Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens un
abends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs
preis sür das Vierteljahr 3,80 Mark einschließlie
Bringgeld in Lübeck. Durch die Post bezogen ohn
Beslellgeld 330 Mark. Einzelnummern 10 Pfg
zeigenpreis (Ausgabe A und B) für die bgejp.
eile 20 Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarkt usw.)
i5 Pfg., für Auswärtige 3o Pfg. f. Geschaͤftl. Mil⸗
leilungen 1Mk. d. Zeile. Tabeilen⸗ u. schwieriger
Satz den Anforderungen entsprechend hoͤher. 00
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und Hanseftadt Lübed
Veiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt .8
ESSOMSSSSDSODSSSOSSSSCSGCSGOMSOGASCOOSASASSCASSSSCÆOSÆC0ISGSõ
6)1. Jaßramnt Nachrichten für das herzogtum Lauenburg, die
———— — an Furstentümer Ratzeburg, Lübea und das angren⸗
ee —“ zende medlenburgische und holsteinische Gedlet.
Druck und Verlaa: Gebrüder Borchers G. m. b. S. in Lübect. — Geschãftsstelle Areh haus (Komniaitr. 46). Fernivrecher cono u. 9691.
ö——— — F J — —— — — — — — — — — —
Große Ausgabe)y Mittwoch, den 27. September 1911. Morgen⸗Blatt Nr. 489.
—
——— — F — —
Erstes Blatt. Riorzun. Blatt.
öeeeeeeccccccccccxxcxx ——IAIUVVEMWMFWBE——————
Amfang ver he Nummer 8 Seiteꝶ.
—XPD—— . ——— ———— ——————————.., ———
Nichtamtlicher Teilii.
Der italienisch⸗türkische Konflikt.
Aus Berlin wird gemeldet: Nach den an unterrichteter
Stelle eingelaufenen Meldungen wird der italienisch-türkische Kon—
flikt unverändert als ernst betrachtet. Eine gütliche Verständi—
gung sei aber nicht ausgeschlossen. Richtig sei, daß italienische
Kriegsschiffe die sizilianischen Häfen verlassen und die Richtung
nach Tripolis eingeschlagen haben. Ebenso bestehe kein Zweifel
dorüber, daß Italien zu allem entschlossen ist, wenn es bei der
Pforte nicht das gewünschte Entgegenkommen findet.
Bis jetzt ist von Italien gegen die Türkei nichts geschehen,
wias als ein feindseliger Akt aufgefaßt werden könnte. Eine
Verbalnote, die der italienische Geschäftsträger vor
einigen Tagen in Konstantinopel übergeben hat, sprach
auch keine Klagen aus, sondern lenkte nur die Aufmerksamkeit
der Pforte auf die hochgradige Crregung der Mohammedaner in
Tripolis und der übrigen Türkei, aus der leicht Zwischenfälle
entstehen könnten, wenn die türkischen Behörden nicht entsprechende
Maßnahmen träfen. Die wirklichen Wünsche und An—
sprüche Jtaliens werden erst in einer Note formuliert
werden, die der italienische Botschafter am 8. Oktober nach
Konstantinopel mitnehmen soll.
Audienz des deuischen Botschafters beim Sultan.
W. Konustantinopel, 26. Sept. Der deutsche Botschafter
Fihr. v. Marschall wurde vom Großwelsir bereits gestern gebeten,
mit ihm zusammenzutresffen, worauf beide Staatsmänner eine
jehr lange Unterredung über die lꝛipolitanische Angelegenheit
hatten. Im Verlauf der Unterredung suchte der Botschafter
eine Audien, beim Sultan nach.
Türkischer Kabinettsrat.
W. Konstantinopel, 26. Sert. Das Kabinett trat gestern
inmn Hause des Großwesirs zusam nen, um über Tripolis zu be—
raten. Die Minister gaben der KHoffnung Ausdruck, daß die
Erfüllung aller irgendwie berechtigten Wünsche Italiens Verwick—
lungen ausschließen werde und Italien Einsicht genug besitze, die
Türkei nicht zum äußersten zu treiben. Die Türkei wird alle
ihre Dispositionen in einem Memorandum denMächten mitteilen.
