Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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aus den Nachbargebieten. 
Hansestũdte. 
Samburg, 8. Seyt. Ueber den Luftschiffhafen, 
vendie HamburgerLuftschiffhallen-Gesellichaft 
inter der Borsteler Rennbahn bauen läßt, schreibt die Bau⸗ 
pelt“: Die Halle wird eine Länge von 160 m, eine Breite von 
z0 m und eine Höhe von 26 m erhalten, so daß sie also 
hequem zwei Zeppelin⸗Kreuzern modernster Konstruktion Platz 
hietet. Das Proiekt der Firma Eggers K Co. in Hamburg 
ieht bis zu einer Höhe von 6 m über Terrain massives 
Mauerwerk vor, hierũber bis zu 16 m Höhe Eisenfachwerk mit 
einen halben Stein starker Ausfachung, und dann, anschließend 
das Dach. beginnend mit einer steilen Walmfläche, um dann 
naach der Mitte zu in schwächere Neigung überzugehen. Das 
Dach wird mit Eternit auf eiserner Unterkonstruktion eingedeckt. 
ẽs find drei große Laternenaufbauten vorgesehen, um genügende 
zelliglkeit im Innern der Halle zu erzielen. Der mittlere 
Aufbau besitzt eine Länge von 60 mund eine Breite von 
3m und iist gleichzeitig als Beobachtungsstand ausgebildet. Die 
zesamte Fenfterfläche, einschließlich des Seitenlichtes, beträgt 
2400 qm. Das Hauptsystem der Eisenkonstruktion stellt drei⸗ 
‚ach statisch unbestimmte Bogenbinder von 50 m Spannweite 
dar, die die Halle ihrer ganzen Breite nach überspannen. Die 
Giebelwände werden durch zweiflüglige Schiebetore verschlossen, 
zie in geöffnetem Zustande den ganzen Querschnitt freigeben. 
Jeder Torflügel hat demnach eine Breite von 25 m und 
eiine Höhe von 26 m. Sie werden so hergestellt, daß seit⸗ 
iche Führungsgerüste nicht erforderlich sind und somit der 
Platz seitlich von der Halle vollständig freibleibt. Im Gegensatz 
u den bisher errichteten Luftschiffhallen werden hier die Tore 
durch Handkurbeln bewegt. Bei normalem Winddruck sind zum 
Deffnen bezw. Schließen 10 Minuten erforderlich. Die anderen 
Torkonstruktionen mit Antrieb durch einen Motor benötigen 
zierzu höchstens nur 4 Minuten. 
Verein ehem. Pioniere zu Hamburg. Einer An— 
egung des Königlichen Kriegsministeriums folgend, hat der 
Verein ehem. Pioniere für Hamburg-Altona von 18906 an⸗ 
ähßlich einer Monats-Versammlung beschlossen, die aktiven Ka— 
meraden des Schleswig-Holsteinischen Pionier-Bataillons Nr. 9 
in Harburg nach und nach mit gutem Lesestoff zu versorgen 
sowie eventuell zur Vergrößerung der schon vorhandenen Mann— 
ichaftsbücherei resp. Bibliothek beizutragen. Es wurde hierfür 
eine besondere Bibliotheks-Kommission gewählt, um diese An— 
gelegenheit auszuarbeiten. Dieselbe hat eine ganz erfolgreiche 
Tätigkeit entwickelt, und dank vielseitiger Unterstützungen und 
Zuwendungen von den Kameraden des Vereins ist es schon 
etzt möglich gewesen, den aktiven Kameraden des Bataillons 
irka 200 gute Bücher zu übersenden. 
