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Ausgabe AM.-
Aus den Nachbargebieten. 141
Hansestädte.
ßamburg, 6. Okt. Die Abstimmumng der Bür—
reischaft über die Deuerungaszulage läßt nicht er—
kennen, wie das Haus votiert hätte, wenn nicht der Senat
sein Unannehmbar!“ hätte verkündigen lassen. Festgestellt
sei nur, daß fast die ganze Bürgerschaft auch den einzigen
Antrag abgelehnt hat, dem die Senatskommissare nicht grund⸗
sätzlich widersprochen hatten — den Antrag der Linken auf
Gewährunç der Sätze, die in der Gehaltsvorlage des Senats
Lorgesehen sind. Das hätte doch recht bedeutende Beihilfen
dewährt — wenngleich nicht verkannt werden darf, daß die
Grenzbestimmung (is zu 4000 MeJahreseinkommen) hier und
da schnurrige Bilder ergeben haben würde. Daß hier die
Fraktion versagt hat, die notorisch auf Beamtenstimmzettel
Finarbeitet, ist schwer zu erklären. Freilich, die Sozialdemokratie
hatte die Parole ausgegeben, nun auch diesen Antrag abzu⸗
lehnen; und dagegen konnte man nicht gut opponieren. Außer⸗
den wäre es dann die Fraktion det Linken gewesen, die am
Ende doch noch etwas für die Beamten. durchgedrüct hätte;
wend das darf man ihr nicht gönnen. So einigte man sich denn
auf das Rezept des bekannten Scherzliedes, wo einer hin und
her sinnt, was er wohl seiner Tante zum Namensfeste schenken
soll und vor lauter Zweifeln zu dem Beschluß kommt. ihr
lieber gar nichts zu schenken.
Beitegung eines hamburgischen Filcher—
streits. Seit einer ganzen Reihe von Jahren lagen die
Fischer der Utseeve und Leese an der oberen Einmündung der
Süderelbe in unerquicllichem Streit. Tie obere Süderelbe gehört
zu den fischreichsten Gewässern aller Elbläufe in Hamburgs
Umgebung; bis in die allerfüngste Zeit waren hier sehr er⸗
giebige Lachsgründe. Die Fischereigerechtigkeit dieser Elbstrecke
liegt in den Händen von zwölf preußischen und vier ham⸗
burgischen Grundbesitzern, die die Fischerei hier selbst ausüben
oder von Pächtern ausüben lassen. Die Fischerei aller Fischer
gilt von Ufer zu Ufer, sie ist nicht abhängig von der
preußisch⸗hamburgischen Hoheitslinie, die südlich von Moor—
wärder ziemlich unregelmähig verläuft. Die preußischen Fischer
sind in erheblichem Nachteil dadurch, daß das preufßische Ufer
ihnen keine Gelegenheit zum Helrausziehen der Fischnetze und
Fische bietet; zum Aufziehen der Fischnetze eignet sich nur
das flach abfallende Südufer Moorwärders. Nun gehört das
Betrelen des Hamburger Ufers nicht mehr zur Fischereige—
rechtigleit der preußischen Fischer, ohne das Uferrecht ist aber
die Fischerei für Berufsfischer fast wiertlos. Die Hamburger
Fischer waren andererseits dadurch im Nachteil. daß die zwölf
Fischer Hannovers durch ihre Ueberzahl in der Lage waren,
Zug um Zug zu kun und die Hamburger beiseite zu setzen. Die
Hamburger Fischer legten Auker in die Elbe hinein, an denen
die preußsschen Fischer ihre Netze zerrissen, sie verboten ihnen
das Betreten des Hamburger Ufers und machten ihnen dadurch
die Ausirbung des Fischereibetriebes unmöglich. Die preußischen
Fischer wandten sich an ihre Behörden um Schutz, und nach
vierjährigen Verhairdlungen ist endlich unter Vermittlung der
Hanmburger Landherreuschaften und der preußischen Kreisver⸗
galtung ein Vergleich zustande gekommen, der dem langen, un⸗
eifreulichen Streit ein Ende macht. Nach diesem Vertrag wird,
der Bergedorfer Zeitung zusolge, den preubischen Fischern das
Betreten des Hamburger Ufers widerruflich gestattet gegen
eine jährliche Vergütung von 3 Mefür jeden Mann. Die Er—⸗
laubnis darf den vreussischen Fischern nicht ohne zwingende
V
Se
—
Für unsere Frauen.
Was Amrikanerinunen brauchen.
