Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

— A2M. ⸗ 
839 
—I 4 — 
—9— Fe —*8* 38 F — 7 8— 
.B——— 
—V 
Ausgabe M. 
9 I. 50 — B Iq J 
⏑ ⏑—— — »14 
Donnerstag, den 21. September 1911. 
αα. — — * * 
Aus den Nachbargebieten. 
Sanfestãdte. 6 
Samburg, 21. Sept. Kleine Nachrichten.) Die 
Beute der Einbrecher. Vor einigen Wochen wurden bei 
einem Einbruch in der Averhoffstraße in Abwesenheit der Be⸗— 
wohner für 15 000 MeSchmuchsachen, Silberzeug, Pelzwaren und 
ʒwei Sparkassenbücher über 1400 Mund 900 Meugestohlen. 
don den Büchern sind 200 Meabgehoben. Als Täter wurde 
der frühere Ewerführer, jetzige „Versicherungsinspektor“ Carsten 
und als Hehlerin seine Geliebte, eine Kontoristin, in Haft 
genommen. Vor einigen Tagen fand ein Angestellter der Stadt- 
wasserkunst auf seinem Gartenlande am Wiesendamm unter 
einem Düngerhaufen verstecht 121 Stück Silbersachen vor, die 
zu der Beute gehörten. Nunmehr hat nach bisher beharr— 
lichem Leugnen die Kontoristin ein Geständnis abgelegt, ihren 
Geliebten als Täter bezeichnet und das Verstech der übrigen ge- 
tohlenen Sachen genannt. Es wurden auch an der bezeichneten 
Stelle sauf einem Hofe in der Elsastraße Pelzsachen, ein Bril⸗ 
lantschmud und sonstige Wertgegenstände, aus denen teilweise 
die Brillanten herausgenommen sind, vorgefunden. Es fehlen 
von den gestohlenen Sachen nur noch einige Stüche und die 
ausgelösten Brillanten. C., der nach wie vor die Tat bestreitet, 
muß außer diesem Einbruch noch vreitere Diebstähle ausgeführt 
zaben, da man in einem Verstech noch zwei silberne Halsketten, 
ein silbernes Geldtäschchen in Drachenform, eine alte, goldene 
Uhrkette, zwei goldene Broschen, drei goldene Manschetten- 
enõpfe, einen goldenen Chemisetteknopf mit weißer Perle, einen 
dito mit kleinem Brillanten, zwei als Anhängsel benutzte gol⸗ 
vene Uhrschlüssel vorfand. — Ueberfal lauf zwei Schutz- 
eute. Gestern abend begaben sich ein Polizeiwachtmeister und 
ein Schutzmann am Sorner Parlk, wo sie die Aufsicht geführt 
hatten, durch die Hammerlandstraße nach ihren Wohnungen. Plötz- 
lich erhielt der Wachtmeister von hinten einen Schlag mit einem 
harten Gegenstand über den Kopf, daß der Getroffene schwer 
erletzt zusammenbrach. Da sich der Schutzmann im ersten Augen⸗ 
zlick um seinen Vorgesetzten bemühte, konnte der hinterlistige 
Angreifer entkommen. Den Schlag hatte er mit einer Flasche 
ausgeführt, die dabei in Scherben ging. — Dem geflüschte⸗- 
zen Bankier Friedländer vom Neuenwall ist die Lan— 
»ung bei seiner Ankunft in Newyork verwehrt worden. Er 
rifft in den nächsten Tagen in Holland ein, wo ihn Kriminal- 
beamte in Empfang nehmen werden. Die ihm zur Verwertung 
an der Börse anvertrauten und von ihm unterschlagenen Gelder 
sollen sich auf 200 000 Mbelaufen. 4 
Cuxhaven, 21. Sept. Die Marineverwaltung 
