Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Ausgabe 
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gus den Rachbargebieten. 
Hansestãädte. 
Hamburg, 21. Ott. Vereitelter Gattenmord. 
Dondere iag mitiag machte ein bei einem 21 Jahre alten Kauf⸗ 
mann M. angestellter Chauffeur der Kriminalpolizei die Am⸗ 
eige, daß sein Herr ihn überreden wollte, bei der enen 
inet an iin Magust diefes Jahres angetrauten Gattin mut⸗ 
zuwirken. Der junge Kaufmann wollte durch die Ermordunsa 
einer Frau die von drei Versicherungsgesellschaften fälligen 
Pramicn von insgesamt 800 000 Maan sich bringen. in er 
versprach dem Chauffeur einen Anteil von 10 000 M. Der 
ae eee sute D und seine Frau nach Blankenese bringen. 
Dort wollten sie eine Barlasse besteigen und mit dieser bis zur 
Tamkelheit auf der Elbe fahren. M. wollte dann die Frau 
ins Waffer werfen und sie selbst so lange unter Wasser halten. 
bis der Tod eingetreten war. Der Chauffeur sollte dann aus⸗ 
sagen, daß er Augenzeuge des Unglücdsfalles gewesen sei. 
Durch die Anzeige des Chauffeurs gelang es, diesen Mordplan 
zu vereiteln. Man riet dem Chauffeur, den Anweisungen des 
Kaufmanns zu folgen. Als M. mit seiner Frau und dem 
Chauffeur in Blankenese dem Auto eutstieg, waren zwei Kriminal⸗ 
kommiffare zur Stelle. Man bemächtigte sich sofort ver Person 
bes jungen Mannes und führte ihn nach dem Stadthause. M. 
bestreitet, die Absicht gehabt zu Kaben, seine Frau zu töten. Von 
seinem Kontorpersonal wird er als ein an Größenwahn leidender 
Mann geschildert, wofür auch verschiedene Anzeichen sprechen. 
So hat M. die Absicht gehabt, für das Geld, das ihm die Ver⸗ 
sicherungsgesellschaften bei dem Tode seiner Frau auszahlen 
müßten, einen Dampfer zu laufen. den er mit Gewehren beladen 
wollle. Ladung und Fahrzeug wollte er hoch versichern und 
im Golf von Bislaya versenken. Als M. in Blankenese ver⸗ 
haftet wurde, hatte er einen langen, haarscharfen Dolch sowie 
cinen mit sechs scharfen Patronen geladenen Revolver im Besitz. 
M. wird gzunächst auf seinen Geisteszustand untersucht werden. 
Bremen, 21. Olt. Zwei Arbeiter ertrunken. 
Die beiden in einem Baggerbetrieb beschäftigten Arbeiter Rathge 
und Schniedewind gingen abends an Bord der Lohnschute. Hier⸗ 
bei ist einer von den beiden infolge eines Fehltritts in den 
Hafen gestürzt. Der Nachfolgende wollte den Hineingestürzten 
greifen und stürzte dabei nach. Der in Begleitung der beiden 
Verunglückten befindliche Vorarbeiter konnte infolge der herrschen⸗ 
den Dunkelheit und des dichten Nebels wegen nicht sehen, ob 
seine Begleiter wieder hochlamen. Er henachrichtigte sofort seine 
Arbeitskollegen, mit denen er Jogleich zu suchen begann. Eine 
Leiche wurde gefunden. 
Schleswig⸗Solsttien. 
