Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

anderen derken Sdutzgeb'eten, sowie in den deutschen VPost- 
instalten im Auslande bei der Aushändigung von Postlen⸗ 
zungen als vollgültige Ausweispapiere angesehen. 
x Die diesiũhrige Serbstwegeschau wird nach dem im amtl. 
Teil der heutigen Morgenausgabe versffentlichten Reiseplan 
n der Zeit vom 16. d. M. bis 11. Nov. durch den 
Wegemeister Serrn Gepel abgehalten werden. — 
Ter Verkehr Lübecks a * Elbe⸗Trave⸗Kanal 1911. 
1911 
Tragf. Lad. Traal. Lad. 
t t 
Im Januar 29775 12862 
n Februar is sss 17200 54 2 83 
m oe 72 629 42792 91490 53170 
m pri 4870 18233 85861 46185 
n Jimi — iz 67038 
m Juli 110 604 75 1225707 45 561 
m August 10 35 —3834839 21 694 
m September II5 7.5 86 408 21656 
ois Ende Seplemb. 79 380 27 040 3436536 
nuͤhin mehr im 
Jahre 1811 — 7 705 — 
mithin Wege im 7 
Jahre — — 57 828 
Beleuchtung der Strandpromenade in Travemünde, Mos 
borfaährbeitieb u. a. m. Aus Travemuũnde schreibt man uns 
weiler: Den Anregungen hinsichtlich Verbesserung der all⸗ 
aemeinen Verhältnisse in Travpemuünde, die Sie in Ihrem 
vorgestrigen Abendblatt mitteilen, kann nur vollständig bei⸗ 
gepflichtet werden. Eine kbeistungsfähäige Motorfaͤhre 
an der Mundung der Traͤve, also bei der Norder— 
fähre, zum Priwall hinüber, ist für das ganze Strandpubli⸗ 
tkum und für das ganze neue Travemũnde unbedingt erforder⸗ 
lich. Ebenso notwendig ist fir Alt-Travemünde die 
olstaändige Modernisier ung der jetzigen 
Fähre für Fuhrwerk—- speziell bei Rennen und von und 
ach Medlenburg. Aus dem ganzen angrenzenden Medlen⸗ 
burger Lande, namentlich von den Gütern, würde sich der 
Verlehr in ganz anderer Weise entwickeln, wenn nicht dieser 
ganz veraltete Fährbetrieb bestände. Darüber besteht 
r q einn pe uaeen siand schon während 
er Rennzei und au eitens der Güter iül 
diesen ungenügenden Fährbetrich laut geworden. a 
würde ein gans anderes Leben zu erwarten sein, wenn 
eine ordentliche Motorfãhre für den Fuhrwerks-⸗ und gleich— 
zeitig —— bestände. Letzterer nimmt 
oon zu Tag zu, und es ist zu erwar ʒ di 
Verkehr sich in der Richtung über Lübedk e den 
umgekehrt sehr entwickeln wird, wenn eine moderne Fähr⸗ 
herbindung vorhanden wäre. Der jetzige Pächter nacht at 
der Fahre offenber ein sehr gutes Geschäft, und unsere Behörde 
wird gewiß danach trachten, auch hier ohne Verzug Wandel 
u schaffen, damit Travemünde sich weiter entwideln kann. 
