Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

daß sie del deuu Fid 
dd ee Fidelkommisvermögen 
Umme amisvermögen fli 
6 wedenie die. rhptlen 
enommen hat. Je egenbeit fei e rwager remptlon 9 
zer FJetzun den Befchli mzu woll er 
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ernn o wenn aus d ergutzert zur s dem Fideit esung 
4 g stattfi em Ver zur HZuwachs eikommis⸗ 
chaffung au findet cmögen d cbssteuer her 
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nit eine Ve n des Domaniag Zwecte, u ndesfürften ei 
verden, eint rnndnn 1 dee — eine —Aã 
Imnmen muszte ermiuderung c BV———— so deae 
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e ist dach nicht im S ndeffelt d igeführt 
endlich wbet dem Fideik st im Sinne d as Kaud'a 
zenieuigen daß aroßze gestininit er Herren, die 
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vird ansgeübl von der Gesanitheit der Bundesfürsten. Ein Ein— 
zriff in die Verfassung der Einzelstaaten steht dem Reiche nicht 
.Wir müssen die Steuerfreiheit der Fürsten aus prinzipiellen 
Hründen verlangen, pekuniäre Bedeutung hat die Frage fast gar 
icht. Wenn die Sostaldemokrgten eine Agitation entfalten, die 
den Tatsachen ins Gesicht schlägt, so mögen sie es tun, daran sind 
vir gewöhnt (großer Lärm bel den Sozialdemokraten), von nu⸗ 
serer prinzipiellen Auffassung lassen wir uns dadurch nicht ab— 
bringen. Geifall rechts.) 
Abg. Dr. Südekum (Soz.): Nicht bloß die Sozialdemokra⸗ 
en, spdern gauch die Liberalen sind gegen die Steuerfreiheit. 
ach agitatorischer Iiesens könnten wir es schön finden, wenn 
ie Steuerfreiheit beschlossen würde. Wir brauchen hier nichts 
nverdrehen, das haben hier andere Parteien, nameutlich das 
Zentrum, seine Arbeitervertreter nötig. Wenn doch Dr. Heim 
sier wäre! (Große Heiterkeit.) Die staatliche Steuerfreiheit ist 
nicht die Stenerfreiheit der Fürsten, gegen eine Verfassungs- 
inderung hätten wir nichts. Warum will man den Fürsten das 
Hochgefiihl rauben, zu den patriotischen Zwecken der Wehrsteuer 
rde Veterauenbeihilfe beizutragen? (Geiterkeit und Bravo! 
131 
Bie Debatte schließt; es wird namentlich abgestimmt. — 166 
Lbgeordnete stimmen sür die Steuerfreiheit der Fürsten, 138 da— 
Jegen, 17 enthalten ich der Abstimmung. Der Antrag 
. Nor mann ist daher Angenommen:. Gewegung, ironi— 
ches Bravo! links, Beifall rechts.) 
Abg. Dr. Neumann-Hofer (fortschr. Vpt.) begründet einen 
zon ihm handschriftlich eingebrichten Antrag, der Ausnahnien 
zurch Landesgesetzgebung von der Befreiung der Landesfürsten 
ununsten der Gemeinden oder Gemeindeverbände zulassen will. 
s8 kännte vorkommen, daß dieser odexr, iener 
dandesfürst auf seine Vorrechte verzichte. 
Staatssekretär Wermuth: Gegen diesen Antrag 
zabe ich keine Bedenken. 
Der Antrag wird fast einstimmig angenommen. 
Darauf schlägt der Präfident Vertagung vor. (Widerspruch 
im Zentrum.) 
Die Abstimmung ergibt den Beschluß der Vertagung. 
p 3 Sitzung Mittwoch 12 Uhr (Fortsetzung und Peti⸗ 
onen). 
Schluß 68 Uhr. 
XC Landtag. 
Abgeordnetenhaus. 
16. Eitzung. 
Berlin, den 31. Januar. 
Am Minisiertisch: Frhr. v. Schorlemer. 
in We — die Sitzung um 11 Uhr 15 Min. 
die zweite Etatsberatung wird fortgesetzt beim 
Etat der Domaãnennerwaltung. 