Für cine mäß'g begüterte und sparsam veranlagte Ameri—
kanerin ist die Summe von 7500 Mijährlich gerade hinreichend
zur Beschafsung kosmetischer Hilssmittel jeder Ari, die sie zur
Bewalerungçg ihrer Schönheit braucht. Diese wichtige Kultur—
erlenntnis verdanken wir einer Gerichtsverhandlung in Chicago,
mörin eine Frau Trude die Gelegenheit hatte, ihre persön—
ichen Bedürfnisse auf diesem Gebiete einer forschbegierigen
Zuhörerschaft zu offenbaren. Sie lag in einem Scheidungs⸗
brozeß mit ihrem, Gatten und es handelte sich darum, die
Höhe der an sie zu zahlenden Pension festzustellen. Wie Lon—
doner Blätter berichten, stellte Frau Trude, die sich selbst als
ine einsichtige und nicht extravagante Person bezeichnet, fol—
jende Rechnung für die Pflege ihrer Schönheit auf: Für
Parfüm und Toilettenwasser jährlich 2000 M; für Gesichts—
puder 1800 M; die Rechnungen der Manikure 800 M; die
Rechnungen des Friseurs 1400 M; alle anderen Kosmetika
1100 M. Frau Trude führte an, daß andere Damen von
Chicago auf diesen Gebiet ein ganz anderes Budget hätten.
Insbesondere seien die Summen, die man für Parfüm aus—
gäbe, sehr hoch. Die meisten gäben dafür Hunderte von
Dollats jährlich aus, sie selbst begnüge sich mit einem, von
dem die Unze (28 8) nur 30 We koste. Sie sei überhaupt sparsam.
Sie bringe ihre monatliche Rechnung für seidene Strümpfe
nicht über 300 Muhinaus. Für Hüte gäbe sie nicht mehr
als 4800 Miäjährlich aus. Vor allem sei sie ökonomisch
auf dem Gebiete der Fußbekleidung, indem sie hier immer nur
nom Besten kaufe, und sie glaube, daß dies die beste Spar—
samkeit sei. So sei es ihr möglich, im Jahr mit nur 700 M
für Schuhrechnungen auszukommen. Es ist klar, daß Frau
Trudes Toilettenbudget vom amerikanischen Standpunkt aus
nicht mit der Bezeichnung „extravagant“ gebrandmarkt werden
kann, und vielleicht wird der Richter auch zu der Erkenntnis
lommen und den Gatten verurteilen, die 7500 Miäjährlich für
die Schönheit seiner Galtin, auch nachdem er von ihr ge—
schleden ist. weiter zu bezahlen. Zedenfalls ist Frau Trude
nicht so extrabagant wie eine ihrer Zeitgenoftinnen, eine be—
Dnnte französische Künstlexin, die einmal vor Jahren einem
Ausstager erklärte, eine Frau, die etwas auf sich hielte,
lönne ihren gesamten Toileiten und kosmetischen Aufwand nicht
unter 150 000 Franken im Zahr beilreiten. Tabei seien aller—
dinas Hüte, Pelze und Kleider inbegriffen. Fur Varfüm
habe diese Dame das bes heidene Zümmchen von 6000 Franken
iehrlich angesezt. Indessen, die Söhen der Kunst verlangen
Opser, zu denen eine Frau Trude nicht verpflichtet ist. Was
dahei abher berauskommt. wenn die Pamen sic pvon ibreue
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zreitag, den 6. Oktober 191.
.. 5
Abend⸗Blatt Nr. 507.
Grunde und nur gleichzeitig mit den Moorwärder Fischern
entzogen werden. Tie Hamburger haben die gleiche Anzahl
Fischzüge zu machen, wie »die Preußen; wer zuerst kommt,
hat die Fischzüge ungerader Zahl. Die Hamburger Fischer
zahlen den preußischen Fischern für die Schädigung, die ihnen
zurch die gewaltsame Behinderung in der Aussüubung der
Fischerei erwachlen ist, eine einmalige Abfindungssumme von
3600 M, wovon jeder Fischer 300 Meerhält.
(GKleine Nachrichten, Die Sammlung zum
Besten der Abgebrannten in Buxtehude ist jetzt
geschlossen worden. Im ganzen sind 12 10430 Mueingegangen.
— Feuerschiff „Borkumriff“ verkauft. Ein alter
Bekannter für jeden Seemann, das jetzt ausrangterte hölzerne
Feuerschiff „Borkumriff“, ist für 2800 Muverkauft worden;
s wird nach Hamburg gebracht, um hier abgeschlachtet zu
werden.
