heiderlei Geschlechtes. Auf seine sowohl formell wĩe inh.
dich glänzenden Ausführungen wollen wir gern später Ge⸗
legenheit nehmen, ausführlicher einzugehen. Nach der vom
eferenten vorgenommenen Gruppierung des Stoffes empfiehlt
es sich u. E. erst am Schlusse des Kurfus einen Ueberblick
sBer die gebotenen Gesichtspunkte und Resultate zu geben.
In seinen gestrigen Ausführungen sprach Prof. Sarms uber
die Beraussehungen der induftriellen Entwichelung Deutlch-
ands und zwar behandelte er zunächst die Veränderungen
auf den Gebieten des Gewerbere chles und der Sandels⸗
volitik. Sein nüchster Vortrag wird den ersten weiter *
nzen mit der Schilderung der Veränderungen im deut⸗
en Verlehrswesen. Am dritten Abend geht dann der
Hortragende auf die Rũdwirlungen ein, welche die in⸗
alciell. Entwidelung auf die einzelnen brennenden polls-
ririschaftlichen Probleme in Deutschland. die Sandwer lerfrage,
Fauenfrage, Wohnungsfrage usw. gezeitigt hat. Der ab⸗
chließende Vortrag wird dann eine Darstellung der Ver⸗
ettung von Vollks⸗ und Weltolitil und der Stellung
Deutschlands auf dem Weltmarkt bringen · un
Der Reichskanzler und die Kaufmannserholungsheinre-
Der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg, der gestern den
Vorsihenden des Präsidiums der deutschen Gesellschaft für
an snannerhonmseheime, Josef Baum (Wiesbaden), die
enderteetenden Vorsihenden. Sandelskammerpräsident Fehr
ind Geh. Kommerzienrat Kalle, sowie das Präsidialmitglied
Slaaisminister a. D. v. Möller empfing, sprach den Herren
reine volle Sympathie für die für die Volksgefundheit so
sberaus bedeutungsvollen Bestrebungen der Gesellschaft aus.
Er gab ferner seiner lebhaftesten Freude über die be⸗
geisterte Zustimmung, die die Gesellschaft bei der ganzen
Jeutschen Kaufmannschaft gefunden hat, und über die in
Alen Gauen des Reiches zutage getretene Opferwillig keit
Ausdrud, die in weniger als Jahresfrist der Gesellschaft
die Mittel zur Durchführung ihrer Pläne geschaffen hat.
Der Reichskanzler betonte insbesondere seine Befriedigung
harüber, daß die Gesellschaft Angehörige aller Par—
teien und Bekenntnisse zu gemeinsamem Wirken ver—⸗
eine und dadurch einen vorbildlichen Faktor des Ausgleiches
in unserer von Gegensätzen zerrissenen Zeit bilde.
In den letzten Tagen sind folgende weitere Stiftungen
bei der Deutschen Gesellschaft für Kaufmanns⸗Er holungsheime
zingegangen: Berger & Wirth, Leipzig, 2000 M, Kast &
Ehinger, Stuttgart, 26500 M, G. Siegle & Co. Stuttgart,
2500 M, Mannheim Bremer Petroleum⸗A.G., Zentrale Mann⸗
heim, 5000 M, Kommerzienrat Winkelhausen, Pr.Stargard,
3000 M, Badische Anilin- und Soda⸗-Fabrik, Ludwigshafen,
10 000 M, Farbenfabriken vorm. Fr. Bayer & Co., Elberfeld,
10 000 M. Ferner stiftete Frau Geh. Kommerzienrat Selve,
Bonn, anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Firma Basse
e Selve, Altena in Westfalen, 10000 M. Der Eingang von
Mitglieder-Anmeldungen mit namhaften Jahresbeiträgen üst
ebenfalls sehr bedeutennn.
