf wiedergewählt. Als Vereinslokal 
vurde „Kaffeehans Wendt“ festgesetzt. Zum Schluß wurde 
eschlossen, spätestens Anfang März eine Sitzung einzu— 
erufen, die als alleinigen Punkt der Tagesordnung „das 
Naifest“ behandeln soll. In dieser Sitzung soll der 21. 
NRai als Wald⸗ und Maifesttag vorgeschlagen werden. 
ELebensrettung. Am Sonnabend brach beim Schlittschuh⸗ 
lausen auf dem großen Moore hinter der Auguststratße zu 
Schwartau die Tochter des Rentiers Klünder auf einer Stelle 
in, von der kurz zuvor das Eis abgeerntet war. Der Ober⸗ 
ertianer Walter Hillewert, der das Katharineum zu Lübeck 
zesucht, bemerkte von fern den Unfall, eilte herzu und sprang 
nutig in das drei Meter tiefe Wasser. Es gelang ihm, die 
zereits Untergesunkene zu erfassen und nach dem Herzueilen 
veiterer Hilfe aufs Trocene zu bringen. 
Einen Aufruf zur Sammlung eines Fonds für wohl⸗ 
ãtige und gemeinnützige Zwedcle erläßt der kgl. bayerische, 
Zeneralkonsul in Lübeck, Herr Plessing, im Inseratenteil 
zer vorliegenden Nummer. Der Ertrag der Sammlung soll 
Sr. Kgl. Hoheit Prinz Luitpold, des Königreich Bayerns 
Verweser, an seinem 90. Geburtstag am 12. März Äüberreicht 
verden. 
s4 * 
d. Stabttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man 
uins: Seute Donnerstag (7 Uhr) 2. Vorstellung im Wagner—⸗ 
Zyklus „Lohengrin“. — Freitag: Erstaufführung der erfolg⸗ 
reichen Neuheit „Der König“, Lustspiel von Caillavet und de 
xlers. Die Inszenierung liegt in Händen des Herrn Ober—⸗ 
egisseurs Fuchs. — Sonnabend: „Alt⸗Heidelberg“. — Sonn⸗ 
ag (3 Uhr): „Die geschiedene Frau“, abends (792 Uhr): 3. Vor⸗ 
teinung im Wagner⸗-Zyklus „Tannhäuser“. Alois Pennarini 
ils Gast in der Aitelrolle. 
b. Stadthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt 
nan uns: Heute (8 Uhr) gelangen „Die relegierten Stu— 
denten“ und „In Zivil“ zur Wiederholung. — Sonntag (710 Uhr) 
um ersten Male auf dieser Bühne: „Revolutionshochzeit“ von 
Zophus Michaelis. 
b. Der moderne Mensch — der persßönkiche Einflugß. Leo 
Erichsens neuer Vortrag, den er Freitag im kleinen 
ZzZaale des Städtischen Saalbaues wiederholt, be— 
segnet wiederum einem regen Inercsse, was bei der faszinieren⸗ 
»en Behandlung durch den bekannten Psychologen er.lärlich ist. 
Wir weisen darauf hin, daß eine weitere Veranstaltung vorläufig 
inmöglich ist, die Ueberhäufung mit Vorträgen läht es auch 
richt zu, daß der Kursus für Gedächtnisbildung und Willens— 
tärkung in diesem Monat stattfinden kann. 