Bremen, 6. Okt. Die Bürgerschaft lehnte mit
57 gegen 45 Stimmen einen Antrag ab, der dahin ging, allen
keomten und Angestellten im bremischen Staatsdienst, die
a zeit ein, Gehalt bis höchstens 4000 Meubegiehen, eine
Teuerungszulage von 100 M für das Budgetiahr 1911 zu
jerähren; auch sollten die Staatsarbeiter dabei entsprechend
berücksichtigt werden. Angenommen wurde mit großer Mehr⸗
heit ein Antrag des Handelskammer-Syndikus Dr. Apelt, den
Beamten mit einem Gehalt von weniger als 4000 Mäschon
jetzt einen Teil der künftigen Gehaltserhöhung auszuzahlen,
diese Sunme sei dann bei der später erfolgenden Gehalts—
tegulierung in Abzug zu bringen. Senator Stadtländer hat
die Zusage gegeben, daß eine Zurückdatierung der neuen Ge—
zaltssätze erfolgen solle. über den Zeitpunkt aber keine An—
gahen gemacht.
Etrafkammer seine Freisprechung. Ihm wurde zur Last ge⸗
legt, eine Schiffsladung China-Erbsen, für die ein Zoll von
4 Mapro Zentner zu zahlen ist, als ostindische Erbsen, auf
denen ein Zoll von 1,50 Muruht, eingeführt zu haben.
Sernach stellte die Zollbehörde fest, daß es China-Erbsen ge—
wesen waren, worauf R. den erhöhten Zoll bezahlen mußte.
Es folgte dann der Prozeß. R. behauptete, es seien ostindische
Erbsen gewesen. Es wurden umnfangreiche Erhebungen deshalb
in Kopenhagen und Ostasien, woher sie gekommen waren,
angestellt. Die Strafkammer erachtete nun nicht für genau
festgestellt, ob es China⸗ oder ostindische Erbsen gewesen sind,
weshalb die Freisprechung verfügt wurde.
Amrum, 6. Okt. Selbstmord begangen hat ein
hausdiener, der im Hotel Kaiserhof beschäftigt war. Er soll
mit dem Inhaber des Strandhotels, Beermann, Streitigkeiten
jehabt haben, in deren Verlauf er sich so aufregte, daß er
ruf den Wirt mehrere Schüsse abfeuerte, ohne ihn jedoch zu
derletzen. Wahrscheinlich glaubte er aber, ihn tödlich getroffen
zu haben, weshalb er nach den Dünen ging und die Mord⸗
waffe gegen sich richtete.—
Tondern. 6. Okt. Ein Kampf mit Einbrechern
spielte sich in Emmerschede ab. Als Landmann Sörensen und
sein Sohn nach Hause kamen, überraschten sie zwei Einbrecher
zeim Einpachen von Schmuchksachen. Die Einbrecher setzten sich
cur Wehr, doch gelang es den Landleuten, sie zu überwältigen.
Mit Hilfe anderer Dorfbewohner wurden sie gefesselt und
der Polizei ausgeliefert.
Lauenburg. FP
D. Sandesneben, 6. Oktt. Schweinemarkt. Nach
iner Unterbrechung von 9 Monaten infolge der Maul⸗ und
Klauenseuche wurde hier wieder der Schweinemarkt ab—
zehalten, da Sandesneben jetzt gänzlich von der Seuche befreit
st. Der Rindviehmarkt konnte jedoch noch nicht abge—
halten werden, da es noch nicht erlaubt ist, Kühe an den Markt
zu bringen. Ebenfalls konnte daher auch die sonst an diesem
Tage abgehaltene Jungviehschau des Rindviehzuchtvereins
nicht stattfinden. Es waren ungefähr 260 Schweine an den
Viarkt gefahren. Kleine Ferkel kosteten 9 und 10 M, gute
Mittelware wurde mit 11 und 12 Muverkauft. Zugänger kosteten
14 bis 17 M. Kleine Schweine wurden mit 22 M das Stüch
petfauft.
Schleswig⸗Holstein.