*Die Fehmarn⸗Linie. Mit welchem Eifer die interessierten
Kreise ihr Augenmerk auf die Verwirklichung des Planes,
über Hamburg-Lübeck-Fehmarn-Laaland-Kopenhagen eine
neue Verbindung mit dem Norden zu schaffen, gerichtet
halten, zeigt wieder der Besuch, den der Bürgermeister und
undere Stadtvertreter von Burg (Fehmarn) sowie Ingenieure
don dort in Rödby auf Laaland abstaätteten. Es sieht wirk—
lich so aus, als ob dieses für Westdeutschland und nament⸗
lich für LQübeck und HSamburg wichtige Projekt in abseh—
barer Zeit zur Ausführung kommt, wenigstens erklärte Bürger⸗
neister Lafrenz aus Burg, daß der Verkehrsweg über Feh—
narn⸗Rödby die besten Aussichten hätte, in allernächster
Zukunft verwirklicht zu werden. — Hierzu sei erwähnt, daß
degenwärtig in Rödby eine Hafenanlage in Bau begriffen
ist, die im November fertig sein soll. Bei dieser An—
lage handelt es sich um einen Fischereihafen, doch hat der
dänische Verkehrsminister Larsen durch Enteignung von Grund
und Boden Fürsorge getroffen, daß hier später großzügige
Verkehrsanlagen geschaffen werden können, wie sie sich aus
der Errichtung der Dampffähren-Verbindung zwischen Feh—
marn und Laaland ergeben würden. Was die für die
Fehmarn-Linie erforderlichen Eisenbahnverbindungen betrifft,
so fehlt noch die direkte Strecke zwischen Neustadt und
Schwartau, doch hat die oldenburgische Regierung schon
eine RentabilitätssBerechnung vornehmen lassen, und die
krteilung der Konzession zum Bau der Bahn soll baldigst
zu erwarten stehen. Auf dänischer Seite ist noch der Bau
einer Eisenbahn von Rödby durch Laaland bis nach Nykjöbing
tötig, wo der Anschluß nach Kopenhagen erreicht wird. Zu
zieser Strecke hat die dänische Regierung noch nicht Stellung
—— ——— 5 2
ziemlich hoch liegt, besser als für die der Carmen. Die Anfangs-
zene des vierten Aktes kam infolgedessen zu guter Wirkung
ind brachte der bescheidenen Sängecin freundlichen Applaus ein.
Lem Entwichlungsgang dieser Dame sehen wir mit einiger Span⸗
nung entgegen. Erwähnen möchten wir noch den künstlerischen
Geschmack. den Frl. Arkadij mit ihren Kostümen entfaltet.
kinen wild⸗ trotzigen Amonasro stellte Herr Arnold Lange—
eld hin. Das dunkle, so gefestigte Organ eignet sich in ganz
jesonders schöner Weise für diesen „geschlagenen“, sich auf—
äumenden Aethiopierkönig. Der König wurde von Herrn von
—cchenck in ruhiger Würde und tadellos sicher wiedergegeben,
vie auch der Oberpriester des Herrn Fabian eine achtung⸗
aebietende Leistung war. In der tiefliegenden Partie kamen
die schönen Mittel des Sängers gut zur Geltung. Frl. Tirsy
Jansen sang die Partie der Prieslerin, die ob ihrer heiklen
darmsnisierung große musikalische Beanlagung erfordert, durch⸗
ius rein; nicht so gut war es um die unmittelbar nachfol⸗
zenden Chöre im Tempel beitellt, die bei jeder Wiederholung
in wenig „sanken“. Wer da aber weiß, wie schwer diese
SZzene musilalisch ist, der entschuldigt leichter. Herr Seinr.
Schorn brachte den „Sendling“ zu guter Wirkung. Die
vorkommenden Winze waren gragziös und sicher studiert, der
Irguenchor zur Huldigung der Königstochter gelang recht gut
ind war, besonders in den Altflimmen, klangschön. Serr
Zanellmeister Pfeiffer, unter defsen sicherer Leitung die
Oper sich abspielte, hatie Auge und Ohr schärfer denn je
wffen zu halten, da bei zwei Gäften, die des öfteren ein
beschleunigtes Tempo bevorzugten, natürlich nicht die genü—
genden Proben mit unserem Ensemble siattfinden konnten; mit
der bei Herrn Kapellmeister Pfeiffer bewunderungswürdigen
Energie und Ruhe ist aber an bein Entgleffen zu denten. was
auch auf den Zuhörer einen wohltuenden Cindruc macht. Die
Ausstettung war die uns belannte; daß beim Triumphzug
Blaͤser mit modernen Imirumenten auf der Estrade Plab ve—
nommen haben, ist wohl ein aiter Theaterbrauch, der fich
»‚wie eine ewige Krankheit“ weiterschleppt. Ein Gutes hatte
S wenigstens, daß die Fanfaren delto sieghafter zur Geltung
men. M. Sti«ebl.