pete ist ein Hauptpunkt mit, und gerade Alt— 
, das in man i ü 1 
wüurde dadurch wieder er e ehen b 
denn alle Verbindungen nach den Priwall hinüber 4. Wiren 
iandlich besonder muhbringend far i selbsr 
d nde die Strandpromenade ne 
is Ende Oktobe ab —54718 
— — — 
andere Kurgaste, die sich wä ger un 
weit in den Oktober 8 k 
abends nicht, wo sie blei Gs ten. wissen 
e ee uee 8 gr — — 
onoten, erleuchtet sei — uͤher 
auch abends ne — heine ee mn 
—ã 
eit treibt man die Sam 
burger und übrigen Kurgäste ge 7 
ste geradezu fort. De 
meindevorstand von Trat rru rk. Der Ge—⸗ 
Uebelstand ehestens zu e —* —8 de 
Gemeindevorstand noch auf ei a— der geehrte 
sr e der eee A — — 
ist, d. i. die vollständige Verbauu int 
reihe oder jetzt Kure — 
— — aera de Bis her war die 
haben aber eine droͤhere Anzabl Anwe s ren n 
halten. ihre Häuser in die Straße be das Recht er⸗ 
in won badutch dah die Ausbauten — æ 8 8* 
geschehen, eine ganz schmale Straße 910 den ilen 
nicht anzunehmen, daß dieser taßze geworden ist. Es ijt 
gesetzt werden soll. dae 38— se re 
Straßen haben, und hier wird die I¶n —— beriten 
erengert, so daß schließlich eine ieree immer mehr 
trotzdem sie jetzt den pompösen N — 
Der Gemeindevorstand wird ae erce 
aufmerksam gemacht, in der —— — 
reffen wird, daß das —— daß * A 
Strabe in Zukunft untersagt — der Häuser in die 
Der neue Dampfer, Portia für di i 
auf der Koschen Wene für die Reederei A. Kirsten 
brob erft hier erbaut, macht mor i 
ßrobefahrt. Der unter Führung des Kapitä ee, 
tehende Dampfer wird bei gutem Verl — 
Brobefahrt die Reise nach Hamburg rauf * Anschlus an die 
Lüũbeder Masch ortseszen 
das nachsiehende eten re Der Aufsichtsrat gibt 
rungen über den Kursrück aus: Dee vielfachen Erörte- 
eeen in de en dr utcen Ig 
ieses Kure an die Verwaltung über di 
ieses Kursrüdganges und die Auss hern dir Arachen 
ichtet worden sind, haben den 7 für die Zukunft ge⸗ 
»eranlaßt. sich zu der derzeitigen ÿ—g der Gesellschaft 
senu —— eee der Gesellschaft 
s ihre Pflicht ist, jeden unberechti st lich dabei bewußt. dabß 
mismus zu unterdrücken und 8 umaep wie Pessi⸗ 
Sild von den Verhältnissen der Gesell ee eien 
i betets in e e schaft zu entwigein. Es 
von verschiedenen Seiten mit n ichen Generalversammlung 
—8B —————— 
sestens der früheren Verwaltung ea rn nach welchen 
ahr — Bilanz für das Geschäfts⸗ 
un de en ist, d'e bekanntlich mit ei 
eferuefonds gebraten Verluf h mit einem 
Wschlon Es ist ferner in un erlust von etwa 100 ooo M 
— 5 nherordentucen Generalver⸗ 
tatsvorsitzenden betont word seitens des jetzigen Aufsichts- 
bisherige Orgamsation Fe dah der erste Einblick in die 
schaft unhaltb tion und Geschäftshandhabung der Gei 
—WR Zustände ergeben 6 Heselk— 
quenzen die Gesellschaft geden habe, unter deren Konse— 
haben werde. Es — naturgemäk empfindlich zu leiden 
tus berecht'gt war d nun, dak diese Voraussage durch- 
schleit nach vich An —— werden aller Wahrschein— 
ung hervorgeheoben wc in der erwähnten Generalversamm⸗ 
onoern auf e, stark in Anspruch genomm 
aezehrt werden. Dabei is en. 
