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Ausgabe A.
Tagesbericht.
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— Lübelh, 27. Seplember.
S Prüfung. Am Mittwoch, 20. Sept. fand in der hiesigen
Maschinistenschule eine Prüfung des Sommerkursus für die
Marinemaschinistenanwärter statt. An dem Unterrichte hatten,
da nur noch Lehrlinge bestimmter technischer Gewerbe im
letzten halben Lehriahre aufgenommen werden dürfen (um
nicht mit dem Pflichtbesuche der Gewerbeschule Komplikationen
zu schaffen), diesmal nur drei Schüler teilgenommen. Alle
brei bestanden. Es waren die Herren Hans Voye und Bern⸗
hard Blunck aus Lübeck und Hans Käselau aus Ratzeburg.
— Seitens der Kaiserlichen Marine war kein Prüfungskom⸗
missar nach hier kommandiert worden. — Der nächste Kursus
soll, wie amtlich bekannt gegeben wird, am Mittwoch, dem
11. Okt. abends 7 Uhr beginnen.
*Wiederaufnahme des oberelbischen Frachtverkehrs. In
dem seit einigen Monaten infolge des niedrigen Wasserstandes
fast völlig stilliegenden Binnenschiffahrtsverlehr ist endlich eine
Wendung zum Bessern eingetreten. Seit etwa einer Woche ist
der Wasserstand der oberen Elbe langsam um etwa 14 Zenti⸗
meter gestiegen und mit dieser Steigerung haben sich auch die
Wasserverhältnisse auf den für den Inlandsverkehr in Be—
tracht kommenden Nebenflüssen, der Havel und der Saale besser
gestaltet. Bis sich der Inlandverkehr im oberen Stromgebiet
der Elbe wieder voll entwickelt, wird allerdings noch einige Zeit
vergehen, und bei einem frühen Eintritt des Winters wird
der Schaden, den der Sommer mit seiner anhaltenden Dürre ge—
bracht hat, nicht annähernd wieder wettgemacht werden können,
aber es wird wieder lebhafter auf dem Strom. Es wird wieder
gearbeitet.
120- Postalisches. Anfang Oltober erscheint eine neue
Nummer des Postblatts, das eine Beilage zum Reichs—
anzeiger bildet, aber auch für sich bezogen werden kann. Im
Postblatt, das im Reichs-Postamt zusammengestellt wird, sind
die wichtigsten Versendungsbedingungen und Tarife für Post—
sendungen aller Art sowie für Telegramme enthalten. Auf die
seit dem Erscheinen der vorangegangenen Nummer (Anfang
Juli) eingetretenen Aenderungen wird in der neuen Nummer
durch besonderen Druch (Schrägschrift) hingewiesen. Das Post—
blatt kann auch neben anderen, umfangreicheren Hilfsmitteln
für den Verlehr mit der Post und Telegraphie (Postbücher,
Post- und Telegraphennachrichten für das Publikum usw.) mit
Vorteil benutzt werden, weil es diese bis auf die neuest e Zeit
ergänzt. Der Bezugspreis des Postblatts beträgt für das ganze
Jahr 40 Pfg. für die einzelne Nummer 10 Pfg.
Steinlohleneinfuhr aus England. Für die Fitma Bern—
höft & Wilde ist hier Dienstag vormittag der dänische Dampfer
„Gallia“, Kapt. Nielsen, mit einer Ladung Steinkohlen im Ge—
wicht von über 2700 To. von England eingetrofsen. Die
Ladung wird am Kohlenlager genannter Firma beim Ein—
diedel entlöscht. Eine weitere ca. 2000 To. große Kohlenladung
wird hier Anfang nächsten Monats mit dem Dampfer „Water—⸗
loo“ für die Firma L. Possehl &C Co. von England erwartet.
Der britische Dampfer Alicia“, Kapt. Newmarch, der eine
gleiche Ladung für die hiesigen Gasanstalten im äüußeren
Hafen entlöschte, ist gestern vormittag leer von hier nach Kristine—
stad (Finnkland) in See gegangen. 9
Die Kronsbeereneinfuhr aus Schweden und Finnkand
belief sich hier in der vergangenen Woche auf etwa 9600 Kasten
dieser Ware.
XDen Offenbarungseid leisteten im Monat August d. J.
vor dem hiesigen Amtsgericht 19 Personen, darunter 1 Frau;
eine Person berief sich auf den am 23. April v. J. vor
dem kgl. Amtsgericht in Ratzeburg geleisteten Eid. (S. Bek.
im amtl. Teil d. Bl). J
Die Kaisermansverlosten. Die bisher gewonnene Ueber—
sicht des Flurschadens im Kaisermanöver läßt erkennen, daß
der Umfang voraussichtlich diesmal verhältnismäßig gering ist.