Nommen, abder vel vem vroßen Inleresse, das vesonders
a Danemark dafür herrscht, den Verlehr zwischen Deutsch⸗
and und der ftandinavischen Salbinsel über Dänemark zu
jehen, ist anzunehmen, daß die Bahn durch Laaland ge⸗
aut wird, sobald der ganze Plan der Fehmarn Linie
»ruchreif wird. ⸗* vs *
SGewerlverein. In einer von etwa 70 Mitaliedern
esuchten Versammlung des Gewerkvereins erstattete nach meh⸗
eren Mitteilungen über innere Nereinsangelegenheiten namens
er Wahlkommissson Herr C. Heinsohn ir. Bericht über die
zsherigen Vorbereitungen zu den Bärgerschaftswahlen. An
en Bericht schlohn sich eine längere, über drei Stunden sich
rstreckende Debatte. in der von den Mitgliedern der Wahl⸗
ommission das Zusammengehen mit der Beamtenkommission
erechtfertigt wurde. während andererseits eine Reihe von Mit⸗
liedern zum Ausdruck brachte, dan man das Vorgeben micht
r richtig halte und ünsbesondere die Majorisierungen im
zaterstädtischen Verein nicht hätte mitmachen dürsen. Auf
ie im grohen ganzen nicht unsachlich verlaufenen Besprechungen
ommen wir noch eingehender zurück. Die Versammlung endete
nit dem fast einstimmigen Beschluß. im vierten Wahlbezirk
Johannis-Quartier und Vorstadt St. Jürgen) für die von
er Wahlkommission des Gewerkvereins und der Beamten nicht
ufgestellte Kandidatur des Vorlitzenden des Gewerkvereins, des
Naurermeisters W. Stender, einzutreten.
O Deutsche Kolonialgesellichaft, Abt. Lübeck Verein
hemal. China-und Afrikakrieger für Luabeck
ad Umgegend. Zugunsten der Kolonialkrieger und der
interbliebenen der im Aufstand gefallenen Selden hielt
estern Dr. Bongard einen Lichtbidervortrag über die Indien⸗
eise des deutschen Kronprinzen. Saal und Galerien waren
berfüllt. und da ich selbst für mein Unterkommen zu sorgen
atte, so gingen mir die feineren Einzelheiten der sehr—
arbenprächtigen Lichtbilder leider verloren. Dr. Bongard
ber wußte sich trotz anfänglicher großer Unruhe mühelos
erständlich zu machen und fesselte die Zuhörerschaft an seine
Vorte. Dr. Bongard ist einer der Teilnehmer der Kron—⸗
rinzenreise und außerdem ein wohl unterrichteter Mann,
nd so zeigte er ein Wandelpanorama herrlichster Bilder auch
begeisterten Worten, vergaß aber niemals, daß die Indien⸗
rhrt des Kronprinzen in erster Linie eine Studien⸗ und
nformationsreise war und machte sie zu einer solchen auch
ir die Hörer, wobei er stets die Lage der Deutschen in
indien, aͤhre kaufmännische Stellung, ihren sozialen Einfluß
ervorhob. Auch an Humor ließ Dr. Bongard es nicht fehlen,
nd sein Vortrag zeugte von scharfer Beobachtung und offe—
en Sinnen für die phantastische Schönheit des alten Wunder—
indes. Nachdem der Lloyddampfer „Prinz Ludwig“ das
tronprinzenpaar nach Colombo auf Ceylon gebracht hatte,
rfolgte eine genuß- und lehrreiche Belichtigung dieser reichen
ind fruchtbaren Insel, welche für unsere ostafrikanischen Kolo—
ten ein Studienfeld ersten Ranges bildet mit ihren Kakao⸗,
dautschuk⸗, Teekulturen und Kokuspalmen, welche sich vriel—
ach in den Händen von Deutschen befinden, so des Hamburgers
agenbeck. In Kandy wurden auch uralte buddhistische Heilig-
imer aufgesucht. Nach dem Abschied von der Kronprin—
essin begann der Kronprinz auf dem Kriegsschiff Gneisenau“
en offiziellen Teil seiner Reise. In Bombahm
rnte er nicht nur cinen gewaltigen Hafen, einen der
ößten Baumwollausfuhrplätze dennen, sondern auch die
zroffsten Gegensätze zwischen Europa und Indien. Neben dem
iktoria-Bahnhof in gotischindischem Stil die Verbrennungs-
ätze der Hindu und die Türme des Schweigens der Parsi.