. Dabei ist zu berüchichtigen, dah 
se angekündigten reorganisatorischen Maßnahmen, mit denen 
»fort begonnen worden ist; infolge ihres gewaltigen Um— 
anges kaum vor Mitte nächsten Jahres endgültig durchge— 
ihrt sein werden. D'eser Reorganisationsprozeh legt der Ge— 
ellschaft unvermeidlicherweise auhergewöhnli he einmalige Opfer 
uf, wie die Zahlung von Abstandssummen für Aufloösung 
ästiger Verträge usw. Bei der Verteilung der Austräge wird 
atürlich nach Maßgabe des Interessengemeinschaftsvertrages 
nit der Orenstein &K Koppel —Arthur Koppel A.G. verfahren; 
e Lübeder Gesellschaft muß aber, solange nicht all die re— 
rganisatorischen Maßnahmen durchgeführt sind, so daß eine 
xalte Vorprüfung der Presse und Voraubemessung der Fa— 
rikationstermine möglich ist, in der Aufnahme größerer Auf—⸗ 
cäãge besonders vorsichtig sein, da sonst neue Verluste ent— 
ehen können. Die Verwaltung hofft, dah die Gesellschaft 
twa Mitte nächsten Jahres — nach Durchführung der Re— 
rganisationsarbeiten — wiezder in normale Verhältnisse kommen 
herde. Es ist natürlich zu berücksichtigen, daß bei einer später 
u verteilenden D'vidende die Vorzugsaktionäre vorweg 6 
zahresdividende — auch für die zurücküegenden ertrasslosen 
zahre — zu erhalten haben werden. Was das Gerücht be— 
rifft, daß eine Zusammenlegung des Aktienkapitals in Aus— 
icht genommen sei, so muß betont werden, daß in dieser 
zeziehung nach keiner Richtung hin bisher irgendwelche Er— 
»ägunçen innerhalb der Verwaltung der Gesellschaft stattge— 
unden haben. 
Natrhistor sches Museum. Das Nalurhistorische Muscum 
at es stets als eine seiner Hauptaufgaben angesehen, die 
znsektenwelt Lübecks, seiner näheren und weiteren Umgebung 
ach den verschiedensten Seiten hin zu erforschen. Diese 
lufgabe konnte in diesem Sommer dadurch besonders ge— 
ördert werden doß Herr Regisseur Albert seine langiährigen 
rfahrungen im Sammeln und Präparieren von Inselten 
amden Dienst des Naturhistorischen Museums stellte und zahl— 
eiche Freunde unserer Sammlungen ihre liebenswürdige 
Interstütziung verliehen. Das Sammelergebnis ist jetzt im 
daturhistorischen Museum gleich rehts vom Eingang ausgestellt. 
zie Kasten umfassen an Tagschmetterlingen 40 Arten in 110 
xemplaren, Hautflügler (Bienen, Wespen, Hummeln), 120 
irten in 360 Exemplaren; Zweiflügler (Mücken, Fliegen 
ind dergl) 154 verschiedene Arten in über 400 Exemplaren. 
Ille Exemplare sind auf das Sorgfältigste gespannt und in 
hren natürlichen Stellungen präpariert. An diese systema— 
sche Sammlung reihen sich 6 Biologien an, welche Herr Albert 
em Leben ablauschte und in fseiner bekannten Meisterschaft 
usammenstellte. 1. Bläulinge auf dem Priwall beim Einschlafen 
ind Erwachen. 2. Libellenleben im Wäldchen bei St. Hu— 
ertus. 3. Winterschlaf und Frühlingserwachen unserer Tag⸗ 
alter. 4. Die Entwickiung des Rosenkäfers unter einem 
Imeisenhaufen in Blanlensee. 5. Das Leiben der Goldwespen 
ind Mauerbienen in einer Lehmwand bei Beidendorf. 
.. Poesie und Prosa, beobachtet auf dem Fahrwege am 
zehlendorfer See. Wir möchten auf diese wertvollen und 
icher für alle:Besucher des Naturhistorischen Museums inter— 
ssanken Zusammenstellungen ganz beonders hingewiesen 
haben. 
*Krlegsgericht der 17. Division. Zivilisten durch 
inen Unteroffizier mißhandelt. Der Unteroffizier 
». R. D. war im August zu einer Uebung bei der 4. Kom⸗ 
agnie des Infanterie-Regiments Nr. 162 in Lübed ein— 
ezogen. Am Abende des 14. August vergnügte er sich in 
inem Tanzetablissement außerhalb der Stadt und trat in 
bäter Stunde — die Straßenbahn hatte ihre Fahrten 
hon eingestellt — und in bezechtem Zustande den Rückmarsch 
ach der Stadt an. Als eine Break mit Ausflüglern ihn 
berholte, sprang D. ohne weiteres auf das Trittbrett des 
Bagens und erklärte den verblüfften Insassen in barschem 
'one, er wolle mitfahren. Der im Wagen sitzende Bier— 
erleger W. forderte den D. zum Verlassen des Trittbretts 
uf und unterstützte seine Forderung durch Schläge und 
ztöße mit der Faust. Der bezechte Unteroffizier schlug mif 
em Seitengewehr nach W., erhielt aber in demselben Augen— 
lick Faustschläge ins Gesicht, daß die Nase blutete, und 
men Fußtritt, so daß er den Wagen verlassen mußte. 
