Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Ausgabe A. Donnerstag, den 26. Januar 1911. 
Morgen⸗Blatt KRr. 46. 
agen absfahrenden Tagesichnellzüge eine bedeutende Kur⸗ 
ung der Fahrzeit London — SRamburg und London⸗ 
zertin geplant. Die Reise nach Hamburg wird hierdurch 
m rund zwei Stunden beschleunigt werden (Ankunft gegen 
Uhr nachmittags statt wie jetzt 5,04 Uhr), die Reisedauer 
ach Berlin um anderthalb Stunden (Ankunft Friedrichstrake 
wa 5,15 Uhr nachmittags statt 6,651 Uhr nachmittags). 
Eine außerordentlichee Generalverfammlung der Orts⸗ 
ranlenkasse in Lübed, die gestern abend im Burgerverein 
attfand, beschloß die Ausdehnung des Kassenbe⸗ 
sries auf Vorwerk und Siems⸗Danischburg, 
enehmigte die sich hieraus ergebenden Aenderungen der 
zatzungen der Kasse und bewilligte auf Antrag des Vorstandes 
em Verwalter der Kasse, Herrn Inspektor Oberländer, eine 
Zehaltszulage von 500 M. Ein ausführlicher Bericht über 
e Versammlung folgt. 
Zwei Durchgänger. Als gestern (Mittwoch) abend, in 
er 7. Abendstunde der Geschäftswagen der Chemischen Reini⸗ 
ungs⸗Anstalt Alwin Karstadt vor dem Geschäftshause in der 
„olstenstrahe stand, scheuten plötzlich die Pferde und gingen durch, 
en Wagen hinter sich herziehend. Zunächst ging die wilde 
agd den Kolk entlang durch den Kl. Kiesau nach der Marles⸗ 
rube. Diese Straße liefen die wild gewordenen Pferde bis zur 
Ibertrave hinunter, wendeten dann um und liefen die Straße 
bieder hinauf über den Klingenberg nach der Aegidienstraße. 
dier konnten sie von dem Arbeiter Denker, der die ganze Jagd 
nitgemacht hatte, und einem Soldaten des hiesigen Regiments 
um Stehen gebracht werden. Das rechte Pferd hatte sich den 
inen Vorderfuß verletzt. 
Sturmwarnung. Die deuische Seewarte in Ham⸗ 
burg meldet: Gefahr noch nicht vorüber. Signal hängen 
lassen. 
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Pun, 26. Jan. Beit der Stadtverordneten— 
wahl wurde Bädermeister Brandt mit 113 Stimmen an 
Stelle des verst. Stadtverordneten Dahl gewählt. 
Brunsbüttelkoog, 26. Jan. Ertrunken. Der 
zofbesitzer Albers, Büttel, geriet Mittwoch abend in der 
Ddunkelheit in die bei seinem Hause befindliche Wettern und 
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Apenrade, 26. Jan. Die städtischen Kolle— 
rien beschlossen in geheimer Sitzung, den Veteranen von 
848 /51, soweit sie nicht zur Einkommen⸗- und Ergänzungs⸗ 
teuer herangezogen sind, an jedem Kaisersgeburtstag eine 
khrengabe von 50 Mezu spenden. 
Flensburg, 26. Jan. Die Stadtverordneten 
zeschlossen im Prinziß dem Stadttheaterdirektor Oscar 
um 1. April 1913 zu kündigen. Die Kuündigunasfrist ist 
ine zweijährige. Es soll erreicht werden, daß der jährliche 
tädtische Zuschuß von 27 000 Medadurch eine Herabminderung 
erfährt, daß der Pächter eine Pachtsumme zahlt. 
Großher ogtümer Medlenburg. 