Abg. Dr. Dahlem (Itr.): Das Reblausgeseß wird zwar scharf 
zehandhabt, die Entschädigungen für die Winzeer fallen aber desto 
chmäler aus. Deshalb ist eine Revision dieses Gesetzes erforderlich. 
Abg. Engelsmann (natlibe): Das Gesetz hat segensreich für den 
eutschen Weinbau gewirkt; die Entschädigungen für die be⸗ 
rofsenen Winzer waren in den letzten Jahren freilich zu gering be⸗ 
nessen, deshalb muß in dieser Richtung Remedur eintreten. 
Abg. Dr. Dahlem (Ztr.): Ich habe auch nur betont, daß das 
Besetz geändert werden muß, um eine höhere Entschädigung für die 
Winzer zu ermöglichen. 
Abg. v. Arnim-⸗Zusedom (kons.): Die Erträge aus den Domänen 
ind recht geringfügig; es könnte erheblich mehr herausgewirtschaftet 
verden, es wird zu viel gebaut. Wir begrüßen die Erklärung des 
Ministerzs, wonach von einer Verpachtung von Norderney Ab— 
tand genommen werden soll. 
Ministerialdirektor Dr. Thiel: Die Erträgnisse aus den Domänen 
ind nicht so gering, wie es der Vorredner dargestellt hat. 
Abg. Schmedding (Ztr.) begründet den Autrag feiner Partei 
Antrag Bartscher), die Regierung zu ersuchen, von Zeit zu Zeit, 
nindestens alle fünf Jahre, über die der Domänenverwältung unler- 
tellten Werte der Domänen und deren wirtschaftliche Ergebnisse 
eingehende Darstellungen vorzulegen. 
Ministerialdirekteor Dr. Thiel: VBei den verschiedenartigen Ver— 
altuissen der einzelnen Domänen wird es schwierig sein, dem 
Zunsch des Anträgs zu entsprechen. Eine solche Darstellung über 
,ie wirtschaftlichen Ergebnisse der Domänen würde auch mit erheb— 
ichen Kosten verbunden sein. 
Abg. Heine (natlib.): Es wird schwierig sein, aus den Domänen 
ohere Pachterträge zu erzielen. da die Mehrzahl der Vachter in den 
ehten Jahren sich kaum über Wasser hat halten können. 
Abg Leinert (Soz.); Der Domänenetat ist so unklar und un⸗ 
bersichtlich aufgestellt, daß er lein richtiges Bild von den wirklichen 
zerhältnissen gibt. Deshalb sind Nachweisungen uber die Ein— 
iahmen und, Ausgaben jeder einzelnen Doinäne erforderlich. Der 
iedner begründet sodann den Antrag seiner Partei Antrag Borg— 
nann), in dem eine Nachweisung über die Viehhaltung in den 
iniglichen Domänen in den letzten zehn Jahren verlangt wird 
Abg. v. Pappenheim (fons.): Ich bewundere den Mut des Vor— 
edners, der über Dinge spricht, von denen er nichts versteht und 
richts verstehen kann. Eehr richtig! rechts) Er hat keine Ahnung 
avon, daß uns alle Jahre Uebersichten und Nachweise über die 
taatsbetriebe gegeben werden, aus denen jeder Kuͤndige sich über 
illes Notwendige unterrichten kann, er hat keine Ahnung davon, 
»aß der Staat verpflichtet ist, über seine Velriebe Rechnung zu 
egen. Unsere Domänenpächter sind durchaus nicht auf Rosen ge⸗ 
ettet, fie übernehmen ein großes Rifiko, sie müffen ein hohes Be⸗ 
riebskapital haben und sind schutzlos den Einflüssen der Witterung, 
er Viehseuchen und anderen Kalamitäten preissgegeben. Eine er— 
ebliche Rente ist gus dem Grundbefitz jedenfalls nicht zu erzielen. 
Nit dem Antrag Bartscher können wir uns einverstanden erklären, 
benn die Worte: „von Zeit zu Zeit, mindestens alle fünf Jahre“ 
estrichen werden. 
Der Antrag Bazrtscher wird mit der vom Abg. v. Pappen⸗ 
xim vorgeschlagenen Abänderung angenommen“ per Antrag 
Zorgmann wird abgelehnt. 
