Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

Ausqgabe A. 
Taagesbericht. 
Lübeck, 12. Sept. 
Zum doppelgleifigen Ausbau der Travemünder Bahn. 
Die im heutigen Morgenblatt wiedergegebenen Ausführungen 
über den zweigleisigen Ausbau der Travemünder Bahn in 
der gestrigen Sitzung der Bürgerschaft enthalten hinsichtlich 
oes Zeitpunktes der Durchführung dieses Ausbaues einen 
Irrtum. Gewünscht wurde, man darf wohl sagen einstimmig, 
daß der Senat die Verhandlungen mit der Lübed⸗ Büchener 
Eisenbahn-Gesellschaft so beschleunigen möge, daß üunlichst 
noch in diesem Herbste mit dem Bau des zweiten Gleises 
vegonnen werden und bereits für den nächsten Sommer 
mit einem doppelgleisigen Betriebe gerechnet werden lann. 
Auf dem 2. Spielfest des 4. deutschen Turnkreises Norden 
in Elmshorn haben Siege errungen von der Lübeder Turner⸗ 
schaft die Herren B. Brehmer, W. Buth, S. Brondorf, 
C. Capell und Fr. Pape, vom Lübecker Turnverein Gut Heil 
Herr Fr. Schulz und vom Mämner-Turnverein H. Dunkelmann. 
M Zum Raubmord auf der Palinger Helde. In der Nähe 
der Mordstelle ist gestern ein sehr wichtiger Fund gemacht 
worden. Aufgefunden wurde nämlich das Mord— 
unstrument. Es ist ein kräftiger Birkenknüppel. Der Mörder 
hat den Knüppel, der sehr stark mit Blut bedeckt ist, offensicht⸗ 
iich bald nach der Tat fortgeschleudert. Daraus erklärt sich, 
daß er in einer nicht unbeträchtlichen Entfernung vom Tatort, 
jenseits eines Grabens in einem Gebüsch gefunden wurde, ohne 
dah Spuren des Verbrechens hierher sühren. Ferner fand 
man am Tatort selbst den Leibriemen des Ermordeten. Der 
Riemen ist durchschnitten und stark mit Blut besudelt. — Da 
der des Mordes dringend verdächtige Peters im Schönberger 
SHefängnis behauptet hat, in den Sandbergstannen bei Lübeck 
etliche seiner alten Kleidungsstücke fortgeworfen zu haben, wurde 
er heute nach hier gebracht. Zunähst wurde er in die Geschäfts— 
räume der Kriminalpolizei geführt und dort verhört. Hierbei 
gab Peters u. a. zu, einen Birkenstock besessen zu haben. Es 
wurde ihm darauf der gesundene blutige Knüppel gezeigt. Peters 
bestritt, dan dieser Knüppel sein Eigentum sei. Sein Stoc sei 
dünner und auch nicht so krumm gewesen wie der gefu dene. 
Dann wurde Peters, gefesselt und von einem Gendarmen und 
einem Kriminalbeamten bewacht, in einer Droschke nach den 
Sandbergstannen gebracht, damit er die Stelle bezeichne, wo 
er seine Sachen fortgeworfen haben will. Von hier wurde 
Peters erneut zum Tatort hinausgeführt, woselbst er u. a. 
einem Polize:hund, nachdem dieser dort Witterung genommen 
hat, gegenübergestellt werden soll. Faßt ihn der Hund dann 
an, kann kein Zweifel mehr darüber besteh. ak Veters der 
Mörder ist. res ize slghelml 
0· Straßenraub. Freitag nachmittag zwischen 5 und 6 Uhr 
wurde einem 10jährigen Knaben, der von seinen Eltern 
nach dem Vorschuß- und Sparverein geschickt war, um ein 
Rabattsparmarkenbuch gegen 5 Mieinzutauschen, das an 
der Kasse des genannten Vereins empfangene 5-Markstück von 
2 Knaben im Alter von 11-12 Jahren entrissen. Der 
eine der beiden Knaben trug eine weiße Bluse, einen Stroh— 
hut und Stiefel, der andere trug eine weiße Mütze, dunklen 
Anzug und ging barfuß. Eltern und Kinder werden unter 
zinweis auf diesen Fall gewarnt. 
