Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Ausgabe A. 
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Mittwoch, den U. Oktober 1911. 
Abend⸗Blatt Kr. 516. 
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Aus den Rachbargebieten. 
Hanfsestädie. 
Hamburg, 11. Okt. Infolge eines überaus 
bankenswerten Entgegenkommens des preußi«- 
schen Kriegsministeriums und der Verwalkung der 
Berliner Zeughaussammlungen hat das Museum für Ham— 
burgische Geschichte eine Erwerbung machen können, deren Be⸗ 
deutung für die hamburgischen stadtgeschichtlichen Sammlungen 
kaum hoch genug eingeschätzt werden kann. Der Kriegsminister 
v. Heeringen hat seine Zustimmung dazu erteilt, daß die 
im Kgl. Zeughaufe befindliche Hamburgensie, vor allem die 
Fahnen des Hamburger Bürgermilitärs, gegen geeignet er— 
scheinende Aequivalente auf dem Wege des Tausches an das 
Museum für Hamburgische Geschichte abgegeben werden. Alle 
diese Fahnen gehören dem Ende des 17. dem 18. und 189. 
Jahrhundert an. * 
JIhren 80. Geburtstag hat Frau Friederike Sauer⸗ 
mann, früher eine der bekanntesten Klavierlehrerinnen in Ham—⸗ 
burg, in bewundernswerter körperlicher und geistiger Frische 
gefeiert, reich geehrt durch Festesgaben zahlreicher früherer 
Schülerinnen und bekannter Kunstgenossen. Tas Festmahl fand 
statt im Hause ihres Bruders, Direkttor Dr. H. Wagner. Frau 
Sauermann war eng befreundet mit Johannes Brahms und be— 
sondeis mit Clara Schumann, der berichmten Gattin Robert 
Schumanns. 
7 Schleswig⸗Holftein. 
Kiel, 11. Okt. Besuch des Prinzen Seinrich im 
neuen Rathaus.Prinz THeinrich von Preußen besichtigte 
in Begleitung des Oberbürgermeisters Tr. Fuß, Stadtrats Wedel 
und der beiden Bureauvorsteher des Hauptbureaus das neue 
Rathaus. Tanach nahm der Prinz in Gesellschaft der Ge— 
nannten im Lesesaal des Rathauses das Frühstüch ein. 
Neustadt, 11. Okt. Unglüchsfall. Der Arbeiter 
Tamm geriet unter einen Rangierzug, der ihm das rechte Bein 
kurz über dem Knöchel abfuhr. — Erschossen hat sich 
auf dem Gut Panker in seinem Schlafzimmer der Sekretariats- 
veamte Schilling aus bis jetzt noch unbekannten Gründen. 
Auf einem hinterlassenen Zettel richtete er mur einige Grüße an 
feine Verwandten. J 
Elmshorn, 11. Okt. Originell ist die Art, wie 
ein Landmann bei einem hiesigen Schweinehändler das Gewicht 
eines jungen Schweines feststellte. Er nahm das Schwein auf 
den Arm und ließ sich mit dem Tier wiegen. Auf die Frage 
des Händlers, ob der Landmann sich denn nicht auch wiegen 
lassen wolle, entgegnete dieser, nein, er kenne sein Gewicht. 
Der Käufer war aber von seinem und des Schweines Gewicht 
so befriedigt, daß er einen größeren Trupp Ferlel kaufte. 
Schleswig, 11. Okt. Wieder einmal ist infolge 
Spielens der Kinder mit Zündhölzernein Brand 
berursacht worden, und zwar ist es der Dammsche Hof 
in Selsker bei Sommerstedt. der total niederbrannte. Tas Vieh 
wurde bis auf 1 Kalb und eine Anzahl Schweine gerettet. 
Rendsburg, 11. Oft. Ertrunken in der Ober— 
eider ist der 22jähr. Malergehilfe Ernst Christiansen. Per— 
sonen hörten plötzlich Hilferufe. Als man hinzukam, war der 
vermutlich über das Brückengeländer hinabgestürzte junge Mann 
beteits verschwunden. 