Die Denkschrift, betr. die Nachweisung über die Domãnenwerte 
wird durch Kenntnisnahme für erledigt erklärt. 
Abg. Engelsmann (natlib.) wünscht die Anlage von Weinbergs— 
omänen an der Nahe, um den dortigen Weinbau zu heben. 
Landwirtschaftsminister Frhr. v. Schorlemer: Bei unseren Wein— 
audomänen an der Mosel, Saarund Ka he ist in erster Linie 
»or Gesichtspunkt maßgebend gewesen, vorbildlich für die anderen 
vein bergsbesitzer zu wirken und eine bessere Gestaltung des Wein⸗ 
rarktes herbeizufuͤhren. An der Nahe noch weitere Anlagen zu 
nachen, kann ich bei den bisherigen ungünstigen Ergebnissen nicht in 
lussicht stellen. 
Abg. Fürbringer (natlib.): Wir sind erfreut darüber, daß 
Nor dErney nicht verpachtet' werden soll. Wir benrüßen den 
3 der Domänenverwaltung, dieses Bad modern auszuge⸗ 
alten. 
Aba, Cahensty (Zentr.) beschwert sich über das langfame 
Tempo bei den Neubauten in Bad Selters sowie übervi 
vortigen Arbeiterentlassungen. 
Geheimrat, Vraetsrius bemerkt, die Domänenverwaltung 
verde bestrobt sain, die Intereffen des Vades Seiters zu sfordern 
Aubn. Dr. Ar ning ngatlih) tritt fuͤr Anfrechlerbaltung und 
Fördernug des Bades Rehburg in Hansover ein. 
Ahg. Frir. v. Maltiahn (kons.): Wir bitten den Minister, 
arauf hinzuwirken, daß den Domänen ermönlicht wird, mit den 
ffentlichen Feuersozietäten in Verbiudung zu treten, voder daß 
jue Rückpersicherung des Domanenfenerichadenfonds bei den 
ßrovingzialfeuersoziekäten erfolgen' kann 
Abis. Klappenbarg (Däne) wendet sich gegen das Ankaufen 
on Bquerngütern zum Zweck der Errichkung von Tomänen in 
dord'schleswin. 
Abq. Dr. Laßs Errikozis.) wünscht eine intensivere Förderung 
der Aufschließung der ostfriesischen Moore., 
vdi Der Reft des Domänenetats wird ohne Dedatte er— 
»edigt. 
Die Verordnung betr. die Reisekosten der Mitaliebder 
der Einkommensteunerveranlagunase und Einkommensftener— 
bernfunge?ommissionen wird ohne Debatte erlediagat. 
Bei der Beratung über die Ausführungsbestimmungen zu 
den Vorschriften über die Reisekosten der Staats 
beam en bemerkt 
Abagq. Dr. Schrüder-Cassel (natlib.), die Volfksschul— 
ebrer dürfen bei der Bemessung der Umzugskosten nicht 
— —— 
ganzen Ausführungsbestimmungen sind vielkfach so verwickelt, daß 
es zweckmäßig sein wird, sie an eine besondere Kommission zu 
iberweifen. 
Die Abgg. Frhr. v. Maltzahn (kons.) und Klocke (Itr.) befür— 
woerten ebenfalls Kommissionsberalung, desgleichen die Abgg. Riesch 
Freikons.), Peltasohn (Fortschr. Vpii) Hoff (Fortschr. Vpt.) und 
Irhr. v. Zedlitz (freikons.). 
Ministerialdirektor Halle: Der größte Teil der Ausführungs— 
bestimmungen bringt nichts Neues, sondern lehnt sich an die früheren 
Bestimnungen an. Wir sind aber bereit, in eine erneule Prüfung 
der Angelegenheit einzutreten. 
Die Ausführungsbestimmungen werden einer Kommission 
von 14 Mitgliedern überwiesen. 
Es folgt die erste Beratung des Gesethentwurfzß zur Ab⸗ 
änderung der 
Landgemeindeordnung für die Provinz Hannover. 
Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. Klußmann (natlib.), 
2. d. Hagen 5*— v. Wahrenholtz (tons.), Dr. Varen- 
horst Ereitonf.),»Deinert (Soz.) ist die ersise Lesung beendet. 
dierauf wird der Gesetzentwurf in zweiter Beratung ohne« 
Debatte angenommen. 