Flensburg, 6. Okt. Ostküstenbahn. Wie die
Flensb. Nachr. erfahren, haben sich einige angesehene Flens—
zurger Kaufleute zusammengeschlossen, um den kaufmännischen In⸗
eressen der Stadt Flensburg bei dem etwaigen Bau der Ost⸗
üstenbahn. wenn möglich, Geltung zu verschaffen. Bereits vor
nehreren Wochen ist von einigen dieser Herren eine Eingabe
in den Minister der öffentlichen Arbeiten veranlaßt worden, die
on mehr als 250 Flensburger Firmen unterzeichnet war. Die
Bildung dieses Komitees wird von allen Flensburger Kauf—
euten, die mit dem Westen, mit Tingleff und über Tingleff
yinaus in Geoschäftsverbindung stehen. mit Freuden
zegrüßt werden. Verschiedene der projektierten Linien⸗
ührungen der Ostküstenbahn würden den alten und bedeutenden
heschäftsverlehr der Stadt Flensburg mit dem Westen auf das
chwerste schädigen zugunsten der Stadt Apenrade. — Aus See⸗
lotgerettet. Der Flensburger Dampfer „Feducia“, Kapitän
zolst, Reederei Jost, rettete die Besatzung des schwedischen
zchoners „Sulo“, als diese dem Sturm in der Nordsee preis—
Jegeben war. Tem Schoner waren die Masten gebrochen und
nur noch auf der Ladung schwimmend hielt sich das Wrack über
Wasser. Die Besatzung. bestehend aus 10 Versonen, wurde nach
zerlingen gebracht.
„Burg a. F., 6. Okt. In eine Zollstrafe von
0000o Mgenommen wurde seinerzeit von der Steuer⸗
zirektion in Altona der Kaufmann Joachim Rahlf in Burg—
taaken. Sein hiergegen erhobener Einspruch war von der
Strafkammer Kiel verworfen worden. Nachdem das Reichs-
zericht die Sache zur anderweitigen Verhandlung an die Vor⸗
istanz zurückgewiesen hatte. erzielte R. iekt vor der Kieler
Großherzo gtümer Meclenburg.
Schwerin, 6. Okr. Zur Hofdame der Herzogin
Johann Albrecht ist vom Großherzog Caroline Gräfin
v Bernstorff ernannt worden. — Die Einweihung der
neuen Kirche in Langhagen fand in Gegenwart des
Prinzen und der Prinzessin Heintich XXV. Reuß und der
Prinzessin Olga von Sachsen-Altenburg statt. Superintendent
Lindemann aus Güstrow hielt die Weiherede. — Hof—
penpachtungen. Am 21. Sept. d. J. sind die Kameral⸗
achthöfe Guto w. Amts Grevesmühlen, und Brodhagen.
Amts Doberan, öffentlich meistbietend für die Jahre Johannis
1912 bis 1928 bezw. 1912 bis 1926 verpachtet worden. Der
Zuschlag ist mit landesherrlicher Genehmigung erteilt für Gutow
dem Privatier Wilhelm Gau zu Neubrandenburg auf das von
ihm abgegebene Meistgebot von 15500 Miäjährlich (bisher
12 200 M) und für Brodhagen dem Landwirt Eduard Hunger
in Schwerin für das Gebot von 10200 Mujährlich (bisher
7700 M). — Erschossen hat sich in den Wiesen beim
Werder ein etwa 60jähriger Mann namens Graf aus Wicken⸗
dorf. Er soll geiftfig normal ngewesen sein
zigensten Gebiet, der Pflege ihrer werten Persönlichkeit, ent⸗
ernen und anfangen wollen, selbständige Urteile zu fällen,
as bewies in diesen Tagen eine andere Amerikanerin, die
ie Londoner Oeffentlichkeit Argerte. Miß Eva. Tanguay, eine
un Amerik bekannte Varietésängerin, kam zu einem kurzen
Zesuch nach London und ließ sich herbei, den Vertretern
nehrerer großer Blätter ihre Eindrücke über die britische Haupt⸗
tadt zum besten zu geben. Sie waren niederschmetternd in
hrer Kürze und Bündigkeit, noch mehr aber erheiternd durch
ie Naivität, mit der sie abgegeben wurden. Der bekannte
kngländer, der nach Calais kommt, dort von einem rot—⸗
aarigen, stotternden Kellner bedient wird und nun in sein
s'agebuch schreibt: „alle Franzosen sind rothaarig und stottern“,
var ein Muster von Tiefgründigkeit und Bildung gegen die
hankeetochter, die auf Grund ihrer langen Beobachtungen er—
lärte. London sei die häßlideste Hauptstadt, die sie kenne,
ie Engländer bodenlos langweilig, die englischen Frauen ge⸗
chmadlos angezogen, die Verkehrsmittel mangelhaft usp. Die
nglische Kultur hätte ihr nicht das mindeste Interesse ein⸗
zeflöht, denn — nun kommt die Regründung — „sie hätte
rnicht einmal anständiges Eis bekommen können“. Kurzum,
London hatte nicht das Glück, ihr zu gefallen. Von der
döhe einer Weltanschauung herab. die hauptsächlich auf dem
noßen Gehalt beruht, den die amerikanischen Varietés ihr
ahlen. urteilte sie, daß das zurückgebliebene England kein
ufenthalt für ein so bevorzugtes Wesen wie sie sei, und sie
ehrte schleunigst nach dem geliebten Lande des Dollars zurück.