o· Verschwundene Handkarre. Seit Mitte Juli d. J. ist 
eine vor dem Hause Marlesgrube Nr. 67 aufgestellt ge— 
wesene zweirädrige Handkarre abhandengekommen. Sie ist 
vermutlich von einem Unbefugten benutzt und von diesem 
irgendwo stehen gelassen worden. Die Karre ist grau ge— 
trichen, hat auffallend kleine Räder und ist unterhalb der 
Deckbretter in roter Schrift mit dem Namen .A. Otfte 
gezeichnet. 7 
o- Warnung vor einem Schwindler. In letzter Zeit tritt 
zier ein Schwindler auf, der auf folgende Weise sich Geld 
‚u erschwindeln sucht: Er kommt zu ihm ganz unbekannten 
deuten in die Wohnung, stellt sich als der Seemann Bremer 
dor, und erzählt, er fahre seit 28 Jahren zur See, sei 
»on Amerika nach hier gekommen und habe von dort ein 
Paket und zwei Briefe mitgebracht für die betreffende 
Person, die er sich als Opfer ausersehen hat. Briefe und 
baket führt er natürlich nicht bei sich. Gesprächsweise teilt 
r denn noch mit, daß er aus Amerika einen Posten Straußen⸗ 
federn, Seide und einen Papagei mitgebracht habe. Diese 
Sachen wolle er verkaufen. Er will auch am selben Tage, 
an welchem er mit Personen spricht, die er zu betrügen 
zeabsichtigt, 1000 Muausbezahlt erhalten. Nachdem er sich 
ruf diese Weise bei den Leuten eingeführt hat, versucht er, 
ein Darlehen zu bekommen. Es sind bisher zwei Fälle be— 
'annt geworden, in denen der Unbekannte versucht hat, sich 
ruf diese Weise ein Darlehn zu erschwindeln. In derselben 
Weise betreibt er auch Logisschwindel. Der Schwindler ist 
twa 55 Jahre alt, 1,65 m groß, trägt dunklen Schnurr⸗ 
vart, ist von kräftiger Statur, hat gesunde Gesichtsfarbe und 
war bekleidet mit dunkelblauem Jackettanzug, blauem Schlips 
mit Nadel und trägt sogenannten Pfefferstock bei sich. 
co-Diebstahl. Ein Arbeiter erstattete die Anzeige, daß ihm 
»on einem unbekannten Manne, der angegeben hat, er sei 
Schlosser und der sich bei ihm einlogiert habe, ein Paar 
Zchnürstiefel, ein Portemonnaie mit 6,50 Miund ein Kranken—⸗ 
kassenbuch der freiwilligen Krankenkasse gestohlen seien. Das 
Krankenkassenbuch lautet auf den Namen: „Heinrich August 
Schöning, geb. am 14. 1. 88 in Langenhagen.“ Die Schnür— 
tiefel sind mit halben Gummiabsätzen versehen. 
— — 
Travemünder Seewasserwaärme. 
11. Sept. mittags 18 Grad Cels., abends 1924 Grad Cels. 
12. Sept. morgens 1614 Grad Gels. — Wind: Süd-West. 
— 7 
anfestãdte. 
Bremerhaven, 12. Sert.' Das Großfeuer in Deine 
tedt brach Sonntag vormittag cus. Es hat den größten Teil 
»es Dorfes eingeäschert. Zwölf Bauerngehöfte mit Neben— 
sebäuden wurden ein Raub der Flammen und nur vier abseits 
lehende Häuser blieben verschont. Invbentar und viel Vieh ist 
— 
— aae *5 5 M 8 223 
—J 7 —WVXLJ 
368 9 9 —43 0 —9 — 
—— C— 
— 43 
Dienstag, den 12. September 1911. Abend⸗Blatt Nr. 462 
— 
* 
derbrannt; einem Bauern allein Lamen 42 Schweine um. CE.na 
nnderer hatte für sein erst kürzlich erbautes Haus 20 000 M 
,on der Sparkasse geholt, die ebenfalls verbrannten. Die Feuer⸗ 
dehren konnten wegen Wassermangels nichts ausrichten. Zwei 
zersonen wurden ziemlich schwer veletzt; sie wurden ins Bremer- 
örder Krankenhaus gebracht. 
