Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Mittwoch, den 4. Oktober 1911. 
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Morgen⸗Blatt Kr. 502. 
ausgabe 4. 
—— — 
Tagesbericht. 
v Der St. Gertrud⸗Verein und di * Dliober 
In seiner am Noatag abgehalten ie Bürgerschaftswahlen. 
besonderen Artikel) hat sich der J Monatsversammlung ** 
hen bevorstehenden Neuwahlen ? Gertrud⸗ Verein auch mit 
Borstan de wur de einleitend Ai ürgerschaft befaßt. Vom 
wablen in früheren Jahren nicht xt, daß die Buürgerschafts⸗ 
u St. Gertrud Verein gewesen —8 der Erörterungen 
vierzu nicht vorgelegen habe. Da ab.⸗ wohl weil ein Bedürfnis 
ommunalen Vereine Lubede zu dieß er neuerdings alle übrigen 
donne sich auch der St. Gertrud⸗V en Wahlen Stellung nehmen 
een standen dem — dem nicht mehr entgiehen. 
mns desdiot dierauf, in eine nicht n ee Die Veramm- 
vneen und auch in eerege Zůrgerschafts e 
ete ——— 
uͤmg der stadtisch ie auegefuhrt deah wer die araus 
schen An „ wer die Entwick⸗ 
ssengruppen sich i mehr einzelne In 
—* 
ahn sich Vereine, wie SEi.“ enswerter sei e 
nerschaftswahlen ee e Deein um 5— 
Wann zu een — —— dn n die Bar— 
dorderni en des a allein nach den Er⸗ 
aus materiellen i een Wohles und 
8R werden seien. — s Wun Gründen 
schon die vorlaufige Aufstellung be das Zentralwahlkomitee j 
ber da die Quarti ufstellung der Kandidat itee ja 
p tiersversan idaten vorgenomme 
hätten, könnten di 7 ammlungen noch ni men, 
8 3. ie Wunst ch nicht stat 
—— 7* 
purde aus der Versammlung mit er nun folgenden Ausspra 
er Vorstand dem 8 -eteilt. daß dein Vernehmen n 
Frauß St. e hddiewcreeein die —ãS 
xc wurde vom umho gemacht hy 
in Mißverständnis Vorstande erwidert, babe. 
ich vorli . daß hi 
en — 
komitees entschlossen “* itzung des 3 
den Bürgersch schon in dies Zentral⸗ 
chaftswahlen tei em Jahre den Verein ga 
dem Zetralwahlkomi eilnehmen zu las Verein an 
* skomitee —— sen. Infolgedessen seien 
als voraussichtliche zwar einige Herren Ad 
—* h Kandidat en aus St. Gertrud 
ausdrücklichen Vorbehalt aten genannt worden, ab rtrud 
— e — aber 
——— 
der Vorstand doch bess⸗ die Meinung vertret 
reine Meinung zu b er getan hätte, zunächst d en, 
eeee ragen —FS — Verein um 
n I X— didate 
oon einer Kommissi u letzterem Zwecke hätte an n aus⸗ 
* ion Vorschläge tten der Ver 
— ——— — 
In aber es sei wunschenswe e wnd n anbers hand J 
r hilderten Weise verfahren ert, daß in Zukunft in der n 
dieser Wunsch als durchaus —5 Vom Vorstande * 3 
— Ps Ws Hierauf —28 ent und seine md 
astadt St. Gertrud die 8 Vorstand mit, daßz — 
ies Gerichtsasfistent ierederren Dr. Göoͤrtz, 88 d 
— —5 er. Zaufmann K. en 
6*646 orstand schl ade der —8 der Burgerschaft ausschi und 
—* Rechtsanwalt Fehling u in vor. daß die Herr edc 
3 andidaten aufgestellt Aꝙ Gerichtssetretar Koer 2 
»derwahl nicht wünsche, w den; für Herrn Lüders, der iede 
—— en ern 38 
ausscheide und jeht in * gleichfalls aus der 3 