Zwei Redifdivisionen sowie ein Regiment der Konstantinopeler
Gannison erhielten Befehl, sich narschbereit zu halten. Wahr—
scheinlich sollen sie nach Tripolis gehen..
Eine dem Minister nahestehende Persönlichkeit üußerte, die
Tripolis-Angelegenheit würde in einer die türkische Würde nicht
verletzenden Art gelöst werden. Die fürkische Regierung sei be—
reit, allen mirtschafthichen Wünschen Ifaliens in
— —
Vripolis weitgehend entgegensukommen und habe die
schärfste Order erteilt, jede Ausschreitung gegen italienische Un—
tertanen im Keim zu erslicken. Wenn italienische Zeitungen be—
haupteten, daß in Tripolis gauf offener Strahe Italiener von
Arabern angefallen worden seien, so habe die Regierung Be—
weise dafür, daß es sich um Verbrechen von Straßenräubern
handele, die bereits verhaftet worden seien.
Zur Beschlagnahme eines italienischen Dampfers.
Konstantinopel, 26. Sept. Ter italienische Dampfer
„Regina Margherita“ ist insolge Vermittlung des französischen
Bothchafters freigelassen worden, nachdem ein Protest des ita⸗
tienischen Geschäftsträgers zurückgewiesen worden war—
l
— — — — ——
entzündung des Pulvers erscheine ausgeschlossen. Unbestreitbar
sind unsere Soldaten“, suhr der Marineminister fort, „an Bord
außerordentlich sorglos. Während meiner Ministerzeit brach
an Bord eines Kreuzers Feuer aus, weil ein Matrose, neben
sich ein Licht in einem Holzbehälter, eingeschlafen war. Es
wäre nicht erstaunlich, wenn die „Libertsé“ einer ähnlichen Un—
vorsichtigkeit zum Opfer gefallen wäre.“
Anderer Ansicht ist der Admiral Marin-Dabel, der erklärt:
Die kleinen Detonationen, die der großen Explosion voraus—
gingen, lassen vermuten, daß eine Selbstentzündung des
Pulvers vorliegt. Das Pulver Bözersetzt sich und muß oft
erneuert werden.
Der Kommandant der „Republique“
gibt folgende Schilderung seiner Beobachtungen: „Es war um
592 Uhr morgens, als ich Rettungsalarm schlagen ließ. Unsere
Boote wurden fertiggemacht, um zu der brennenden „Liberté“
zu steuern, aber da ertönte das höllische Krachen einer gewal—⸗
tigen Explosion, mein Schiff wurde wie ein Spielball hin⸗- und
zergeschleudert, und im Nu war der ganze Hafen in Rauch und
Flammen gehüllt, aus dem heraus ich das Hilfegeschrei meiner
Leute hörte. Denn über mein Schiff war ein ganzer Eisen—
hagel hinweggebraust, ein 800 Kilogramm schweres Eisenstück
hatte der „Republique“ backbordseits ein tiefes Loch geschlagen.
Mein Schiff wurde arg verwüstet durch die von der „Liberté“
geschleuderten Eisenstücke, von denen eines auch das Doppeldeck
der „Republigue“ zweimal durchschlug. Ein anderes Eisenstück
durchschlug die Kajüte eines Offiziers. Auf der Steuerbord—
seite gab es ebenfalls ein großes Leck. Endlich wurde durch die
Gewalt des Luftdruckes von einem der Geschütztürme der Deckel
weggerissen, er fiel auf Deck und zerquetschle einen Steuermann.—
Die Explosion wurde in der ganzen Stadt verspürt, und
auch hier ging ein förmlicher Eisen und Trümmerhagel nieder.
