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Sonnabend, den 30. September 1911.
Ausgabe 4.
Aus den Nachbargebieten.
Hanjeftãädte. .
Samburg, 30. Sept. Die Bärgerschaft beschloh
sast einstimmig, den Senal zu ersuchen, beim Bundesrat darauf
hinzuwirken, daß alle Verbote und Grenzsperren gegen die Ein⸗
uhr von Vieh oder Fleisch, soweit solche nicht durch sanitäre
Maßnahmen unbedingt geboten sind, beseitigt und die Zölle
auf notwendige Nahrungs- und Futtermittel sofort vorüber—
gehend aufgehoben oder ermähßigt werden. Ferner soll er
darauf hinarbeiten. daß zum kommenden Frühiahr unter Be—
achtung ausreichender veterinärpolizeilicher Maßregeln die Ein⸗
fuhr von Rindern zur Fettgräsung gestattet und die guch
sonst für die Einfuhr von Fleisch und Vieh bestehenden Vor⸗
ichriften erleichtert werden. Gleichzeitig ersuchte die Buüͤrger⸗
chaft den Senat, Maßnahmen für die unmittelbare Ver—⸗
orgung der Hamburger Bevölkerung mit billigen Seefischen
u treffen. 44 *c
Ein größerer Juwelendiebstahl wurde an der
Rotenbaum⸗Chaussee 33 ausgeführt. Die Täter entwendeten,
trotzdem sämtliche Bewohner und die Dienstboten im Hause
waren. Juwelen und Silbersachen im Werte von 9000 M.
Bremen, 30. Sept. Die Bürgerschaft beschloß ein⸗
timmig, den Senat zu ersuchen, beim Bundesrat für Auf—⸗
)ebung der Zölle auß Futtermittel, sowie Zulassung aus⸗
ändischen Fleisches einzutreten.
v Schleswig⸗Holstein.
Altona, 30. Sept. Eine Abschiedsfeier für den
isherigen Stadtlommandanten Generalleutnant Freiherrn von
düttwiß und für den aus Altona scheidenden Generalstabs⸗
ffizier Hauptmann v. Miaskowsli fand im Ofsizierkasino des
Infanterie⸗Regiments Graf Bose Nr. 31 statt.
Kiel, 30. Sept. Die Abrechnung über das
ichte schleswig-holsteinische Musikfest liegt ietzt
»or. Die Gesamteinnahme betrug 22627 M. SHiervon waren
ndessen 48501 M Vermögen (Ueberschüsse von früheren Musik-
esten) eingerechnet. Die Ausgaben betrugen 21027 M, so
zaß jetzt noch ein Vermögen von 1600 Muverblieben ist. Es
st hieraus zu ersehen, daß die Ausgaben um etwa 2900 M
rrößer gewesen sind, als die Einnahmen, eine Erscheinung,
die sich schon ebenso beim 7. Musikfest gezeigt hatte. Dieses
Resultat wurde in einer Versammlung des Vereins zur Ver—
anstaltung schleswig-holsteinischer Musikfeste bekannt gegeben
ind dabei betont, daß es sehr schwer sein werde, in Zukunft
ibechaupt noch unter den bisherigen Verhältnissen Musikfeste
u veranstalten, wenn nicht vorher ein größeres Kapital (etwa
1000 M) zur Verfügung stehe. Es wurde beschlossen, für
das Jah. 1914 ein weiteres schleswig-holsteinisches Musiffest
ins Auge zu fassshae. —
Eidelstedt, 30. Sept. Unglaublich. Bei der zur
Untersuchung eines angeblichen Rohrbruchs der Wasserleitung
zeim Spritzenhaus vorgenommenen Aufgrabung und Bloßlegung
der Leitung machte man die überraschende Entdeckung, daß
ein Rohrbruch vorlag, sondern daß sich eine Lücke in der
deitung befand, indem ein ganzes Rohrstück von 50 Zentimeter
Länae ausgelassen war. Wie das möglich gewesen ist, dürfte
ein Rätsel bleiben.
Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lübeck.
Fr. Euttin, 830. Sept. Verkauft haben die Unternehmer
Piehl K Janitz von ihrem Baugelände auf dem Gremskamp bei
Malente je einen Bauplatz an Tischlermeister Willbroch und
Bahnwärter Erdloff zu Gremslamp. Gastwirt Mumm hat sein
Viktoria-Hotel an Gastwirt Grube verkauft und Gastwirt
Poschendel-Neuhof seine Gastwirtschaft an seinen Schwiegersohn
Fuhrwerksbesitzer Ernst Moser übertragen
Ac
O Süsel. 30. Sept. Verkauft hat Landmann Schacht
u. Vorwerk Süsel seinen 36 Tonnen großen Besitz an einen
dandmann aus Nordschleswig für 32500 M. Der Verkäufer
hat vor einigen Jahren den Besitz erworben für 21000 M.