Friedrichstadt, 11. Oktt. Eineschwere Reise hatte 
das hier mit Brettern eingetroffene Schiff „Emma“, Kapt. 
Hahansson von Brantevik zu bestehen. Das Schiff, das am 
7. Sept. von Hernösand abgegangen war, geriet mit acht 
anderen schwedischen Schonern am 9. Sept. in das Zentrum 
eines schweren Sturmes, dem sieben dieser Fahrzeuge, die 
rach Flensburg und Kiel bestimmt waren, zum Opfer fielen. 
Die Flottille wurde von dem Sturm gegen die unsichtbaren 
Klippen in den Südbotten, eine der gefährlichsten Stellen, 
geworfen. wo sieben von ihnen scheiterten. Die „Emma“ und 
ein anderes Schiff kamen glücklich hindurch. nerloren aber 
Deckslast und Segel. 
Tondern, 11. Okt. Das Ergebnis auf der See⸗ 
vogelschutzstätte „Jordsand“ war in diesem Jahre wie— 
derum sehr zufriedenstellend. Es brüteten dort 1900 See— 
bögel, so daß sich innerhalb 5 Jahre die Zahl der dort dem 
Brutgeschäft obliegenden Seevogelarten verzwölffacht hat 
Unser nervöses Zeitalter. 
Von einem Arzt wird uns geschrieben: Gegen 
Nervosität wird meistens Ruhe und Schlaf für das beste 
Miättel gehalten. In vielen Sanatotien geben sich die Lei— 
denden einem erschlaffenden Nichtstun und Grübeln hin, und 
wenn dann auch allerlei medizinische Mittel dazu genommen 
werden. so kommen sie oft kränker heim, als sie abgereist 
jind. Wird dann zu Hause das Grübeln und Nichtstun fort— 
gefetzt, so entsteht bald das tyrische Krankheitsbild der Hy—⸗ 
pochondrie, ebenso quälend für den Leidenden selbst wie für 
seine ganze Umgebung. WW 
Es wird auch viel Mißbrauch mit dem Wort Nervosität 
getrieben. Meist handelt es sich um gar keine wirkliche Erkran⸗ 
kung, wenn man von ihr spricht, wenigstens nicht um eine 
irgendwie feststellbare körperliche Anomalie. Die eigentlichen 
Erkrankungen oder Verletzungen der Nerven haben ja wieder 
ihre besonderen Namen und liegen außerhalb des Rahmens 
dieser Betrachtung. Nervosität in gewöhnlichem Sinne des 
Wortes ist mehr pfychischer als physischer Natur. In der Haupt⸗ 
sache ist sie eine Erschlaffung des Willens, eine übergroße Nach— 
giebigkeit gegen jeden kleinen störenden Eindruck, ein Mangel 
an Aktivität gegenüber den Schwierigkeiten des Lebens. 
Tas Leben hat für alle seine Schwierigkeiten. Das 
Wetter ist oft anders, als wir wünschen. Unser Beruf bringt 
häufig lästige Pflichten mit sich. Unter den Menschen unserer 
Umgebung sind manche uns unangenehm. Unglüdsfälle treffen 
uns. Aber wir sind ja auch deine Wachspuppen, die in 
der Sonne schmelzen. Unser Körper ist ja eben für den Kampf 
mit diesen Schwierigkeiten gebaut. Und nicht nur das mensch⸗ 
liche Knochengerüst kann große Lasten tragen. Unsere ganze 
Konstitution ist auf energisches Ringen mit Hemmungen aller 
Art eingerichtet. Sie wird durch dieses Ringen — von ab⸗ 
normen Fällen abgesehen — nicht geichädiat. sondern im Gegen— 
Wirner, 44. Ail. Rein Schadenersatz. Zimmer— 
neister Detlefs in Wilster, der im vorigen Jahre bei einem 
ningreiterfest dem Knaben Möller durch Unvorsichtigkeit ein 
Juge ausschoß. war von dem Vater des Knaben auf Zahlung 
einer Entschädigung von 20 000 Meverklagt worden. Der Kläger 
wurde kostenpflichtig abgewiesen. 
Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lübeck. 
Oldenburg, 11. Okt. Feigenernte. An zwei Stellen 
m Herzogtum Oldenburg, in Jever und in Visbed. hat man im 
Freien gereifte Feigen ernten können. 
Eutin, 11. Okt. In der Sitzung des Provinzial- 
zats wurde zur Sprache gebracht, daß trotz der letzten bedeu— 
enden Gehaltserhöhung der Lehrer die Landflucht der jüngeren 
dehrer fortdauert. Dies ist fast ausschließlich auf Hamburg 
urüctzzuführen, das tüchtige junge Lehrer braucht und ein 
hehalt zahlt, das vom Fürstentum niemals bewilligt werden 
kann. RF V 
Eutin, 11. Okt. Verkauft hat Emil Jürgens in 
Nüuchel seinen 105 Tonnen großen Besitz für 103 000 Mean 
zinen Herrn Kunze aus Sachsenn. — 
Malente, AI. Okt. Gegen die Abholzung des 
zerrlichen Holmes am Dieksee erheben im Interesse 
»es Heimatschutzes alle Kreise der Bevölkerung öffentlichen 
Brotest. Nachdem der alte Großherzog Peter seine schützende 
zand über den Hochwald gehalten hat, werden jetzt in rascher 
keihenfolge ganze Waldteile niedergelegt. Der Dorfschafts- 
erse wmlung Rothensande gebührt das Verdienst, die Oeffent— 
ichkeit. auf die Gefahr aufmerksam gemacht zu haben, welche 
der ostholsteinischen Schweiz und insbesondere den Kurorten 
droht. Eine Bittschrift an das oldenburgische Staats⸗ 
ninisterium zirkuliert augenblicklich in den Gemeinden Malente⸗ 
ßremsmühlen, Eutin und Plön, in welcher um Schutz für die 
PBoldesriesen der ostholsteinischen Schweiz, hoffentlich nicht ver⸗ 
ebens, gebeten wird. 
Sarkwitz, 11. Okt. Niedergebrannt ist das weich— 
edachte Wohn- und Viehhaus des Landmannes Hl. Westphal. 
zn wenigen Augenblicken stand das große, mit reichen Ernte⸗ 
orräten gefüllte Gebäude in hellen Flammen. Die freiwillige 
reuerwehr Sarkwitz erschien kurz nach Ausbruch des Feuers 
in der Brandstätte und gelang es ihrem entschlossenen, kapferen 
kingreifen, das entfesselte Element auf seinen Herd zu be— 
chränken. Wacker unterstützt wurden die Sarkwitzer von der zur 
hilfe herbeigeeilten freiwilligen Feuerwehr Malkendorf (Lübech). 
HBieh und Mobiliar wurde zum größten Teil geborgen. Leider 
zerbrennten die Erntevorräte und mehrere wertvolle Maschinem. 
Die Ursache ist bis jetzt nicht aufgeklärt. Man mnutmaßt 
Zelbstentzündung des Nachmahds oder Entzündung durch einen 
chadhaften Schornstein. 
Lauenburg. 
2Möollun, I1. Oktt. Sausverkauf. Die Klagasschen 
Erben verkauften ihr in der Marktstrahe bebegenes Haus (alte 
Apothele) an den Musiler Voigt für 75600 M. — Eine ärzt⸗ 
iche Praxis eröffnet hier zum 1. Dez. Dr. med. Mallau. 
Derselbe war bislang im Allgemeinen Krankenhause zu Lübed 
ätig. 