Allein infolge der frühen Morgenstunde waren die Straßen
fast menschenleer, so daß kein weiteres Unheil angerichtet wurde,
als daß einige Geschäftsläden Beschädigungen erlitten. Um so
zröhßer war die Angst, von der viele ergriffen wurden, dent
nan glaubte zuerst an ein Erdbeben. Augenzeugen bestätigen«
daß der Turm der Kathedrale hin- und herschwankte, so daß man
eden Augenblick seinen Einsturz erwartete. Wie festgestellt
wurde, hat man die Explosion in einem Umkreise von fünfzig
Kilometern beobachtet.
Das Schiff war von Unglücdck verfolgt.
Das untergegangene Linienschiff „Liberts“ war, obwohl es
ils ein Schiff von solider Bauart galt, von Anfang an vom
Unglück verfolgt worden. Am 6. Dezember 1807 sollte die
erste Versuchsfahrt stattfinden, sie mußzte verschoben werden,
weil 200 an Bord befindliche Monteure in den Ausstand traten.
Am 7. Januar 1010 erlitt das Schiff eine so schwere Beschädi—
gung des Schiffsbodens, daß es auf Grund gesetzt werden
mußte
Wt. Rom, 26. Sept. Versuche der Sozialisten in Rom,
Mailand, Como, Varese und anderen Städten, den Generalstreit
zu erklären, um gegen das Vorgehen in Tripolis zu protestieren,
iind an der einmütigen Haltung der öffentlichen Meinung ge—
scheitert. Das Zentralkomitee der Eisenbahner fordert die letz—
teren auf, sich von jedem Streike fernzuhalten, mit der Erklä—⸗
rung, daß diese Kundgebung der Ernsthaftigkeit entbehren und
nur eine dekorative Handlung sein würde
Zur Katastrophe der „Liberté“.
Der Eindruck des Kaisertelegramms.
Paris, 21. Sept. Einen ausgezeichneten Eindruck hat hier
das Telegramm des deutschen Kaisers gemacht. Fallières soll
dadurch außerordentlich angenehm berührt worden sein. Das
gibt aber trotzdem einzelnen Zeitungen wieder Anlaß zu neuen
Angriffen und Verdächtigungen gegen Deutschland megen Ma—
rokkos.
VPilichtwerletzungen der Offiziere.
Toulon, 26. Sept. Es ist jetzt festgestellt, daß der Brand
auf der „Liberts“ niemals den verhängnisvollen Umfang hätte
annehmen können, wenn alles am rechten Platz gewesen wäre
und jeder seine Schuldigkeit getan hätte. Es verlautet jetzt aufs
bestimmteste, daß an Bord kein einziger Offizier,
usgenommen Dechoffiziere, sich befand, als der Brand aus—
brach, obwohl das Marinereglement vorschreibt, daß unter allen
Umständen wenigstens der dritte Teil der Offiziere anwesend
ein muß. Diesem Umstand ist es auch wesentlich zu verdanken,
dabß, soweit jetzt bekannt geworden ist, kein einziger Offizier,
ondern nur Aspiranten und Decoffiziere ums Leben gekommen
»der ernstlich verwundet worden sind. Das Regierungsorgan
Action und andere Zeitungen greifen heute den Kommandanten
Jaurès heftig an. Jaurès hätte seinen Urlaub nicht˖ antreten
dürfen, ohne vorherige strengste Kontrolle über die Durch—
ührung aller Vorschriften.
Der Meinungsstreit über die Urfache der Katastrophe.
W. Paris, 26. Sept. Der frühere Marineminister Picard
sagte über die Gründe der Katastrophe: „Eine Selbst—
Theater, Kunst und Wissenschaft.
., Kleisis Penthestlea im Deutschen Theater zu Ber in. Nun
hat auch u nmittelbar nach dem Kgl. Schauspielhaus das Deutsche
Theater seine Kleistfeier gehabt. Hier wie dort rersuchte man
Penthesilea, die wunderbare Dichtung, der Bühne zu gewinnen,
und so konnten interessante Vergleiche gezogen werden. Die
Hauptsache war aber diesmal auch im Deutschen Theater nicht
die Inszenierung, obwohl sie mit Hilfe der Drehbühne und
einer richtigen Hundemeute viel Schönes und Origine'les brachte.