Lauenburg.
R.Ratzeburg, 30. Sept. Unglücdsfall. Beim Obst⸗
flücken fiel der Kreisausschußsekretär Thieme so unglücklich vom
zaum, daß er beide Unterarme brach, einen Rippenbruch erlitt
nd eine schwere Kopfverletzung davontrug. — Die Kar⸗-
offelernte ist teilweise noch in vollem Gange. Die Er—
ääge in diesem Jahre sind unerwarteterweise gute zu nennen,
a die Kartoffeln alle gesund sind und keine sogenannte „Kranke“
u gröheren Hdengen sich vorfinden. Auffallend ist auch. dah
ur vereinzelte Kartoffeln von dem Gras („Quech“ genannt) durch
rachsen Jind, wohl eine Folge des trochenen Sommers, denn im
zorjahre war diese Erscheinung sehr unangenehm und häufig.
drotz dieser guten Ernte werden gute Eßkartoffeln aber nicht
inter 6.00 bis 9.00 Meper 200 Pfund abgegeben.
—Büchen-Bahnhof, 80. Sept. Prämien in Höhe
on 69 bezw. 25 Mefür einwandfreie Tienstzeiten von 30 bezw.
O Jahren wurden den hiesigen Wiaschinenputzern Siemers und
Tolle seitens der Kal. Eisenbahn-Direktion Altona überreicht.
Großherzogtümer Mecklenburg.
Schwerin, 30. Sept. Der Marktbrunnen, so
chteibt die M. Zta., geht jetzt seiner Vollendung entgegen. In
en letzten Tagen ist das Bassin aus poliertem Granit völlig
ergerichtet. Donnerstag traf die Gruppe, welche von Professor
zugo Berwald⸗Berlin geschaffen worden ist, auf dem Markt ein,
»o man sofort mit der Aufstellung begann. Der plastische
chmuck des Brunnens zeigt eine sehr ansprechende Lösung des
igrunde liegenden Gedankens der Rettung aus Seenot. Er
ellt dioe ausdrucksvolle Gruppe eines in monumentaler Kraft
ewegten Mannes dar, der eine jugendlich weibliche Gestalt auf
in Wradk rettet. Aus der weiblichen Gestalt spricht in der das
Brack fest umklammernden rechten Hand und dem fest aufge—
ützten Fuß noch das Bemühen, den Gefahren des Elements
entkommen, während der nach hinten herabfallende Arm be—
eits den Eindruch des Erschöpften gibt. In dem trefflich ge⸗
igten Zusammenklang der Gruppe mit dem Wasserbechen emp⸗
indet man einen schönen Rhythmus zwischen Bewegung und
zuhe, zu der die das Bassin schmückenden Schildkröten eine gut
eleitete Vermittlung bringen. — In der Granit-Randbekleidung
indet man die Namen der Stifter des Marktbrunnens wie folgt
ngemeißelt: „Johannes und Emma Milhlenbruch der Resi⸗
enzstadt Schwerin“.
Schönberg, 80. Sept. Der Michgelistag ist für
inser Fürstentum wieder ein Tag von „besonderer“ Bedeutung.
Vie einst der Martinsmann durch das Land zog und der hiesige
andreiter sich noch heute alljährlich am Tage vor Ostern in
en Lübeder Ratsleller begeben mus um die üblichen Oster⸗
iaden abzuliefern, so mußte sich gestern als am Michaelistage
er Exekutor von hier wieder Rach Gressow und Hohenkirchen
ei Grevesmühlen begeben, um daselbst eine Steuer in Empfang
u nehmen. Der Exekutor mit seinen Gästen, die besonders
runkfest sein müssen, wird an diesem Tage von der Gutsherrschaft
östlich bewirtet, hat den Ehrenplatz an der Festtafel und kom—
nandiert sozusagen das Ganze. Wehe aber, wenn er vor dem
Intergang der Sonne die Grenze des Gutes nicht verlassen hat:
lsdann ist er mit Leib und Seele und all seinen Gästen dem
ritter verfallen.