Rehna, 26. Jan. Der Gesangverein „Har— 
nonia“ hielt Dienstag seine Generalversammlung ab. Die 
rinnahme betrug im letzten Salbijahr 280,41 M, die Aus— 
jabe 227,42 M, so daß ein Kassenbestand von 52,99 M 
erblieb, außerdem besitzt der Verein noch einen Fonds 
yon 145,35 M. Dem Verein gehören 16 akttive, 33 passive 
ind 2 Ehrenmitglieder an. Das 26. Stiftungsfest wird 
im 26. Febr. durch Konzert und Theater mit nachfolgendem 
Ball gefeiert werden. Am 26. März soll wieder ein 
Jamilienabend im H. Detersschen Vercinslokal stattfinden. 
Buntes Allerlei. 
Die deutschen Bundesfürsien bei Kalser Franz Josef. Be—⸗ 
zanntlich hat der Wiener Stadtrat beschlossen, künstlerisch voll— 
ndete Reproduktionen des großen Gemä!des von Professor 
rranz Matsch: „Die Huldigung der Bundesfürsten vor Raiser 
zranz Josef im Schoenbrunner Schloß am 27. Mai 1908“ her— 
tellen zu lassen, die für den Kaiser Franz Josef, den Erz— 
erzog Thronfolger, den deutschen Kaiser und die Bundesfürsten 
»estimmt sind, die an der Begrüßung teilgenommen haben. 
Diese Reproduktionen sind nun abgeliefert und in diesen Tagen 
ersendet worden. Von diesen farbigen Reproduktionen sind 
ur Exemplare für die Bundesfürsten hergestellt worden, wäh— 
end in den Handel nur einfache Drucke gelangen. Die Repro— 
zuktion geschah nach wiederholten Proben im Wege eines 
zupferdruckverfahrens; die Farbengebung wurde unter Auf— 
icht des Künstlers aufs sorgfältigste durchgeführt, sodaß die 
teproduktion selbst ein hervorragendes Werk der Reproduftions⸗ 
unst darstellt. Die Umrahmung ist im Material dem Original⸗ 
ahmen des Hauptbildes nachempfunden, in Kupfer getrieben 
ind trägt in den oberen Ecken in Emaille links die Hausfarben 
»es österreichischen Kaisers, e t552 Farben des Bundesfürsten, 
vem das Exemplar« zugedacht ist. Die untere Rahmenleiste 
rägt in getriebenen Lettern die Inschrift: Schoenhrunn VII. 
Alai MDCCCOVIII. 
d. Eine neue Oderation. Cine in ihrer Art bisher 
inzig dastehende Opera on unternahm kürzlich der leitende 
Lhirurg des Genuesischen Hospitales Prof. Maragliano. Ein 
Zind hatte an einer infektiösen Entzüundung des Rüdenmarkes, 
iner nicht seltenen Erkrankung des Kindesalters, gelitten und 
als Folgezustand eine vollkommene Lähmung des rechten Beines 
don der Hüfte bis zum Fuß davongetragen. Was war zu 
cun, um der Extremität wenigstens einen Teil ihrer Gebrauchs—⸗ 
ähigkeit wiederzugeben? Alle bisher geübten Methoden ver— 
ag!en an der kompletten Lähmung aller Muskeln und Nerven. 