—— Schles wig⸗ Sohtein. — 
Kiel, 12. Sept. Mit der Eröffnung des neuen 
hließt das alte Rathaus seine Geschichte ab. Es 
tweins der interessantesten und geschichtlich bedeutsamsten Bau— 
erke der Provinz, fand doch dort in der Nacht zum 24. März 
348 die Proklamation der provisorischen Regierung durch Wil—⸗ 
elm Beseler statt, woran eine Gedenktafel erinnert. Das Haus 
ammt aus dem 14. Jahrhundert, nur das kgl. Schloß, die 
tikolaikirche und die Heiligengeistkirche sind älter. Tas Erd— 
eschoß diente früher als Verkaufsstand der Gewürzkrämer und 
inderer Händler, später als Schlachterschranken. In den Ler 
ahren wurde es als Ratskeller eingerichtet. Voraussichtlich 
indet am 26. Sept. die letzte Sitzung in dem alten Hause statt. 
ine große Zahl Tafeln mit den Namen früherer Kieler Rats— 
erren, ddie an uen Wänden hängen, erinnern an das halbe 
ahrtausend. das es der Stadt diente. — Kieler Ehren— 
ürger. Die Stadtlollegien haben kürzlich beschlossen, im Stadt- 
erordneten⸗Sitzungszimmer des neuen Rathauses nur die Bilder 
erjenigen Ehrenbürger anzubringen, die nach dem Jahre 1869 
tnannt sind, weil von den früheren Ehrenbürgern z kaum noch 
ine Erinnerung an ihre Verdienste wach sei“ und sie auch nicht 
Ile mehr zuverlässig festgestellt werden könnten. Gegen diese 
twas eigenartige Begründung regt sich jetzt in der Bürgerschaft 
in lebhafter Widerspruch, indem mit Recht darauf hingewiesen 
bird, daß die Vertreter der Stadt in erster Linie dazu berufen 
ind, das Gedächtnis der um das Wohl der Stadt verdienten 
Nänner zu ehren. — Das Abstoßen des Schlachtviehs 
izt mit dem sich mehr und mehr nähernden Zeitpunkt des 
lufstallens erneut ein. Hier steigt der Auftrieb ganz erheblich, 
bwohl die Einfuhr dänischen Viehs unbedeutend ist. Die Land— 
irte sind nicht imstande, den notmalen Viehbestand durch den 
binter zu bringen. Trotzdem die Dänen mit der Vieheinfuhr 
zgern und kaum ein Drittel der sonstigen Zahl senden, sinken 
e Viehpreise erheblich. In voriger Woche betrug der Rüd⸗ 
ang bis zu 5 M. Auch die Schweine- und Schafpreise weichen 
nter dem starken Angebot von Rindern, nur Kälhber zeigen eine 
ufwärtsbewegung. Die geringe Einfuhr aus Dänemark dürfte 
ald einer starken Platz machen, da Dänemark seine Viehpro— 
uktion nicht selbst verbrauchen kann und seine Rinder in Deutsch⸗ 
and absetzen muß. Es wird sich zeigen, ob die Spekulation 
iuf hohe Preise bei uns richtig ist. Augenblicklich sind däe hie— 
gen Preise um 12 bis 13 Muhöher als der Koldinger Markt. 
der Butterpreis ist um 10 Pfg. gesunken. Dagegen haben 
ie Milchgeschäfte, die außerhalb des Ringes stehen und 17 Pfg. 
rderten, den Preis um 1 Pf. erhöht. — In den Ruhe— 
and tritt am 1. Okt. Pastor Mau nach 48jähriger Amtsdauer 
der schleswig-holst. Landeskirche. Der Geistliche hielt am 
zonntag in der Heiligengeistkirche, an welcher er 32 Jahre 
irlte, seine Abschiedspredigt. Vorher war Mau in Meldorf und 
kKellingen tätig. — Vom Eisenbahnzuge geköpft. Bei 
kUlmschenhagen wurde einem unbekaanten dreißigjährigen Touristen 
son dem Nachtzuge Lübeck—Kiel der Kopf abgefahren. 