ilant anscheinend dis Anlage eines großen Schießplatzes für 
die hiesige Matrosenartillerie-Abteilung in der Gegend östlich 
on dem Dorfe Nordholz. wo sich noch weit ausgedehnte 
deideflächen befinden. Mit den Vertretungen mehrerer benach 
zarter Gemeinden sind Verhandlungen angeknüpft wegen kauf— 
»der pachtweiser Ueberlassung des nötigen Terrains. Die 
Fuxhavener Matrosenartillerie-Abteilung hat in der dortigen 
begend schon öfter Schiehubungen vorgenommen. J 
ESchleswig⸗ Solstein. 9 
Kiel, 21. Sept. Todes fall. Rentner Julius 
dempel, der langiährige erste Vorsitzende des Vereins 
chlesw.holst. Kampfgenossen von 1848/51 und Vorsitzende der 
chlesw.holst. Landeskampfgenossenschaft, ist Dienstag an den 
Folgen eines wiederholten Schlaganfalles im 80. Lebensjahre 
gestorben. — In voller Blute steht jetzt in einem 
Garten in Scharnhagen ein Birnbaum. Der Baum 
rieb im Frühiahr nicht aus, sondern machte den 
kindrude des vollständigen Eingehens, bis sich vor einigen 
Wochen kleine Knospen zeigten, die sich jett zum vollständigen 
Blüũten⸗ und Blatteransatz entwickelt haben. 
Flensburg, 21. Sept. Der letzte Flensburger 
Seglei, die Valk „Charlotte“, wurde für 35 Miäan einen 
Schiffer aus Dalsgaard verlauft. Das Schiff hatte kürzlich 
nit einem Marinefahrzeug eine Kollision und war schwer 
veschädigt worden. 
Lauenbura. — 
F. Lauenburg, 21. Serpt. Ein blühenver Apfel⸗ 
baum befindet sich zurzeit im Garten des Echiffseiguer— 
IRII 
Wieincke. Hohlerweg. Trotzdem der Baum getragen hat und 
iuch noch einige Früchte besitzt, steht er in voller Blüte. 
sur die Blüten sind, namentlich in der Spitze, schon meist 
ibgefallen. —BR ——— 
B. Ratzeburg, 21. Sept. Die Melkmaschine, die 
on unseren Landwirten bisher mit einem vielleicht berechtigten 
Nißtrauen beobachtet wurde, scheint jetzt ĩm Holsteinischen 
esteren Fuß zu fassen. Auf zwei ostholsteinischen Gütern sollen 
emnächst zwei schottische Maschinen, berechnet für 150 und 
80 Kühe, in Tätigkeit treten. Die Probeleistungen derselben 
nd seht günstig ausgefallen. 30 Kühe, die mit der Ma— 
hine behandelt waren, wurden mit der Hand nachgemolken 
ind konnten dabei nur noch 13 Ltr. Milch liefern. Ein 
esseres Resultat wird schwerlich Handmelken zeitigen, und diese 
deuerung dürfte auch dazu berufen sein, in unseren großen 
andwirtschaftlichen Betrieben eine durchgreifende Aenderung zu 
ringen. * 
—— —— — 
in Fürstenberg. — Die Maul- und Klauenseuche; 
von der unser Ort fast verschont geblieben war, ist nun zu 
quter Letzt unter dem Rindvieh des Amtmanns Böbs vom 
ziesigen Bauhof aufgetreten. In sieben Ortschaften des 
Fürstentums ist die Seuche erloschen. — Unglücdsfall. 
In Wahlsdorf wurde gestern der Kleinknecht des Hauswirts 
IAldenburg von einem Pferde geschlagen und erlitt eine schwere 
Berletzung an der Etirn 
Oermischtes. 