ec e u — —— 
Kröger vorgeschlagen. Gewerbhetreibenden 8 α 
—55— ee fich nun, ob —— 
— ünfen ader pe vir —— ni de —— 
— werd des Vean eee machen 8 
ααα en oder andidat —8 
— —— 
naen wolle oden nicht. * — Vorschlãge nach 35 des 
dungesurt daß si bie sich anschließenden 2 
—* r Mitalie der des 88* t empfehle, die Wahlvo * 
Dn sei bieher mt de m gu beschränken. Im eze 
ee — —— —* — — worden 
ner die Ständewahl durchgefü eschlossen. daß auch in dies 
nd Quartieren. Das werden solle wie in 
den Gdi Kaufleute und De zu bedauern. e 
Kreisen e 38 haͤlten, Aee nicht sonderlich sic 
eicht Veranl unci ahl nach Stä — 
ümmern. Vonga assung, sich meh änden diesen 
& Royn nderer Sei r um die Wa 
a der Ständewahl * — ausgeführt, 8 * 
nach ghen könne, indessen eui nur mit 8 
nehmen nach d treffen, nicht nn ie erein die Vorschläge 
in den Mari e Herren Dr. Görtz hig sei. Da dem V 
—* Marien⸗Quartieren und Rechtsanwalt F be 
ee empfehle es sich vielleich andidaten aufaestellt Fehling 
—— zu machen. Dem ein t, für diese Herren ep 
die en — —— inengehaiten dab —* 
dürfe es m vergeschlage an könne, in welchem em 
ürfe es genügen w nen Kandidaten gewä em Quartier 
hineinkämen aen 8 Kandidaten — würden, ihm 
dat htlich de in die Bü— 
—— er Zahl der vorzuschla Burgerschaft 
Vorschläge für die igste sein, der Verei genden Kandi⸗ 
Unzutreffend pis pus der — erein beschränke sich a 
echt weni sei die Behauptung d ee erde n 
Gegenteil, s furadi Burgerschafts ß die Gelehrten sich ue 
aehe Verhaältmisse du aeen e 
wurd. t an den Bürgers— r Zahl hätten sie sich 
wurde beschlossen, ni rgerschaftswahle sie sich sogar 
als aus der Vor icht mehr Kandidaten i n beteiligt. Hierauf 
einsmitglied orstadt ausschieden, di en in Vorschlag zu bringen, 
eeee A And dee nicht 8* 3 
nicht Zemach der —S— nin t nach Ständen . 
Herren— wurden, ga — er weitere Vorschlä s 
—8* en als einstimmig alten die vom Vorstande vn ne 
eeren als die vom Verein vor nornerten 
— —— I ver geschlagenen 
ung in diesem e abgehaltenen an Montag abend im 
freute interhalbjahr, di ersten Monatsversa 
dr a seitens des anen winn eetn — 
Nitglieder er mitgeteilt, ihnden — Amtsrichter 
ven D ee een der eem ʒSt. etwa 260 
rof und demer uf dem Grunditück des Re an Zoologi— 
angrenzenden Stagtsgeländ estaurants, Bürger⸗ 
agtsgelände berichtete der Vor⸗ 
itzende, daß die s. Zt. zur Prüfung dieses Proijektes eingesetzte 
dommission seines Wissens nur eine Versammlung im Laufe 
es Sommers abgehalten habe. Soweit bekannt geworden sei, 
abe die Kommission keine ernsthaften Vorschläge zu machen. 
zon dem Proiekt des Herrn Voß scheine man überhaupt ganz 
bgekommen zu fein. Die Kommission habe auch andere Grund⸗ 
ücke in Augenschein genommen, aber sie gleichfalls nicht für die 
Inlag⸗ eines Zoologischen Gartens geeignet befunden. Ob das 
zrojekt nun noch weiter verfolgt werden solle, stehe zurzeit dahin. 
