Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Ausqgabe A. Freitag, den 29. September 1911. 
Morgen⸗Blatt Nr. 493. 
37 g 
Tagesbericht. 
dübed, 29. Sepkember. 
Abschiedsfeier 
für Herrn Direktor Professor hoffmann. 
In der Aula der Ernestinenschule fand am Mitt⸗ 
woch vormittag in Gegenwart von Mitgliedern der Ober⸗ 
schulbehörde, des Lehrerkollegiums der Schule und der Schüle— 
rinnen die feierliche Verabschiedung des in den Ruhe— 
tand tretenden Herrn Direktors Professor Soff— 
mann statt. Eingeleitet wurde der Festalt durch einen Orgel⸗ 
horlrag von Herrn Lichtwark und den Chorgesang der 
Seminaristinnen „Brüder, reicht die Hand zum Bunde“. Nach— 
»em der Gesang verklungen war, richtete zunächst Herr Se— 
rator Dr. Vermehren als gegenwärtiger Vors:tzender 
ʒer Oberschulbehörde freundliche Abschied?worte an den 
scheidenden Direktor und verlas darauf das nachfolgende 
Schreiben der Oberschulbehörde: 
àαα 
Ueber 350 Kammern sind als Schlaf- und Wohnräume der 
Passagiere hergerichtet worden. Da das Schiff nur 500 
gassagiere an Bord zu nehmen hat, können etwa 200 
tammern für allein reisende Passagiere reserviert werden. 
30 Kammern sind für zwei Versonen bestimmt, 19 haben 
igenes Bad und Toilette; vier Staatszimmerfluchten be— 
tehen aus Salon, Schlafzimmer, Bad und Toilette. Ihre 
ßröße und kostbare Einrichtung läßt völlig den Charakter 
on Schiffskabinen vergessen. Fast alle Kammerbetten stehen 
ebener Erde. Das beste am Schiff, das man füglich 
einen „guten Geist“ nennen kann, verbirgt sich freilich den 
zlicen der Passagiere; es macht sich ihnen erst aͤuf der 
zeise aufs angenehmste bemerkbar. Das ist der Schlin— 
rertank, welcher der „Viktoria Luise“ selbst bei beweg— 
ester See einen ruhigen Gang gewährleistet und so all 
en Herrlichkeiten der Salons und Decks, der Meeres⸗ und 
er Landszenerien erst zu uneingeschränktem Genuß verhelfen 
oll. Ein „Schiff ohne Seekrankheit“ zu sein, ist die schönste 
kigenschaft dieses schwimmenden Palastes. 
A— 
1M, wofür bekanntlich die reich illustrierte Monatsschrift „Die 
Flotte“ umsonst geliefert wird. Beitrittserklärungen sind zu 
richten an einen der Herren Senator Dr. Eschenburg, Senator 
Rabe, Vizeadmiral Kühne, Regierungsrat Dr. Geise, Kaufmann 
H. Reuter, Kapitän Heitmann, Direktor Dr. Schulze, Rechts⸗ 
anwalt A. Hach, Kaufmann J. Green, Zollsekretär Schümann. 
Ingenieur G. Erb. 
Travemünder Seewasserwärme. 
27. Sept. mittags, 16 Gr. Cels.; abends 16 Gr. Cels. 
28. Septe morgens, 15 Gr. Cels. Wind: Suüd. 
Schles wig⸗Holstein. 
Kiel, 29. Sept. Gemälde für das Rathaus. Dem 
Kieler Kunstmaler Julius Fürst, der mit seinen gefälligen Land⸗ 
chaften in diesem Sommer auch auf der Ausstellung im Münchenet 
Slaspalast Interesse erregt hat, hat vom Kieler Aerzteverein 
den Auftrag erhalten, zur Ausschmüchung des Rathaussaales 
eine Wiederholung seines für das Berliner Langenbechkstift ge⸗ 
nalten Porträts des Geheimrats v. Esmarch auszuführen. Zu⸗ 
gleich erhielt Fürst vom Magistrat den Auftrag, ein Gemälde 
aiach dem im Besitze der Kieler Kunsthalle befindlichen Porträt 
von Klaus Groth von Allers für den Rathaussaal zu schaffen. 