Gleine Nachrichten) Juwelendiebstahl. Mit 
überaus großer Frechheit ist Donnerstag nachmittag um 1 Uhr 
ein Diebstahl in der Körnerstraße 26 ausgeführt worden. 
dort stand im Parterre ein Fenster offen, durch das ein 
DTieb, der offenbar mit den örtlichen Verbältnissen sehr gut 
vertraut war, einstieg, eine im Zimmer stebende Kassette er— 
griff und dann das Weite suchte. In dem Augenblick, als der 
Dieb wieder die Strabe erreichte, betrat die Gattin des Villen⸗ 
besitzers das Haus und sah den Dieb entfliehen. Sie nahm 
'ofort seine Verfolgung auf, an der sich auch andere Passanten 
zeteiligten Es gelang iedoch nicht des Diehes habhaft zu 
Für unsere Frauen. J 
Was die Mode bringt. 
Pariser Brief. 
Fem. Als im Vorjahre die große Sammetmode den Kon⸗ 
fektionsmarkt beherrschte, als die Röcke immer enger und kürzer 
wurden, die Jupe culotte auftauchte und verschwand und die 
zielen schwarzen Taffetmäntel in den Straßen erschienen, von 
Riesenhüten mit wallenden Pleureusen bedacht, da stritt man 
ich wohl über Für und Wider, über Schön und Häßlich, aber 
niemand fragte: Wer regiert den Konfektionsmarkt? Wer 
macht die Mode? Ja, wer lanciert eigentlich diese beinahe 
oürftigen, engen modernen Hüllen, die wie aus Flicken zu— 
sammengestellt aussehen? Sind die Einkäufer, die im Juli 
ind August in Paris weilen, maßgebend für den Erfolg eines 
ieuen Modells, eines modernen Stoffes, einer Saison-Farbe? 
Zie sind es zu ihrem eigenen Leidwesen nur zum Teil; denn 
bwohl sie die Geschmacksrichtung des ihnen zuständigen Kun— 
denkreises ernsthaft studiert haben, werden ihre Mutmaßungen 
und Dispositionen nur zu oft ron der Laune des kaufenden 
PBublikums durchkreuzt. Immerhin sind die einkaufenden Kon— 
fektionäre einflußreiche Persönlichkeiten, das sieht man schon 
aus dem Empfang, der ihnen von seiten der großen 
Meister der Couture in Paris bereitet wird. So haben Labore 
CeCie. in der Rie des Capucines für die Vorführungen der 
diesiährigen Herbste und Wintermodelle eine Flucht von 12 
Sälen im Stile Louis XV. eingerichtet. 
Man denke sich jedoch die Auswahl der Modelle nicht so 
leicht, sie erfordert vielmehr einen großen Wagemut, da bei 
großen Aufträgen große Summen auf dem Spiel stehen, aber 
auch eine tiefe Ueberlegung. Tie Mode der Vorsaison muß 
berüdsichtigt werden. Manche Nouveauté wird mit Jubel be— 
grüht und gar bald von den schönen Trägerinnen gar nicht 
mehr beachtet; oft aber kann durch eine kleine Aenderung ein 
großer Effekt erzielt werden, so daß eine bestimmte Mode 
dadurch zum Schlager werden kann. 
In Paris erwartet man für die kommende Saison unge— 
heuer viel von der Jupe Porbefeuille, die sich beim 
Gehen unmerklich öffnet und dei der modernen, drangsalieren⸗ 
den Enge der Trotteurröche das Ausschreiten erleichtert. Diese 
ieuen Röcke haben rückwärtig Oeffnungen und Schlitze und 
ind hinten kürzer als vorn, dwoas uns beinahe unmöalich 
erscheint. F 
Dem schlichten, vornehmen Geschmach der deutschen Frau 
nißfällt wohl meist die extravagante französische Richtung, da 
zeist es wieder, den Effekt durch geringfügige Aenderungen 
zerabzustimmen. Aber die kaufende Damenwelt ist un— 
rechenbar, und es kommt häufig vor, daß ein als 
rtosßer Mobeanuritel —es Modell aar nicht einschlägt. 
werden. Die Kassette enthielt Juwelen im Werte von 6000 
is 7000 M. —0— — — 1 
Bergedorf, 8. Sepyt. Niedergebrannt sind in der 
orletzten Nacht in Allermöhe die zur Gärtnerei von Wilhelm 
zollerich gehörigen Baulichkeiten. Ueber 1000 Treibhausfenster, 
ztrohdecken und andere Gärtnereiutensilien, auch fünf Ziegen, 
amen in den Flammen um. Der Schaden wird auf 50000 
is 60 000 Me beziffert. Man vermutet Brandstiftung. 
