Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöchentliich 10mal (Wochentags morgens und 
Wends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
zreis für das Vierteljahr 83,30 Wark einschließlich 
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eilungen 1Mk. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. & Der Familienfreuno. 
Amtsblatt der freien und hansestadt Lübed 61. Jahraan lachrichten sur das herzogtum Tauenburg, die 
—AV ——— — — — gürstentümer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
σαιαιαασααααιιασσοασσ an —— —ä — gende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
Orun und Verlaa: Gebrüder Borchers G. m. d. S. m Luadec. — Geschäftsstelle Adreß baus EGöoniastr. 46). dernĩdrecher ooo u. o0001. 
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Ausgabe 
— GGroße Ausgabe) Donnerstag, den 21. September 19141. 
Morgen⸗Blatt Ur. 478. 
—2 
Erstes Blatt. hier: 
Umfang der heu“ 
nichtamtlicher Cer, 
Rlatt. 
yerlust sind, geschont und wird von Italien lediglich eine 
zkoönomische und koloniale Entwicklung von Tripolis erstrebt, 
o kann mit einiger Sicherheit ein Ausgleich erwartet werden, 
»er sowohl für Italien wie für die Türkei von Nutzen sein 
vird. 
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und die beiderseitigen Ansichten hätten sich genähert, der Ab⸗ 
tand zwischen ihnen habe sich beinahe ausgefüllt. Die noch 
n der Schwebe befindlichen Artikel hätten nur nebensgächliche 
Bedeutung und keiner sei wichtig genug, um einen Bruch der 
Zerhandlungen oder auch nur eine Srannung zwischen den beiden 
rändern hervorrufen zu können. Der Matin beschäftigt sich 
rusführlich mit den zwischen den beiden Standpunkten noch vor— 
jandenen Differenzen und schließt: Man kann mit Vertrauen 
inem baldigen Abschluß der Verhandlungen über Marokko ent⸗ 
egensehen. Die beiden Regierungen beginnen dann sofort mit 
er Regelung der territorialen Kompensationen im Kongo, die 
Frankreich Deutschland versprochen hat. In zuständigen Kreisen 
cheint man der Ansicht zu sein, daß die Verhandlungen übe 
iese Frage nicht lange Zeit in Anspruch nehmen werden. 
Italiens Politik in Tripolis. 
Von Adolph von Flöchher. 
Die nordafrikanische Küste des Mittelmeeres ist jetßt so 
sut wie fortgegeben, und nur das Vilayet Tripolis bildet 
ioch einer integrierenden Gebietsteil des türkischen Reiches. 
Zein Wunder, daß die öffentliche Meinung Italiens den Wunsch 
iußert, noch in zwölfter Stunde Tripolis zu erlangen. 
Die italienische Regierung hat sich bis jetzt weise zurück— 
zehalten, und sie tut gut daran, in den schäumenden Wein 
»er Begeisterung Wasser zu gießen. Denn der Zeitpunkt 
ür irgend eine Aktion in Tripolis wäre denkbarst ungünstig 
ewählt. Von vornherein darf man eine Okkupation von 
cripolis manu militari für gänzlich ausgeschlossen halten: ein 
Krieg zwischen der Türkei und Italien würde die notwendige 
Folge einer solchen Handlungsweise sein. Selbst wenn Italien 
den Keieg, was doch sehr zweifelhaft ist, wirklich gewinnen 
ollte, würden die Geldopfer für den Krieg und die dauern— 
»en Verluste des italienischen Orienthandels sich auf Milliarden 
dire belaufen, also so erheblich sein, daß der etwaige Sieges— 
»reis Tripolis vielleicht nur wenige Prozente dieser Summe 
ausmachen würde. 
Aber auch von einer wirtschaftlichen Betätigung großen 
Stils in Tripolis kann vorläufig keine Rede sein, denn so— 
ange die französisch-deutsche Konversation über Marokko nicht 
beendet ist, kann das deutsche Reich sich unmöglich um andere 
Oinge künmern. Später könnte vielleicht eine Unterstützung 
talienischet Konzessionswünsche in Konstantinopel sich ermög— 
liichen lassen. 