Das Haus vertagt sich. 
Nächste Sitzung Mittwoch 12 Uhr: Gesetzentwurf beir. die 
Polizeiverwaltung in den Regierungsbezirken Düsseldorf, Urnsberg 
ind Münster, und Justizetat. 
Schluß 45 Uhr. 
Hinter den Rulifsen des Rarnevals 
in Nizza. de 
ohl in keiner Stadt Europas wird die Herrschaft de— 
—B alljährlich mit so fröhlichem Jubel und ere 
jem Aufwand an Prunk und Pomp gefeiert wie in der — p 
er, Rivlera, wo in diesen Wochen die ersten großen Felerlichkei 7 
insetzen, mit denen der Einzug des fröhlichen Fürsten degrüßt wicd. 
diesmal wird Prinz Kamedal —— 
er schwingen, denn erst im Jahre 1872 wurde zum ersten Mge b 
dizzq ein Karneval grotzen Stils abgehalten. Schreiner und Ma 
ind bereits eifrig am Werk. an der traditionellen Stätte, unmittel⸗ 
ar vor den Garten der Place Massena, das stattliche Schloß aufzu⸗ 
ichten, in dem der lustige Herrscher residleren wird. Die, Stadt 
scheut dabei keine Ausgaben; vor zwei Jahren z. B erreichte die 
sesidenz des Prinzen Karneval eine Hohe von 20 Metern bei 
15 Metern Breite; die Laune der Architetten hatte eine bunte, 
ndische Pagode errichtet, in der das Schlaszinmner des Karnebal mit 
00 elettrischen Ampeln erleuchtet war, und die Stadt spendete rund 
5 000 Francs nur für diese standesgemaße Behaufung des ilustren 
Bastes. 
— das Volk noch gar nicht an die nahende a ingazei 
denkt, sind bereits hunderte von emsigen Arbeitern am Werke, um all 
die verblüffenden Ueberraschungen des großen Umzugs vorzubereiten, 
die von Künstlern ersonnen und von Künstlern ausgeführt werden. 
dumor und Satire fließen bei dieser heiteren Arbeit harmonisch in⸗ 
inander; was in diesem Jahre die schaulustige Menge ůͤberraschen 
soll, wird noch streng geheim gehalten, aber man weiß mit Sicher⸗ 
heit, daß gewiß auch heute wie in fruͤheren Jahren mit Aufbauten 
»on folossalen eeed die faschingfrohen Leute verblüfft wer⸗ 
den sollen. Vor zwei Jahren geigle sich der riesengroße Prinz Karne— 
hal als Flieger, im Jahre voͤrher erschien er als Diplomat, der in 
goldgestickter Untform vom Friedenstongreh heimkehrte, und das 
etzte Val sah man ihn auf einem riesenhaften Eisbären durch die 
Ztraßen ziehen, ein Sinnbild der prächtigen Reklame, mit der Cook 
und Fear damals die Welt erfüllten. Fuͤr die zwölf großen Wagen 
es Zuges, die je eine Länge von etwä 11 Metern aufweisen, gibt 
die Stadtverwaltung ansehnliche Summen her. In den Lectures 
our tours berichtet ein Eingeweihter von den finanziellen Opfern, 
die Nizza seinem Jaschn⸗ bringt, und verrät daben eine Reihe 
Zahlen, die, wie man will, die Karnevalsfreudigkeit oder den Epe— 
ulationsgeist des Riviera-Volles ill ustrieren. 