Neumünster, 29. Sept. Großfeuer. In der vor—⸗ 
letzten Nacht kam in der Aluminium-Fabrik Rexhausen Feuer 
um Ausbruch. Es wurde von einem Lehrling entdeckt, als 
iich die Flammen bereits einen Weg durch das Tach bahnten. 
FXhe die alarmierten Feuerwehren mit ihren Geräten zur Stelle 
ein konnten, bildete das ausgedehnte Fabriketablissement ein 
einziges Feuermeer. Vernichtet wurde alles, was im Innern 
des Gebäudes an maschinellen Einrichtungen, fertigen Waren 
und Rohmaterialien vorhanden war. Der Fabrikbesitzer hatte 
ich vor Ausbruch des Feuers schon zu Bett begeben und vermag 
iber die Entstehungsursache des Brandes nichts anzugeben. Die 
Polizei ist der festen Ueberzeugung, daß böswillige Brande 
stiftung vorliegt. Der Gesamtschaden ist sehr groß. aber durch 
Versicherung zu ersetzen. 
Pinneberg, 29. Sept. Eigenartig ums Leben 
zamen zwei Schafe eines Hofbesitzers bier. Ein Hund jagte hinter 
oen beiden zusammengebundenen Tieren auf der Weide her. 
Auf der Flucht überliefen die Schafe ein liegendes Pferd. Dieses 
sprang plötzlich in die Höhe und hob die Schafe mit hoch. Sie 
hängen zu beiden Seiten des Pferdes und fanden den Tob 
durch Ersticken. 
Sylt, 29. Sept. Naturschut auf Sylt. Anläßlich 
des geplanten Dammbaus nach Sylt nimmt sich Avpenarius 
im Kunstwart eines bedeutsamen Naturschutzgebietes an, das 
mit geringen Mitteln noch eben vor der Zerstörung sich 
retten lasse. Es handelt sich um das Hunengräber gebiet und 
das Kliff von Morsum auf Sylt,ein unter den Freunden 
landschaftlicher Schönheit wie den Altertums- und den Natur— 
forschern gleich berühmtes sehr kleines Stückchen Land, das 
ganz leicht abzugrenzen und wirtschaftlich Gott sei Dank. 
ils Sand- und Seideboden so gut wie wertlos ist. „Auf drei 
Seiten vom Meer umspült, erhebt sich auf einem hohen 
Heiderücken ein Kranz von Hünengräbern, wie Deutschland 
kaum einen zweiten kennt, in geradezu einzig schöner, feierlich 
großer Landschaft. Auf einer Seite aber bricht die Heide 
mit jenem Kliff ins Meer, das jeder Geologe kennt, das 
iber zugleich durch die wunderbare Farbigkeit seiner Schichten 
uind die wilden Formen seiner Brüche die Herrlichkeit dieser 
dandschaft bis zum Ueberirdischen steigert. Dazu der Blid 
über das Watt mit dem rastlosen Wandel seiner Farben⸗ 
und Lichtspiele, dem immer bewegten Leben seiner Vogel— 
charen und dem Zauber seiner fernen Küsten. Nun ist zwar 
auf die Heide schon ein häßliches neues Gasthaus gesetzt, 
und man hat die Heide auf Strecken hin zum Urbarmachen 
auch schon umgebrochen, aber das kleine Gebäude, von ganz 
neringem Wert, ist leicht zu entfernen, und die Heide 
fkommt von selbst wieder, wenn man den Boden sich selbst 
iberläßt. Der Telegraph, der als Fortsetzung des Kabels 
iber die Heide läuft, läßt sich leicht unsichtbar machen, 
venn man zwei, drei Kilometer Kabel mehr verwendet. Die 
Stelle hat insofern eine „Zukunft“, als über kurz oder 
ang doch wohl hier der Damm von Sylt aufs Festland 
jehen muß und über ihn die Bahnstrecke. Das könnte jedoch 
jeschehen, ohne daß diese Schönheit verdorben würde, denn 
nan könnte die Strecke bequem vertieft durch den Heiderücken 
eiten, so daß sie nur wenig stören würde. Hauptsache wäre 
»ann: die Sylter Bahnstation erst weiter weg von der 
