Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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—X Mittwoch, den 4. Januar 1911. 
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Aus den Nachbargebieten. 
Hanfeshadte. 
Bamburg, 4. Jan. GKleine Macdchrichten.) 
Ingetreue Direktrice. Vor Wochen wurden einer Firma 
im Neuenwall sür 9000 MPelze gestohlen. Der Verdacht 
aintte sich auf die Direktrice L., die verhaftet, aber bald 
zieder entlassen wurde. Jetzt ist die L. wegen des Diebstahls 
ermals gefänglich eingezogen worden. 
Bremen, 4. Zan. Die diesjährige Schaffer⸗ 
naahlzeit findet am 10. Febr. 254 Uhr nachm. im Hause 
zeesahrt statt. 
Bremen, 4. Jan Wegen Kindesunterschiebung 
purde eine Anwohnerin der östlichen Vorstadt dem Gerichte 
Pergeben. Ein früher bei der Frau bedienstetes Mädchen von 
Zuswärts, das in dieser Untersuchungssache als Zeugin be— 
eidigt verhört worden war, wurde wegen dringenden Ver⸗ 
dachts des Meineides verhaftet. 
Schles wig⸗ Holstein. 
Kiel, 4. Jan. Der Kunsthistoriker der Uni— 
»ersität Prof. Dr. Neumann wird dem an ihn ergan⸗ 
enen Ruf nach Heidelberg zu Beginn des nächsten Sommer⸗ 
emesters folgen. — Zum Projiekt des Klaus⸗Groth⸗ 
dentmals. Der Antrag des Ausschusses für das Klaus⸗ 
ßroth⸗Denkmal, dieses am Schwanenweg auf dem Grundstück 
des Genesungsheims ,Quidborn“, der ehemaligen Stätte des 
dichterhauses, zu errichten, wurde vom Kuratorium des An⸗ 
— die Errichtung des Denk⸗ 
mnals wieder auf unabsehbare Zeit hinausgeschoben worden. 
Itzehoe, 4. Jan. Neuer Militärkapellmeister. 
Nachfolger des langiährigen Dirigenten der Kapelle des Feld⸗ 
Art.Keg. Graf v. Waldersee (schlesw.) Nr. V, Obermusikmeister 
Zöpke. wird Musikmeister Reischke vom Jäger-⸗Reg. 3. Pf. Nr. 8 
n Mülhausen i. E. 
Flensburg, 4-—. Jan. Fern von der Heimat ver— 
mglücdt und gestorben ist der aus Flensburg gebürtige 
Kaufmann Emil Petersen. Er war in Ostafrika von der 
Firma Hagenbedk beauftragt, wilde Tiere einzufangen. Das 
var ihm mit Hilfe von Eingeborenen auch gelungen. Bei dem 
Berladen eines Buffels wurde das Tier wild und spießte 
Peterser auf. P. war auf der Stelle tot. 
Schles wig, 4. Jan. Das Ernte-Ergebnis 1910 
in Schleswig⸗Holstein ist nach den amtlichen Ermitte- 
sungen als recht günsttig zu bezeichnen. Es stellt sich das 
Refu.rat, abgesehen von der vorjährigen reichen Ernte, so 
nünstig, wie es in den letzten 10 Jahren nicht war. Folgende 
Zahlen bieten ovn diesem landwirischaftlichen Haupterwerbs⸗ 
weig eine Uebersicht: Geerntet wurden von 46 074 ha 125 885 
A. (1000 Kg.) Winterweizen, 1138 ha 2507 To. Sommer- 
veizen, 140 976 ha 258 796 To. Winterroggen, 1060 ha 13 307 
To. Sommerroggen, 52 506 ha 123 701 To. Sommergerste, 
210 341 ha 459 570 To. Hafer, 30 799 ha 394 223 To. Kar-⸗ 
offeln, 66 182 ha 371969 To. Kleeheu, 233 ha 1473 To. 
duzerneheu und 206 797 ha 808 401 To. Wiesenheu. Die Er—⸗ 
rankungsziffer für Kartoffeln war recht hoch, sie stellte sich 
ür die Provinz im Durchschnitt auf 9,7 0/. 