Im Vorijahre betrug die in der Ebbinger Niederung zur Ver—
teilung gelangte Summe etwas über Milf. M. Trotz der sehr
viel größeren am 1911er Kaisermanöver beteiligt gewesenen
Truppenmassen wird der diesjährige Flurschaden wohl nicht
höher ausfallen.
XDie Seebadeanstalten in Travemünde werden am 8. Okt.,
abends 6 Uhr und die Warmbadeanstalt am 15. Okt. d. J.
geschlossen.
o· Fahrraddiebstahl. In der Zeit vom Freitag, dem 22.
bis Somabend, den 23. Sept., wurde von dem BHausflur
eines Fahrradhändlers in der Süxstraße ein Fahrrad ge—
stohlen. Das Rad trägt die Marke „Hansa“, es hat
schwarzes Gestell, gelbe Felgen, Freilauf mit Rücktrittbremse
und nach unten gebogene Lenkstange. Die polizeiliche Er—
kennungsnummer ist 11782.
cro0- Kleiderdiebstahl. Am Sonnabend, dem 23. d. M.,
wurde aus der Bodenkammer eines Hauses der Wahmstraße
1 schwarzer Gehrockanzug, 1 braune Weste, 1 silberne Re—
montoiruhr mit Goldrand, 1 Dubleekette und 1 dunkelgrauer
Winterüberzieher gestohlen.
0 Diebstähle. Aus dem Garten eines Hauses in Vorwerk
sind in der Nacht zum Freitag, dem 22. Sept., ca. 15 Köpfe
Weißkohl gestohlen worden. — In der Nacht zum Donnerstag,
dem 21. Sept., ist aus einem Hause der Fleischhauerstraße
ein Bierzapfer aus Messing gestohlen worden. — Von der
Veranda eines Hauses der Israelsdorfer Allee ist eine Tisch—
decke gestohlen worden. Die Decke ist weiß und mit Blumen
bestickt.
o- Verhaftungen. Festgenommen wurden ein Arbekter aus
Alt-Lobitz, der in einem Hause in Moisling einen kleinen
Geldbetrag gestohlen hat, ferner ein Arbeiter aus Kiel
und ein Arbeiter aus Exter, welche gemeinschaftlich bei einer
Trödlerin im Balauerfohr ein Paar Stiefel gestohlen haben,
und ein Arbeiter aus Plebanowska (Galizien), der in Trave—
münde ein Fahrrad und Kleidungsstücke gestohlen hat.
Die Wasserwarme in den städtischen Badeanstalten betrug
am 26. September: im Krähenteich 16 Grad Cels. auf dem
Falkendamm 16 Grad Celsius.
b ιιαα
Mittwoch, de:
septembor 1914.
d. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man uns:
Mittwoch geht die altbekannte lustige Gesangs-Posse „Kyritz-
Pyritz“ von Wilken und Justinus in Szene. Donnerstag
„Cavalleria rusticana“ und „Die Baiazzi“; erstere Oper diri—⸗
jiert Herr Kapellmeister Dr. Hartzem, letztere Herr Kapell—
neister Karl Pfeiffer. Freitag Erstaufführung von „Eine
Frau ohne Bedeutung“ von Oskar Wilde. Gc w
b. Stadthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt
nan uns: Freitag gelangt als Eröffnungs-Vorstellung der
ieuen Spielzeit „Die Dollarprinzessin“ von Leo Fall zur Auf-
ührung. »*1 *4Sthaes
b. Raoul von Koczalski, der bei uns Donnerskag, 5. Okt.
ind Freitag, 3. November, 793 Uhr abends, im Marmorsaale
wei Klavierabende angezeigt hat, beginnt seine dieswinterliche
Tournee zwei Wochen früher als gewöhnlich, weil er, durch
Jänzende Engagementsangebote nach Italien und Spanien ge—
odt, Deutschland bereits im Dezember verläßt. Er wird von
inserem musikliebenden Publikum gewiß auf das freudigste
degrüßt. Am ersten Abend wird Herr von Koczalski die Sonate
J-moll von Richard Strauß, Prélude Nr. 15, Barkarole, Noc—⸗
rurne Des-dur, Valses op. 69 Nr. 1 und op. 34 Nr. 1 von
Chopin, das berühmte Menuett von Paderewski, „Herbstlied“
und die Humoreske von Tschaikowsky, Romanze op. 44 von
stubinstein und suito polonaise op. 71 eigener Komposition
zum Vortrag bringen.