untschedigstes Zusammenfluten der verschiedensten Volksstämme
ad die vornehme Ruhe englischer Villewiertel. Sodann be—
chte der Kaisersohn zwei der Ledeutendsten englischen Va—
llenfürsten in ihren Hauptstädten, den Nizam von Haiderabad
id den Maharadscha von Dschaipur. Hier begrüßte der Kron⸗
rinz auch sein Regiment Royal Dragoons und verlebte mehrere
iage unter ihren Zelten in zwangloser Kameradschaft. Ein
lusflug in den Nordosten des 390-Miillionen-Reiches brachte
en Kronprinzen in die Vortäler des höchsten Gebirges der
rde, zu wilden, niemals ganz unterworfenen Bergvölkern, von
enen die Chaiber-Riffles die Hauptpässe gegen Afghanistan
der vielmehr gegen Rußland bewachen bei Peschawar. Der
ronprinz und sein Gefolge reisten stets im Luxuszuge des
‚izekönigs von Indien, der dem Enkel der Königin Viktoria
chkundige und liebenswürdige Tinführer in Indiens Sehens—
„ürdigkeiten zur Verfügung gestellt hatte. Und dann tat sich
or dem Kronprinzen das Zauberland des heiligen Stromes,
es Ganges, mit seinem Nebenflusse Tschumna auf, das Land
er alten Mogulherrscher, die aber ihre Herrschaft und ihre
iaurischen Wunderbauten nur auf den Trümmern vernichteter
ynastien aufrichteten und ihrerseits wieder anderen Völkern
nd Herrschern erlagen, welche von den himmelhohen Bergen
1udas Land der Märchenschätze hinabstiegen: Perser und
Naratten und viele, viele andere. In Agra bewunderte der
aisersohn die Tatsch-Mahal, dieses marmorne Klagelied der
attentreue am Ufer des Tschumna, in Delhi den Palast des⸗
»lben Moguls, der seiner Gattin die Apotheose der Tatsch—
siahal weihte, und die riesige Marmormoschee. Wie er auf
eylon den Buddhismus in seiner höchsten Verherrlichung ge—
⸗hen hatte, in Agra und Delhhi den Mohammedanismus, so
blickte der Kronprinz in Benares die gewaltigsten Kultstätten
es Brahman. Sier sah er die vielen Tausende der Pilger im
eiligen Strom baden und durchwanderte das wildphantastische
tulprurengewimmel der Hinduteinnpel. In Lahore dagegen
igte ihm eine landwirtschaftliche Ausstellung Gegenwart und
ukunft des reichen Landes. Die Deutschen hatten diese Aus—
ellung, als einziger fremder Staat, reichlich und vortrefflich
eschict. wovon der Kronprinz ich durch genaue Besichtigung
berzeugen konnte. In Lacnow erreichte ihn sodann die Nach-
cht, daß die Reise wegen der im fernen Osten grassierenden
ungenpest abgebrochen werden 1ühßte. Er hielt noch seinen
ierlichen Einzug in die Hauptstadt Kaltutta, einen der größten
afenvlätze der Erde, und fuhr auf einem englischen Tampfer
ach Aegypten zurüch. Der deutsche Kronprinz aber, begeistert
vn allem gesehenen Schönen und aufs lebhafteste angeregt
urch die neuen Gesichtspunkte und Beobachtungen seiner Indien⸗
ihrt, hat die feste Absicht, sie nicht leine einzige Reise in ferne
änder bleiben zu lassen. Vielleicht gilt die nächste Unter—
ehmung schon den deusschen Kolonien. Rauschender Beifall
ankte Herrn Tr. Bongard für jeinen Vortrag. Dann folgte
ie Vorführung von lebenden Bildern: „Kriegsklänge aus Süd—
estafrika“, dargestellt von Kameraden des China⸗ und Afrika—
rieger⸗Vereins. Eindringlich führten die vom Kam. Saase ge⸗
ellten Gruppen den furchtbaren Ernst, aber auch schöne erhebende
Romente aus jenen heißen Tagen vor. Dazu sprach Kam.
