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Ausgabe M,
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Cagesbericht.
Lüubeck, 7. September.
Der Bürgerausschuß hat geitern seine erste Sitzung nach
ven Sommerferien abgehalten. Seine Mitgenehmigung erteilt
hat er den Senatsanträgen betr. die Entlassung des Herrn
Dr. Wichmann aus seiner Stellung als bürgerlicher Deputierter
zeim Medizinalkollegium, Nachbewilligung von 2742,93 Muäauf
die Mittel für die Pflasterung der verkehrsreichsten chaussierten
Vorstadtstraßen, Landaustausch mit dem Magistrat der Stadt
Mölln i. L. Bewilligung von 1150,43 Mubezw. 2000 Man
die Schulgemeinden Siems und Kücknitz zu den von ihnen zu
ragenden Fuhrkosten bei der Errichtung neuer Schulgebäude, Be—
villigung von 1100 Mizur Instandsetzung der Gebäude Ifsraels-
vorfer Allee Nr. 17, Gewährung e'ner einmaligen Beihilfe von
1000 Mean den Theaterdirektor Feldhusen, Nachbewilligung
von 565, 48 Muauf die der Gewerbekammer für das Rech—
iungsjahr 1910 bewilligten Mittel und Ausgleichung der Ab⸗
echnung der Oberschulbehörde sür das Rechnungsiahr 1910.
Der Bürgerschaft zur Mitgenehmigung empfohlen hat der Bürger-
russchuß die Senatsanträge betr. Bewilligung von 15 000 M
zum Ankauf des Grundstüchs Wakenitzmauer Nr. 37, Bewilligung
bon 7700 Maäzur Herstellung einer Zuwegung zu dem an die Ge4-
verkschaft Martashall verkauften Fabrikplatz in Siems, Be—
villigung von 7000 Muzur Legung von elektrischen Kabeln
n den zu erbauenden Straßenzügen an der äußeren Moislinger
Allee und Verlängerung des elektrischen Verteilungskabels von
zer Lilienstraße bis dahin, Bewilligung von 19000 Mufür
ven Erwerb eines Teiles aus dem Grundstück Mengstrahe Nr. 24
owie den Einbau einer Zentralheizungsanlage und Herstellung
eines Rundkessels in dem Küchenherd der Forsthalle. An eine
Kommission verwiesen wurden die Senatsanträge betr. Legung
von Lichtkabeln in der auszubauenden verlängerten Dröge—
maße, die Errichtung einer zweiten Leichenhalle auf dem Vor—
werker Friedhof, sowie der Erlaß eines Gesetzes betr. die Erhal⸗—
tung der Fassade des Hauses Kohlmarkt 13. Die Beratung
des Senatsantrages betr. Gewährung einer Altersunterstützung
in den Schiffsführer H. Sommer wmurde vertagt.
XB82 ärztlise Merdungen über anzeigepflichtige Krankheiten
vurden dem Medi inalamt im Monat Aucçust d. J. erstattet
uind zwar 43 Fälle Diphtherie (4 gestorben), 19 Masern,
133 Scharlach, 4 Typhus (I cetorben) und 3 Wochenbettfieber
1 gestorben).
Le bfübungen. Diestag haben die Brigademanö-—
»er der 17. Division ihren Abschluß gefunden, an die
ich die am 5., 7. und 8. Sept. stattfindenden Divisions-
nanöver anreihen. Der Divisionsstab trat Dienstag
in Basedow zusammen, wo er bis zum 7. Sept. einschl.
