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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lubec 164. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg. die
blatl: Gesetz⸗ und verordnungsblatt tv Apenmunuurtt· done Hane n Juirs ion der ttonncen du Füurstentümer Ratzeburg, Lübech und das angren⸗
Beibla ——— — —— zende medlenburgische und holfteinische Gebiet.
εα Drud und Verlag: Gebrüder Borders G. m. b. 5. imn Lübed. Beschãftsstelle Adrek baus (Koniaitt. 46). Verniprecher sooo u. 8001. J
Moragen⸗Blatt Nr. 521.
Ausgabe
(Große Ansgabe) Sonnabend, den 14. Oktober 1911.
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt,
und die Feuilletonbeilage „Der Fowilienfreund
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Umsang ver heutigen Num
Nichtamtlicher Teil.
Die deutsche Industrie und Marokko.
Von Dr. Gustav Stresemann, M.d. ði.
9) In der deutschen Kolonialpolitik bedeutet die Aera Dern⸗
burg einen tiefgreisenden Casschaitt. Sie hat d'e deutsche Ko⸗
lonialpolitik in der weiten Oeffentlichkeit aus der Periode eines
gewissen kolonialpoi ischen Hurrapa triotismus herausgebracht
uͤnd sie hineingeführt in eine Periode der Anerkennung der
wirtschaftlichen Bedeutung deutschen Kolonialbesitzes. Un—
zweifelhaft ist es s.in Verbinnst, daß der Kreis der an den deut⸗
schen Kolonien Interessierten sich ungemein vergrößerte und
die Frage der wirtschaftli hen Bedeutung der Kolonien seither zu
den meist ersrierten gehööt. Man empfindet, wie sehr ein auf
die Verarbeitung von Rohstoffen angewiesenes Land wie Deu tsch⸗
land der Zusuhr von Baumwolle, Kupfer, Kautschuk usw. be⸗
darf, und deshalb tritt auch noch bis in die Gegenwart die
Frage der Diamantengewinnung in Südwe't w it zurück hinter
der Bedeutung, mit der in Deutschland die Ziffern über die Stei⸗
gerung der Baumwollprodult'on in Südafrika, Kamerun, Togo
verfolgt werden, denn die Diamantengewinnung kann zwar
das Budget von Südwestafrika verbessern, kommt aber sonst un—
serer deutschen Volkswirtschaft nicht wesenttich zugute.
Unter dem vorstehenden Gesichtspunkte haben sich weite
Teile der deutschen Industrie auch schon früher mit dem Ma—
rokkoproblem beschäftigt. Auch hierbei geht man nicht von po—
litischen, sondern von witschaftiichen Erwägungen aus. Die
deutsche Industrie und mit ihr wohl das ganze deutsche Volk
würde Maro ko gern seine volle Stlbständigkeit gönnen, wenn
damit nur die volle Freihrit des wirtschaftlichen Wettbewerbes
und der Kulturfortschritt in Marotko gewährleistet würden.
Schon vor Jahren aber hat der Wettbewerb der Mächte um
die Gunst des Sultans eingesetzt, und die von ihm erteilten
Konzessionen richteten sich in ihrem Inhalt nach dem Präva—
lieren irgendeiner Macht am Sultanshofe. Als deshalb die
Mannesmannsche Erzminen-Konzession durch französische Ein—
flüsse bedroht war und das Auswärtige Amt unter dem Frei—
herrn v. Schoen in seinem Weißbuch sich zum Advokaten der
französischen Interessen aufwarf, nahm die deutsche Industrie
zum ersten Male zu diesem Vorgang Stellsung. Der Verein
deutscher Eisen⸗ uUnd Stahlindustrieller, der Vecrband fächsischer
Industrieller, der Hansabund und zahlreiche Handelskammern
bedonten in Eingaben an die maßgebenden Behörden, welch
großze Bedeutung die Sicherung des marokkanischen Erzbesitzes
sür die auf Zusuhr angewiesene deutsche Eisenindustrie hätte.