Walsrode, 4. Jan. Mit einem traurigen Un— 
rall endete eine Treibjaad in Eilie. Beim Aufbruch nach 
hHause gingen die Treiberknaben bereits voran, als noch 
auf dem JFelde ein Hase hochging, auf den zwei von den 
zägern feuerten. Ein Schuß davon traf den 12jähr. Knaben 
H. in die Schläfe, so daß er sofort tot war 
Lauenburg. 
Lauenburg, 4. Jan. 28s Jahre Stadtkassierer 
war Sonntag Herr Vagel. 
sehn. Kählstorf, 4. Jan. Zum Gemeindevor— 
teher-Stellvertreter der Gemeinde Kählstorf ist Kät— 
ier Heinrich Koop gewählt und bestätigt worden. — Der 
Nindviehzuchtverein Bertenthin beginnt Montag, 
J. Jan. mit der Körung. — Die Schweineseuche ist unter 
vem Schweinebestande des Pächters Baumann, Klein-Borken⸗ 
hin, ausgebrochen. 
—— — 
Ordonnanzritte 1870 71. — 
(Fortsetzung.) 
Am späten Abend hatte General v. Manstein einen General⸗ 
labsofizier entsendet, welcher sich auf einem eisernen Ponton 
iber die Loire setzen liez und den Großherzog im Schlosse 
non Meung traf. Dieser sah eine Wiederaufnahme der Kämpfe 
ör den nächsten Tag voraus und ließ den General v. Man⸗ 
tein um Bereitstellung von Infanterie ersuchen, welche mittelst 
Pontens auf das rechte Stromufer übergehen könnte. In— 
olgedessen stand in der Frühe des 9. Dezember unsere 35. 
Brigade mit der Korpsarkillerie am Loireufser gegenüber von 
Beaugench zum Uebersetzen bereit. Drüben sah man, wie 
Ponsons ins Wasser geschoben wurden. Es war grimmig 
sakt und zugig am Flußufer. Von drüben erschallte ungns⸗ 
zesetzt der Donner der Geschütze und bewies, daß auch heute die 
Schlacht noch im Gange war und daß die Truppen des Groß⸗ 
herzogs nur in langsamem Vordringen der feindlichen Ueber— 
ahl Herr werden konnten. Fortwährend hörte man die Zũge 
der Eisenbehn von Tours heranrollen, welche den Franzosen 
zeue Truppen zuführten. Es war ein höchst unbehagliches 
Hesühl, so nahe der Entscheidung beizumohnen und nicht helfen 
u können. 
Nach einigen durchfrorenen Stunden gewahrten wir, daß 
rüben die Pontons wieder an das Land gezogen wurden und 
erschwonden. Unsere Truppen setzten sich infolgedessen wieder 
wf die Chaussee und marschierten hinter der 36. Brigade, 
deche vorwärts Lailln gewartet hatte, die Loire abwärts weiter. 
e veor uns marschierenden Hessen waren schon weit voraus; 
ie hatten bei Muides die dort befindliche Loirebrude zerstört 
zekunden. Unter leichten Gefechten drangen sie bis Montli— 
Ault auf der Straße nach Blois vor und waren, als die 
dämmerung eintrat, gerade im Begriff, sich hier und in den 
achstgelegenen Fermen und Häusern einzuquartieren, als vom 
Deitiaen Ufer her ein heftiges Kanonenfeuer begann. Zwei 
nzd nche Batterien nahmen von dort her aus einer zwischen 
Aumen verdedten Stellung den Ort unter heftiges Feuer. 
Großherzogtunrer VMeclen. urs. 