Riel, 21. Okt. Dammrutsch. Im Kaiser⸗Wilhelm⸗ 
Kanal fand gestern morgen 9 Uhr beim Bau der neuen 
Holtenauer Hochbrücke auf der Südwestseite ein erheb⸗ 
liche Dammrih statt. Es gerieten 10000 ebm Boden 
ins Rutschen. Die Brücke selbst und die Widerlager sind 
durch den Erdrutsch nicht gefährdet, doch ist es nicht ganz 
ausgeschlossen, daß dadurch die Betriebseröffnung eine Ber⸗ 
zögerung erfährt. — Die Kieler Seemannskasse, eine 
daus freien Beiträgen der Mitglieder und Ehrenmitglieder 
unterhaltene Pensions- und Witwenkasse, gibt soeben ihren 
Jahresbericht bekannt, demzusolge es ihr immer schwerer wird, 
in dem Umfange helfend einzutreten, wie bisher. Infolge der 
Reichsverficherumg, sowie des Nückganges des Zusammen⸗ 
gehörigkeitsgefühls unter den Seeleuten ist das Interesse an 
der segensreichen Kasse zurüdgegangen, so daß man sich nach 
langem Sträuben genötigt gesehen hat, die Witwen— 
unterstützungen für die Zukunft un 10 M(von 140 Muäauf 
130 M) herabzusetzen. Welchen Interesses sich das Institut 
in früheren Jahren und auch in letzter Zeit noch erfreut hat, 
geht qus den mancherlei Zuwendungen, insbesondere auch 
seitens der Reedereien hervor. die es im lJetzten Jahre noch 
Bbücherbesprechungen. 
Geist und Glaube. Von Friedrich Naumann. Berlin— 
Schöneberg, Fortschritt (Buchverlag der „Hilfe“), G. m. b. H. 
Brosch. 8 M. geb. 4 M. — Fine Tammlung von Naumanns 
vetstreuten theologischen und religiösen Schriften und Aufsätzen, 
älteren und neueren Datums, befsreit von der Aklualität ihrer 
Erscheinungszeit, leitet das vorliegende Buch gewissermaßen 
ein. Die Aufsätze sind eingeordnet unter die Rubriken: Glaube 
ind Fortschritt, Glaube und Persönlichkeit, Glaube und Staat. 
Protestantische Philosophie-⸗Probleme, der religiöse Unterricht in 
bder Schule. das Verhältnis der Kitche zum Staat, des Staates 
ur Kirche, das sind Themata. welche in unserer religiös 
»ewegten Zeit, da sich ein Gärungsprozeß sowohl in der prote— 
tantischen, wie in der latholischen Kirche vollziehtt, von jedem 
sebildeten innerlich verarbeitet werden müssen, zau denen eine 
dare Stellungnahme unumgänglich ist. Und Friedrich Rau⸗ 
nann ilt die geschlosfene, rüchssichtslos ehrliche Persönlichkeit, 
welche nicht nur den Denkenden zum Kern dieser Fragen leitet, 
sondern auch klarblicherd und herzenswarm einen Weg zum 
festen Standpunkt bietet und aucch dem Geaner stets höchste 
Achtung abnötigt. W 
Peee homo. Wie man wird, was man ist. Der Wille 
sur Macht, Versuch einer Umwertung aller Werte. 1. und 
2. Buch. Bd. 18 von: Nietzsches Werke, Gesamtausgabe. 
jeder Band geh. 10 M, geb. 12 M. Leipzig, Alfred Krönet — 
Im „Vece homo“ enthüllt der Philosoph als Persönlichkeit 
sund Schriftsteller seinen ganzen Reichtum und die scharfum— 
nissene Eigenart seines Wesens und Tenkens: fubjektiv über alles 
Maß hinaus und doch im höchsten Sinne objiektiv, leiden⸗ 
schaftlich, scharf jarkastisch und eisig kalt, rüchsichtslos und psycho⸗ 
logisch liebevoll verständnisinnig, dnit riesenhaftem Horizont 
offenbart ihn dieses Buch. Niektzsche selbst nennt dieses, viel⸗ 
leicht sein wuchtigstes Beblenntnis: Die feuerspeiende Vorrede 
zum „Willen zur Macht“““, dessen erstes und zweites Buch 
der vorliegende Band bringt. 
Meggendorfer Blätter. Zeitschrift für Humor und 
Kunst. Nr. 1085: Fahrend Boit. Munchen, J. 3. 