Auf der Füͤhrte der Louvre-Räuber. Zwei Fährten folgt 
man jetzt, so berichtet der Pariser Korrespondent der Vosfi— 
schen Zeitung; um den Räuber der Giocanda zu finden. 
die erste ist die jenes Sekretärs des mit der Justiz in so 
inangenehme Berührung geratenen polnischen Schriftstellers 
Appollinaire (alias Kostrowski), des Belgiers Pieret, der schon 
nehrere Male aus dem Louvre Gegenstände, wie Statuetten, 
ntwendet hatte und der, nach einemBriefe an das Paris⸗Journal 
u urteilen, sich zurzeit in Deutschland aufhält. Die andere 
zährte scheint aber interessanter zu sein, schon weil sie die 
ehr logisch klingenden Darlegungen des Kunstschriftstellers 
ztraus /bestätigt, daz die Entführung der Gioconda auf Be⸗— 
reiben eines reichen amerikanischen Kunst⸗— 
iebhabers durch einen gewandten internationalen Gauner 
rfolgt sei. Danach wäre ein sehr geriebener und in der 
iußeren Persönl'chseit wandlungsfähiger internationaler Spitz⸗ 
»ube, Antonis Rives, vor einiger Zeit aus Cayenne ent— 
oichen, wohin er wegen schwerer Verbrechen gesandt worden 
väre, und in Paris aufgetaucht, wo ihm zuerst einige Leute, 
arunter selbst ein Beamter, Obdach und Zuflucht gewährt 
hätten. Er habe stets die Nachmittage im Lourre zugebracht, 
wo er, der Bagnosträfling, der Deutsch und Englisch vorzüg— 
lich beherrscht, sich als Fremdenführer aufspielte. Er s. i über— 
hjaupt ein durch und durch gebildeter und in Kunsifragen be— 
vwanderter Mann. Offen habe er seinen Gastgebern zuge— 
tanden, er habe, bevor sie ihn aufnahmen, häufig im 
2ouvre geschlafen, da es sehr leicht sei, sich nächtlicherweile 
inzuschleichen und vor den Augen der Wächter zu verstecken. 
Dieser Antonis Rives sei nun im Mai plötz ich, sehr elegant 
und mit Mitteln ausgestattet, aufge'aucht, und habe erklärt, 
er fahre nach Newyork, wo man ihn für eine Aufgabe erwarte, 
»ie ihn für alle Zeit aus der Notlage herausheben werde. 
Seither ist er für seine Pariser Beschutzer verschollen. Man 
vein von ihm, daß er auch einen Pariser Antiquitätenhändler 
näher kannte, der bei einem großes Aufsehen hervorrusenden 
Zirchenraub in der Auvergne sehr viel und in suhr unange⸗ 
nehmer Weise genannt wurde. Antonis Rives habe ũberhaupt 
»iel von seinen Kirchenräubereien gesprochen und auch die 
Zirchenräuber Thomas gekannt, für die er in England und 
Amerika gearbeitet“ zu haben versichert. Er hätte auch 
»ft erklärt, wie man sehr bald aus dem Bagno befreit werde. 
Der Antersuchungsrichter Drion nimmt diese Fährte sehr ernst 
ind läßt die Geheimpolizei eifrig danach forschen, ob die 
Bande Thomas sich wieder gebildet habe und was es mit den 
Angaben über Antonis Rives für e'in Bewenden habe. Nach 
einer Statistik, die ain Erwartung der von einem vorläufigen 
Direktor der Nationalmuseen, Puyalet, angeordneten Inven— 
uraufnahme des Louvre ein Mitarbeiter des Sidcle aufgestellt 
jat, fehlen in den Nationalmu'een nicht weniger als 323 der 
n dem Katalog aufgeführten Gemälde. Davon gehörtn 138 
er französischen, 103 der italienischen, 4 der spanischen, 4 der 
nglischen, 48 der vlämischen, 4 der deutschen und 20 der hol— 
ändischen Schule an und zwar sind es Werke hervorragendster 
Meister der Palette, die der e frig forschende Journalist nicht 
inden konnte, so z. B. Bouchers, Corots, Coypels, Velasquez, 
in Lawrence, e in Raynolds, drei Rubens usw. Allerdings 
ũugt der gewissenhafte Journalift, der nach dem Verbleib der 
semälde forschte, hinzu, dah nur ein kleiner Teil davon ge⸗ 
tohlen worden sei, während die anderen in den Bodenräumen 
verfaulen, oder auch von hohen Beamten der Mimister ien 
und Botschaften für die Ausschmüdung ihrer Gemächer fort⸗ 
geschafft worden sind. Herr Puyalet soll entschlossen sein, 
nach dem Verbleib dieser verschwundenen Gemälde eingehend 
uforschen und fie auf jede Weise dem Louvre wieder zugu— 
—eIle— 
Großherzogtümer Mecklenburg. 