b. Große Antiquitãten⸗-Verfteigerung aus dem Nachlaß des 
ßrafen Eyben und der Fem'lie Frey'ag in Michaelsens Anti— 
uitäten-⸗Auktionshaus, Lüheck, Beckergrube 53. Norddeutsch- 
and ist der Sitz einer alten Kultur mit ausgeprägter Eigen⸗ 
irt. Der Sammeleifer hat üch vielfach nordischer Kunst und 
ordischem Kunstgewerbe zugewandt, sodaß es schon schwierig 
eworden ist, gute echte Stücde zusammenzutragen. Glückliche 
Imstände und eine geschickte Hand haben trotzdem in der hier 
ur Versteigerung gelangenden Kollektion eine große Zahl bester 
dachen zusammengetragen. Nicht nur das Inland ist vertreten, 
ondern auch das Ausland, England, Frankreich und auch Ueber—⸗ 
ꝛe. Unter den Fayencen und Porzel'an sind die Er eun nisse der 
chlesw.holstein. Manusak:uren (Schleswie, Kie, Ne lineh sin, 
Stockelsdors) ausgezeichnet vertresen. Die Möle! sind t ilwe se 
inzig schön: geschnitzte Renaissance- und Barockschränle, Lü— 
„ecker Intarsienschränke des 17. Jahrhunderts, Empire- und 
ziedermeiermöbel, die fich unschwer zu Zimme eindichtungen zu— 
ammenstellen lassen. Ein Dithmarscher Mesel mit geschnitzten 
Pänden und Türen und Kachelwänden ist vorhanden. Unter 
»en Silber⸗ und Goldsachen ist eine umfangreiche Sammlung 
/er Riechdosen. bester Goldschmiedearbeit, und von größter 
Feichhaltigkeit, ferner Schmuck und Gerät al'er Art. Dahin 
ehören auch die Platetsachen, darunter ein Empire-Tafelaufsatz 
einsten Stils aus königlichem Belitz. Elfenbein und Bernstein 
chließen sich an. weiter Metallarbeilen in Messing (Feuerkielen 
ind Teekessel, Bettwärmer, Leuchter, Ofenstülpen, reich ge— 
rieben), Bronze (insbesondere Grapenkessel, Lichterkronen und 
ztatuen), Zinn und Kupfer. Herrliche Webereien (Beiderwand) 
ind da, auch Volkstrachten mit allem Bauernschmuck. Und 
ann noch die Spitzen! Diese stammen meistens aus der Empire— 
eit und sind zum Teil Musterwerke, zum größten Teil Brüsseler 
und französischer Herkunft. 
— — 
Bansestãdte. 
HRamburg, 16. Febt. Die Teilnehmer der Ver— 
inigung für Staatswissenschaftliche Fortbil— 
»ung zu Berlin, die gegenwärtig auf einer Studienfahrt be— 
rriffen sind und zuerst Lübed, dann Kiel besuchten, trafen 
dienstag abend im Sonderzug in Hamburg ein. Mittwoch 
norgen begannen die Unternehmungen der Studiengesellschaft 
nit einer Zusammenkunft in der Börse. Die Herren versammelten 
ich im Zimmer Nr. 14, wo ihnen F. F. Eiffe, Mitglied 
er Bürgerschaft und der Deputation für Handel, Schiffahrt und 
ßewerbe einen Vortrag über die Entwicklung und den Stand vor 
zamburgs Export-und Importhandel hielt. Nad— 
ꝛiesem sehr beifällia aufgenommenen Vortrag besichtigten die 
erren verschiedene Export-Musterläger. Danach begaben sich 
ie Teimehmer der Studienfahrt nach der Norddeutschen Bank, 
vo ihnen Max Schinckel ine Vortrag über die Organi— 
ation des Hamburger Bankwesens hielt, woran sich ein Rundgang 
urch die Räume der Bank anschla“ 
Schles wig⸗ Homteo. 
Gladsburg, 16. Febr. Verirrt. Die Witwe v.“ G. 
atte sich Sonntag so weit von ihrer Wohnung entfernt, daß 
ie bis zum Abend nicht mehr zurückkommen konnte. Gegen 
2 Uhr nachts fand man die Vermißte hinter Quellental. Sie 
var dort in einen Sumpf geraten und vollständig hilflos dem 
Tode des Erfrierens preisgegeben, wenn sich nicht in letzter 
Stunde die Rettung genaht hätte. 
Ais und gebraucheferic ano? 
80 5— 
22 8 J J 
— — 
feinste Mavyonnalse 
nchovy·paste a SardellenBultet 
Vintommen sd.Teetisch Frühstũc ꝛe
	        
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