Es ist nicht anzunehmen, daß die Türkei sich in absehbarer 
Zeit in der Lage befinden wird, selbst die wirtschaftliche 
Entwicklung von Tripolis in die Hand zu nehmen. Die Auf— 
gaben, welche die Türkei in Europa und Asien zu lösen hat, 
ind so gewaltige und erfordern so große Aufwendungen an 
Held und anderen Kräften, daß für Tripolis nichts mehr 
brig bleiben wird. Man darf auch nicht vergessen, daß die 
Türlei in Afrika alle Besitzungen nach und nach verloren 
jat, die einst der Islam im glorreichen Eroberungszuge ge— 
vonnen hatte. Schließlich ist auch das ganze Hinterland 
jon Tripolis in den Jahren 1898/99 verloren gegangen, so 
daßz Tripolis nie wieder für die Türkei eine produktive 
Kolonie werden kann. 
Wird daher die nationale Empfindlichkeit der Jungtürken, 
zie im Gegensatz zum alten Reginte gegen jeden Gebiets— 
—* 
Die deutsch⸗französischen verhandlungen. 
Die erledigten und unerledigten Punkte. 
Die meisten Pariser Blätter beglückwünschen v. Kiderlen- 
Vaechter und Cambon zu ihrem Entschluß, die noch nicht erledig⸗ 
en Punkte des deutschefranzösischen Abkommens in mündlichen 
lnterhandlungen zu erledigen, und versprechen sich davon den 
esten Erfolg. Der Matin schreibt: „Die beiden erledigten 
unkte sind: Unsere politische Freiheit in Marokko 
st anerkane nt. Deutschlandgestehen wir die wirt— 
haftliche Gleichberechtigung zu. Die noch zu er⸗ 
edigenden Punkte sind: Wir verlangen: 1. daß die 
sächte darauf verzichten, neue Schutzbefohlene in Marokko zu 
aben: 2. die Beseitigung der Konsulargerichtsbarkeit in Marokko. 
eutschland hat seine Anterschrift noch nicht unter diese beiden 
ir das Zustandekommen des Vertrages unerläßlichen Bedin— 
ungen gesetzt. Schließlich bleiben die Kongo-Kompensationen 
och zu regeln.“ Es wird ausdrücllich von dem Blatt betont, 
aß Deutschland sich mit der von Frankreich vorgeschlagenen 
konomischen Gleichstellung begnügt babe, wogegen Frankreich 
lle wünschenswerten Garantien für die praktische Durchführung 
ieser Gleichstellung biete. Frankreich widerletze sich keiner Kon— 
rolle über die Ausübung dieser Gleichstellung. Diese Kontrolle 
xissiere schon jetzt in Tanger und könne auf ganz Marokko aus— 
edehnt werden. Dagegen müsse die Madrider Konvention von 
390 fallen. Deutschland habe sich ferner zu verpflichten, bei 
en anderen Signatarmächten dieser Konvention deren Ab— 
haffung zu befürworten, damit auch hier völlige Gleichstellung 
errsche. In dieser Hinsicht sei der Entschluß Frankreichs uner⸗ 
hütterlich. 
Von deutscher Seite liegen bisher ähnliche Mitteilungen 
icht vor. 
Berlin, 20. Sept. An der heutigen Börse wurde von her— 
orragenden Bankleitern erklärt, ihnen sei im Auswärtigen Amt 
ersichert worden, die Verhandlungen seien auf gutem Wege und 
s dürfe binnen kurzem einem befriedigenden Abschluß ent— 
egengesehen werden. 
rranzösische Preßstimmen über den Abschluß der Verhandlungen. 