Das Interessantesse war vielmehr, daß man die klassischen Ge—
stalten der Penthesilea und des Achill zwei so hypermodernen
Menschendarstellern in die Hände gelegt hatte, wie es die Eysold
und Moissi sind. Die Eysold war natürlich wieder so ganz die
Eysold, erreichte aber in ihrer Art eine gewaltige Größe. Moissi
deklamierte im ersten Akt noch etwas reichlich, steögerte sich
aber im zweiten ebenfalls zu einer vollendeten Leistung.
Starker, für Berliner Premierenverhältnisse sogar auffallend
starker Beifall zeichnete die ganze Ausfführung aus. Nur nach
dem zweiten Akt mischte sich etwas Widerspruch darim.
Max Grube eröffnete im Leipziger Neuen Theater ein mehr—
tägiges Gastspiel. Als erste Rolle gab er den Kardinal Gio—
vanni de Medici in dem von ihm gemeinsam mit Rudolf
Lothar nach einem englischen Original verfaßten Stück „Der
Kardinal“, das zugleich sür Leipzig cine Erstaufführung be—
deutete. Das Stück errang einen vollen Erfolg. Das Spiel
war vorzüglich; besonderen und voll verdienten Beifall errang
sich der beliebte Gast, der auch in Lübceck von seinem zwei—
jährigen Wirken am alten Lübecker Stadtthtater noch bestens
in Erinnerung ist, aber auch die einheimischen Kräfte agaben
ihr Bestes.
Künstlernachrichten. Dr. Karl Goldmark hat der Ber—
liner Kurfürstenoper mitgeteilt, daß er trotz s.ines hohen
Alters die Reisestrapazen nicht scheuen und der Neuinszenierung
—D V—
Buhne erscheint, beivohnen wird. — Karlh Blasel, der all—
bekannte Wiener Komiker, wird am 16. Okt. 80 Jahre alt.
Die Direktion des Karl-Theaters, dem Blasel angehört, plant
für den Ehrentag des Jubilars e'sne Kundgebung. —— Frli.
Detjen von der Komischen Oper in Berlin it an das Ham—
burger Stadttheater verpflichtet worden. Frel. Detien tritt
ibhre neoue Stelle 1912 an und wird als Gänsemädchen in den
„Königskindern“ debütieren. — Eugen deAlbert, der be—
kanntlich mehrere Jahre hindurch seinem kompositorischen
Schaffen lebte, wird in diesem Winter seine pianistische
dätigkeit wieder aufnehmen. — Grete Wiesenthal hal
mit dem Direktor des Berliner Wintergartens einen Vertrag
Wgeschlossen, laut welchem sie in dieser Spielzeit einen Monat
lang im Wintergarten auftreten wiörd. Ms Gaae wird sie
2000 M erhalten.
Zu dem Scheidungeprozeß Burriaus mesdet der B. L.A.
zus Dresden: Sonnabend mittag sand in dem Prozeß den
Frau Burrian gegen ihren Gatten, den Kammersänger Karl
Burrian, wegen Zahlung von 12000 Muäjährlicher Rente
angestrengt hat, die Verhandlung statt. Die Höhe des Klage—
anspruchs begründet der Vertreter der Klägerin damit, daß
Burrian bei der Dresdner Hofoper n cinem Jahre 60 000 M
verdiente, daß er ferner für Gastspielern Budapest 100 000 M
und für Gastspiele in Newyork 300 0900 Meuerhalten habe.
Die Verhandlung konnte nicht zu Ende geführt werden, we'
sich die Durchführung neuer Bewe'santräge nötiz macht. In—
teressant ist, daß Burrian seine Entlassung aus dem sächsischen
Staatsverbande nachgesucht hat, um dem Gerichtsstand Dres—
den zu entgehen. Die Verhandlung iit auf den 7. Oktobher
vertagt.