Bremen, 8. Sept. Streik in der Bremer Jute⸗— 
pinnerei. Gestern haben zirka 200 Spinnerinnen aus der 
ziesigen Jutespinnerei und Weberei die Kündigung eingereicht. 
durch dieses Vorgehen wird vorauslichtlich der gesamte Dienst 
ahmgelegt werden, da dieser von der Arbeitstätigkeit der 
Spinnerei abhängig ist. 
Schles wig⸗ Holftein. 
Altona, 8. Sept. Eine halsbrecherische Flucht 
mternahm ein 14jähriges Mädchen, das unter dem Verdacht der 
zehlerei festgenommen und wegen eines Leidens im Kranken⸗ 
ause untergebracht war. Mehrere mit ihr in demselben Saal 
ntergebrachte Frauenspersonen batten dem bis dahin unbe— 
choltenen Mädchen die Zukunft in den schwärzesten Farben 
eschildert und ihr namentlich vorgeredet, daß sie eine hohe 
rreiheitsstrafe zu gewärtigen habe. In der Verzweiflung hier— 
ber beschloß das Mädchen zu entfliehen. Es drehte aus 
inem Bettuch einen Strich und ließ sich an diesem aus dem 
zenster der zweiten Etage hinunter. Der Strick, der nicht 
enügend stark war, riß, die Unglückliche stürzte auf das 
lache Tach eines Nebengebäudes und trug schwere Verletzungen 
avon. Ihre Flucht war sofort vemerkt worden und schaffte 
ian die Verzweifelte wieder ins Krankenhaus zurück. Sie 
vird übrigens nach ihrer Genesung wieder entlassen werden, 
»a die Untersuchung nichts Gravierendes gegen das Mädchen 
rgeben hat. 
Kiel, 8. Sept. Besichtigungen wegen Moor— 
ulturarbeiten. Landwirtschaftsminister v. Schorlemer traf 
Mittwoch morgen mit dem Frühzuge von Berlin in Kiel ein und 
zegab sich mit dem Oberpräsidenten v. Bülow und dem Kanal⸗ 
mits⸗Präsidenten Dr. Kautz in einem Automobil zur Besichtigung 
ach dem Barsdorfer Moor bei Bredeneiche und dem Reitmoor 
ei Hademarschen. Von Oldenbüttel wurde ein Kanaldampfer 
ür die Fahrt nach Rendsburg benutzt. In Rendsburg bestieg 
»er Landwirtschaftsminister mit dem Oberpräsidenten ein Auto— 
nobil und fuhr nach dem Norden der Provinz, wo ebenfalls 
Besichtigungen wegen Monrkulturarbeiten vorgenommen werden 
ollen. B 
Itze hoe, 8. Sept. Däe Typhuserkrankunsen sind 
vieder in der Zunahme begriffen. Im Julienstift starb vor— 
estern der 19jährige Sohn des Stadtkassierers Schippmann.. 