Friedland, 80. Sept. Eine ganz besondere
zreude wurde sämtlichen Einwohnern des Gutes Helpt dadurch
auteil, daß der frühere Besitzer, Staatsrat v. Dewitz-Neustrelitz,
hnen ein Sparkassenbuch überreichen ließ. So erhielten bei⸗
viessweise die Tagelöhner ein solches üher 100 M
Buntes Allerlei.
nge. Des Kaisers künstiger Hofmarschall. Vor einigen
kagen isn gemeldet worden, dal der Kapitän zur See und
flügeladiutant des Kaisers Graf Oskar von Platen-—
zatlermund zur Dienstleistung beim Oberhofmarschallamt
es Kaisers in Berlin kommandiert worden sei. Graf Platen.
er bis vor kurzem Kommandant der Kaiserlichen Jacht
„Hohenzollern“ war, ist, wie die N. G. C. hört, beauftragt,
»en Hofmarschall des Kaisers Grafen Henckel v. Donners—
nardck zu vertreten, und dazu ausersehen, ihn zu ersetzen,
alls der Gesundheitszustand des Grafen Henckel von Donners—
iarck, wie zu befürchten steht, ihm die Wiederaufnahme s.iner
ätigkeit nicht gestatten wird. Graf Henckel von Donnersmarck
hemaliger Offizier der Berliner Gardekürassiere, war dem
amaligen Staatssekretär Dernburg zugeteilt und brglei
ete ihn nach Afrika. Es scheint, daß er dort den Keim zu
iner Krankheit erhalten hat, deren Charakter die Aerzte
och nicht festzustellen rermocht haben. Gegenwärtig befindet
ich Graf Henckel von Donnersmarck zur Kur in Bad Oeyn⸗
jausen. — Graf Oskar von Platen-Hallermund wurde am
8. März 18605 geboren; er ist aho 46 Jahre alt. Seit
zem 11. Januar 1904 ist er mit der Gräfin Armgard zu
Stolberg-Wernigerode vermählt, e'ner Tochter des verstor—
enen Reichstagspräsidenten und früheren Hofdame der
taiserin Auguste Viktoria.
viesen.
Kindermund. Ich sitze mit meiner Familie zu Tisch.
zier Köpfe zählen wir: meine bessere Hälfte, ich und die
wei Jungens. Gesprächsthema: Die Kinder wollen zu viel
rleisch essen und zu wenig Gemüse. Daß zu viel Fleisch nicht
esund ist, habe ich den beiden Sprößlingen schon so und so
fFt erläutert und dabei auf Aussprüche ärztlicher Kapazitäten
ingewiesen. Nichts nützt, sie wollen viel Fleisch und wenig
dohl. Auch der immer wiederkehrende Hinweis auf die
wohen Fleischpreise macht auf die sorglose Jugend keinen
rindruck. Heute versuche ich es mit einem anderen Mittel, ich
erweise auf das von mir gegebene gute Beispiel. 5. In jenet
Zeit, als ich selbst noch bei meinem Vater und bei meiner
Nutter zu Tisch sak,“ so erzähle ich und verweise dab ä aus
die über dem Sofa hängenden Bilder meiner Eltern, „do
nußte ich immer zu einem ganz kleinen Stückchen Fleisch
eine große Portion Gemüse essen. Meine Eltern hielten
trenge darauf.“ Als ich nun die Wirkung meiner Worte be—
bachten will, sehe ich, wie der Blick meines Jüngsten mit⸗
eidsvoll auf mir ruht. Schon öffnen sich s.ine Lippen und
reuherzig bemerkt er: „Da kannst du aber froh sein, Papa,
ah du jetzt bei uns bift!“
Reifen, Bäder, Sommerfrischen.
289 Serbsttage im bayherischen Hochlande. Groß ist
ie Zahl der Neisenden, die nach arbeitsreichen Hochsommer-
nonaten erst zu einer vorgeschritteneren Jahreszeit Erholung
uf den Lande suchen können. Sehr geeignet als Herbstauf-
nthaltsgebiet für den Ruhebedürftigen sowohl als auch für
»en wanderfrohen Touristen ist das bayerische Hochland. Berga
ind Talwanderungen sind gerade zu dieler Zeit bei dem fast
mmer beständigen Wetter außerordentlich lohnend. Ein beson-
»erer Vorzug dieses Gebietes besteht darin, daß München mit
einen reichen Kunstschätzen, Museen und Sammlungen bequem
ind in kurzer Zeit zu erreichen ist, so daß auch etwaige Regentage
echt anregend verbracht werden lönnen.
welt und Wissen.