SR Ratzeburg; 11. Olt. Sein 28jaähriges 
Ddienstiubiläum feinrte Montag Lehrer Maack in Ziethen. 
der Senior der Lehrer, Küster Meincke aus Schlagsdorf, über⸗ 
eichte mt einer Ansprache das Geschenk des Lehrervereins 
Züd-Ratzeburg, dessen langjähriger Vorsitzender der Jubilar 
st, und dessen Mitglieder fast alle an der Feier teilnahmen, 
men prachtvollen mit Si ber verziertn Humpen. — Wegen 
Lehrermangels bleiben zu M'ichae is d. J. wieder meh— 
ere Stelsen unbesetzt und müssen durch Vertretungsunterricht 
»erwaltet werden: eine Hilfslehrerstelle in Herrnburg und Car— 
ow und die Lehrerste le in Cronskamp. Versetzt werden fol— 
zende Lehrer: Lembcke von Palingen nach Thandorf, Heise von 
Thandorf nach Schillersdorf, Risckk von Lankow nach Woluhl, 
zcchulz von Cronskamp nach Fallenhagen. Die Schulstellen in 
dankow. Schwanbeck und Palingen werden durch Silfslehrer 
derwoltet. 
Grogherzogtümer Medlenburg 
Schwerin, 11. Okt. Eine außerordentlich reiche 
Thampianonernfe ist in desem Johre üheroft in Mor— 
teil geübt und gefördert. Daher der gesunde Mensch sich nach 
einer tüchtigen Arbeit, nach einem überstandenen Leiden, nach 
einem durchgefochtenen Streit um sein Recht gehoben fühlt. 
Dem Nervösen aber fehlt die Energie zu solcher Ueber— 
vindung der Schwierigkeiten. Das Bergsteigen strengt ihn an, 
»eshalb unterläßt er's. Sonnenschein ist ihm beschwerlich, des 
zalb bleibt er zu Hause. Regen ist ihm auch sehr unange⸗ 
iehm. Und so bleibt er wieder zu Hause. Er fühlt sich 
u keiner Arbeit aufgelegt. Also ardeitet er nicht. Und dann 
ist er unzufrieden mit seiner Arbeitsunfähigkeit. Er läßt sich 
alle Arbeiten möglichst von anderen besorgen. So wird er 
von diesen abhängig. Eine neue Quelle steter Aergernisse. Und 
Lebensfreude und Selbsiwertrauen gehen alsmählich gana ver 
loren. 
Das einzige Mittel, solche Nervöse zu heilen, ist die Arbeit. 
Das klingt manchem vielleicht un so fremder, als die Ner— 
rosität vielfach auf Ueberarbeitung zurüchgeführt wird. In 
»er Tat kann auch Ueberarbeitung, Ueberanstrengung der 
Willenskraft zu deren Erschlaffung führen. Häufiger ist freilich 
iur die mit der Arbeit verbundene Sorge (z. B. bei dem Risiko 
ines Geschäftes) oder uwernünftige Lebensweise (Alkohol ac.) 
in der Nervosität schuld. Arbeit kann der Mensch an und 
ür sich erstaunlich viel und ohne Schaden leisten. wenn er 
eine Kräste nur mit Vernunft Lewirtschaftet. Auf keinen 
Fall aber ist das völlige Aussetzen aller Arbeit ein ge⸗ 
ignetes Mittel zur Gesunderhaltung der Nerven. Selbst im 
jalle tatsächlicher Ueberarbeitung nicht — immer natürlich von 
Fällen wirklicher, nicht bloß eingebildeter physischer Erkrankung, 
. B. des Herzmuskels u. ähnl. abgesehen. Vielmehr gehört 
twas Arbeit durchaus zu den direkten Bedürfnissen unseres 
Zörpers. Es ist kein Zufall, daßz rüstige alte Leute z. B. 
neist noch irgend eine Lieblingsbeschäftigung haben: Der 
ine pflegt ein Gärtchen, ein anderer hat seine Bienen, wieder 
»ein anderer bat irgend ein qeistides Interese. das in ihbn 
lenburg erzielt worden, im Gegenfatz zu der Ernte der übrigen eß⸗ 
varen Pilze, die infolge der Trockenheit gleich Null war. Die 
champignons finden sich in einzelnen Gegenden so zahlreich, daß 
nan sich nicht, wie sonst, die Zeit nimmt, sie für den Transport 
in Körbe zu verpacken, sondern sie in großen Sächken zum Versand 
tingt. 