Zuartier bezogen hat. Der Großherzog hatte in Giewitz
Quartier genommen. Derselbe wird den Divisionsmanövern am
5. Sept. beiwohnen. Die allgemeine Kriegslage für
»ie Divisionsmansver lautet: Rote Truppen sind durch
oas nördliche Mecklenburg im Vorniarsch nach Osten. Blaue
Truppen werden mit der Eisenbahn an der Tollense ver⸗
ammelt. Als besondere Kriegslage ist befohlen: Für Blau?
die zuerst in Penzlin ausgeladenen Truppen (4522-3) sind
in westlicher Richtung vorgeschoben, um in der Gegend des
Torgelower Sees den Schutz der weiteren Ausladungen zu über—
tehmen. In Neubrandenburg uusgeladene Teile sollten auf
Malchin marschieren. Als die von Penzlin aufgebrochene Ab—⸗
eilung gegen 6 Uhr abends mit dem Anfang die Chaussee—
gabel westlich Kl.-Plasten erreicht, erhält sie die Meldung,
»aß eine von Hohen-Wangelin auf Klochin marichierende Ko—
onne kurz nach 12 Uhr mittags bei Klocksin Halt gemacht
ind Sicherungen vorgeschoben habe. Führer: Oberst v. Böck⸗
nann. Truppen: Gren.Regt. 89, Jäg.Btl. 9, Drag. 18, 2, 4,
FeldartKRegt. 24, 6, Fußart.⸗Regt. 9, St. II., 5, 7. Weiter:
Von den zuerst in Neubrandenburg ausgeladenen Truppen wird
ine Abteilung aller Waffen (6536) auf Malchin entsandt,
im die weiteren Ausladungen zwischen Kummerower und Mal—
hiner See zu schützen. Als die Spitze 3 Uhr nachmittags Galen⸗
bedd erreicht, erhält der Führer die Meldung, daß eine feindliche
Kolonne aller Waffen 104 Uhr vormittags Hohen⸗Wangelin
in Richtung Klochsin verlassen habe. Stärke noch nicht zu er—
mitteln. Die aus Richtung Malchin eingetroffenen Meldungen
berichten von einer feindlichen Eskadron bei Remplin, sonst sei
die Chaussee auch westlich Teterow frei vom Feinde. Bei
Benzlin auszuladende Truppen können ersd gegen Abend des
J.9. schwache Teile in Richtung Torgelower See vorschieben.
Führer: Oberst Graf v. Reichenbach. Truppen: 81. Inf.
Brig.- Drag. 18, St. 1, 3, 5, FeldartRegt. 60, Pion. Batl.
. 2, 1 39. K.Tel A. Für Wot: Das auf dem rechten
jlügel der durch Mecklenburg vorgehenden Armee marschierende
X. A.“K. hatte am 3. 9. Güstrow eine nach Süden heraus—
jeschobene Kolonne (9-65465) Kralow erreicht. Am 4. 9. sollte
der Vormarsch in östlicher Richtung fortgesetzt werden. Als die
Vorhut der südlichen Kolonne am 4. 9., 10254 Uhr vorm. auf
dem Wege Sohen-Wangelin—Klodsin die Chaussee Malchow—
Vollrathsruhe überschreitet, geht rom Gen.Kdo. folgende Nach⸗
cicht ein: Das A.O.«K. befiehlt, daß das A.-K. heute die
Eisenbahnlinie Lalendorf —Plaaz richt überschreiten soll, da
der Gegner gegen den linken Flügel der Armee anscheinend
tarke Kräfte zusammenzieht. Truopenausladungen sollen auch
bei Neubrandenburg und Demmin siattfinden. Sperren Sie die
Seenengen zwischen Berg⸗See und Malchiner See gegen feind⸗
iche Aufklärung. Ich werde Kavallerie an die Uebergänge
über den Dahmer Kanal bei Malchin vorschieben. K. H.O. heute
Reinshagen. Führer: Generalmajor Frhr. v. Gillern. Truppen:
33. Inf.Brig. Füs.Regt. 90. Drag.Regt. 17, Feldart.Regt.
24 (ohne 6), Pion.Batl. 9, 1, 1 Za. K.Tel.A.