Pösser Landspitze auf Morsumer, Archsumer oder gar erst 
steitumer Gebiet zu legen. Nochmals: hier kann mit ganz 
zeringem Aufwande einzigartig Großes gerektet werden. Das 
Morsumer Gebiet scheint mir noch viel wichtiger, als sogar 
zie Lister und Hörnumer Dümen, obgleich auch von diesen 
um mindesten Stücke als Naturschutzgebiete gesichert werden 
ollten. Nur ein Gedanke muß hier bei etwaigem Dammbau 
»on vornherein als eine unmögliche Brutalität ausgeschaltet 
»leiben: etwa dieses wunderreiche Landstück, etwa Kliff und 
deide Morsums selber zur Auffüllung für den Damm zu 
zenutzen. Denn das wäre der ungeheuerlichste Schildbürger- 
treich. der je geleistet werden könnte.“ 
Apenrade, 29. Sept. Totschlag. Mittwoch abend 
stließ auf der Strahe in Loitkirkebd der Landmannssohn Max 
Clausen dem Meiereigehilfen Fritz Stegemann aus Segeberg 
nach kurzem Wortwechsel ein Schustermesser in den Hals. Deur 
hestechenen war die Halsschlagader durchstochen und er starb 
nach kurzer Zeit. Das Motiv der Tat ist ein alter Streit 
regen eines Mädchens. Beide jungen Leute sind 20 Jahre alt, 
hatten sich bisher ordentlich geführt und sollten jetzt zum Milität 
eingezogen werden. 
Sadersleben, 20. Sept. Der Nordmarkver- 
ein hat für den Winter 1911,12 30 Stipendien im Gesamt⸗ 
betrage von 3950 M bewilligt. Von den Stipendien entfallen 
3 auf die Volkshochschule in Mohrkirch-Osterholz und 15 auf dice 
Vollshochschule jn Norburg, während 12 zu verschiedenen Zweden 
bewilligt worden sind. Die 18 Hochschulstipendien verteilen sich 
auf 11 Landwirte, 3 Handwerker, 2 Seeleute und? Angestellte, 
vährend von den 12 anderen Stipendien auf Landwirte 3, auf 
vandwerker 8 und auf junge Leute, die sich auf den Lebrerheruf 
dorbereiten. 6 entfallen 
LZuübeck 27. Sept. 
Sehr geehrter Herr Direktor! 
Die Oberschulbehörde gedenkt Ihrer an dem Tage, da Sie 
zach langer und erfolgreicher Lebensarbeit in den Ruhestand 
reten, mit lebhafter Dankbarkeit. Sie haben dem Unter⸗ 
richtswesen unserer Stadt fruchtbare, nach den verschiedensten 
Zeiten wirkende Antri:be gegeben. Beror die Erneslinenschule 
im Jahre 1900 vom Staate übernommen wurde, haben Sie 
sich bereits 21 Jahre hindurch um die Ausbildung der heran—⸗ 
wachsenden weiblichen Jugend große Verdienste erworben und 
dann in dem Amte, das Sie heute niederleçcen, diesen Ver—⸗ 
diensten neue hinzugefügt. Aber auch anderen Zweigen des 
Unterrichtswesens haben Sie Ihre Fürsorge zugewandt: wir 
fedenken insbesondere dar aufopfernden und ersprießlichen 
Tätigkeit, die Sie dem Lehrerseminar gewidmet haben, als 
es noch eine Veranstaltung der Gesellschaft zur Beförderung 
gemeinnütziger Tätizkeit war, und Ihrer nicht minder wert⸗ 
ovollen Dienste bei mehrfachen längeren Vertretungen des 
Schulrates.... wieehv 
So wird das Gedächtnis an die von Ihnen geleistete 
Arbeit dauern, wie die Wirkungen dieser Arbeit dauern 
verden. Die Oberschubehörde aber erfüllt eine ihr angenehme 
bflicht, indem sie Ihnen heute ihren herzlichen Dank für alles 
ausspricht, was Sie für das Schulwesen unserer Stadt getan 
haben. Diesem Danke sügt sie den aufrichtigen Wunsch hinzu, 
daßß Ihnen in der bevorstehenden, hoffentlich recht langen 
zeit der Ruhe Gesundheit und Glück im Kreise der Ihren 
beschieden sein möge. 