daher kam auch eine Muskeltranspiantation — eine Verlage— 
unq eines funktionierenden Muszels in ein gelähmtes Gebiet 
— nicht in Frage. Da aber das linke Bein gesund und funk— 
ionsfähig war, 'tauchte in Professor Maragliano der Gedanke 
ruf, die Kraftquelle für das tote Glied hier zu suchen. Er 
and sie in dem großen Schenkelnerven des linken Beins, der 
rom untersten Teile des Rückenmarkes kommend durch das 
becden zum Oberschenkel zieht, hier in die verschiedenen Mus— 
eln zahlreiche Aeste sendet und die Beugung des Oberschenkels 
ollzieht. Von diesen Muskelästen wurde nun einer abgezweigt 
und nach rechts hinübergeschlagen. Hier bohrte das Messer des 
Lhirurgen in dem weichen settgewebe einen Tunnel, durch den 
der Nervenstrang hindurchgeleitet wurde, bis er den rechten 
unktionsunfähigen Nerven erreichte. Dieser wurde durchtrennt 
ind sein Ende, das in den Streckmuskel mündete, mit dem 
zerübergeleiteten Ast vernäht. Der Erfolg dieser Methode war 
»ollkommen. Die beiden Stumpfe verheilten vollkommen, so 
zaß die nervöse Erregung ungehindert aus der linken Hälfte 
des Rückenmarles in das rechte Bein fließen kann. Da sie 
sier an den Beugemuskel angreift, ist ihr Effekt eine Beugung 
»es Oberschenkels gegen den Rumpf, jene für jedes Gehen 
iötige Bewegung. Damit war dem gelähmten Kinde eine 
zroße Hilfe geschaffen, auch wenn es damit noch nicht imstande 
var, alle zum Gehen nötigen Bewegungen zu vollziehen. 
Zeugte nun das Kind den rechten Oberschenkel, so zogen sich 
ruch die Beugemuskeln des linken Obermuskels, die ja in diesem 
Falle unter der Herrschaft desselben Nerven standen, zusammen. 
Aber ihre Kontraktion war nicht so stark wie des linken, 
o daß es rechts zu keiner Beugung kam, die sonst jedes Gehen 
Uusorich gemacht hätte, denn ohne zu fallen, wäre es ja 
inmöglich, beide Oberschenkel zu flektieren. Die Operation 
edeutet bei ihren geringen Schwierigkeiten keinen Triumph 
hirurgischer Technik, wohl aber ist sie ein Meisterstück fubtiler 
Kleintunst und ingeniösen Denkens. 
d. Ehe auf Teitzahlung. Auch ein soziales Symptom 
eigt die Annonce eines Juweliers, die besagt: „Wir verkaufen 
noderne Trauringe auf Teilzahlung. Hunderttausende von Kun⸗ 
den in 30000 Städten des deutschen Reichs.“ Wir wollen 
soffen, daß das Inserat ein wenig aufschneidet, denn es wäre 
»och wahrhaft traurig ums deutsche Vaterland bestellt, wenn 
Hunderttausende“ auf Teilzahlung Hochzeit machen. Es wäre 
den heiratslustigen armen Leutchen doch aufs entschiedenste davon 
1Wzuraten, ihre Liebe auf den etwas unsicheren Boden des Kre— 
»its zu slellen, und wenn der kupplerische Juwelier auch in alle 
Ringe eingraviert: „Die Liebe höret nimmer auf“, so zieht er 
»och das kreditierte Liebesband unbarmherzig vom Finger. wird 
wum dritten Male die Rate nicht beukst 
Tagesbericht. 
Lubeck, 26. Januar. 
vorauschlag der Einnahmen und Ausgaben — 
freien hansesadt Lübech im Rechnungsfahre F 
In unserem gestrigen Artikel über den anee r 
Sinnahmen und Ausgaben der freien Sanfestadt hlas 
Rechnungejahr 1911 haben wir nicht nur den Voran 
eVonchres, sondern auch die Ziffern der Abrechnung 
Stadtkasse für 1909 zum Vergleich herangezogen. —R 
den nun darauf aufmerksam gemacht, daß hier durch be R 
desern ein falsches Bilb entstehen kann, weil im Jahre 
roch nicht die Vereintgung des Staatsbudgets und des Voran 
chiages der Gemeindeanstalten bestand, also die Siffern der 
Abrechnung über das Jahr 1900 nicht ohne weiteres zu ewen 
Vergleich mit den Ziffern der Voranschläge für 1910 und 10 
eeignet sind. Wir lassen daher im nachstehenden die Ziffern 
us der Abrechnung fur 1909 fort und geben nur eine Gegen⸗ 
wBerstellung der Ziffern aus den Voranschlägen für 1911 und 
910. 