W. Paris, 20. Sept. Die Pariser Presse hebt im 
Ugemeinen hervor, daß die mündlichen Verhandlungen in Berlin 
ur Beschleunigung des Abschlusses des Vertrages in der ma— 
okkanischen Angelegenheit führen werden. Der Petit Pa— 
isien meint, die französisch-deutschen Verhandlungen hätten 
seit Montag abend einen bedeutenden Schritt vorwärts —4 
sum Tode Stolnypins. 
Trauer gottesdienst in der russischen Botschaft. 
WM. Berlin, 20. Sept. Heute mittag fand auf der russi— 
chen Botschaft anläßlich des Ablebens Stolypins ein Trauer— 
sottesdienst statt. Der Feier wohnten neben dem gesamten 
bersonal der russischen Botschaft u. a. Staatssekretär v. Kider⸗ 
en⸗Waechter, Unterstaatssekretär Zimmermann, Gesandter Graf 
Pedel, Abordnungen des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier⸗ 
degiments, des 2. Garde-Dragoner-Regiments „Kaiserin Alex— 
indra von Rußland“ und viele Mitglieder des diplomatischen 
Zorps bei. Mit Rücksicht auf die anwesenden deutschen Gäste 
wurde ein Teil der Gebete in der deutschen Sprache gelesen. 
Brief der Eltern des Attentäters an Stolypin. 
W. Kiew, 20. Sept. Noch bei Lebzeiten erhielt Stolypin 
aus Berlin von den Eltern Bagrows folgendes Telegramm: 
krschüttert von der entsetzlichen Tat unseres sinnlosen Sohnes, 
lehen wir Gott um Ihre volle Genesung an. Die unglüclichen 
kltern Bagrows. 
Todesursache und nähere Umstände der Tat. 
W. Petersburg, 20. Sept. Nach einer Blättermeldung 
wus Kiew sind gestern nacht einige Juden von Gesindel über— 
allen und verletzt worden. Weiter berichteten die Zeitungen, 
er Befund der Obduktion ergab den Beweis einer Blutver— 
siftung. Die Kugel zerschmetterte den oberen Teil der siebenten 
tippe, durchbohrte die Leber und das Zwerchfell. Längs 
„es Schußkanals fand ein großer innerer Bluterguß statt. Die 
Bauchfellentzüundung war im Anfangsstadium. 
Die Nowoje Wremia teilt mit, der Schutzdienst in Kiew 
vährend der Festtage sei nicht dem Generalgouverneur, son⸗ 
»dern dem Polizeichef Kurlow übertragen gewesen, obwohl der 
Heneralgouverneur um die Uebertragung angesucht hatte. Kul—⸗ 
abko und zwei andere Polizeioffiziere verfügten dann selbständig 
ie Zulassung Bagrows zum Theater, ohne dem Polizeichef 
avon Meldung zu erstatten. 
Theater, Kunst und Wissenschaft. 
Der neue Direltor des Essener Stadttheaters. Zum Leiter 
es Essener Stadttheaters wurde, wie schon gemeldet, der Direk⸗ 
or des Regensburger Stadttheaters, Dr. Maurach, gewählt. 
Es waren über achtzig Bewerbungen eingegangen. Dr. Maurach, 
zeb. Ostpreuße, ist 29 Jahre alt und seit drei Jahren Leiter der 
m Range eines Hoftheaters stehenden und mit 88 000 M 
ubventionierten Regensburger Bühne. Von Hause aus Jurist 
Dr. jur.) hat Maurach in einem dreijährigen Universitäts— 
sudium in München sich mit Literatur-, Kunst- und Musikwissen— 
chaften beschäftigt und in Berlin und München schauspielerische 
Studien, zuletzt bei Jacobi in München, getrieben. Das 
Münchener Schauspielhaus verpflichtete den jungen Theatermann 
zach einer Regieprobe als Regisseur und Dramaturg. Nach 
oreijähriger Wirksamkeit in dieser Stellung wurde er zum Leiter 
des Regensburger Theaters ernannt, von wo aus er auch seit 
wei Jahren in Innsbruck Opernvorstellungen leitete. 