ESchteiber. — Das fahrende Volk: die Schauspielet der kleinen 
Wandertheater, die Zirluskunstler und die des Varieis, aber 
es minderwertiaen. erner die Schausteller und Wunder ver 
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Abend⸗Blatt Rr. 535. 
ermöglichten, im gangen 8881 MüPensionen cuszuzahlen, ob⸗ 
wohl die Mitgliederbeiträge sich nur auf 2731 Mubelaufen. — 
die Maul- und Klauenseuche ist in der hiesigen 
Auarantäne-Anstalt ausgebrochen, und zwar unter dem 
vom städtischen Viehhof dorthin übergeführten, also aus dem 
Inland stammenden Vieh. Es müssen 4561 Stück Vieh 
1bgeschlachtet werden. e” 
Wandsbek, 21. Oktt. Vom Automobil getötet. 
das Automobil J. P. 1142, ein Opelwagen, lam, geleitet von 
em 20jähr. Sohn des verstorbenen Hofbesitzers Halenclever⸗ 
Dremsbüttel. im langsamen Tempo von der Schillerstrahe; vor 
yem Hause Schloßstraße 26 wollte eine etwa 40 4s0juhr. Frau, 
ie einen Topf mit Essen trug, die Straße überschreiten. Hasen⸗ 
lever gab das Warnungssignal, die Frau, die bereits die Straße 
ur Hälfte überschritten hatte, sprang plötzlich verwirrt zurücd 
ind lief unmittelbar vor den Wagen, von dessen linker Laterne 
ie zu Boden gestoßen ward. Hasenclever stoppte auf der Stelle 
as Gefährt, er nahm sich der Verunglücten, die in einer großen 
Zzlutlache lag, an, um sie im Auko zum Krankenhause zu schaffen. 
Ils das Gefährt in das Krankenhausgrundstüch einfuhr, hatte 
e Bedauernswerte bereits ihren Geist aufgegeben. Ter Arzt 
—E jei. Der so⸗ 
ort polizeilich vernommene Fahrer. belundete und mehrere 
lugenzeugen bestätigten. daß er in mähigstem Tempo vorsichtig 
esahren und ihm daher eine Schuld an dem entsekzlichen Un⸗ 
üch nicht beigemessen werden könne. Die Unbelannte ist etwa 
5 Jahre alt; sie hatte keinerlei Ausweise über ihre Persönlichteit 
bei sih. J 
Flensburg, 21. Ott. Eine interessante Ueber— 
icht über das Gesamtvermögen der Stadt wird 
n dem vorgestern herausgegebenen Bericht der Stadtlafsse 
ur das Geschäftsjahr 1010/11 erstattet. Der wirtschaftliche 
leberschußßz, der entgegen aller Erwartungen erzielt wurde, be— 
rägt 1650 644,55 M, ausschließlich Begräbniswesen, Wasserwerk 
dieses erzielte allein einen Gewinn von 40 000 M), Straßen⸗ 
„ahn, Schlachthof und Stiftungen. Die Jahresausgabe betrug 
982 017,735 M. Das Gesamtoermögen stellt sich cauf 
9424 818 M, die Schuldenlast auf 14570 999 M, so daß ein 
estes Reinvermögen von 4847 819 Meverbleibt. Der Jahres⸗ 
berschuß von 150644,55 Muwird einesbeils gebraucht, um 
den Unterschuß. aus 1909 in Söhe von 105 383,61 M damit 
u decken, die überschiehenden 45 260,94 Mwerden vorgetragen. 
— Wahl. Das Stadtverordnetenkollegium wählte Donnerstag 
ine aus vier Stadtverordneten bestehende Kommission, die 
gemeinsam mit drei Stadträten Vorschläge zur Abwendung der 
Teuerung machen soll. 
Neumünster, 21. Okt. Mit großen Mitteln 
vurde hier eine Arbeitsstätte für beschäftigungslose 
Vanderer und entlassene Strafgefangene vom hiesigen Zentral⸗ 
efängnis errichtet. Die Stadt und verschiedene Kärperschaften 
eisten bedentende Zuschüsse . — Die Ausdehnung des 
getriebes auf · Westholstein plant das hiesige ltädtische 
vlektrizitätswerffßßß. 