Auf der Ausgabenseite des Voranschlages für 1911 war 
u Fehlbetrag aus dem vorhergehenden Jahre nicht zu be— 
adsichtigen; 1910 waren 139 626,99 Meaus 1908 vorzutragen⸗ 
Die Ausgaben für Senat und Bürgerschaft sind auf 
462 000 Mveranschlagt gegen 345 808,33 Meim Jahre 1910, 
nithin im kommenden Rechnungsjahre 16191,67 Mumehr. 
Die Ausgaben für die Reichs-⸗ und Auswärtigen An— 
zelegenhe iten sind auf 389 981,67 Muveranschlagt gegen 
18 228 Meim Vorjahre, mithin im neuen Rechnungsiahre 
28 241,33 Muweniger. Die Ausgaben für die Gerichte sind 
ait 465 245,834 Meum 15 015,67 Muhsdher angesetzt als 1910. 
Ddas Polizei- und Gefängniswesen wird 816 764,64 M 
erfordern, das sind 8605,83 Mumehr als 1010 veranschlagt. 
Tie Kosten der Verwaltung sind auf 961 729,95 Muveran⸗ 
schlagt gegen 1088 164,37 Meäim Vorijahre, das wäre ein 
—X 
briebsanstalten sind mit 3027619,16 Muvorgesehen, 
das sind 161807,08 Memehr als im Vorjahre. Die Ausgaben 
für das Feuerlöschwesen wie auch für das Friedhofs⸗ 
und Begräbniswesen sind mit 179000 Mubezw. 
182 611,03 Mugleichwie im Vorijahre unverändert wieder in 
den Voranschlag eingestellt worden. Die Ausgaben für 
ßfsentliche Bauten, Lotsenwesen und Kanal⸗ 
»erwaltung sind mit 1512 126,76 Muvorgesehen worden 
zegen 1229353,50 Meim Jahre 1910, mithin für das kom—⸗ 
nende Jahr eine Steigerung von 282 773,20 M. Die Ausgaben 
uür Kirchen sind wieder mit demselben Betrage wie im 
Voriahre, nämlich 12 719,88 Mueingestellt worden. Die Aus—⸗ 
zaben für Schulen sind auf 2312 407 Muveranschlagt, gegen 
2224 75.1 M im Vorijiahre, mithin im neuen Voranschlage 
27656 Memehr. Für die Theaterbehörde ist eine Aus— 
gabe von 117 408,55 Muvorgesehen gegen 99 188,95 Menm 
Vorjahre, demnach für das kommende Jahr 18219,60 M 
nehr. Die Ausgaben des Krankenhauses sind auf 
303 600 Meveranschlagt, das ist 7200 Mehöher als im Vorjahre. 
Die Ausgaben für die Irrenansttalt sind mit 257420 M 
im 5920 Miuhöher als im Voriahre eingestellt. Die Aus—⸗ 
zaben für das Armenwesen sind mit 466 7608 Muum 72095,10 
Mark höher als 1910 vorgesehen. Die Ausgaben für Ruhe— 
sehalte, Warte-,, Witwen-und Waisengelder sind 
ür 1911 auf 246 041,45 Meveramschlagt gegen 215 826,18 M 
m Vorijahre, also eine Steigerung von 30 216,27 M. Für Ver⸗— 
schiedene Zahlungen“ sind 110 584,40 Mevorgesehen wor⸗ 
»en, im Vorjahre 66404,40 M, mithin für das neue Budget 
14 180 Memehr. Die Schul den Lübeds erfordern für 1011 
ine Ausgabe von 2280992,05 Megegen 2300 078,51 Meim 
Vorjahre, mithin ein Rüchgang von 19 086,46 M. Für nach⸗ 
zrägliche Bewilligungen sind 200 000 Mein den Vor—⸗ 
anschlag eingestellt worden; im Vorjahre hatte die Bürger— 
schaft diese Position mit 550 000 Meudotiert, so daß für das 
lommende Jahr 350 000 Muweniger eingestellt sind. Für 
Loltsschulbauten sind für das kommende Rechnungsjahr 
55 200 Meäeingestellt worden, im laufenden Budget waren 
100 “ M eingestellt, die aber von der Bürgerschaft gestrichen 
Vvu Den. 