Berliner Opernhausneubau und Unterzrundbahnen. Im
April dieses Jahres hatte, wie seinerzeit geme'sdet, der preu—
zische Minister der öfsentlichen Arbeiten in einem Erlaß vor—
geschlagen, die geplanten Untergrundbahnen Moabit— Rixdorf—
und Nollendorfplatz —Bahnhof, Friedrichstrahe — We'ßensee in
hrer Linienführung dahin zu ändern, dan vor dem neuen
Dpernhaus am Königsplatz zwei Bahnhöfe angelegt werden
önnten. Die vom Polizeipräsidium im Auftrage des Ministers
»efragten Interessenten, der Magistrat von Schöneberg und die
Firma Siemens & Halske, haben sich jetzt in längeren Dar—
egungen gegen diesen Vorschlag ausgesprochen, und auch im
Berliner Rathaus will man von einem derartizen Anschluß
ves Opernhauses an dlie Unterarundbahn Moabit—Rixrdorf
nichts wissen.
Vom Bremer Stadttheater. Am Donnerstag erlebte, im
hunten Wechsel der ersten Aubeitowochen des Staditheaters
Adolphe Adams Spieloper „König für einen Tag'‘,
hre Erstaussührung — übersetzt und für die deutsche Bühne
hearbeitet von Raul Wolff — und wird gewiß der sehr
s
—
günstigen Aufnahme nach, nicht so bald wieder aus dem Spiel—
plan verschwinden. Ueber der ganzen Vorstellung mit der
feinen, lebensvollen Musik, der schlagfertigen Darstellung
und Inszenierung waltete ein günstiger Stern.
Im Rostocker Stadttheater wurde Sonnabend abend die
Winterspielzeit pro 1911/12 mit einer Aufführung des
Trauerspiels „Die Nibelungen“ von Friedrich Hebbel
eröffnet. Das Haus wies einen zahlreichen Besuch auf. Sonn—
lag gelangte Beethovens Fidelio“ zur Aufführung. Die
Spielzeit wird bis zum 29. März währen.
Ur⸗ und CErstaufführungen. Das Wiener Burgtheater
brachte Sonnabend als erste F.stoorstellung zur Erinnerungs-
feier an den Todestag Kleists den „Prinzen von Hom—
burg“ in Neuinszenierung zum ersten Male nach dem Tode
von Kainz, der bekannt.ich die Ti elrolle gesrielt hat. Seine
Rolle hatte nun Gerasch übernommen und führte sie mit
cugendlichem Eifen durch, ohne aber e'nen Augenblick an das
Andenken seines Vorgängers heranzureichen. Als Kurfürst
hatte Devrient großen Erfolg. Die Regie des Barons Verger
wies keine bemerkenswerte Eigenart auf, und die äußere Aus—
stattung war ärmlich. Ein Reiterstück zu Fuk! — Die drei
»arodistischen Einakter, die Schmidtbonn unter dem Gesamt—
itet „Der spielende Eros“ zusammenfaßt, erzielten vei
hrer Uraufführung am Josefstädter Theater in Wien starken
Beifall. — Die Uraufführung von „Parkettsitz Nr. 109“
Fliegerposse von Herman Haller und Willy Wolff, Musik von
Walter W. Goetze, hatte im Tivolitheater in Bremen mit
»em Ensemble des Hamburger Carl-Schultzes Theaters sfür
nischen Erfolg. — Ein fünfaltiges Theatersück „Die Pick—
vichier“, das Duval und Charvay aus dem Dickensschen
Roman zurechtgeschnitten haben, fand im PVariser Athenee—
theater lebhaften Beifall. — Im Druischen Volkstheater in
Wien hat „Anathema“ von Leonid Andrejew anfangs an—
geregt, später verwirrt. zuletzt ermüdet.
Vom Covent-Gardentheater in Londen. Franz Schali
von der Wiener Hofoper wird während der am 16. Ott.
beginnenden Spielzeit das Orchester leiten. Das russische
Ballett führt Nidschinskfki. An Opern kommen zur Aufführung:
zwei Zyllen des „Rinçce:“, danu, Tristan u d Isolde“, „Tann—
häuser“, „Lohenarin“, „Der flhezende Holändir“ und Hum—
perdinks „Königskinder“, die in England zum erten
Male die Nühne Beftrefon