Haben wir doch erst bei dem letzten Handelsrertrag mit Schweden
gese hen? dah wir eine große Anzahl ungünstiger Bedingungen
Schwmedens deshalb akzeptieren mußten, weil unserer Indu'trie
die Gefahre ines schwedischen Aussuhrzolles auf Cisenerze drohte.
Als sich daher die deutsche Flagge vor dem Hafen von
Agadir zeigte, und man darin logesch den Anfang einer aktiven
Maro kopolitik zur Sicherung der drutschen wintschastlichen In—
seeshen erblidte. ist diese Attion der deunt chen Regierung auch
in unseren i nduntriellen Kreisen mit Genurtuung begrüßt worden.
Um so tiefer bedauert man das jetzige Zurückweichen. Es gibt
manche Handelszeitungen, die die Frage aufwerfen, was denn
uins wirtschaftlich Maro ko bedeut, und die darauf hinweisen,
ab unser Handel mit Maro ko gegenüver unserem Mill ia den—
cxvort nur ganz unwesentlich in Betracht käme. Das it
eee rnt aren gutt den Kern der Sach?. Zunächst
onnen, als ein an B * ab en port pect
d S erõ lerung immer roh rash vorwätts
3 e i eerem wenn unser Außen handel
einzelne — — Femn * und dazu hrauchen wir jede
etethndre pu ritba
—6 wr ne Staaten, die früher unsere Kunden waren,
— ũhergehen und später mit uns lbst
ieme reten, wie z. B. Japan, um so mehr müssen
ins bemühen, an keiner Stelle, die eine Möglichkeit des Ex—
—— ins Siatertreffn zu gelangen. Darüber ist sich
—— canze deutsche Industries klar, dah die sogenannte
nee ür in Marokko uns gar nichts bietet, wenn die pol
ische Macht an Frankreich übergeht. In dieser Beziehung steht
es mit den englischen Kolonien ganz anders. So wie der deutsche
Kaufmann den Engländer als korrekten Geschäflsmann schätzt—
so schätzt er auch den freien Wettbewerb in englischen Kolonien.
sosern er durch Verträge verbütgk und nicht eiwa durch die
english préféerence wie in Kanada durchlöchert ist. Dagegen
ist der französische Protektionizmus so stark, daß er sich durch
keine formellen Verträge aus der Welt schaffen läüt. Aus
diesem Grunde sagt der Verband sächsischer Industrieller in
einer Kundgebung zur Marokkofrage, die auf Grund eines
Referates des bekannten Großindustriellen und Spinnereibe—
sezers Uebel in Plauen gefaßt worden it, daß er die wirtschaft—
liche Gleichberechti;ung in Marolko als un urchsührbar ansehe,
wenn Frankreich mit dem Vrotektorat die politische Herrschaft
überlassen werde. In ähnlicher Weise hat frühecr bereits der
Zentralverband deutscher Industrieller eine Sicherstellung unserer
wirtschaftlichen Interessen in Maro ko gefordert, um werigsens
die Möglichleit cines deutschen Wettbewerbes ausrechtzuerhalten.