Meldorf, 21. Okt. Eine Bahn durch die dith⸗ 
nauscher Marsch. Schon vor 30 Jahren tauchte ein Plan 
ruf, die dithmarscher Hauptorte durch eine Bahn- zu verbinden. 
Man will sich jetzt an die Ausführung dieses Projektes heran⸗ 
nachen. Es fanden zu diesem Zwede Zusammenkünfte einiger 
rörperschaften statt. Dem Vernehmen nach ist an eine neue 
dinie Marne — Meldorf — Wöhrden — Wesselburen — Lunden und 
wentuell ein Anschluß an die Kreisbahn gedacht. 
Heide, 21. Okt. Ein schwerer Unglüchsfall hat 
ich in Weddingstedt zugetragen. Ter 4s5jähr. Landmann Johann 
ztärmann fuhr mit seinem Vetter, dem Landmann Peter Peters, 
ach Schlichting, um ein Füllen zu haufen. Als der Rüdweg 
aingetreten wurde, war es schon dunket geworden, in der Wirt⸗ 
chaft in Wiemerstedt wurde eingekehrt. Hier tranken die fonst 
n jeder Beziebung soliden Männer zum Schluß eine Flasche 
Portwein und setzten dann die Wagenfahrt fort. Beide mussen 
auf der Fahrt eingeschlafen sein, denn das Fuhrwerk kehrte 
herrenlos gegen 11 Uhr nach dem Petersschen Hause zurück. Wie 
die Epuren ergeben haben, sind die Pferde in einen üußerst 
mebenen Feldweg abgebogen. Die Insassen sind durch die Er- 
chutterungen herausgeschleudert, Stärmann brach das Genich und 
war sofort tot, während Peters besinnungslos liegen blieb. Stär- 
manns Leiche weist Kopfverletzungen auf. 
Lauenburg — 
S Ratzeburg, 21. Okt. Die Werbetätigkeit der 
Udventisten scheint mit dem Eintritt des Winters in 
ies. Gegend wieder zu beginnen. Ein günstiges Arbeitsfeld 
cheint auch in diesem Jahre wieder die Baek zu sein. In 
iesen Tagen hat bereits eine Tamilie ihren Austritt aus 
er Landeskirche und den Uebertritt zur Adventistengemeinde 
em Pfarrer der Domgemeinde angezeigt. Von den früher 
bergetretenen Gemeindegliedern sollen verschiedene schon 
iesen Schritt bereuen. — Neue Büdnereien. Auf. der 
zaek sind in diesem Herbst durch Ueberweisung größerer 
dändeteien, die gemäh Verfügung der Landesregierung. der 
Ddomäne Mechow entnommen sind, 12 Großbüdnereien ent⸗ 
tanden, die sich zur Bewirtschaftung des ihnen überwiesenen 
Acers ein Pferde halten können.Die Pacht ist nur ein 
eringer Grundzins. Der Pächter der Domäne Mechow wird 
zen Verlust dieses Ackers nicht entbehren, da zu seiner Pach— 
ung auch noch die Domäne Wietingsbed gehört. Anderer⸗ 
eits ist diese Cinrichtung ein Segen für die Ortschast Bael 
und verdient gewih Anerkennung und Nachahmung. 
Großherzogtümer Mecklenburg. 