Künstlernachrichten. Kapellmeister Ugo Afferni in 
Wiesbaden hat die Leitung des Städtischen Kurorchesters 
rus Gesundheitsrücksichten niedergelegt. — Robert Heger, der 
ste Dirigent des Barmer Stadttheaters, wurde kurz vor Beginn 
»er Spielzeit von Direktor Rainer Simons als erster Kapell— 
neister an die Volksoper nach Wien berufsen; er hat die neue 
Ztellung bereits angetreten. — Wie die Köln. Ztg. aus Wien 
erfährt. steht die Berufung des Hofkapellmeistes Walter an 
zdie Münchener Hofoper bevor. Hofoperndirektor Gregor 
st bereit. Herrn Walter aus dem Wiener Verbande zu ent— 
assen. Walter genießt in Fachkreisen den Ruf eines ausge— 
eichneten Theaterdirigenten. — Toni Türk, eine Schülerin 
»es kal. Opernsängers M. Alma in Berlin, wurde auf drei 
Jahre als Opernsoubrette an die Komische Oper in Berlin ver—⸗ 
flichtet. — Frl. Mia Waldemar, eine Schülerin der Ham— 
jurger Gesangslehrerin Frau Schabow, ist in Hannover an der 
Schauburg engagiert. Sie sang jetzt die Mademoiselle Lange 
n „Mamsell Angot“ unter lebhaftestem Beifall des Publikums 
ind der Presse. 
Das Urteil gegen Burrian. Aus Prag meldet das B. T.: 
ienstag fand in dem Prozeß des Königs Friedrich August 
on Sachsen gegen den früheren sächsischen Kammersänger Karl 
3urrian wegen Kontraktbruches die Urteilsverkündung statt. Nach 
Verlesung der schriftlichen Zeugeneinvernahme wurde Karl Bur— 
ian zur Zahlung der Hälfte der eingeklagten Summe, und zwar 
u 15 000 Misamt 5600 Zinsen an den Kläger und zur Tragung 
ämtlicher Prozeßkosten verurteilt. Burrian legte gegen das Ur— 
eil Berufung ein. 
Reinhardt in Büdapest. Im Zirkus Beketo w zu Bu— 
apest führte Max Reinhardt Dienstag mit den Schau— 
pielern des Ungarischen Theaters Sopholles“ .Oedi⸗ 
»us“ auf. Reinhardt weilte bereits seit einer Woche dort 
ind leitete die letzten Proben selbst. Auch hier empfing man 
ie stärksten Wirkungen von dem gutgeschulten Chor, der 
ich vorwiegend aus Post- und Kommunalbeamten zusammen—⸗— 
etzte. Auch die Einzelrollen waren gut, zum Teil vorzũůg⸗ 
ich besetzt. Ausgezeichnet war namentlich der Oedipus Kuertis, 
er gemeinsam mit Max Reinhardt für den stürmischen Beifali 
ankte. 
Ur⸗ und Erstaufführungen. „Das kommt davon'“, 
ustspiel in drei Alten von Georg Robert, ein Pseudonym, 
inter dem sich ein ehemaliger hoher deutscher Offizier ver— 
irat, hatte in Petersburg im Deutschen Theater lebhaften 
rfolg. — Freundlichen Beifall fand beim Londoner Publikum 
as neueste Lustsp'el von Alfred Sutro: „Der perplexe Ehe— 
atte“. Es behandelt das alte Thema von der anfreundenden 
ind schlieklich durch Eifersucht hurierten Feministin. 