—EZERBE w
Travemünder Seewasserwärme
25. Sepk., mittags, 16 Gr. Cels.; abends 16 Gr. Cels.
26. Sept. morgens, 1522 Gr. Cels. Wind: Süd West.
—A
Hamburg, 27. Sept. Eine Eingabe der Chör⸗-
mitglieder des Hamburger Stadttheaters an den
Senat bittet um Gewährung eines einmaligen
Staatszuschusses für den gänzlichen Ausfall sämtlicher
Bagenbezüge und der bisher von der Direktion gezaählten
Sustentationsgage für die Monate Juni, Juli und August
des Jahres 1912. In der Eingabe wird zur Begründung
»es Gesuchs u. a. ausgesührt: „Der bevorstehende Wechsel
n der Leitung des Stadtrheaters Pringt für die Orchester- sowie
Lhormitglieder den Nachteil, daß während der dreimonatigen
Ferienzeit das Engagement ohne irgendwelche Bezüge unter-
brochen wird. Die mit der jetzigen Direktion abgeschlossenen
Verträge endigen mit dem 1. Juni 1912, während die mit
der neuen Tirektion abgeschlossenen Verträge erst mit dem
1. Sept. 1912 beginnen. Die Folge davon ist, daß die
Thormitglieder nicht allein sämtliche Gagenbezüge, sondern auch
die bisher vom Direttor M. Bachur gezahlte Sustentationsgage
»on 150 Mefür den Kopf für die Monate Juni, Juli und
August des Jahres 1912 einbüßen. Hierdurch erleiden die 62
Lhormitglieder einen Einnahmeausfall von 9300 Muinsgesamt
und sind somit, wenn sich nicht einigen irgendeine Beschäfti—
gung bietet. der bittersten Not ausgesetzt.“
Eine eigenartige Gesellschaft ist hier ins Leben
gerufen und ins Handelsregister eingetragen worden. Sie
iennt sih „Hamburger Schlüsselverwahrungs-Ge⸗—
ellschaft m. b. H.“ Gegenstand des Unternehmens ist die
Aufbewahrung von Geschäfts,, Rureau- und Privaischlüsseln
in den Städten Hamburg und Altona. Das Stammlapital
der Gesellschaft beträgt 20 000 M. n
Schleswig⸗ Holftiiei. Rs
Kiel, 27. Sept. Rathauskeller. Der Bezirksalls-—
schuß in Schleswig hat die Konzession für den Wirtschafisbetrieb
im neuen Rathauskeller erteilt. — In dustrie. Die fur Kiel
o sehr wünschenswerte Gewinnung industrieller Anlagen scheint
ich anzubahnen. Zum mindesten ist Kiel jetzt der Sitz einer
Aktiengesellschaft für Hüttenbetrieb geworden, die das Stahl-
walzwerk Rade erworben hat und über ein Kapital von einer
Million Mark verfügt. Das Unternehmen will neben dem
Betrieb des Hüttenwerks Grundsiüdde und Anlagen erwerben, die
JAleichen oder verwandten Zwecken dienen. Da mit dem be—
chlossenen Bau des Nordhafens und der Bahn Kiel-Holtenau
ich Kiel ein geeignetes Gelände in der Projensdorfer Gegend
erschließt, sind Aussichten vorhanden, daß unsere Stadt auf diesem
Gebiet einen Fortschritt macht. Bis jetzt bestehen in Kiel an
Rroßen Industrieanlagen nur die Schiffswerften.
Oldeslove, 27. Sept. Die Schweinemärkte
vieder erlaubt! Nach einer Bekanntmachung des Regie—
rungspräsidenten in Schleswig vom 23. d. M. sind nur noch
die Märkte und die Tierschauen für Wiederkäuer verboten, für
Schweine also erlaubt. Für Husum und Tondern sind meh—
ere Wiederläuermärkte zugelassen. Alles vom Samburger
-Zchlachtviehmarkt in Schleswig-⸗Holstein eingeführte Wieh
Wiederkäuer und Schweine) ist am Bestimmungsort in abge—
onderten Stallräumen unterzubringen und für die Dauer von
14 Tagen der polizeilichen Beobachtung zu unterwerfen, falls
es nicht vor Ablauf dieser Frist geschlachtet wird. Eine Unter—
uchung ist für dieses Vieh nicht vorgeschrieben.