— — — 
d. Stadttheater. Aus der Theaterkanelei schreibt man 
ins: Heute, Vorfeier von Kaisers Geburtstag, bei festlich er— 
euchtetem Hause, neueinstudiert, „Fopf und Schwert“ von 
zutztow. Morgen, Freitag (7 Uhr), Festvorstellung aus An⸗ 
aß des Geburtstages des Kaisers, festlich erleuchtetes Haus, 
‚Die Meistersinger von Nürnberg“. 
b. Stadthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt 
tan uns: Sonnabend und Sonntag letzte Gas!seicle der 
Parisienne“, American-French⸗SketchCompany. Zur Nuf—⸗ 
ührung gelangen u. a. „Tantalusqualen“ und „Im Chambre 
eparéen“. Zu diesen beiden Vorstellungen haben Dußkend— 
arten Gültigkeit. 
b. Tetabend. Am Sonntag, 29. Jan., abends 6 Uhr 
indet im großen Saale Hürstraße 115 ein Teeabend statt, 
u dem die Herren Missionar Krienke aus China (China⸗ 
Inland-Allianz-Mission) und Möbius aus Meumünster ge— 
zonnen wurden. 
b. Diae Kalsergeburtstagsfeier des Kameradschaftsbundes 
er 76er und 162er findet Sonntag, 29. Jan. im Kolosseum 
att. Das Programm wird sehr abwechselungsreich und inter— 
isant werden. Das Konzert wird ausgeführt von Mitgliedern 
er Regimentskapelle. Der erste Teil besteht aus Prolog, Fest— 
ede und einem Einakter „An Kaisers Geburtstag“. Hierauf 
»lgen humoristische Aufführungen. Die „ersten weiblichen Sol— 
aten“ werden sich u. a. vorstellen, ebenso der bekannteHumorist 
ein-⸗Erich mit seinen neucsten Schlagern. Den Schluß bildet 
in Ball mit Ueberraschungen. Hoffentlich wird ein guter Be— 
uch die Mühe des Vorstandes lohnen. 
b. Der Lübecker Turnverein Gut Heil veranstaltet am 
zomnntag, dem 5. Februar, im Kolosseum ein Winterfest, dem 
on Mitgliedern und Freunden mit großem Interesse entgegen— 
esehen wird. Das Programm bietet auch in diesem Jahre 
eiche Abwechselung. Der erste Teil setzt sich aus Prolog, 
zortrag der Gesangsriege (Kaiser und Reich von Karl Häßler), 
lkrobatentruppe, Keulenschwingen und Reckturnen der Männer— 
bteilung. Stabübungen und Rotkäppchentanz der Mädchen, 
owie Pferdpyramiden der Knaben zusammen. Der zweite 
leil bringt die von der Gesangsriege (50 Mitglieder) aufge— 
ührte Operette „Flotte Bursche“ von Fr. v. Suppé. Das 
Irchester stellt die Regimentskapelle. 
— e — ⸗— 
Hansestaãdite. 
Hamburg, 26. Jan. Gestorben ist in Berlin der 
ztadtrat Dr. Emil Münsterberg an Herzlähmung. Er war die 
nbestritten erste Autorität auf dem Gebiete des Armenwesens. 
die Reorganisation der hamburgischen Armenpflege, die 
r 1892 bis 1895 durchführte, ist sein Werk, das seinen Namen 
n Hamburg undergeßlich macht. 