in anderes Ergebnis der Beratungen sei übrigens wohl kaum 
4 erwarten gewesen, denn die der im Frühjahr stattgehabten 
zinteressentenversammlung vorgelegte Rentabilitätsberechnung sei 
hne Zweifel recht optimistisch gehalten gewesen. Zur Durchfüh— 
nug des Projektes seien recht erhebliche Kapitalien nötig, die 
islaung noch sehr stark fehlten, ja es müsse zweifelhaft erscheinen, 
b überhaupt hier ein Zoologischer Garten als Privatunternehmen 
estehen könne. — Auf die Eingabe des Vereins betr. Wieder⸗ 
eseltigung des Komposthaufens am Burgfeld, der einen recht un⸗ 
fönen Anblick biete und sich auch den Anwohnern des Burg— 
eldes durch üble Gerüche unangenehm bemerkbar mache, sei bis— 
ung keine Antwort von der Baudeputation eingegangen. In 
er Bürgerschaft sei gesagt worden, die Gerüche würden aufhören, 
nd die Böschung des Haufens solle bepflanzt werden; das sei 
her bicher nicht geschehen. — Auf die Eingabe an die Straßen⸗ 
ahnverwaltung betr. bessere Reinhaltung der Wartehalle sei die 
sutwort eingegangen, daß die Wartehalle leider durch rüpelhafte 
tinder nicht nur recht arg verunreinigt, sondern auch die Lampen 
estohlen und die Lichtleitungen beschädigt worden seien, seitens 
es Polizeiamtes aber eine schärfere Bewachung der Halle zuge⸗ 
agt worden sei, so daß eine Verunreinigung in Zukunft wohl 
icht meln stattfinden werde. — Seitens der Baudeputation sei 
in Schreiben eingegangen, demzufolge bei ihr Klagen über die 
om Verein in der Vorstadt und dem Israelsdorfer Forst auf⸗ 
estellten Bänken eingegangen seien und die Baudeputation emp⸗ 
ehle, die Bänke statt mit dem eintönigen braunen mit einem 
oeißen oder grünen Anstrich versehen zu lassen. In der 
zesprechung dieses Schreibens wurde ausgeführt, daß die Bänke 
ach Möglichkeit in Stand gehalten würden. Leider aber müsse 
er Verein recht oft die Erfahrung machen, daß die Bänke 
jht nur verunreinigt, sondern auch stark beschädigt würden. 
s mangele in dieser Hinsicht sehr stark an polizeilicher Auflicht. 
Lerde diese nicht ausgeübt, habe alle Instandsetzung nicht viel 
Bert. — Auf die Bitte des Vereins an die Baudeputation um 
nstandsetzung des vom St. Gertrud-Verein gepachteten Weges 
om Grünen Weg über die Ochsenkoppel nach dem Vorstort 
chwerin habe die Behörde erwedert, daß sie wohl hin und wieder 
ze Ausbesserung des Weges übernehmen wolle, aber ausdrück⸗ 
h hervorhebe, daß sie hierzu nicht verpflichtet sei. — Zur Be—⸗ 
zechung gelangte sodann die Herstellung eines Radfahrweges 
ber den Heiligen-Geist-KKamp. Entgegen dem Projekt, nach 
zelchem der Weg an bier Außenseite des Fuhweges neben den 
eldern angelegt werden soll, war man der Ansicht, daß es zweck⸗ 
äßiger sei, den Radfahrweg zwischen Fußweg und der Fahrstraße 
— DDDDDDDODD— 
nd verunreinigt werden könne. Es wurde beschlossen, die Bau— 
eputation zu ersuchen, den Radfahrweg in der vom Verein vor—⸗ 
eschlagenen Weise anzulegen. Weiter wurden Klagen geführt 
ber die mangelhafte Reinigung des Burgfeldes von Glas— 
verben und Papier und eine Eingabe der hiesigen Ortsgruppe 
es Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes um Anter⸗ 
ützung der Ausdehnung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe 
urch Einschränkung der Einkäufe am Sonntag bekannt gegeben. 