Im Jahre 1909 wurden allein für die großßen Wagen 42 000 4 
au Preisen und Prämien verteilt, 7000 Fres. famen unter den 
Keitern zur Verteilung, nahezu 20 000 Fres. für die Fußtruppen 
des Karnevals, und rund 58000 Fres. an einzelne besonders ge— 
ungene Masken. Aber das sind nur Preise in denen die wirk⸗ 
ichen Herstellungskosten nicht berücksichtigt sind. Außer den 
00 Fres. den den Teilnehmern an den Masken-Konkurrenzen 
zusgezahlt wurden, gob die Stadt für die drei offiziellen Fest⸗ 
wagen nicht weniger als 35 000 Fres. aus, die Ausrüstung der 
Ehreneskorte des Prinzen Karneval verschlang 22 000 Fres, die 
Illumination 60 000. das Palais des Prinzen Karneval 10000, 
nd, dazu kommen noch die Koften der dffiz enlen Redonen und 
dinderbälle. Alles in allem erreicht der Aufwand mehr als 
O0 000 Fres., und wenn man dazu noch die Summen rechnet, die 
die einzelnen Teilnehmer des Karnevals von deßna an ihrer 
igenen Börse erlegen, so wird man nicht fehl gehen, wenn man 
die Kosten der Fafschingszeit in der Rivierastadt auf weit über 
eine Million schätzt. Allein das Konfeni, das in fröhlichem Ueber⸗ 
nnut umhergeschleudert wird, verschlingt in Nizza allsährlich ein 
Vermögen, von dessen Zinfen ein biederer Bürger sorglos als 
Rentier leben könnte. Denn auf Grund der Statistik hat man 
teststellen können, daß an einem Tage der Festziige wenigftens 
000 Pfund Konfetti verschleudert werden, genug, um 2 Mil⸗ 
onen, Weingläser mit diesen bunten Papierblättchen zu füllen. 
Aber das Konfetti ist dabel garnicht so bislia, und die Papier- 
Industrie kann von jedem Tage des Nizzaer Karnevalstrubels eine 
Bruttoeinnahme von 209 000 Fres. erwarten. 
Kein Wunder, daß. sich in Frankreich eine ganze Industrie ent⸗ 
vickelt hat, die ausschließlich Konfetti herstellt Da steht eine Maschine 
eben der anderen, und jede von hnen vermag in der Minute 250000 
Blättchen Konfetti oder 15 Millionen in det Stunde fertlquustellen. 
Das ist etwa ein Zentner. Eine Pariser Fabrik stelit jährlich über 
Oο Kilo Konfetti her, von denen mehrals drei Viertel in das 
auflustige Ausland wandern. Daneben blüht die Masken-Industrie, 
ie Unmengen von Papiermachee ind Karton verbraucht. Dem all⸗ 
wemeinen Zuge der Zeit folgend ist auch hier, wie wenigstens die 
Interessenten mit Stolz verfichern. ein „künstlerischer Geist“ eingezogen. 
Ddie Eutwürfe zu den BRasken werden zum Teil von bekannten Masern 
und Bildhauern hergestellt, und dann von erfahrenen Arbestern 
opiert, die in ihrem Fach eine solche Geschicklichkeit errungen haben, 
»aß man auch sie Künstler nennen könnfe Ein solcher Kartonbitd 
auer, der Köpfe oder ganze Tiere in Papiermachee modelliert, ver— 
dient durchschnittlich 25023 Francs in der Stunde, und die anderen 
Arbeiter, die Ornamente ausführen, sind mit einem Stundenlohn von 
? Francs auch nicht gerade jichlecht bezablt. So ist es leicht begreif 
ich, daß ein Fünstlerisch ausgeführtet“ Feftwagen oft 10 000 Francz 
ind mehr kostet, ja im vergangenen Jahre wurden von Naris 
nige Falchingsgruppen nach Brafilien geschit, die mit 20000 
Fraucs für den Wagen bezahit wurden. 
Aber schnell vergeht die kurze Herrscherzeit des Karnevals, und 
mit laugem Gehicht kann der Teifuehmer an den Fassem am Aschermiti⸗ 
woch au der Magerkeit seiner Vörse eamefsen wie ausgezeichnet er sich 
amüfsert hat. Prinz Karneval hat inzwischen cin trauriges Eude 
zenomnten. Die riefige Gestalt. die viellcicht 20 Maͤl so groß ist wie 
die eines gemöhmlichen Sterblichen. ist am leßten Tage mit Petroleum 
eirönkt worden, und mit dem letzten Fetuerwerk wird auch der Prinz 
entzündet. Einen Augenblick steht man jhn drennen mit eine rieien⸗ 
aunsßie, arotesle meuschliche Fackel, dam slürzt das jelbst zuschen den 
Anmen Anzz sröhlich lachende, rieige Cesicht in Alche, Fumten 
tieben, aber bold wird alles still: Aschernmittwoch ist da nI
	        
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