.Selmsdarf, 21. Okt. Ein bunter und recht 
zetter Prozeß wird jetzt zum zweiten Male um eine 
zauswirtsstelle ins Werk gesetzt werden. Es ist bekannt, 
zatz die Hauswirtsfamilien im Fürstentum Ratzeburg vielfach 
ine Ehre darin suchen, wenn die betreffenden Stellen immer 
m Besitz derselben Familien bleiben. Einige Väter haben 
ruch sogac testamentarisch bestimmt, daß der Name des Be⸗ 
itzers immer derselbe bleibe. So war es auch mit der 
iefigen Klüßmannschen Stelle der Fall. Der letzte Belitzer, 
der den betreffenden Namen trug, wollte die Stelle, da er 
eine Kinder hatte, einem Verwandten übertragen. Ein Bruder 
»on ihm, der Zimmermann Klüßmann aus Lübeck, strengte 
atauf eine Klage an, und nach einem längeren Prozeß murde 
sim auch wirklich die Stelle zugesprochen. Nun hat dieser 
iber die Stelle an einen auswärtigen Landwirt verkauft und 
etzterer hat auch die Stelle bereits übernommen. Die Ge 
chwister des Verkäufers erblicken hierin aber, und das mit 
bollem Recht, einen Verstoß gegen das vorliegende alte 
Testament und wollen deshalb gegen den Bruder klagbar 
verden. Der Prozeß wird inlofern besondere Schwierigkeiten 
bringen, als die Stelle bereits in anderen Besitz überge— 
nangen ist. 
Cuftfahrt. 
Et. EGugwer, der pon der Versuchsaustalt. für Militär— 
wugweser. in Döberiiz zu. den Harlan⸗Werken zur Ausbildung 
'onmandiett worden ist, machte Mittwoch seinen ersten selbst- 
tändigen Flug auf dem Harlan-Eindeckker und blieb hierbei 
schon 4 Stunde lang in der Luft und landete dann aus 
100 m Höhe im Gleitfluge. Hierauf ist er bereits Donnerstad 
mit einem der ältesten Apparate der Harlan-Werke von 
Johannisthal nach Döberitz geflogen. Bemerkenswert ist, daß 
dt. Engwer vor dem Fluge am Mittwoch das Steuer noch 
ticht in Händen hatte und nur mit dem in diesem Jahre 
»urch seine vielen schönen Flüge bekannt gewordenen Flieger 
Hoffmonn einige Passagierflüge ausführte. Diese kurze Aus⸗ 
hildungszeit dürfte wohl bisher noch von keinem Herrn über⸗ 
troffen worden sein 
Jahrmarktsbuden, die Karussellbesißer, kurz alle die wunder⸗ 
ichen Existenzen der Oktoberwiese und äihnlicher Veranstal⸗ 
ungen. und endlich das eigentlichste fahrende Volk, die Zi⸗ 
seuner, nach denen sich halb mit Stolz. halb mit herber 
Zelbstitonie der Künstler von wenig Anerkennung nennt — sie 
le hat die neueste Nummer der Meggendorfer Blätter in 
vahren Prachtexemplaren zusammengetrommelt und läßt sie 
n buntem Flitterstaat, mit Schminke und Puder sich vor einem 
erehrlichen Publikum und hohem Adel produzieren. Meggen⸗ 
orfer zeigt mit gutmütigem Humor den lomischen Kontrast 
wischen ihrer Flitter⸗ und Pappenherrlichkeit, ohne das Elend 
nehr als ahnen zu lassen, und ergötzt den Beschauer in 
ustigen Histörchen, Versen und Witzen, durchsetzt von bunten 
ind schwarzen Bildern mannigfalt. Ein prächtiges Kunstblat! 
st das Titelbild von Oscar Blohm: ein wWwanisches Ballett. 
Das Leben im Alter. Von Prof. Dr. Ricolai Holm. 
Zdeipzig⸗Gohlis, Wilhelm Strübing. Brosch. 3 M. geb. 4 M. 