Nevber die eitrebungen der deutschen Gesellschaft für
Kaufmanneetolungshrime, ein soziales Wohlfahrts unternehmen,
das allein auf die Selbsthilfe der Kaufmannschaft sich gründet
und R Errichtung von Erholungsheimen in landschaftlich
und hygienisch hervorragenden Orten Deutschlands anstrebf
die ersten Heime: eines in Bessen, eines in Oberbayern, cines
n Mitteldautschland und eins an der See, werden bereits in
te em Jahre begonnen; weitere sind das nächste Jahr geplant
5 schreibt Hlerr Willy Cohn in Halberstadt, der vekannte Grosz⸗
aufmann, der in seinem eigenen Betriebe vorbildliche soziale
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Donnerstag, den 7. September 1911.
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Morgen⸗Blatt Ar. 452.
Finrichtungen geschaffen hat, im Fachblatt „Ver Konfelt.onär“
. a.: Es gibt heute schon genügend billige Erholungsstätten,
„o man zur Not für 380 Mubis 4 Mpolle Vension erhalten
inn, aber es ist e ine bekannte Tatsache, daß von diesen billigen
rholungsmöglichteiten gerade die kaufmännischen Angestellten
Ht wenig Gebrauch gemacht haben, sei es, daß sie sich recht
hwer in die primitiven Verhältnisse solch kleiner Erholungs⸗
lätze finden können, oder, dah ihnen durch Reisekosten und
je Ausgaben für Unterhaltung und Abwechslung ein solcher
ufenthalt unverhältnismähig verteuert wird. Demgegenüber
il die Deutsche Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime in
en schönsten und gesundheitlich bevorzugtesten Gegenden
eutschlands Heime errichten, die sür noch billigeres Geld an
omfort, hygienischen Einrichtungen usw. ein vielfaches bieten.
zer Erfahrungen mit den bisherigen Ferienheimen gemacht
at, wird mit Vergnügen seine Angestellten in die Heime der
eutschen Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime schicken
nd zwar in größerem Umfange als früher, fällt doch die
eit für die Vorberetungen, die Verantwortung während des
ansen Sommers für den Betrieb des privaten Heimes völlig
»xt. Das Besstreben der Heime wird es vielen Chefs in viel
öhetem; Maße als bisher nahelegen, ihren Angestellten einen
ihrlichen Urlaub zu geben, den sie nunmehr auch so ver—
ringen können, wie er ihnen gesundheitlich am zuträglichsten
t. Da die Gesellschaft Fahrpreisermäßigungen nach ihren in
'en Teilen Deutschlands, an der See, im Mittel- und Hoch—
ebirge, Wald- und Flachland zu errichtenden Heimen an⸗
eht, wird erreicht, daß tatsächlich kein Hindernis mehr besteht,
nem Angeste lten die für ihn gesign tsten Erhosungsstätten zu
ählen und für Abwechslung im jährlichen Erholungsaufenthalt
1 sorgen. Es ist angeregt worden, die einlaufenden Gelder
Urlaubsunterstützungen zu verwenden, statt Heime zu bauen.
açegen. muß mit aller Entschiedenheit Stellung genommen
ze:den. Die kaufmännischen Angestellten wollen keine Almosen
ind die Geldgeber wo'llen keine Wohltätigkeitsanstalten grün—
en. Es soll durch die vereinten Kräfte der selbständigen
daufsseute und deren Angestellte ein soziales Werk geschaffen
erden, das zum Segen beider Kategorien in gleicher Weise
eirlen soll. Die von den Kaufleuten aufgewendeten Kosten
»e den dazu dienen, das Personal gesundheitlich zu kräftigen,
ber andererseits ihnen das Bewußtsein zu stärken, daß ein
armonisches Hand-in-Handgehen mit den Chefs von großem
stuhen sein muh. Aber es soll mit diesen Bestrebungen
atürlich nicht be weckt werden, dah nun in Zukunft jede andere
MNöglichleit der Erhosung als der im Erholungsheim ausge—
bhlossen würde. Im Gegenteil: es soll nur die Bahn geschaffen
zerden zu den besten und billigsten Crholungsgelegenheiten.
zind est folche in räber Zahl vorhanden und Erfahrungen
esammeit, wird man darüber beraten können, was in Zukunft
och geschaffen werden kann. Jetzt aber heizt es: Hände und
'aschen auf. damit die Erholungsheime der Deutschen Gesell—
haft für Kaufmanns-Erholungsleime geschaffen werden, in
eien der kaufmännische Nachwuchs Erholung, Berufsfreude
ud Lesensfrische erhalte.