Szein 28jähriger Bruder, ein Bankangestellter. lieat hoffnungs— 
os danieder. — 
Langenhorn, 8. Sept. Brandstiftung? Nieder— 
jebrannt ist in der Nacht zum Donnerstag das Gewese des 
Aufsehets Lass, bestehend aus dem mit Stroh gedeckten Wohn— 
„aus sowie einer Scheune. Außerdem ist das gesamte Mobiliar 
owie etwas Vieh dem Feuer zum Opfer gefallen. Das Feuer 
— man vermutet Brandstiftung — entstand in der Scheune und 
prang dann auf das Wohnhaus über. Trotzdem die Wehren 
on Fuhlsbüttel, Hamburg und Langenhorn an die Brand— 
ätte geeilt waren, konnte nichts gerettet werden. Ter Schaden 
it durch Nersicherung gedeckt 
dann muß das ganze Lager wieder an das Ausland, Rußland 
»der die Balkanhalbinsel verramscht werden, jedoch nicht, ohne 
ie Sachen vorher auf den dort herrschenden Geschmack einge⸗ 
ichtet zu haben. Es istz also nicht so leicht. eine neue Mode 
u lanzieren. X 
Die eleganteren diesjährigen Trotteurkostüme sind fast alle 
nit breiter, gleichfarbiger Seidentresse garniert, die Herbstmäntel 
aben Lederaufschläge. Die Jacken haben höchstens eine Länge 
son 80 em. Stoffe friesartigen Charalters dominieren in grau 
ind bräunlich. Zu den Kostümen wie auch zu den Herbst- und 
Pintermänteln werden Stofftaschen aus gleichartigem Ma— 
erial an langen Kordeln geliefert. J 
Interessant sind die vorgeführten Modelle der Abend— 
räntel, sie werden meist aus doppelseitigen Seidenstoffen, 
Ittomanseide, Changeanttaffet oder einem neuen Seiden⸗ 
atine angefertigt. Ein havannafarbener Mantel hatte eine 
önigsblaue Innenseite. Die Revers und Kragen werden 
ern dachförmig zugeschnitten und laufen im Rücken in einer 
angen, schweren Seidentroddel aus. Die elegante deutsche 
Modedame hat die reichen, oft geradezu stechend buntfarbigen 
bariser Abendmäntel gern akzeptiert. Ebenso glaubt man, 
aß die Boas aus lostbaren grohen runden Pleureusen oder 
erüschten Straußfedern mit kleinen Köpfen in allen Farben 
icher eine siegreiche, die Theatertoilette vervolsitändägende 
Ikquisition sein werden. 
Die bedeutendsten Pariser Magazine haben auch bereits 
hre Neuschöpfungen in Abend- und Ballkleidern vorgeführt. 
Man hatte allen Ernstes von dem Abendkleid erwartet, daß es 
er langen Taille wieder zu ihrem Recht verhelfen würde. 
Iber die Schwestern Callot, Paquin, Decroll und andere be— 
ühmte Meister der Bekleidungskunst schwören noch immer 
uf kurze Taille und die klassische Linie. Die Kostbarkeit des 
erwendeten Materials, der exquisite Geschmack, der sich in den 
jarbenzusammenstellungen zeigt, tritt wenn möglich noch mehr 
servor als im Vorjahre. Als charakteristische Merkmale der 
Ibendkleider könnte die vollständige Aermellosigkeit wie die 
jefe Rückendekolletierung gelten und auch die spitz zulaufende 
chlerpe, an der eine Seidentroddel befestigt ist. Sonst ist 
lles beim Alten geblieben bis auf den Spitzenreichtum, der 
sch, wie dies auch nach der diesjährigen Sommermode zu 
rwarten stand, noch vermehrt hat. Die Schleppen, die meist 
ls Teil für sich herabhängen und aus abstechendem, anders— 
zrtigem Metall gefertigt sind, werden auch aus Spitzen her⸗ 
iestellt und dann mit Pelz verbrämt. 
Zwischen all diesen kostbaren Schätzen sitzen kritisierend 
ind wählend die einkaufenden Konfektionäre. Werden sie recht 
ehalten mit ihren Voraussetzungen, werden die ausgesuchten 
Nodelle siegen? Das hängt vom Zufall ab und dem unbe— 
echenbaren Gelchmak der Damenwelt 6.X. 
— — 
Grotzherzogtum DBedrubueg, Fürstentum Lübed. 