Schwerin, 4. Jan. Die Ruckkehr des Grob⸗ 
erzogpaares nach Schwerin wird am 12. Jan. ersolgen, 
achdem die Herrschaften am 8. Jan. am bayerischen Hof und 
arauf in Regensburg dem Fürsten und der Fürstin von 
hurn und Taxis einen Besuch abgestattet haben werden. — 
ñßutsabstand. Das 432 ha große großh. Haushaltsgut 
Varrenzin, Domanialamts Dargun, ist von dem derzeitigen 
zächter Schmidt an Landmann Adolf Fust, Langenfelde ab⸗ 
estanden worden. Die Pachtzeit läuft noch bis Johannis 
921. Die Jahrespacht beträgt 17000 M. — Die elek⸗ 
rische Strahßhenbahn hatte 1910 eine Gesamteinnahme 
on 158 218,98 Mugegen 144 787,99 Me1909. also 13 430,99 
N Mehreinnahme. 
Rehna, 4. Jan. An Blutvergiftung gestorben. 
hdor einiger Zeit verletzte sich eine Büdnersfrau aus Bülow 
nerheblich beim Geschirreinigen an einem Finger der rechten 
zand; die kleine Wunde wurde wahrscheinlich verunreinigt 
ud verschlimmerte sich derartig, daß die Frau mit schwerer 
zrutvergiftung in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. 
rotz Amputation des Fingers ist die Frau jetzt nach schwerem 
cidein. an Blutvergiftung gestorben. 
Neustrelitz, 4. Jan. Prinzessin Albert von 
zachsen⸗-Altenburg nebst Herzogin Helene sind zu 
irzem Besuche hier eingetroffen. 
Malchin, 4. Jan. Unter dem Verdacht, den Raub— 
ufall auf den von Robel nach Finken verkehrenden Proviant⸗ 
agen ausgeführt zu haben, sind der Bereiter Wilhelm Hell⸗ 
tann und der Diener Bruno Hermann, Finken, verhaftet wor⸗ 
en. Auf den Kutscher wurden, wie gemeldet, bei dem Ueber⸗ 
all zwei Revolverschüsse abgegeben, von denen einer in das 
zestell des Wagens eindrang, während der andere das linke 
zandgelenk des Kutschers durchbohrte. 
Lübtheen, 4. Jan. Ein Unglädsfall ereignete sich 
reitag in Melkof. Bei einer Kuh haite sich ein Stück Rübe 
n Schlund festgesetzt. Beim Entfernen dieses Rübenstückchens 
zurde ein beteiligter Arbetter beim Festhalten der Kuh auf 
as Horn einer danebenstehenden Kuh geschleudert, wodurch das 
züchatat des Arbeiters erheblich verletzt wurde. 
Schönberg, 4. Jan. Die Diphiheritis grassiert 
urzeit im Kirchspiel Schlagsdorf in solchem Umfange, daß 
ereits fünf Kinder der mörderischen Kraukheit zum Opfer 
efallen sind. 
Ludwigslust, a, Jan. Die Hofapotheke ist von 
ßofapotheker Ernst Hotze an Apotheker Wilh. Kelling ver— 
auft worden 
1 
Buntes Allerlei. 
Der „sprechende Sund“ des Königlichen Hegemeilters Her- 
iann Ebers zu Forsthaus Teerhütte in der Letzlinger Heide, 
er kürzlich für die Oeffentlichkeit entdeckt wurde, ist vor einigen 
'agen einer wissenschaftlichen Rrüsung durch hervorragende 
oologen unierzogen worden und hat dabei, wie mitgeteilt, 
sRird. die an ihm beobachteten einzig dastehenden Eigenschaften 
atsächlich aufgewiesen. Unter den mit Phonographen- und 
z3hotographie-Apparaten ausgerüsteten Herren, die den „Don“ 
n dem Wohnsitz seines Herrn aufsuchten, befanden sich der Di— 
elktor des Hamburgischen Zoologischen Gartens Prof. Dr. 