O Tie Witterena im Monat August 1911. Im eben ver—
lossenen Monat war das Mittel des Barometerstandes
60.4 mm; den höchsten Stand erreichte die Quecdsilbersäule
in 8. August mit 769,3 und fie“ am 22. auf den tiefsten Stand
is 748,8 mmn, sodaß sich eine Differenz von 20,5 mm ergibt.
)as Monatsmittel! der Luftwärme war 18,9 Grad Cels. der
öchste Stand am 3. brachte 32,9 Grad Wärme, während
ie Temperatur am 21. August den tiefen Stand von 6,5
zrad Cers. a uswies, so daß eine Temperaturschwankung von
6.4 Grad stattfand. Der diesjährige Auzust we'st die ganz
usnahmsweise hohe Antahl von 17 sogenannten Sommer—
açen, solchen, die eine Maximaltemreratur von über 25 Grad
aben, auf. Der Juli brachte nur 12 d'eser warmen Tage.
)as Tewölkungsmittel beträgt 3,6. Geregnet hats im rer—
angenen Monat an 11, und an 4 Tagen war Gewitter. Der
rößte Niederschlag fand am 26. mit 11,0 mm statt. Ferner
eden in diesen Monat 9 heitere und 17 Sommertage.
turm war nikht zu re zeichnen.
Ceren den Zuzug nach Berin und anderen Groß— und
Industriestädten sprechen die Zahlen des Reichsarbeitsblattes,
erausgegeben vom Kaiserlich Statistischen Amte, Abteilung
üc Arbeiterstatistik. Demnach kamen im Juli 1811 auf 2233
irLeitsuchende Metallarbeiter nur 500 besetzte Stellen, auf
007 arbeitsuchende Schmiede 637 besetzte Stellen, Arbeit⸗
uchende und besetzte Stellen standen sich in den übrigen
eufen wie folgt çgegenüber: Bauschlosser 1882: 1045, Former
sw. 3787: 436. Maschine schlo ser 566: 297, Sattler 911:222,
ische: 5459: 2838, Drechsler 488: 140, Bürstenmacher 998:411
ie brauer 2163: 1248, Zigarrenarbeiter 47: 10. Oeensetzer
304: 351, Mode leure 120: 8. Fabritarbe'ter 1091: 499, Erd-⸗
ceiter 2705: 1766, Fuhrleute 978: 296. Auf Geund dieser
ahlen warnt die Gesellschaft zur Fürsorge für die zu—
ezende männliche Jugend in Berlin, die täglich Zeuge der
itteren Enttäuschungen und der Not der Zugezogenen ist,
awmentlich die wanderlustige Jugend, die da meint, in der
vroßstadt nur wäre das Glück zu finden, vor leichtsinnigem
zuzug.
*Tie Ceneralversammlung des drutschen Gymnaslalvereins
indet am 2. Oktober in Posen, unmitte bar vor der Philo—
»enrersammlung, statt. Die Verhandlungsgegenstände werden
in: 1. Die Einführung der historischen und vergleichenden
erachtungsweise in den grammatischen Unterricht, vornehm⸗
ch des Lateinischen, als ein wirksames Mittel zur Ver—
esung und Velebüng dieses Unterrichtes Gerichterstatter Gym⸗
afialdireltor Niepmann von Bonn); 2. die Frace, ob und wie
e preußischen Gymnasien umzugestalten seien, neben denen
m gleichen Ort keine realistische höhere Schule besteht (Re⸗
erenten: Gymnafialdirektor Lück von Steglitz und mit Be—
ierung auf die außerpreußischen Einzelgymnassen Professor
lhlig von Heidelberg).