zodann wurde mitgeteilt, daß während der heißen Tage des 
zommers beim Behnturm an der Schlutuper Bucht der Trave 
in von Personen beiderlei Geschlechts zahlreich benutztes Frei⸗ 
ad bestanden habe. Das dortige Brackhasser eigne sich auch 
um Baden ganz vorzüglich. Vielleicht werde vom Verein einmal 
twogen, ob es sich empfehle, die Baudeputation in einer Ein⸗ 
abe zu ersuchen, dort einige Schutzhütten für Badende zu er⸗ 
chten. Schließlich wurde noch darauf hingewiesen, daß das 
chöne mittelalterliche Stadtbild am Burgtor 
urch die an die Stadtmauer angebaute Leichenhalle sehr 
erunziert werde. Aber nicht nur aus diesem Grunde sei 
ie Entfernung der Leichenhalle von diesem Platze wünschenswert, 
»ndern auch, ja vielmehr noch aus Verkehrsrücksichten, denn 
desmal, wenn eine Leiche, die oftmals schon stark in Verwesung 
bergegangen oder verstümmelt sei, dorthin gebracht werde, 
atstehe ein mehr oder weniger großer, den Verkehr behindernder 
RNenschenauflauf. Der Verein solle darum energisch dafür ein— 
ceten, daß die Leichenhalle sobald wie möglich beseitigt werde. 
zie könne nach dem Krankenhause hinausverlegt, oder dem 
deubau eines Polizeigebäudes angegliedert werden. Zwar sei 
er Plan der Verlegung der Leichenhalle schon ziemlich weit 
‚ediehen, aber es werde doch noch mancher An— 
oß nötig sein, damit er durchgeführt werde. — 
zierauf befaßte sich die Versammlung mit der Stellungnahme 
es Vereins zu den bevorstehenden Bürgerschaftswahlen, worüber 
dir in einem besonderen Artikel berichten. 
Der St. Lorenz⸗Verein hielt Montag seine Hauptversamm⸗ 
ung im Konzerthaus Flora ab. Unter den Mitteilungen 
»es Vorstandes verdient erwähnt zu werden eine Antwort 
es Senates auf eine Eingabe des Vereins mit der Bitte 
im Einführung des 56-Minutenbetriebes auf der Marlibahn 
ind einer Straßenbahnverbindung zwischen Marli und Roeck 
raße. Letztere Verbindung wurde vom Senat abgelehnt, 
ingegen von ihm beschlossen, die Verwaltungsbehörde zu be— 
uftragen, ihm eine Vorlage über die Einführung des 
-Minutenbetriebes auf der Marlibahn entgegenzubringen. 
ur Kenntnisnahme der Vereinsmitglieder wurde ein Brief des 
)eutschnationalen Handelungsgehilfen-Verbandes, Ortsgruppe 
übeck, gebracht, in dem die Besserung der jetzt bestehenden Be— 
immungen über die Sonntagsarbeit im Handelsgewerbe befür— 
rtet wird. Nach dem Jahresbericht zählt der Verein zurzeit 278 
Nitglieder, 18 Mitglieder sind durch Wegzug oder Tod im ver—⸗ 
ossenen Vereinsjahr ausgeschieden. Bedauert wird der Wegzug 
esHerrn Dr. med. Wichmann. Der Antrag des Vorstandes, Herrn 
Ir. med. Wichmann zum Ehrenmitglied des Vereins zu er— 
ennen, wird einstimmig angenommen. Von den Einnahmen des 
dereins werden 180 Muzur Unterstützung für gemeinnützige 
zwecke und 55,60 Mefür den Weihnachtsfonds bewilligt. Für 
iie ausscheidenden Vorstandsmitglieder Dr. med. Wichmann und 
R. Gosch wurden die Herren C. Blunck Jlen. und M. Gosch 
1 
— — — — 
gewählt, als zweiter Kassenrevisor für den ausscheidenden Herrn 
J. Meyer. Herr Max Schmidt. Aus der Versammlung heraus 
vird erwähnt, daß eine Ruhebank am Eingang der Lachswehr— 
Illee in der Nähe der St.-Lorenz⸗Halle von der Baudeputation 
m Laufe des Sommers entfernt worden ist. Die Bank wird um 
o mehr vermißt, als der Ort jetzt Haltestelle der Straßenbahn 
seworden ist. An die Baudeputation soll die Bitte gerichtet 
berden, die Bank wieder aufzustellen. 