in diesem Augenblick flog das Seitengewehr von oben 
iter die Insassen des Wagens und brachte dem Kinde 
es W. eine Schramme an der Hand bei. D. lief hinter 
em Wagen her und schlug mit der Scheide nach W. 
nnd dessen Ehefrau, bekam aber selbst von W. heftige Faust⸗ 
chläge und Fußtritte und mußte die weitere Verfolgung 
es davonrollenden Wagens aufgeben. D. der wegen der 
Trunkenheit bereits disziplinarisch mit Arrest bestraft ist, 
satte sich vor dem Kriegsgericht wegen rechtswidrigen Ge— 
rauchs der Waffe in Verbindung mit gefährlicher Körper— 
„erletzung zu verantworten. Das Kriegsgericht stellte aber 
rur das mildere Vergehen der Körperverletzung unter Miß— 
rauch der Waffe fest, da es amahm, daß D. gereizt war, 
daß er nur mit der flachen Waffe geschlagen habe und daß 
er die Waffe nicht in den Wagen geworfen habe, sondern 
daß sie ihm aus der Hand geflogen sei. Weiter kam bei 
der Strafausmessung in Betracht, daß W. Fürbitte für 
den Angeklagten eingelegt hatte. Das Gericht erkannte daher 
iur auf 10 Tage Gefängnis. 
Strafkammer J. Stzung vom 6. Oktober. Wegen 
Gefangenenbefreiung und Widerstands gegen 
»ie Staatsgewalt wird verhandelt gegen 1. den 
Urbeiter Johannes Di. und 2. den Bauunternehmer Heinrich 
ße.,, hier. Das Schöffengericht verhandelte am 11. August in 
ieser Sache und stellte folgendes fest: am Nachmittage des 
4. Juli habe der Reserveschutzmann Prehn auf einem Dienst⸗ 
ange in der Klemenstwiete bemerkt, daj am Hafengestade 
ich ein Arbeiter in stark angetrunkenem Zustande sich zum 
zchlafen niedergelegt habe. Prehn habe den Arbeiter, der 
eine Personalien nicht angegeben habe, an den Arm gefaßt, 
m ihn zur Wache zu bringen. Di. und ein Arbeiter M. 
ätlen nun von Prehn verlangt, er solle den angetrunkenen 
MNann laufen lassen. Als Prehn ihnen darauf bedeutet habe, 
»aßn sie das nichts angehe, habe Di. vor der Klemenstwiete 
em Beamten den Weg vertreten und sich zwischen ihn und 
en Gefangenen gedrängt, um letzteren zu befreien. Die 
lufforderung des Prehn, von se nem Vorhaben abzulassen, 
abe Di. mit Faustschlägen gegen die Brust des Schutzmanns 
eantwortet, sodah dieser sich gezwungen gesehen habe, den 
zerhafteten fre zulassen und sich gegen Di. zu wenden. Der 
zerhaftete habe nun die Flucht ergriffen. Der Schutzmann 
abe nun Diee der ihn wieder angegriffen, angepackt und 
egen die Wande ines Speichers gedrückt. In diesem Augen— 
zlick sei der mit Di. in einem Hause wohnende Be. hinzu⸗ 
zelommen, habe den Schutzmann von hinten umfaßt und ihm 
nann Faustschläge in den Nacken und auf den Kopf versetzt. 