zosseler und der Privatgelehrte VPrunglt aus Berlin, der wissen⸗ 
haftliche Klarsteller des „klugen Hans“ des Herrn v. d. Osten. 
her Hund wurde zunächst von seinem Herrn und dessen Ange— 
örigen vorgeführt, wobei er ohne Zögern und ziemlich deut« 
ich verständlich auf die Fragen die aus je einem Wort be— 
ehenden richtigen Antworten gab. So brachte er auf die 
ftrage: „Wie heißt du?“ mit tiefem Kehllaut die Antwort 
ervor: „Don“, auf die Frage: „Was hast du?“ lautete die 
Intwort: „Hunger“. Die Frage: „Was wolltest du?“ be—⸗ 
untwortete „Don“ mit: „Haben, haben“, und als sein Hert 
hm ein Stück Kuchen vorhielt, gurgelte es aus der Kehle des 
Lieres ganz vernehmbar: „Kuchen“. Auch „Ruhe“ kann „Don“ 
agen, und er kommandiert das Wort jedesmal, wenn draußen 
undegefläff oder sonstiger Lärm erschalst. Die Festttellungen 
2 
die Franzosen schossen aus sehr weiter Enisernung; ihre Gra⸗ 
aten und Schrapnells platzten in der Luft, ohne großen 
schaden zuzufügen. Gleichzeitig wurde das Heranrücen starker 
indlicher Infanteriekolonnen aus der Richtung von Blois ge⸗ 
jeldet, und bald prasselten die Garben der Chassepotgeschosse 
egen die Mauern und Dächer des Ortes. Ein mit großem 
ingestüm ins Werk gesetzter Angriff der Franzosen auf Montli— 
ault scheiterte an dem Schneilfeuer der hessischen Verteidiger. 
ur Sicherung der linken Flanke war ein hessisches Bataillon 
1das dortige unübersichtliche Waidgelände entsendet worden. 
dieses, das 2. des 4. InfanterieRegimentes, war an die hohe 
Nauer des großen Parkes des Schlosses Chambord gekommen 
nd hatte dort Feuer erhalten. An zwei Stellen erzwangen 
ch die Hessen den Eingang durch die Parktore. Am Schlosse 
»urden sie von den Salven einer starken Infanteriemasse be— 
rüht. welche jenseiis des Schloßarabens stand. Während des 
ch bier entspinnenden Feuergefechtes stürmte Hauptmann 
dattrein mit einem Häuflein von 3 Offizieren und 51 Mann 
nit Hurra über die Brücke. Die Verteidiger, an 2000 Mann, 
loben in wilder Flucht auscinander und rannten in südliche 
zichtuna dovon. Ein sranzösischer Oberst, zwei Stabsoffiziere 
ind viele Soldaten wurden gejangen, eine Batterie von fünf 
heschützen, zwölf Munitionsmwagen, die in der Verwirrung 
ich zu einem unentwirrbaren Knäuel verfahren hatten, wurden 
rbeutet. Schloß und Park waren seit einigen Tagen von 
000 Franzosen unter General Morandi besetzt gewesen. Weitere 
2000 Mann mit 5 Geschützen und viel Munition waren mittags 
on Blois zu deren Verstärkung nach Chambord gersickt. Als 
iese dort anlangten, war General Morandi vor dem heran⸗ 
ückenden 9. deutschen Armeekorps abniarschiert und die 3000 
obilgarden liefen vor den 54 Hessen davon, nachdem sie eine 
icht treffende Salve abgegeben hatten. Die Hessen schrieben in 
er höchsten Kuppel des beröhmten Jagdschlosses des Könias 
dranz J. ein: „Le chateau defendu par 3300 Francais ful pris 
»ar 54 soldats hessois qui emmenaient 5 pidees de canon- 
t 250 prisonniers“. („Das Schloß, von 3300 Franzosen ver⸗ 
eidigt, wurde von 54 hessischen Zoldaten genommen. welche 
— 
haben die genannten Herren davon überzeugt, daß „Don“ ein 
Phanomen ist, wert, auch vom wissenschafilichen Gesichtspunkt 
wuus weiteren Kreisen gezeigt zu werden. Der seltsame Hund 
vird daher voraussichtlich eine Rundreise durch Deutschland 
intreten. Der Tierpsychologe Pfungst wird zunächst eine Ab—⸗ 
zandlung Über seine Beobachtungen schreiben, aus der dann 
»as Wesentliche veröffentlicht werden wird. 