* Die Gewerbegesellschaft besichtigte gestern nachmittag 
nit mehreren Hundert ihrer Mitglieder den ausge— 
»ehnten Betrieb der Firma Friedr. Ewers CCo., 
Iktiengesellschaft für Kartonnagenindustrie, Fabrik von 
Zlechemballagen, Blechbearbeitungsmaschinen und Gummi— 
ichtun gsringen. Die Fabrik ist von der Gewerbe— 
esellschaft zum letzten Male vor etwa 10 Jahren besich- 
igt. Sie hat sich seitdem auf mehr als den doppelten Umfangs 
rweitert. Die früher mit in die Fabrikräume eingeschlossenen 
dontorräume haben an der Facdenburger Allee ein eigenes 
roßes Kontorhaus erhalten, das von allen Seiten belichtet, 
n den vorderen Räumen die Zimmer des Direktors Hornemann 
nd in den weiteren ausgedehnten und modern eingerichteten 
iäumlichkeiten die Zimmer für die Prokuristen und leitenden 
zeomten, die Kasse, die Registratur und die Schreibstuben ent— 
ält. In den Souterrainräumlichkeiten befindet sich die Kan⸗ 
ine und die Küche für die Arbeiter. Ein Weg über einen aus— 
edehnten Werkplatz führt in die eigentlichen Fabrikräume, in 
ie Lithographie, die Umdruckerei, die Steindruckerei, den an der 
Bickedestraße belegenen ausgedehnten Maschinensaal, in dem 
5 große Schnellpressen arbeiten, die Lackierwerkstätten, die 
Stanzereien und sonstigen Bearbeitungsräume sowie die ausge— 
‚ehnten Lagerräume. Einen Hauptfabrikationsartikel bilden die 
rzischdosen, die in riesigen Mengen vor allem nach Schlutup 
ntsandt werden. Ferner stellt die Fabrik für den Export Tee— 
osen, Gemüse-Konservendosen, Kakesdosen, Apothekerdosen, Pe— 
roleumkannen, Blechplakate und Reklameartikel aller Art her. 
Man konnte an allen Mitarbeitern der Fabrik beobachten, wie 
leißig jeder zur Förderung der Arbeit beiträgt. In dem weiten 
zetriebe, in dem nahezu 700 Angestellte tätig sind, scheint jedes 
inzelne Mitglied an seinem Platz zu stehen, so sicher greifen 
zie einzelnen Funktionen ineinander. Es ging durch diese Besich— 
igungs aufs neue hervor, daß Lübeck in diesem Werk ein Eta— 
lissement ersten Ranges von Weltruf besitzt. Bei der Verab— 
chiedung wurde jedem einzelnen Mitglied eine hübsch dekorierte 
dakesdose zum Andenken überreicht. Nachdem dann noch ein 
urzer Besuch in der schräg gegenüber, an der Fackenburger Allee 
zelegenen Maschinenfabrik für Dosenverschlußmaschinen sowie für 
3lechemballagenmaschinen gemacht war, fand sich die Gesellschaft 
u kurzem geselligen Beisammensein in der Hansahalle zusammen. 
der stellvertretende Vorsitzende, Herr Samuel Wilms, nahm 
zierbei Gelegenheit, der Fabrik für die Ermöglichung der Be— 
ichtigung den Dank auszusprechen, und Herr Kahns brachte den 
inzelnen Gruppenführern, dem Direktor und dem Prokuristen 
er Gesellschaft den Dank der Teilnehmer dar. Herr Direktor 
sornemann wünschte der Gewerbegesellschaft, daß sie weiter in 
leich rühriger Weise für ihre Mitglieder tätig sei, und Herr 
Hillewerth dankte dem Besichtigungsausschuß für seine Be— 
nühungen. 