Schwerin, 21. Sept. Vodesfall. In Halle ist Geh. 
)berfinanzrat Julius Schmeitzer im fast vollendeten 83. 
ebensjahre gestorben. Der Verblichene war längere Zeit 
rit den mecklenburgischen Verhältnissen in seiner Stellung 
ils Generaldirektor der Friedrich-Franz-Eisenbahn eng ver- 
bachsen. 1881 trat er infolge Verstaatlichung der Bahn 
on der Leitung zurüch und verzog nach Halle. — Ver- 
achtung des städtischen Clektrizitätswerkes zu 
schwerin? In gemeinsamer Sitzung berieten Dienstag Ma— 
isrrat und Bürgerausschuß über die Verpachtung des städt. 
lektrizitätswerkes an die Allg. Elektrizitäts-Gesellschaft in 
zerlin. Diese hat der Stadt das Angebot gemacht, das 
Verk auf 30 Jahre für eine Jahrespacht von 145 000 M 
1 übernehmen. Für den über 750 000 Kilowattstunden hinaus« 
Henden Verbrauch will sie 5 0 der Bruttoeinnahmen an 
e Stadt zahlen. außerdem den Stromabnehmern einige Er— 
ichterungen gewähren und sämtliches Personal übernehmen. 
r Magistrat hält das Angebot für günstig. Da das Werk 
tzt etwa 70 000 MuNettoüberschuß ergibt, so würde sich, 
zenn man 40 000 Me für Verzinsung rechnet, eine Mehrein-— 
ahme von zirka 30 000 Muergeben.. Der Bürgerausschuß 
hlug vor, eine gemischte Kommission einzusetzen, die sich weiter 
nit der Sache zu beschäftigen habe und auch das Angebot 
er Lübeckker Ueberlandzentrale prüfen solle, mit 
er Ermächtigung, bei den Verhandlungen Sachverständige 
eranzuziehen. Da die Akten dem Bürgerausschuß nicht zu— 
änglich gemacht seien, habe er sich kein objeklives Arteil 
ilden können bisher, auch müsse er den Direktor Schirmacher 
ils Sachverständigen ablehnen, da dieser von der Allgem. 
kleltt.“Ges. übernommen werden solle und deswegen befangen 
ei. Es wurde schließlich eine gemischte Kommisfion eingesetzt, 
estehend aus drei Ratsmitgliedern und elf Bürgerausskuf, 
nitgliedern. 
Rostock, 21. Sept. Eisvogel. Zwei Spaziĩergänger 
ahen am Sonntag vormittag am unteren Wall in der Nãähe 
es Grabens, wo die Wasserrosen angepflanzt sind. einen Eis—⸗ 
ogel. Er fällt durch sein herrliches Gefieder auf und zaählt 
u den schönsten und farbenprächtigsten Vögeln Deutschlands. 
luf dem Wall ist das Tier wohl erst sehr delten beobachtet 
vorden. 
Sagenow, 21. Sept. Der Wassermangel ist in 
er Gegend von Hagenow so groß, dah im Dorfe Krams ein 
kimer Trinkwasser mit 50 Pfg. bezahlt wird. 
Kublank, 21. Sept. Das Gro ßfeuer soll, wie jetzt 
estgestellt ist, durch Explosion einer Stali-saterne 
m Pferdestall des Pfarrbauern Heufeler entstanden sein. Ver— 
nannt sind im ganzen 19 Stücdh Rindvieh, 70 Schafe, 3 
zchweine, 7 Pferde, eine Menge Federvieh, 15 Fuder Roggen, 
O Fuder Hafer, 10 Fuder Gerste, etwa 5 Fuder Bohnen, 
8 Fuder Mengekorn, 830 Fuder Heu, 1 Kutschwagen und vper, 
chiedene andere Ackergeräte. 