4 
b. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man 
uins: Heute findet die Erstauffülrung der Novität „Eine Frau 
hre Bedeutung“, Komödie von Oskar Wilde, statt. — Sonntag 
»eht in neuer Einstudierung G. Meyerbeers große Oper „Der 
Zrophet“ in Szene. — In Vorhereitung befindet sich Millöckers 
Pperette, Ter Bettelstudent“ sowie die Schhwanknovität, Menyers“ 
„on Friedmann-Fredoerich. 
b. Stadthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt 
nan uns: Heute gelangt als Eröffnungsvorstellung der neuen 
Spielzeit Leo Falls reizuolle Operette „Die Dollarprinzessin“ 
ur Aufführung. — Sonntag geht die überaus lustige Posse 
„Pension Schöller“ von Carl Laufs in Szene. Darauf folgt 
ie Uraufführung des Lübecker Badeschwankes „Ein Idyll auf 
»em Priwalk“ von Ernst Albert. Herr Albert hat mit seinen 
rüheren Schwänken „Tolle Prinzeß“ und „Erbtante“ so vielen 
inige heitere Stunden verschafft, daß wir wohl wieder einen 
ergnügten Abend zu erwarten haben. 
b. HSansatheater. Ueber das am Sonntag beginnende Se— 
gommer-Gastspiel schreibt die Hallesche Tagespresse: Nun weiß 
s ganz Halle, daß Rudolf Segommer, der hervorragende Künst—⸗ 
er vom Empire-Theater in London, im Walhallatheater auf 
ritt. Er hat dies Ereignis von einem Parseval-Luftschiffe aus, 
»as langsam über der Stadt hin und herzog, verkünden lassen. 
ẽr kann sich diese jedenfalls originelle Reklame bei seinen 
ßagen leisten, nötig hat er sie allerdings nicht. Wer ihn 
n sesden Darbietungen gesehen, wird ausnahmslos sein Lob ver⸗ 
ünden: die beste Reklame. In der Tat sind seine Leistungen 
o hervorragende, daß dr jedermann dadurch in Erstaunen ver— 
etzt. In der Vielseitigkeit fast ein zweiter Silnester Schäffer jun.? 
iber wieder ein anderer in der ganzen Aufmachung seiner Kunst. 
Zegommer ist in erster Linie ein Bauchredner, der von niemand 
ibertroffen wird. Wie er in der Szene „Zeppelin kommt“ 
eine Figuren, einen Offizier, einen Arzt, Herrn Schmitz aus 
töln, einen vagabundierenden Künstler, eine Sennerin usw. 
arstellend reden läßt, ist einfach verblüffend. Dann präsentiert 
r sich wieder als vorzüglicher Blitzverwandlungskünstler. Un⸗ 
»ergleichlich ist er als Tierstimmen-Imitator. Weiter wartet 
r mit Zauberkunststücken auf und bereitet den Zuschauern das 
bergnügen, die frappierenden Täuschungen enthüllt zu sehen. 
luch als Schnellzeichner hat es Segommer zu einer bedeutenden 
Birtuosität gebracht. Allẽ seine Vorführungen fanden stür— 
nischen Beifall und dürften dem Walhalla regen Besuch sichern. 