Neustadt, 27. Sept. Dem Kreismuseum schenkte
Baron v. Baselli⸗Strawedder ein großes Schwert, 115 Itm.
lang,; das beim Pflügen gefunden wurde.
Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lübed.
Eutin, 27. Sept. Dias Denkmalschutzgesetz tritt
am 1. Olt. in Kraft. Zum Denkmalpfleger ist Provinzialkonser⸗
»ator Prof. Dr. Haupt⸗Preetz ernannt. Der Denkmalrat besteht
xus Reg.⸗»Ass. Dugend, Oberförster Barmstedt, Prof. Haupt,
Architekt Alb. Klücker und Lehrer KöllEutin. — Der Pro—
»inzialrat unseres Fürstentums ist zu einer sechstägigen
Sitzung auf den 6. Okt. einberufen. Von den Vorlagen sind bis
retzt bekannt: Wegeordnung, Aenderung der Wasserordnung und
kinführung der Ziegenbockkörung, sowie der Etat.
E Schwartau, 27. Sept. Mit dem Bahnbau
dübeck—Neustadt beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung
viederum der Gemeinderat. Es herrschte Uebereinstimmung
»arüber, daß die Gemeinde alles aufbieten müsse, zu erreichen,
»aß der mit dem jetzigen Bahnhof Waldhalle zu vereinigende
Bahnhof der neuen Linie unbedingt in der Nähe des jetzigen
Bahnhofs errichtet werde, weil sich sonst für den Ort das
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Morgen⸗Blatt Ur. 489.
ganze Verkehrszentrum verschieben würde. Es wurde auch voꝛn
mehreren Seiten darauf hingewiesen, daß ohne große technische
SIchwierigkeiten die neue Linie sehr wohl in unseren jetzigen
kutiner Bahnhof einmünden könne. Von einer Beschlußfassun«
und Anträgen an die Regierung wurde aus verschiedenen Grũun ·
den zunächst abgesehen. — Einbrüche. In das Stations⸗
zebäude des Bahnhofes Waldhalle, das schon wieder
holt von Einbrechern heimgesucht wurde, ist in vorletzter Nacht
wiederum eingebrochen worden. Um in den Kassenraum zu ge
langen, war ein Fensterrahmen herausgebrochen. Der Einbrechet
scheint dann verscheucht zu sein und hat sich vielleicht dem Sta—
tionsgebäude Dänischburg, in das auch in vorletzter Nacht
ringebrochen wurde, zugewandt.
— Lauenburgggg.
Ratze burg, 26. Sept. Zur Uebung ver Sani—
ätskolonnen ist noch nachzutragen, daß in der Kritik der
Inspekteur des Provinzialverbandes der Krieger-Sanitäts—
lolonnen vom Roten Kreuz für Süd⸗Schleswig⸗ Holstein, Sani⸗
lätsrat Dr. Soltsien-Altona, hervorhob, daß er gern ins
Lauenburger Land gekommen sei, und daß er mit Freuden
onstatieren könne, daß die Uebung einen äußerst befriedi⸗
zenden Verlauf genommen habe. Bei Besprechung der Einzel⸗
zeiten der Uebung betonte er, daß ganz besonders große
Sorgfalt auf die Anlegung der Verbände- verwandt werden
müsse. Nachdem er noch Worte warmer Anerkennung für
die Uebenden gefunden und diese aufgefordert hatte, rastlos
an der Vervollkommnung ihres Verufs als Sanitäter weiter—
uarbeiten, schloß er mit einem von der Sanitätsmannschaft
ind dem Publikum begeistert aufgenommenen Hoch auf den
Raiser. Auf der Sedanwiese wurde hierauf für die Mann—
chaften abgekocht.
B. Mölln, 26. Sept. Verhaftung. Am 23. August
vurde, wie damals schon berichtet, die Privat-Personenpost
Mölln⸗Koberg beraubt. Den Taätern fiel ein Postpaket im
Werte von 150 Meäin die Hände. Während der Arbeiter
biller sofort verhaftet und dem hiesigen Gerichtsgefängnis
ugeführt werden konnte, gelang es dem Hauptübeltäter, der
sich Träger genannt und auf diesen Namen lautende Papiere
vorgelegt hatte, zu entkommen. Jetzt ist derselbe in Lüneburg
oberhaftet worden. Es ist der Arbeiter Karl Heinrich Ruhbaum
geb. am 24. Febr. 1894 in Buchau; derselbe wird außerdem
vom Amtsgericht in Soltau wegen Diebstahls verfolgt. Die
Verhandlung gegen die beiden Räuber wird am Donnerstag
vor dem hiesigen Amtsgericht stattfinden.