Segeberg, 12. Sept. Die Gleislegung der 
reuen Bahnlinie Kiel-Segeberg wurde in diesen 
dagen beendet. Die beiden von Kiel und Segeberg aus arbeiten⸗ 
en Kolonnen reichten sich in Wanlendorf die Hände. Die Er— 
„ffnung der Bahn erfolgt. wenn nichts Unvorhergesehenes ein— 
ritt. am 1. November. 
Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lübed. 
Oldenburg, 12. Sept. Wiedereinführung der 
kiniährigen-Prüfung? Wie das bg. Fremdenbl. mit⸗ 
teilt, ist an maßgebenden Stellen eine Wiedereinführung der 
rinjährigen-Prüfung an der Oberrealschule in Aussicht ge⸗ 
tommen worden. 
Fr. Eutin, 12. Sept. Das Volksfest verlief am 
Montag bei schönstem Weiter und autem Besuch in der üblichen 
Weise 
der Stadt Rostock bias Proteltorat übernommen haben. Dos 
daus an der Lager⸗Straße, in dem 1831 der damalige Student 
der Rechtswissenschaft Fritz Reuter mehrere Räume bewohnte, 
—O 
zrundstüch aufgeführt wird, wird dieses alte Dichterhäuschen nicht 
erührt. — Alte Stadtmauer. Bei der Vornahme von 
krdarbeiten zwischen dem Fischertor und der Hastadter Strake 
st man auf Fundamente der alten Stadtmauer gestoßen, die 
ich dort einst längs des Hafens hinzog. 
SGchönbergz 12. Sept. Unglücksf all. Zimmer—⸗ 
iann Robrahn-Carlow wurde beim Richten eines neuen Vieh— 
auses in Marienthal so unglücklich von einem Balken getroffen, 
ahn er einen Schädelbruch erlitt. — Die Genossenschafts— 
neiere i verarbeitete im August rund 145 000 kg Milch, wo⸗ 
ür 12,1 Pfg. pro Kilogramm eingenommen wurden. 
Selmsdorf? 12. Sept. Eine Elektrizitäts— 
enossenschaft ist hier gegründet worden, der sogleich 
0 Mitglieder beitraten. Der Zweck der Vereinigung ilst der 
Unschluh an die Hauptgenossenschaft in Grevesmühlen zur Ver—⸗ 
orgung des Ortes mit elektrischem Strom. Auch die Ort—⸗— 
chaften Sülsdorf, Teschow, Palingen und Lüdersdorf beabsich— 
igen demnächst Genossenschaften zu bilden. Der Anschluß an 
zrevesmühlen soll mit Ablauf des Jahres fertig gestellt sein. 
gremdenverkehr in Kopenhagen. 
Kopenhagen, 10. September. 
Der Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs in Kopen-— 
agen und der Kopenhagener Journalisten-Verein hatten die 
zertreter der nordeuropäischen Presse und der Verkehrsvereine 
es gleichen Umkreises zu einer gemeinsamen Besichtigung 
topenhagens und seiner Sehenswürdigkeiten eingeladen. Der 
inladung zu dieser heute beginnenden Zusammenkunft waren 
ber 80 Vertreter von Verkehrsdereinen und Zeitungen gefolgt. 