dun habe sich der Schutzmann gegen Be. gewandt und habe 
iesen an den Kragen gepackt. Be—, habe fortgesetzt auf den 
Schutzmann eingeschlagen, so daß dem Beamten der Helm 
om Kopie gefallen se'. Schließlich habe Be. den Beamten 
edergeworsen und habe dann noch weiter auf ihn einge— 
hlagen. Nun habe der Schutzmann se'nen Säbel getogen und 
sabe flache Hiebe gegen Be. geführt. Dieses und der Umstand, 
ann e'in Kaufmann P. dem Schutzman zu Hilfe kam, habe 
Ze. veranlaßt, die Flucht zu ergreifen. Be. kam aber zu 
jalle und wurde nun von P. so lange festgehalten, bis Schutz⸗ 
eute kamen und ihn zur Wache brachten. Auf Grund dieser 
Tatsachen erlannte das Schsffengericht cezen Di. auf 2 Mo⸗ 
zate, gegen Be. auf drei Mona'e Gefängnis. Gegen dieses 
lrtesl ist sowohl ron briden Anseklagten, als auch von de— 
5taateanwaltschaft Berusung erboden. D'e Angeklagten wolln 
»on dem Schutzmann zuerst tätlich angerissen sein und sick 
nur gewehrt haben. Nach erweiterter Beweisausnahme wer 
den sämtliche Berufunçen verworfen. 
— Ein Einbruchsdiebstahl wurde in Selmsdorf bei dem 
Maschinenbauer L. ausgeführt, wobei dem Diebe silberne 
röffel in die Hände fielen. Der Verdacht lenkte sich auf L.“s 
igenen Schwiegersohn in Lübeck, der früher Schutzmann 
var und jetzt mit seiner Frau in Ehescheidungsklage liegt. 
Der Wachtmeister Lehmberg aus Selmsdorf suchte den 
Schwiegersohn in Lübeck auf und stellte ihn zur Rede. 
Nach anfänglichem Leugnen gestand er zuletzt den Einbruch 
ein und lieferte die gestohlenen Eß- und Teelöffel an den 
Wachtmeister ab. 
Vereinigie Slad hecter, Lübed. 
Spielplan von Sonntag, den 8. Okt. b. einschl. Sonnabend, den 14. Okt. 
(Aenderungen bleiben vorbehalten.) 
Neues Stadttheater: 
Okober. Anf. Ende 
Sonntag, 8.: „Der Bettelstudent“. Ab.73 U. 103 U 
Montag, 9.:3 Zum 1. Male! Neu! „Meyers“, 
Schwant von Friedmann⸗ 
Frederich. „ 74, 10 
Dienstag. 10.: „Zar und nperoee 27863 10135 
Mittwoch, 11.: Gastspiel Grete Braun vom 
Deutschen Operetten-Theater 
Hamburg. Zum letzten Male! 
„Die Dollarprinzessin“. „8190. 
Donnerstag. 12.,2 1. Gastwiel der Kgl. Bayr. 
Kammersängerin Margarethe 
Matzenauer, „Carmen“. „71 10 
Freitaa. 13.; „Meyers“. 76 10 
Sonnadbend, 14.: Letztes Gastspiel d. Kal Kammer⸗ 
jängerin Margarethe Matze⸗ 
nauer, „Fidelio“. „74 10 
Stloh Stadthallen-Theater: 
ober. 
Zonntag. 8.: „Glaube und Heimate. Ab.72 U. 10 U 
Dienstag. 10.3 „Im weißen Rößl“. Hierauf; 
„Ein Idyll auf dem Vriwall“. 8 I1 
In Vorbereitung; „Die weiße Dame“, Oper von Boieldien 
— „Romeo und Julia“ von W. Shakespeare. 
O—XWWWFWWWüöö⏑——————————————— —r — 
Neueste Nachrichten und Telegramme. 
Der Krieg um Tripolis. 
Einziehung italienischer Reservisten aus Deutschland. 
K. Berlin, 7. Olt. EGPriv.⸗Tel. der Lübeckischen An⸗ 
zeigen.) Italien hat gestern für drei weitere Armeekorpys seine 
in Deutschland als Landarbeiter tätigen Reservemannschaften 
dele graphisch einberufen. 
Kundgebungen in Rom. 