Großherzo gtümer Mecklenburg.
Neustrelitz, 27. Sept. Dankschreiben des Gene—
ralstabschefs v. Moltke. Folgendes Dankschreiben hat det
Chef des Generalstabes, Exzellenz v. Moltke, dem Staats—
ministerium in Mecklenburg-Strelitz ukommen lassen: „Dem
Großherzoglichen Staatsministerium beehre ich mich. meinen
verbindlichsten Dank ganz ergebenst auszusprechen für das
große Entgegenkommen und die weitgehende Unterstützung, die
die Manbverleitung' sowohl bei ihren Vorarbeiten für das
daisermanöver, wie während ihrer Tätigkeit im Mandver—
zelände gefunden hat. Das Großherzogliche Staatsministerium
hitte ich ergebenst, allen an den Mansverarbeiten beteiligter
Dienststellen meinen ganz besonderen Dank gütigst übermittelt
zu wollen. v. Moltke.“
Rostock, 26. Sept. Leichenfund. Sonntag morgen
wurde aus der Warnow am Fischerhafen die Leiche eines neu—
geborenen Kindes männlichen Geschlechts gezogen. Die Unter-
suchung ist eingeleitet.
Schönberg, 27. Sept. Auf vem ersten denka4r
würdigen Landtage für das Fürstentum Ratze⸗
burg im Februar 1906 wurde u. a. auch die Frage nach einer
neuen Verfassung für die Stadt Schönberg angeregt; aber
bis jetzt scheint in der Angelegenheit nichts geschehen zu sein.
Im Entwurf soll allerdings einmal der städtischen Behörde
Maagisftrat) eine neue Verfassung vorgelegen haben, aber auch
arüber ist weiter nichts bekannt geworden. Unser Ort ist die
üngsle Stadt des Landes und besteht das Stadt⸗Reglement
jom Jahre 1822, wo der Ort Schönberg zur Stadt erhoben
vurde, noch heute zu Recht. Die Stadt hat keine Selbstver⸗
valtung. wie die übrigen meckllenburgischen Städte, sondern
ie städtische Behörde ist fast in allen Dingen dem Großher—
oglichen Amte (Landvogtei) unterslellt. Ein Gutes haben die
isherigen Einrichtungen aber doch, und das sind die günstigen
Steuerverhältnisse. Mögen dieselben auch oftmals als ungerecht
»erteilt erscheinen, so dürfte aber doch wohl kein Einwohner
Ursache haben, über eine hohe Steuerlast Klage zu führen.
Rehna, 27. Sept. Durch stadtverfassungsmäßigen
Beschluß, dem die landesherrliche Bestätigung erteilt ist,
at unsere alte Stadtordnung von 1833 mehrfache Aende
ungen erfahren. Wir nennen einige der gravierendsten abge⸗
inderten Bestimmungen: Bezüglich der Einwirkung der Armen⸗
interstützungen auf das Wahlrecht sollen künftig die milderen
Bestimmungen des Reichsgesetzes vom 15. März 1909 zur An⸗
vendung kommen. Für die Wählbarkeit ist die Bestimmung,
ie das Erfordernis des Grundbesitzes aussprach. aufgehoben.
luch ist den städtischen Beamten und den Lehrern das Wahl—-
echt verliehen, doch bleibt ihnen die Wählbarkeit versagt.
das Wahlrecht geht hinfort dem Gemeinschuldner in Kon⸗
ursfällen nicht für immer verloren, wie bisher, sondern nur
ur die Dauer des Verfahrens. Die Verwandtschaft mit einem
Bürgervertreter hindert fortan nicht die Wahl in den Magistrat
ind umgekehrt. Die Wahl der Präsentanten für eine Rats—
zerrnstelle ist in Zukunft eine geheime; bisher wurde durch
Stimmabgabe zu Protokoll gewählt.
— Rehna-27. Sept. Der Männerturnverein
jielt Montag einen Gesellschaftsabend mit Ball ab, welcher
sich eines guten Besuches erfreute. — Die Gesellenprü—
fung bestanden Schmiedelehrlinge Paul Dörwaldt, Roggen⸗
dorf, Bernhard Finck, Grambow, die Maschinenbauerlehrlingé
hermann Ihns, Steinmannshagen, und Werner Ahrens, Dak—
berg, ferner der Maurerlehrling Hans Dücker, Demern.
Briefkaften der Redaktion.
BS. K. v. B. Kommen Sie einmal bei Ans por