FSchönberg; 21. Sept. Gottesdienst. Um den 
dindergottesdienst noch am Vormittag abhalten zu 
önnen, wird der Hauptgottesd'enst statt um 1024 Uhr jetzt 
ereits um 10 Uhr vormittags seinen Anfang nehmen. — 
Bersetzt ist Gorichtsschraiher Woisin an doas Amtsaci 
Bũcherbesprechungen. 
Wilhelm I. Was er sagt. Was er venkt. 
Bon Jules Arren. Autor. Uebersehung aus dem Französischen. 
Brosch. 4 M. Leipzig, Historisch-Politischer Verlag (Rudolf 
zofstetter). — Die Persönlichkeit des deutschen Kaisers steht 
'ottgesetzt im Mittelpunkt höchsten Interesses bei den anderen 
Völkern. Besonders unlere westlichen Nachbarn beschäftigen sich 
»ft und eingehend mit seiner Art — meist nicht ganz sine ira 
»t studio. Sammlungen von Karikaturen auf Wilhelm II. 
verden herausgegeben und mit Behagen betrachtet. Jules 
Arren nun hat das ehrliche Bestreben, dem Enkel des Siegers 
on Sedan gerecht zu werden und aus seinen dem Verfasser 
und seinen Landsleuten oft widerspruchsvoll scheinenden We⸗ 
ensäußerungen sich ein umfassendes Bild seiner Weltanschauung, 
peziell als Herrscher, seines Charakters und seiner Ideen und 
Pläne zu konstruieren. Er selbst sagt dazu: „Das Buch 
»eabsichtigt weder Wilhelm II. anzugreifen, noch ihn zu ver— 
eidigen; es will ihn nur erklären, ihn kennen und verstehen 
ehten.“ Zu diesem Zwed nun produziert Arren aus ven 
ffentlichen Reden des Kaisers, deren Wortlaut offiziell als 
ruthentisch anerkannt ist, gröbßere und kleinere Abschnitte, Zitate 
ind Redewendungen. Denn, meint er: der deutsche Kaifer geht 
mehr als irgend ein anderer Herrscher in seinen öffentlichen 
Zundgebungen aus sich heraus, und da ich ihn für einen 
ffenen, ehrlichen Charakter halte, so bin ich überzeugt, durch 
jeeignete Zusammenstellung und Crläuterung aus diesen Kaiser— 
worten ein Kaisercharakterbild zusammensetzen zu können. — 
Irren ist nun seiner Aufgabe mit großem Scharfsinn und 
imerlennenswerter Vorurteilslosigkeit nachgegangen und hat so 
ine Analyse des Seelenlebens ron Wilhelm II. geschaffen. 
»ie in vielen Hauptpunkten wohl zutrifft, sich von Ge— 
zässigkeit ganz freihült und eben nur den einen Fehler hat, 
dakß sie aus Zeitungsabschnitien“ stätt aus persönlichet Kenntni— 
usammengestellt ist. Freilich können von wirklichem Kennen—⸗ 
ernen bei Fürstlichkeiten nur ganz wenige selbst aus deren 
ächster Umgebung reden. Sicher ist das Buch als kultur⸗ 
jeschichtliches DTokument außerordentlich lesenswert 
Der Mensch und die Erde. Die Gewinnung und 
Verwertung der Schätze der Erde. Lief. 13034. Mit zahla 
eichen schwarzen, bunten und Faksimile-Beilagen. Jede Lief. 
v Pfg. Berlin W.57. Deutsches Verlagshaus Bong & Co. 