Die Wasierwärme in den städtishhen Badeanstalten be—
ug am 6. Seat: im Krähenteich 18 Grad Celsius, auf dem
Faltenduamm 18 Grad Celsius.
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Spielzeit so nahe gerückt, das lustige Stück würde bald das
Jubiläum der 26. Aufführung erleben, denn niemand darf sich
zie Gelegenheit entgehen lassen, es aus eigener Anschauung
ennen zu lernen, einen größeren Heiterkeitserfolg hat hier
och nie ein Schwank erlebt. — Fur Freitag ist zum Benefiz
ür Josefine Seifert noch eine Neuheit: „Norachen“ von S.
Katsch in Vorbereitung, die in Berlin und Nürnberg augen-
zlidlich großke Triumphe feiert. Herr Hans Helmuth Koch hat
eine Mitwirkung zugesagt, wodurch der Abend noch besonders an
Interesse gewinnt.
b. Kolosseum. ‚„Das Nachtiackenviertel“ ist Sonntag vor
fast ausverkauftem Hause zum ersten Male wieder hier über
»ie Bühne gegangen und errang durch seinen echt Hamburger
lattdeutschen Humor einen außerordentlichen Beifall. Auch Mon⸗
ag und Die istag war der Besuch sehr gut, so dah wohl mit
inem steigenden Erfolg zu rechnen ist. Wir können einen
Be'such bestens empfehlen.
d. Ce verbegesellschaft. Die in Aussicht gestellte zweite Be—
ichtigung der Ueberlandtentrale sür diejenigen Mitglieder der
ßewerbegesellschaft, welche wegen des großen Andranges an der
rsten Besichtigung nicht teilnehmen konnten, sindet am
Jonnerstag, 14. Sept., statt. Die Abfahrt mit Dampser
Freya“ ist pünktlich 2 Uhr nachmit:ags ab Travenpavillon an—⸗
ehetzt. Fahrkarten in beschränkter Zahl sind nur am
2. und 13. Seot. bei Herrn Paul Rosin, Bre'te Straße 23,
u haben.
b. Oe fent aͤhe Trinkerfürsorgestelse Lübeck (Parade 1).
Nächste Sprechstunde am Freitag, dem 8. Sept., abends 6
bis 7Whr.
Trare nünder Seewasserwärme.
5. August, mittags 1824 Grad Cels., abends 1824 Grad Cels.
3. August, morgens, 1713 Grad Cels. Wind: West.
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Hansestãdte.
Hamburg, 7. Sept. Ueber die Hamburger
Universität wird der Weser-Zeitung aus Hamburg eine
Zorrespondenz gesandt, in der es u. a. heißt: „Wie er—
nnerlich sein wird, hat unsere Bürgerschaft auf den Antrag
»es Senates eine Anzahl von Vertrauensmännern gewählt,
im vom Senat Mitteilungen über die geplante Universitäts—
ründung entgegen zu nehmen. Diese Mitteilungen sind den
üürgerschaftlichen Vertrauensmännern bereits vor den Ferien
emacht worden, womit die Aufgabe der Vertrauensmänner
in sich erledigt war. In den Kreisen der Universitätsfreunde
nöchte man aber gern die Ansicht der Bürgerschaft über das
ßrojekt festgestellt sehen und so werden die Verhandlungen
‚wischen dem Senat und den Vertrauensmännern voraussichtlich
iach der Richtung fortgesetzt werden, daß die Bürgerschaft
inter der Hand ihre Ansicht dem Senat mitteilt. Hierzu
»ürfte die Bürgerschaft bereit sein, da der Grund für sie,
as Mandat der Vertrauensmänner zu beschränken, lediglich
zarin lag, daß man es verhindern wollte, daß der Senat
»ie Bürgerschaft schon deurch die ohne Kenntnis der Fraktionen
‚efaßten Beschlüsse der Vertrauensmänner festlegte. Allem An—
hein nach dürften die Fraktionen schon bald zu dem Senats⸗
rojekt Stellung nehmen. Wie diese Stellung ausfallen wird,
it sehr zweifelhaft. In einem großen Teil der Bürgerschaft
esteht Neigung, sich auf das vorliegende Projekt nicht einzu—
assen, sondern auf den Beschlüssen der Bürgerschaft vom
origen Jahre zu beharren.“
Gleine Nachrichten Betrug auf der Straßen—
»ahn. In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß
ich Personen auf Grund gefälschter Ausweise freie Fahrt auf
er Straßenbahn zu verschaffen suchten. So wurde u. a. vor
inigen Tagen ein älterer Kaufmann angehalten, der eine Zeit⸗
arte aus dem Jahre 1910 in eine solche für 1911 umge—
dandelt hatte; ferner ein jüngeter Kaufmann, der aus einer
zeitkarte für das erste Quartal eine solche für das ganze Jahr
jzemacht hatte. Beide sind der Staatsanwaltschaft zur Anzeige
jebracht und sehen ihrer Aburteilung entgegen.