— Der Verfasser ist langjähriger Oberarzt des Hospitals für 
Ate Leute in Kopenhagen. Man merkt es seinen Schilderungen 
und Ausführungen an, dahß ihm nicht nur wissenschaftliche 
Erfahrung, sondern auch ein tiefes seelisches Verständnis für 
iie Leiden und Eigenheiten des Alters, und warmes Mit—⸗ 
zefühl die Feder führen. Prof. Folm schreibt gut, humorvoll, 
tiemals pedantisch. Er will kein Arkanum für endlos ver—⸗ 
ängerte Lebensdauer geben, er ist weder Optimist noch Pessimist, 
uhig wägt er Tatsachen, Hoffnungen und Wünsche gegenein⸗ 
inder ab. Prächtige Mahnungen ruft er der Jugend zu und 
ucht den alten Leuten mit klugen Verhaltungsmaßregeln zu 
zelfen. Das Buch ist nicht nur für alte Menschen, sondern 
gerade auch für die Jugend, die sich gern austoben möchte, 
sehr lesensmert und — niemals langweilig. 
e2 
Ferner gingen folgende Bücher ein, deren Besprechung wir 
uns vorbehalten: 4332 W 
Olumpische Spiele in Stodholmm 1912. Stod- 
holm, Olympisla Spelen. 
Nun singet und seid frohr Deutsche Weihnachts- 
dänge und Giühe. Herausgegeben von Marie Lusse Bark. 
Zeichnungen von Fittbogen und v. Hollakig. Berlin W. 8. 
zchlestngerscche Buch⸗ und Mulistbhanbsundg (Rob Venaud 
eA 
VBirektor Christian Peter Hasenfoots wunder— 
bare und gefährliche Entdeckungsreise, erzählt von 
Tr. Heinrich Müller. Berlin⸗-⸗Groß-Lichterfelde. Verlagsbüro Neue 
Literatur (Franz Hansen). 
Deutsche Veteranennot! Denkschrist. im Auftrage 
des Deutschen Veteranendanles herausgegeben von Karl Nob. 
Vogelsberg. Leipzig. Teutonia-Verlaa G. m. . H. 
Tiie deutschnationale Handlungsgehilfen— 
Bewegung und die politischen Patteien. 50 Pfg. Hanburg. 
Buchhandlung des Deufschnationalen Handlungsgehilfen-Ver- 
zandes. 
Anleitung zur Pfirsichzucht von Fr. Buche. Mit 
25 Abb. — Ilustriertes Handbuch der Beerenobst⸗ 
kultur von E. Madeprang. Mit vielen Abb. Frankfurt 
Oder). Trowitzsch & Sohm. 
Reclams Universal-⸗Bibliothek: Die Wärme 
»on Rob. Geigel. 4 Tafeln, 32 Zeichnungen. — Ja, die Liebe. 
on Hans Land. — „Meyers“, Schwank in 3 Aufz. von Frit 
Friedmann⸗-Frederich. — Penthesilea, von Heinrich von 
ZIleist. — Francois Fréedéric Chopin, von Else Reden⸗ 
hacher. — Liebeszeichen, Erzählung aus dem Bregenzer 
Wald von Franz Michael Felder. — Amata. Liebesovier, 
wei Erzählungen von Rich. Voß. 
JItalienisch-Türkische Kriegskarte. Die Auftei- 
ung des notdwestlichen Afrika. Mabst. 1:5 000 000. 1 M. 
Berlin 8W. 48, Dietrich Reimer EErast Voken). 
Tierschutz-⸗Kalender 1912. Berlin 8SW. 48, Ber- 
liner Tierschutz⸗Verein. 
Lloyd⸗-Kursbuch der Schnellzüge im deutschen 
und internationalen Verkehr. Winterausgabe 1011/12. 
lM. Berlin W. 35, Welt-Reise-⸗Verlag G. m. b. H. 
Ore di Svago von Dottore Giopanni Maria Maganza. 
— Seiteres für Deutschlernende von Paul Kröher. 
Stattgart. Wilhelm Violet. 
Reinfälle von Rideamus. Berlin W.9, Harmonie, Ver— 
lagsgeselsschaft. W 
G to k Deutschland. Die Arbeit des XX. Jahrhunderts. 
Von Rich. Tamenberg. Leipzig⸗Gohlis. Bruno Volger. 
Blumenzucht im Zimme Von Rob. Betten. Frank- 
furt (Oder). Trowitzsch K Sohm
	        
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