(GKleine Nachrichten) Der Stettiner Vulcan 
„at, wie der Hamb. Correspondent meldet, beschlossen, im Ok⸗ 
ober den gesamten Werftbetrieb nach Hamburg 
u verlegen. In Stettin sollen nur die Abteilung für den 
zau von Torpedobooten und die Maschinenbauabteilung ver— 
leiben. Die Uebersiedelung der Direktion nach Hamburg war 
hon vor einiger Zeit gemeldet worden. — Der Alster⸗— 
avillon soll in nächster Zeit umgebaut werden. Der gegen⸗ 
»ärtige Besitzer und Pächter Heinze will ein Preisausschreiben 
rlassen, durch welches eine Anzahl hamburgischer Architekten 
u einem Ideen⸗Wettbewerb herangezogen werden sollen. 
Wremen, 26. Jan. Die über den Schlachthof 
»egen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche verhängte Sperre 
t wieder aufgehoben worden. — Der Mann, der die Geschichte 
on dem Bomben⸗Attentat in die Welt gesetzt hatte, hat seine 
aͤmtlichen Aussagen widerrufen. Er hatte einen Selbstmord⸗ 
ersuch gemacht, und um diesen au bemänteln. die Geschichte 
r3661* 
— 
Prinz und Prinzefsin Seinrich von Preußen sowie Prinz 
Waldemar passierten Mittwoch nachmittag auf der Fahrt 
»on Kiel nach Berlin unsern Bahnhof. Die Herrschaften be— 
zaben sich zur Teilnahme an der Feier des Geburtstages des 
Kaisers nach der Reichshauptstadt. Die Dienerschaft war bereits 
»ormittaas vorausgefahren, während sich der Hofstaat in Be— 
zleitung des Prinzenpaares befand. 
E Lübedijches Staatsschuldbuch. Seit dem 1. April 1910, 
dem Tage der Einrichtung des Lübeckischen Staatsschuld⸗ 
zuches, sind bereits Buchforderungen zur Höhe von rund 10 
Diillionen Mark eingetragen. Die Vorteile dieser Einrichtung 
dürften hiermit ihre Anerkennung gefunden haben. Das 
Staatsschuldbuch bietet den Besitzern Ubeckischer Staatsschuld⸗ 
erschreibungen und namentlich Vormündern und Vermögens— 
perwatern eine unbedingt sichere, bequeme und kostenlose 
Vermögensverwaltung. Nähere Auskunft erteist die Stodn 
lasse in Lübeck. 
Carnegie⸗Stiftung fürr Lebensretter. Im amtlichen Teil 
dieset Nummer veroffentlicht der Senat die Eahung der Cat- 
egie· Stiftung für Lebensretter, worauf wir unfere Leser noch 
besonders aufmerksam machen. 
x Die hiefige Börse bleibt aus Anlaß des Geburtstages 
Sr. Maiestät des Kallers am Freilag dem 27. Jan. ge⸗ 
chlossen. 
b. Dwinlirche. Der Festgottesdienst zur Feier von Kaisers 
Bchurtstag findet in der Domkirche ftatt Der Vorstand 
rinnert daran, daß Aber die festen Plätze im der Kirche 
m diesem Tage anders verfügt werden muß. 
Schnellere Verbindung London — Vlissingen — Deutschland. 
die bei der Vlissinger Route beteiligten Verwaltungen haben 
r den nächsten Sommerdlenst durch Verlegung des eng⸗ 
ischen Wfabrtasbasens und burch Beschlunaung da 35 
Schles wig⸗ Holstein 
Oldesloe, 268. Jan. Die drei dugendlichen 
lusreißer, 2 Sekundaner und ein Tertianer, die, wie 
emeldet, Sonntag Oldesloe den Rüden gekehrt haben, sind, 
»ie verlautet, in Paris gefaht worden. Sie wollten in Bor⸗ 
eaux sich einschiffen und in die südamerikanische Heimat zu⸗ 
bcdlehren. Auf die Festnahme von zweien war eine Belob⸗ 
ung ausqdeseßt.
	        
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