b. Liedertafel des Gewerlvereins. Für das erste Konzert 
»er Liedertafel des Gewerkvereins, das am Sonnag im Ko⸗ 
osseum stattfindet, ist die bekannte hochdramatische Sängerin 
om Stadttheater in Königsberg i* Pr.z Frl. Lisbeth Stoll, 
oiederum verpflichtet worden. Sie hat canige der schönsten 
dieder aus dem reichen deutschen Liederschatz aufs Programm 
esetzt, u. a. Beethoven, „Freudvoll und leidvoll“, Schubert, 
Der Neugierige“; Cornelins „Komm, wir wandeln“; Rubin—⸗ 
lein, „Der Asra“ und Grieg, „Im Kahne“. Außer diesen 
riedern, welche besonders eindrucksvoll wiedergegeben werden 
ürften, hat sich Frlk. Stoll als Anfangsnummer die Arie aus 
jigaros Hochzeit „Und Susanne kommt nicht“ erwählt. Die 
riedertafel, die jctzt an aktiven Sängern die Zahl 60 über⸗ 
chritten hat, wird unter Leitung ihres trefflichen Dirigenten, 
hzerrn C. Eerding; sechs hier noch nicht gehörte, wirkungs⸗ 
olle Chöre zum Vortrag bringen. Besonderes Interesse 
»erden drei von A. v. Othegraven bearbeitete Volkslieder 
cappella mit Sopransolo erwecken, die sich schon im vorigen 
Winter eines besonderen Beifalls erfreuten und jetzt auf 
rielfachen Wunsch zur Wiederholung gelangen. 
b. Der Kindergottesdienst von St. Marien nimmt am 
Zonntag, dem 1. Oktober, wieder seinen Anfang und wird in 
dergebrachter Weise im evangelischen Vereinshause, Fischstr. 17, 
ibgehalten. Er beginnt präzise 113 Uhr. 
b. Christlicher Verein junger Münner. Die bekannten 
Winterteeabende des Vereins beginnen wieder mit dem kom— 
nenden Sonntage, abends 7 Uhr im großzen Saal, Johannis⸗ 
traße 63. Neben dem Hauptredner Evangelist Evers, Malente, 
at Herr Werkmeister Krause, Charlottenburg, eine Ansprache 
bernommen. Die gegenwärtigen Vorträge des letzteren zu 
esuchen, kann männlichen Personen nur empfohlen werden. 
dieselben beginnen jeden Abend 9 Uhr, im kleinen Saal. 
Johannisstrahe 40 J. Der Eintritt ist frei. 
b. Für den Deutschen Flotten-Verein! Mit der heutigen 
lusgabe unseres Blattes wird ein Flugblatt des Deutschen 
rlottenvereins verbreitet, auf das wir hier nochmals beson— 
ers hinweisen möchten. Wenn zu irgend einem Zeitpunkte die 
sotwendigkeit deutlich erkennbar vor Augen gelegen hat, den 
lusbau der deutschen Flotte mit allen Mitteln zu fördern, so 
st es der gegenwärtige. Der patriotische Geist, der ganz Deutsch— 
and durchzieht, sollte daher besonders auch in Lübeck, wo ja 
on den Zeiten der Hansa her mehr als anderswo die große 
zedeutung einer machtvollen Flotte für die wirtschaftliche Blüte 
ines Volkes in aller Bewußtsein lebt, zu recht zahlreichen Bei— 
cittserklärungen zum Deutschen Flottenverein führen. Der 
urchschnittliche Jabhresheitrag ist 2 M, der Mindestbeitrad 
Die Oberschulbehörde. 
Vermehren- Dr. 