Vom größten Bahnhof der Welt.
Die erste Hälfte des gewaltigen Leipziger Bahnhofs⸗
haues, das preußische Empfangsgebäude mit seinen
Anlagen, geht jetzt, wie der Köln. Ztg. aus Leipzig unterm
17. Sept. geschrieben wird, mehr und mehr der Vollendung
entgegen. Im Außenbau ist man so weit vorgeschritten, daß
gegenwärtig schon die letzten Dacharbeiten auf dem Empfangs—
zebäude in Angriff genommen worden sind. Auch die Bild-
hauerarbeiten im Hauptportal auf preußischer Seite schreiten
rüstig voran oder sind größtenteils schon vollendet. Die joni—⸗
scchen Kapitäle mit ihren reichen Verzierungen treten ietzt schon
n ihrer Schönheit heraus. Großes Interesse beim Publikum
finden auch die über dem Haupteingang angebrachten Stein—⸗
siguren. Ueber deren Bedeutung wird viel gestritten. Die
Figuren sollen die einzelnen Arbeitskräfte darstellen, die beim
Bau des Hauptbahnhofs mitwirken. Von links nach rechts
gesehen sind das: ein Schlosser, ein Steinmetz, ein Ingenieur,
in Architekt, ein ZJimmermann und ein Erdarbeiter (der Maurer
cheint vergessen zu sei). Was die Bahnsteiganlagen
zetrifft, so ist man augenblicklich schon dabei, die Rüstungen
nederzulegen, die die Kuppel des Quertbahnsteigs tragen. Im
ersten Hallenfeld (insgesamt sind auf preußischer Seite drei
olcher Felder) ist die Rüstung dieser Tage schon gefallen.
Wenn man diesen fertigen Teil betrachtet, so bekommt man
ꝛigentlich erst einen richtigen Begriff von den riesigen Ab—
nessungen des größten Bahnhofs der Welt. Die Zwischen—
zinder, die die Decke der Querbahnsteighalle darstellen,
völben sich in einer freien Spannweite von 35m von den
Rei großen Abschlußbindern (die drei Zementbetonbogen vor den
Heleisen) bis hinüber nach dem Einpfangsgebäude. Die Her—⸗
tellung dieser Zwischenbinder ist ein Meisterwerk der Bau⸗
lechnik. Um der großen Last, die diese Zwischenbinder zu
ragen haben, mit Sicherheit begegnen zu können, hat man
n den Beton ganz besonders starke Rundeisen eingelegt. Die
urchitektonische Ausgestaltung, wie man sie in dem
etzt fertigen ersten Hallenfeld des Querbahnsteigs sehen kann,
st vornehm bei aller Einfachheit. Die innere Ueberkuppelung
»es Querbahnsteigs ist in riesige, plastisch hervortretende Würfel
zezw. Vierecke eingeteilt. Was roch besonders auffällt, das
st die große Fülle von Licht, die auf den Querbahnsteig
ind auf die Längsbahnsteighallen aus den hohen schmalen
Fenstern und aus dem Oberlichtdach geworfen wird; auch in
neser Beziehung durfte der neuerstehende Bahnhof vorbildlich
ein. Was die Längsbahnsteighallen angeht, die in
kisenkonstruktion zur Ausführung gelangen und eine Länge von
twa 200 m haben, so sind von den drei großen Hsallen, die
uf Preußen kommen, zwei schon fertig montiert und eingedeckt.
die dritte große Längsbahnsteighalle wird im nächsten Monat
ollendet werden. Es sind dann noch sechs eiserne Bogen bezw.
zinder aufzustellen. Die Spannweite der Bahnsteighallen ist
zenfalls sehr groß. Sie beträgt bei der einen großen seitlichen
alle 425m und bei den anschließenden beiden Hallen (nach
em provisorischen Thüringer Bahmhof zu) je 40m. An Eisen⸗
ilen sind bisher ungefähr 40 000 Zentner für die Bahnsteig⸗
allen geliefert worden. Wie die Köln. Ztg. aus bestimmter
melle erfährt, wird die In betriebnahme des preußi—
hen Teils des Hauptbahnhofs am 1. Mai 1912 erfolgen. Nach
ieser Zeit soll der Abbruch des provisorischen Thüringer Bahn⸗
ofs bezw. des Dresdener Bahnhofs vorgenommen werden.
der zweite Teil des neuen Hauptbahnhofs, der auf diesem
zelände für die sächsische Bahn zu errichten ist, wird zwar
m großen und ganzen dem ersten Teil gleichen, doch erhalten
ier einzelne Empfangsräume andere Ausgestaltung.