Wahnsinnstat einer Mutter. Nach einer Meldung der 
Franif. Ztg. aus Wien durchschnitt in Linz die 2Liährige 
fFrau des Bahnarbeiters Ranfth in einem Wahnsinnsanfall 
nit einem Rasiermesser ihrem sechswöchigen Söhnchen den Hals 
alt vollstäändig und brachte dem vierjährigen Töchterchen lebens— 
efährliche Wunden an Kopf, Hals und Arm bei. Danu 
urchschnit; sie sich selbst die Kehle. Die Mutter und das Söhn⸗ 
hen sind tot. das Töchterchen wourde schwerverletzt ins Kranken⸗- 
zaus gebracht. F 
Militaärisches Begräbnis eines sungen Mädchens. Wie aus 
dondon berichtet wird, bestattete man dieser Tage in Ems— 
vorth bei Portsmouth die Tochter des Vize-Scheriffs von 
zampshire, Miß Alice Woodham, mit allen militärischen Ehren. 
die junge Dame war Mitglied der freiwilligen Samariterabtei— 
ung, die unter dem neuen Regime der Roten Kreuz⸗Gesellschoft 
nit dem dort stationierten sechsten Bataillon des Hampshire—⸗ 
kegiments in Verbindung steht. Man hielt es daher für ange⸗ 
nessen, der Verstorbenen die militärischen Ehren zu erweilen. 
der blumengeschmüldte Sarg wurde von Soldaten getragen, 
ind Salutschüsse dröhnten über den frischen Hügel. 
Erdbeben in England. Im Cramlington-Distrikt in Nor— 
humberland wurde am Freitag die Bevölkerung plötzlich durch 
ine gewaltige Detonation erschreckt, die die Erde weit umher 
rzittern ließ. Man glaubte, es habe in der Kohlengrube 
on Burradon, die schon mehrmals der Schauplatz solcher 
dataftrophen war, eine Explosion stattgefunden, und die Leute 
römten in großzen Massen dorthin, aber hier war alles in 
ester Ordnung. In einigen anderen Gruben hatte man aller⸗ 
ings eine Erschütterung empfunden, aber eine Explosion hafte 
lirgends stattgefunden. Es blieh nur die eine Erklärung für 
»en weithin hörbaren Krach, daß er mit einem Erdbeben zu— 
ammenhing. 
C.K. Ein Denkmal für Peter den Großzen in Zaandam. 
In der holländischen Stadt Zaandam bei Amsiterdam, wo 
inst Veter der Große als schlichter Zimmermann die Kunst 
es Schiffbaus erlernte, wird ein Denkmal für den großen 
kussenkaiser erstehen. Zar Nikolaus hat der Gemeinde eine 
Ztatue seines großen Vorgängers gestiftet. Die feierliche Ein— 
deihung des Monumentes soll Ende März stattsinden. Die 
Ztatue ist aus Bronze und erhebt lich auf einem itattlichen 
ziedestal. Das Standbild Peters des Großen ist von dem 
Zariser Bildhauer Leopold Bernstam geschaffen; auch das 
Jiedestal rührt von einem Franzosen her, die Entwürse wurden 
»on dem Architekten Guilbert geliefert. 