Die Londoner Blätter behandelten sie mit der Ironie, die
sie verdiente. und gaben ihr einige gutgemeinte Ratschläge.
sich die Weltkenntnis zu verschaffen. die sie offenbar braucht.
L. 20.
ganz lichtes, zartes Grün. „Ver luisant“, ein sehr kräftig
euchtendes Grün, ist eine andere Farbenneuheit. während
Smaragdgrün ebenfalls eine wichtige Note in der Palette
»er Mode beansprucht. Ein „italienisches Blau“ hat all die
efe Leuchttraft e'nes südlichen Himmels, während „Loutreé“
ine neue Nuance in Braun ist, eine Jwischenschattierung
wischen Aprikosen- und Goldbraun. Sehr beliebt sind alle
Variationen von Purpur, während das bisher beliebte Cöérise
iner reichen Skala von hellroten Tönen weicht. Die eine
zZeitlang so beliebten Schattierungen des Grau sind ganz
aus der Mode, während die im Sommer herrschenden Kom—
binationen von Schwarz⸗Weih auch weiterhin eine gewisse
Rolle spielen werden neben der herbstlichen Pracht der neuen
Farben. L.O.
u
Die Tuchfabrikanten gegen die eugen Kleider.
Wus Paris wird der Vossischen Zeitung geschrieben:
ßegen die herrschende Damenmode der zu engen und knappen
Kleider erhebt sich Einspruch von einer Seite;, von der man
hn nicht erwartet hätte. Die Handelskammer von Tarare,
»em Hauptsitz der französischen Musse inweberei und Kleider⸗
toffabrikation, beklagt sich in einem Rundschreiben an die
inderen franzssischen Handelslammern über die engen Damen⸗
leider, die eine außerordentliche Einschränkung des Stoff⸗
erbrauches zur Folge gehabt haben. Vor zwei Jahren
zrauchte man zu einem Kleid 12214 m Stoff, jetzt mur
ioch 4, höchstens 5 m. Die Unterröcke wurden gleichfalls
mmer enger und sind jetzt vollkommen abgeschafft. Die
Stoffabrikanten können ihre Ware nicht anbringen, und die
Arbeiter kommen um ihren Verdienst. Die Handelskammer
»eschwört die Fabrikanten und Kaufleute, in öhrem Kreiset
dahin zu wirken, dah die Damen sich wieder entschließen,
weite Kleider anzulegen.
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Wettbewerbe für Künstlerinnen. t
Für die grohe Ausstellung ,5Frau in Baus undi
Beruf“, die im kommenden Februar vom Lyzeumklub in
den Ausstetllungshallen am Berliner 30oroai
schen Garten veranstaltet werden soll, werden für die!
deutschen Künstlerinnen einige interessanté
Wettbewerbe ausgeschrieben. Das eine Preisausschreiben
betrifft Entwürfe für Glasmalerei. Die von der Jury ge—
wählten Entwürfe werden von zwei Berliner Werkstätlen
ur Glasmalerei unentgeltlich für die Ausstellung ausgeführk.
gehen dann aber uneingeschränkt in das Eigentum der Preis—
trägerinnen über. Zur Teiknahme berechtigt sönd nur Frauen.
Ein anderer Wettbewerb hat die Anfertigung von Steinwan⸗
ilügeln nach Entwürfen von Künstlexinnan zum Segenstande.
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J—
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Die neue Slala der Modesarben.
Ein re'ches Farbenfest für das Auge wird die Mode
dieses Herbstes vor unseren Augen aufglühen lassen. Die
Tendenz zu einer starken Farbigkeit, die sich schon im Früh—
ing bemerlbar machte und durch d'ie schwarzweihjen Töne
»er Sommerile dung nur mühsam zu ückseholten wu de, tritt
nehr und mehr hervor. D'e lebhaft hellen, lustig bunten
Akkorde des Frühlings werden mit den gesättigt reichen,
chweren. vollen Tinten des Herbstes zu einer neuen Skala
»erschmelzen. So ist die Zusommenstellung eines hellen leuch⸗
enden Grüns mit Kerschrot ci e besonders auffallende Neu—
zeit der kdommenden Saison, und diese biden Kontraste werden
niteinander verbunden durch das warme Dunkelcot und das
'efe Braun, das die Untertöne dieser herbstlichen Harmonie
ibgeben. Ein neues „Apfelzrün“ kann jedenfalls seicen Namen
rur von slebr unreifen Aepfeln herschreihen denn es ist ein