Warnemünde; 11. Olt. Der Bau des proiel— 
ierten Kurhauses stöht auf nicht unerhebliche Schwie— 
igtelten. Die Herstellungs⸗ und Cinrichtungskosten sind ins— 
esamt auf eine habe Million und mehr veranschlagt worden — 
ine Summe, die aus ftädtischen Milteln auch nicht annähernd 
rufgebracht werden kann. Für die Ausarbeitung eines neuent 
Brojektes sind 7000 Miäin Aussicht genommen, aber auch diese 
Zumme wurde nicht bewilligt. 
Wismar; 11. Oltt. Die Perle der Wismareir 
Marienkirche; der gotische Krämeraltar, ist jetzt durch 
Uebermalung völlig entwertet worden. Er gehörte zu der 
zesten Schnitzwerken der an Kunstschätzen reichen ehemaligen 
hansastadt. Die Restauration geschah, wie immer in solcher 
Fälien, in bester Absicht, aber in Verkennung des ei elichen 
Wertes alter Bemalung. Der Altar hat jetzt geradezu Oster⸗ 
erfarben und ein prunkendes Aussehen für vieles Ge'd er— 
jalten, so dal er alle Augen auf sich zieht, jeden Kunstfreund 
zeleidigt und auch den Genuß der Schnitzerei unmöglich macht. 
Wismar, 11. Okt. Steinkohlenfund. Bei einer 
Brunnenanlage in Feldberg stieß man in einer Tiefe von 28 
Metern auf ein Steinkohlenlager. Auch an anderen Stellen 
n der Stadt sind fruher schon folche Entdeckungen gemacht 
vorden, doch erwiesen sich die Lager nicht als mächtig genug. 
Neustrebitz; 11. Okt. Ein Schaden von einer 
alben Million ist durch das Niederbrennen der Beh⸗— 
ensschen Großmühle in Fürstenberg entstanden. Das Obielt ist 
um gröhgten Teil bei der Magdcburger Feuervertsicherung ver⸗ 
ichert. 
Schönberg; 11. Okt. Bei Ausübung der Jaad 
hatte der Sohn des Landwirts G. in Mannhagen GRatzcburger 
knklave im Lauenburgischen) das Unglück, einen Jungen gzu 
reffen. so daij die Kugel im Fuß stecken bliceb. Die Ver— 
etzung soll eine sehr gefährliche sein 
Cuftfahrt. 
Das nãchste Gordon⸗Bennett⸗Fliegen der Ballons findet 
in Deutschland statt, wahrscheinlich in Stuttgart. 
Sportnachrichten. 
(Mitgeteilt vom Sportbureau Joh. Ganzel, 
Hamburg J. F.: IV. 3790/3791). 
Rennen zu Berlin⸗Strausberg. 10. Okt. Postbruch 
Flachrennen. Pfalzgraf (Torke) 1. Waldtraut 2. Enkel 
o. B. 8. Tot.: 50: 10, Platz: 16, 29, 21: 10. — Ueßßz⸗ 
dorfer Hürden-Rennen. Sclaveniäger (Streit) 1. 
halte 2. Charis 73. Tower Girl f3. Tot.: 22: 10, Platz: 
L. 13, 8, 6: 10. — Busch mühle-⸗Jagd-Rennen. Fast 
dady II (Dr. Riese) 1. Small Boy 2. Scala 3. Tot.: 
16: 10. Platz: 12, 18, 23: 10. — Fuch berge-Jagd⸗- 
Rennen. Reine du Jour (Brown, erkl.) 1J. Oben Hinaus 2. 
dady Forfar 3. Tot.: 16: 10, Platz: 14, 64, 18: 10. — 
Breis vom Waldkater. Miranda (Lt. v. Egan-Krieger) 
Avignon 2. Magdalena 3. Tot.: 23: 10, Platz: 11, 11. 