Weit wichtiger als dieser an sich nicht bedrutende Waren—
nerkehr mit Maroklo ist aber die F.ate der Ausbrutung der
octigen Erzminen. Auch hinr it eie Garantie sür den deut—
chen Besitz ohne politische Cinflasrahme nicht möglich. Salbit
ei formeller Gleichstellung kann Frankreih den Wettbewe 6
eutscher Unternehmer brisrielsweie dadurch unmöglich machen,
zaß es eine prohibi id wirkende Steuer auf den Erzabbau
nführt, die es ia irzendeiner Form aus französischen Fonds
er französschen Gesellschaft zurück ibt, rährend die druischen
Interne hmer infolge der Besteuerung den Wertbewerb aufg.ben
nühten. Daß aber dann weiter der fransösische protektioni⸗
tische Gedanke nach U:bersührung des Erzabbaues in fra zö⸗—
'sche Hände dafür sorgen würde, daß diese marokkanischen
zrze in erster Lini: der französisch'n Industrie zur Verfüsung
estellt werden, ist als sicher anzunehmen und läßt sich durch
eine Vertragssormel unterbinden. Es kann uns auch nicht
efriedigen, wenn bei der französischen „Dnion maroccaine des
nines“ einige deutsche Großunternehmer beteiligt sind, die
ür ihren cizenen Bedarf sich Aut ile gesi ert haben. Denn
die Frage der Erezusuhr ist cise solche der ganzen deutschen
Industrie und berührt nicht nur das Interesse cinzelner Groß
internehmungen. Es ist ein Zeichm vron selteter Groß üßig
eit, wenn Geheimrat Kirdorf, der mit dem Anteil seiner
zesellschaft selbst an dieser „Unkon“ iateressiert ist, sich trotz—
em im Gesamtinterese deir drutichen Industrie sür die Ancr
ennung der Mannesmannrechte eingesetzt hat, well er dise
m Interesse der deutsch'in Volkswirt'chast für wichtier hielt
d'e mangelnde Rohstoffoersorgung des dutschen Mardttes iss
„e Achillesferse des wachsenden Industriestaafes Deutschland,
ind unsere Staatsmänner so'lten alles tun, um die Schwäche
inserer Position, die uns bei pielsweise jeden günstigen Handels—
ertrag mit den Vrreininten Strtaten von Amerika unmöglich
nacht, zu beseitigen, anstatt di sen Mangel dur h ein kommen—⸗
es französisches Erzwonorol in Marolko noh zu vergrößern
Man erörtert selbstverständlich in Industeiekrceisen die
Frage, ob die Kongo-Kompensationen uns einen Ersatz bieten
ür das, was wir in Marosko aufgeben. Wenn es aber richtig
st. deßß in Französisch Kongo ber its 400 000 qkm des verwert—
»aren Grund und Bodens an französische Konzessionsgesell—
chaften vergeben worden sind, dann fragt man sich natürlich.
oo denn hier die witschafteihen Kompensationen liegen sollen
Indererseits betrachtet man aber mit Besorgnis in industriellen
dreisen die positische Wirkung des Ausganges dieser Marokko—
Iktion, falls sie mit dem politischen Rückzuge Deutschlande
us Marosko enden sollte. Zu den Zu'sunfts-Ländern;, die mit
hrem Erwachen zur Kultur und den damit wasenden Bedürf
nifsen unserer Exroct xpansion ge ügenden Raum zur Betäti—
zung bringen sollten, gehörten die Läder der mohammeda—
zischen Welt, die namentlich angesichts der wachsenden Ini—
ijatire des Jungtürlentums eine so tschr itende Wei erentwicke,
ung erhoffen lassen. Das Deutsche Reich und der Deutsche
daiser als Beschützer des Ilams bahnten auch der drut'chen
Industrie den Weg. Man braucht nur einmal den Geschäfts—
‚ericht der Deutschen Bank über die Entwickelung des asiatischen
Heschäftes zu lesen, um daraus zu ersehen, wie seyr wer dort
dirtschaftlich vorwärts gelommen sind. Offenbart sich jetz!
n den Augen des Islams eine Schwäche der deutschen Polilik,
zie man in dem Aufgeben der politischen Ansprüche auf Ma—
otto s'icherlich erbliken wird, und schwindet im Zusammen—
sang mit unserer regierungsoffi iellen italienfreundlichen Pol'tik
zuch die Sympathie des Islams, so schwächt eine solhe Po—
tik auch unsere wietschaftsichen Interessen im Orient, und es
teigt die Wage Englands politisch und wirtschastlich in Kon—
tantinopel und Kleinasien empor.