Neue Bühnenwerle. „Er kaun nicht nein sagen“, 
me neue Komödie von Georg Pronz, wurde von den Ver— 
migten Theatern in Hamburg-Altona zur Aufführung er— 
rorben. — „Trufsfaldino“ heitzt eine neue Oper des Dres— 
ener Komponisten Dr. Hugo Daffner. Der Komponist, dessen 
csles Bühnenwerk, eine einaltige Oper „Macheth“, in dieser 
-—pielzeit zur Aufführung kommt, verfaßte den Text zu seiner 
euen Oper w'iederum selbst. Er bearbeitete ihn nach dem 
ustspiele Goldonis, „Ein Diener zweier Herren“. — Die Dis⸗ 
dentenkomödie „Thumm Linsenbarth“ von Otto Doeil 
nd Justus Leo, die in satirischer Form die Folgen unserer 
ffiziellen Schul- und Religionspo iaik behandell, wurde vom 
zremer Stadttheater zur Aufführung angenommen. — Die 
)perette „Die romantische Frau“, Mu'k von Cacl Wein— 
erger, wurde von Direktor Dippel sür d'e Vereinigten 
5aten Nordamerikas und sür England erworben. — Ein 
'on“oner Börsianer, Harold Fraser Simpson, hat e'n? komische 
4 
Oper „Bonita“, komponiert die im Queens Theatre am 
23. September zur Uraufführung gelangt. 
Marion von Lenbachs Eheschliehung. Aus München meldet 
das B. T.: Die Tochter Lenbachs, Marion von Lenbach, wird 
sich in kurzem mit dem Grafen Otto Basselet de la 
Rosée; Oberleutnant und persönlicher Adjutant des Prinzen 
Beorg von Bayern, vermählen. 
Schlußsitzung der Tagung des deutschen Schr'ftstellerver— 
zandes in Dresden. Es wurde beschsossen, das dem Verbande 
zehörige Erholungsheim Demminhof bei Wiesbaden zu erhalten 
ind zu diesem Zwed einen Teil des Grundstückes zu verkaufen 
ind 1000 Mefür die Instandsetzung herzugeben. Dann gab 
»er Verband in einer Resolution seiner aufrichtigen Bewun⸗ 
»erung Ausdrucd über das einzigart'ge und erstaunliche Meister— 
verk der internationalen Hygieneausstellung zu Dresden. 
jerner erklärte der Verband in einer Resolution sich dringend 
ür eine Reichsbibliothek deutschen Schrifttums und ersuch 
den Vorstand, alle dahin gehende Bestrebungen zu unter⸗ 
tützen. Der Bau eines Schriftstellerheims wird noch im Lauft 
dieses Ffahres erfolgen. 
Eine niedergebrannte Riesenbibliothek. Die zu Anfang des 
9. Jahrhunderts von Dom Johann Sir in Rio de Janeiro 
egründete Nationalbücherei ist niedergebrannt. Der 
Materialschaden beträgt 20 Mill. M. Zweitausend Mann sind 
arbeitslos. Viele wertvolle Archive, Berichte und Statistiken 
jiind zerstört worden. 
Miklelsen — endgültig verschollen. Nachdem nunmehr ?n 
Jopenhagen die zuverlässige Nachricht eingegangen ist, daßz die 
Alabama“, das Schiff der Expedition Mitlkelsen, nicht in 
zah Rock, einer im Süden der Shannoninseln an der Ostküste 
sßrönlands gelegenen Gruppe, eingetroffen ist, muß die Expe⸗ 
„ition als verunglückt angesehen werden. Der König hat, wi⸗ 
in Kopenhagener Telegramm meldet, den Veranstaltern der 
Alabama“Expedition sofort telegraphisch sein Bei eid aus ge⸗ 
rückt. Der Grönlandforscher Mikkelsen war, wie man sich er—⸗ 
nnern wird, vor mehr als zwei Jahren als Führer der 
ogenannten „Alabama“-Expedition nach Grönland abgereist 
im die Leichen der verunglückten Mitglieder der Expedition 
Nylus⸗-Erichsens zu suchen und zu beerdigen und etwaige 
Bapiere und Aufzeichnungen nach Dänemark zu bringen.
	        
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