2: 10. — Prüfungs-Preis. Senator II (Brown) 1. 
Dld Girl 2. Goos 3. Tot.: 28: 10, Platz: 15, 21, 21: 10. 
Renmen zu Paris⸗Maisons⸗Laffitte, 10. Dtt. Prix de 
Seine et Oise. 20000 Frs. Montrose II (OReill)1. 
Jarretiöère 2. Porte Maillot 38. Tot.: 13: 10, Platz: 10 
16, 13: 10. 3 
Reunen zu Newmarket, 10. Ott. Cleerwell Stakes. 
Absurt (F. Wootton) 1. Khedive II2. Mirska 3. Wetten; 
6:1 auf. R 
— 
Der österreichische Jodenklub hat dem en glischen Trai— 
ner Charles Planner wegen Dopping die Lizenz ent— 
zogen. Er war der Trainer des Rennstalls des Fürsten 
Rnhenloho-⸗Dehbrin gen 
— — — — ⏑ 
rege bleibt, und wie viele Gelehrte haben z. B. bis an den 
Rand des Grabes frisch und freudig gearbeitet. 
Wie anders dagegen der Hypochonder! Nicht nur, daß er sich 
durch seine unvernünftige Lebensweise rasch zugrunde richtet: 
er verdirbt sich auch die Jahre, die er noch auf Erden hat. 
Er fühlt die Zwecklosigkeit und Leere seiner Tage, ohne freilich 
die Ursache dafür am rechten Platz zu suchen. Und so ist er 
ief innerlich unzufrieden und ung ücklich. Man zwinge nur 
einmal einen ganz gesunden Menschen, ein paar Tage lang 
wuf dem Sofa zu liegen und nichts Ernsthaftes zu tun! E— 
wird nicht lange dauern, so ist er richtig krank. Ter Nernose 
nacht sich so künstlich krank. 
Will man also den Nervösen heilen, ehe er sich tat— 
ãachlich körperlich verdorben hat, so lenke man beizeiten seine 
kinsicht auf die wirklich wunde Stelle: auf seine Energie-⸗ 
oligkeit. Nicht mit Vorwürfen und Strafpredigten, die ihn 
dur reizen würden, sondern möglichst durch gütige Beein-— 
lusfung, der freilich die Energie (wenn nötig, durch die ärztliche 
Autorität gestützt!) nicht fehlen darf. Man veranlasse ihn zu 
rgend einer seiner Natur naheliegenden Betätigung. Etwas 
örrerliche Arbeit, Gartenbau,. Holzhadken und ähnliches ist auf 
le Fälle gut. Das macht Appetit. guten Schlaf, frohe Laune 
und stärkt das geschwächte Selbstvertrauen. Aber auch geistige! 
Arbeit fürchte man durchaus nicht: man sorge nur dafür, 
daß das Leben des Patienten irgend einen Inhalt bekommt. 
der die leeren und schädlichen Grübeleien beiseite drängt. der 
leine Beschwerden vergessen läßt. der am Ende des Tages 
ein Gefühl der Befriedigung hinterläßt. Selbst über DTodes ⸗ 
jedanken hilft oft der Gedanke tröstlich hinweg, daß man 
ich mit seiner Arbeit noch ein schönes Denkmal geseht habe. 
So läkt sich auch der Abend des Menschenlebens noch hell und 
heiter gestalten, den sich der Hywpochonder in ein lanasames. 
trostloses Siechtum verwandelt. .
	        
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