4
or!
das Hüttenmännische Institut der Breslauer Technischen
Hochschule
urde Sonnabend, den 23. Sept., wie bereits kurz gemeldet,
urch einen Festakt in der Aula der Hochschule feierlichst
ingeweiht. Der Rektor Prof. Dr. Schenck führte in seiner
snsprache aus, daß durch die hüttenmännischen Institute die
rößte Lüche an der Technischen Hochschule geschlossen werde, daß
us ihnen der schlesischen Montanindustrie Geschlechter von
üttenleuten erzogen werden sollen, geeignet, die Leistungs⸗
ihigkeit dieser Industrie zu erhalten und sie zur höchsten
öhe des technischen Könnens und der technischen Geltung zu
ihren. Oberpräsident Dr. v. Günther sprach namens der
taatsregierung und der Provinz. Ter Vorsitzende des Vereins
eutscher Eisenhüttenleute, Kommerzienrat Springgorum (Dort⸗
und) drückte die Freude und Genugtuung des Vereins über
ie Errichtung des Instituts aus und dankte allen Kräften,
e berufen gewesen sind, die neue Anstalt zu begründen.
ner Rektor gab die bereits gemeldeten Ehrenpromotionen be—
innt und schloß die Feier mit einem Kaiserhoch. Es folgte
m Rundgang durch das neue Institut. Abends fand zu
hren der Gäste ein festlicher Empfang seitens der Stadt im
demter des Rathauses statt.
Elektrischer Strom von Trollhättan bis Kopenhagen.
Aus Kopenhagen wird der Voss. Itg. geschrieben: Der
khef der staatlichen Inspektion der Wasserfälle Schwedens,
Iberst a. D. Hansen, hat sich dahin ausgesprochen, die Untera-
uchung der Möglichkeit, von den Trollhättan-⸗Wasserfällen bis
dopenhagen elektrische Kraft zu überführen, habe ergeben,
ah die Ausführung des Plans mit keinen größeren technischen
?chwierigkeiten verbunden wäre, doch wird die Infpektion det
Wasserfälle keine selbständigen Schritte in dieser Angelegenhei
mternehmen. sondern es der Regierung überlassen, dem Reichs
ag geeignete Vorschläge zu unterbreiten.
*
Bänme ohne Jahresringe.
Die Jahresringe sind, wie man allgemein annimmt,
edingt durch die natürliche, jedes Jahr wiederkehrende Ruhe4-
eriode im Wachs tum der Bäume, die sich etwa mit dem
Vinterschlafe der Viere vergleichen läßt. Das im Frühjahr
ebildete Holz besitzt eine andere Beschaffenheit als das im
zommer gebildete, indem die Zellen im Laufe des Jahres
ich immer mehr abplatten. Da nun im Winter kein Holz
utsteht, so ist an der Stelle, wo im Frühjahr das Wachstum
ien einsetzt, eine scharfe Grenzlinie bemerkbar, die man
ben als Jahresring bezeichnet. Auch in südlichen Ländern,.
oo der Gegensatz zwischen Sommer und Winter nicht so scharf
cusgerrägt ist, sind doch Jahresringe bei Bäumen bisher
mmer beobachtet worden, und sie entsprechen stets einem
Wechsel zwischen warmer oder feuchter Jahreszeit einerseits
ind trockener Jahreszeit andererseits. Nun hat man, wie
ie Tägl. Rundschau nach dem Journal of Geology“ berichtet,
nuder Triasflora von Nordkarolina, Virginia und
lrizona große Mengen von verkieselten Baumstämmen ge—
unden, welche auch nicht eine Spur von Jahresringen auf-
beisen. Es sind Riesenbäume, deren DTurchmesser bis zu 2,5 m
ind deren Länge bis zu 360m beträgt. Solche Bäume müssen
edenfalls ein stattliches Alter erreicht haben, und es bleibt
ur Erklärung der Eigenart ihrer Stammbildung nur die
Innahme übrig, daß sie ununterbrochen im Wachsen
egriffen waren. Tas Klima. welches etwas Derartiges ge—
attete, muß aber einzig in seiner Art gewesen sein, andauernd
leichmãäßig feucht und wahrscheinlich subtropisch, so dah es
ange Zeit hindurch annähernd die gleichen Lebensbedingungen
Ar die Bäume abgegeben hat.