. Edholdt schlichte ergreifende Worte, und die Kapelle des
degiments Lübed unter Leitung ihres Obermusikmeisters Claus⸗
rißer spielte schöne alte Volks- und Soldatenlieder: „Morgen
nuin ich fort von hier“, „Steh ich in finstrer Mitternacht“,
Morgenrof, Morgenrot“ und viele andere. Zum letzten Bilde
velches Weihnachten daheim und auf afritanischer Steppe seigte
ang der Knabenchor der Marienärche ein Weihnachtslied. Tet
zntwurf eines Saldigungstelegrammes an den deutschen Krow
rinzen wurde verlesen und fand allseitigen Beifall, und mi
em Liede Deuschland, Deuischland über alles“ löste sich die
dersammlung auf, an der auch Herr Bürgermeister Eschenburg
eilgenommen hatte.
S Zwangsverkãäufe. Vor dem Amtsgerichte stand am
6. Okt. Termin an zur Verklündung einer Entscheidung
iber den Zuschlag des Grundstüds An der Obertrave Nr. 5.
der Zuschlag wurde versagt. weil die zur Deckung der
dosten und Befriedigung eines betreibenden Gläubigers er⸗
orderlichen Beträge von einem Beteiligten an das Gerich!
ezahlt waren.
* Aus dem Reichsgericht. Erpresserbriefe. Der
Nuhm“ der Brüder Koppius in Leipzig hat anscheinend den
zauswirisanerben Heinrich Harms nicht schlafen lassen. Er
chtieb von April bis Juli 1910 mit dem Datum Lüübed
asgesamt 10 Briefe an sechs wohlhabende Personen, en denen
rx fie unter den gefährlichften Drohungen ersuchte, 5000 M
rgendwo niederzulegen. Er tat so, als ob die Briefe von
memt, Verband der Anarchisten“ ausgehen, die mit Gift,
dynamit, Dolchen und anderen angenehmen Tängen rictuos
imzugehen verständen. Schließlich wurde der mutige Jüng⸗
ing entlarvt und von der Strafkammer in Schönbers
vegen versuchter Erpressung in sechs Fällen zu cinem Jahre
echs Monaten Gefängnis verurteilt. — Seine Revision
vurde gestern vom Reichsgericht als unbegründet dver⸗
vorfen, da das Urteil cinwandsfrei begründet ist.
EStnurmwaruung. Die Deutsche Seewerle in Ham⸗
butg meldei: Tiefes Minimum, Groß⸗Britannien üdostlich
fortschreitend, Gefahr slark auffrischender Winde aus füdlichen
.Richtungen. Sianal⸗Ball.
* — — F
Lauenburg.
D. Sandesneben, 27. Oktt. In der hiesigen
ßenossenschaftsmeierei wurden im vergangenen Monat
ach Abzug von UPpf. Unkosten für das Liter 10,0 Pf. ous⸗
ezahlt; eingeliefert wurden 47 220 Liter Vollmilch. In der
Zzereinsmeierei zu Nusse wurden nach Abzug von 1Pf. füt
as Liter 11.4 Pf. ausbezahlt; eingeliefert wurden 63 793
iter. In der Genossenschaftsmeierei zu Klinkrade wurden
ach Abzug von 0,7 Pf. für das Liter 10,7 Pf. ausbszahlt:
ngelicfert wurden 63 315 Liter. In der Genossenschaftsmeierei
u Labenz wurden nach Abzug von 1 Pf. für das Liter
0,8 Pf. ausbezahlt; eingeliefert wurden 32582 Siter. In
er Genossenschaftsmeierei Linau-Wentorf-Sirksfelde
nuden nach Abzug von 0,8 Pf. für das Liter 10,2 Df. aus⸗
ezahlt; eingeliefert wurden 80 202 Liter. In der Genossenschafts-
acierei Schönberg-Franzdorf wurden nach Abzug von
5 Pf. für das Liter 11,3 Pf. ousbezahlt; eingelieert wurden
6710 Liter. In der Vereinsmeierei Luscho w wurden nach
Abzug von 1Pf. für das Liter 10,0 Pf. ausbezahlt
Großherzogtũmer Medlenburg.