Aus allen diesen Gründen wird eine Politik, welche zur
Aufgabe unserer positischen Interessen in Marokko führen sollte,
zerade in der deutschen Industrie am wenigsten verstanden und
»erteidigt werden, menn nicht werigzssens der Rest unserer poli—
lischen Einflüsse durch die Aufrechterhaltung der deutschen
donsulargerichtsbarkcit und der Möglihk it der writeren Aus
tellung von Schutzbriefen für maroikinische Unter'anen gewähr—
eistet wird. Geschieht dies nicht, dann kann k ine offene Tün
ins vor der tatsählichen politichen und virt'chastlich'n Vor—
herrschaft Frankreichs in Ma okko und vor den dait a igedeu—
eten Folgen sür unsere ganze Wirtschaftzentwickelung schützen.
Man glaube nur nicht im Ausland, daß died utsche Industrie
als solche identisch it näit denjenißen neroösen Leuten; die in
Stettin ihre Sparlassengut aben ablhober; oder in Berlin bei
Veriauf von Wertpapieren ein oder zwei Tage eine rückläuftge
Bewegung der Börsenwerte veranlahen. Die deutsche Industrie
vein was lie der friedichen Entwickslänga zu pverdanken hat.
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Sie ist aber auch davon überzeugt, daß dieser Friede am
besten gewährleistet wird durch eine energische dzutsche Politik
in Marokko, die sich letzten Endes doch durchsetzen würde, und
fie hofft in diesem Sinn immer noch, daß es der deutschen Re—
gierung möglich sein wird, dem französischen Streben auf
Alleinherrschaft in Marolko entgegenzutreten.
Der Reichstag.
Der Seniorenkonvent des Reichsstags wird im Laufe
der nächsten Woche zusammentreten, um den Geschäftsplan
aufzustellen. Zunächst wird die ecste Lesung des Privat—
zeamtenpensionsgesetzes auf die Tagesordnung gestellt wer—
den, der die zweite Lesung des Schiffahrtsabgabengesetzes
zolgen wird. Die erste Lesung des deutsch-japanischen Han—
delsvertrages wird st attfinden, sobald der Vertrag dem
Reichstage zugeht. Zwischen den Fraktionen sollen, wie ver—
autet, demnächst Vereinbarungen getroffen werden, die dahin
gehen werden, das Privatbeamtenpensionsgesetz möglichst schnell
and glatt zu erledigen, möglichst soll vermieden werden,
Sonderwünsche zu dieser Materie zu äußern, die Abände—
rungsvorschläge sollen als Kompromißanträge aller bürger—
lichen Parteien gestellt werden, so daß eine Verabschiedung
des wichtigen Entwurfes nötigenfalls auch ohne beschluß—
fähiges Haus erfolgen kann. Alle VParteien haben das
zemeinsame Interesse, die Vorlage zu verabschieden. Wie
oon gutinformierter Seite mitgeteilt wird, will sich die Re—
gierung mit der Verabschiedung des Schiffahrtsabgaben-Ge—
setzes, des Angestellten-Gesetzes, der handelspolitischen Vor—
lagen, des Hilfskassengesetzes, der Novelle zum Strafgesetz-
buch, des Entwurfs über die Tagegelder der Kolonial—
beamten und einiger kleinen Sachen begnügen. Man rechnet
damit, diesen Stoff bis Ende November aufzuarbeiten, auch
venn etwa eine Woche von den Marokko-Debatten und wei—
eren Interpellationsdebatten beansprucht werden dürfte. Die
rormelle Auflösung des Reichstags wird wahrscheinlich erst
m der zweiten Dezemberhälfte erfolgen und die Neuwahlen
werden voraussichtlich zwischen dem 12. und 16. Januar
1912 stattfinden
Die Flottenbudgets der Mächte.