Sodann hielt Herr Prof. Dr. Zillich cine längere 
Ansprache, in der er unter Hervorhebung des allzeit har⸗ 
monischen Verhältnisses zwischen Direktor und Lehrern der 
Anstalt Herrn Professor Hoffmann namens des Lehrerkolle— 
giums herzliche Worte des Abschieds widmete;, und in einer 
weiteren Ansprache seitens der Klassenältesten der ersten Se— 
minarklasse, Frl. Bertla Stoffers, verabschiedeten sich die 
Schülerinnen der Anstalt von ihrem stets hochgethrten und 
erehrten Direktor. Dieser dankte dann bewegten Herzens 
ür die ihm ausgesprochene Anerkennung und dargebrachten 
Ehrungen. Der Gesang des Chorals „Der Herr ist mein 
Hirte“ und ein Orgelspiel beschlossen die eindrudsvolle und er— 
hebende Feier. M 
— AòZE—— — 
X Zum Zollaufseher bei der Zollabfertigungsstelle Hoch— 
ofenwerk Herrenwyk hat der Senat den Schutzmann Herrn 
J. J. F. Wöhlbrandt zum 1. Okt. d. J, ernannt. 
Der Vertrag mit der Ueberlandzentrale Lübeck auf Ver⸗ 
sorgung der Stadt Elmshorn mit elektrischer Energie ist von 
den städtischen Kollegien genehmigt und soll nun von der 
Stadt vollzogen werden. Die Grundpreise für Abgabe elel⸗ 
trischer Energie an die Einwohner Elmshorns werden auf 45 
Pfennig pro Kilowattstunde für Lichtzwecke und auf 20 Pfg. 
pro Kilowattstunde für Kraftzwecke festgesetzt. Auf die Preise 
werden jie nach der Benutzungsdauer Rabatte gewährt. 
Der neue Komet steht für die Auffindung sehr günstig; 
denn er läßt Hsich mit dem allbekannten Sternbilde des 
ßroßen Bären oder Wagens in Verbindung bringen. Ver—⸗ 
zindet man nämlich den zweiten und dritten Deichselstern 
z»es Wagens (von der Spitze aus gezählt) durch eine Gerade 
ind verlängert diese über den zweiten Deichselstern hinaus 
also nach vorn) um das Dreifache, so trifft man gerade 
ruf den Kometen. Dieser rückt nun aber schon sehr rasch 
im Himmel weiter und wird daher in einigen Togen vor 
der Deichselspitze zu sehen sein, was die Auffindung noch 
veiter erleichtern dürfte. Man suche nach einer nebelartig 
berschvommenen Masse und wird dann im Fernglase deutlich 
Zern und Hülle des Kopfes sowie einen schon mehrere 
Frade langen. noch recht Uchtichwachen Schweif wahrnehmen 
A 
Ein Schiff ohne Seekrankheit. Vor wenigen Tagen hat der 
reueste Dampfer der Hamburg-Amerika Linie „Viktoria 
Lduise“ seine erste Ausreise von Hamburg nach New⸗ 
hork mit 500 Kaiütspassagieren angetreten. Das prächtige 
Schiff hat ein Deplacement von 16500 Tonnen und bietet 
zuch dem verwöhntesten Reisenden überraschende Neuheiten 
Us Touristenschiff. Das Promenadended gleicht einer Strand⸗ 
dromenade, die zu beiden Seiten des Schiffes in ebener, 
freppenloser Strecke über 200 m auf—⸗ und niederführt. Im 
Innern des Schiffes ist der schönste Raum eine Gesell— 
chaftshalle, die zugleich als Tanzsaal hergerichtet werden 
rann. Ein Speisesaal mit Oberlicht, der ganz in Mahagoni— 
solz ausgeführt ist, bietet Platz für 520 Passagiere. Ein 
saum von einladender Behaglichkeit ist der Rauchsalon, 
»ann ein Damensalon, der den von geschliffenen Glas— 
enstern umschlossenen Lichtschacht des Speisesaales umgibt. 
In der Turnhalle stehen den Besuchern Reit- und Ruder— 
ipparate zur Verfügung. Auf dem Sommerded sind ein 
Teehaus eingerichtet und eine Laube, die auch bei un— 
aünitigen Witteruna den Aufenthalt im Freien gestattet.
	        
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