der Umkreis war recht weit gesteckt, man fand in der 
lnwesenheitsliste Namen aus Wien, Prag, Budapest, Breslau, 
)resden, Leipzig, Frankfurt a. M. Hannover, Mainz, Königs- 
erg, Stargard, Stettin, Hamburg, Lübeck(die Herren Dahms 
;om Vorstand des Fremdenverkehrsvereins und als Vertreter 
er Lübeckischen Anzeigen und Lübecker Zeitung und Mantau vom 
ßeneral⸗Anzeiger). Doch auch die nordischen Länder waren 
ertreten. u. a. durch Abgesandte aus Stockholm, Malms, 
zelsingborg, Amsterdam, Haag. Die Teilnehmer aus denm 
ten benutzten meist den Weg über Stettin, während, der 
eutsche Norden und Westen den Weg über Warnemünde-Giedser 
zählte. — In Warnemünde fand bereits der erste Empfang 
urch einen Abgesandten des Kopenhagener Empfangskomitees. 
en Schriftsteller Elsner, statt. Der genannte Herr überreichte 
edem Teilnehmer eine von den dänischen Staatsbahnen aus— 
estellte Fahrkarte erster Wagenklasse für die Hin- und Rücfahrt 
is zur Landesgrenze, für zehn Tage gültig. — Bereits in 
dem D-Zuge (10 Uhr 12 Min. ab Lübech entwickelte sich 
wischen den zahlreich im Zuge anwesenden auswärtigen Ver— 
retern (zirka 40) und dem Abgesandten aus Kopenhagen 
in lebhaftes Frag⸗ und Antwortspiel. Bei der Ankunft in 
Kopenhagen standen zahlreiche, von der Automobil-Gesellschaft 
ur Verfügung gestellke Autos bereit, um die Ankommenden 
en einzelnen Hotels, in denen sie als Gäste der Hotelbesitzer 
peilen, zuzuführen. — Die Reihe der Besichtigungen, die 
ich auf die zahlreichen Museen, Schlösser, industrielle und 
semeinnützige Anlagen und die Umgebung Kopenhagens aus— 
ehnt, wurde mit einem Besuch des Tivoli am Sonntag 
bend begonnen. Ein großes, zu Ehren des Tages abge— 
ranntes Feuerwerk bildete hier den Schluß der Veran— 
taltungen. — Am Montag morgen fsand ein Empfang der 
Teilnehmer beim König von Dänemark und beim Ober— 
zürgermeister im Rathause statt. Für die Teilnehmer ist in 
eder Weise aufs beste gesorgt, so daß sicher alle mit freund⸗ 
ichen Eindrücken von Kopenhagen scheiden werden. Die Zu— 
aimmenkunft wird sich hie Donneretar orstrecken D. 
Sportnachrichten. 
»Mitgeteilt vom Sportbureau Joh. Ganzel. 
Samburg J. F.: IV. 37980/3791.) 
Rennen zu Hoppegarten, 11. September. J. Quartus 
Jentzsch) J.. Vogelfrei 2, La Gnigne 3. Tot.: 74: 10, Wi. 
O, 22, 16: 10. — II. Wunderhosd (Bullochh A.; Master 2. 
Renelik 3. Tot.: 30: 10, Pl. 13, 13, 17: 10. — III. Ton Cesar 
Fom 1., Despot 2. Schill 3. Tot.: 282: 10, Pl. 86,71: 10. 
— IV. Gaudeamus (O. Müller) J., Dollarprinzessin 2. Prin⸗ 
ipal 3. Tot.: 57: 10, Pl. 24, 69, 26: 10. — V. Muscha 
Worne) 1., Marigold 2. Heimdall 3. Tot.: 28: 10, Pl. 12, 
2, 13: 10. — VI. Letitzia (Childs) 1.. Hüon 2., Malteser 3 
Tot.: 17: 10, Pl. 11, 11: 10. — VII. Hasard (Winkfield) 1. 
Randerilla 2. Blumenflor 3. Tot.: 31: 10, Vl. 18, 97, 19: 10. 
Hermischies. 