X. Ahrensbök, 8. Sert. Zum Hauptlehrer in Stockels— 
orf ist an Stelle des für diesen Posten ausersehenen Lehrers Scheel 
zem Vernehmen nach Lehrer Klein⸗Parin in Aussicht genommen. 
Lauenburg. 
Möolln; 8. Sept. Feuer. Gestern abend brannken 
wei dem Acerbürger Thran gehörige Strohdiemen am Gu⸗ 
»ower Weg auf. Da keine Gefahr der Weiterverbrestung des 
Feuers vorlag, trat die Feuerwehr nicht in Tätigkeit. Der 
Schaden beträgt etwa 800 M, er ist nicht durch Versicherung 
Jededt. Jedenfalls liegt Brandstiftung vor. 
Großherzogtümer Mecklenburg. 
Rostock, 8. Sept. Durch unglaublichen Leichtsinn 
hat sich ein hiesiger Schlossergeselle sehr unglücklich gemacht. Er fand 
einen Rahmen mit Patronen für das Militärgewehr. Durch Drauf⸗ 
chlagen mit einem Hammer wollte er eine davon zur Entladung 
ringen. Wie aber vorauszusehen war, explodierle die Patrone und 
er Neugierige verlor dadurch ein Auge. — Ein neuer Schäd⸗ 
ing ist bei der Einfuhr russischer Erbsen entdeckt worden. Nach den 
Intersuchungen bei der hiesigen Pflanzenschutzstelle ist dieser Schädling 
»er Erbsensamenkäfer, der zur Ordnung der Rüsselkäfer 
zehört. Durch den Beiall dieses Kälers wird der Erbsensame minder⸗ 
vertig. Das Weibchen dieses Käfers setzt seine Eier an den Hülsen 
»er jungen Erbsen ab. Im Herbst entwickelt sich die Larve im 
Innern des Erbsensamens zur Pupoe und zum Käjfer, welch letzierer 
m darauf folgenden Frühjahr ausfliegt. Die Einschleppungsgefahr 
esteht weiter fort. 
Wismar, 8. Sepk. Ein Einbruch wurde im sozialdemo⸗ 
ratischen Gewerkschasftshause „Hansa“ verübt. Die Diebe erbeuteten 
rßer verschiedenen Gegenständen 600 MGeld. 
Lankow, 8. Sert. Ertrunken. SHier fiel Dienstag ein 
7jähr. Dienstmädchen, Tochter eines Postbeamten in Wittenburg, 
veim Flaschenspülen in den See. Auf die Hilferuse des Mädchens 
herbeieilende Leute konnten es aber nur als Leiche bergen. 
Neustrelitz, 8. Sept. Die GroßberzoginElisabeth 
feierte gestern ihren 56. Geburtstag. 
Sportnachrichten. 
Internationales Schachturner. Karlsbad, 8. Sept. 
Von den Mittwoch gespielten Hängepartien gewannen 
im Anzuge Kostic gegen Jaffé und Duras gegen Salwe. Die 
Bartien Rabinowitsch-Johner, Rubenstein-Süchting und Spiel— 
nann-Rabinowitsch wurden remis. Der Stand nach der 
2. Runde ist: Schlechter NRz, Teichmann 81/2, Rotlevi 
Us. Marfhall, Rubinstein und Süchting je 7, Cohn, Alechin 
ind Vidmar je 654, Perlis, Chajes, Tartakower, Chotomirski, 
Loewenfisch, Spielmann, Kostic und Duras je G, Burn, Leon⸗ 
zardt und Johner je 510, Niemzowitsch und Alapin je 5., 
Jaffé und Salwe je 418, Fahrni 314, Rabinowitsch 3. — In 
»er gestern gespielten 13. Runde gewannen im Anzuge: 
Alechin gegen Chajes, Rotlevi gegen Spielmann, Duras gegen 
Johner, Leonhardt gegen Alapin. Rubinstein gegen Salwe, 
Vidmar gegen Burn; im Nachzuge Jaffé gegen Fahrni, Teich— 
mann gegen Chotomirski. Unentschieden blieben die Par— 
ien Rabinowitsch-Loewenfisch, Cohn-Süchting, Niemzowitsch⸗ 
Schlechter, Marshall-Dr. Tartakower. Abgebrochen in 
besserer Stellung für den Nachziehenden wurde die Partie 
Rastie⸗Perli« 
MA 
Erfrischende Getränle. 