Schönberg, 27. Ott. Verkauft hat Landwirt Jür
sensen in Törpt seine Vollstelle dafelbst, die er erst vor zwei
Jahren für den Preis von 80 000 MNuerwarb, für 130 000 M
m einen Landwirt aus dem Rheinland.
eueste Nachrichten und Telegramme.
SZitzung des Zentralanziänsses der Forischrittlichhen
Voiꝛiks partei.
W. Berlin, 27. Olt. Der Zentrolausschuß der Forsschritt⸗
ichen Volkspartei, der aus Reichsstagsabgeordneten, Mit—
liedern des geschäftsführenden Ausschuises und etwa 60
Ddelegierten der Bezirksorganisationen besteht, ist auf den
2. November zur Tagung nach Berlin einberufen worden.
Schwerer Unglüdsfall in der Marine.
C.T.C. Kiel, 27. Ott. Vripattelegranim der Lübedischen
inzeigen.) Als gestern abend 1022 Uhzr der in den hiesigen
zasen eiulaufende feine Kreuzer, München“ au d'ie Boe gehe
ooillte, verunglüdten beim Auesetzen cines Boote;z ein Maat
und sechs Matrosfen, die sämtlich ertr an en. Die im
zafen liegenden Kriegsschiffe baben die Flaggen halosted
esetßzt.
Großze Verlufte der Türken in Trips in.
W. Trivolis, 27. Okt. Gestern morgen unternahmen
Türken und Araber zwischen El Mesri und Bumelianga einen
eftigen Angriff auf die Italiener, wurden aber von allen
Zeiten mit großen Verlusten zurüdgeschlagen. Die Verluste
zer Italiener sind gering. — Das 82. Regiment ließ den
reind erst vorrücken und überichüttete ihn dann mit einem
aörderischen Feuer, das ihn zwang, sich über einen Kilometer
veit von den Schützengräben und Vorpostenketten der Italiener
urückzuziehen. Das 40. Regiment schlug den Feind aus
ächster Nähe, aus einer Entferaung von 20 bis 30 Metern.
urück
Sumpathlestreil der Bremer Tabalarbeiter.
W. Bremen, 27. Okt. In einer gestern abend von der
Irganisation der Tabalarbeiter einberufenen Versammlung
»er Tabakarbeiter, Zigarrensortierer und Kistenkleber wurde
eschlossen, am kommenden Somtag in einen Sympathiestreik
inzutreten, falls bis dahin der Kampf der Tabakarbeiter
n Westfalen und Lippe nicht eine befriedigende Beilegung
rfahren hat.
Feuer an Bord zweier frauzösischer Liniemschiffe.
W. Toulon, 27. Okt. An Bord des Linienschiffes „Diderot“
it infolge Kurzschlusses Feuer in der Abteilung der Dynamo—
naschinen ausgebrochen. Durch sofortige Maßnahmen wurde
ie Gefahr in wenigen Minuten beseitigt. Auch an Bord
es Linienschiffes „Justice“ trat Kurzschluß ein. Die Funken
logen in die Nähe der vorderen Pulverkommern, die sofort
anter Wasser gesetzt wurden.
Der Stahlirast gibt nach.
W. Newunork, 26. Okt. Das Direktorium der United
Ztates Steel Corporation sprach sich, um den Hauptein—
vendungen der Regierung gegen den Trust zu begegnen,
iuf eine Herabsetzung der Frachtsätze für Erze auf den
inter seiner Kontrolle stehenden Bahnen aus.
Erste Sitzung des Reitßzscinigungsaämtes in England.
W. London, 26. Okt. Der von der Regierung eingesetzte
Rat zur Erleichterung der Beilegung von Streitigkeiten
wischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern hielt seine
rfte Sitzung ab, in welcher der Vräsident des Handels—