Politik im Wasser. Man schreibt der B. 3.: Infolge 
»er Ueberwachung durch die Polizei in Riga war es den 
ozialdemokratisch⸗ lettischen Organisationen der Maurer, Zimmer⸗ 
rꝛute und Bauhandwerker unmöglich gemacht worden, Ver— 
unmlungen abzuhalten. Ein findiger Kopf kam auf den 
zedanken, die „Genossen“ einzeln in einem kleinen See zum 
zaden zu versammeln, wobei dann die Badenden zu Be⸗ 
prechungen in größeren und kleineren Gruppen 
usammenschwammen. Der hinters Licht geführten 
Tchutzmannschaft blieb nichts weiter übrig, als vom Ufer aus 
»en politischen Froschteich zu beobachten und festzustellen, daß 
nuch die kühlende Flut die erhißkten Gemüter der Roten nicht 
u beruhigen vermocht hatte 
Lauenburg. J 
B. Mölln, 12. Sept. Kirchenkonzerk. Der Ludwigs⸗ 
uster Musikverein brachte Sonntag in der Nikolaikirche das 
zaydnche Oratorium „Die Schöpfung“ vor einer recht zahl⸗ 
eichen Zuhörerschar zur Aufführung. Die Aufführung unter 
eitung des Pastors Romburg war eine gute, trotzdem der 
hor wie auch der Tonkörper verhältnismähig schwach waren. 
-Jagdverpachtung. Die zirka 655 ha umfassende Jagd 
er Lankauer Gemeindefeldmark stand am Sonnabend für einen 
chsjährigen Zeitraum (vom J. Mai 1912 ab) zur Neuverpach⸗— 
ing. Höchstgebote gaben ab: Kaufmann Plambeck E Bloc, 
damburg, mit 1270 M, Kaufmann Spangenberg, Lübeck, 
rnit 1200 Meuund Maschinenfabrikant Beth, Lübeck, mit 
250 M. Bisherige Pächter waren die erstgenannten beiden 
jerren mit 1000 M. Die Angebote haben nicht recht be— 
riedigt und dürfte ein zweiter Termin angesetzt werden. — 
zerkauft hat Baron v. Puttkamer die Villa „Waldesruh“ 
n die Besitzer des Kurhauses, Haushahn K Sohn. — Ver— 
auft hat Hufner J. Burmester, Fitzen, seine Hofstelle mit 
ast neuen Gebäuden an Willy Winter, Mölln, für 60 000 M. 
däufer beabsichtigt, die Stelle zu parzellieren. Am 16. Sept. 
bird schon der erste Termin stattfinden. — Weidmanns—⸗ 
lück. Auf der Lehmrader Jagd wurde von Kaufmann 
Zeimann, Hamburg, ein Achtender erlegt, der aufgebrochen 
12 Pfd. wog. — Auf der Grambeker Jagd wurde Sonntag 
in Wildschwein geschossie. — Eine bienen— 
birtschaftliche Ausstellung wird Sonnabend, den 16. 
ind Sonntag, den 17. Sept., gemeinsam von den Lauen—⸗ 
urger, Hamburger und Lübecker Bienenzuchtvereinen 
ierselbst veranstaltet. Die Vereine aus Hamburg und Lübed 
reffen Sonntag mittag 11 Uhr 16 Min. in Mölln ein. Um 
18 Uhr tagt die Delegiertenversammlung in Burmesters 
hasthof. 38 
Gro,herzogtümer Mecllenbura. — 
Rostod, 12. Sepyt. zJum Besten des Friß-Reuker⸗ 
zrunnens, der hier errichtet werden soll, ist eine offizielle 
zammlung eingerichtet worden über die die drei Birqgermeilter 
cuftige Ecke. 
Glaubwürdig. (Am Wasser) A.: „Ich angle. Sie 
zunen sich nicht denken, wie aufregend das ist.“ — B.: 
Angeln — aufregend?“ — A.: „Ja, ich habe nämlich 
eine Angelkarte“ — Nicht verwendbar. Werkmeister 
iner Holzschnitzerei zum Inhaber: „Mit dem Huber wird's 
icht mehr lange gehen, den werden's kündigen müssen, denn 
er ist fortwährend bezecht, alles schnitzt er krumm und schief, 
h fkann ihn nmer noch ꝛ den Sezessionsrahmen verwenden!“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.