Das ausgezeichnete, reich und instruktiv illustrierte Pracht⸗ 
verk bringt in den vorliegenden fünf Lieferungen wieder eine 
rülle des Belehrenden und Interessanten. Sie enthalten fol⸗ 
jende Hauptartikel: Das Feuer als Hilfsmittel in Haus und 
ßewerbe. Mit einer japanischen farbigen Darstellung der 
zöllenqualen und ethnographischen, historischen und technischen 
Abbildungen. — Die chemische Wirkung des Lichtes. Mil tech⸗ 
nischen und entwickbingsgeschichtlichen Abbildungen. 
⸗ * e 
Ferner gingen folgende Bücher ein. deren Besprechung wir 
uns vorbehalten: 
Reichsverfassung, unter Berüdsichtigung sämtlicher Ab⸗ 
inderungsgesetze, einschl. des Gesetes vom 31. Mai 1011, 
iebst Reichstagswahlgesetz und Verfassung Elsaß⸗Lothringens. 
Bon Prof. Dr. K. Gareis. Gießen, Emil Roth. 
Deutscher Ostmarkenkalender 19812. Berlin W. 
deutscher Ostmarkenverein e. B. 0 
Kalender des Lahrer Sinkenden Boten 1812. 
Lahr i. Baden, J. H. Geiger. 
Tertiltechnische Möglichkeiten. Von George Piek. 
Berlin O.. Fritz Hirschberg &K Co. 
Lindelin, Märchen-Novellen. Rutland eine Seege⸗ 
chichte. Von Jonas Lie. Leipzig, Georg Merseburger. Jeder 
Band brosch. 2,80 M. geb. 3.50 M. 
Der Holzimporteur. Kr. 15. Hamburg 24, Max 
Slaser. y. 6 —W 
—Die Germanen als Begrünver der euro⸗ 
oischen Kultur. Von Karl geur Wolff. Bozen. Rich. 
Moser &S To* 
DTas englische Landhaus. Eine Sammlung eng⸗ 
ischer Hauspläne aus dem Privatbesitz des deutschen Kaisers. 
mit erläuterndem Text von Prof. Artur Wienkoop. Mit 
6 Tafeln und Abbildungen, Grundrissen und Kunstbeilagen. 
Jart. 4 M. Wiesbaden, Westdeulsche Verlagsgefellschaf m. 
. HB. — Bei einem Aufenthalt in England kaufte der Kaiser 
ine Anzahl Entwürfe zu Landhäusern von den Architekten 
5. B. Wade in London und Lawson und Reynolds in Bourne 
touth zur Anregung für den deutschen Eigenhausbau, und 
eauftragte mit ihrer Veröffentlichung die deutsche Zeitschrift 
ur Eigenhauskultur: „Landhaus und Villa“. Bei dem großen 
Inklang, den diese Entwürfe fanden, gab der Verlag sie 
un in Buchform heraus. — Mit ihrer Erläuterung und der 
inführung in Geschichte und Art des englischen Landhauses 
urde Prof. Winkoop betraut, der sich seiner Aufgabe gemein⸗ 
erständlich und aufklärend entledigte. — In England wan⸗ 
elte schon von jeher die Baukunst, natürlich im Rahmen 
er großen europäischen Stile, ikre eigenen Wege, 3. B. wurde 
ie speziell englische dekorative Spätgotik noch in einer Zeit 
nit lebendigem Verständnis angewandt, natürlich nicht aus—⸗ 
hließlich, als sie anderswo längst dur⸗h eine ganze Reihe 
nderer Baustile zu einer endgültig der Vergangenheit ange⸗ 
örenden Kunst. verurteilt worden war. Auch das englische 
'andhaus entwickelte sich, in seiner Grundform auf das 
3auernhaus zurüchgehend, den nationalen Lebensgewohnheiten, 
er frühen Lebenskultur und dem Reichtum des Inselreichs ent⸗ 
prechend durchaus gleichartig, konservativ und doch mit der 
zeit fortschreitend, immer prattisch, ganz national und doch 
en Künstlern wie dem Besitzer genügenden Spielraum lassend 
ür eigenes Käunen und eigene Wunsche
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.