Die britische Admiralität hat kürzlich einen Bericht ũüber
die Flottenausgaben der einzelnen Voächte herausgegeben. Ta—
nach betrugen im Jahre 19801,02 die Gesamtausgaben für die
Marine in Großbritannien 697 445 980 M, während sie für das
Jahr 1911/12 auf 897 640 940 Muge'tiegen sind. Vom Stapel
gelassen wurden Schiffe mit einem Gesamttonnengehalt von
223 820 Tonnen. An Mannschaften besitzt die britische Marine
134 000 Mann. Im Jahre 1901/02 wurden für Neubauten
208 405 120 Meausgegeben und im letzten Jahr 3581337 540 M.
Die deutsche Marine hat, wie der Bericht, dessen Zahlen⸗
angaben wir umwährt wiedergeben, sagt, seit 1901 große
Fortischritte gemacht. In jenem Jahre betrugen die Gesamt—
ausgaben nur 191 600 000 Mund die Mannschaft belief sich
auf 31 157. Im laufenden Budget jedoch sind die Ausgaben mit
360 635 760 Muund die Anzahl der Mannschaften mit 60 805
verzeichnet. Es ist ferner interessant zu sehen, daß im Jahre
901 für die Gesamtausgaben eine Anleihe von 74 034 200 M
und für das laufende Budget eine solche von 1060 565 480 M
aufgenommen wurde. Der vor zehn Jahren bewilligte Betrag
für Neubauten belief sich auf 93 068 460 M, während er im
etzigen Budget auf 234317 180 Me gestiegen ist.
Italiens Marineausgaben haben sich in den zehn Jahren
fast verdoppelt. Im Jahre 1901 betrugen die Ausgaben
38 253 220 M, während das Budget für 1911,12 167 598 800 M
vorsieht. Auch die Zahl der Mannschaften ist in dem Zeit—
raum von 26 750 auf 30 587 gestiegen. Die einzelnen Budgets
betragen ferner für
1901/02 —1911/142
Frankreich 276 9045 320 Mark 334 107 640 Mark
Rußland 187 195 320 265 407 5320 .
Desterreich⸗ Ungarn 36 425 680 103 047 6120,
Vereinigte Staaten 320 2418760 , 531691420,
Javan 39717 840, 176 076 3004
Der Tripoliskrieg.
Ausweisung von Ausländern aus Tripolis.
Rom, 13. Okt. Der deutsche Staatsangehörige Leutnant
r. D. v. Lochow, welcher in der Nähe von Tripolis von der
ftürkischen Regierung große Landkonzessionen erworben hat, ist
vegen Beleidigung des italienischen Konsuls des Landes ver⸗
viesen worden. Er wird auch beschuldigt, die Türken und
UAraber in Tripolis zum Widerstand gegen die Italiener an⸗
gespornt zu haben.
Rom, 13. Okt. Nach einer Meldung des Messaggero
uus Tripolis ist dort Madame Guy d'Aneline, Herausgeberin
der dort in französischer Sprache erscheinenden Zeitschrift France
literaire, des Landes verwiesen worden. Die italienischen Be—
jörden in Tripolis erblickten in verschiedenen in der Zeit—
chrift erschienenen Artikeln, in denen die italienische Regierung
wegen ihres Vorgehens in Tripolis heftig angegriffen wird,
eine Verletzung der italienischen Nation und stellten der Schrift—
itellerin daher den Ausweisungasbefebhl zu. Madame Gun dMne—
) Die obigen Ausführungen decen sich niht in allen
Einzelheiten mit dem in unserer Zeitung rertretenen Standpunkt.
Die Darlegungen des hervorragenden nvationallibera'en Par—
lamentariers und industri llen Sachverständigen si d aber von
hohem Irteresse, und der Beweiskroft der von ihm vorgetra—
genen Gründe wird man sich niht leicht entziehen können, be—
sonders gegenüber dem bisher bekannt gewordenen mutmaßlichen
Eraebnis der Marolkoperhondlunget D. Red.
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