Bremen, 7. Sept. Ein Mißgeschick widerfuhr in
inem hiesigen Restaurant einer Dame. Bei der Abgabe der
ßarderobe werden Kontrollmarken aus Messing in etwa fünf
zentimeter Größe abgegeben, die in Fingerdicke am unteren
knde durchlocht sind. Die Dame nahm die Marke fändelnd
n die Hand und zog sie scherzend wie einen NRing über den
kingfinger. Als sie nach einiger Zeit wieder die Marke ab
iehen will, da geht's nicht, weder mit Geduld noch mit Gewalt.
ks wird versucht, den Finger mit kaltem Wasser durch Kühlen
zünner zu machen, es wird mit Seife eingerieben — alles
uimsonst. Die Garderobenmarke weicht und wankt nicht vom
finger. Schließlich bleibt nichts anderes übrig, als einen
ander östlichen Vorstadt wohnhaften befreundeten Juwelier
n nächtlicher Stunde mit Telephon aus dem Bett zu klingeln
uind ihm den Sachverhalt darzulegen. Mit beschleunigter Eile
rscheint der Retter in der Not, der mit einer starken Schere
zie Messingmarke zerschneidet und sie von dem inzwischen in—⸗
olge der Blutstauung angeschwollenen Finger der Dame
ntfernt.
Schleswig⸗ Holstein.
Altona, 7. Sept. Bildung eines sozialen
Fonds. Die sozialdemokratische Fraktion im Stadtverordneten⸗
ollegium hat bei den städtischen Kollegien beantragt, von
en 411000 Mubetragenden Ueberschüssen des verflossenen
heschäftsiahres 50000 Mezur Bildung eines sozialen
fonds zu verwenden. Dieser Fonds soll bei Teuerungen,
zpidemien und großer Arbeitslosigkeit nech Beschsuß der
tädtischen Kollegien in Angriff genommen werden. —
WVagen und Pferd gestohlen. Einem in Lokbstedt
vohnenden Kutscher wurde Montag in Schnelsen sein Wagen
iebst Pferd im Gesamtwert von 2000 M gestohlen.
Flensburg, 6 Sept. Verkauf des Elektrizitäts—
perts an die Stadt. Eine außerordentliche Generalversammlung
es Flensburger Elektrizitätswerls beschloß, das Angebot der Stadt
rlensburg, das für die Abtretung der Konzessionsrechte an die Altio⸗
äre eine Abfindungssumme von 50000 Mupro Jahr oder auf
250 000 Miinsgelamt vorsieht, für sich anzunehmen
b. Stadthallen-Theater. An der Thealerkanzlei schreibt
nan uns: Heute geht der Schwank-Schlager „Théodore &CCie.“
um vorletzten Male in Szene. Wäre nicht der Schluß der