Von M.Lorenz. 
Amerikanischer Voddy mit Erdbeeren. Man 
schält die Schale von zwei großen Zitronen sehr dünn ab, so 
daß keine weiße Haut daran bleibt, tut sie in. L⸗ Leter 
Wafsser und gibt “ Pfund geriebenen Zucker hinzu. Diese 
Mischung läßt man so lange kochen, bis das Wasser den 
Zitronengeschmach angenommen hat. Dann hebt man die Zi— 
ronenschale heraus, stellt das Wasser auf Eis und gibt schöne, 
userlesene Erdbeeren (päter im Jahr Pfirsich- oder Ananas- 
cheiben) hinein. 24 Liter besten Jamaika-Kum füllt man dazu 
und mischt so viel kleingeschlagenes Kunsteis hinein, daß das 
nmit gemischte Getränk sehr kalt bleibt. 
Veilchenlimonade Riviera. Hierzu wird Veilchen— 
irup verwendet, den man aus Apotheken und Trogerien kaufen 
der aus frischen Veilchen selbst bereiten kann. Auf ein Glas 
Wasser rechnet man einen Eßlöffel Veilchensirup und etwas Zucker 
und Zitronensaft. Dies Gemisch, auf Eis gestellt, ist nicht nur 
ehr erfrischend, sondern wirkt besonders bei Kopfweh sehr 
beruhigend. — Veilchensirup wird folgendermaßen hergestellt: 
Frische Veilchen reinigt man von allem Grünen und setzt die 
Blüten in einer neuen irdenen, glasierten Kasserole mit etwas 
Wein und Wasser zum Feuer. Die Flüssigkeit, in der das Aroma 
dei festgeschlossenem Deckel langsam ausziehen muß, wird dann 
ibgegossen und so viel Zucker hinzugetan, daß die Essenz geläutert 
inen dickflüssigen Sirup bildet. Veilchenessenz kann auch an— 
tatt mit Wein mit Wasser und Zuder eingekocht werden. — 
der Veilchensirup darf nicht in einem Metallkessel bereitet 
verden, da er darin seine schöne blaue Farbe einbüßt. 
Getränk von Lindenblüten. Frische Lindenblüten 
verden sorgfältig von Insekten gesäubert; man schneidet die 
Blüten dicht am Stil ab und legt sie in eine Bowle. Auf die 
Blüten werden zwei Flaschen leichter Moselwein gegossen. Ip 
»er Flüssigkeit müssen die Blüten etwa eine Stunde lang aus 
iehen. Dann gießt man den Wein ab, süßt ihn nach Gee 
chmad und gießt noch zwei Flaschen Mosel, sowie zwei Flascher 
Zelters oder nach Belieben eine Flasche Schaumwein hinzu. 
Tas Getränk wird schr kalt gestellt und zum Dessert gereicht 
Mint-Julep (amerikanischs. In eine Terrine tut man 
ine Handvoll frischer Pfeffermunzblättchen, Saft und Schale 
iner Zitrone, gibt 4 Liter Gin (Wachholderbranntwein) und 
ine Flasche Sherry darauf und fullt die Terrine mit klein— 
zeschlagenem Eis oder eiskaltem Wasser. Die Mischung wird nach 
raftigem Umrühren in kleine Becher geschüttet, die vorher in 
Lis gestellt wurden. Das Getränk wird mit Strohhalmen vder 
Blastöhrchen serviert, durch die man die Flüssigkeit hin— 
»urchsauat
	        
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