W. Rom, 7. Okt. Anter begeisterten Kundgebungen einer 
iach Tausenden zählenden Menschenmenge sind in der ver— 
lossenen Nacht die Genie- und Infanterietruppen der hiesigen 
Sarnison ausgerückt, um sich nach dem Kriegsschauplatz zu 
zegeben. 
Scharfes Vorgehen gegen die Italiener in Saloniki. 
W. Rom, 6. Okt. Wie die Agencia Stefani aus Saloniki 
neldet, wurden am Dienstag auf Befehl der türkischen Be— 
Jörden sämtliche italienischen Handelshäuser und Warennieder— 
assungen ebenso wie die große italienische Bank Modiano 
zeschlossen. Infolge der Tätigkeit des Komitees für Ein— 
heit und Fortschritt in Saloniki wurden daselbst weit schärfere 
Maßregeln gegen die Italiener ergriffen, als anderswo. In 
em jetzt für türkisch erklärten italienischen Hospital wurde 
illen Italienern, selbst dem Leiter, der Eintritt verboten. 
usländische Aerzte versehen den Dienst ganz allein, da die 
Krankenschwestern nicht unter den türkischen Vorgesetzten dienen 
vollen und sich zurückgezogen haben. Zahlreiche Italiener 
sind nach Serbien abgereist. 
Aufhebung des Schaufensterderbotes in Berhm. 
W. Berlin, 7. Okt. Der Oberpräsident wies das Polizeb 
präsidium an, zu gestatten. dan die Schausenster während 
des ganzen Sonntages unvrerkängt blicben. 
Vortieller Lohnlampf der Verhner Fleischergese len. 
W. Berlin, 7. Olt. Die Fleischergesellen eröffneten einen 
Lohnkampf und begannen mit den sogenannten partiellen 
Streifks. 
Danzig jetzt vollständ'g entfestigt. 
W. Danzig, 7. Okt. Das Kriegsministerium erte'lte seine 
Zustimmung, dan vier Fortisikationen und Bastionen aus dem 
Besitz des Militärfiskus an die Stadt übergehen. Damit 
wird Danzig vollständig vom Festungsgürtel befreit. 
Maßnahmen gegen die Teuerung. 
W. Essen, 7. Okt. Aus Anlaß der Teuerung wurde be— 
chlossen, für die Unterstützung der städtischen Beamten und 
Arbeiter 30000 Muobereitzustellen. Für erweiterte. Armen⸗ 
oflege wurden für das nächste Halbiahr 15000 Mebewilligt. 
W. Düsseldorf, 7. Okt. Die Stadt will mit den Fisch— 
händlern eine Einkaufsgenossenschaft bilden, um einen billigen 
Fischverkauf zu ermöglichen. 
Einbruchs versuche der portug esisjch n Monarchi eu. 
W. Lissabon, 7. Okt. Eine Abteilung Monarchisten ver— 
uchte Macedo de Cavalleiros in der Nähe von Braganza zu 
iehmen, sie wurden jedoch mit einem Verlust von etwa 30 
Mann. die außer Gefecht gesetzt wurden, zurücgeschlagen. 
W. Oporto, 7. Okt. Eine offiziöse Note bestätigt, daß die 
Monarchisten in Vinhaes sich ldonzentrierten. Die Note teilt 
erner mit, daß die Städte Braganza und Chaves ron den 
epublikanischen Truppen in beträchtlicher Zahl besetzt wurden. 
Die Verbindung mit Braganza ist wiederhergestellt. Die Sol— 
»aten töteten drei Mann, die die Eisenbahn beschädigten. 
W. London, 7. Okt. Der Daitly Chronicle erfährt vom 
Marquis Soveral, daß sich König Manuel noch in Rich— 
nond befinde. 
W. Wien, 7. Okt. Wie die Neue Freie Presse meldet, be 
tinden sich unter den Ronyalisten an der portugiesischen Grenze 
vie Prinzen Miguel und Franz Josef von Braganza, sowie 
Franz Xaver von Parma, der Bruder der Prinzessin Zita von 
Barma, der Braut des Erzherzogs Karl Franz Josef.
	        
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