C. K. Die Rießenstatue eines Indianerhãuptlings. Aus Neu— 
rk wird berichtet: Nach drei Jahre langer Arbeit ist nun im 
ztaate Illinois das Riesenmonument für den Indianerhäupt— 
ug Blackhaw vollendet, das oberhalb von Eagles Neot am 
Rregon in die Lüfte emporragt. Die Statue hat eine Größe. 
on 48 Fuß: sie erhebt sich, das Piedestal ungerechnet, auf einem 
iatürlichen Felsen, der eine Höhe von über 2500 Fuß hox. 
o daß dies Denkmal in feiner Gesamtheit mit der Frei— 
eitsstatue im Newyorker Hafen rivalisieren dann. Das Stand⸗ 
ild ist aus Beton hergestellt, der nach der Ansicht des 
zildhauers Lorado Taft das Denkmal zu dem dauerhaftesten 
er Welt machen wird. Der Indianerhäuptling Blachhaw, 
em die Amerikaner di:ses Monument errich et haben, nahm als 
zäuptling der Sacs- und der Fuchs-Indianer auf enaglischer 
zeite an dem Kriege von 1812 teil. Er war wohl der 
erste rote Mann, der die verderbliche Gesahr erkannte, die 
»as Vordringen der Weißen fur seine Rasse haben mußte. Mit 
illen Mitteln, mit den Waffen und durch Verträge, kämpfte 
r gegen den Eroberungszug der weißen Rasse, aber er konnte 
den Ganag der Geschehnisse nicht aufhalter 
5 Geschütze und 200 Gefangene mitnahmen.““ So endeie der 
J. Dezember mit einem schönen Erfsolge des 9. Armeelkorps. 
die hessuche Division bezog enge Quartiere in und bei Montli 
vault, die 18. in und bei St. Dié hinter den Hessen. 
Bis zum 9. Dezember hatte der Oberbefehlshaber Prinz 
zriedrich Karl an dem Entschluß feitgehalten, die nach der 
tinnohme von Orléans begonnenen Bewegungen der Armee— 
bteitung des Großherzogs und des 9. Armeekorps auf beiden 
lfern stromabwärts, des 3. Armeekorps stromaufwärts gegen 
ßien, der 6. Kavallerie⸗Division, gefolgt vom 10. Armee— 
orps, südwärts in die Sologne gegen Vierzon niur als 
kinleitung zu dem einen reichen Erfolg versprechenden Feldzug 
ach Süden in das Herz vrrankreichs zu betrachten. Das 
. Armeekorps hatte nur leichten Widerstand gefunden, war in 
zien einmarschiert und hoffte, die dort zerstört vorgefundene 
'oirebrücke schnell wiederherstellen und hier oder an einem 
nderen nahegelegenen Punkt den Uebergang auf das linke 
lfter vornehmen und den Anschluß an das vorrückende Zentrum 
er Armee wiedergewinnen zu können. Die 6. Ravallerie— 
diviion war bis Vierzon vorgedrungen und beschäftigte sich 
amit. die von dort nach Nevers, Bourges und Tours, sowie 
mwden Suiden Frankreichs fsihrenden Eisenbahnen zu zerstören. 
zinter dieser vom General v. Schmidt hervorragend umlichtig 
unnd kühn geführten Kavallerie hatte das 10. Armeekorps 
ach Beendigung seiner Aufräumungsarbeiten auf den Schlacht- 
eldern nördlich von Otléans seinen Vormarsch nach dem Süden 
ingeleitet und sollte das Zentrum der 2. Armee bilden. 
Inser Korps, das Y9., erreichte voraussichtlich am 10. De— 
ember die am Südufer der Loire gelegene Vorstadt von 
Blois, Vienne, und sollte, das siegreiche Vorschreiten des 
5roßherzogs auf dem anderen Ufer vorausgesetzt, hier von 
„er Leire mit linksum abbiegen und fsich nach und nach auf 
»en rechten Flügel des 10. Korps setzen. So sollte die 
2. Armee mit 3 Armeekorvs nebeneinander nach Suüden vpe⸗ 
ieren und die Streitkräfte des füdlichen Frankreich nieder⸗ 
hlagen. 
(Fortsetzung folgt
	        
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