*Auf eine 25jährige Tätigkeit als Vorsteherin und Lei— 
erin der Leihbibliothek und des Lesezirkels der Firma Ebd. 
S„chmersahl kann am heutigen Tage Frl. Helene Lübbert 
urückblicken. 
b. Die Wasserwärme in den städtischen Badeanstalten be⸗ 
rug am 3. Okt.: im Krähenteich 11 Grad Cels. auf dem 
zalkendamm 1124 Grad Cels. 
b. Staditheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man uns: 
zeute kommt bei kleinen Preisen Leo Falls erfolgreiche Operette 
„Die Dollarprinzessin“ zur Wiederholung. Freitag gelangt 
Meyerbeers grohe Oper „Der Prophet“ zur nochmaligen Auf— 
ührung. 
b. Stadthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt 
nan uns: Freitag geht der überaus lustige Schwank von Ernst 
Ilbert ,Ein Idyll auf dem Priwall“, welcher bei seiner Urauf⸗ 
ührung am vorigen Sonntag zu'sammen mit der Posse „Vension 
zchöller“ von Laufs, einen durchschlagenden Heiterleitserfolg er— 
ielte, nochmals in Szene. 
b. Körperkultur des Weibes. Als Frau Dr. Mensendieck 
je Verfasserin des bekannten Werkes „Körperkultur des 
Peibes“, vor einigen Jahren hier auf Veranlassung des Neuen 
jrauenvereins Vorträge hielt, zeigte sich bereits ein reges 
interesse für die Sache und die Ideen dieser deutsch-ameri— 
anischen Aerztin haben von Jahr zu Jahr mehr Anklang 
sefunden. Frau Dk. Mensendieck bildet in jedem Jahr eine 
Anzahl Damen zu Lehrerinnen nach ihrem System aus. Die 
durse, die im Sommer am Hardanger Fiord, im Winter 
t Berlin stattfinden, zogen bereits die Aufmerksamkeit des 
daisers auf sich. Frau Dr. Mensendieck wurde im Sommer 
910 mit ihren damaligen Schülerinnen an Bord der Hohen— 
ollern“ empfangen und auch im darauffolcenden Winter be— 
undete der Kaiser sein Interesse durch Entsendung einer aus 
derzten bestehenden Prüfungskommission. Die Vorzüge dieses 
Systems sind bekannt: eine tadellose Haltung, ein straffer, 
lastischer Gang, kurz, die vollständige Ausbildung aller Muskel— 
ziruppen und damit die Beherrschung und Erstarlung des 
zjanzen Körpers lassen sich in verhältnismäßig kurzer Zeit 
rreichen. Besondere Aufmerksamkeit wird den Atemübungen 
zewidmet. Es sei noch erwähnt, dah das System ganz ohne 
seräte und Apparate arbeitet. Es kann daher auch von 
Zchwächlichen und Damen höheren Alters ohne Ueberanstren⸗ 
zung ausgeübt werden. Eine von Frau Dr. Mensendiech 
usgebildete Dame hat sich, wie bereits durch Annoncen mit— 
zeteilt wurde, jetzt in Lübeck niedergelassen und wird diesen 
Winter Lehrkurse für Frauen und junge Mädchen veranstalten. 
b. Theoretische Messterkurse d v GGewerbe:ammer. Mit Rück— 
icht auf das am 1. Okt. 1908 in Kraft getretene Gesetz, 
etr. den kleinen Befähigungsnachweis, nach welchem grund— 
ätzlich in Handwerksbetrieben die Befugnis zur Anleitung von 
rehrlingen nur denjenigen Personen zusteht, welche das 24. 
debensjahr vollendet und eine Meisterprüfung bestanden haben, 
eranstaltet die Gewerbekammer zum Zwoecke der Vorbereitung 
ür die Meisterprüfung, die ja auch das Recht zur Führung des 
MNeistertitels verleiht, Anfang November 1911 wieder einen 
heoretischen Meisterkursus. (Näheres siehe Bekanntmachung.)
	        
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